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3. November 2014 | 29. Jahrgang | G 30793 E

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Auf dem Magnetband ins Nirwana

Airbag für ERP-Projekte CHG-Meridian senkt Kosten- und Qualitätsrisiken | Seite 9

Aus dem Inhalt

Studie: Mängel beim Management von Tapes | Seite 10

Mega-Merger zweier Software-Oldies Micro Focus und die Attachmate Group fusionieren | Seite 2

Mit Concur auf der Reise in die Cloud Frank Hajduk, Senior Consultant Databases bei Materna

Investition in LegacySysteme sichern  Die Ideen hinter „Business Rule ­Mana­ge­ment“-Systemen (BRMS): die starke Abhängigkeit der Fachabteilung von der IT lösen und die Implementierung neuer Geschäftsregeln beschleunigen. Das ist wichtig, denn geänderte Vorschriften oder Gesetze, die Einführung eines neuen Produkts oder der Eintritt in neue Märkte sind nur einige Beispiele dafür, warum Organisationen heute sehr zeitnah ihre Geschäftsprozesse ändern müssen.

Größte Übernahme der Firmen­ geschichte von SAP | Seite 2

Interview mit Wolfgang M. Roser, Geschäftsführer der Wiener WMR Software-Support GmbH

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Software – Make or Buy?

Bisher definieren Fachabteilungen ihre Anforderungen in frei geschriebenen Tex­ ten; die IT übersetzt diese informelle Fach­ sprache dann in eine formale Programmier­ sprache. Dieser Ablauf ist fehleranfällig, da Regeln meistens nicht präzise genug definiert und umgesetzt werden. Mehr Sicherheit bietet ein BRMS. Es versetzt Fachabteilungen in die Lage, ihre Regeln strukturiert zu erfassen und zu verwalten. Bei geplanten Änderungen greift die IT auf das BRMS zu und kann neue Geschäfts­ regeln aufgrund der klaren Definitionen deutlich sicherer und schneller in Applika­ tionen umsetzen. Verfügt das BRMS über eine grafische Modellierungsoberfläche und eine Integration in das Anwen­dungssystem, kann eine Fachabteilung ihre Prozesse eigenständig modellieren und freigeben. So werden neue fachliche Regelungen nicht mehr in die Systeme program­miert, so dass erst sehr spät, nachdem die neue Software verfügbar ist, die Fachabteilung prüfen kann, ob die Regel korrekt umge­ setzt wurde. Darüber hinaus eignet sich ein BRMS auch zur Modernisierung von LegacySystemen, denn bestehende Geschäftslogik lässt sich schrittweise vom Sourcecode in das BRMS übertragen. Änderungen der Be­standsapplikationen führt die ITAbteilung daher künftig deutlich schneller aus. Zudem erhöht das Herauslösen von häufig zu ändernden Regeln die Wartbarkeit der Legacy-Systeme.

HP: Erneute Aufteilung Erinnerungen an den AgilentSpin-off 1999 | Seite 2 FOTO: Peter Podpera

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icht ganz so alt wie der Computer selbst ist die Frage, die sich ein IT-Chef stellt, sobald das Unternehmen neue Anwendungssoftware braucht: Make or Buy? Bis in die 1970er Jahre hinein hatte er keine Alternative. Damals musste er mangels Angebot jede Software für das Unternehmen selbst erstellen. Das hat sich dann mit Pionieren wie ADV/Orga, PSI, SAP oder Soba im Laufe der Jahre grundlegend geändert. Sie haben Standardsoftware entwickelt, zunächst für Finanz- und Personalwesen, Warenwirtschaft oder Fertigung. Bis heute wurde die Funktionalität dieser Standardsoftware permanent perfektioniert und auch auf sehr unternehmensspezifische Bereiche wie Marketing, Kundendienst oder Vertrieb ausgeweitet.

Glaubt man den Softwareherstellern, ist „Make“ heute keine Alternative mehr für den IT-Chef. Doch die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte, denn auch heute noch werden Anwendungen aus gutem Grund individuell für ein Unternehmen entwickelt. Zu „eigen“ sind entscheidende Geschäftsprozesse, als dass sie sich in das Korsett einer Standardsoftware pressen ließen. Umgekehrt würde ein Unternehmen an Alleinstellungsmerkmalen und Stärke verlieren, wenn es bei entscheidenden Aufgaben auf den durch die Software definierten Standard zurückfällt und nur noch das macht, was andere auch können. Das führt dann zu Anpassungen der Standardsoftware und im schlimmsten Fall zu gescheiterten ERP-Projekten, von denen immer wieder zu hören ist. Grund genug für die Analysten der Trovarit und ihren Partnern in der Studie „ERP in der Praxis“

zu untersuchen, bis zu welchem Grad die Anforderungen und Erwartungen der Nutzer von ERP-Lösungen mit den An­geboten übereinstimmen. Erst hohe Übereinstimmung sorgt für Zufriedenheit – und die ist im Durchschnitt durchaus verbesserungswürdig. Warum, das weiß der Wiener SoftwareUnternehmer Wolfgang M. Roser, ein Experte für die individuelle Lösung von speziellen Aufgaben in Auftragsbearbeitung oder Lagerwirtschaft, die ein Unternehmen auf seine ureigene Art erledigt und sich gerade dadurch Vorteile im Wettbewerb verschafft. Definiert werden diese Aufgaben nicht durch ein Lastenheft, so Roser, „sondern durch ein Lastenblatt. Wir wollen ja nicht mit großem Aufwand ein Pflichtenheft erstellen, das fast genauso viel kostet wie die Software selbst.“ Interview Seite 4 ANZEIGE

Compuware versilbert Töchter Uniface und Covisint bereits ausgegliedert | Seite 2

Drohende Insolvenz Schutzschirm für IDS Scheer Consulting | Seite 2

Merger der Modernisierer Fresche Legacy übernimmt Looksoftware | Seite 3

RZ-Klima verbessern Vermeidung von 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr möglich | Seite 3

Zwischenbilanz SAP@i Common-Studie zu SAP auf der Plattform IBM i (AS/400) | Seite 8 DVD IM INTERNET

SCHLAGZEILEN Krise in Handysparte brockt Sony Milliardenverlust ein sony. de +++ BASF verordnet sich „E-Mail-Diät“ – Mitarbeiter sollen sparsamer beim Versand elektronischer Post werden basf. de +++ Google investiert in Holland: 600 Mio. Euro für zweites RZ in Eemshaven google. de +++ Aus für SamsungLaptops in Europa samsung. de +++ Shellshock schlimmer als Heartbleed? Webserver über CGI-Skripte angreifbar stackoverflow.com +++ Windows 9 kommt als Windows 10 - mit Startmenü microsoft. de +++ Cyberangriff auf US-Bank: JP Morgan meldet 83 Millionen gehackte Konten jpmorgan.de +++ Vmware steht nicht zum Verkauf, kommentierte Mutter EMC entsprechende Gerüchte emc.de +++ SAP verhängt Einstellungsstopp: Finanzchef will Kostendisziplin sap.de +++


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midrange-markt

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unternehmen

DV-Dialog 11/2014 | 3. November 2014

midrange-markt

Erneute Aufteilung von HP

4 Die passende AS/400-Lösung schnell gebaut

Im Interview mit Wolfgang M. Roser, Geschäftsführer der Wiener WMR Software-Support GmbH

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6 Cisco gründet Innovation-Center

Netzwerkpionier will von Berlin aus deutsche Expertise nutzen

6 Managed Services aus der NCT-Cloud

ERP-Haus Terna nutzt Hochsicherheits-RZ des IBM-Partners

7 Ablösung von Altarchiven

Fritz & Macziol hilft beim Umstieg auf aktuelle IBM-Lösungen Andreas Hermsdorf/pixelio.de

7 Shopping 2020 – der Handel von morgen

Das Systemhaus Cancom demonstriert im „weShop“ den „Point of Sale“ der Zukunft

8 SAP@i – eine Zwischenbilanz

Common-Studie „SAP im Mittelstand – Plattform IBM i (AS/400)“

produkte

Compuware versilbert

9 Sicherheitsairbag für ERP-Projekte

Leasinggesellschaft CHG-Meridian senkt Kosten- und Qualitätsrisiken

9 Infor Xi noch ohne i

Als erste Maßnahme hat der neue Eigentümer den Spin-off der Tochter Covisint angekündigt, die einen B2B-Marktplatz in der Cloud betreibt

Der ERP-Hersteller hat eine cloud-basierte Lösung speziell auf Basis von Amazon Web Services (AWS) konzipiert

10 Auf dem Band ins Nirwana

Mängel beim Management von Tapes für Backup- und Archivsysteme

10 Kostspielige Storage-Investitionszyklen

Der Ausweg: Inkrementelles Vorgehen statt langjähriger Zyklen

Seite

Produkte

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as US-Softwarehaus Compuware wird für 2,5 Mrd. Dollar an das Investmentunternehmen Thoma Bravo verkauft, das über sein Engagement bei Firmen wie Attachmate oder Vision Solutions auch im AS/400Markt aktiv ist. Damit ist die Ende 2012 nach einem gescheiterten Übernahmeversuch als Großaktionär beteiligte

LFS.oculos3D fürs Lager

Uniface ausgegliedert

Ehrhardt + Partner automatisiert den Prozess der Artikelerkennung

11 „Big Data“ für die Forschung

Der Teilchenbeschleuniger Desy soll ein Speichersystem erhalten, das bis zu 20 GB/s verarbeitet kann

11 Probleme beim Datenmanagement

Unkenntnis über den Speicherort wichtiger Daten

12 Nscale 7.5 mit „Teamspaces“

Der neue Eigentümer Marlin hat aus Uniface nach dem Kauf Anfang 2014 sehr schnell wieder ein eigenständiges Unternehmen mit Hauptsitz in Holland gemacht, wo 1984 auch die Ursprünge lagen. Uniface, das 1994 von Compuware übernommen worden war, ist nach Firmenangaben heute bei rund 1.600 Unternehmen im Einsatz und kann auch auf IBM i 7.1 installiert

Investmentfirma Elliott Management am Ziel. Schon zu Jahresbeginn gingen drei Firmenteile für 160 Mio. Dollar an Marlin Equity Partners, um den strategischen Fokus auf den Mainframe zu schärfen. Darunter war auch die im AS/400-Umfeld bekannte SoftwareEntwicklungsumgebung Uniface. www.compuware.de

werden. Uniface ist eine Plattform für die Entwicklung und den Betrieb von Unternehmensanwendungen, die auf einer Vielzahl von Laufzeitumgebungen ausgeführt werden können, nicht nur auf der AS/400 und ihre Nachfolgern, sondern auch auf mobilen Geräten, Mainframes, Webservern sowie Windows- und .Net-Plattformen. 2013 wurde das bisher letzte Release – Uniface 9.6 – veröffentlicht.  www.uniface.com/de

Ceyoniq erweitert sein Dokumenten-Management-System um eine neue Kollaborationsfunktion

13 Mailserver-Entlastung

Mega-Merger der Software-Oldies

Sichere Filetransfers in die gewohnte E-Mail-Oberfläche integrieren

14 Collaboration aus der Cloud

T-Systems bietet die DSC-Plattform für 1.000 Arbeitsplätze und mehr

14 Marktübersicht: Business Process Management

Eine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot

14 Rundruf zum Thema „Social Networking im Unternehmen“

Micro Focus und die Attachmate Group wollen fusionieren

Eine Kurzumfrage unter den Midrange-Experten in Deutschland

nfang Oktober bestätigte HewlettPackard die schwelenden Gerüchte um eine Spaltung des durch viele Akquisitionen gewachsenen Unternehmens. Wie einst vom gescheiterten CEO Leo Apotheker geplant, soll bis Ende Oktober 2015 das Geschäft mit RZ-Dienstleistungen und -Hardware vom PC- und Druckergeschäft getrennt werden. Dadurch sollen beide Teile profitabler werden. Es könnte aber durchaus sein, dass eine filetierte HP attraktiver (und bezahlbarer) für Übernahmen gemacht werden soll. Damit wiederholt sich die Geschichte. Bereits 1999 war als Ableger aus fünf Abteilungen der 1939 gegründeten HP die neue Firma Agilent hervorgegangen – als Hersteller von Mess- und Prüftechnik sowie Elektronik mit derzeit über 20.000 Beschäftigten. www.hp.com/de

Drohende Insolvenz

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as Saarbrücker IT-Beratungshaus IDS Scheer Consulting soll in einem Schutzschirmverfahren nach der Insolvenzordnung „nachhaltig“ saniert werden. Dabei werden 100 von 400 Mitarbeitern ihren Arbeitsplatz verlieren.

