DV-Dialog 4/2011

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UNABHÄNGIGE FACHZEITUNG FÜR DIE MIDRANGE-WELT 20. April 2011 | 26. Jahrgang | G 30793 E

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Contest Reloaded

ERP: Ist Usability messbar?

Common-Vorstand Dirk Voßekaul: Erfolgreicher Workshop in Fulda | Seite 12

Ja, sagen die Oxaion-Experten Barbara Nirenberg und Sven Hertel | Seite 16

Balance der Risiken für mobile Vielfalt > Derzeit muss das gesamte Ökosystem der IT-Sicherheit neu überdacht werden. Notwendig wird das angesichts der explodierenden Anzahl unterschiedlicher Endgeräte und Anwendungen für all die variantenreichen Formen der Web-2.0-Kommunikation, die mehr und mehr das Geschäftsleben bestimmen. Zahlreiche Unternehmen passen heute ihre Arbeitsabläufe an, um neue Technologien wie iPads, Laptops, Tablet-PCs oder Blackberries in ihre IT-Systeme einzubinden. Die CIOs müssen daher die Balance zwischen Gefahren und tatsächlichen Risiken verbessern, statt Mitarbeiter mit ständigen Warnungen vor den schlimmstmöglichen Szenarien zu verunsichern. Letzteres führt nur dazu, dass die Belegschaft das Gefühl bekommt, in puncto IT-Sicherheit würde ohnehin nur blinder Alarm geschlagen. Bereits bei unserer „Work-Life-Web“-Studie aus dem Jahre 2010 gaben rund 65 Prozent der befragten Manager an, dass ihr Unternehmen die Nutzung von Web 2.0 erlaubt oder gar fördert. Gleichzeitig meinten 61 Prozent der Angestellten, dass Sicherheitsfragen zu ihren größten Sorgen gehören, wenn es um Themen wie Web-Zusammenarbeit und Social Media geht. Denn eines ist klar: Die durch den Einsatz mobiler Geräte komplexer werdende ITLandschaft erfordert es, den Sicherheitsansatz neu zu überdenken. Das heißt konkret: Die IT-Sicherheit muss aus ihrem Schattendasein treten, Mitarbeiter benötigen abgestimmte Schulungen bezüglich der Risiken und die installierten Sicherheitssysteme müssen in der Lage sein, die Datennutzung über alle Kanäle hinweg zu überwachen – selbst und insbesondere in einer wachsenden mobilen Welt. <

Bechtle beflügelt Rekordmarken bei Umsatz und Gewinn erreicht | Seite 2

Cancom bleibt weiter wachstumsstark

Im Gespräch mit Andreas

Mousset (links), Leiter Solutions bei der SVA GmbH, und mit dem Geschäftsführer der GIS mbH, Thomas Schrader (rechts)

Klartext Henning Ogberg, General Manager Zentral- und Osteuropa bei Clearswift

Aus dem Inhalt

Deutlich verbesserter Cashflow | Seite 2

True Blue, als Quintett ein Software-Riese

Ziele verfehlt Pironet NDH kämpft mit großen Problemen | Seite 2

Retarus wird internationaler Retarus Inc. ausgebaut | Seite 3 ANZEIGE

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Rocket Software kauft auch Aldon Midrange-Experte mit nunmehr 900 Mitarbeitern | Seite 3

KPC überzeugt mehr als 300 Neukunden IT-Dienstleister plant Neubau in Wiesbaden | Seite 3

Ausgezeichnet FOTO: WERNER LANG

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ünf Software-Marken führt die IBM im Portfolio. Dementsprechend haben sich fünf IBM-Partner zum Netzwerk „True Blue“ zusammengefunden, um ihre jeweilige Expertise zu bündeln und ihren Kunden Komplettangebote auf Basis von IBM-Software liefern zu können. Die True Blue Cooperation besteht aus den Unternehmen Condast, GIS, Nextevolution, Novem und SVA. Jeder Einzelne aus diesem Quintett arbeitet seit mindestens zehn Jahren als IBM-Partner, allerdings mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten.

„Somit gibt es auch keine Überschneidungen in den Portfolios, sondern nur Ergänzungen mit einem sehr tiefen Skill in dem jeweiligen Lösungsgebiet“, sagt Andreas Mousset, Leiter SVA Solutions und Mitinitiator des Netzwerkes. „Das ist ein wesentlicher Unterschied zu anderen Software-Partnern der IBM, die teilweise auch sehr viele Themen abdecken können, aber das oft nur mit wenigen Experten und daher nicht die Qualität liefern können wie die fünf Partner in der True Blue Cooperation.“ „True Blue bedeutet aber nicht, dass wir keine Abgrenzungen zu Produkten anderer Hersteller machen“, ergänzt GIS-

Geschäftsführer Thomas Schrader im Interview. „Wir können auch diese Produkte bewerten. Zudem haben wir schon immer IBM-Software auch auf Hardware- und Datenbank-Plattformen anderer Hersteller implementiert.“ Die Kooperation ist an 19 Standorten vertreten. „Unser Konzept geht auf“, sagt Mousset nach gut anderthalb Jahren Erfahrung mit der Zusammenarbeit. „True Blue bündelt die Expertise der fünf kompetentesten IBM-Partner in dem jeweiligen Umfeld und hat sich so 2010 an die Spitze der Umsätze mit IBMSoftware in Deutschland gesetzt.“ Interview Seite 4

Beacon Awards 2011 für drei deutsche IBM-Partner | Seite 6

Ehrgeizige PCG Pass Consulting mit MultibankMehrheit | Seite 6

Acadon „kann“ IBM i Erwerb von 51 Prozent an Lauprecht & Partner | Seite 8

Computer Komplett Steinhilber Schwehr forciert das Wachstum | Seite 8 DVD IM INTERNET

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SCHLAGZEILEN Katastrophe in Japan: ZVEI befürchtet Lieferengpässe, Bitkom auch. bitkom.org +++ Hacker-Attacke auf EU stört E-MailKorrespondenz vor Gipfeltreffen in Brüssel. eu.int +++ Streit über Vorratsdatenspeicherung: Neubewertung der auslaufenden Sicherheitsgesetze? bmi.bund.de +++ Datenskandal um Deepwater Horizon: BP verliert Laptop mit Klägerdaten. bp.de +++ Apples iPad2 sofort ausverkauft: Lieferengpässe in USA. apple.de +++ Investitionen in Blackberry-Tablet Playbook belasten RIM-Bilanz. rim.com +++ Telekom verkauft Sorgenkind T-Mobile USA für 28 Mrd. Euro an AT&T. telekom.de +++ Unfairer Wettbewerb bei Suchmaschinen? Microsoft beschwert sich über Google. microsoft.de +++ Siemens-Umbau geht weiter: Grünes Licht aus Brüssel für Verkauf der IT-Sparte – Börsengang der Tochter Osram geplant. siemens.de


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INHALT

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MIDRANGE-MARKT

MIDRANGE-MARKT 4

Marktführerschaft bei Bankensoftware im Visier

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ie deutschen Systemhäuser blicken fast durch die Bank auf ein Rekordjahr 2010. So auch die Bechtle AG mit einem Umsatzplus um fast 25 Prozent auf 1,72 Mrd. Euro und 35,5 Prozent Gewinnwachstum auf 46,4 Mio. Euro.

Neuer Nachfolger für die Systems Mitte Oktober soll in München die erste „Communication World“ stattfinden

7

Dataport baut Pilotumgebung für Private Cloud Cloud Computing als Ergänzung traditioneller IT-Leistungsangebote für die öffentliche Verwaltung

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Im Jahr 2010 Rekordmarken bei Umsatz und Gewinn erreicht

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Pass Consulting übernimmt Multibank-Mehrheit

Wird Greenax lukrativ? Bison schuldet Mutter Fenaco 160 Mio. Franken

PRODUKTE 9

AS/400-Anschluss an die Microsoft Cloud Sharepoint Cloud Connector holt auch AS/400-Daten in die Microsoft-Cloud

10 Q1 Labs erweitert Sicherheitsmanagement Die Sicherheitssoftware Qradar 7.0 kann nun auch IBM i und soziale Netzwerke besser schützen

10 CRM im „Social“-Zeitalter

Bechtle-Vorstand Thomas Olemotz: Deutlicher Zugewinn an Marktanteilen

Das neue Sugar für Lotus Live ist da

Produkte

Seite

9

Für 2011 zeigte sich Bechtle-Chef Thomas Olemotz angesichts der 2010 erreichten Bestmarken und nach „einem bisher erfreulichen

Alles im Blick

Ziele verfehlt

Das neue Logstar-Modul „Lagerleitstand“ von Lunzer + Partner, ein „MIS to go“

10 Rundruf: Wo liegt der Nutzen von „Social Networks“ im Mittelstand? Eine Kurzumfrage unter den Midrange-Experten in Deutschland

10 „Virtualisierung ist in!“ Kurzinterview mit Ralf Colbus, IBM-Experte für Speicherlösungen

11 Intelligente Speicherkonzepte Weniger Kosten, bessere Performance: Wie IBM-i-Anwender ihr Speichermanagement optimieren

11 Web 2.0 sicherer machen Die neue Appliance Proxy One von Blue Coat soll für mehr „Websicherheit im Mittelstand“ sorgen

12 Contest Reloaded Common-Workshop zu Strategien der Anwendungsmodernisierung

13 Wandlungsfähige PPS-Systeme IT-Integration, Echtzeitfähigkeit und reaktionsfähige Planungsprozesse

14 Marktübersicht: Moderne ERP-Systeme Eine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot

17 Infor lockt JD-Edwards-Anwender Oracle will die Lizenzierung straffen, ohne den Support zu schmälern

18 Unified Thread Management mit IBM i Kurzinterview mit Lutz Hausmann, dem Firmenchef von Securepoint

Pironet NDH kämpft weiter mit großen Problemen

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ironet NDH blieb auch 2010 in der Verlustzone und trennte sich jetzt von Geschäftsbereichen und Vorstand Ulf Adebahr. Nach den vorläufigen Geschäftszahlen wuchs zwar der Umsatz 2010 des Kölner IT-Dienstleisters in den fortgeführten Segmenten von 51,2 Mio. auf 55,4 Mio. Euro, aber auch der Verlust (EBT) – von 6,6 Mio. auf 10,3 Mio. Euro. Als Grund dafür wird eine „unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Segmenten“ genannt. Während die Segmente IT-Outsourcing sowie Consulting & Design die Erwartungen erfüllt hätten, verfehlten die übrigen Bereiche ihre Planziele.

