Medijuana 69

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Nr. 69 4/2023 Aug–Sept

Medical & Harm Reduction Magazine

KIFFENDE ELTERN Ich bin Mutter und rauche Gras

LEGALIZIERUNG IN DEUTSCHLAND

Wer reitet das Bürokratie-Monster CanG?

ED ROSENTHAL ÜBER DROGENPOLITIK

“Der Gebrauch von Gras ist immer medizinisch”

18+



Liebe Leute!

I

n ein paar Monaten ist es nun wirklich so weit, und wer möchte, kann in Deutschland frei Cannabis zum eigenen Gebrauch anbauen, vorausgesetzt, die Person ist zumindest gesetzlich erwachsen. In diesem Zusammenhang hat unser Autor sich erneut einen Überblick über die derzeitige Lage verschafft und auch über mögliche Veränderungen, mit denen die Betroffenen höchstwahrscheinlich rechnen müssen. Die Situation der registrierten Patient:innen – bereits jetzt handelt es sich dabei um 170.000 Personen – wird in den ersten Jahren die interessanteste und vielleicht wichtigste Frage darstellen, beziehungsweise wie es gelingen wird jene Situation zu meistern, wenn einige Bundesländer – so etwa Bayern – trotz der Legalisierung auf Bundesebene lokal weiterhin Verbote oder zumindest einschränkende Maßnahmen erlassen. Die Situation der Patient:innen wird in erster Linie unter dem Gesichtspunkt der anbaubaren Menge interessant sein, doch wirft auch zahlreiche Fragen auf, wie die lokalen und bundesweiten Behörden auf die eine oder andere spezielle Situation reagieren werden. Beispielsweise wenn ein Elternteil oder beide Eltern Cannabis konsumieren, zu Hause auch anbauen und bei allem legal, den Gesetzen gemäß vorgehen. Ist in dieser Situation der Kinderschutz gefragt, und auf

IMPRESSUM

Chefredakteur: Gabor Holland Autoren: Bob Arctor, Petra Bedő, Jack Pot, Tamás Kardos, Josef König Übersetzung: Eva Zador Design: Judit Bódi Coverbild: Sweet Seeds Orange Apricot Glue XL Auto® Herausgeber: Medijuana Publishing GmbH 1050 Wien, Franzensgasse 11/1 E-Mail: office@medijuana.eu Web: www.medijuana.eu

welcher Grundlage wird bestimmt werden, ab wann der Cannabis-Konsum der Eltern als problematisch zu betrachten ist? Auf diese Frage und viele andere sucht unser Autor die Antwort im zweiten Teil seines Artikels Kiffende Eltern. Selbstverständlich ist es ein großer Unterschied, wenn es sich bei den Eltern um Cannabis-Patient:innen handelt und eine höhere Dosis an THC-Konsum keine Option, sondern eine Notwendigkeit ist. Obwohl manche auch die Ansicht vertreten, dass in Wirklichkeit jeglicher Gebrauch von Cannabis medizinischer Art ist, der Unterschied allein darin liegt, ob der betreffenden Person bewusst ist, dass ihr Konsum durch eine undiagnostizierte Krankheit oder einen mentalen Zustand motiviert wird. Diesen Standpunkt vertritt auch unser weltberühmter Interviewpartner Ed Rosenthal, der behauptet: „Obwohl der größte Teil der Konsument:innen das Cannabis nicht als Medikament betrachtet, nimmt es auch bei ihnen mehr oder weniger diese Rolle ein.“ Und da ist viel Wahres dran, vor allem, wenn man an die meist nicht diagnostizierte PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) denkt, die eine Krankheit ist, oder aber an die Rolle von Cannabis im Prozess der Trauerarbeit, die mit einem häufig sehr belastenden mentalen Zustand einhergeht. Wie ein politischer Aktivist einmal angemerkt hat: „Ich bin der Ansicht, dass Europa, was das angeht, wirklich im Nachteil ist, und hoffe, dass ich, wenn ich das nächste Mal komme, schon bedeutende Veränderungen wahrnehmen werde.“ Diese Hoffnung, glaube ich, teilen wir alle. Und obwohl Deutschland nicht der erste europäische Staat ist, der den Anbau von Cannabis genehmigt, ist es eine Tatsache, dass es der größte und als solcher jener Staat mit dem bedeutendsten Einfluss auf die europäische Politik ist, der hoffentlich bald viele andere folgen werden. Gabor Holland

IN ZUSAMMENARBEIT MIT

Medical & Harm Reduction Magazine

INDEX CANNA

U2

CB EXPO

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CULTIVA HEMPEXPO

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LUCY’S RAUSCH

13

MEDIJUANA CBD

U4, 17, 23

MEDIJUANA CBD WEBSHOP

27, U3

NACHTSCHATTEN VERLAG

40

NEAR DARK

7

SWEET SEEDS

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XPERT NUTRIENTS

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Der Herausgeber von Medijuana weist alle Leserinnen und Leser darauf hin, dass der Handel mit lebensfähigen Hanfsamen sowie Verkauf, Besitz und Lieferung derselben in mehreren Mitgliedsstaaten der Europäischen Union als illegal gelten! Sämtliche Inhalte sind zu Informations- bzw. Unterhaltungszwecken gedacht. Wir möchten keineswegs dazu beitragen, dass jemand in seiner Heimat bestehenden Gesetzen zuwiderhandelt. Es ist nicht Anliegen des Herausgebers von Medijuana, irgendjemanden zur illegalen Nutzung der in der Broschüre erwähnten Produkte anzuregen. Der Herausgeber trägt keine Verantwortung für Aussagen, die auf verkauften Anzeigenflächen erscheinen. Sämtliche Meinungen im Redaktionsteil stammen von den Autoren und decken sich nicht in jedem Falle mit dem Standpunkt des Herausgebers. Gelegentlich ist es nicht möglich, den/die InhaberIn des Urheberrechts zu identifizieren oder mit ihm/ihr Kontakt aufzunehmen, daher übernehmen wir im Falle des Nachweises von begründeten Urheberrechtsansprüchen auch im Nachhinein die Zahlung einer bestimmten Vergütung. Wir gehen bei sämtlichen Texten und Bildern bis zur Erklärung des Gegenteils davon aus, dass sie uns zur Veröffentlichung zugesandt wurden. Für die Vervielfältigung der Broschüre – auszugsweise oder als Ganzes – ist die schriftliche Erlaubnis des Herausgebers erforderlich, auch wenn die Vervielfältigung nicht zu kommerziellen Zwecken erfolgt. Alle Rechte vorbehalten!

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INHALT CANNA+GLOBE WER REITET DAS BÜROKRATIE-MONSTER CANG? 4–5 Paradox am Gesetzentwurf: Grundsätzlich ist Cannabis weiter verboten MARY JANE BERLIN

6–7

“DER GEBRAUCH VON GRAS IST IMMER MEDIZINISCH” Ed Rosenthal über Kultivieren und Drogenpolitik

8–11

KIFFENDE ELTERN 2. Ich bin Mutter und rauche Gras

12–13

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MEDI+GREEN

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PLAGRON ORGANISCHE DÜNGEMITTEL VON ZÜCHTERN ALS BESTE GEWÄHLT 14 MEHR ALS NUR EINE FREIZEITDROGE Die Heilwirkungen von THC werden unterschätzt

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MEDIZIN FRAGWÜRDIGE QUALITÄT BEI CBD-ÖL

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Auch wir können zur Verbesserung beitragen KIFFENDE ELTERN

14–17

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Gefahr oder Chance für die Kinder? DOSIERUNG VON CBD-ÖL

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Wie viel CBD brauche ich?

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INHALT MEDIZIN 22–23

DOSIERUNG V VON CBD-ÖL (TEIL 2) Mit einer niedrigen Dosis beginnen und langsam steigern

MEDI+GREEN 26 31

Eine Anleitung zur Auswahl des idealen CBD-Öls NATÜRLICHES ODER SYNTHETISCHES CBD?

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WIE KANN DIE EFFIZIENZ VON CBD-ÖL GESTEIGERT WERDEN? Gesunde Fette unterstützen die Absorption

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WAS MACHT CANNABIS MEDIZINISCH? Eine komplexe Antwort auf eine scheinbar einfache Frage

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VOLLBLUT 32

DINAMED CBD AUTOFLOWERING Der schnellste und einfachste Weg, große Mengen hochwertiges Cannabidiol zu produzieren

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ORANGE APRICOT GLUE XL AUTO Die Göttin der fruchtigen, klebrig süßen Samen

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CANNA+GLOBE 38–39

DIE KUNST DER GESCHMACKSSCHÖPFUNG In memoriam Franco Loja

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CANNA+GLOBE

Wer reitet das Bürokratie-Monster CanG?

Paradox am Gesetzentwurf: Grundsätzlich ist Cannabis weiter verboten

Trotz allem - Die Legalisierung light ist auf dem Weg: Aus dem Ministerium von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist seit Anfang Juli 2023 ein Referentenentwurf für das deutsche Cannabis-Gesetz (CanG) im Umlauf. In der parlamentarischen Sommerpause diskutiert die Szene über den 160 Seiten dicken Gesetzesentwurf.

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it dem Mammutwerk will die Bundesregierung den privaten Eigenanbau durch Erwachsene zum Eigenkonsum sowie den gemeinschaftlichen, nicht-gewerblichen Eigenanbau von Cannabis in Anbauvereinigungen legalisieren. Im Zuge der ersten Säule dürfen Er-

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wachsene drei Pflanzen für den Eigenbedarf anbauen und 25 Gramm Cannabis besitzen. Damit verbunden ist die Auflage, „geeignete Maßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen“ zu treffen, das THC-Cannabis vor dem Zugriff durch Kinder, Jugendliche oder Dritte zu schützen.

Wer Cannabis öffentlich konsumiert, muss 200 Meter Abstand zu den Eingangsbereichen von Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen ein. Derselbe Abstand gilt in Fußgängerzonen zwischen 7 Uhr morgens und 20 Uhr in Entfernung von Anbauvereinigungen. Paradox am Gesetzentwurf: Grundsätzlich ist Cannabis


weiter verboten. Dann werden die Ausnahmen definiert: Wer älter als 18 Jahre alt ist, darf das Freizeit-Cannabis genießen. Verboten bleiben Edibles oder Cannabis-Mischungen mit Tabak. Außerdem sei es verboten, Cannabinoide wie Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) zu extrahieren. Wer mehr als drei weibliche Cannabispflanzen gleichzeitig anbaut, dem drohen bis zu drei Freiheitsstrafe oder Geldstrafe. Wenn Kinder und Jugendliche im Spiel sind, kann die Strafe bis zu fünf Jahre Freiheitsentzug betragen. Erst in der zweiten Säule sind regionale Modellvorhaben mit kommerziellen Lieferketten vorgesehen. Der Gesetzesentwurf soll erst im zweiten Halbjahr folgen und soll der Europäischen Kommission zur Prüfung vorgelegt werden. „Der Entwurf geht in die richtige Richtung“, sagt Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband (DHV): „Wir sind global gesehen, in der liberalen Cannabis-Politik weit vorne dabei.“ Das Gesetz geht laut Wurth von zu wenig Nutzen für den Staat aus. Der Entwurf geht lediglich von Einnahmen von 200.000 Euro an Lohnsteuer im ersten Jahr, 300.000 Euro im zweiten Jahr, 400.000 Euro im dritten Jahr aus, die in den Anbauvereinigungen anfallen. „Cannabis kommt aus dem Betäubungsmittelgesetz raus“, beschreibt die langjährige Drogen- Suchexpertin Kirsten Kappert-Gonther (Grüne) als den größten Erfolg der ersten Säule Zu viel Bürokratie ist der Hauptvorwurf. „In der jetzt vorliegenden Form würde ein echtes Bürokratiemonster entstehen, das sich kaum kontrollieren lässt“, sagt Kristine Lütke. Die sucht- und drogenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion fordert „weitreichende Nachbesserungen“. Lütke sieht besonders die Kontrollierbarkeit der für den Eigenbesitz festgesetzten Grenze kritisch. „Diese Besitzobergrenze lehnen wir ab.“ Es kontrolliere niemand, wie viele Flaschen

Georg Wurth (DHV)