Schutzschirm für IDS Scheer Das beschloss Firmeneigentümer August-Wilhelm Scheer, weil er das im Sommer von der Software AG zurückgekaufte Unternehmen in einer „katastrophalen Lage“ sieht; monatlich falle ein Defizit von 1 Mio. Euro an. Das Schutzschirmverfahren betrifft aber nicht die übrigen sechs Firmen der Scheer Group. Im Jahr 2009 war IDS Scheer an die Software AG verkauft worden, die aber als Produkthaus in erster Linie an der Softwaresuite Aris interessiert war. www.ids-scheer-consulting.de

15 Anwendungen richtig testen

Die Mitarbeiter einbinden lohnt sich – Motto „Bring your own Crowd“

16 Der Client als Service

Seite

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Anwendungen

Planung modernisiert Silhouette ergänzt das ERP-System Infos AS um die APS-Software Way RTS

anwendungen 17 Fixpunkt Konsument

Langenscheidt feilt an der CRM-Strategie

17 Damit die Chemie stimmt

Tunap führt unterschiedliche Datenquellen im ERP-System zusammen

18 Der Dokumentenflut Herr werden

Der Automobilzulieferer Nedschroef führt DMS-Lösung auf IBM i ein

20 Coronex peppt die IT auf

Upgrade auf die neueste ERP-Version von Infor AS

21 Generierten Sourcecode verstehen

Picard sichert die Zukunft seiner selbst entwickelten Warenwirtschaft

22 Viele Geräte und Ländershops – eine Shoplösung

Versandhändler Heine baut seinen Webshop mit Websphere Commerce

karriere 23 Veranstaltungen 24 Personalien und Impressum

Axa/pixelio.de

Igel will den Bürocomputer zur Dienstleistung machen

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as britische Softwarehaus Micro Focus hat eine Merger-Vereinbarung mit der Attachmate Group bekannt gegeben. Mit einem gemeinsamen Umsatz von rund 1,4 Mrd. Dollar wird die aus dem Merger resultierende Gruppe zu einem der weltweit führenden Anbieter von Infrastruktursoftware – mit über 4.500 Mitarbeitern und mehr als 30.000 Unternehmen als Kunden. Wie Attachmate (z.B. mit der Terminalemulation Reflection oder dem Host-Integrator Verastream) ist auch Micro Focus im AS/400-Markt aktiv, z. B. mit der Terminal­emulation Rumba. Der Merger der beiden mehr als 30 Jahre alten Softwarehäuser soll durch einen Aktientausch im Wert von rund 1,2 Mrd. Dollar bis zum 3. November über die Bühne gehen. Bargeld wechselt dabei nicht den Besitzer. Die Vereinbarung sieht vor, dass Micro Focus alle Aktien der Attachmate Group von der Mutterfirma Wizard erhält, die den Investoren Francisco Partners, Golden Gate Capital, Elliott Manage­ ment und Thoma Bravo gehört. Im Gegenzug bekommt Wizard rund 86,6 Millionen neue Aktien von Micro

Focus, so dass Wizard danach rund 40 Prozent des fusionierten Unternehmens gehören. Das liefert dann mehrere Schlüsseltechnologien für IT-Infrastrukturen, wie etwa Cobol, Tools zur Mainframe-Modernisierung und HostConnectivity sowie Linux.

Auch Novell und Suse involviert

Mit Concur auf der Reise in die Cloud

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ür die Übernahme von Concur, einen auf Firmensoftware für Geschäftsreisen spezialisierten US-Hersteller, will SAP rund 6,5 Mrd. Euro locker machen. Das wäre die teuerste einer Reihe von Milliardenübernahmen. Am Anfang stand 2007 nach einem Strate­gieschwenk die Übernahme von Business Objects für 4,8 Mrd. Euro. Es folgten 2010 die Akquisitionen von Sybase (4,6 Mrd. Euro) sowie 2012 die von Successfactors (3,4 Mrd. Euro) und Ariba (4,2 Mrd. Euro).

Die übernommenen Tochterfirmen – Attachmate, NetIQ, Novell und Suse Linux – sollen mit ihren Stammsitzen Provo (Utah), Houston, Seattle und Nürnberg weiterbestehen. Attachmate ist dabei mit über 23.000 Kunden und 3.300 Mitarbeitern in 80 Niederlassungen weltweit deutlich größer als die britische Micro Focus, die nach eigenen Angaben mit 1.200 Mitarbei­tern in 37 Büros knapp halb so viele Kunden (11.000) mit insgesamt etwa zwei Millionen. User-Lizenzen be­dient. Durch dem Merger erbt Micro Focus aber auch die Verbindlichkeiten der Attachmate Group, die sich nach zahllosen Übernahmen ebenfalls auf 1,2 Mrd. Dollar summieren.

Concur bedient mit 4.200 Mitarbeitern mehr als 23.000 Kunden und 25 Millionen aktive Nutzer in über 150 Ländern. Die Übernahme soll mit Krediten über bis zu 7 Mrd. Euro finanziert werden. Gemeinsam werden beiden Firmen nach SAP-Angaben mehr als 50 Mio. Anwender in der Cloud haben und – gemessen am Umsatz – damit der zweitgrößte Cloudanbieter sein. Allein Concur habe auf das Jahr hochgerechnet Erlöse („Annual Cloud Run Rate“) von mehr als 700 Mio. Dollar.

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www.sap.de

Größte Übernahme der Firmengeschichte von SAP


UNTERNEhMEN

DV-Dialog 11/2014 | 3. November 2014

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MIDRANGE-MARKT

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KUrZ NOTIerT

SAP-Services aus Hannover

Den Aufbruch zur neuen CRM­Generation propagiert der US­Konzern Aurea nach der Übernahme der Wiener Update Software AG. Gemeinsam werde an der dazu nöti­ gen „Customer Experience Transformation“ gearbeitet. Dieses Konzept verändere den Blickwinkel maßgeblich, sollen damit doch möglichst unkonventionelle Erlebnisse an allen Kontaktpunkten zum Kunden umgesetzt und der dann so individualisiert wie möglich behandelt werden. Auch nach der Übernahme stehen weiter die Branchen Bau und Maschi­ nenbau, Fertigung, Pharma, Medizintechnik, Finanzen und Konsumgüter im Fokus.

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er IT-Dienstleister Tui Infotec unterstützt verstärkt Mittelständler und Großkonzerne bei Implementierung und Betreuung von SAP-Lösungen – und zwar durch hosting, Betrieb, automatisierte Tests und „Shared Support“Services. „Viele SAP-Anwender stehen vor der herausforderung, aus den zahlreichen Lösungen die richtige für ihr Unternehmen zu finden“, verspricht heinz Kreuzer, Chef des hannoveraner SAP-Partners, hier hilfestellung – vor Heinz Kreuzer, allem bei ProjekVorsitzender der ten im FI/Co und Geschäftsführung bei hCM-Umfeld. Tui Infotec Die Er fahrung erstrecke sich über eine Bandbreite von Anwendungsumgebungen und -technologien, wie z.B. Mainframes, AS/400, Web & Business Intelligence oder maßgeschneiderte Anwendungen (ERP/CRM/SCM).

Petra Bork/pixelio.de

AS/400-Experten fusionieren: Fresche Legacy übernimmt Looksoftware

ffenzl.de/pixelio.de

F Mulesoft kommt nach München

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ulesoft, US-hersteller für Integrationssoftware, eröffnete im Oktober seine erste europäische Niederlassung in München, um neue Kunden und Partner zu unterstützen und die gestiegene Nachfrage zu bedienen. Zu den hiesigen Kunden gehören bereits bekannte Namen wie Nestlé, DEVK oder Schwäbisch hall, zu den Partnern Codecentric, Capgemini, Wipro sowie Salesforce.com. 2006 gegründet, hat Mulesoft heute bereits mehr als 400 Mitarbeiter weltweit. Die Mission ist es, Applikationen, Daten und Geräte miteinander zu verbinden – sowohl on premise als auch in der Cloud. Dazu dient die Plattform Anypoint (mit einer einheitlichen Lösung für das API-Management) – die auch die AS/400-Welt integriert (über die Data Queue).

Vernünftige Kombination von Cloud- und aS/400-Lösungen „Es fällt Unternehmen immer schwerer, all ihre Anwendungen, Systeme und Services in der Cloud und on premise zufriedenstellend zu unterstützen und optimal zu nutzen“, weiß Mulesoft-Gründer Ross Mason. hinzu komme ein wachsender Bedarf, heterogene Endpunkte zu verbinden. Dafür sei eine „hybride Integrationsplattform“ (hIP) die richtige Basis, da es immer wichtiger werde, Geschäftsprozesse innerhalb von SaaSAnwendungen, unterschiedlichen Datenquellen und APIs zu automatisieren. Mulesoft­Gründer www.mulesoft.com Ross Mason

resche Legacy, ein kanadischer Softwarespezialist für das Management von LegacyAnwendungen und die Softwaremodernisierung, hat die Übernahme der australischen Firma Looksoftware angekündigt. Ziel ist die Erweiterung des Produktangebotes im Bereich GUI-Modernisierung auf dem Power System i. Finanzielle Details wurden nicht bekannt.