Anwendungen

Seite

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Anti-Aging mit DKS Kosmetikhersteller Botarin will die Rechnungswesensoftware von Comarch

ANWENDUNGEN 21 Produktionsplanung aus einem Guss Die Ostfriesische Tee Gesellschaft implementiert die neueste Version von Infor SCM Advanced Planner

22 Total gut geplant Personaleinsatzplanung bei den Tankstellen optimiert

22 Rosenbauer modernisiert das Personalmanagement Infoniqa konnte den hundertsten Kunden für Engage gewinnen

23 Effizientere Prozesse Veka führt SAP-Lösung für IP-Kommunikation ein

24 Lotter-Gruppe optimiert das Online-Katalogsystem Auch die Herstellerunterlagen in das Web-Portal eingebunden

25 Business Intelligence mit Pfiff Murauer Brauerei realisiert begleitende Kostenrechnung

26 Tradition mit Zukunft Versandhaus Erwin Müller erschließt mit Standardsoftware neue Märkte

KARRIERE 27 Veranstaltungen 28 Personalien und Impressum

DV-Dialog 4/2011 | 20. April 2011

Bechtle beflügelt

„Wir orientieren uns bei der Software sehr eng an IBM!“ Im Gespräch mit Andreas Mousset, Leiter Solutions bei der SVA GmbH, und Thomas Schrader, Geschäftsführer der GIS mbH

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| UNTERNEHMEN

Ende März ausgeschieden: Ulf Adebahr, bisher für Pironets Großkundengeschäft verantwortlich

Allein in dem nicht fortgeführten Segment Finance IT Services, das für einen symbolischen Euro an das Management verkauft wurde, stieg der Verlust von 1,0 Mio. auf 3,3 Mio. Euro. Außerdem trennte sich Pironet von der Mehrheit an der SA2 Worldsync GmbH. Die Kölner arbeiten aber „weiterhin ohne Bankverbindlichkeiten“ bei einer „Eigenkapitalquote von mehr als 60 Prozent“. Adebahr, seit Mai 2000 im Vorstand für Großkundengeschäft der Töchter Imperia und SA2 Worldsync verantwortlich, schied Ende März „auf eigenen Wunsch und in gegenseitigem Einvernehmen“ aus. www.pironet-ndh.com

Jahresbeginn“ zuversichtlich. „Wir haben von der guten konjunkturellen Entwicklung 2010 überdurchschnittlich profitiert und unsere geschäftlichen Chancen hervorragend genutzt“, freute sich Olemotz gestern bei Vorlage der Bilanzzahlen. Man habe „einen deutlichen Zugewinn an Marktanteilen“ erreicht. Die Umsatzsteigerung im Segment IT-E-Commerce um 24,5 Prozent auf 571,8 Mio. Euro (Vorjahr: 459,4 Mio. Euro) ist ausschließlich auf organisches Wachstum zurückzuführen. Im Segment IT-Systemhaus & Managed Services ist es den Neckarsulmern gelungen, mit einem Umsatz von 1,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 920 Mio. Euro) auch dank Akquisitionen die Marke von einer Milliarde Euro deutlich zu überschreiten. Hier zahlten sich laut Olemotz die gute Wettbewerbsposition sowie die kontinuierlichen Qualifizierungsmaßnahmen der Vertriebsmitarbeiter aus. Firmenübernahmen sollen Bestandteil der Wachstumsstrategie für das Systemhausgeschäft bleiben.

Weist auf den deutlich verbesserten Cashflow hin: Cancom-CEO Klaus Weinmann

Cancom weiter wachstumsstark

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Nach dem historisch stärksten Geschäftsjahr vergrößert Bechtle auch die Konzernzentrale in Neckarsulm um weitere 14.750 m2, davon 8.250 m2 für eine Erweiterung des Logistikzentrums. Daneben entsteht ein zweites Bürogebäude mit 6.500 m2. Erst 2004 wurde die Firmenzentrale am Bechtleplatz 1 mit 450 Mitarbeitern bezogen, 2008 folgte der erste Erweiterungsbau. Heute sind alleine in Neckarsulm 870 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, konzernweit waren es zum 31. Dezember insgesamt 4.766. Das sind 412 Personen bzw. 9,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

itte März legte das Systemhaus Cancom die Bilanz für 2010 vor – und erwartet nach dem erneuten Rekordergebnis auch 2011 ein überdurchschnittliches Wachstum. Die mehr als 2.000 Mitarbeiter starke Cancom IT Systeme AG, Jettingen-Scheppach, hat gemäß der endgültigen Bilanz die vorläufig gemeldeten Zahlen vom 24. Januar übertroffen. Der Konzernumsatz wuchs laut Vorstandsprecher Klaus Weinmann um 30,0 Prozent auf 549,3 Mio. Euro, auch aufgrund des Aufschwungs der Wirtschaft bei gleichzeitigem Anziehen der ITNachfrage. 16,4 Prozent des Wachstums sei organisch gelungen, der Rest durch Zukäufe. Das KonzernEBIT sei um 95,7 auf 13,7 Mio. Euro gesteigert worden; das Konzernjahresergebnis liege bei 7,9 Mio. Euro nach 5,1 Mio. Euro im Jahr 2009. Weinmann weist auf die gute Bilanzsituation und einen deutlich verbesserten Cashflow hin. Das nominelle Eigenkapital sei im Jahresverlauf von 43,9 Mio. Euro auf 51,0 Mio. Euro aufgestockt worden, die liquiden Mittel zum Jahresende seien im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Mio. auf 31,5 Mio. Euro gewachsen, was in den nächsten Monaten für weitere Zukäufe genutzt werden soll.

www.bechtle.com

www.cancom.de

Firmenkäufe sollen das Wachstum weiter ankurbeln

40 Prozent Wachstum bei Quintiq

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ach einem Umsatzplus um 40 Prozent im Jahr 2010 auf 34 Mio. Euro erwartet Quintiq für 2011 erneut 40 Prozent Wachstum. Schlüssel zum Erfolg ist für CEO Victor Allis die weltweite Expansion des Herstellers von Software für Advanced Planning & Scheduling (APS) der Lieferkette aus s’Hertogenbosch in den Niederlanden. Als weitere Wachstumsfaktoren nennt Allis den anhaltende Aufschwung in den europäischen Märkten, das beschleunigte Wachstum in den USA, die Konsolidierung der Marktführerschaft in den Schlüsselbereichen und die steigende Nachfrage bei der Logistikplanung. „Zusätzlich zu einem starken Kundenzuwachs in Europa konnten wir drei bedeutende Geschäfte in Nord Globaler Fokus: Quintiq-CEO Victor Allis

amerika abschließen“, so Allis weiter. Als Neukunden nennt er Akzo Nobel Powder Coatings, Canadian National Railway, Pansa, P&O Ferrymasters, Saint-Gobain Glass Logistics, Sapa Heat Transfer AB, FAA, Air Products und BAE Systems. Insgesamt sei Quintiqs Software bei mehr als 500 Unternehmen und in 74 Ländern im Einsatz. Das 1997 gegründete SoftwareHaus, das über eine Niederlassung in Mannheim auch hierzulande aktiv ist, plant 2011 einen Umsatzzuwachs von weiteren 40 Prozent. Dieses Ziel will es mit einem verstärkten Fokus auf Nordamerika vorantreiben. Allis erwartet außerdem, dass die neueren Geschäftsbereiche in diesem Jahr vom Markt gut angenommen werden, besonders diejenigen im asiatisch-pazifischen Raum. „Wir konzentrieren uns darauf, einen höheren Anteil unserer Umsätze aus den internationalen Geschäftsbereichen zu erzielen – damit meinen wir alle außereuropäischen Bereiche“, steckt Allis das Ziel für 2011 ab. „Zurzeit kommen etwa zwei Drittel unserer neuen Lizenzen von Unternehmen innerhalb Europas. Mit unserem globalen Fokus erwarten wir für 2011 neue Lizenzen in einem Verhältnis von 50 zu 50 für Europa und den Rest der Welt.“ www.quintiq.de


UNTERNEHMEN |

MIDRANGE-MARKT

Bildquelle: Oliver Brunner/Pixelio

DV-Dialog 4/2011 | 20. April 2011

Retarus wird jetzt internationaler

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ie Münchener Retarus GmbH verstärkt die Aktivitäten als globaler Anbieter professioneller Messaging Services auch 2011. Kurz nach der Gründung von Niederlassungen in Dubai, Singapur und Australien im letzten Jahr bauen die Messaging-Experten die bereits 2009 gegründete Retarus Inc. mit Hauptsitz in New York aus. DaDie Retarus-Zentrale in München

KPC überzeugt über 300 Neukunden

I

m Jahr 2010 hat K&P Computer den Umsatz um 3,9 Prozent auf 19,7 Mio. Euro erhöht und mehr als 300 neue Kunden gewonnen. Wie der Wiesbadener IT-Dienstleister K&P Computer Service- und Vertriebs-GmbH vor wenigen Wochen mitteilte, konnte er 2010 mit seinen 128 Mitarbeitern einen Umsatz von 19,7 Mio. Euro erwirtschaften und damit – wie bereits in den Jahren zuvor – den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigern.