Karl Lauterbach (SPD

Wein jemand im Keller lagert. Die FDPDrogensprecherin fordert stattdessen „verhältnismäßige und treffsichere Regularien, die für echten Jugendschutz sorgen und gleichzeitig nicht zu einer Mehrbelastung von Polizei und Justiz führen.“ Gewohnt ablehnend äußert sich Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) zu den Legalisierungsplänen. Die zentralen Kritikpunkte mit Blick auf den Gesundheits-, Kinder- und Jugendschutz sowie auf die Suchtprävention bestünden nach wie vor oder hätten sich im jetzt vorliegenden Entwurf "zum Teil sogar noch verschärft", meint er. Zunächst geht der Referentenentwurf an die Bundesländer und Verbände zur Beurteilung. Nach dem Ende der parlamentarischen Sommerpause ab 4. September ist mit einer Behandlung im Bundestag zu rechnen. Nach der dreimaligen Lesung muss der Bundespräsident das Gesetz unterschreiben und es wird im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Beobachter rechnen damit, dass das Jahr 2024 mit einem legalen Joint begrüßt werden kann.

text: Von Josef König

Kirsten Kappert-Gonther


CANNA+GLOBE

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HANFMESSE

2023 23–25 JUNI

ARENA BERLIN


CANNA+GLOBE

“Der Gebrauch von Gras ist immer medizinisch”

Ed Rosenthal über Kultivieren und Drogenpolitik Die Veranstalter der Wiener Cultiva sorgen jedes Jahr dafür, dass auf dem Kongress einer der berühmtesten Züchter etwas von seinem Wissen mit dem Publikum teilt. Diese Aufgabe übernahm letztes Jahr Jorge Cervantes, den man vielleicht niemandem mehr vorstellen muss. Dieses Jahr ein mindestens ebenso großer Name: Ed Rosenthal, der als Gärtner, Bestsellerautor und nicht zuletzt als Fürsprecher der Legalisierung zum Publikum sprach. Seine Themen: erfolgreiche Hanfzucht und die Veränderungen bei den Richtlinien der Drogenpolitik der Vereinigten Staaten. Zwischen den beiden Vorträgen antwortete er auf unsere Fragen.

text: von Tamás Kardos

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D

as letztere Thema – die Veränderungen in der US-Drogenpolitik – sprach uns stärker an, denn nach unserem Wissen hatte er als Anbauaktivist schon öfter Probleme mit dem amerikanischen Gesetz. Man muss wissen, dass Ed Rosenthal 1998 begann, in Oakland bei San Francisco Cannabis für chronisch Kranke anzubauen. Der Anbau von Cannabis für therapeutische Zwecke war nach dem kalifornischen Gesetz schon seit drei Jahren straffrei. Rosenthal wusste dies und begann – im Besitz der nötigen Genehmigungen – mehr als 100 Cannabispflanzen für ein Zentrum, das Therapiepatienten versorgte, zu ziehen. Die amerikanische Bundesregierung versuchte damals noch mit aller Kraft, den Reformen und den Marihuanatherapieprogrammen in den Bundesstaaten einen Riegel vorzuschieben, und verwickelte den berühmten Züchter in einen Prozess, bei dem ihm 20 Jahre Gefängnis drohten. Rosenthal berief sich darauf, dass er arglos und unter Einhaltung der Gesetze von Kalifornien die Zucht begonnen habe. Falls das Urteil gegen ihn in Kraft treten sollte, sagte er den Cannabistherapiezentren und -patienten eine traurige Zukunft voraus. Nach einem bekannten bildhaften Vergleich kann ein Autofahrer, den ein Polizist über eine rote Ampel gewunken hat, nicht von einem anderen Polizisten wegen einer Regelwidrigkeit bestraft werden. Dank

E

der überzeugenden Argumentation Rosenthals und seiner Rechtsanwälte und natürlich dank des politischen Klimas, das sich Ende der 90er-Jahre schon in Veränderung befand, wurde Rosenthal schließlich zwar verurteilt, musste aber statt 20 Jahren nur einen Tag im Gefängnis sitzen. Drei Jahre später, 2006, nahm ein Revisionsgericht den Prozess wieder auf, unter Berufung darauf, dass sich in dem vorangegangenen

d Rosenthal wurde 1944 in New York geboren und trägt seit gut dreißig Jahren den Titel “Ganjaguru”, den er einerseits mit seinen Büchern über die Marihuanazucht, andererseits mit seinem aktiven Einsatz für die Legalisierung und therapeutische Marihuanaprogramme verdient hat. Sein eigener Verlag veröffentlichte etwa fünfzig Bücher über Cannabis und andere natürliche bewusstseinsverändernde Stoffe; ein gutes Dutzend von ihnen wurde von Rosenthal verfasst. Seine berühmtesten Werke sind das “Marijuana Grower’s Handbook” und das mehrbändige “The Big Book of Buds”. In den 1980er- und 90er-Jahren wurde er als Autor der legendären High Times bekannt. 1998 begann er, Marihuana für therapeutische Zwecke zu züchten. Die Bundesregierung erhob zweimal gegen ihn Anklage wegen Anbaus im großen Stil, aber trotz der Anzeige musste er nur einen Tag absitzen. Seine Aktivität ist unverändert, obwohl er auf sein siebzigstes Lebensjahr zugeht. Sein letztes Buch erschien dieses Jahr unter dem Titel “Protect Your Garden” und seine Webseite www. edrosenthal.com aktualisiert er laufend. Nach seinem berühmt gewordenen Ausspruch macht “Marihuana vielleicht nicht süchtig, sein Anbau aber sicher!”


Verfahren die Jury einer Pflichtverletzung schuldig gemacht habe, als sie unter Berufung auf die juristische Immunität nicht alle Details der ursprünglichen Anklage in vollem Umfang untersucht habe. In dem Wiederholungsverfahren verweigerten meh­rere Zeugen eine neuerliche Aussage. Schließlich verzichtete das Gericht im Mai 2007 darauf, gegen Rosenthal eine weitere Anklage wegen Steuerbetrugs und Geldwäsche im Zusammenhang mit der Zucht von Rauschmitteln zu erheben. Rosenthal, der sowohl Produzent von therapeutischem Cannabis und politischer Aktivist ist, stellte sich nun die Frage, ob man je nach Anwendungsziel die Zuchtmethoden voneinander trennen kann. Als mit allen Wassern gewaschener Interviewpartner konnte er mit seinen Antworten überraschen: Medijuana: Kann man von einem Unterschied bei der therapeutischen und nicht-therapeu­tischen Methode sprechen? Wenn einem Patienten beispielsweise eine Sorte mit einem bestimmten Verhältnis von THC:CBD empfohlen wird – muss man dann bei der Zucht die entsprechenden technischen oder methodologischen Vorschriften einhalten? Ed Rosenthal: Verschiedene Leute halten verschiedene Sorten für therapeutisch, nicht bei jedem bewähren sich die gleichen Varianten. Außerdem ist bei der Auswahl der richtigen Sorte nicht nur von THC und CBD die Rede, sondern es geht auch um die Terpene. Diese Verbindungen sind am ehesten dafür verantwortlich, wie das Cannabis wirkt. Die Terpene bestimmen nicht nur das Aroma des Cannabis, sie beeinflussen auch die Wirkung des THC. Sie leisten also eine Art Feineinstellung des schon veränderten Bewusstseinszustandes. M: Was empfehlen Sie Gärtnern, die für Patienten anbauen? ER: Für sie habe ich keine besonderen Ratschläge. Nichts, was ich nicht auch anderen Züchtern empfehlen würde, weil ich meine, jeder hat das Recht auf die gleiche einwandfreie Qualität, denn letztlich wird jedes angebaute Cannabis der einen oder anderen Art von Konsum zugeführt. M: Also kann die Zucht für den therapeutischen und rekreativen Gebrauch nicht scharf getrennt werden? Aber wie sieht es bei den Anwendungsmethoden für die beiden ziemlich unterschiedlichen Ziele aus? ER: Meiner Meinung nach ist jeder Gebrauch von Marihuana therapeutisch, nur sind sich die Leute und der größte Teil der Konsumenten darüber nicht im Klaren. Obwohl der größte Teil der Konsumenten das Cannabis nicht als Medikament betrachtet, erfüllt es auch bei ihnen mehr oder weniger diese Rolle. M: Die Zucht ist jedoch nur eine Seite der Sache, denn die Patienten bekommen das

Cannabis nicht mehr nur in Pflanzenform. Was ist Ihre Meinung über die immer größere Zahl von Produkten? ER: Ich halte sie für nützlich. Gleichzeitig glaube ich, dass Europa auf diesem Sektor stark zurückliegt, und ich hoffe, dass ich große Veränderungen sehen werde, wenn ich nächstes Mal komme. In den USA stehen zahllose Präparate zur Verfügung – von Ölen über Tinkturen und Nahrungszusatzstoffen bis hin zu verschiedenen Lebensmitteln und Getränken. Wenn die Leute diese Produkte nicht mögen und nicht nachfragen würden, könnte man sie nicht in einer solch großen Auswahl finden. M: Politiker, die das Verbot befürworten, verkünden, dass viele sich hinter der Maske der Krankheit verstecken würden und versuchten, sich Gras legal zu beschaffen, um high zu werden und sich gut zu fühlen. Ist da was dran? 9


CANNA+GLOBE

ER: Natürlich, aber ich habe daran nichts auszusetzen. Von ihren verständlichen Interessen geleitet, tun die Menschen alles, um beim Cannabisgenuss nicht die Gesetze zu verletzen, damit die Gesellschaft sie nicht kriminalisiert. Dazu haben sie gegenwärtig dieses Instrument. M: Glauben Sie, dass die Bewegung für therapeutisches Marihuana dazu beiträgt, dass man im Cannabis kein Rauschmittel, sondern ein mögliches Therapiemittel sieht? ER: Ja, ich sehe das so, dass eine grundlegende Veränderung eingetreten ist, wie die Leute über das Marihuana denken – wenigstens in den Vereinigten Staaten. Heute sind die Legalisationsgegner schon viel eher geneigt, den Cannabiskonsum als medizinische Frage zu betrachten oder es mit der sozialen Versorgung in Verbindung zu bringen, als früher. Nur noch ein sehr kleiner Teil von ihnen hält die Kriminalisierung für notwendig. Ich meine, dass diese Sichtweise sich gerade auf der ganzen Welt verbreitet. M: In Europa ist die Veränderung auch zu beobachten ... ER: Der Prozess ist auf der ganzen Welt zu spüren. Kann sein, dass er auf Regierungen einiger europäischer Länder noch keine Wirkung ausübt, aber die gesellschaftliche Anerkennung des Marihuanas nimmt weltweit zu. Der interessanteste Fall ist vielleicht das diktatorische Nordkorea, wo wir von Freiheit zwar nicht sprechen können, der Gebrauch von Marihuana aber erlaubt ist. (Ganz exakt: Nordkorea hat zahllose internationale Vereinbarungen nicht unterschrieben und nimmt an den meisten “Programmen” nicht teil, so auch nicht am Drogenkrieg. Die Zucht und der Konsum von Marihuana sind dort nicht verboten; gegenwärtig gibt es weder ein Gesetz noch eine Vorschrift dazu.) 10

M: Glauben Sie, dass der Raumgewinn des therapeutischen Marihuanamodells auch zur Verbreitung der Legalisierung beiträgt? ER: Ja, ich glaube, wenn die Gegenwart von Marihuana im Alltag und in der Medizin natürlich und akzeptiert wird, wird man

sich auch nicht gegen die Reglung des rekreativen Gebrauchs wenden. M: Wie können die europäischen Aktivisten die Veränderungen erreichen, die wir heute in den Vereinigten Staaten oder gerade in Uruguay sehen?


ER: Die Veränderung hat schon begonnen: Die USA ziehen sich sichtlich aus dem Drogenkrieg zurück, und die Auswirkung davon ist, wie ich schon gesagt habe, mehr oder weniger an allen Punkten der Welt spürbar. Damit werden in den kommenden zehn Jahren auch die europäischen Regierungen konfrontiert sein. Spanien und Portugal haben für die Sache schon viel getan; ähnliche Entwicklungen sind in den übrigen Ländern der EU auch zu erwarten. Es genügt, sich das Beispiel von Tschechien anzuschauen: Eine Partei setzte schon vor Jahren einen Prozess zur Gesetzesänderung in Gang, die Unterstützer gingen diesen Weg bis zum Ende, und nun können sie für sich selbst zu Hause anbauen. M: Also ist die Marihuanafrage entschieden – ist das die Botschaft von Ed Rosenthal an Europa? ER: Ja, die Botschaft lautet, dass die Legalisierung schon auf dem Weg ist und jeder für seine Rechte aufstehen und seinen Teil dafür tun muss, um das alsbaldige Eintreten zu beschleunigen. Wer keine Zeit hat, dafür aber Geld, der kann die Organisationen unterstützen, die für die Legalisierung kämpfen. Wer aber kein Geld hat, der kann freiwillige Arbeit bei einer Organisation für die Legalisierung oder Patientenrechte übernehmen, und damit die Erreichung des hohen Ziels fördern.