Looksoftware, die neue Schwester von databorough Sowohl Looksoftware als auch Fresche Legacy sind in der AS/400-Welt aktiv, wobei die ursprünglich in der hP3000Welt beheimateten Kanadier seit dem Eintritt in Microsofts Midrange-Allianz im Jahr 2009 sukzessive ihren Midrange-Wirkungskreis ausbauen. Wurde damals die Tool-Suite MLImpact der Baden-Badener Sykora-ML Gmbh erworben und in iModernize umbenannt, rundeten sie 2013 mit der Übernahme des britischen Softwarehauses Databorough das Portfolio mit AS/400-Datenbankexpertise ab. Genauso wie Databorough soll auch Looksoftware als hundertprozentige

Tochter agieren; all ihre Produkte für die Entwicklung von Web- und CloudLösungen sollen weiter vermarktet werden. Namentlich in der Presseinformation erwähnt wird Newlook als „moderne Design- und Entwicklungsumgebung für die GUI-Modernisierung“. Fresche-CEO Andy Kulakowski will so zu einem Partner für AS/400Anwender werden, bei dem diese sämtliche Werkzeuge für alle Aufgaben der Anwendungsmodernisierung ebenso erhalten wie für das Management des kompletten Softwarelebenszyklus. Gemeinsam werden beide Firmen

nicht nur ihre Tools anbieten, sondern ergänzend auch „Managed Services“, Experten für IT-Planung, Plattform- und Anwendungsanalysen, Erweiterungen und Anpassungen, die Einbindung mobiler Endgeräte, Betrieb in der Cloud oder Anwend-

Immer heißere Verkaufsgerüchte ranken sich um CSC. Der amerikanische IT­Dienstleistungs­ konzern mit einem Börsenwert von rund 8,5 Mrd. Dollar (Anfang Oktober) soll bei Invest­

Tim Reckmann/pixelio.de

Merger der Modernisierer

Petra Bork/pixelio.de

www.tui-infotec.com

www.update.com

ungs- bzw. Datenbankmodernisierung. In Europa ist Fresche über ein Büro in Großbritannien und über die insgesamt rund 20 Vertriebspartner (z.B. IBM) vertreten. Zu den hiesigen Kunden gehören Kühne & Nagel, Deutscher Ring Bausparkasse AG, Rossmann, hagemeyer oder die Eckelmann AG. Auch Looksoftware hat schon Kunden in Deutschland; Partner ist Goering iSeries Solutions. Brendan Kay, CEO bei Looksoftware, sieht in dem Merger eine „äußerst positive Entwicklung“ – nicht nur für seine eigenen Kunden, sondern für den gesamten IBM-i-Markt. „Diese Plattform bringt der IBM mehr Unternehmenskunden als jedes andere Betriebssystem“, rechnet Kay vor. „Es gibt mehrere hunderttausend Installationen weltweit in mehr als hunderttausend Unternehmen.“ Deshalb habe sich Looksoftware schon immer auf diese Plattform fokussiert. Fresche Legacy, 37 Jahre alt und rund 110 Mitarbeiter stark, bekommt jetzt mit Looksoftware weitere 20 Beschäftigte und über 2.000 Firmenkunden hinzu. Einige Fragen zur Übernahme beantwortet ein „Acquisition FAQ“ auf der homepage. we

mentfirmen wie Blackstone und Bain Capital angefragt haben, ob sie an einer Beteiligung oder an einer Übernahme interessiert seien. Das hat die indischen Rivalen HCL und Wipro aufhorchen lassen. Beide sind interessiert, aber nur wenn der Bereich „Public Sector“ abgespaltet würde. Der sorgt für knapp ein Drittel des CSC­Umsatzes und arbeitet vor allem für die US­Regierung, die einem Verkauf an Ausländer kaum zustimmen würde. www.csc.com/de

Misys, ein auch im AS/400­Markt aktiver britischer Bankensoftwarehersteller, erhält wohl wieder einen neuen Eigentümer. Das kalifornische Beteiligungsunternehmen Vista Equity Partners, das Misys erst vor zwei Jahren für 2 Mrd. Dollar übernommen hatte, prüft nach einem Bericht der Financial Times die Chancen für Verkauf oder Börsengang. Seinerzeit hatte auch der Genfer Misys­Rivale Temenos Interesse gezeigt. Anderseits kauft Vista auch weiter zu – zuletzt die kalifornische Firma Tibco Software für 4,3 Mrd. Dollar www.misys.com

Der kriselnde Kommunikations­ und Netz­ werkhersteller Alcatel-Lucent hat seine Enterprise­Sparte ausgegliedert und für 202 Mio. Euro an die Investmentgesellschaft China Huaxin verkauft. Nach der Ausglie­ derung will Alcatel­Lucent einen Anteil von 15 Prozent an der neu gegründeten Holding behalten, die ihren eingetragenen Hauptsitz in Colombes bei Paris haben wird und mit mehr als 2.700 Mitarbeitern über 500.000 Kunden weltweit betreut. enterprise.alcatel-lucent.de

RZ-Klima modernisieren Vermeidung von über 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr möglich

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taatliche Zuschüsse für die Modernisierung älterer Rechenzentren können messbar helfen, die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Darauf weist der IT-Verband Bitkom in seiner Stellungnahme zum „Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“ der Bundesregierung hin. Das ressortübergreifende Programm will die Bundesregierung im November beschließen. „Kühlung und Stromversorgung verbrauchen in Rechenzentren ähnlich viel Energie wie die eigentliche Rechentechnik“, weiß Christian herzog, Bitkom-Experte für IT-Infrastruktur. Weil die Investitionen in die RZInfrastruktur in der Regel über 10 bis 20 Jahre abgeschrieben werden, lohnt sich ein vorzeitiger Austausch älterer Anlagen für die Betreiber nur selten. Das würde sich mit einem Förderprogramm ändern. Rechenzentren verbrauchen in Deutschland rund 1,8 Prozent des

Dank thermischer Analyse lassen sich Tempe­ raturprobleme bei Server­Racks schnell erkennen

gesamten Stroms, also rund 10 Terawattstunden jährlich. herzog schätzt, dass davon rund ein Fünftel in älteren Rechenzentren für Kühlung und Stromversorgung benötigt wird. Würde die Effizienz dieser Anlagen nur um zehn Prozent erhöht, so sparte dies rund 200 Gigawattstunden im Jahr, umgerechnet 115.000 Tonnen Kohlendioxid. Marc Thylmann

Partnerprogramm für das Cooling-Business Mit der Übernahme von Uniflair erweiterte der weltweit aktive Konzern Schneider Electric im Herbst 2013 seinen Geschäftssektor IT-Business im Bereich der Kühllösun- Rüdiger gen. Jetzt wurde das dazuge- Gilbert, Chef hörige Partnerprogramm lan- des IT­Busi­ ciert, das sich jetzt auch an ness bei Schneider Kälte- und Klimafachbetriebe Electric richtet. Schwerpunktmäßig für Deutschland RZ-Betreiber gedacht, werden nun zudem Kaltwassersätze, Reihenund Raumpräzisionsklimatiserungen, Active-Floor-Lösungen und Klimamodule angeboten. Rüdiger Gilbert, Chef des ITBusiness bei Schneider Electric Deutschland, will damit zum führenden Anbieter für Kühllösungen werden. „Dafür müssen wir auch unser Vertriebsnetz ausbauen und unsere Partner optimal vorbereiten“, weiß Gilbert. www.schneider-electric.de

Branchenriesen starten Open­ Source­Gruppe: Dropbox, Facebook, Google, Twitter und weitere Partner haben mit „Todo“ eine Gruppe ins Leben gerufen, die letztlich quelloffene Soft­ ware effizienter nutzbar machen will. Ziele sind unter anderem neue Entwicklungs­ methoden sowie das Definieren von „Best Practices“. Zu den zehn Gründungsmitgliedern sollen sich bereits Dutzende weitere Unter­ nehmen gesellt haben. www.todogroup.org

Obwohl der Umsatz von 524,7 Mio. auf 511,3 Mio. Euro schrumpfte, zeigte sich die hol­ ländische Centric Holding B.V. zufrieden mit dem Jahresergebnis 2013 – denn der Gewinn nach Steuern wuchs um gut 1,2 Mio. auf 13,3 Mio. Euro. Im vergangenen Jahr stand die Reorganisation entlang der vier Kernge­ schäftsfelder Software, IT­ sowie Business­ Process­Outsourcing und Personaldienst­ leistungen im Fokus. Durch die Kombination aus tiefem Wissen zu (branchen)spezifischen Geschäftsprozessen sowie umfassender tech­ nologischer Expertise will sich Centric als attraktiver Partner der Kunden positionieren. www.centric.eu


4 „Wir entwickeln unsere AS/400Software vollständig mit einem Tool – dem Native Application Builder NAB.“ Wolfgang M. Roser

Die passende AS/400-Lösung schnell gebaut

DV-Dialog 11/2014 | 3. November 2014

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ie Wolfgang M. Roser Software-Support GmbH – kurz WMR – ist ein 1986 in Wien gegründeter IT- Spezialist für die Entwicklung kaufmännischer Geschäftsanwendungen auf der Plattform IBM i bzw. AS/400. Zusätzlich ist das Unternehmen seit Jahren in der Netzwerkbetreuung tätig und bietet Komplettlösungen für Server, Clients und Services an. „Egal ob es um AS/400-Standardlösungen, maßgeschneiderte Software-Entwicklung oder die Wartung der AS/400 geht – die Qualität steht unbestritten im Mittelpunkt“, erklärt Software-Unternehmer Roser. „Doch Qualität allein reicht nicht aus, denn vielfältige Aspekte müssen intelligent zusammengeführt werden.“ Denn die Gesamtheit einer IBM-i-Umgebung – mit Soft- und Hardware, aber vor allem auch mit ihren Nutzern – sei viel mehr als nur die Summe ihrer Bestandteile. Die AS/400 sei alles andere als „überholt“, auch wenn das schon seit Jahren immer wieder behauptet wird, führt Roser als neue Argumente Power 8 und IBM i 7.2 an. Viele Unternehmen verlassen sich zudem aus guten Gründen auf bewährte Lösungen, weil sie mit so manchen Kinderkrankheiten innovativer Produkte zu kämpfen hatten. Es gilt vor allem flexibel zu bleiben, gerade auch in der bewährten AS/400-Umgebung. Dabei hilft WMR durch gezielte individuelle Software-Entwicklung mit RPG, ILE-RPG und RPG/400. Viele IT-Chefs schrecken vor Eingriffen in ihre Kernanwendungen zurück und bauen so unnötige, behelfsmäßige Lösungen darum herum, so Rosers Erfahrung aus fast 30 Jahren IT-Geschäft. Besser sei aber eine gezielte Weiterentwicklung, zumal die wesentlich günstiger, schneller und risikoärmer ist als eine komplette Neuprogrammierung. Vorausgesetzt, man macht es richtig.