Startet seit gut zehn Jahren mit Firmenkäufen durch: Rocket Software

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mit wird die Internationalisierung vorangetrieben, die mit der Gründung von Niederlassungen in der Schweiz, in Frankreich und Italien (2006) sowie in Österreich und Spanien (2008) begonnen worden war. Die Leitung der US-Tochter übernimmt Donna Tomasino (55), zuvor Geschäftsführerin für die Xpedite Division von Premiere Global Services. Verantwortlich für Marketing und Business Development zeichnet Frank Toscano (40).

ocket Software hat im März die 1979 von Albert Magid und Don Parr gegründete Software-Schmiede Aldon gekauft. Aldon, ein kalifornischer Experte für „Application Lifecycle Management“ mit heute über 1.300 Kunden weltweit, „passt neben Seagull und Blue Zone perfekt in unseren Geschäftsbereich Anwendungsentwicklung, -integration und -modernisierung“, sagte Andy Youniss, der CEO von Rocket Software. „Aldons Stärken im Software-Management und das Know-how bei der Plattform IBM i ergänzen unsere Kompetenzen.“ Nach der Übernahme als Rocket Aldon firmierend, bleibt das Unternehmen auch weiterhin in der Bay Area. Es wird als Geschäftsbereich vom

bisherigen Aldon-CEO Matt Scholl geleitet, der nun als General Manager und als „Business Area Executive“ von Rocket Aldon amtiert. Das in Privatbesitz befindliche Unternehmen Rocket Software, zu dessen Eigentümern die New Yorker Investmentgesellschaft Court Square Capital Partners zählt, hat in den vergangenen zehn Jahren rund 30 Firmen erworben und erzielt nun inklusive Rocket Aldon mit 900 Mitarbeitern mehr als 200 Mio. Dollar Jahresumsatz. Insgesamt bietet Rocket heute über 100 Produkte an. Die drei weiteren Geschäftsfelder sind „Business Intelligence und Analytics“, „Speicher, Netze und Compliance“ sowie „Datenbanken und Tools“.

Im 25. Jahr seit der Firmengründung 1985 kamen laut Geschäftsführer Karl-Peter Münkel mehr als 300 neue Kunden hinzu; insgesamt werden rund 2.000 Unternehmen an mehr als 5.500 Standorten betreut. Aufgrund „der anhaltend positiven Geschäftsentwicklung“ plant Münkel bereits den Bau eines neuen Gebäudekomplexes am Standort Wiesbaden-Delkenheim – der Baubeginn soll in der zweiten Jahreshälfte 2011 sein. Neben der klassischen Hardwareund Software-Wartung für IT-Systeme mit Schwerpunkt IBM, HP und Fujitsu bietet K&P die Beratung bei komplexen IT-Projekten an – inklusive eines Betreuungskonzeptes.

www.rocketsoftware.de

www.kpc.de

www.retarus.de ANZEIGE

Oxaion kauft Automotive-Experten

KURZ NOTIERT Verstärkung für IBM Rochester (Foto): Ein neues Forschungszentrum in Taipeh soll die Entwicklung der Power Systems mit vorantreiben. Dieses neue Power Center ergänzt die drei IBM-Labors für Power Systems in Rochester, Austin und Böblingen. Es erweitert das bereits vorhandene Taiwan Systems and Technology Laboratory (TSTL), einen Standort des China Development Lab (CDL) mit heute über 2.300 Entwicklern an den Standorten Peking, Shanghai und Taipeh. www.ibm.com

IT-Dienstleister plant Neubau in Wiesbaden

Rocket Software kauft Aldon

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Seit über 20 Jahren!

Erhebliche Defizite beim Risikomanagement im Mittelstand machte eine erste repräsentative Studie deutlich, die von Funk RMCE, Rödl & Partner und Weissman & Cie. in Auftrag gegeben worden ist. Aber immerhin 81 Prozent der Unternehmen planen demnach Investitionen, um Risiken zukünftig professioneller steuern zu können. Als Treiber dieser Entwicklung macht die Studie neben dem neuen deutschen Bilanzrecht vor allem die gestiegenen Anforderungen seitens der Kreditgeber, Investoren und Gesellschafter aus. Hinzu komme das Ziel der Inhaber und Geschäftsführer, Haftungsrisiken zu vermeiden. www.roedl.de

Ab in die Wolke: Die Invision Software AG bietet ihre Software für die Personaleinsatzplanung seit Anfang April auch als Service an. Die vollständige Umstellung des Geschäftsmodells auf Cloud Computing ist geplant und soll innerhalb der nächsten 18 Monate abgeschlossen sein. 2010 hat die Ratinger Software-Schmiede scheinbar die Krise überwunden und mit 16 Mio. Euro wieder das Umsatzniveau von 2007 erreicht. Außerdem stand nach zwei verlustreichen Jahren mit 0,8 Mio. Euro wieder ein kleiner Gewinn zu Buche. www.invision.de

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ie Oxaion AG wird die Mehrheit der Lüdenscheider DTM Datentechnik GmbH übernehmen. Mit diesem Schritt erhält der Ettlinger Spezialist für Mittelstands-ERP zusätzliche Expertise im Bereich Automotive, wächst auf rund 150 Mitarbeiter an und betreut künftig etwa 400 Kunden. Auch künftig soll DTM, ein ERPHaus mit mehr als 50 Kunden vornehmlich aus der Automobilzuliefererindustrie, weiter unter eigenem Namen firmieren. Den Kunden stehen laut Geschäftsführer Holger Bänsch ihre Ansprechpartner weiterhin zur Verfügung, Pflegeverträge für das Oracle-basierte ERP-System Ikias behalten ihre Gültigkeit. Außerdem fungiert DTM als Vertriebspartner für Oxaion-ERP, die Entwicklung eine Automotive-Lösung als Ikias-Nachfolger ist laut Oxaion-Vorstand Dieter Eisele bereits geplant. „Wir gehen mit einem klaren Wachstumskurs in die Zukunft“, sagte Eisele anlässlich der Übernahme. „Auch das OracleKnow-how der DTM-Mitarbeiter wird uns weiter voranbringen.“

Neue Dependance in München: Anfang März ist die Niederlassung Süd der Kölner Gus Deutschland GmbH von Autenried nach Germering bei München umgezogen. Gerd Nowack, bisher verantwortlicher Geschäftsführer für die Niederlassung in Autenried, hatte das Unternehmen nach Angaben der Kölner schon Ende 2010 auf eigenen Wunsch verlassen. Er will sich auf seine Verano IT Services GmbH konzentrieren, die ERP-Hersteller wie Gus seit 2002 im süddeutschen Raum vertritt. Neuer Leiter von Gus Süd ist der lang jährige Vertriebsmanager Peter Linz.

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www.gus-group.com

Als Alternative zur SAP-Anwendergruppe DSAG wollen sich die drei Verbände CIO Circle, CIOcolloquium und CIO Forum im Herbst zu einer Anwender-Interessenvertretung zusammenschließen. Gleichzeitig betritt auch das Seestern IT Forum neue Pfade: Der Fokus soll nun speziell auf SAP liegen. Hier will man mit Anwendern z.B. Konzepte für Wartung und günstigen Einkauf/Verkauf entwickeln. Ziel ist es, unabhängiger von der SAP zu arbeiten als die DSAG und Anwendern an geeigneten Stellen mögliche Alternativen aufzuzeigen.

www.oxaion.de

www.seestern-forum.de

Oxaion-Vorstand Dieter Eisele auf Wachstumskurs

smartphone proven

www.fumgroup.com FRITZ & MACZIOL group Part of Imtech N.V., Gouda, Netherlands

Innerhalb eines Quartals hat Ciber die Tochter Ciber Managed Services GmbH ins Leben gerufen, die sich auf SAP-Leistungen für den Mittelstand konzentriert. Mittel zum Zweck ist Power-Technologie von IBM – allerdings mit AIX. Die eingesetzten Power7-Server 750 können bis zu 12.500 Bestellvorgänge in der Stunde abarbeiten. Darüber hinaus kommen auch Intel-Server und Bladecenter mit Vmware zum Einsatz, auf denen mit unterschiedlichen Betriebssystemen wie Linux und Windows mehrere SAP-Cluster betrieben werden. www.ciber.de


TITELINTERVIEW

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DV-Dialog 4/2011 | 20. April 2011

„Wir orientieren uns bei der Software sehr eng an IBM!“ Im Gespräch mit

T

TEXT: BERTHOLD WESSELER FOTOS: WERNER LANG

Andreas Mousset (li.), Leiter Solutions bei der SVA GmbH, und Thomas Schrader, Geschäftsführer der GIS mbH

rue Blue ist eine sehr enge Kooperation von fünf Vertriebspartnern der IBM mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten. Der 55 Mitarbeiter starke Hannoveraner Systemintegrator GIS hat seine Stärken bei Collaboration und Information Management, aber auch bei neuen Themen wie Virtuelle Kommunikation, Web 2.0 oder Enterprise Search auf Basis von IBM-Produktfamilien wie Lotus, Websphere und Content Manager. Die SVA System Vertrieb Alexander GmbH als größtes Unternehmen im Quintett arbeitet mit 200 Mitarbeitern an zwölf Standorten in Deutschland als Systemintegrator für RZInfrastrukturen. Der Fokus liegt auf Kernthemen wie Hochverfügbarkeit, skalierbare SAN-Architekturen, Datensicherung und Desaster Recovery sowie Virtualisierung. Im Software-Umfeld liegen die Schwerpunkte in den Bereichen Service-Management (auf Basis von Tivoli) und Prozessoptimierung im Bereich Software-Entwicklung (mit Rational). Als kleinster im Bunde deckt der Dortmunder SOA-Experte Condast das Gebiet des Software-Engineering rund um Websphere und DB2 ab. Die Nextevolution AG bringt ihr Wissen um ECM-Systeme auf Basis von IBM/Filenet- und um SAP-Plattformen in True Blue ein, während die Novem Business Applications GmbH Aufgaben wie Unternehmenssteuerung, Planung und Controlling, Risikomanagement, Vertriebs- und Marketing-Informationssysteme anpackt. Die Hamburger entwickeln obendrein eigene Software-Lösungen auf Basis von Cognos, z.B. Planungs- und „Business Intelligence“-Lösungen (Corporate Performance Management) sowie für Kennzahlen-Systeme (Scorecards). Im Interview mit DV-Dialog erläutern zwei Protagonisten dieses innovative Kooperationsmodell und die Vorteile von True Blue für die Kunden.