CANNA+GLOBE Im ersten Teil unserer Reihe haben wir erörtert, wie man verhindern kann, dass sich Cannabiskonsum ungünstig auf die Kindererziehung auswirkt. Diesmal richten wir unser Augenmerk auf die amerikanischen Mütter und untersuchen, ob sich in den Staaten, die legalisiert haben, die Vorurteile gegenkiffende Mütter verringert haben. Außerdem zeigen wir am konkreten Beispiel, wie eine ganze Familie von der Therapie der Mutter mit medizinischem Cannabis profitieren kann.

D

iskussionen über den Cannabiskonsum von Eltern sind vorwiegend in Colorado und Washington an der Tagesordnung, wo die neuen Gesetze es Eltern erlauben, zu Hause Cannabis zu konsumieren. Manche nehmen sich des Themas mit Humor an. Eine Episode der Comedyserie Jus‘ Sayin‘ Productions, die dieses Jahr an den Start ging, trägt beispielsweise folgenden ausgesprochen präventiven Titel: „5 untrügliche Zeichen, dass deine Eltern kiffen“. Ebenfalls keine Seltenheit: Zwischen zwei Bierreklamen lauschen Fernsehreporter mit erstaunten Gesichtern, wie Eltern über ihre keineswegs extremen Kiffgewohnheiten berichten. Die Antipathie gegen kiffende Mütter erscheint in einer Alkoholkultur unerklärlich. Sind Eltern verantwortungsloser, wenn sie mit ihrem Kind unter einem Dach Cannabis statt Alkohol konsumieren? Kennt man die Rolle, die Alkohol bei häuslicher Gewalt spielt, und das relativ niedrige Gewaltrisiko bei Cannabis, dann sollte man das Verhältnis zum maßvoll genannten Alkoholkonsum von Eltern bedenken, bevor man kiffende Eltern abstempelt.

Der werfe den ersten Stein auf mich… Ende September brachte ABC News einen interessanten Bericht über einige Mütter aus Denver, die zu ihrem Canna12

Kiffende Eltern 2.

Ich bin Mutter und rauche Gras biskonsum stehen. Nach einem Einblick in die gemeinschaftliche Entspannungsrunde der Mütter – natürlich ohne ihre Kinder – fragt die Reporterin mit ernstem Gesicht eine von ihnen, Jane West, wie man bekifft noch verantwortungsvoll auf Kinder aufpassen könne, beziehungsweise, was die Mutter empfinden würde, wenn ihr Sprössling eines Tages anfangen würde zu kiffen. Die Antworten von Frau West sind verblüffend einfach: Erstens konsumierten verantwortungsvolle Eltern oder Babysitter im Beisein ihrer Kinder weder Cannabis noch Alkohol, obwohl man bei Letzterem gern die Augen verschließe. Zweitens gebe es keinen wesentlichen Unterschied, ob ein Heranwachsender anfängt Alkohol zu trinken oder Gras zu rauchen. In Colorado ist beides legal, aber erst ab 21. Die normale Reaktion der Eltern darauf ist, mit den Kindern über die Risiken dieser Mittel und ihres Konsums zu sprechen und zu versuchen, sie bis zum Erreichen des Alters von 21 davon abzuhalten. Die Mutter aus Denver macht sich den wissenschaftlichen Standpunkt

über die Gefahren des Cannabiskonsums in der Adoleszenz zu eigen und zündet deswegen nie vor ihren Kindern einen Joint an. Auf die Frage jedoch, ob sie sich nicht einmal leicht bekifft vor ihnen zeige, gibt sie resolut zurück, wie lächerlich die Frage auf ein Glas Bier bezogen wirken würde. Jane ist der Meinung, dass man den Graskonsum von Eltern ganz einfach offener behandeln müsse: Wenn es vollkommen in Ordnung ist zu sagen: „Mensch, war ich gestern besoffen“, warum dann nicht auch: „Gestern war ich aber bekifft“. West ist fest davon überzeugt, dass man sich für den Genuss von Cannabis nicht schämen muss. Sie gründete die Firma Edible Events, deren Mission es ist, „das Cannabiserleben zu maximieren und mit Events, die unglaubliche Erfahrungen bieten und einer künstlerischen Choreografie folgen, den verfeinerten Geschmack, das Riechen und Hören zu stimulieren“. Unter anderem veranstalten sie all-inclusive Events in Privatgalerien, bei denen neben Kunstwerken himmlische Speisen und Getränke sowie


Produktionen von Live-DJs geboten werden, die für höchste Bewusstseinszustände sorgen. Es wäre naiv zu glauben, dass die Grasliebhaber unter den Eltern wegen der Erziehungspflichten solche Ereignisse aus ihrem Leben verbannen müssten und für sie nur Ablenkung mit Alkohol infrage käme. Andererseits hatte man jenseits des Ozeans schon Zeit genug, sich mit der therapeutischen Nutzung von Cannabis anzufreunden, die gelegentlich auch Mütter in Anspruch nehmen. Ihre Familien berichten von gewaltigen Veränderungen – Mütter, die Cannabis konsumieren, erscheinen in einem ganz anderen Licht.

Ich habe meine Mutter zurückbekommen Die bekannteste dieser Mütter dürfte die Leiterin des Beverly Hills Cannabis Clubs, Cheryl Shuman sein, die nach eigenen Aussagen durch Cannabis nicht nur eine bessere Mutter, sondern auch ein besserer Mensch geworden sei. Cheryl wurde vor zehn Jahren geschieden und blieb mit ihren zwei Kindern allein, was sie so mitnahm, dass sie depressiv wurde. Die rezeptpflichtigen Arzneimittel konnten ihr nicht nur nicht den Seelenfrieden zurückgeben, sondern sperrten sie auch in das Gefängnis von Abhängigkeit und Isolation. Als sie ihrem Therapeuten eingestand, dass ihr das

Steuer vollkommen entglitten sei, empfahl ihr der Arzt einen Versuch mit Cannabis. Das Experiment gelang, ihre Lebenslust kehrte zurück und sie fühlte sich viel ausgeglichener als mit den herkömmlichen Medikamenten. Das bestätigt auch ihre Tochter, die endlich keinen medikamentös sedierten Zombie mehr vor sich sah, sondern eine lächelnde Mutter, die wieder am Familienleben teilnahm. „Ich habe meine Mutter zurückbekommen“, fasste sie zusammen. Die Marihuana-Stereotypien kann man auf Cheryl kaum anwenden. Seit 1996 – seit den Anfängen der Bewegung für therapeutisches Marihuana – ist sie als Aktivistin und Patientin dabei. Sie gründete unter anderem Beverly Hills NORML, NORML Women’s Alliance und die National Cannabis Industry Association, um nur die wichtigsten Institutionen zu erwähnen, und wurde mehrfach als einflussreichste Frau der Cannabisreformbewegung bezeichnet. Aus dem Zusammenhang des Beverly Hills Club kann man auch die Geschichte von Simmi Dhillon herausstellen, die nach einem Autounfall gegen ihre Schmerzen bärenstarke Schmerzmittel bekam, die ihr neben den Schmerzen auch ihr klares Bewusstsein nahmen. Die Schmerzen kehren leider immer noch periodisch wieder, und wenn sie tagelang im Bett liegt, erinnert sie ihr 10-jähriger Sohn: „Mama, es ist Zeit, dich zu kurieren“ – das heißt, es ist an der Zeit, etwas Cannabis zu sich zu nehmen, damit sie wieder zu ihnen zurückkehrt. Ihrer Meinung nach müssten auch Erwachsene die Heilwirkung des Cannabis verstehen können, wenn ein 10-jähriges Kind das kann. Wenn sich jemand immer noch nicht Jane West

mit dem Bild der Marihuana-konsumierenden Mutter anfreunden kann, dann rufen wir die Wissenschaft zu Hilfe.

Der Standpunkt der Wissenschaft Therapeutischer Konsum ist nicht die einzige Anwendungsmöglichkeit, aber es scheint, dass man selbst in Colorado eher geneigt ist, ihn zu akzeptieren als das Kiffen als Teil der Entspannung. Sollte jemand daran zweifeln, dass Cannabis besser als jedes andere Arzneimittel die Schmerzen von Simmi Dhillon und vielen Leidensgenoss/innen lindert, dem sei wissenschaftlich erklärt, warum das so ist. Rebecca Craft, Professorin für Psychologie an der Washington State University, bestätigte durch Experimente an Ratten, dass Frauen 30% empfänglicher für die schmerzlindernde Wirkung des THC sind als Männer. Auf Deutsch gesagt: Bei ihnen werden die Schmerzen viel wirksamer gelindert. Craft macht darauf aufmerksam, dass die Tendenz bei Forschungen stets dahin geht, dass Ergebnisse aus Untersuchungen zum Cannabisgebrauch anhand von männlichen Probanden herangezogen werden, obwohl nicht klar ist, ob sie bei Frauen ähnliche Ergebnisse erhalten würden. Die Psychologin und ihre Forschergruppe konzentrieren sich seit Jahren auf die abweichenden Wirkungen auf Frauen, für die das Östrogenhormon der Schlüssel sein könnte. Zur Zeit des Eisprungs, wenn der Östrogenspiegel das Maximum erreicht, sind Frauen noch empfänglicher für die THC-Wirkung und damit auch für die Schmerzlinderung. Die erhöhte Empfänglichkeit geht aber auch mit einer gesteigerten Aufnahmebereitschaft für die negativen THC-Wirkungen einher, daher untersuchen Craft und ihr Team auch die Wirkungen des CBD, das sich gleichfalls im Cannabis befindet und das die unerwünschten Wirkungen des THC ausgleicht. Craft ist außerordentlich froh über die Legalisierung, da sie größere Möglichkeiten eröffnet, die Geschlechtsunterschiede in Humanexperimenten zu beobachten, und so ein umfassenderes Bild über die Wirkungsunterschiede der verschiedenen THC- und CBD-haltigen Sorten bietet, sowohl aus dem therapeutischen als auch aus dem rekreativen Blickwinkel. Zumindest dafür schulden wir den Bürger/innen von Colorado und Washington Dank, denn durch die erwähnten Diskussionen können immer mehr Menschen zu der Einsicht gelangen, dass der Hanf nicht vom Teufel stammt und mit der nötigen Umsicht auch Eltern seine entspannenden beziehungsweise heilenden Wirkungen genießen können.

text: Petra Bedő

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MEDI+GREEN

Plagron organische Düngemittel von Züchtern als beste gewählt

A

m vergangenen Wochenende wurden die renommierten GrowDiaries Awards auf der Messe in Barcelona (Spanien) ausgereicht. Plagron gehörte zu den großen Gewinnern und konnte zwei Auszeichnungen in Empfang nehmen: den ersten Platz für beste organische Dünger und den

zweiten Platz für Düngemittel insgesamt. Plagron Marketing-Manager Michel: „Dies sind wirklich tolle Auszeichnungen, da die Züchter selbst abstimmen konnten. Das sind genau die Menschen, die sich leidenschaftlich um ihre Pflanzen kümmern und unsere Produkte täglich nutzen. Es ist wirklich ein Ehre, von ihnen eine derartige Anerkennung zu erhalten. Was das Ganze noch spezieller macht ist die Tatsache, dass es unabhängige Auszeichnungen sind, die von GrowDiaries vergeben werden. Das heißt unsere Produkte selbst wurden ausgezeichnet. Damit zeigt sich mal wieder, dass herausragende Qualität unschlagbar ist. Wir sind wirklich sehr stolz darauf, dass all diese leidenschaftlichen Züchter uns ihre Stimme gegeben haben. Das bestärkt uns in unserem Anliegen, leidenschaftliche Züchter weltweit zu unterstützen.“ Die Online-Plattform GrowDiaries ist die zentrale Anlaufstelle für leidenschaftliche Cannabis-Züchter. Dort können sie ihre persönlichen Anbauberichte teilen, mit anderen Züchtern über Anbaufragen diskutie-

ren und an allen möglichen Wettbewerben teilnehmen. In diesem Jahr veranstaltet die Plattform die zweiten jährlichen GrowDiaries Awards. Alle Mitglieder konnten für ihre Favoriten in verschiedenen Kategorien wie bester Züchter, bestes Anbauzelt, bester Cannabisdünger usw. abstimmen. Der Stichtag war der 1. März und die Awards wurden eine Woche später auf der Spannabis ausgereicht. Diese in Barcelona stattfindende Messe ist eine der renommiertesten Fachmessen in der Cannabisbranche und zieht jährlich mehr als 30.000 Besucher an. Möchtest du über Plagron und alle Produktneuheiten informiert bleiben? Dann empfehlen wir dir, ihren Newsletter zu abonnieren und ihnen auf den sozialen Medien zu folgen.


