Medijuana 12

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urch den Zusammenschluss mit Magus Genetics vor zweieinhalb Jahren erlangte Serious Seeds eine Reihe von genetischen Schätzen, die ihr ohnehin superbes Sortiment an feinsten Grassorten weiter bereicherten. Einer dieser Schätze ist Double Dutch, eine 60/40 bis 70/30 Indica/SativaSorte, gezüchtet aus der früheren Magus Genetics-Flaggschiffsorte Warlock (Skunk x Afghan) und Serious Seeds’ eigener Chronic (in ihrer ursprünglichen Version, die MagusZüchter Gerrit damals mit freundlicher Genehmigung von Serious Seeds verwendet hatte – bei Double Dutch handelt es sich also teilweise um die Heimkehr einer Serious-Sorte). Mit ihrem honigsüßen Aroma und dem den Kopf aktivierenden High, aber auch dank ihres sehr hohen Ertrags war Chronic ein perfekter Kreuzungspartner für Warlock, denn sie verbesserte deren “lediglich gutes” Ertragspotenzial und milderte ihr scharfes Aroma sowie ihre fast schon zerstörerische Indica Stone-Wirkung ab. Das Ergebnis ist ein starkes und komplexes, aber gut ausbalanciertes High, das sowohl kopfbezogene (Sativa-Kick) als auch physische (schweres IndicaKörperfeeling) Effekte bewirkt, befeuert von einem THC-Gehalt von 15 bis 18 Prozent. Stark von Chronic beeinflusst, verströmen die Buds einen fruchtigen, an Wildblumen erinnernden Duft. Double Dutch benötigt 55 bis 65 Blütetage bis zur Reife und liefert am Ende gewaltige Mengen an trockenen Buds, pro Quadratmeter 500 oder sogar bis über 600 Gramm. Im Sämlingsstadium und in der vegetativen Phase zeigt sie ihre IndicaGenetik mit breiten Blättern und kräftigen Stängeln, wobei die Pflanzen allerdings ein buschiges Wachstumsmodell an den Tag legen, mit dynamischem Seitentriebswachstum. Im Verlaufe der Blüte produziert Double Dutch riesige Sativa-dominante Buds mit einem hohen Blüten/Blätter-Verhältnis, deren Struktur an jene Warlock-typischen langgezogenen “Popcorn-Cluster” erinnert. Laut Serious Seeds funktioniert diese Sorte gleichermaßen gut in Erd-, Coco- oder Hydromedien. Für Stecklinge empfehlen sie eine Wachstumszeit von 7 bis 14 Tagen, für aus Samen gezogene Pflanzen ungefähr 35 Tage. Da sie unter natürlichem Licht im Oktober zur Reife gelangt, kann Double Dutch auch erfolgreich outdoors angebaut werden und soll hier eine gute Schimmelresistenz beweisen. Diese tolle Kombination zweier herausragender holländischer Sorten dominierte den ICMag Cup 2007, als sie auf triumphale Weise sowohl den Growers als auch den Breeders Cup gewann. Und sie verbuchte den dritten Platz in der Outdoor-Kategorie des Highlife Cup 2006 für sich. Aber es bräuchte weitaus mehr Auszeichnungen, um die Premiumqualität und das riesige Potenzial von Double Dutch angemessen zu reflektieren.

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Zwar erfreut sich diese Sorte natürlich vieler Fans, aber meiner Meinung nach hat sie das Zeug dazu, eine sogar noch viel größere Rolle in der weltweiten Grow-Gemeinde zu spielen, auch und ganz besonders im kommerziellen Sektor. Deshalb betrachte ich sie als schlafenden Riesen ... und in freudiger Erwartung wollte The Doc diesen Riesen in seinem Grow-Raum erwecken. Für diese Mission verwendete er fünf feminisierte Double Dutch-Samen. Dieses Mal pflanzte er sie direkt in 11-Liter-Töpfe, befüllt mit The Doc’s Mix aus Plagron-Erde plus 5% Blähton und Hornspänen. Nach zweieinhalb Tagen hatten sich bereits alle “Köpfchen” über der Erde gezeigt, blitzschnell. Unter zwei 600–W-MHLampen und einer 400-W-HPS-Lampe war das vegetative Wachstum lebhaft und stark, zudem bemerkenswert einheitlich. Die fünf Pflanzen entwickelten sich zu kompakten, reichverzweigten Pflanzen mit kurzen Internodien, was eine ideale Basis für schweren Blütenbesatz und eine reiche Ernte bildete. Nach 30 Tagen in der vegetativen Phase, bei Höhen von 40–50 cm, leitete The Doc die Blüte ein, indem er die tägliche Lichtperiode von 18/6 auf 12/12 verkürzte. Die Pflanzen

brauchten nur fünf bis sechs Tage, um ihr weibliches Geschlecht zu offenbaren. Als sie sich zweieinhalb Wochen in Blüte befanden, hatten sich entlang der Zweige die ersten kleinen “Röschen” gebildet, wobei nun ein starker Streckungseffekt eingesetzt hatte. Eine Woche später berichtete The Doc: “Wie erwartet, strecken sich die Pflanzen weiterhin, sehen aber immer noch kompakt und buschig aus. Eine von ihnen scheint deutlich höher zu wachsen als die anderen. Die Blüte ist nun voll in die Gänge gekommen.” Nach fünf Wochen Blüte fuhr er fort: “Sie strecken sich immer noch etwas, fast alle Pflanzen haben ihre Höhe mittlerweile mehr als verdoppelt. Mit viel Dynamik werden die Buds groß und klobig, und es befinden sich bereits ansehnliche Mengen an Harz auf ihnen. Es hat sich herausgestellt, dass das Blütemuster von drei der Pflanzen einen etwas stärkeren Sativa-Einfluss aufweist als das der anderen beiden. Aber großartigerweise haben sie alle ein sehr hohes oder hohes Blüten/Blätter-Verhältnis.” Eine Woche später war der Streckungseffekt definitiv zum Erliegen gekommen. Als acht Blütewochen absolviert waren, notierte The Doc: “Die 55


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