Wann und warum wurde True Blue gegründet? Thomas Schrader: Die Idee zum Aufbau eines Kompetenznetzes wurde im September 2009 geboren. Zu der Zeit akquirierte IBM Firmen wie Cognos und Filenet. Wir erkannten sehr schnell das Potential einer Integration dieser Software-Produkte in ein Gesamtportfolio, um Kunden ein umfassendes Lösungs angebot aus einer Hand bieten zu können. Wer steht hinter True Blue? Andreas Mousset: Die True Blue Cooperation besteht aus den Unternehmen Condast, GIS, Nextevolution, Novem und SVA. Jedes Unternehmen hat einen anderen fachlichen Schwerpunkt und ist in seinem Aufgabengebiet führend. Somit gibt es auch keine Überschneidungen in den Portfolios, sondern nur Ergänzungen mit einem sehr tiefen Skill in dem jeweiligen Lösungsgebiet. Das ist auch ein wesentlicher Unterschied zu anderen Software-Partnern der IBM, die teilweise auch sehr viele Themen abdecken können, aber das sehr häufig nur mit wenigen Experten. True Blue dagegen bündelt die Expertise der fünf kompetentesten IBM-Partner in dem jeweiligen Umfeld und hat sich nebenbei in 2010 an die Spitze der Umsätze mit IBM-Software in Deutschland gesetzt. Was genau ist True Blue? Ein Joint Venture? Schrader: True Blue basiert auf einer Kooperation. Die Entscheidung für eine dedizierte Rechtsform haben wir bewusst nicht getroffen, da wir die Stärken und Kulturen der einzelnen Unternehmen bewahren wollten. Worauf wir Wert legen, ist ein Ehrenkodex in der Zusammenarbeit, damit alle beteiligten Partner das gleiche Verständnis in der Zusammenarbeit haben.

Warum ein Ehrenkodex? Mousset: Damit definieren wir einerseits unser Verhalten dem Kunden gegenüber, andererseits die Spielregeln in der Projektzusammenarbeit. Dieser Ehrenkodex legt auch fest, wer wie von welchen Aktivitäten profitieren soll, und umgekehrt, wer welche Verantwortung gegenüber unseren Kunden trägt. Das ist ganz wichtig. Schrader: Außerdem haben wir uns darauf geeinigt, das im Zweifelsfall derjenige von uns einen Auftrag übernimmt, der den Kunden in das True-Blue-Netzwerk eingebracht hat. Das muss man einmal sauber zu Papier bringen, damit alle Mitarbeiter das gleiche Verständnis von der Partnerschaft haben – auch was die Projektqualität und die professionelle vertriebliche Zusammenarbeit angeht.

»Unsere Mitarbeiter sollen schnell reagieren können.«

Andreas Mousset Wie kann man sich diesen Ehrenkodex vorstellen? Eher kurz und knapp wie die Zehn Gebote oder wie das Bürgerliche Gesetzbuch? Schrader: (lacht) Eher wie die Zehn Gebote, denn der Kodex passt auf anderthalb DINA4-Seiten und ist allgemein verständlich formuliert. Er darf nicht zu umfangreich sein, denn er soll ja in der täglichen Praxis auch gelebt werden. Mousset: Wenn eine neue Geschäftssituation entsteht, dann sollen unsere Mitarbeiter schnell reagieren und nicht erst einen umfangreichen Ehrenkodex wälzen. Warum sollte ein Kunde bei True Blue statt direkt bei Big Blue kaufen? Mousset: Weil IBM mittelständische Kunden

nur noch in den seltensten Fällen direkt bedient und das Mittelstandsgeschäft autorisierten und zertifizierten Partnern überlässt. Demzufolge ist unser Konzept auch für IBM sehr interessant, die für all ihre Produkte nur noch einen einzigen Ansprechpartner für fünf Partner braucht. Schrader: IBM ist keine Konkurrenz für uns, sondern hat im Gegenteil ihre Partner in den vergangenen Jahren dazu motiviert, sich für bestimmte Software-Themen besser zu qualifizieren. Entsprechende Zertifizierungen honoriert IBM auch – zum Beispiel durch Programme in der Marketing- und Vertriebsunterstützung. Für einige Software-Themen erwartet IBM sogar von ihren Partnern, dass sie kompetent genug sind, die komplette Betreuung des Kunden zu übernehmen. Dafür gibt es mittlerweile gar keine Ansprechpartner mehr bei Big Blue. Mousset: IBM unterstützt darüber hinaus ihre Partner dahingehend, Kompetenz für bestimmte Industrielösungen und entsprechendes Branchen-Know-how zu erwerben. Diese Partner können dann in solchen definierten Marktsegmenten auch Speziallösungen anbieten, die IBM so gar nicht im Portfolio hat. Welchen Mehrwert kann True Blue den Kunden denn bieten, den beispielsweise eine GIS allein nicht schaffen kann? Schrader: GIS konzentriert sich seit über 15 Jahren auf die Themen Collaboration und Information Management und realisiert hier erfolgreich Projekte. In der Vergangenheit mussten wir bei anderen Anfragen den Kunden eine Absage erteilen. Dabei wachsen immer mehr Themen zusammen – und es gibt viele Integrationsaufgaben zu lösen. Mit Novem haben wir den führenden Cognos-Partner, mit Nextevolution den führen-


THOMAS SCHRADER & ANDREAS MOUSSET |

DV-Dialog 4/2011 | 20. April 2011

den Spezialisten für „Enterprise Content Management“ auf der Plattform Filenet, mit SVA den führenden Infrastrukturpartner auf Basis Tivoli- und Rational-Lösungen und im Bereich Hardware sowie mit Condast einen Spezialisten für SOA-Projekte im True-BlueNetzwerk. Die Mehrwerte für den Kunden werden somit sehr schnell klar. Können Sie dafür ein Beispiel nennen? Schrader: Es gibt mittlerweile sehr viele interessante Beispiele. Dabei möchte ich gern ein konkretes von einem mittelständischen Unternehmen aus der Pharma-Branche beschreiben. Der Arzneimittelhersteller Schaper & Brümmer GmbH suchte eine Lösung im Bereich Customer Relationship Management und entschied sich für unsere CRMPlattform auf Basis Lotus Notes. Nach der erfolgreichen Einführung von GIS CRM bei dem Hersteller des homöopathischen Erkältungspräparates Esberitox gab es einen Bedarf in der Analyse von Kundeninformationen aus unterschiedlichen IT-Systemen, um Vertriebsaktionen besser zu planen sowie kaufmännische Daten auszuwerten. Hier konnten wir gemeinsam mit Novem und deren Pharmalösung auf Cognos-Basis sehr schnell eine Lösung für den Kunden implementieren, die sich sehr gut in dem GIS CRM-System integriert. Weil wir diesen Kunden schon seit fast zehn Jahren in IT-Fragen betreuen, war es auch sein Wunsch, dass wir für das Projekt der Vertragspartner sind. Mousset: True Blue zeichnet sich durch eine sehr hohe Flexibilität und Kundenorientierung aus. Das bilden wir auch in der vertraglichen Gestaltung ab. Der Kunde kann aus mehreren Varianten wählen. Wichtig ist dabei, dass der Kunde nur einen Ansprechpartner aus dem True-Blue-Netzwerk hat, der auch die Koordination übernimmt. Das hat sich sehr gut bewährt und spiegelt sich in einer sehr hohen Kundenzufriedenheit nieder. Was passiert, wenn der Kunde einmal unzufrieden sein sollte und reklamiert? Wie sind Fälle von Nachbesserungen oder Garantieleistungen geregelt? Mousset: Nachbesserungen und Garantie leistungen sind ganz klar in den AGBs des jeweiligen Unternehmens innerhalb von True Blue geregelt. Davon unabhängig sind hypothetische Unzufriedenheiten von Kunden während oder nach Abschluss eines gemeinsamen Projektes. Schrader: Unser gemeinsames Ziel ist es, diese Fälle im Sinne des Kundenwunsches zu lösen. Die Qualitätsansprüche aller fünf Partner sind sehr hoch; sonst wäre diese Kooperation nicht zustande gekommen. Daher ist ein Fall größerer Kundenunzufriedenheit bisher nicht vorgekommen. Sollte dies unerwarteterweise dennoch geschehen, werden wir gemeinsam mit dem Kunden eine einvernehmliche Lösung finden. Unstimmigkeiten zwischen den einzelnen True-Blue-Partnern werden dabei unter

Ausschluss des Kunden intern gelöst, um den Auftraggebern unsere professionelle Vorgehensweise zu beweisen. Schon der Name legt nahe, dass Ihr Lösungsportfolio auf IBM-Produkten basiert. Warum diese Selbstbeschränkung? Mousset: Der Name legt das tatsächlich nahe, zumal alle in diesem Zusammenschluss agierenden Unternehmen seit vielen Jahren erfolgreiche Partner von IBM oder von IBM akquirierten Unternehmen sind. Die umfassende Expertise von True Blue wird durch viele Zertifizierungen im Umfeld der

IBM-Produkte und -Lösungen ebenso belegt wie über entsprechend höchste Partnerstati. Schrader: Damit wird deutlich, dass unser wesentliches Know-how bei IBM-Technologie liegt. Dies bedeutet jedoch selbstverständlich nicht, dass wir nicht in der Lage sind, Abgrenzungen zu Produkten anderer Hersteller zu machen. Wir können auch solche Produkte bewerten.