Mehr als nur eine Freizeitdroge Die Heilwirkungen von THC werden unterschätzt Auch wenn in den letzten Jahren CBD quasi aus dem Wasserhahn fließt, stellen die Erfahrungen von Erkrankten die verbreitete Ansicht infrage, dass es bei der Linderung von Symptomen die Hauptrolle spielt. PatientInnen berichten, dass THC ein bedeutendes medizinisches Potenzial in sich birgt. Mehr als die meisten glauben.

D

as Aufkommen und die Verbreitung von CBD-Produkten führte zu einer vollkommen neuen Situation. Zum Erkennen möglicher Einsatzgebiete haben neben wissenschaftlichen Untersuchungen auch die Erfahrungen vieler PatientInnen beigetragen. Zu seiner Erfolgsgeschichte trug bei, dass CBD, anders als THC, keine bewusstseinsverändernde Wirkung hat. An einen rekreativen Gebrauch ist also nicht zu denken. Folglich erlauben die Gesetze in vielen Ländern den Konsum, stellen aber die Verwendung in Lebensmitteln unter Kontrolle. Die ersten unglaublichen Heilungsgeschichten motivierten viele Erkrankte zur Einnahme von CBD, da sie weder mit psychoaktiven Wirkungen, Nebenwirkungen oder Strafen rechnen mussten. Subjektive Berichte und irreführende Nachrichten in den Medien führten dazu, dass im Hype um das CBD in der öffentlichen Meinung nur Cannabissorten mit einem hohen CBD-Gehalt und allenfalls geringen Spuren von THC als medizinisch eingestuft werden. In der Folge wird allgemein CBD als einziger Inhaltsstoff des medizinischen Cannabis angesehen, den die PatientInnen benötigen. Diese falsche Ein-

schätzung ist nicht nur unwissenschaftlich, sondern stigmatisiert auch die Erkrankten, deren Symptome zum THC-Konsum zwingen. Mithilfe einer neuen Erhebung dürfte es nun möglich sein, diesen populären Irrglauben zu korrigieren. Forscher der Universität von New Mexico analysierten die ReleafApp-Daten medizinischer CannabispatientInnen, um ihre Vorlieben herauszufinden. Die BenutzerInnen der App konnten die Art des konsumierten Produkts angeben (zum Beispiel Blüten oder Konzentrat), die Anwendungsform, die angewandten Cannabissorten und die Wirkungsweise auf die Symptome. In 27 Symptomkategorien wurde die Analyse von etwa 20.000 KonsumentInnendaten durchgeführt. Die PatientInnen gaben auf einer Skala von 1–10 die Wirkung auf ihre Symptome an. Am häufigsten wurden Cannabisblüten konsumiert, die sich auch als am wirkungsvollsten bei der sofortigen Linderung der Beschwerden erwiesen. Es ist keine Überraschung, dass sich nach Auswertung der Daten als wichtigste Komponenten THC und CBD herauskristallisierten. Im Gegensatz zu der bis heute verbreiteten Ansicht offenbarte die Analyse, dass THC in einem beträchtlichen

Maße Linderung verschafft, obwohl es sicher mit mehr Nebenwirkungen einhergeht als CBD. „Die Alltagsweisheiten, die von der Presse und der Populärwissenschaft verkündet werden, dass nur CBD eine positive medizinische Wirkung in sich birgt, während THC nur zum Berauschen taugt, wird von den Ergebnissen nicht untermauert. Sie zeigen, dass dem THC in der Therapie eine größere Rolle zukommt als dem CBD. Nach unseren Untersuchungen scheint es, dass CBD nur eine geringe Wirkung entfaltet, während THC eine messbare Linderung der Symptome verschafft. Die Ergebnisse legen nahe, außer dem Hanf auch alle Cannabissorten mit sofortiger Wirkung neu zu kategorisieren, damit auch THC-haltiges Cannabis allgemein für medizinische Zwecken erhältlich wird“, sagte Untersuchungsleiter Jacob Miguel Vigil. Die Aktualität der Untersuchung ist nach Meinung der ForscherInnen auch dadurch gegeben, dass momentan auf dem Markt zahllose CBD-Präparate von recht geringer Qualität erhältlich sind, zu denen irreführende Angaben gemacht werden. Die Forschungsarbeit könnte ein erster Schritt dazu sein, dass neben dem CBD auch die medizinische Bedeutung des THC anerkannt wird. Jedoch bedarf es weiterer ähnlicher Analysen, um den alten Irrglauben aus der Welt zu schaffen. 15


MEDIZIN

Fragwürdige Qualität bei CBD-Öl Auch wir können zur Verbesserung beitragen

Bei zahlreichen CBD-Produkten schwankt die Qualität aufgrund fehlender Normen. Die Regierungen reagieren unterschiedlich, doch eine Lösung ist von ihnen ohnehin nicht zu erwarten. Wenn wir einige Punkte beachten, können wir durch unser Kaufverhalten dazu beitragen, dass künftig hochwertige Produkte den Qualitätsmaßstab bilden.

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BD ist heutzutage der bekannteste Inhaltsstoff von Cannabis. Laut einer kürzlich erstellten Umfrage hat jede/r fünfte erwachsene AmerikanerIn es schon einmal probiert, in der Hoffnung damit Schmerzen, Entzündungen und Angstbeklemmungen zu verringern. Auch Schlaflosigkeit wird damit bekämpft und auch sein kosmetisches Potenzial darf man nicht unterschätzen. Die steile Karriere des CBD hat auch das Ansehen von Cannabis verbessert, daher stellt es ein ernstes Problem dar, dass die Produktion von CBD und der Handel mit ihm in den meisten Ländern der Welt nicht geregelt ist. Der Markt wächst ständig, aber für die KonsumentInnen gibt es nur wenig zuverlässige Informationen über die Produkte. Die Behörden versuchen weltweit, dieses Problem in den Griff zu bekommen, es

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gibt aber keinerlei gesetzliche Regelungen. Mancherorts wird der Handel als Lebensmittelzusatz eingeschränkt und CBD nur für Medikamente zugelassen. In Italien versucht man jetzt, CBD-haltige Hanfblüten, die über Nacht populär geworden waren, zu verbieten und weitere Länder könnten folgen. Schwer vorhersehbar, was die Zukunft für den europäischen CBD-Markt bringen wird, doch schauen wir in die USA, wo die Regulierung schon Formen annimmt.

Abweichender CBD-Gehalt und Verunreinigungen Die FDA, die amerikanische Food and Drug Administration, veranstaltete im vergangenen Jahr eine öffentliche Anhörung von Sachverständigen zur Reglementierung von

CBD. Als größtes Problem wurden dabei die Verunreinigungen in den CBD-Produkten genannt. Bei Laboruntersuchungen hatte man in zahlreichen Produkten Pflanzenschutzmittel, Schwermetalle, Bakterien und andere nicht weiter spezifizierte Chemikalien gefunden. Das zweite ernsthafte Problem sind irreführende Etikettierungen. Mehr als zwei Drittel der CBD-Produkte wiesen bei der Untersuchung fehlerhafte Informationen über den Wirkstoffgehalt auf. Der CBD-Gehalt lag teilweise über, teilweise unter dem angegebenen Wert und auch das THC überschritt oft die erlaubten Werte. Solange die KonsumentInnen keine verlässlichen Informationen erhalten, ist nicht auszuschließen, dass sie Produkte mit einer nicht erwünschten Konzentration anwenden. Nur gut, dass man sich damit keinen Schaden zufügen kann.


Die Hersteller müssen die KonsumentInnen zufriedenstellen und deshalb können sich die KäuferInnen für eine höhere Qualität einsetzen, wenn sie ein paar Punkte beachten.

Finde die minimale Dosierung heraus! Nach den bisherigen Erkenntnissen geht vom CBD keinerlei Risiko raus, da es weder über bewusstseinsverändernde noch den Organismus schädigende Wirkungen verfügt. Eine Überdosierung ist auch bei sehr großen Mengen (600–800 mg) nicht möglich, allerdings können bei einer solchen Dosierung in Wechselwirkung mit anderen Medikamenten Nebenwirkungen auftreten. Ebenfalls ist dann eine Einschränkung der Heilwirkung zu befürchten. Da CBD-Produkte momentan ziemlich teuer sind, sollte man nicht sofort mit einer hohen Dosis zu beginnen, da möglicherweise eine geringere Menge zur Linderung der Symptome genügt. Wenn wir so die richtige Dosierung finden, schonen wir auch unseren Geldbeutel. Neben dem materiellen Gesichtspunkt empfiehlt sich eine geringere Anfangsdosis auch aus Sicherheitsgründen. Man beginne mit ungefähr 10 mg pro Tag und wenn sich das als zu wenig erweist, kann man die Dosierung stufenweise erhöhen, bis die gewünschte Wirkung ein-

setzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir Öl von niedrigerer oder höherer Konzentration zu uns nehmen, doch ist es ratsam, statt reinem CBD Extrakte zu wählen, die das volle Spektrum enthalten. Mehrere Untersuchungen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Produkte, die das volle Spektrum – nämlich auch andere Cannabinoide außer CBD – enthalten, in den meisten Fällen wirkungsvoller sind. Man sollte also diese Produkte bevorzugen.

Bleib bei der bewährten Qualität! Ein ebenfalls wichtiger Punkt ist, dass der Hersteller mit Laboruntersuchungen belegen kann, dass seine Produkte wirklich den angegebenen CBD-Gehalt erreichen und frei von Verunreinigungen sind. Man darf nicht vergessen, dass die Ergebnisse jeweils für eine bestimmte Menge Öl gelten und deshalb regelmäßige Untersuchungen nötig sind. In Oregon gelten beispielsweise sieben Kilo Blüten als Bezugseinheit, sind sie verarbeitet, muss erneut getestet werden. In Indiana müssen die Hersteller die Untersuchungsergebnisse auf ihren Produkten mit einem QR-Code belegen. Die Produkte können auch bestimmte Gütesiegel erhalten, für die der Hersteller Nachweise erbringen muss. In Europa findet man oft als organisch dekla-

riertes CBD-Öl. In den USA ist die Klassifizierung „organisch“ bei Hanfprodukten nicht zugelassen, stattdessen kann man bei CBDÖl die Auszeichnung „GMP“ (good manufacturing practices) finden. Manche Hersteller erbringen auch Zeugnisse über die ethische Produktion und die Nachhaltigkeit. Wenn die Mehrheit der KonsumentInnen auf die Einhaltung der genannten Kriterien achtet, trägt sie mit dazu bei, dass auf dem Markt bald nur noch CBD-Öl in einer einwandfreien Qualität vertrieben wird.

text: von Tamás Kardos


MEDIZIN

Dosierung von CBD-Öl Wie viel CBD brauche ich?

Die richtige Dosierung von CBD variiert von Person zu Person. Das liegt daran, dass sich bei jedem das Endocannabinoid-Systems in einem anderen Zustand befindet. Dieses ist ein physiologisches System im Körper, das bei der Entwicklung und Behandlung der meisten bekannten Krankheiten eine wichtige Rolle spielt. Wenn das System nicht richtig funktioniert, kann das für die Gesundheit erforderliche Gleichgewicht gestört sein. Die richtige CBD-Dosis für den Körper wird nicht – wie bei einigen medikamentösen Behandlungen – von Gewicht oder Alter bestimmt.