Herr Roser, „Make or Buy“ ist seit jeher die Gretchenfrage für die IT-Leiter, sobald es um die Implementierung einer neuen Anwendungssoftware geht. Welche Antwort haben Sie? Wolfgang M. Roser: Wir bieten beides. Für Standardaufgaben wie die Finanz- oder Anlagenbuchhaltung oder auch Electronic Banking gibt es unsere Standardmodule, die wir – jeweils praktisch identisch – vor allem in Deutschland und Österreich anbieten. Solche Standardprodukte haben wir in den letzten 20 Jahren entwickelt und an mehrere Hundert Unternehmen verkauft. Unsere stärkere Seite ist aber die individuelle Lösung für spezielle Aufgaben wie die Auftragsbearbeitung oder Lagerwirtschaft, die ein Unternehmen auf seine ureigene Art erledigt und sich gerade dadurch Vorteile im Wettbewerb verschafft. Hier ist individuelle Software gefragt, denn eine passende Standardsoftware dafür kann es nicht geben. Zwar gibt es Unternehmen, die auch hier Standardsoftware einsetzen. Doch die wird dann jahrelang angepasst und geändert, denn oft sind ja nur 50 bis 60 Prozent der Standardfunktionen unverändert nutzbar. Das Ergebnis ist meistens ein schlechter Kompromiss. Erfahrungsgemäß sind 30 oder 40 Prozent der Funktionalität überflüssig – und 20 Prozent fehlen ganz.

Im Interview mit DV-Dialog erläutert Wolfgang M. Roser, Geschäftsführer der Wiener WMR SoftwareSupport GmbH, seinen pragmatischen Ansatz zur Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen – auch ergänzend zu bereits vorhandener Software.

Wie geht WMR diese Aufgabe an? Roser: Wir haben für die Auftragsbearbeitung, Lagerwirtschaft oder auch Fakturierung schlanke Standardmodule, die wir als Ausgangspunkt für eine Neuentwicklung nehmen. Dazu setzen wir uns mit dem Kunden zusammen, definieren die Stammdaten und darauf aufsetzend die Prozesse. Diese Definitionen setzen wir dann in Software um. Das heißt: Alle Systeme bei unseren Kunden unterscheiden sich. Alle Kunden haben auch nur genau die Software, die sie wirklich benötigen – und keine Programmzeile mehr. Das ist nicht nur performanter, sondern auch wirtschaftlicher. Außerdem sinkt die Komplexität deutlich. Die großen ERP-Systeme schleppen ja jede Menge Ballast in Form von Funktionen mit, die irgendein Kunde irgendwann benötigen könnte.

Text: Berthold Wesseler | Fotos: Peter Podpera

Die Kunst besteht also im Weglassen? Roser: Genau. Ich möchte dem Kunden keine Datenbank mit 100 Feldern anbieten, aus denen er dann die 37 ausfiltern muss, die er braucht.

Das ist wirklich Ballast, denn auch die nicht benötigten Daten brauchen Speicherplatz und das Filtern Rechnerleistung. Wir machen das anders. Wenn ein Kunde eine zusätzliche Funktion braucht, etwa Rabatte über bestimmte Artikelgruppen in einem definierten Zeitraum, dann entwickeln wir diese Zusatzfunktion. Damit habe ich die besseren Erfahrungen gemacht. Ob das allerdings der Weisheit letzter Schluss ist, weiß ich auch nicht. Aber wir machen das bereits seit fast 30 Jahren erfolgreich so. Daher ist unser Weg bestimmt nicht ganz falsch.

Wie kann ich mir die individuelle Zusammenstellung einer Anwendung aus schlanken Standardmodulen vorstellen? Roser: Wir entwickeln unsere AS/400-Software vollständig mit einem Tool – dem Native Application Builder oder kurz NAB. Dabei gehen wir von der Datendefinition aus – und generieren dann die RPG-Programme, die diese Daten verwalten und verarbeiten. Ergänzungen und Änderungen an Programmen sind so mit minimalem Aufwand – also auch schnell und kostengünstig – realisierbar. Wünscht ein Kunde eine Zusatzfunktion, dann stellen wir zunächst fest, welche Datenfelder dafür nötig sind. Steht das Datengerüst, wird der Aufwand für die Entwicklung geschätzt und ein Kostenvoranschlag gemacht. Das geht dank NAB sehr rasch, weil hochautomatisiert. Auch Änderungen sind einfach, wie etwa zusätzliche Plausibilitätsprüfungen oder Umstellungen im Layout der Bildschirm- oder Druckausgabe. Wie effizient ist denn die SoftwareEntwicklung mit NAB? Roser: Hocheffizient. Was ich damit meine, möchte ich mit zwei Zahlen belegen. Bei uns betreuen heute fünf RPG-Programmierer rund 112.000 Programme. Dafür muss nicht nur die Entwicklung dieser Programme einfach sein, sondern auch ihre Verwaltung. Anders wäre das mit fünf Menschen nicht zu schaffen. Dafür haben wir auch Tools, die durch Automatismen bei der richtigen Änderung an der richtigen Stelle helfen.

„Wir sprechen nicht von einem Lastenheft, sondern von einem Lastenblatt. Wir wollen ja nicht mit großem Aufwand ein Pflichtenheft erstellen, das fast genauso viel kostet wie die Software selbst.“ Beispiel: Wir erhalten einen neuen Auftrag. Hatten wir bereits einmal ein ähnliches Projekt, nehmen wir die dafür entwickelten Programme und passen sie entsprechend an. Bei Neuentwicklungen gehen wir von unseren Standardmodulen aus – wie etwa unsere Kunden- und Artikelstammverwaltung oder die Auftragsverwaltung, die beides zusammenführt. Ein anderes Standardmodul ist unsere Lagerverwaltung. Was der Kunde nicht braucht, lassen wir weg; das wird gar nicht erst generiert. Es gibt Kunden, die gar kein Lager haben. Oder aber es ist bereits ein Lagerverwaltungssystem im Einsatz, das wir dann einbinden. Das ist vielleicht ein etwas hemdsärmeliger Ansatz, doch er hat sich bestens bewährt.

Mit Ihrem Ansatz können Sie also auch Fremdsoftware integrieren? Roser: Nicht nur integrieren, sondern sogar weiterentwickeln. Es kommen immer wieder AS/400-Anwender auf uns zu, die eine vorhandene Anwendung erweitern möchten. Das kann eine Eigenentwicklung sein, weil die firmeneigenen Entwicklungskapazitäten ausgelastet sind und die Zeit drängt. Das kann aber auch die Lösung eines AS/400-Softwarehauses sein, das entweder vom Markt verschwunden ist oder das wegen einer Neuausrichtung dem Kunden statt der gewünschten Erweiterung eine komplett neue Navision- oder SAP-Lösung anbietet, die er gar nicht will.


Wolfgang M. Roser

DV-Dialog 11/2014 | 3. November 2014

Dann bauen wir mit unseren Werkzeugen die gewünschten Funktionen dazu. Vor einem Jahr haben wir das beispielsweise für einen deutschen Sportartikelhändler getan. Dessen Software erfüllt ihre Zwecke bestens, doch es ist niemand mehr da, der sie kennt und erweitern könnte, da sie noch aus den Tagen der S/36 stammt.

Erkaufen sich Ihre Kunden die maßgeschneiderte Lösung nicht durch die Abhängigkeit von WMR? Roser: Klar. Aber welcher IT-Chef ist nicht abhängig? Entwickelt das Unternehmen selbst, ist er von seinen Programmierern abhängig. Die werden krank, gehen in Rente oder wechseln zu einem anderen Arbeitgeber. Oder er ist abhängig von einem Systemhaus oder Softwarelieferanten. Ich sage Interessenten vor einem Vertragsabschluss immer: Stellen Sie mich in eine Reihe mit Ihrem Hausarzt, Steuerberater und Rechtsanwalt. Wenn Ihnen das gelingt, kaufen Sie. Wenn nicht, lassen Sie es lieber bleiben. Letztlich geht es ja um sein Vertrauen darin, dass wir ihm auch tatsächlich das liefern, was wir im zeigen – und vor allem darum, dass wir etwaige Fehler prompt beheben. Manche Kunden arbeiten schon seit über 20 Jahren mit uns zusammen; falls in einem ihrer alten Programme überraschenderweise heute noch ein Fehler auftauchen sollte, wird der von uns selbstverständlich korrigiert. Dazu ist keine große Sucherei notwendig und auch nicht der Einsatz von demjenigen Programmierer, der damals die Software erstellt hat. Der Grund ist einfach, dass all unsere Programme gleich aufgebaut sind, weil wir die Software konsequent nach einer Methode erstellen und dabei ganz bewusst nicht ständig die neuesten Technologien einsetzen. Warum? Roser: Wenn wir immer alle neuen Technologien sofort ausreizen würden, wäre unsere Software nicht mehr aus einem Guss. Das würde sowohl die Weiterentwicklung als auch die Wartung enorm erschweren. Deshalb führen wir neue Technologien grundsätzlich ganzheitlich für all unsere Programme ein. Bis diese Entscheidung fällt, kann es etwas dauern. Das hat aber auch Vorteile; beispielsweise sind innovative Technologien dann schon ausgereifter. Falls wir etwa auf SQL umsteigen würden, würden die Datenzugriffe aller Programme entsprechend geändert – und nicht nur die der neuen Programme. Auch bei allen Kunden werden diese Änderungen dann mit den Updates eingespielt, die sie im Rahmen ihres Wartungsvertrages regelmäßig zwei- oder dreimal jährlich erhält. Wie geht das? Roser: Dafür haben wir einen Automatismus entwickelt, der das Einspielen dieser Änderungen auch bei den jeweils individuellen Lösungen der Kunden automatisiert. Das funktioniert so: Dieses System extrahiert die Änderungen an unseren Quellen und spielt sie dann beim Kunden ein. Somit arbeiten sämtliche Kunden mit Software in einheitlicher Technologie. Das macht vieles einfacher und wiegt meiner Meinung nach den Nachteil auf, dass wir nicht immer auf dem aktuellsten Stand der Technik sind. Vor allem können wir dem Kunden sofort helfen, wenn er ein Problem hat oder eine Änderung braucht. Wie viel Standard nutzen Ihre Kunden? Roser: Sie nutzen meistens individuelle Lösungen – außer in Rechnungswesen und Anlagenbuchhaltung. Hier bedienen wir etwa 200 Kunden, die mit dem Standard gut zurechtkommen. In Warenwirtschaft, Vertrieb oder Logistik ist das anders. Da haben fast alle Kunden ureigene Prozesse, die ihnen Wettbewerbsvorteile bringen. Diese Prozesse muss eine Software unterstützen. Hier die Prozesse auf einen Standard zurechtzustutzen, wäre fatal. Unterscheidet sich nicht auch das Rechnungswesen, wenn man beispielsweise an den internationalen Einsatz denkt? Roser: Ja, aber das ist in unserem Standard gut abzubilden. Einer unserer Kunden hat Niederlassungen in 25 Ländern – beispielsweise auch in Frankreich, Italien, Kanada oder Myanmar. All seine Niederlassungen arbeiten mit unserer

Software im Standard, wobei natürlich überall die lokalen Gesetze und Vorschriften eingehalten werden. Dazu gibt es unterschiedliche Zusätze, beispielsweise für die Sozialversicherungen, die Steuern oder den Zahlungsverkehr. Das ist national oft sehr verschieden geregelt. Dennoch ist das Rechnungswesen dieses Kunden international einheitlich, was Aufgaben wie Controlling oder Konsolidierung stark vereinfacht.