»Die Qualitätsansprüche aller fünf Partner sind sehr hoch!«

Thomas Schrader Können Sie denn in Ihre Lösungen auch Produkte anderer Hersteller einbinden? Schrader: In den meisten Kundensituationen ist es nötig, die angebotene Lösung in eine vorhandene Infrastruktur zu integrieren, die nicht nur aus IBM-Produkten besteht. Daher ist Know-how im Bereich von Schnittstellen zu Nicht-IBM-Systemen erforderlich und in den allermeisten Fällen auch vorhanden. Mousset: Innerhalb von True Blue sind wir der einzige IBM-Partner, der auch viel Hardware verkauft. SVA wurde ja ursprünglich 1997 als Systemhaus mit Fokus auf Hardware-nahe Lösungen gegründet und macht heute noch rund 80 Prozent des Umsatzes im Systemgeschäft. Wir vertreten aber nicht

TITELINTERVIEW

nur Hardware-Produkte von IBM, sondern verkaufen zusätzlich auch Speicherprodukte von Herstellern wie Bluearc, Cisco, HDS oder Netapp. Hier sind wir breiter aufgestellt als auf der Software-Seite, wo wir uns fokussieren, um den Kundenwünschen besser begegnen zu können. Schrader: Wobei festzuhalten ist, dass wir schon immer IBM-Software auch auf Hardware anderer Hersteller implementiert haben. Also zum Beispiel Lotus Domino auf Sun Solaris, DB2 auf Windows, Websphere auf HP-Servern oder Rational-Tools auf Dell-Maschinen. Wenn der Kunde neue Hardware wünscht,

binden wir SVA in das Projekt mit ein – sonst nutzen wir die vorhandenen Systeme. Das gilt auch für Software-Plattformen. Der Contentmanager etwa wird zwar mit DB2 ausgeliefert, der Kunde kann ihn aber auch mit Oracle-Datenbanken nutzen. Natürlich versucht der Hersteller IBM, den Kunden durch attraktive Angebote in Richtung einer IBMKomplettlösung zu bewegen. Doch letztlich hat der Kunde die freie Wahl. Wir implementieren dort, wo der Kunde es wünscht – unabhängig von der Plattform. Da sind wir genauso flexibel wie die IBM-Software. Implementieren Sie auch auf IBM i? Schrader: Selbstverständlich. GIS hat ja noch bis vor gut sieben Jahren selbst sehr viel AS/400-Hardware verkauft. Wir waren beispielsweise der IBM-Partner mit den meisten Lotus-Domino-Installationen auf der AS/400 in ganz Europa. Über das Know-how für diese Plattform verfügen wir heute noch, auch wenn wir keine Hardware mehr verkaufen. Wir haben uns damals strategisch für das Software- und ServiceGeschäft entschieden und uns vom Hardware-Vertrieb verabschiedet. Viele Kunden von damals betreuen wir heute noch; sie kaufen nur die Systeme woanders – zum Beispiel bei SVA. Auch unsere AS/400-Experten sind noch da und implementieren Archivierungslösungen mit Content Manager oder Content

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Manager on Demand auf IBM i. Natürlich implementieren wir auch weiterhin Lotus Domino auf der Plattform. Für uns ist IBM i eine Plattform wie Windows oder Linux auch. Das ist aber schon eine Besonderheit, denn die meisten Systemhäuser kennen zwar Windows oder Linux, nicht aber IBM i. Diese Experten sind doch seltener anzutreffen ... Mousset: Das ist auch unsere Erfahrung. Für SVA ist die Plattform IBM i wichtig, doch wir beschäftigen dafür keine eigenen Experten, sondern beziehen in solchen Projekten schon seit vielen Jahren die Spezialisten von UBL mit ein. UBL verfügt nicht nur über das spezifische Fachwissen, sondern vor allem auch über die langjährigen Kundenbindungen, die in diesem Markt genauso unverzichtbar sind wie im Mainframe-Geschäft, in dem wir selbst zu Hause sind. Hat True Blue auch spezielle Lösungen für IBM i im Portfolio? Schrader: Das Netzwerk True Blue konzentriert sich auf Lösungen, die weitgehend plattformunabhängig sind – dies entspricht auch dem Bedarf auf dem Markt. Wir haben daher keine speziellen Lösungen im Portfolio, die ausschließlich für IBM i entwickelt worden sind. Mousset: Unsere Lösungen sind – wie die IBM-Software generell – in erster Linie plattformübergreifend. Wichtig ist jedoch für uns und unsere Kunden, dass wir innerhalb True Blue über tiefen Skill im Infrastrukturbereich für IBM i verfügen und hier Unterstützung anbieten, um Legacy-Systeme im Rahmen von „Business Modernisation“ auf eine moderne Plattform zu bringen. Schrader: Ein Beispiel: Der Bereich „Social Networking“ ist eines unserer Kernthemen innerhalb von True Blue. Insbesondere GIS verfügt über fertige Lösungen und breites Know-how gerade in diesem Bereich, um moderne und kundenindividuelle Lösungen in kurzer Zeit implementieren zu können – auch ergänzend zu bewährten Anwendungen auf dem System i. Fühlen Sie sich als Quintett komplett oder steht True Blue weiteren Partnern offen? Mousset: Momentan sind wir der Meinung, dass uns keine weiteren IBM-Partner fehlen, da wir fünf bereits ca. 90 Prozent des Geschäftes mit IBM-Software abdecken können. Dies war wie eingangs erwähnt bereits zum Zeitpunkt der Gründung des Netzwerkes ein entscheidender Punkt. Schrader: Mit weiteren Unternehmens-Akquisitionen und somit einer Portfolio-Erweiterung der IBM kann sich dies ändern – das wird die Zukunft zeigen. Unser Ziel ist es nicht, das Netzwerk ständig zu vergrößern, da wir glauben, dass wir dadurch wesentliche Eigenschaften wie Flexibilität und Schnelligkeit verlieren. Damit wollen wir Wachstum nicht grundsätzlich ausschließen, aber betont mit Augenmaß betrachten. <

Für jede Anforderung das richtige Werkzeug ERP-, PLM/CAx- und IT-Lösungen für den Mittelstand

Die Unternehmensgruppe tritt jetzt unter einer Dachmarke auf: www.computerkomplett.de


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MIDRANGE-MARKT

KOOPERATION

Pass Consulting übernimmt Multibank-Mehrheit

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www.synaptris.com

www.portolancs.com

Die Leipziger Softline Gruppe übernimmt für Flexera Software Vertrieb und Beratung in der EU und in der Schweiz für die Suite Flexnet Manager – als Lösung zur unternehmensweiten Lizenzoptimierung. www.flexerasoftware.com

Trend Micro ist nun „Premier Business Partner“ der IBM. Die wiederum nimmt jetzt im „Affinity“-Partnerprogramm der auf IT-Sicherheit spezialisierten IntelTochter den Rang eines „Alliance Partners“ ein. Ziel der Partnerschaft ist es, die Sicherheit der Endgeräte in Unternehmen mittels einer zentralen Management-Infrastruktur zu steuern – dank der Integration von Trend Micros „Enterprise Protection Platform“. Das ist eine für Großkunden ausgelegte Weiterentwicklung von „Office Scan“, in die der unlängst vorgestellte „Tivoli Endpoint Manager“ für PCs, Laptops, Bankautomaten oder Verkaufsterminals eingebaut ist. www.trendmicro.de

Heribert Fritz (rechts) bei der Übergabe des Beacon Awards durch IBM-CEO Samuel J. Palmisano

Ausgezeichnet Beacon Awards 2011 für drei deutsche IBM-Partner

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um elften Mal hat IBM im Frühjahr ihre Partner mit „Beacon Awards“ für ihre Expertise in 27 unterschiedlichen Kategorien ausgezeichnet. Drei Preisträger stammten aus Deutschland: Controlware, Fritz & Macziol und Profi. Während Controlware den Preis für eine außergewöhnlich „smarte“ Service-Managementlösung erhielt, wurde das Ulmer Systemhaus Fritz & Macziol für die Virtualisierung der Server-Landschaft und die Modernisierung der IT-Infrastruktur bei Ekom21 mit dem Beacon Award 2011 für „Outstanding Technical Excellence“ geehrt. Die Profi Engineering Systems AG in Darmstadt nahm den Pokal in der Kategorie „Best Industry Solution for Government“ entgegen. Ekom21, mit über 30.000 Anwendern bei rund 550 kommunalen Kunden eines der führenden kommunalen Rechenzentren Deutschlands, konnte mit der flexiblen Hoch verfügbarkeitslösung für das Fina n z wesen im Rahmen des Betriebs modells „Server-based