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as Endocannabinoid-System reguliert unter anderem die Funktionen des Immunsystems, des Verdauungssystems und des Nervensystems. CBD kann das Endocannabinoid-System unterstützen und sicherstellen, dass es weiterhin ordnungsgemäß funktioniert. Beginne am besten mit einer niedrigen CBD-Dosis und erhöhe die Dosis dann langsam, bis du das gewünschte Ergebnis erzielst. Du musst auf den Körper hören

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und beobachten, ob du eine Veränderung bemerkst. Im Allgemeinen machen viele den Fehler, CBD nur kurze Zeit anzuwenden. CBD wird oft bei Problemen eingesetzt, die sich im Laufe von Jahren angehäuft haben. Bei chronischen Erkrankungen ist fast immer eine Langzeitanwendung, z. B. mit Anti-epileptika nötig. Oftmals stellen sich bereits behandelte Symptome wieder ein, wenn die Behandlung mit CBD abgebrochen wird. Die Verwendung von CBD

führt häufig zu einem raschen Abklingen der Beschwerden, doch muss man dem Körper genügend Zeit geben, damit er sich regenerieren kann. Es ist ein weiterer häufiger Fehler, dass manche Menschen aus Furcht vor einer hohen Dosis nicht genügend CBD verwenden. Die Substanz ist ungiftig, es gibt keine Überdosis, daher kann sie bedenkenlos in größeren Dosen eingenommen werden, auch von Kindern, wie klinische Forschungen belegen.


Beginn der CBD-Dosierung und die Einstellung Beginnen wir mit einer kleinen Dosis CBD und beobachten die Reaktionen unseres Körpers 1–3 Wochen lang. Da Cannabinoide im Fett gespeichert werden, dauert es ungefähr so lange, bis CBD vom Körper aufgenommen wird und zu wirken beginnt. Dies ist wichtig zu wissen, da bei der Verabreichung von Cannabis ein sogenannter „Glockenkurveneffekt“ auftritt, der auch als zweiphasiger Effekt bezeichnet wird. Cannabisverbindungen haben wie Koffein zweiphasige Eigenschaften, was bedeutet, dass niedrige und hohe Dosen derselben Substanz entgegengesetzte Wirkungen ausüben können. Bei niedrigen Dosen stimuliert CBD und bei hohen Dosen sediert es. Es sind bei normalen Dosen von CBD keine schwerwiegenden Nebenwirkungen bekannt, aber Arzneimittelwechselwirkungen bei höheren Dosen können problematisch sein. Übermäßiges CBD kann weniger wirksam sein als eine moderate Dosis. Bei der Cannabis-Therapie verfährt man häufig nach dem Grundsatz „Weniger ist mehr“. Dies bedeutet, dass Cannabis die beste therapeutische Wirkung hat, solange die Dosis erhöht wird und der/ die PatientIn die optimale Dosis nicht erreicht. Erhöhungen darüber hinaus können die therapeutischen Wirkungen verringern und Nebenwirkungen verursachen. Das Herausfinden der optimalen Dosis ist für die PatientInnen wichtig, da Cannabis nicht wie ein herkömmliches Medikament verabreicht werden kann. „Cannabis-Therapien sind personenbezogen. Kein Arzt kann Ihnen die individuell richtige Dosis mitteilen, aber er kann Ihnen helfen, die richtige Therapie zu entwickeln. “ (Dr. Dustin Sulak) Wenn die Wirkung nach einer Zeit aussetzt oder sich zu verringern scheint, kann das bedeuten, dass die für den/die Patienten/ in optimale Dosis überschritten wurde. Cannabinoidrezeptoren können funktionsunfähig werden, wenn zu viele Cannabinoide in das System eingebracht werden. Ein sogenannter Neustart oder Spülen (wash out) kann dazu beitragen, die Rezeptoren wieder zu sensibilisieren. Beispielsweise kann man nach 3 Wochen Gebrauch von Cannabis oder CBD-Öl 4–5 Tage lang spülen. In dieser Zeit wird die Verwendung von CBD-Öl (Cannabis) vollständig eingestellt. Der Neustart kann mit einer niedrigeren Dosis, bis zur Hälfte der bisherigen Dosis, unternommen werden, da die Rezeptoren nun viel empfindlicher sind, sodass mit einer niedrigeren Dosis der gleiche Effekt erzielt werden kann. Es dauert ungefähr 1–3 Wochen bis sich wieder die volle Wirkung der vorherigen

Dosierung entfaltet. Wenn du sie also zu schnell erhöhst, bemerkst du das vollständige Ergebnis nicht und du erhöhst die Dosis erneut. Dadurch staut sich im Laufe der Zeit CBD an und beispielsweise bei autistischen Kindern, die sehr empfindlich sind, stellen wir fest, dass eine Überdosierung von bis zu ½ mg sie aus dem therapeutischen Fenster fallen lässt (dem Dosisbereich, in dem CBD therapeutisch wirksam ist). Fangen wir also sehr niedrig an. Wenn mit einer Dosis überhaupt kein Ergebnis erzielt wird (überhaupt keine Wirkung, selbst die kleinste positive Änderung wird als Ergebnis betrachtet), kannst du die Dosis erhöhen und in gleicher Weise vorgehen. Wenn sich etwas ändert, bleiben wir mindestens drei Wochen oder länger bei dieser Dosierung, bis wir eine klare Vorstellung davon gewonnen haben, wie die Dosis wirkt. (In schweren Fällen kann man die Dosis natürlich schneller erhöhen.) Die Dosis wird dann nach dem gleichen Verfahren weiter heraufgesetzt. Wenn du damit kein besseres Ergebnis erzielst, kehrst du zur vorherigen Dosis zurück. Sobald die positiven Effekte verschwunden sind, startest du die Dosierung erneut (zwei oder mehr Tage ohne Öl) und beginnst erneut mit der Dosis, die zuerst gute Ergebnisse erzielt hat, je nachdem, wie lange du die Dosis verwendet hast, welche die Rezeptoren „gesättigt“ hat. Gehen wir davon aus, jemand verwendet ein Öl mit 3 mg/Tropfen Wirkstoff und erhöht die Dosis alle 3–4 Tage. Wenn der Körper sie aufgenommen hat, liegt er möglicherweise einige Tropfen über dem Punkt, der sich bisher als ideal erwiesen hatte, sodass er unter Umständen zu einer viel geringeren Dosis zurückgehen muss. Man kann immer langsam und vorsichtig zu größeren Dosen zurückzukehren und damit die „Grenzen des therapeutischen Fensters“ finden.

Nehmen wir an, jemand bekommt 11 mg und steigert langsam (1 mg/Tag). Wenn wir eine Verringerung der therapeutischen Wirkungen oder erste Anzeichen einer Verschlechterung sehen (etwa bei 20 mg), kennen wir den therapeutischen Bereich, in dessen Grenzen experimentiert werden kann. Wir stellen fest, dass es möglich ist, zur vorherigen Stufe zurückzukehren und dort zu bleiben, wenn die Dosis erhöht wird und mit den neuen Dosen keine besseren Ergebnisse erzielt werden. Wahrscheinlich liegt irgendwo dort die richtige Dosis. Ein Patient hat seit langer Zeit 16 mg/ Tag erhalten und sein Zustand beginnt sich zu verschlechtern. Daraus können wir schließen, dass dem Körper bei jeder Einnahme ein wenig mehr verabreicht wurde als er benötigt, und es lange gedauert hat, bis sich diese vielen kleinen zusätzlichen Dosen im Organismus eingelagert haben, daher muss man wahrscheinlich wieder auf 14 oder 15 mg umstellen. Wenn man die Dosierung zu schnell anhebt, basiert der aktuell erreichte gute Effekt auf einer früheren niedrigeren Dosis. Man muss also länger bei einer Dosierung bleiben. Nach medizinischen Beobachtungen ist es nach dem Neustart möglich, die Therapie mit der Hälfte der letzten Arbeitsdosis wieder aufzunehmen und noch bessere Ergebnisse erzielen. Forschungsdaten zur Dosierung sind in der Regel rein informativ und dienen nur als Richtlinie. Jede Dosierung ist individuell. Es gibt unter keinen Umständen eine vorherbestimmbare Dosis. Es gibt therapeutische Bereiche, innerhalb derer bei einigen Krankheiten genaue Anhaltspunkte gegeben werden können, dennoch muss jeder seine individuelle Dosis finden.

text: Ungarische Vereinigung für medizinisches Cannabis

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Dosierung von CBD-Öl (Teil 2) Mit einer niedrigen Dosis beginnen und langsam steigern Die meisten Dosierungsempfehlungen stimmen darin überein, dass es ratsam ist, mit einer kleinen Menge zu beginnen und eintretende Änderungen zu beobachten. Deren Ausmaß entscheidet über die nachfolgende Dosierung. Der allgemein akzeptierte Bereich der therapeutischen Dosis beträgt 0,1 mg/kg bis 25 mg/kg pro Tag.

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annabinoide werden im Fettgewebe des Körpers gespeichert. Es dauert drei Wochen, bis die Wirkung einer veränderten Dosierung vollständig beurteilt werden kann – sei es eine Steigerung oder Senkung. Erst nach Ablauf dieser drei Wochen, wenn wir ein klares Bild von der Wirkung dieser Dosis auf den Patienten/die Patientin haben, können wir eine weitere Erhöhung vornehmen. Wenn wir dabei keine weitere Besserung der Symptome beobachten, kehren wir in den Bereich zurück, in dem zuvor eine Verbesserung beobachtet wurde, also zur vorherigen Dosis und bleiben dann dabei. Nach einer Weile, wenn sich der Patient/ die Patientin stabilisiert hat und wir erneut eine höhere Dosis versuchen möchten, können wir diese wieder erhöhen und genauso vorgehen. Diese Methode bietet eine gewisse Garantie dafür, dass wir die ideale Dosis („Sweet Spot“) nicht überschreiten, was sogar zu einem möglichen Wiederauftreten früherer Symptome führen könnte.

Dosierung nach Körpergewicht Wenn der Patient/die Patientin rechnerisch 20 kg wiegt, kann die tägliche Dosis zwischen 20 kg x 0,1 mg = 2 mg und 20 kg x 25 mg = 500 mg liegen. Dieser signifikante Mengenunterschied kann als großes therapeutisches „Fenster“ verstanden werden, in dessen Rahmen der/die PatientIn eine tägliche Gesamtdosis von 2 bis 50 mg in drei Teildosen erhalten 22

kann. Der Ausgangspunkt liegt bei 2 mg/Tag und von diesem kann man sich langsam nach oben tasten. Es sind Fälle bekannt, in denen die ideale Dosis bei PatientInnen weniger als 1 mg täglich betrug, besonders bei PatientInnen, die neurologisch „empfindlich“ sind. Zeigt sich bei den oben genannten niedrigsten Dosen kein Ergebnis, kann es ratsam sein (besonders wenn die Symptome zunehmen), die Menge zu reduzieren, statt sie zu erhöhen. In beiden Fällen ist es sehr wichtig, die verabreichte Dosis und ihre Auswirkungen aufzuzeichnen. Dieses Tagebuch wird in Zukunft sehr nützlich sein, wenn die Dosierung neu gestartet wird und man die optimale Dosis finden will. Unabhängig von der Anfangsdosis wird die Dosierung immer auf die gleiche Weise erhöht. Man wartet nach jeder Erhöhung mindestens 4–5 Tage und beobachtet die Reaktion des Patienten/ der Patientin. Bei Menschen, die nicht in der Lage sind, zu kommunizieren, oder beispielsweise bei PatientInnen mit Epilepsie, die nicht jeden Tag Anfälle haben, kann es noch länger dauern. Möglicherweise benötigt man mehr Zeit, um festzustellen, ob sich der Zustand verbessert hat. In manchen Fällen lohnt es sich, 10–12 Tage zu warten. Wenn wir in keinem Bereich positive Reaktionen erzielt haben – vielleicht nicht unbedingt bei dem Symptom, bei dem wir eine Verbesserung erwarten –, fahren wir mit der nächst höheren Dosis fort. Stellt man jetzt eine

positive Veränderung fest (möglicherweise bei Schlafmuster, dem Appetit, Verhaltensproblemen oder sogar ein allgemeines Gefühl des „Wohlbefindens“), bleibt man für 3 Wochen bei dieser Dosis. Es ist wichtig, zu beachten, dass jede Änderung der Dosierung der eingenommenen Medikamente die Stimmung und/oder den klinischen Zustand des Patienten/der Patientin verändern kann. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich die Symptome für ein oder zwei Wochen (oder sogar länger bei Medikamenten wie Benzodiazepinen) verschlechtern, bevor das Gleichgewicht wiederhergestellt ist. Man sollte versuchen, die Dosierung der Medikamente nicht zu verändern, bis man ein stabiles und klares Bild der Wirkung des Öls erhalten hat. Es ist schwierig, Veränderungen bei PatientInnen richtig zu beobachten, wenn sich mehrere Faktoren gleichzeitig ändern. Beim Absetzen von Medikamenten muss man immer sehr langsam vorgehen, um nicht zu riskieren, dass mit einem schnellen „Entzug“ gute Ergebnisse verloren gehen. Die Einnahme einer Vielzahl von Medikamenten kann für den Körper Stress bedeuten und die Entzugserscheinungen können sogar gravierend sein. Man sei sich dessen bewusst und recherchiere zu diesem Thema. Das Finden der idealen Dosis kann zeitaufwendig und oft frustrierend sein. Wenn wir sehr gründlich und geduldig sind, können wir diesen Prozess verkürzen und so eine effiziente Zeitinvestition erzielen.