Gibt es denn solche Zusätze für jedes Land der Welt? Roser: Nein, aber das ist auch kein Problem. Wenn ein Kunde eine Niederlassung in Chile gründet oder eine Firma in Singapur kauft und wir haben für dieses Land noch keine Lösung, dann machen wir sie einfach. Haben wir diese Lösung erst einmal, können wir sie jedem Kunden anbieten.

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titelinterview

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„Ich sage Interessenten vor einem V ­ ertragsabschluss immer: Stellen Sie mich in eine R ­ eihe mit Ihrem Hausarzt, Steuerberater und Rechtsanwalt.“

Wie definieren Sie denn die Anforderungen an solch eine neue Lösung? Roser: Möglichst kurz und knapp. Wir sprechen daher nicht von einem Lastenheft, sondern von einem Lastenblatt. Wir wollen ja nicht mit großem Aufwand ein Pflichtenheft erstellen, das fast genauso viel kostet wie die Software selbst. Wie funktioniert das? Roser: Wir setzen uns mit dem Kunden zusammen und stellen fest, was er braucht. Das notieren wir kurz und knapp – und entwickeln schnell eine erste Version der Software. Daran stellt der Kunde fest, was noch fehlt oder was geändert werden müsste. Diesen Zyklus durchlaufen wir vielleicht auch mehrmals, sind aber erfahrungsgemäß viel schneller als andere, die im Vorfeld jedes kleinste Detail der Software festschreiben und später in der Praxis feststellen, dass die Theorie des Pflichtenheftes nicht stimmt. Oft wird zu viel Aufwand in solche Pflichtenhefte investiert. Da wird monatelang diskutiert und geändert – bis irgendwann die SoftwareEntwicklung starten kann. Wir diskutieren nur kurz und machen. Dann stellt der Kunde an unseren Programmen fest, dass wir etwas falsch verstanden haben oder dass er selbst etwas in den Vorgaben vergessen hat. Das bauen wir dann einfach ein. Manchmal stellt man das auch erst dann fest, wenn die Software eingeführt ist ... Roser: Das ist für uns und unsere Kunden kein Unterschied. Wir können ja auch die bereits eingeführte Software jederzeit ändern. Würde es Ihnen nicht auch helfen, wenn der Kunde im Lastenheft klipp und klar bis ins kleinste Detail sagt, was er will? Roser: Klar, aber das ist nicht die Realität. Ich habe noch keinen Kunden getroffen, der zu Beginn eines Projektes genau wusste, wie seine Software aussehen sollte. Meistens hat er nur eine vage Idee davon – und oft fehlt ihm das technische Verständnis dafür, was mit einer Software überhaupt möglich wäre. Das vermitteln wir ihm. Der Kunde weiß genau, wofür er die Software braucht – und wir konstruieren dann im Dialog mit ihm die passende Lösung. Denn oft erkennen wir als Software-Experte, wo und wie der Kunde automatisieren könnte. Das sind dann Folgeaufträge? Roser: In der Regel ja. Zu Beginn des Projektes bauen wir so etwas oft noch ein. Später im Projektverlauf hängt es vom Aufwand ab – und wir stellen dann auch eine Rechnung für diese Zusatzarbeiten. Aber irgendwann wird solch ein Änderungsvorschlag zu einem neuen Projekt, weil die Software pünktlich fertig werden soll. Geht man zu sehr auf Änderungswünsche ein, verschiebt sich der Produktivstart der neuen Software. Das Problem daran: Wenn ein Projekt zu lange dauert, sagen die Leute: „Das wird nichts!“ Dann hapert es sehr schnell an der Akzeptanz. Deshalb sammeln wir aufwendige Änderungsvorschläge für das nächste Release der Software. Wir haben viel über Werkzeuge und Methoden gesprochen. Wie wichtig ist der Faktor Mensch in der SoftwareEntwicklung? Roser: Der Mensch muss das richtige Werkzeug gut einsetzen. Letztlich kommt es auf ihn an –

gerade auch beim Verständnis des Kunden. Deshalb haben wir auch keine Spezialisten. Bei uns muss jeder alles können – Entwicklung, Support, Design und Beratung. Jeder Mitarbeiter muss mit dem Kunden sprechen können, seine Anforderungen verstehen und unsere Werkzeuge beherrschen und damit entwickeln. Unsere Mitarbeiter sind Generalisten. Es gibt nur eine einzige Ausnahme. Wir haben als Backoffice eine Programmierabteilung, der wir umfangreichere Arbeiten übertragen.

Menschen machen Fehler! Roser: Das ist normal. Wichtig ist nur, wie man damit umgeht. Wenn die Software nicht das macht, was der Kunde wünscht, dann haben wir ihn offenbar nicht richtig verstanden. Dann fragen wir nach und ändern das wunschgemäß. An dieser Stelle wollen wir jedes Konfliktpotential vermeiden. Wir führen auch keine Diskussionen darüber, ob ein Kunde unsere Leistung bezahlen will oder nicht. Das kommt so gut wie nie vor. Außerdem können wir per Fernzugriff auf den Rechner des Kunden zugreifen und dort direkt Fehlerquellen suchen und beheben. Wir können aber auch remote Änderungen an seinen Programmen vornehmen, beispielsweise wenn rasch Anpassungen an neue gesetzliche Vorgaben notwendig werden. Qualität hat doch ihren Preis. Wie vermitteln Sie das einem Kunden? Roser: Da haben wir selten Schwierigkeiten. Vor zwei Jahren haben wir beispielsweise für einen Kunden seine Lagerverwaltung modernisiert. Mit Wolfgang Roser sprach DV-Dialog bereits im April 2012 zu einem anderen Thema: „Outputmanagement mit Spoolmaster“, dem Produkt seiner anderen Firma Roha

Das hat 60.000 Euro gekostet – für einen Aufwand von 60 Manntagen. Dafür gibt es natürlich auch Standardsoftware am Markt. Doch die zu kaufen und zu implementieren, hätte mehr als das Dreifache gekostet. Der Kunde müsste wie eingangs gesagt viele Dinge mitbezahlen, die er gar nicht braucht – und müsste dennoch auf einiges verzichten, was er von uns bekommt.

Sie entwickeln nur für die AS/400-Welt? Roser: Fast nur, weil wir an die Zuverlässigkeit, Sicherheit und Performance der Plattform IBM i glauben. In seltenen Fällen, für ganz spezielle Anwendungen, nutzen wir auch Microsofts .Net-Plattform. Zuletzt haben wir für einen großen deutschen Versandhändler ein ProduktInformations-Management in .Net programmiert, der seine Waren über 17 verschiedene Kanäle verkauft, die jeweils unterschiedliche Anforderungen stellen. Diese neue .Net-Anwendung greift die Daten von der AS/400 ab und stellt dem Sachbearbeiter grafisch dar, ob ein neues Produkt alle Anforderungen für diese 17 Kanäle erfüllt, so dass der Verkauf starten kann. Beispielsweise, ob die Preise für alle Länder definiert sind und die Produktbeschreibungen in allen Sprachen vorliegen. Wir nutzen natürlich den PC als Frontend und bauen Weboberflächen zur Verarbeitung von AS/400-Daten. Auch der Einsatz mobiler Endgeräte und Apps mit AS/400-Zugriff sind längst keine neuen Themen mehr für uns. Im Zentrum unserer Arbeit steht aber aus den erwähnten guten Gründen die AS/400. Dafür bieten wir auch die Hochverfügbarkeitslösung eines US-Anbieters. Das ist natürlich keine Besonderheit, sondern ein Goodie für unsere Kunden. Denn wie diese es gewohnt sind, erhalten sie auf Basis der Standardsoftware eine für ihren Bedarf maßgeschneiderte Hochverfügbarkeitslösung zum Schutz vor Ausfällen jeglicher Art – bis hin zu einem redundanten System in unserem Rechenzentrum. Im Fall der Fälle kann dieser Kunde dann sogar bis zu 24 Arbeitsplätze in unseren Räumlichkeiten nutzen. Bei uns findet er einerseits Unterstützung und Beratung, aber auch ein Leistungspaket, wenn es darum geht, für den Ernstfall vorbereitet zu sein – bis hin zu einer aktuellen IT-Dokumentation mit strukturiertem IT-Notfallplan.


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MIDRANGE-MARKT

KUrZ NOTIerT Um die Individualisierung der Kunden­ ansprache auch in der Filiale weiter zu forcie­ ren, gehen die Hamburger CAS AG und die Prudsys AG ab sofort gemeinsame Wege im Omnichannel­Handel. CAS, ein Imple­ mentierungs­ und Beratungsunternehmen im stationären Handel, will nun auch die „Realtime Decisioning Engine“ (RDE) des Chemnitzer Experten für intelligente Datena­ nalysen anbieten. Ob mit digitalem Couponing und individuellem Pricing, Instore­Naviga­ tion oder personalisierten Inhalten direkt in der Filiale via Smartphone, Newsletter und Co – die neuen Anwendungsszenarien sind vielfältig und sollen den Kunden ein beson­ deres Einkaufserlebnis verschaffen.

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TRENDS

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Cisco gründet Innovation-Center Netzwerkpionier will von Berlin aus deutsche Expertise nutzen

Prototypentwicklung im Cisco­Labor

www.prudsys.de

Der SAP­ und Open­Source­Spezialist ITNovum hat eine Partnerschaft mit dem Por­ talanbieter Liferay geschlossen, um das Projektgeschäft in Deutschland auszuweiten und die Integration mit Drittanwendungen voranzutreiben. IT­Novum hat schon mehrere SAP­Schnittstellen zu Open­Source­Produkten wie Sugar CRM, Alfresco oder Pentaho entwickelt. Für die Anbindung des Portal­ frameworks Liferay an SAP gibt es bereits eine Schnittstelle, die erste Kunden wie die Beit Systemhaus GmbH auch schon nutzen. Diese IT­Tochter der Gauselmann-Gruppe hat Liferay als Projektmanagementportal in die bestehenden Prozesse (Lotus Notes und Alfresco) integriert, was durch den Open­ Source­Aspekt erleichtert wurde.

www.iiconsortium.org

Das kalifornische Softwarehaus Unicom Systems übernimmt die In­Memory­Datenbank Solid DB von IBM. Die ist für Echtzeitanwen­ dungen gedacht und zeichnet sich vor allem durch das universelle Caching aus. Solid DB, laut Unicom­Chef Corry Hong über drei Mil­ lionen Mal im Einsatz, unterstützt u.a. auch die AS/400 als Datenquelle, wahlweise über ODBC oder Infosphere Change Data Capture DB2. Weitere Details des Transaktion wurden nicht veröffentlicht. Unicom arbeitet seit mehr als 30 Jahren eng mit der IBM zusam­ men – und hatte von ihr erst Ende 2013 die Software­Entwicklungssuite Powerbuilder aus dem Cognos­Portfolio übernommen. www.unicomsi.com

Kooperation in Hamburg: Das IT­Systemhaus Sysback AG erweitert sein Portfolio an IT­ Security­Lösungen um die „Next Generation Firewalls“ der Gateprotect AG und unterstützt den international agierenden Firewallher­ steller bei der Beratung und der Implemen­ tierung seiner Systeme. Die bieten UTM­ Funktionen für den Mittelstand, „Managed Security” für Großunternehmen sowie VPN­ Clients zur Anbindung von Zweigstellen und „Home Offices“.