Das preiswürdige Projekt für Ekom21 und über 30.000 User

Thomas Hoffmann (Foto), Director Partner Sales bei der Comarch Software und Beratung AG in München, freute sich jetzt über Zuwachs im Semiramis-Partnernetz, denn drei weitere Software- und Beratungsunternehmen in Deutschland und Italien implementieren künftig mit der ERP-Software von Comarch Lösungen für ihre Kunden: Der IBM-Partner Agomir, Hersteller der bei über 1.000 Kunden eingesetzten ERP-Software Primula, die OS/P Solution GmbH, Hannover, sowie Schwierzy & Partner aus dem hessischen Haiger. www.semiramis.com

Liquitcom, ein deutsches IT-Systemhaus aus Hessen, ist neuer Vertriebs- und Integrationspartner der Schweizer JMC Software AG. Liquitcom verfügt über Kernkompetenzen im Bereich der Verschmelzung von klassischen IT-Systemen und Telekommunikationsanlagen und will mit dem JMC Conciliator Clients standortunabhängig direkt mit unterschiedlichen Hosts an verschiedenen Standorten verbinden. Dabei bleiben die Firewalls auf beiden Seiten geschlossen; somit sind Penetrationsmöglichkeiten auf beiden Seiten unmöglich. www.jmc-software.ch

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Marktführerschaft im Visier

Fokus auf E-Mail-Produktivität: Die Group Business Software AG wird weltweiter Reseller von Synaptris und verkauft ab sofort auch die Software Few Clix dieses Anbieters von InformationsmanagementSoftware für die Plattform Lotus Notes/ Domino. Few Clix kann den Umgang und das Auffinden von E-Mails in Lotus Notes vereinfachen, die sich damit auf intuitive Weise nach Priorität verwalten lassen. Synaptris hat heute nach eigenen Angaben mehr als 2.300 Kunden in 80 Ländern.

Beim Vertrieb SAP Business By Design wird Portolan durch zwei neue Partner unterstützt: die Procontrol Business Services GmbH aus Tiefenbronn und die Anthesis GmbH aus Ettlingen. Beide sind auch als regionale Servicepartner für die On-Demand-Software aktiv. Anthesis war übrigens der erste Referenzkunde für BBD CRM (Version 2.5) – und konnte das CRM-Einstiegspaket bereits nach einer Projektlaufzeit von nur zwei Wochen produktiv nutzen.

| STRATEGIEN

Computing“ die Zuverlässigkeit und Leistung im RZ-Betrieb an den drei Standorten Darmstadt, Kassel und Gießen deutlich steigern. „Mit unserem Komplettangebot konnten wir uns bei der Ausschreibung gegen die ganz Großen der Branche durchsetzen. Das zeigt, dass der strategische Ansatz aufgeht, Infrastruktur, Software und Services miteinander zu verbinden“, freute sich Fritz & MacziolGeschäftsführer Heribert Fritz, der persönlich den Award von IBM-Chef Sam Palmisano entgegennahm. Profi wurde für eine Portallösung bei der Karlsruher Stadtverwaltung ausgezeichnet – und kam außerdem mit einer SAP-Installation auf Power7Systemen beim Verpackungsspezialisten Constantia Hueck Folien bis in die Endausscheidung. Bei dem mit der Stadt Karlsruhe erarbeiteten „Rats- und Verwaltungsinformationssystem“ Ravis ist es gelungen, die Komplexität der vielen angebundenen und heterogenen Backendsysteme in einer einheitlichen Benutzeroberfläche zusammenzuführen. Das neue Portal erlaubt den zentralen Zugriff auf alle dahinterliegenden Systeme. Eine enorme Vereinfachung für die Nutzer des Portals, also Gemeinderäte und Führungskräfte der Verwaltung mit ihren Mitarbeitern. we

ie Pass Consulting Group (PCG) übernimmt die Mehrheit der Aktien an der Multibank Software Service AG, Seevetal. „Durch den Einstieg der PCG mit 51 Prozent entsteht das umfangreichste Marktangebot für Bankenlösungen in Deutschland“, erklärt Multibank-Vorstand Asmus Christesen. Und PCG-Chef Gerhard Rienecker ergänzt: „Für unsere Kunden wird durch den Zusammenschluss eine erhöhte Flexibilität und Individualität realisiert. Die offenen Architekturen beider Lösungen ermöglichen, dass beliebige Bausteine miteinander kombiniert werden können.“ Multibank wurde 1994 von den drei Vorständen Axel Behm, Asmus Christesen und Henning Möller gegründet und betreut mit einem Team von derzeit 15 Mitarbeitern Kunden wie die Max Heinrich Sutor Bank und die China Construction Bank, die Multibank Financials und damit eine Kernbanken-Software auf Basis von Microsoft Dynamics Nav nutzen.

sollen nach dem Schulterschluss auch die Multibank-Kunden von den beiden PCG-Rechenzentren profitieren, in denen schon heute mehr als 50 Kunden ihre Applikationen hosten.

Eine einzige Banking-Lösung für alle Java-Plattformen Die beiden Häuser ergänzen sich: Multibank Financials unterstützt die Prozesse einer Bank modular, von der Währungsbuchhaltung über das Filialsystem und Meldewesen bis zum Auslandsgeschäft inklusive der ausländischen Bilanzen. PCG komplettiert dieses Finanzdienstleistungsportfolio durch Lösungen im Einlagengeschäft, Kreditgeschäft, Wertpapiergeschäft und der Altersvorsorge. Bisher können Lizenznehmer zwischen den Plattformen Windows, Unix und AS/400 wählen. Die auf Java basierende neue Lösung „World Finances“ soll es ermög -

Der Veranstaltungsort: Das M,O,C, mit seinen vier Messehallen

Neuer Nachfolger für die Systems

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Gerhard Rienecker, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Pass Consulting Group und Head of Business Unit Banking

PBS-Geschäftsführer Holger Englert: Verfeinerte Workflows für die Core Banking Suite

PCG versteht sich als internationales Beratungs- und Softwarehaus mit 675 Mitarbeitern in den Branchen Banken, Versicherungen, Touristik, Industrie, Telekommunikation und IT. Zu den Kunden der Tochter Pass Banking Solutions GmbH (PBS), Bad Mergentheim, zählen Finanzdienstleister aller Größen, darunter die Commerzbank, die Umwelt Bank, die Frankfurter Fondsbank sowie die Oyak Anker Bank. Mit der Übernahme wird der Geschäftsbereich „Banking“ (u.a. mit seiner Core Banking Suite auf Basis von IBM i) laut Rienecker zum Marktführer gemessen an Installationen im Bereich der privaten Banken; Multibank werde künftig als Pass Multibank AG auftreten. Während PBS bereits flexible Bereitstellungsmodelle für ihre Lösungen anbietet,

lichen, dass künftig alle Server betriebssysteme, die eine Java Virtual Machine (JVM) unterstützen, bedient werden können. Gemäß der Beteiligungsstrategie der PCG wird es keinerlei Einschnitte für Mitarbeiter und Kunden geben. „Wir verfolgen immer das Ziel, durch Beteiligungen zusätzliche Wertschöpfung zu erzielen, und richten Entscheidungen danach aus, dass Kunden, Mitarbeiter und die PCG Vorteile erhalten“, sagt Rienecker. Erst zu Jahresbeginn hatte die Tochter PBS ein neues CBS-Release mit verfeinerten Workflows angekündigt. Damit verspricht Geschäftsführer Holger Englert die vollständige Automatisierung des Operating, die Abbildung von Berechtigungsrollen auf Gruppen-/Abteilungsebene sowie eine Prozessautomatisierung bei der Neuanlage von Kunden und Konten im Online-Banking. Schwerpunkt der Neuentwicklungen sei die signifikante Verbesserung der Workflows gewesen, wie z.B. zur Abwicklung von Optionen und Futures. „Neben der Weiterentwicklung der Kernbankenanwendung ermöglicht die nun durchgängig realisierte Automatisierung des Operating die vollständige Übernahme und Überwachung ereignis- und zeitgesteuerter Prozesse“, so Englert. Die nächsten Schritte für 2011 seien bei CBS die vollständige Verarbeitung der gesetzlichen Vorgaben im Bereich SEPA, Funktionserweiterungen im Berichts- und Meldewesen sowie der Aufbau von Workflow-basierten Geschäftsvorfällen, z.B. im Kreditgewährungsprozess.

m 11. und 12. Oktober 2011 soll in München die erste „Communication World“ stattfinden. Die Kongressmesse soll die Lücke schließen, die nach dem Aus der Herbstmesse Systems im Jahr 2008 entstanden war. Stattfinden soll die „Communication World“ allerdings nicht mehr auf dem Messegelände, sondern nach der Pleite mit der „Discuss & Discover“ im Jahr 2009 in dem wesentlich überschaubareren Veranstaltungscenter des M,O,C im Norden Münchens. Zielgruppe sind Mitarbeiter in leitender Funktion in kleinen und mittelständischen Unternehmen aus Süddeutschland, Österreich und der Schweiz sowie an Vertreter aus Forschung und Wissenschaft. „Mit der Communication World schaffen wir eine Dialog- und Netzwerkplattform für innovative kleine und mittelständische Unternehmen, die kreative und individuelle mobile Lösungen für die Unternehmens-IT entwickeln und herstellen“, erläutert Manfred Salat, Projekt leiter der Communication World, das Konzept. Thematisiert werden soll bei der Premiere die „intelligente Mobilität“ – mit Akzenten bei „Mobile Embedded“, „Mobile Infrastructure“, „Mobile Business“, „Mobile Media“ und „Mobile Health/Government“. Die Aussteller sollen dabei vor allem aus dem Kreis der Sponsoren kommen. Dies seien vor allem Hard- und Software-Unternehmen, Systemhäuser und Dienstleister, die Lösungen für mobile Webdienste oder mobile Unternehmensanwendungen präsentieren. „In den kommenden Jahren möchten wir die Veranstaltung Schritt für Schritt ausbauen, wobei wir vor allem den Ausstellungs bereich fokussieren“, so Salat weiter. „Das M,O,C, mit seinen vier Messehallen bietet dafür die idealen Voraussetzungen.“ Ziel ist es jedenfalls, nach dem Intermezzo mit der „Discuss & Discover“ nach 40 Jahren Systems wieder ein Herbst-Event für die IT-Branche in München zu etablieren. Zu den Zielen bei Aussteller- und Besucherzahlen hält man sich aber bedeckt. Die Messlatte der letzten Systems – 1.061 Aussteller in fünf Messehallen und 39.000 Besucher an vier Tagen – liegt wohl viel zu hoch. Auch das Programm steht noch nicht fest, jedoch die Sponsorenpakete und der Eintrittspreis. Das Tagesticket soll 128 Euro kosten, Frühbucher (bis zum 15. August) zahlen 98 Euro (jeweils zzgl. MwSt.). Im Sommer soll auch die Online-Registierung möglich werden.