Die Verwendung von CBD-Öl ist in Ungarn legal und die Einbeziehung des behandelnden Arztes/der behandelnden Ärztin ist nicht nur möglich, sondern wird dringend empfohlen. In jedem Fall sollte der Arzt/die Ärztin wissen, welche anderen Arzneimittel sein Patient/seine Patientin verwendet. Es ist wichtig, diese zu kennen und genau unter die Lupe zu nehmen. Jeder wird ermutigt, seinen Arzt/seine Ärztin einzubeziehen und mit ihm/ihr zusammenzuarbeiten, um die Dosis zu ermitteln, die für ihn am besten geeignet ist.

Krebs Es gibt keine genauen Dosierungen für die verschiedenen Krebsarten, aber basierend auf medizinischen Empfehlungen und Untersuchungen liegt die empfohlene Tagesdosis zwischen 30 und 1.500 Milligramm. Exakte Dosierungen zu empfehlen und nachgewiesene Wirkungen zu versprechen, ist eine Irreführung der PatientInnen. CBD sollte nicht gleichzeitig mit den Krebsmedikamenten (Chemotherapie) eingenommen werden, sondern im Abstand von mindestens 2–3 Stunden (manchmal, in Absprache mit dem Arzt, mit einer Pause von bis zu einem Tag), um die potenziellen Risiken durch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auszuschließen. Eine solche Kur sollte am besten mit Extrakten mit einem höheren

Wirkstoffgehalt (1.500–5.000 mg) durchgeführt werden, da sie höhere CBD-Konzentrationen enthalten und so die Verabreichung höherer Dosen ermöglichen.

Epilepsie Daten aus mehreren klinischen Studien belegen, dass die wirksame Dosis bei PatientInnen mit schwerer, unbehandelbarer Epilepsie bei 20 bis 25 mg/kg/Tag beträgt. Diese Menge beträgt bei einem durchschnittlichen Kind von 25 kg etwa 500 mg/Tag. Da das Gesetz derzeit den Anbau von hochwirksamen Cannabispflanzen (5–15 %) in Ungarn nicht zulässt und die Herstellung von CBD-Produkten aus Industriehanf (1–2 %) die Verwendung großer Mengen an Rohstoffen erfordert, können diese Extrakte derzeit eine ernsthafte finanzielle Belastung für die PatientInnen und deren Familien darstellen. Der Durchschnittspreis für ein Produkt mit 500 mg CBD beträgt 29 Euro. In diesem Fall können die monatlichen Kosten für die CBD-Therapie schnell bis zu 870 Euro erreichen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass so große Mengen an CBD nicht immer erforderlich sind, dies die gute Nachricht. Nach klinischen Studien wurden nur 9 % der ProbandInnen anfallsfrei. Es gibt jedoch medizinische Beobachtungen, die zeigen, dass mit viel weniger CBD größere Erfolge erzielt werden können. Nachfolgend wird der

Fall eines amerikanischen kleinen Mädchens geschildert, das nach nur wenigen Monaten CBDBehandlung eine fast vollständige Anfallslinderung (98 % Reduktion) erreicht hat. Im Fall von Maddie, einem amerikanischen Mädchen mit Lennox-Gastaut-Syndrom, der durch die Weltpresse ging, wurde CBD-Öl zum Preis von 100 US-Dollar für die Behandlung in den ersten zwei Monaten gekauft. Eine Flasche Öl enthielt 2.000 mg CBD. In diesem Fall wurden 33 mg pro Tag gegeben. Nach der zuvor zitierten Forschungsarbeit wäre von 25 mg/kg, das heißt 875 mg für ein 35 kg schweres Kind, auszugehen gewesen. Maddie erhielt nur einen Bruchteil dieser Dosis (weniger als 4 % davon). Und wenn eine so geringe Dosis so gut funktioniert, ist es möglicherweise nicht notwendig, große finanzielle Opfer zu bringen. Was ein Segen für viele finanziell angeschlagene Familien wäre. Wichtig ist es, zu beachten, dass die CBDDosierung in der Regel nicht vom Körpergewicht, Alter, Geschlecht oder der Art der Krankheit abhängt. Jeder Fall ist anders und jede Dosierung ist individuell. Dosierungsanweisungen und Erfahrung anderer PatientInnen können nur als Ausgangspunkte dienen! text: Ungarische Vereinigung für medizinisches Cannabis

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10 ARGUMENTE FÜR CBD Zehn Argumente, warum sich immer mehr Menschen für CBD zur Gesundheitsvorsorge, Schmerzlinderung und Angstlinderung entscheiden:

1.

CBD gelöst in Hanfsamenöl ist extrem reich an Mineralien, Flavonoiden und Terpenen.

2.

Die Ethanolextraktion bewahrt andere nützliche Inhaltsstoffe der Hanfpflanze (Terpene, Phytocannabinoide). Natürliches organisches Hanfsamenöl hat eine positive physiologische Wirkung, verbessert die Durchblutung und unterstützt das reibungslose Funktionieren des Immunsystems.

3.

Im Gegensatz zu THC, dem bekanntesten Cannabinoid, hat CBD keine bewusstseinsverändernde Wirkung! Es verursacht keine Euphorie und macht nicht high, aber es hilft dem Körper, seine eigenen inneren Cannabinoide effizienter zu verwenden.

4. Die ersten unglaublichen Heilungsgeschichten ermutigten die PatientInnen, da sie keine psychoaktiven

Effekte, Nebenwirkungen oder gar die Strenge des Gesetzes fürchten mussten. CBD ist legal in den EULändern!

5.

CBD verhindert, dass der Körper den Cannabinoid-Neurotransmitter Anandamid absorbiert, der für die Regulierung von Schmerzen notwendig ist. Erhöhte Anandamidspiegel in der Blutbahn können die Menge an Schmerzen reduzieren, die von einer Person empfunden wird.

6. CBD kann auch Entzündungen des Gehirns und des Nervensystems begrenzen, was für Menschen, die unter Schmerzen oder Schlaflosigkeit leiden, von Vorteil sein kann.

7.

Hilft effektiv bei der Behandlung von psychischen Störungen. Forscher*innen resümierten die Ergebnisse, nach denen CBD im Fall von Schizophrenie, sozialen Angststörungen, Autismus-Spektrum-Störung (ASD), Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Angst, bipolarer Störung, Posttraumatischer Belastungsstörung (PTSD) und dem Tourettesyndrom empfohlen wird.

8. CBD lindert Heißhunger und Angst als Symptome der Sucht und verringert Stresshormonspiegel und Herzfrequenz.

9. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) entfernte Cannabidiol (CBD) von der Liste der verbotenen Sub­

stanzen am 10. Januar 2018, in der Erkenntnis, dass es ein risikofreier Schritt ist, weil es ein nichtpsychoaktiver Bestandteil von Cannabis ist, der eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen hat. Seine krampflösenden, entzündungshemmenden und schmerzstillenden Wirkungen werden von vielen Athlet*innen gelobt. Es wurde als eines der wirksamsten Medikamente bei der Behandlung von entzündlichen Symptomen, Schmerzen und körperlicher Anstrengung genannt, mit denen sich Weltklasse-Athlet*innen regelmäßig konfrontieren.

10. Ein attraktives Merkmal bei der Verwendung von CBD ist die einfache Verfügbarkeit des Produkts, die Verfügbarkeit unabhängiger Forschungen und die medizinische Empfehlung.

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MEDI+GREEN

Eine Anleitung zur Auswahl des idealen CBD-Öls

Natürliches oder synthetisches CBD? Neben pflanzlichen Präparaten erscheinen auf dem Markt immer mehr Produkte mit künstlichem CBD. Niedrigere Preise können einen Kaufanreiz darstellen, bevor man sich aber entscheidet, sollte man klären, was man von welchem Produkt erwarten kann.

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annabinoide sind die bekanntesten Inhaltsstoffe von Cannabis. Da sie pflanzlichen Ursprungs sind, werden sie auch Phytocannabinoide genannt. Dank der Forschung kennen wir heute mehr als hundert Phytocannabinoide, aber der eigentliche Durchbruch bedeutet die Entdeckung des sogenannten internen Endocannabinoid-Systems. Nun wissen wir, dass Säugetiere selbst Cannabinoide produzieren, die bei wichtigen physiologischen Prozessen eine Rolle spielen. Dies hat uns geholfen, die Auswirkungen bestimmter Cannabinoide wie CBD und THC auf unseren Körper besser zu verstehen. Pflanzenextrakte enthalten normalerweise eine kleine Menge mehrerer Cannabinoide. Beispielsweise enthalten aus Hanf extrahierte CBD-Öle minimale Mengen an THC und anderen Cannabinoiden (in den Medijuana-Ölen sind dies z. B. CBG, CBC und CBN). Erhältlich ist auch „gereinigtes“, isoliertes CBD-Öl, das frei von allen anderen Cannabinoiden ist, sowie im Labor hergestelltes synthetisches CBD.

Vor- und Nachteile Da synthetisches CBD keiner Pflanzung, Verarbeitung und Extraktion bedarf, ist die Herstellung viel billiger, was sich auf den Preis des 26

Endprodukts niederschlägt. Der Hauptvorteil dieser Produkte besteht darin, dass der Wirkstoff, wie bei Arzneimitteln, in reiner Form, ohne andere Inhaltsstoffe vorliegt. Dies ist beispielsweise ideal für LeistungssportlerInnen, bei denen der Nachweis auch einer geringen Menge THC als Doping gilt. Über die Wirkung von synthetischem CBD ist nur wenig bekannt. Es gibt mehrere synthetische Analoga von CBD sowie synthetische Cannabinoide, die THC imitieren, diese sind auch als Designerdrogen bekannt. Es wurde aufgezeigt, dass sie sehr unterschiedlich auf das Endocannabinoid-System wirken. Daher kann es vorkommen, dass ein Produkt, das synthetisches CBD enthält, uns entgegen unserer Erwartungen anders beeinflusst als natürliches CBD. Um unerwartete Effekte zu vermeiden, verwenden klinische Studien CBD üblicherweise nicht in synthetischer, sondern in isolierter, kristalliner Form, die ebenfalls frei von anderen Cannabinoiden ist. Obwohl die Vorzüge in dieser Form klar erkennbar sind, hat die Erfahrung gezeigt, dass das „therapeutische Fenster“ (der Dosisbereich, in dem das CBD bei einer bestimmten Behandlung wirksam ist) sehr eng ist. Dies bedeutet, dass keine vorteilhaften physiologischen Wirkungen oberhalb oder unterhalb der geeigneten Dosis auftreten. ForscherInnen bezeichnen dieses

Phänomen auch als Glockenkurve. Wenn wir den Effekt von isoliertem CBD in einer Grafik darstellen, erhalten wir eine Glockenform: Mit zunehmender Dosis nimmt der Effekt allmählich zu, nach dem Höhepunkt nimmt er wieder ab. Es ist daher notwendig, die mittlere Dosis zu finden, die am effektivsten wirkt. Dies ist bei den meisten Krankheiten nicht ganz einfach, da das Endocannabinoid-System jedes Menschen unterschiedlich ist und daher unterschiedliche Dosen wirksam sind.