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loud-basierte Lösungen kurbeln Wachstum und Rentabilität an, meldete das französische Softwarehaus Esker nach einem Umsatzplus um zehn Prozent auf 21,9 Mio. Euro im ersten halbjahr 2014. Die mit der Cloud-Plattform erzielten Erlöse sind auf über 13 Mio. Euro bzw. um 24 Prozent gestiegen, auf fast drei Fünftel des Gesamtumsatzes. Der Absatz von Inhousesoftware zur Automation von Dokumentenprozessen (21 Prozent des Gesamtumsatzes) ist in der ersten Jahreshälfte leicht gestiegen (plus ein Prozent), während das Legacy-Geschäft (Faxserver und host-Zugriff, 13 Prozent des Umsatzes) im Trend der letzten Jahre um acht Prozent schrumpfte.

esker deutschland verdoppelt die Bürofläche Der Jahresüberschuss wuchs in der ersten Jahreshälfte um 26 Prozent auf über 1,6 Mio. Euro. Das ist Rekord in der Geschichte von Esker, im Jahr 2013 insgesamt ca. 41,4 Mio. Euro Umsatz und ca. 280 Mitarbeiter stark. Da für die zweite Jahreshälfte in etwa dieselben Ergebnisse wie für die ersten sechs Monate erwartet werden, dürfte das Jahr 2014 mit mehr als 45 Mio. Euro Umsatz abgeschlossen werden. Die guten Ergebnisse der letzten Jahre haben zur Folge, dass Esker Deutschland Anfang Oktober von München in das Umland nach Feldkirchen umgezogen ist – und sich mit einer verdoppelten Bürofläche für das geplante personelle Wachstum rüstet.

www.it-novum.com

Auf mehr als 50 Mitglieder angewachsen war das Industrial Internet Consortium (IIC) schon zwei Monate nach seiner Gründung durch AT&T, Cisco, GE, Intel und IBM im März. Zu den Newcomern zählten u.a. Accenture, Blackberry (Bild), Bosch, Datawatch, die Eclipse Foundation, Moxa, Pitney Bowes, PTC, Symantec, Toshiba und Toyota. Das Konsor­ tium IIC soll die Entwicklung, Verbreitung und den weitreichenden Einsatz von vernetzten Maschinen und Geräten sowie intelligenter Analytik beschleunigen.

Esker profitiert vom Cloud-Trend

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usammen mit dem Land Berlin hat Cisco am 17. September unter dem Namen Open Berlin das „Internet of Everything“-Innovation-Center angekündigt. Die offizielle Eröffnung ist 2015 geplant. Cisco will knapp nahezu 30 Mio. Dollar in den neuen Standort im Berliner Ortsteil Schöneberg investieren. Ziel ist es, Entwicklungen rund um das Internet of Everything (IoE) zu beschleunigen und vorzustellen. Dazu arbeiten im Center Kunden, Branchenpartner, Start-up-Unternehmen, Experten sowie Vertreter von Behörden und Universitäten zusammen. Neben Rio de Janeiro (Brasilien), Toronto (Kanada), Songdo (Südkorea),

www.esker.de

Barcelona (Spanien) und London (England) ist Berlin einer von sechs neuen Standorten, in denen der Netzwerkpionier ein IoE-Innovation-Center eröffnet.

Managed Services aus der NCT-Cloud

In Berlin eines von sechs neuen Ioe-Innovation-Centern „Deutschland ist eine hochburg für Innovationen, insbesondere wenn es um Produktion und Logistik geht“, sagt Cisco-Manager Michael Ganser. „Dies spiegelt sich auch in der Industrie-4.0-Strategie der Bundesregierung wider. Daher haben wir uns entschlossen, unser weltweites IoE-InnovationCenter für Produktion, Transport und

Michael Ganser ist Ciscos Vertriebschef für 17 Länder in Mittel­ und Osteuropa

Logistik in Berlin zu eröffnen.“ Teil des Centers sei ein Forschungs- und Entwicklungslabor, in dem sowohl Branchenlösungen als auch Lösungen für spezifische Kundenanforderungen entwickelt werden. www.cisco.de

Aus Cloud7 und DV-Ratio wird Voquz

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ach der Fusion der IT-Dienstleister Cloud7 Technologies aus Österreich und DV-Ratio aus Deutschland firmieren beide unter dem kryptischen Namen Voquz. Dies gab Firmenchef helmut Fleischmann im September in München bekannt.

www.sysback.de

Gemeinsames Branding in Europa: Durch eine OEM­Vereinbarung mit Bravida Fire & Security steigt Panasonic in den europäischen Markt für Zugangskontrollen ein. Integra, die Zugangs­ und Einbruchsmeldeplattform des skandinavischen Anbieters, wird in Panasonics Portfolio von Sicherheitsprodukten aufge­ nommen. Zu der Vereinbarung gehört auch die Integration der Sicherheitskameras von Panasonic in das Produktangebot von Bravida in Skandinavien. www.panasonic.net

Firmengründer Helmut Fleischmann

„Cloud7 als junges, innovatives Unternehmen und die DV-Ratio als etablierter, erfahrener IT-Spezialist ergänzen sich perfekt“, glaubt Fleischmann. Trotz des neuen Namens werde sich für Kunden nur wenig ändern, „denn die weit verzweigten Vertriebsstrukturen und die gewohnten Ansprechpartner bleiben gleich“. Firmengründer Fleischmann hatte seinerzeit schon Brain Force vom EinMann-Betrieb zu einem Konzern mit etwa 1.200 Mitarbeitern und fast 100 Mio. Umsatz in sieben Ländern entwickelt, bevor er 2007 seine Anteile verkaufte und sich aus dem Vorstand zurückzog. Die historie von DV-Ratio reicht bis 1980 zurück. Somit verfügt die neue Voquz IT Solutions Gmbh über eine gewachsene Markt- und Branchenerfahrung und ist mit rund 300 Mitarbeitern an den Standorten München, hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart, Wien und Zürich im kompletten D-A-Ch-Raum vertreten. www.voquz.com

Cloud-Zertifikat für die GAD

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ie Allgeier-Tochter Terna, ein Anbieter von Business-Software der hersteller Infor und Microsoft in Österreich, Deutschland und der Schweiz, bietet nun auch „Managed Services“ auf Basis der hosting-Lösung der NCT Gmbh an. Dabei wird die Infor-Software auf Power-i-Servern zur Verfügung gestellt, Microsoft Dynamics – mit den Unternehmensanwendungen für CRM und ERP-Management – auf Intel-Servern. Die Speicherung von Kundendaten kann je nach Präferenz des jeweiligen Kunden sowohl in der Private- als auch in der Public Cloud erfolgen. Werner Platzgummer, Mitglied der Geschäftsleitung und CTO der Terna Gmbh, will mit hilfe von NCT „alle

ie GAD hat vom TÜV das Gütesiegel „Certified Cloud Service“ erhalten. Die Zertifizierung erstreckt sich auf sämtliche Dienstleistungen aus der „Private Cloud“ des genossenschaftlichen IT-Dienstleisters. Das betrifft Bank21-Funktionen und webfähige Anwendungen nach dem Modell Software-as-a-Service (SaaS) ebenso wie vorkonfigurierte Windows-Server, die als Platform-as-a-Service (PaaS) bereitgestellt werden. Konkret bestätigt die TÜV-Zertifizierung, dass die Bankdaten bei der GAD zuverlässig vor unbefugtem Zutritt (physisch) und Zugang (digital) geschützt sind. Gegenstand Audits waren ferner die Wirksamkeit des Berechtigungskonzepts für den Datenzugriff, der Zugriffsschutz von Transport- und Übermittlungswegen sowie die Nachvollziehbarkeit sämtlicher Dateneingaben, Modifikationen und Löschungen.

Anforderungen unserer ManagedServices, aber auch das Sichern in einer Private Cloud für unsere Kunden abdecken“. Die Umgebung wird durch die Managed-Security-Lösung von NCT-Experten abgesichert, die auch Administration und Verwaltung der gesamten Infrastruktur übernehmen. Das hosting der beiden Geschäftsanwendungen auf Power-i- und IntelServern erfolgt im Rechenzentrum von NCT, das nicht nur gegen Angriffe von außen geschützt ist, sondern für den unterbrechungsfreien Betrieb vorsorgt, also bei Strom, Klima und Datenleitungen.

www.gad.de

esther Fuchs

Werner Platzgummer, Mitglied der Geschäftsleitung und CTO der Terna GmbH


TRENDS

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MIDRANGE-MARKT

KUrZ NOTIerT

Big Data in der logistik

Globale Vernetzung angestrebt: Nach den Kooperationen mit PC Connection für den US­ Markt und mit Atea für Skandinavien und das Baltikum erweiterte Bechtle sein Netzwerk internationaler Allianzpartner um Lexel Systems (Auckland, Neuseeland). Lexel ist seit 27 Jahren in Neuseeland und Australien tätig und erzielte 2013 mit rund 180 Mitarbeitern gut 50 Mio. Dollar Umsatz.

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www.bechtle.com

Modernste Technik für das Ladengeschäft eröffnet stationären Händlern völlig neue Möglichkeiten

Werner Schwarz, Director Solution Sales Cancom

Die Serialisierung in der Medikamenten­ produktion steht im Mittelpunkt der Part­ nerschaft zwischen dem Systemintegrator Arvato Systems und dem ERP­Hersteller

Thinkstock/iStock

Shopping 2020 – der Handel von morgen Das Systemhaus Cancom demonstriert im „weShop“ den „Point of Sale“ der Zukunft

Big-Data-Analysen sollen die Volumenplanung zu versendender Pakete verbessern

Dr. Markus Kückelhaus. Resilience360 bestehe aus zwei Komponenten: einer Risikobewertungsstudie sowie dem eigentlichen Instrument zur Lieferkettenüberwachung, das nahezu in Echtzeit arbeite. Durch die Analyse der Wechselbeziehungen zwischen Wetter, Grippewellen und dem Onlinekaufverhalten von Privatpersonen will DhL zudem mit dem Modell „Parcel Volume Prediction“ die Volumenplanung zu versendender Pakete verbessern. www.dhl.com/resilience360 ANZEIGE

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er stationäre handel steht – bedingt durch den Einfluss des E-Commerce – vor großen Veränderungen. Neue innenarchitektonische und technische Möglichkeiten bieten die Chancen, die Kundenbeziehung auf eine komplett neue Ebene zu heben – stationär wie virtuell. Dabei werden z.B. die Integration von Onlinemedien und moderner IT, szenische Warenflächen sowie die Schaffung von Erlebniswelten am Point of Sale (PoS) diskutiert. Im neuen Münchener „weShop“ hat das Systemhaus Cancom seit Oktober einen solchen „Point of Sale“ der Zukunft aufgebaut – zum Anfassen. Im „intelligenten Verkaufsraum“ wird gezeigt, wie die reale und virtuelle Welt innovativ miteinander verbunden werden – und welche Entwicklungsmöglichkeiten der stationäre handel hat. Die Demo ist das Ergebnis einer Kooperation mit der Marketingagentur Serviceplan und dem Ladenbauspezialisten Vitrashop. Als Technologiepartner waren u.a. Cisco, Apple und NEC beteiligt. Im nächsten Jahr soll es auch am Vitra-Standort in Weil am Rhein einen solchen weShop geben. Auf einer Fläche von knapp 50 m2 ist dort zu sehen, mit welchen Finessen sich Online- und Offline-handel vernetzen lassen – durch Ladenbau, Licht und digitalen Einkaufskomfort am PoS. Endkunden werden beispielsweise

über eine App der Cancom-Tochter Glanzkinder über die Verfügbarkeit von Produkten, die nächstgelegene Filiale oder über den Stand von Produktreservierungen informiert.

