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ALS BRÜCKE

UNTERSTÜTZUNG AUS EINER HAND – DAMIT AUSBILDUNG GELINGT

Ausbildung ist für Betriebe einer der wichtigsten Bausteine der Fachkräftesicherung und für junge Menschen der Grundstein für eine berufliche Zukunft. Doch: „Der Ausbildungsmarkt ist in einer Schieflage“, sagt Heribert Wilhelmi, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Trier, „die Schere zwischen dem Angebot an Ausbildungsstellen und verfügbaren Bewerberinnen und Bewerbern klafft immer weiter auseinander“. Im vergangenen Ausbildungsjahr standen den Ausbildungsinteressierten in der Region je 1,8 Stellen offen, rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Trotzdem blieben 166 junge Menschen (sieben Prozent der Interessierten) unversorgt, auf die rein rechnerisch noch je fünf unbesetzte Ausbildungsstellen kommen.

Oft liegt es an schlechten Noten oder persönlichen Schwierigkeiten, dass junge Leute keinen Ausbildungsplatz finden. Betriebe hingegen können Ausbildungsplätze nicht besetzen, weil sie keine passende Kandidatin oder keinen passenden Kandidaten finden. Häufig entsprechen deren Kompetenzen nicht den betrieblichen Anforderungen. Doch diese Hürden lassen sich aus dem Weg räumen: „Wir bieten für solche Fälle gezielte Unterstützungsmaßnahmen an“, erklärt Andreas Recht vom Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit. Gemeint ist die „Assistierte Ausbildung (AsA)“, ein Leistungspaket der Agentur für Arbeit. Es hilft jungen Menschen, in eine Ausbildung zu finden oder sie erfolgreich abzuschließen und Unternehmen, neue Azubi zu finden oder Abbrüche bestehender Ausbildungsverhältnisse abzuwenden.

AsA zielt nicht allein auf Jugendliche, die aufgrund von Lernbeeinträchtigungen oder sozialen Faktoren Unterstützung brauchen. „Auch bei anderen individuellen Problemstellungen, wie zum Beispiel Prüfungsängsten, begleitet AsA junge Menschen und ihre Ausbildungsbetriebe so, dass der Abschluss der Ausbildung und der Übergang ins Berufsleben abgesichert sind“, sagt Andreas Recht. „Dafür stehen Mittel wie Förderunterricht oder die sozialpädagogische Begleitung durch eine feste Bezugsperson für die Jugendlichen und den Betrieb zur Verfügung“, erklärt der Experte. Die Assistierte Ausbildung kann aus zwei Teilen bestehen. Der erste Teil, die sechsmonatige „Vorphase“ bereitet auf eine Ausbildung vor. Jungen Menschen mit Schulabschluss hilft sie dabei, eine Ausbildung oder ein ausbildungsvorbereitendes Praktikum zu finden, sich bei einem Betrieb zu bewerben, noch einmal beruflich umzuorientieren oder Kursangebote zu finden, die die Chancen auf eine Ausbildung verbessern.

Der zweite Teil der Assistierten Ausbildung bietet Unterstützung während der betrieblichen Ausbildung oder einer Einstiegsqualifizierung. Hier wird Hilfestellung geleistet, um für Prüfungen zu lernen, in der Berufsschule zu bestehen, Probleme im Privaten oder im Betrieb zu lösen oder auch einen passenden Job nach der Ausbildung zu finden. Dabei stehen eine Ausbildungsbegleiterin oder ein Ausbildungsbegleiter zur Seite, die alles organisieren, was gebraucht wird, zum Beispiel Nachhilfestunden. Betriebe profitieren über AsA zudem von Unterstützung in organisatorischen und administrativen Belangen, zum Beispiel durch Beratung des Ausbildungspersonals oder die Beantragung von Fördermitteln. „Was interessierte Ausbildungsbetriebe noch unbedingt wissen sollten: Die Unterstützung kann auch während einer Einstiegsqualifizierung und für Menschen mit einem Wohnsitz außerhalb Deutschlands gewährt werden“, betont Andreas Recht.

Die Leistungen der Assistierten Ausbildung AsA sind sowohl für Jugendliche als auch Betriebe kostenlos. Unter bestimmten Voraussetzungen kann den jungen Menschen sogar eine finanzielle Unterstützung, die „Berufsausbildungsbeihilfe“ gewährt werden.

Informationen und Kontakt:

Ausbildungsinteressierte wenden sich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit oder ihre Integrationsfachkraft im Jobcenter, Tel.: 0800 4 555500, www.arbeitsagentur. de/bildung/ausbildung/assistierte-ausbildung-asa

Betriebe wenden sich an den ArbeitgeberService der Agentur für Arbeit, Tel.: 0800 4 555520, www.arbeitsagentur.de/unternehmen/ausbilden/assistierte-ausbildung-betriebe

Leiterin des Bildungszentrums der IHK Trier

Ihr Weiterbildungsprogramm steht buchstäblich für lebenslanges Lernen. In unserer hoch technologisierten und digitalen Welt kann sich niemand lebenslangen Lernprozessen entziehen, wenn er am Arbeitsmarkt mithalten möchte. Was raten Sie denen, die sich mit dem Thema Fort- und Weiterbildung schwertun?

Das heutige Berufsleben stellt uns alle immer schneller und auch radikaler vor Herausforderungen. Wer beruflich nicht ins Hintertreffen geraten möchte, muss sich neues Wissen aneignen. Denn Wissenslücken gerade im Bereich moderner Technologien und Abläufe kann schnell zu schlechteren Positionen im Unternehmen oder sogar zu weniger Gehalt führen. Um perspektivisch mithalten zu können, ist eine Weiterbildung oft der beste Weg. Weiterbildungsinstitute wie das Bildungszentrum der IHK Trier bieten eine breite Palette an Themen. Mit modernen Formaten wie Live-Online-Lehrgängen, Blended Learning und hybriden Angeboten tagsüber, am Abend oder samstags lässt sich eine Weiterbildung meist problemlos in den Arbeits- und Lebensalltag integrieren. Gerne beraten wir als IHK kostenlos und neutral zur Vielfalt an Weiterbildungs- und Fördermöglichkeiten.

Wie digital ist das Weiterbildungsprogramm der IHK? Können Fachkräfte sich mit Hilfe der IHK online weiterbilden?

Die Nachfrage nach digitalen Angeboten ist nicht zuletzt in Folge der Corona-Jahre deutlich angestiegen. Dieser Nachfrage tragen wir als Bildungszentrum der IHK selbstverständlich Rechnung mit einem breiten Angebot an OnlineWeiterbildungen. Viele Teilnehmer entscheiden sich mittlerweile für reine Online-Lehrgänge und sparen so die Anfahrtszeiten und die Fahrtkosten. Es gibt aber auch weiterhin viele Teilnehmer, die eine Interaktion mit einer Gruppe in Präsenz wünschen und nicht auf diesen Austausch verzichten wollen. Für diese Gruppe bietet sich das sogenannte Blended Learning an, eine Mischung aus Präsenz- und Online-Terminen. Auch hier beraten wir gerne, was das passende Angebot für den jeweiligen Bedarf ist.

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