Die Lösung der Natur Die Erfahrung mit natürlichen CBD-Produkten ist eine ganz andere. Aus Hanf oder Cannabis gewonnenes Vollspektrum-CBD-Öl verfügt über einen sogenannten „kombinierten Effekt“. Kurz gesagt kommen in ihm CBD und andere Cannabinoide in geringen Mengen zusammen vor und sind wirksamer als reines CBD. Nach unserem Kenntnisstand erhalten wir die meisten vorteilhaften therapeutischen Wirkungen und das weiteste „therapeutische Fenster“ in dieser Form. Für alle, die keine LeistungssportlerInnen sind, sondern CBD-Öl gegen bestimmte Krankheitssymptome oder zur allgemeinen Vitalisierung anwenden, sind mit Sicherheit natürliche Vollspektrumextrakte die beste Wahl.



MEDI+GREEN

Wie kann die Effizienz von CBD-Öl gesteigert werden? Gesunde Fette unterstützen die Absorption

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ehrere Studien belegen, dass die CBD-Konzentration im Blut zunimmt, wenn das Öl mit einer fettreichen Mahlzeit in den Körper aufgenommen wird. Experimente zeigen, dass die biologische Verfügbarkeit von Cannabidiol (CBD) bzw. CBD durch den gleichzeitigen Verzehr eines fettreichen Frühstücks multipliziert wird. Dies wurde durch eine placebokontrollierte Studie nachgewiesen: Zwölf ProbandInnen erhielten 1.500 Milligramm CBD auf nüchternen Magen beziehungsweise mit einem fettreichen Frühstück. Keine/r der TeilnehmerInnen hatte in den letzten zehn Stunden davor etwas gegessen. Das herzhafte Frühstück enthielt 900 Kalorien, diese nahmen die Proband­­Innen innerhalb von zwanzig Minuten zu sich. Das CBD wurde 30 Minuten nach Beginn des Frühstücks eingenommen.

Ergebnis Nach Einnahme von CBD ohne Frühstück stieg der CBD-Spiegel im Plasma um 330 Nanogramm/ml, bei der Einnahme nach dem Frühstück um 1.630 Nanogramm/ml. Dies bedeutet, dass sich die systemische biologische Verfügbarkeit von CBD nach dem Frühstück mehr als vervierfacht hat. Mit systemischer biologische Verfügbarkeit ist der Grad des CBD-Gehalts gemeint, der seine Wirkung im Blutkreislauf ausübt. 28

Erläuterung Die ForscherInnen erklärten, dass Fett die Ausscheidung von Gallensäuren erhöht. Gallensäure löst lipophile Substanzen, einschließlich der Cannabinoide. Gallensäure erhöht somit die Aufnahme von Cannabinoiden. Eine andere Erklärung ist, dass die meisten Cannabinoide über das intestinale Lymphsystem absorbiert werden, wenn sie gleichzeitig mit Fett eingenommen werden. Infolgedessen wird der Abbau von Cannabinoiden in der Leber verzögert.

Hinweis Fettreiche Lebensmittel sind nicht immer gefährlich und bestimmte Lebensmittel schützen dank ihrer gesunden Fettsäuren und wichtigen Nährstoffe das Kreislaufsystem und das Gehirn. Wenn du zum Frühstück eine gesunde, aber fettreiche Mahlzeit zu dir nehmen möchtest, um CBD-Öl besser aufzunehmen, probiere die folgenden Lebensmittel: • Joghurt enthält, zusätzlich zu seinem hohen Fettgehalt, Mineralien, probiotische Bakterien und hilft bei der Verdauung. • Nüsse enthalten gesunde Fette und Ballaststoffe, hervorragende Proteinquellen, aber auch Vitamin E, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren. Sie reduzieren das Risiko für Herzerkrankungen, Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes.

• Avocados sind ebenfalls fettreich und enthalten mehr Fett als viele Lebensmittel tierischen Ursprungs. Sie wirken wohltuend auf das Herz und helfen durch ihre gesunden Fette auch bei den Symptomen der chronischen Arthritis (Arthrose). Besonders wertvoll ist, dass sie beim Verzehr mit anderen Lebensmitteln die Fähigkeit des Körpers verbessern, Nährstoffe aufzunehmen. Die Hälfte einer mittelgroßen Avocado enthält ungefähr 115–160 Kalorien. • Ein mittleres Ei enthält weniger als 5 Gramm überwiegend gesunde Fette. Trotz des hohen Cholesteringehalts sind Eier sehr gesund, schützen das Herz durch Erhöhung des HDL-Cholesterinspiegels und enthalten zudem Selen und Omega-3-Fettsäuren. Denk daran: Das Frühstück ist die Hauptmahlzeit. Guten Appetit! Wenn du Hilfe bei der Wahl des CBDÖls benötigst, das am besten für deine Ernährung und deinen Lebensstil geeignet ist, besuche unseren Webshop oder unsere Facebook-Seite mit weiteren nützlichen Informationen: www.cbd.medijuana.eu https://shop.medijuana.eu/ https://www.facebook.com/



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MILLIGRAMM Tipps zur Wahl der richtigen Menge und Qualität

Die therapeutischen Wirkungen von Cannabis können vielfältig eingesetzt werden, und viele von ihnen machen überhaupt nicht high. In den letzten Jahren gerieten zunehmend stärkere Konzentrate, CBD-Produkte und ähnliche rauchfreie, innovative Erfindungen in den Fokus, denn viele Menschen möchten nur die Vorzüge genießen, ohne die Strenge des Gesetzes oder psychotrope Wirkungen des Produkts fürchten zu müssen. CBD, auch als Cannabidiol bekannt, ist eine von mehr als 120 Verbindungen, die als Cannabinoide bezeichnet werden und meist aus den Blättern und Blüten von Industriehanf extrahiert wird. Im Gegensatz zu THC, dem bekanntesten Cannabinoid, besitzt CBD keine bewusstseinsverändernde Wirkung. Dies liegt daran, dass CBD nicht dieselben Rezeptoren anspricht wie THC.

WIE WIRKT CBD AUF DEN ORGANISMUS?

Somit hat CBD keine psychotrope Wirkung, d. h. es verursacht weder Euphorie noch ein High-Gefühl, hilft aber dem Körper, seine eigenen inneren Cannabinoide effektiver einzusetzen. Einer Studie zufolge ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, dass CBD nur eine minimale Wirkung auf das Endocannabinoid-System ausübt, jedoch andere Verbindungen im Endocannabinoid-System aktiviert oder hemmt. Zum Beispiel hindert CBD den Körper, den Cannabinoid-Neurotransmitter Anandamid zu absorbieren, der zur Schmerzbekämpfung benötigt wird. Ein erhöhter Anandamidspiegel im Blut kann Schmerzen verringern. Auf die gleiche Weise kann CBD auch Entzündungen im Gehirn und im Nervensystem begrenzen, wovon Menschen profitieren können, die unter Schmerzen oder Schlaflosigkeit leiden.

WIE VIELE TROPFEN AM ANFANG?

Jeder Mensch wird mit einem anderen EndocannabinoidSystem geboren, daher variieren auch die wirksamen CBD-

Dosen. Neben individuellen Unterschieden wird die verwendete Menge durch das Körpergewicht und das zu behandelnde Symptom beeinflusst. Im Allgemeinen ist es ratsam, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen - fünf bis fünfzehn Milligramm pro Tag - und die Dosis langsam und kontinuierlich zu erhöhen, bis die gewünschte Wirkung eintritt.

SPARSAM SEIN UND AUF DEN WIRKSTOFFGEHALT ACHTEN! Vollspektrum-CBD-Öle sind nicht alle gleich. Neben CBD enthalten diese Produkte auch andere Wirkstoffe, hauptsächlich andere Cannabinoide und Terpene, welche die Wirkung beeinflussen und ergänzen. Es lohnt sich beispielsweise, die Analyse der Ungarischen Medizinischen Cannabis-Vereinigung zu betrachten, die 5%ige CBD-Öle getestet hat. Während der Anteil an CBD nahezu gleich ist, zeigt der Anteil an anderen Wirkstoffen bereits signifikante Unterschiede. Es kann ein oder zwei Jahre dauern, bis man das ideale Produkt und die ideale Dosierung gefunden hat. Die meisten Hersteller verkaufen stärkere Öle zu einem verhältnismäßig günstigeren Preis, um damit an die Sparsamkeit zu appellieren. Man sollte nachrechnen und den Preis durch Milligramm dividieren. So erfährt man, wie viel ein Milligramm CBD jeweils tatsächlich kostet. Übrigens: Man meide Öl ohne Wirkstoffgehaltsangabe in Milligramm!


MEDI+GREEN

Was macht Cannabis medizinisch?

Eine komplexe Antwort auf eine scheinbar einfache Frage

Wenn es um die medizinische Verwendung geht, wird regelmäßig argumentiert, dass Cannabis dann medizinisch ist, wenn es überwiegend CBD enthält, da dieser Inhaltstoff die gesundheitlichen Vorteile ausmacht. 22 % THC und weniger als 1 % CBD. Das israelische medizinische Cannabiszentrum Tikun Olam verwendet auch verschiedene Sorten mit hohem THC- und niedrigem CBD-Gehalt. Nach ihren Angaben werden diese vorwiegend PatientInnen verabreicht, die zuvor ihre Schmerzen mit Opiaten gelindert haben.

Kontrollierte Qualität Eines der Hauptmerkmale von medizinischem Cannabis ist seine stabile und kontrollierte Qualität. Das bedeutet einerseits, dass es frei von Kontaminationen und Fremdsubstanzen ist, ebenso kann man als Kriterium festlegen, dass ein unveränderbares Cannabinoidprofil vorliegt. Für die PatientInnen ist die kontinuierliche Qualität am wichtigsten: Haben sie die für sie wirksame Sorte gefunden, wollen sie nicht weitersuchen, sondern diese langfristig anwenden. Um dies zu erreichen, empfiehlt es sich, eine Sorte zu kaufen, die nach medizinischen Standards produziert wurde.

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ir haben einige Argumente gesammelt, die zeigen, dass dem nicht unbedingt so ist. In den 1980er Jahren konnte man in den Vereinigten Staaten Cannabis noch nicht auf Rezepte besorgen, daher wurden die Opfer der damaligen AIDS-Epidemie bis Ende der 90er Jahre heimlich mit Marihuana von der Straße oder aus eigenem Anbau behandelt. Wenn wir nun die Frage stellen, ob diese PatientInnen Cannabis zur Freizeitgestaltung oder medizinischen Zwecken verwendet haben, müssen wir nicht lange über die Antwort nachdenken. Weniger klar ist jedoch, ob das von ihnen konsumierte Cannabis tatsächlich medizinisch war. Wann ist die gleiche Pflanze rekreativ und wann ist sie medizinisch?

Verwendungszweck Wir stimmen vielen Experten zu, dass sich der Begriff „medizinisches Cannabis“ nicht

primär auf die konsumierte Pflanze bezieht, sondern auf die Gründe, sie zu verwenden. So kann die gleiche Sorte dem Freizeitgebrauch des einen dienen, während sie bei dem anderen gesundheitliche Beschwerden lindert. Auf der anderen Seite gibt es Sorten, die speziell für bestimmte Symptome gezüchtet wurden und die sich bei den entsprechenden PatientInnen bewährt haben, womit wir zum nächsten Punkt kommen.

Anteil der Cannabinoide Es wird allgemein angenommen, dass medizinische Cannabissorten einen höheren CBDund einen niedrigeren THC-Gehalt aufweisen. Auch wenn das häufig der Fall ist, kann die medizinische Qualität nicht allein auf dieses Verhältnis reduziert werden, da sowohl CBD als auch THC eine breite Palette von medizinischen Eigenschaften aufweisen. Zum Beispiel hat Bedrocan®, die seit Langem in Europa am häufigsten verwendete Sorte,

Art der Anwendung Großen Einfluss auf die Absorption haben die Verwendungsrate und die Wirkdauer, unabhängig davon, ob Cannabis geraucht, verdampft oder als Öl verwendet wird. Obwohl Rauchen aufgrund seiner schädlichen Nebenwirkungen oft widerstrebend als medizinische Verwendung bezeichnet wird, halten viele PatientInnen es für die effektivste Form des Konsums, während andere auf Extrakte oder Öle schwören. Am besten findet jede/r PatientIn selbst die ihm angenehmste Art des Konsums heraus. Schließlich dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass es vor allem der Verbreitung von medizinischen Cannabisprogrammen zu verdanken ist, dass die Vorurteile gegen Cannabis abgebaut wurden. Wenn wir also die Frage stellen, wer neben den PatientInnen von medizinischem Cannabis profitiert, können wir voller Zuversicht sagen, dass es die gesamte Gesellschaft ist, und sich dies langsam auch weltweit durchsetzt. 31


VOLLBLUT

Dinamed CBD Autoflowering

Der schnellste und einfachste Weg, große Mengen hochwertiges Cannabidiol zu produzieren zen selber kleiner sind als ihre Verwandten mit Fotoperiode. Ihr könnt jedoch trotzdem bis zu 100 Gramm getrocknete Buds erhalten, was gar nicht so übel ist, wenn man bedenkt, dass dieser Ertrag innerhalb von kaum zwei Monaten ab der Keimung produziert wird! Außerdem ist bei dieser Sorte tatsächlich weniger auch mehr. Ihr werdet bei keinen anderen Autoflowering-Samen in unserem Katalog mehr Cannabidiol finden!