Per app auch unterwegs den Produktberater kontakten „Eine Weltneuheit bietet dabei die in die App integrierte Voice-and-VideoCollaboration-Technologie, die es dem Kunden ermöglicht, sich von unterwegs mit nur einem Klick mit einem echten Produktberater zu verbinden und personalisiert beraten zu lassen“, erklärt Werner Schwarz, Director Solution Sales bei Cancom. Dabei handelt es sich um eine der ersten InhouseApp-Shopping-Lösungen weltweit – als ein Szenario, in dem der Kunde vor Ort im Laden seine eigene App für die Kommunikation mit dem Shop bzw. mit einem persönlichen Berater bereitgestellt bekommt.

den Kunden an seinem Smartphone erkennen Im stationären Shop kommt dann die Beacon-Technologie zum Einsatz, die auf Bluetooth basiert. Beacons sind Tools für personalisiertes Marketing am PoS: Über die Minisender

werden Besucher beim Betreten des Geschäftes begrüßt, bekommen interessenspezifische Werbung auf großflächigen „Digital Signage“-Displays angezeigt oder diese auf ihr Smartphone geschickt. Dieselbe Technik ermöglicht die Indoornavigation, die Kombination mit einer digitalen Kundenkarte für Bonusaktionen oder automatisierte Individualrabatte. Weitere highlights im weShop sind die intelligente Umkleidekabine mit einer auf RFID basierenden, virtuellen Stilberatung und Inszenierung im Wandspiegel sowie der interaktive Beratungstisch mit integriertem Touch-Display. Die WLAN-Infrastruktur des weShops bietet den Kunden nicht nur Gratis-WLAN, sondern liefert dem händler nützliche Informationen. Die Analyse der WLAN-Signale mobiler Endgeräte erlaubt Auswertungen über Kundenbewegungen (auch in der Nähe des Geschäfts) – sogar ohne dass sich Kunden direkt mit dem WLAN verbinden. Somit lässt sich feststellen, wie viele Passanten entlanggehen, vor dem Geschäft stehen bleiben und/oder den Laden betreten. Die Analyse zeigt, wie lange und wo genau sich der Kunde aufhält. Das liefert neue Erkenntnisse, z.B. über die Wirksamkeit von Werbeaktionen und Schaufensterauslagen. www.cancom.de

Ablösung von Altarchiven Migrationstool des Ulmer Systemhauses Fritz & Macziol hilft beim Umstieg auf aktuelle IBM-Archivsysteme

„Die Vorteile einer flexiblen Web-Lösung für IBM iSeries haben uns überzeugt.“ Dietmar Schäfer Head of Financial Accounting JUMO GmbH & Co. KG

www.fimox.de

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expertise auch bei der ablösung von Papierarchiven Der Exporter wird je nach Bedarf an das abzulösende Altarchiv angepasst. Mit seiner hilfe konnten bereits umfangreiche Archivbestände inklusive Metadaten aus Ixos, Magellan, Archiv Plus von Gräbert, Image sowie aus Filesystemen migriert werden. Mit dem Importer werden diese Bestandsdaten entweder in den IBM Content Manager oder in Filenet P8 überführt. Das Migrationstool erlaubt sowohl einen dedizierten Export/Import mit der Zwischenspeicherung im Filesystem/Storage als auch das direkte Kopieren der Daten aus dem Alt- in das Neuarchiv ohne Zwischenspeicherung des Archivbestandes. Darüber hinaus ist es möglich, die Migration während des laufenden Betriebs durchzufüh-

www.arvato-systems.de

Gemeinsam mit Benify, einem schwedischen Anbieter im Bereich Benefit­Management, will Fidelis HR den Kunden die Option bieten, über ein webbasiertes Portal ihre gesamte Vergütung inklusive aller Zusatzleistungen abzurufen – und weitere Leistungen im Rah­ men ihres Vertrages auszuwählen. Das Portal bildet das Angebot der Benefits verschiedener Lieferanten ab – von Fitnessdienstleistungen über Bildungsangebote bis hin zu vergüns­ tigten Elektronikartikeln. Inklusive sind Management sowie Qualitätssicherung des Angebotsportfolios sowie Konditionen, die ein Einzelunternehmen nicht erhalten würde. www.fidelis-hr.de

Signavio, ein Berliner Her­ steller für webbasierte Pro­ zessmodellierung, vertieft die Kooperation mit dem SAP­Partner Itelligence. „Die in dem cloud­basierten Werkzeug erstellten Prozessmodelle können aufgrund des von Signavio verwendeten Stan­ dards BPMN 2.0 in diversen SAP­Produkten weiterverwendet und auf Basis der SAP­Tech­ nologie Process Orchestration automatisiert werden“, sagte Itelligence­Manager Torsten Kerwien. Die beiden Firmen haben bereits in früheren Projekten zusammengearbeitet. www.signavio.com

it einem Migrationstool will das Ulmer Systemhaus Fritz & Macziol die Ablösung von Altarchiven vereinfachen. Es besteht aus einer Export- sowie einer Importkomponente, enthält alle nötigen Steuerungsdateien für das Mapping und ist multiplattformfähig.

iStockphoto.de

Rechnungswesen für Hersteller

Gus Group. Gemeinsam wollen beide der Pharmabranche „eine durchgängige IT­Lösung für die aktuellen Vorgaben der weltweiten Serialisierung“ anbieten. Dazu erweitert Gus seine ERP­Software um Arvatos Corporate Serialization Database (CSDB) – auch weil ab 2018 die Pharmaindustrie in der EU die Pflicht hat, eine eindeutige Seriennummer zu generieren und auf Faltschachteln zu drucken. Zusätzlich muss sie sicher gespeichert werden.

Archivkooperation erweitert

ren, wodurch die benötigte Downtime stark reduziert wird. Die Verweise in den abhängigen Systemen wie etwa SAP oder Axapta werden bei der Umstellung ebenfalls berücksichtigt und migriert. Auch bei der Ablösung von Papierarchiven versprechen die Ulmer Unterstützung, von der Konzeption der neuen DMS-Lösung auf Basis der beiden IBM-Archive bis hin zur Digitalisierung der Akten. Dabei wird zudem viel Wert auf die Unterstützung der dokumentenbasierten Prozesse gelegt, beispielsweise durch Capturing-Software für die automatisierte Belegerfassung und Verarbeitung. www.fum.de

Open Text, Spezialist für „Enterprise Information Management“, hat gemeinsam mit SAP die Erweiterung der integrierten Angebote für das „Enterprise Content Management“ (ECM) bekanntgegeben. „SAP Archiving“ von Open Text kann nun auch auf der Hana-Plattform genutzt werden und unterstützt zudem den Betrieb in der Hana Enterprise Cloud. Nach Firmenangaben setzen derzeit 4.200 Unternehmen mit 15 Millionen. Endnutzern SAP Archiving ein. Außerdem können Kunden, die Extended ECM von Open Text oder SAP Document Access im Einsatz haben, seit Juli die „Tempo Box“ kostenlos nutzen. Das ist eine sichere Filesharing- und Datensynchronisierungsplattform. www.opentext.de

Beim Berechtigungsmanagement für die SAP­ und Microsoft­Welt will die Sivis Professional Services GmbH, Karlsruhe, mit der Berliner Protected Networks GmbH zusammenarbeiten, und zwar auf Basis der Produkte S.SIAM und 8MAN. Beide Produkte ordnen den internen Zugriff der Mitarbeiter auf Unternehmensdaten (und begrenzen ihn falls nötig). S.SIAM deckt bisher nur SAP­ Systeme ab und 8MAN konzentriert sich auf Microsoft. Im Oktober wurden bereits erste Schritte zu einer ganzheitlichen Lösung für beide Welten präsentiert. Zielgruppe sind Unternehmen ab 100 User. www.sivis.com

Händler und Systemintegratoren gesucht: Teamquest, weltweit aktiver US­Hersteller von Software für Kapazitätsplanung und IT­ Service­Optimierung, will seine Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus­ bauen. Zur Ansprache neuer Zielgruppen soll das Partner­ und Distributorennetz erweitert werden. Dafür wurden bereits Partnerschaf­ ten mit CHG Meridian, Intellimagic BV und mit der Mekyska Management Consultant GmbH geschlossen. Außerdem hat Teamquest das Reseller­Programm an die Bedürfnisse des DACH­Marktes angepasst. www.teamquest.com

iStockphoto.de

ie Post-Tochter DhL setzt erste Erkenntnisse aus ihrem Trendreport „Big Data in Logistics“ um und nutzt einen umfangreichen Datenpool zur Früherkennung potentieller Störungen in Lieferketten. Das neue Tool Resilience360 soll Kunden den Überblick über mögliche Beeinträchtigungen ihrer Transportketten vermitteln. Das Aggregieren und Auswerten der Daten soll die Effizienz der Lieferkette steigern, so DhL-Experte

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MIDRANGE-MARKT

KUrZ NOTIerT Die Deutsche Telekom erweitert ihr Cloud­ Angebot um das Kundenmanagement mit SugarCRM, nachdem es bereits seit Juli eine vergleichbare Kooperation mit Salesforce. com gibt. Die globale Allianz mit SugarCRM umfasst Vertrieb und Betrieb der Software durch T-Systems. SugarCRM ist ab sofort global bei T­Systems erhältlich, wird jedoch zunächst mit einem Fokus auf Deutschland, Österreich und die Schweiz vertrieben. Wenn gewünscht, kann T­Systems die auch auf IBM i lauffähige Lösung direkt beim Kunden implementieren und betreiben. www.telekom.de

Noch vor Jahresende will der IT­Konzern Oracle zwei Rechenzentren in Deutschland in Betrieb nehmen, die zunächst nur neue Kunden aufnehmen. Von Frankfurt und Mün­ chen aus will Deutschlandchef Jürgen Kunz in Zusammenarbeit mit den Colocation­Anbie­ tern Interxion und Equinix vor allem Unter­ nehmen bedienen, die ihre Cloud­Dienste aus Deutschland beziehen wollen.