www.pass-consulting.com

www.communication-world.com

Archiv-Partner Eine Partnerschaft bei der E-Mail-Archivierung hat die ULC Business Solutions GmbH, ein IT-Dienstleister für Lotus Notes Domino aus Dresden, mit der Easy Software AG geschlossen und wird deren Produkte für elektronische Archivierung, Dokumentenmanagement und Enterprise-Content-Management anbieten. Der Fokus der Partnerschaft liegt auf IBM-Software-Lösungen von Easy, mit denen sich z.B. Lotus-Dokumente und -Anhänge direkt aus Lotus Notes revisionssicher und rechtskonform archivieren lassen. ULC selbst bietet standardisierte Domino-Lösungen (z.B. CMS, Ressourcen- & Veranstaltungsmanager, Formular- & Prozessmanager, Gruppenkalende, oder CRM) an. www.ulc.de


STRATEGIEN |

DV-Dialog 4/2011 | 20. April 2011

MIDRANGE-MARKT

Dataport baut Pilotumgebung für Private Cloud

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ataport, der IT-Dienstleister für die öffentliche Verwaltung in Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen, prüft Cloud Computing als sinnvolle Ergänzung traditioneller IT-Leistungsangebote, um für seine

Andreas Reichel, Vorstand Technik bei Dataport

Kunden durch verbesserte Ressourcennutzung Kosten zu senken, die Angebotsvielfalt zu erhöhen und Energie zu sparen. Im ersten Schritt hat Dataport bereits gemeinsam mit Microsoft die Leistungsfähigkeit der Software im technischen Umfeld der Dataport-Rechenzentren erfolgreich geprüft. In dem folgenden Pilotversuch wollen beide Unternehmen die zentralen Herausforderungen des Vertriebs, der Skalierbarkeit und Datensicherheit sowie des Vertragsmanagements angehen, um dann effektive Lösungen für ein mögliches Cloud-Angebot im öffentlichen Sektor zu entwickeln. „Gemeinsam entwickeln wir die erste Private Cloud für die öffentliche Hand und schaffen damit das Fundament für das Cloud Compu-

Über Dataport

ting in den deutschen Kommunen“, erklärte Microsoft-CEO Steve Ballmer anlässlich der Vorstellung des gemeinsamen Projektes. Die pilotierte Cloud-Anwendung „Government Cloud Mail“ soll Infrastrukturen, Plattformen und Anwendungen einfach und in Echtzeit als Service über das Internet bereitstellen, verwalten und nach Nutzung abrechnen. Die Anwendung richtet sich primär an öffentliche Einrichtungen aus dem Kommunalumfeld Schleswig-Holsteins, die moderne Soft- sowie Hardware-Technik flexibler und kosteneffizienter einsetzen und ihre IT-Kapazitäten jederzeit an geänderte Rahmenbedingungen anpassen können, so Andreas Reichel, Vorstand Technik von Dataport.

Der Dienstleister für Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) der öffentlichen Verwaltung in Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen sowie für die Steuerverwaltung in MecklenburgVorpommern bietet seinen staatlichen und kommunalen Kunden u.a. Netzdienste für Sprach- und Datenübertragung, Fachanwendungen für Verwaltungsaufgaben, Datenschutz- und Datensicherheitskonzepte, IuK-Beschaffung und Schulungen. Für überregionale EGovernment-Lösungen schafft Dataport eine einheitliche Infrastruktur. Die Anstalt des öffentlichen Rechts hat ihren Unternehmenssitz in Altenholz bei Kiel und betreibt Niederlassungen in Hamburg, Rostock und Bremen. Mit rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte Dataport 2009 einen Umsatz von 280 Mio. Euro.

Volker Sandmann

www.dataport.de

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Clouds werden mobiler Extreme Networks schließt neue Partnerschaften mit Citrix und Nimsoft.

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emeinsam mit Citrix will der Switch-Hersteller Extreme Networks Mobilität und LifecycleManagement virtueller Maschinen automatisieren, während mit der CA-Tochter Nimsoft neue Monitoring-Lösungen zur PerformamceOptimierung und Erfüllung von Service-Level-Agreements in CloudInfrastrukturen angeboten werden. Ziel der Zusammenarbeit mit Citrix Systems ist es, die Virtualisierung von Servern mit der des Netzwerkes zu integrieren. In diesem Rahmen kündigte Extreme Networks auch die Verfügbarkeit seiner Betriebs system-Erweiterung Extreme XOS Network Virtualization (XNV), einer

„Verschiebung“ virtueller Maschinen in der Cloud Middleware für die „Verschiebung“ von virtuellen Maschinen im Netz. Diese unterstützt aktuell den Xen Server von Citrix sowie VMware. Mit XNV soll das Netzwerk virtuelle Maschinen verfolgen, während sie durch das Rechenzentrum „wandern“ und dabei sicherstellen, dass ihre Einstellungen erhalten bleiben. Außerdem sind die Administratoren immer darüber informiert, wo sich welcher virtuelle Server wann befunden hat und wo er sich aktuell aufhält. Zudem bietet XNV Funktio-

Jürgen Kirchmann, Regional Director DACH bei Extreme Networks

nen für Administration, Reporting, Konfiguration und Mobilität von virtuellen Maschinen im Netzwerk. Dazu hat Extreme Networks im Zuge der zweiten Partnerschaft seine Netzwerkarchitektur auf Basis des Betriebssystems Extreme XOS in die Nimsoft Monitoring Solution (NMS) integriert, die u.a. auch das System i überwachen kann. Dies ermöglicht

Mandantenfähige CloudUmgebungen managen es Managed-Hosting- und CloudService-Providern, Informationen über ihr Netzwerk in Echtzeit über NMS-Dashboards und -Berichte zu erhalten. Zudem können Provider dadurch ihre Hosting-Verbindungen und -Umgebungen überwachen und optimieren. „Mandantenfähige Cloud-Umgebungen werden zunehmend komplexer, wenn Service Provider exponentiell wachsen“, begründet Jürgen Kirchmann, Regional Director DACH bei Extreme Networks, diese Partnerschaft. „Ein Schlüsselfaktor zur der Einhaltung von SLAs ist ein Managementwerkzeug, das Transparenz im Netzwerk schafft.“ www.extremenetworks.com


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MIDRANGE-MARKT

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KURZ NOTIERT Was Entscheider über Cloud Computing wissen sollten, hat der Branchenverband Bitkom jetzt in einem Leitfaden zusammengefasst. Auf mehr als 100 Seiten geben 30 Experten von IT-Unternehmen, auf IT-Recht spezialisierten Anwaltskanzleien, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Forschungseinrichtungen Antworten auf die wichtigsten rechtlichen Fragen. Es geht darum, die Hürden Vertragsrecht, Datenschutz, Informationssicherheit und Compliance zu nehmen. Beispielsweise liefert die Publikation eine Übersicht, welche CloudServices auf welchem vertraglichen Weg am besten abgebildet werden können. www.bitkom.org

620.000 m² Cloud: IBM will gemeinsam mit Range Technology bis 2016 in der chinesischen Provinz Hebei das bisher größte Cloud-RZ in Asien bauen. Es soll den Unternehmen aus der Region für Cloud-Services zur Verfügung stehen. www.ibm.de

Kooperation beim Energie-Portfolio-Management: SAP und RWE wollen eine integrierte Standardlösung für die strukturierte Energiebeschaffung auf Basis der existierenden Lösung Energy Portfolio Management von SAP entwickeln. Sie soll bei RWE ab Ende 2012 die Beschaffung von Energie über das gesamte Portfolio hinweg – von Strom über Gas bis hin zu alternativen Energiequellen und CO2Zertifikaten – einheitlich und effizient gestalten – und dann auch als Bestandteil des Lösungsportfolios von SAP allgemein verfügbar werden. www.sap.de

Der Braunschweiger Netzwerkdienstleister BCC erweitert sein Service-Portfolio für Geschäftskunden um gemanagte Dienste für das RZ-Umfeld sowie um ENX für den sicheren Austausch kritischer Daten für die Automobilbranche. Damit will der Provider den kompletten IT-Bedarf eines Unternehmens abdecken, von der Standortvernetzung über Collaboration und Security Services bis hin zu Managed IT. www.bcc.de

Der Berliner ECM-Experte Saperion AG hat eine eigenständige Beratungstochter gegründet. Die Saperion Enterprise Systems GmbH soll neben der Betreuung von Großkunden den Ausbau der SaaSAngebote weiter vorantreiben. CEO der neuen Tochter ist Axel Kroll. www.saperion.com