Aroma und Geschmack Der Duft und Geschmack von Dinamed CBD Autoflowering sind für eine Überraschung gut: Während cannabidiolreiche Sorten üblicherweise nach Orangen duften, ist diese Cannabispflanze richtig fruchtig und eher süß als zitrussauer.

Wirkung

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ei den feminisierten AutofloweringHanfsamen Dinamed CBD Autoflowering handelt es sich um die ultraschnelle Alternative zu Dinamed CBD. Letztere wiederum ist die erste vollkommen stabile und feminisierte pure CBD-Sorte aller Zeiten und wurde mit ihrem Cannabidiol-Gehalt von rund 14 Prozent zunächst für medizinische Zwecke entwickelt. Dieser beschert ihr unzählige therapeutische Eigenschaften, aufgrund ihres weniger als einprozentigen THC-Werts besitzt sie aber kaum psychoaktive Wirkungen. Als wir die Genetik herausbrachten, merkten wir schnell, dass sich keineswegs nur PatientInnen für sie interessierten: Auch für den Freizeitkonsum war die Nachfrage nach dieser Pflan-

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ze, die nach Marihuana riecht und schmeckt, aber nicht wie anderes Cannabis high macht, groß. Um allen GrowerInnen Zugang zu Cannabidiol zu gewähren, präsentieren wir euch deshalb seit 2018 auch diese schnellere und leichter anzubauende automatische Version von Dinamed CBD.

Ertrag Dinamed CBD Autoflowering liefert euch Buds mit einem hohen CBD-Gehalt von bis zu 14 Prozent bei weniger als einem Prozent THC. Wie für Selbstblüher üblich, fällt die Menge an Blüten pro Pflanze nicht so hoch aus wie bei normalen Sorten, da die Pflan-

Wie Dinamed CBD Autoflowering auf den menschlichen Körper wirkt, ist der springende Punkt an dieser Sorte. Wer die Anwendungsmöglichkeiten der Genetik vollends verstehen möchte, sollte zunächst zwischen zwei Arten von Konsum unterscheiden: dem therapeutischen und der Freizeitnutzung. Therapeutische CannabisnutzerInnen: Ihr wollt das CBD zur Linderung von Beschwerden wie Krämpfen, Epilepsie, Angstattacken, spastische Anfälle usw.? Diese Sorte enthält den hohen Cannabidiolgehalt, nach dem ihr sucht. Das Rauchen ist sicher nicht die bestgeeignete Konsummethode für euch. Ihr könnt die Blüten so nutzen, wie es euch passt: Öl, Pomade, Vaporizing usw. Denn diese Buds sehen zwar aus wie Pflanzenteile, sind aber pure Medizin! Freizeit-CannabisnutzerInnen: Wenn ihr gerne Marihuana konsumiert, psychoaktive Wirkung euch jedoch abschreckt, kommt ihr mit dieser Sorte an die Tugenden von Cannabis, die ihr schätzt, allerdings ohne dessen negative Folgen. Dinamed CBD Autoflowering riecht und schmeckt nach Marihuana, macht aber nicht so high wie die typischen altbekannten Strains. Euch erwartet ein entspannender, angstlösender Effekt, der eure Sinneswahrnehmung nicht verdreht und mit dem ihr auch komplizierte Aufgaben problemlos und ganz normal schafft. Auch das Gefühl von Erschöpfung und bleierner Müdigkeit bleibt euch erspart. (x)



CBD-reiche Sorten

Black Jack CBD Sweet Seeds

Blue Dream CBD Humboldt Seed Organization

CBD Blue Shark Barney’s Farm

Gorilla Dinafem Seeds

Dinamed CBD Dinafem Seeds

Dinamed Kush CBD Dinafem Seeds

Early Amnesia CBD Dinafem Seeds

Green Crack CBD Humboldt Seed Organization

Green Poison CBD Sweet Seeds

Quick Dinamed CBD Dinafem Seeds

Red Pure Auto CBD Sweet Seeds

S.A.D. (Sweet Afgani Delicious CBD) – Sweet Seeds

CBD Critical Cure Barney’s Farm

Unsere Partner in der Unterstützung von Patienten:



VOLLBUT

Orange Apricot Glue XL Auto Die Göttin der fruchtigen, klebrig süßen Samen

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ie getrockneten Blüten der Orange Apricot Glue XL Auto schmecken süß und fruchtig, verfügen über würzige Zitrusaromen mit einem Hauch von frischer Erde. Dieses großartige Gemisch von Terpenen und Cannabinoiden besitzt eine angenehme therapeutische Wirkung. Einige der Pflanzen treiben gegen Ende der Blüteperiode violette und rötliche Blüten und Blätter, die dieser ohnehin faszinierenden Sorte noch mehr Schönheit verleihen. Mit Orange Apricot Glue XL Auto erlebt ab jetzt jede/e Anbauende maximale Entspannung! Egal, ob es sich dabei um erfahrene Personen handelt oder um solche, die erst jetzt mit dem Anbau beginnen: Diese Sorte ist die perfekte Wahl. Dank des unglaublich schnellen

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Wachstumszyklus ist es ein Kinderspiel, die Pflanze anzubauen, zudem versprechen die dichten harzigen Knospen, die vollkommen von Trichomen bedeckt sind, eine überwältigende Ernte. Doch das ist noch nicht alles – das Aroma der aus der genetischen Sammlung von Sweet Seeds stammenden Pflanze ist einfach göttlich. Die Wirkung ist ebenso überwältigend – das ausgewogenen High bietet ein herausragend euphorisches und entspannendes Erlebnis, das dabei hilft Kreativität, Kommunikation und Konzentration gleichermaßen zu steigern. Wenn du also auf der Suche nach einer leicht anzubauenden selbstblühenden Sorte bist, die dir eine Blüte höchster Qualität bietet, dann ist Orange Apricot Glue XL Auto die perfekte Wahl für dich! (x)



CANNA+GLOBE

Die Kunst der Geschmacksschöpfung In memoriam Franco Loja

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annabis ist eine der vielfältigsten und geheimnisvollsten Pflanzen auf der Welt, mit tausend verschiedenen lokalen Sorten und Kreuzungen. Die natürliche Diversifizierung über die Jahrhunderte veränderte sich mit der Einmischung des Menschen, der die Pflanze seinerseits vermehrte und veredelte. Dies sorgte für eine permanente Evolution bei den Cannabinoid- und Terpenkombinationen. Zahlreiche erfahrene KonsumentInnen glauben, dass diese Vielfalt der wichtigste Faktor für unsere Fähigkeit ist, über lange Zeit den Geruch des Cannabisrauchs und seine Wirkung mit minimaler Toleranz zu genießen. In Wirklichkeit verringert sich bei den meisten regelmäßig Konsumierenden – wenn stets die gleiche Sorte gebraucht wird – nach zwei Wochen das Erlebnis und eine Erhöhung der Menge ist nötig, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Die Dosis muss man jedoch nicht erhöhen, wenn man ständig andere Sorten benutzt, zudem erweitert man damit seine Erfahrungen von Geschmack und Aromen. Auch wenn die wunderbare Vielfalt des Cannabis dem Konsumierenden fast unbegrenzte Geschmackswelten eröffnet, kommt es selten vor, dass er gleichzeitig zwei bis drei Sorten zur Hand hat, in erster Linie wegen der Illegalität des Produkts und den damit verbundenen logistischen Anforderungen. Die Kunst des Mischens kann zu einem wirkungsvolleren Konsum mit größerem Erlebniswert verhelfen.

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Grundsätzlich gibt es zwei Gebiete, in denen das Mischen den Genuss und die Zufriedenheit steigern kann: Geschmack und Wirkung. Wenn wir die Arten des Mischens untersuchen, müssen wir im Interesse eines perfekten Aromas anmerken, dass wir die Cannabissorten in vier verschiedene Geschmacksrichtungen einteilen können: süß, bitter, sauer und würzig. Die Geschmackswahrnehmung kann individuell differieren, wie auch die Beschreibung der dominanten Aromen einer Sorte. Wenn diese Aromen festgestellt wurden, besteht die wahre Kunst in der optimalen Mischung, wobei es darum geht, Mängel auszugleichen oder zu sehen, wie sie sich am besten ergänzen. Verlassen wir also das Gebiet der gewöhnlichen KifferInnen und treten ein in das Restaurant der „sophisticated smokers“, bei denen die Seele der Küchenchef ist und das Herz der Sommelier.

Meine persönlichen Lieblingsmischungen sind folgende:

Hawaiian Snow und Arjan’s Haze #2: Eine reine Sativa-Mischung, in der der süßliche Geschmack gebratener Zwiebeln des Hawaiian Snow perfekt den würzigen Rauch des Arjan’s Haze #2 hervorhebt. White Rhino und Bubba Kush: Ich nenne es Obstmix: Das Aroma beider Sorten ist fruchtig und süß, bei unterschiedlichen Hintergrundaromen, die sich hervorragend ergänzen. Strawberry Haze und Lemon Skunk: Ein wirklich freudiges Erlebnis, bei dem die dominante Zitronenseite vollkommen von der Weichheit des erdbeerigen Haze aufgehoben wird. Das ist eine meiner Lieblingsmischungen zum Frühstück, wenn unsere Geschmacksknospen noch auf der Höhe ihrer Schmeckfähigkeit sind. Der zweite wichtige Faktor beim Mischen ist die geeignete Kombination verschiedener

Cannabinoidprofile, um die erwünschte Wirkung zu erzielen. CannabispatientInnen wissen am besten, dass das persönliche Erleben sehr unterschiedlich sein kann. Die medizinischen Eigenschaften des Cannabis hängen zudem ausgesprochen von der Sorte ab und die Kombination verschiedener Sorten kann die wohltuende Wirkung insgesamt erhöhen. Dies ist dem Zusammenspiel der Cannabinoide zu verdanken sowie den Cannabisrezeptoren im Gehirn, sodass wir über eine schnellere und bessere Reaktionsfähigkeit aus diesem Zusammenspiel für uns einen Vorteil ziehen können. Es ist schwer einen Rat zu geben, aber durch persönliche Erfahrung mit Hyperaktivität und Schlafstörungen habe ich einige erfolgreiche Kombinationen gefunden: Die beruhigende Mischung: White Rhino und Super Silver Haze. Die Mischung dieser beiden Sorten hilft schnell einzuschlafen, wenn man durch übertriebenen Stress keine Ruhe findet – und ich bin nicht der Einzige, dem es so geht. Die Partymischung: Super Lemon Haze und Alaskan Ice. Dieser Mix stimuliert meine kompletten Hirnzellen und bringt Minu-

ten wunderbaren Gekichers. Die Energie des Cannabis strömt herab, außerdem regt es den Appetit an. Die „Ich habe gekifft, bleibe aber produktiv“Mischung: A.M.S. und Arjan’s Haze #1. Diese Mischung ist besonders fein, sie erzeugt ein großes „High“ mit lang andauernder Wirkung, die einen stundenlang begleitet. Man erreicht einen Zustand, in dem man bekifft ist, aber gleichzeitig vollkommen handlungsfähig. Die optimale Methode, um die deinem Geschmack und deinen medizinischen Ansprüchen am besten geeignete Mischung zu finden, ist das Experimentieren, denn die jeweiligen Wirkungen sind zu subjektiv, um sie zu verallgemeinern. Darüber hinaus müssen wir alle Erkenntnisse, die uns die Medizin und die Wissenschaft vorenthalten, selbst entdecken. Es ist unser gutes Recht, die Pflanze zu benutzen, aber es liegt dabei in unserem Interesse und wir tragen die Verantwortung dafür, es weise zu tun. Frieden, Liebe und THC!

text: Franco Loja





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