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ANWENDUNGEN

Zankapfel ERP-Support DSAG-Umfrage 2014: Fremdwartung bei SAP kaum ein Thema

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ie Nutzung von Standard- und Seit jeher sind die WartungsgebühEnterprisesupport hält sich im ren, die ERP-hersteller für die Weiterdeutschsprachigen Raum weiterhin entwicklung und die notwendigen die Waage, ergab eine Umfrage der Anpassungen ihre Standardsoftware Deutschsprachigen SAP-Anwenderverlangt, ein steter Stein des Anstoßes. gruppe (DSAG). DSAG-Mitglieder Das ist beim Marktführer SAP nicht sind größtenteils auf dem anders, dessen Kunden sich neuesten Stand mit ihren in der Anwendergruppe ERP-Systemen, werden aber DSAG organisiert haben. Im unzufriedener mit deren Jahr 2008 beispielsweise hat Weiterentwicklung durch SAP eine happige Preiserhödie hersteller. Und: Jeder hung und die Abschaffung Zweite nutzt die aktuellsten des günstigen StandardVersionen der sogenannten supports verkündet, nach Andreas Oczko, Enhancement-Packages. heftigen Kundenprotesten DSAG­Vorstand

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Wie schätzen Sie … … den Mehrwert von SAP Enterprise Support im Vergleich zum bisherigen Supportangebot der SAP ein? ■ sehr groß ■ keine Angaben ■ keinen ■ gering ■ mittel ■ groß

2% 39 % 18 % 24 % 11 % 6%

allerdings weitgehend zurückgenommen. Auch Oracle-Anwender wissen von solchen Aktionen ihres herstellers ein Lied zu singen. Bei SAP-Kunden bleibt das Verhältnis zwischen Standard- und Enterprise-Support wie in den vergangenen Jahren weiter ausgeglichen, ergab die DSAG-Umfrage.

„Im deutschsprachigen Raum entscheiden sich die Anwender ganz bewusst für ein Supportmodell und halten daran fest“, kommentiert DSAG-Vorstand Andreas Oczko die Ergebnisse der Umfrage, an der sich 389 Personen beteiligt haben. we

www.oracle.de

Gemeinsam mit über 150 Gästen feierte Geschäftsführer Gerhard Häge am 26. Sep­ tember das 25­jährige Bestehen seines Unternehmens Soft-Consult Häge GmbH.

Die Jubiläumsfeier mit Kunden und Part­ nern fand als „Bayerischer Abend“ in der Schammen­Scheune vor Ort in Langenau statt. Anlässlich der Feier traf sich die Belegschaft zum Gruppenfoto vor dem 2008 bezogenen firmeneigenen Bürohaus.

SAP@i – eine Zwischenbilanz Common-Studie „SAP im Mittelstand – Plattform IBM i (AS/400)“

www.soft-consult.net

Die Fichtner IT Consulting AG (FIT) tritt der Hana-Alliance bei. Dieser Zusammenschluss von SAP­Partnern war 2013 von Basycs, ITML, (der wieder ausgetretenen) Treorbis und Oetkers IT­Tochter OEDIV gegründet worden, um Kunden gemeinsam bei der Evaluierung und Umsetzung maßgeschneiderter Hana­ Strategien zu unterstützen. FIT bringt in die Allianz als Kernkompetenzen analytische Geolösungen sowie individuelle Integra­ tionsleistungen ein; das Know­how in Sachen IBM Power bringt Basycs mit. www.hana-alliance.com

Automatic Data Processing (ADP), auch in Deutschland aktiver US­Spezialist für Lohn­ und Gehaltsabrechnung, meldet für das Ende Juni abgeschlossene Geschäftsjahr 2014 einen Umsatzanstieg um acht Prozent auf 12,2 Mrd. Dollar. Synchron dazu wuchs der Gewinn ebenfalls um acht Prozent auf 1,5 Mrd. Dol­ lar. ADP bedient nach eigenen Angaben rund 637.000 Kunden in über 125 Ländern.

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welche Zukunftstrends sie in diesem VON JÖrG-GUIdO HOePFNer s time goes by: 18 Jahre Umfeld erwarten. Themenfelder waren SAP und AS/400! 1996 einder Aufbau der IT-Organisation und geführt, wird die Kombiund das IT-Budget und dessen Verlösung für den Mittelstand teilung auf die verschiedenen Bereiche heute von vielen Traditionswie Betrieb, Projekte und unternehmen in DeutschInnovation. Der Einfluss der land mit der legendären – beiden großen hersteller mittlerweile IBM i auf Power SAP und IBM wurde unter genannten – Plattform für die Lupe genommen. Ein ihre SAP-Systeme genutzt. wichtiges Thema war das „Nun ist es Zeit, einen Blick IT-Management als solches in diese Community zu werund wie sich die Zusamfen und nachzufragen, wo menarbeit von IT- und Manfred Engelbart man steht, wie innovativ Geschäftsführung ausprägt. leitet den Arbeitskreis „SAP on IBM i“ man diese Plattform bewerAndre Birrenbach, Direktor tet und wie die IT im Mittelstand in IT bei den Rotkäppchen-Mumm Sektsolchen Umgebungen grundsätzlich kellereien, sieht ergänzend zur Studie, aufgestellt ist“, sagt Peter Althapp, der „dass die SAP ihre Anwendungen in den letzten Jahren weiter fragmentiden Arbeitskreis „SAP on IBM i“ beim ert hat und dies für das Konzept einer Anwenderverein Common Deutschintegrierten Unternehmensplattform land gemeinsam mit Manfred Engel-

www.de-adp.com

Der Salzburger SAP­Partner Plaut meldet für das erste Halbjahr ein Umsatzwachstum von 10,5 Prozent auf 16,2 Mio. Euro und ein stark verbessertes Ergebnis. Das Ebit wuchs von 0,3 Mio. Euro im Halbjahr 2013 auf knapp 1 Mio. Euro. Ein Erfolgsfaktor sei es, neues Personal rasch in Projekte einzubinden und damit ver­ rechenbare Leistungen zu generieren, heißt es; außerdem sei stark in neue Produkte investiert worden. www.plaut.de

Thinkstock/Getty Images

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat Lucanet, Hersteller von Software für Konsolidierung, Planung, Reporting und Analyse, den Umsatz um 22 Prozent über Vorjahresniveau gesteigert. Dazu trugen Neu­ kunden wie Foodpanda, die Aquila-Gruppe, Fernsehköchin Sarah Wiener (Bild), Wieland Electric, TechniSat und Digital Alpine Energie bei. Die Module können einzeln oder beliebig kombiniert eingesetzt werden – auch in Verbindung mit AS/400­Lösungen. www.lucanet.de

„IT-Leiter sollten über Kennzahlen darlegen, dass die IT auch ein Teil der sekundären Wertschöpfung ist!“ Peter Althapp, Leiter des Common­Arbeitskreises „SAP on IBM i“

bart leitet. Fast schon wöchentlich schwirren Studien für den CIO durch die digitale Welt und drängen ihn zu mehr Aktivität und zu mehr Unterstützung der Unternehmensprozesse. „Das wollten wir genauer wissen und haben über 100 SAP-on-IBM-i-Anwender über eine Online-Umfrage eingeladen, ihre Situation kundzutun“, ergänzt Engelbart. Das Ergebnis sei die brandaktuelle IT-Studie „SAP im Mittelstand – Plattform IBM i (AS/400)“ unter dem Motto: „Stabil. Zuverlässig. Sicher“. Die Ergebnisse dieser Studie werden auch am 5. und 6. November auf der internationalen Konferenz „SAP on IBM i Summit“ im IBM Client Center in Böblingen vorgestellt. Diese Studie, die sich auf Antworten aus dem Teilnehmerkreis stützt, gibt Aufschlüsse darüber, wie diese ihre SAP-Installationen betreiben und

nicht förderlich sei“. Obwohl unter den Teilnehmern der Studie viele langjährige SAP-Kunden sind, fällt auf, dass der Abdeckungsgrad der Geschäftsprozesse durch SAP-Lösungen nach wie vor erstaunlich niedrig ist.

Herauswachsen aus der dienstleisterposition Eine hauptaufgabe des IT-Managements sieht Althapp „im herauswachsen aus der Dienstleisterposition“, um die Rolle des aktiven Beraters und Geschäftspartners „auf Augenhöhe einzunehmen“. Dazu muss der ITLeiter seine eigene Agenda entwickeln und proaktiv auf die Geschäftsführung und die Fachbereiche zugehen. Warum dies bei vielen Unternehmen

noch Theorie ist, fasst Fred hammer, IT-Leiter der Steuler Industriewerke in höhr-Grenzhausen in einer markanten Feststellung zusammen: „Viele IT-Leiter sind heute noch zu stark der historischen Rolle des rein umsetzenden Dienstleistungserbringers verpflichtet. Es bedarf noch großer Anstrengungen, um hier auch bereits vom Ansatz her einen Paradigmenwechsel einzuleiten.“

Wie hoch ist der Abdeckungsgrad Ihrer Geschäftsprozesse mit SAP? über 75 Prozent 29 % zwischen 50 und 75 Prozent 34 % zwischen 25 und 50 Prozent

Vom Kostentreiber zum Wertbeiträger Dabei stellen die kulturellen und organisatorischen Änderungen innerhalb der IT-Mannschaft die größten herausforderungen dar. Dennoch lohnt es sich für die IT-Abteilung als auch für das Unternehmen, diesen Weg vom Kostentreiber zum Wertbeiträger einzuschlagen. Das sieht auch Vivien Rebsdat, IT-Leiterin der Röchling Automotive in Mannheim so, vor allem dann, wenn das Unternehmen in verschiedenen Ländern mit vielen IT-Anforderungen vertreten ist. „Dann sollte man eine klare IT-Agenda für das Gesamtunternehmen haben“, empfiehlt Rebsdat. „Schwerpunkte darin sind naturgemäß eine klare Sourcing-Strategie und die Bereitstellung stabiler IT-Services.“ Auch für Bernd Kutschowitz, head of IT System Operations bei hörmann in Steinhagen, ist die Bereitstellung stabiler IT-Lösungen die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen ITBetrieb. Gleichzeitig muss sein Team in einem dynamischen Umfeld die ständig wachsende Unterstützung der Geschäftsprozesse im Auge behalten. Unter diesen Bedingungen kommt es darauf an, sich ein hohes Maß an Flexibilität zu erhalten. „In solchen Phasen muss man als gesamte IT sehr flexibel aufgestellt sein und kann nicht alles nach einem genau festgelegten Fahrplan ausrichten. Es hilft enorm,

26 % unter 25 Prozent 11 % Quelle: Common | Basis: n = 35

Nimmt der CIO/IT-Leiter an den Sitzungen des Management Boards teil? nie 20 % selten 31 % manchmal 23 % immer 26 % Quelle: Common | Basis: n = 35

sich dabei auf eine skalierbare IT-Infrastruktur stützen zu können“, weiß Kutschowitz aus eigener Erfahrung. „Langfristig gibt die Studie den ITLeitern als hausaufgabe mit, über Kennzahlen darzulegen, dass die IT nicht nur Geld kostet, sondern auch ein Teil der sekundären Wertschöpfung ist“, bilanziert Althapp. „IT ist Teil des gesamten Business, was uns an den alten Werbespruch der IBM für die AS/400-Gemeinde erinnert: Run your business, not your computer!“


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