Trubiquity, ein durch Akquisitionen und Fusionen entstandener Anbieter von Software für Managed File Transfer (MFT) sowie Geschäftsprozess-Integration, hat seine Partnerschaft mit dem Systemhaus Sumisho Computer Systems mit Sitz in Tokio erweitert, das jetzt auch die Distribution von Trufusion in Japan übernimmt. www.trubiquity.com

Arcplan, ein Business-Intelligence-Anbieter aus Langenfeld, will das Geschäft in Singapur, Hongkong, Malaysia, Taiwan und Australien weiter ausbauen. Dabei will der BI-Spezialist an die „hervorragende Geschäftsentwicklung in China und Korea“ anknüpfen. Arcplan Asia konnte bereits die IT-Häuser Synchra Group in Australien sowie Actinium in Singapur als Vertriebspartner und das Verlagshaus Expat Living Publications als erste Kunden gewinnen. www.arcplan.de

Die in Lindau ansässige Firma Adlon Software, seit über 15 Jahren Anbieter der Lizenzdetektivin „Miss Marple“, trägt dem internationalen Wachstum durch einen neuen Namen Rechnung und firmiert seit Jahresbeginn als Amando Software GmbH. „In den unternehmerischen Wertvorstellungen sowie für Partner und Kunden hat sich nichts geändert“, betont Geschäftsführer Michael Drews. www.amandosoftware.com

Acadon erwirbt AS/400-Kompetenz

Die beiden Vorstände Karl-Heinz Eberle (links) und Harald Scheuls

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Computer Komplett: Dachmarke & Leitlinie Systemintegrator für den Mittelstand rechnet für 2011 mit einem stärkeren Wachstum.

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VON GOTTFRIED WELZ

ie Steinhilber-Schwehr-Gruppe will ihre Dachmarke Computer Komplett noch stärker in den Vordergrund rücken (siehe DV-Dialog 1–2/2011, S. 6). Computer Komplett stellt auch die Leitlinie für die Vorgehensweise am Markt dar: mit einem „Alles-aus-einer-Hand“-Angebot mittelständische Kunden bedarfsgerecht zu bedienen. Für 2011 rechnet der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Eberle wieder mit einem stärkeren Wachstum. Aufgrund guter eigener Geschäfte selbst in der Krise sowie durch Zukäufe (vor allem des PLM-Spezialisten Ascad) hat sich Computer Komplett mit Stammsitz in Rottweil zu einem der großen IT-Systemintegratoren hierzulande für mittelständische Kunden emporgearbeitet. Wie Ende März im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt wurde, wuchs der Umsatz auch im vergangenen Jahr – vor allem dank Ascad – auf 54 Mio. Euro. Der Gewinn kletterte dabei auf 3,5 (2,2) Mio. Euro. Die Planungen sehen vor, dass der Umsatz 2011 auf 57 Mio. und der Gewinn auf 3,6 Mio. Euro wächst. Dass die avisierten Ergebnisse erreicht werden, davon ist Eberle

überzeugt. Zudem: „Ein größeres Wachstum ist durchaus möglich“, zeigt sich Eberle auf der Veranstaltung optimistisch. Die Mitarbeiterzahl von derzeit rund 400 an momentan 14 Standorten soll weiter ausgebaut werden. Nach Eberles Auffassung „liegt die Zukunft des Mittelstandes im optimalen Informationsmanagement der Produktlebenszyklen (PLM) ergänzend zu den bekannten Funktionen von ERP und CAx-Anwendungen“. Wobei man der Ansprechpartner für alle IT-Fragen bei Kunden sein will, und das im Mittelstand, bei Fertigungsunternehmen und im Handel.

Wie sonst nur Global Player Heute betreut das Systemhaus, das praktisch flächendeckend im gesamten Bundesgebiet aktiv ist, getreu dieser Devise über 3.000 Kunden. Eberles Ziel ist es, diese Kundenbasis zu erweitern. Wie er durchblicken ließ, „werden wir auch künftig Akquisitionen realisieren, sollte dies im Rahmen unseres Wachstumspfades opportun erscheinen“. Akquisitionen, wie zuletzt die der Ifax GmbH 2009 oder der Ascad GmbH Anfang

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Beate Werlin/we

Karl-Heinz Hütten, der Vorstandsvorsitzende der Acadon AG

Acadon, als Spezialist für branchenorientierte ERP-Software auf Basis von Dynamics AX und Nav einer der europäischen Toppartner von Microsoft in diesem Bereich, will diese AS/400-Software-Lösungen weiter betreuen und dank der Kompetenzerweitung künftig allen mittelständischen Unternehmen der Branchen Holz, Chemie, Pharma, Verbundgruppen und Handel passgenaue Branchenlösungen anbieten. Beide Firmen pflegen bereits seit Jahren intensive geschäftliche Beziehungen, die durch diese Beteiligung ausgebaut und verstärkt werden sollen. www.acadon.de

Wird Greenax lukrativ?

Smarter Commerce à la IBM ine „Smarter Commerce“-Initiative hat IBM gestartet, um die vorhandene E-Commerce-Expertise in den Bereichen Business Analytics und Supply Chain-/Ordermanagement mit Marketing-Managementund B2B-Komponenten zu ergänzen. Dafür wurde kräftig investiert: rund 2,5 Mrd. Dollar in die Übernahme der Software-Spezialisten Sterling Commerce, Unica und jüngst Coremetrics, einem Spezialisten für WebProfiling und Web-Analyse. Unica bietet interaktives Marketing mit personalisierter Kundenansprache und operativer Kampagnensteuerung, während Sterling Vertriebsund Lieferkanäle „cross channel“ optimiert – auch in der Cloud. „Unsere Initiative wird Unternehmen aller Branchen helfen, ihre eigenen Geschäftsmodelle, Prozesse und Angebote mit dem veränderten Kundenverhalten in Einklang zu bringen“, sagt Thomas Franzl, Leiter der Initiative bei IBM in Deutschland. „Im Mittelpunkt steht für uns die gesamte Wertschöpfungskette von der Marketingplanung über die Kundenansprache, dem (Online)Einkaufserlebnis bis hin zur Distribution.“ Weltweit arbeite man bereits an vielen Smarter-Commerce-Projekten, z.B. für eBay oder Danone.

des vergangenen Jahres. Ungeachtet dessen sieht er Computer Komplett schon heute so aufgestellt, um mittelständische Kunden als System integrator ganzheitlich bedienen zu können: „Durch unsere Aufstellung bieten wir dem Mittelstand ein Leistungsportfolio, wie es sonst nur von Global Playern angeboten wird.“ Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Von der Beratung über Implementierung bis hin zum Betrieb (Hosting/Outsourcing) werden alle ITLösungen und -Services offeriert. Allerdings stellt Computer Komplett praktisch immer die individuellen Erfordernisse eines Kunden in den Mittelpunkt – will zum Beispiel heißen: In Projekten kommt etwa nicht nur ein bestimmtes ERP-System zum Tragen, sondern eben das jeweils am besten geeignete. Übrigens: Mit ERP generierte man 2010 einen Umsatz von 20,9 Mio. Euro; mit PLM 24,5 Mio. und mit IT 8,6 Mio. Euro. Anders aufgeschlüsselt trugen 2010 Dienstleistungen (Beratung) 18,5 Mio. Euro zum Umsatz bei, Hardware 5,7 Mio. Euro, Software 6,4 Mio. und Support (inklusive RZ-Dienste wie Hosting oder Outsourcing) 23,4 Mio. Euro. <

it der Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung am langjährigen Partner Lauprecht & Partner, einem im Holz- und Baustoffhandel aktiven Software-Hersteller aus Bremen, erwirbt der Krefelder Microsoft-Partner Acadon nun auch AS/400-Kompetenz. Im Zuge der weiteren Expansion gab die Acadon AG mit Sitz in Krefeld gestern den Erwerb von 51 Prozent der Lauprecht & Partner GmbH bekannt, die seit vielen Jahren namhafte Holz- und Baustoffhändler auf Basis der AS/400-Technologie betreut. An insgesamt acht Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz beschäftigt die AcadonGruppe jetzt über 90 Mitarbeiter.

Bison schuldet Mutter Fenaco 160 Mio. Franken

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ie die Neue Luzerner Zeitung Ende März Fenacos Finanzchef Werner Beyer zitierte, hat das genossenschaftlich organisierte Unternehmen der Schweizer Landwirte seiner Software-Tochter Bison Group für die Entwicklung des ERPSystems Greenax in den vergangenen zehn Jahren mehrere Darlehen in Höhe von insgesamt 160 Mio. Franken gewährt. „Diese Darlehen muss Bison in den nächsten Jahren vollumfänglich zurückbezahlen“, so Beyer weiter. Bison erzielte 2010 mit 340 Mitarbeitern knapp 70 Mio. Franken Umsatz, die Rendite lag laut CEO Rudolf Fehlmann in den letzten JahBison-CEO Rudolf Fehlmann: „Bestandene Meisterprüfung“

ren zwischen vier und sechs Prozent. Daher werde es zu zehn Jahre dauern, die Schulden für die Greenax-Entwicklung zurückzuzahlen. Hinzu kommen die Zinsen. Man werde gezwungen sein, internationale Partnerschaften einzugehen, um die Software für die Branchen Großhandel, Detailhandel, Agrarwirtschaft und Stahlhandel weltweit zu vermarkten.

Lawson legt zu

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Zurzeit gibt nur wenige GreenaxKunden außerhalb der FenacoGruppe. Impulse erhofft sich Fehlmann deshalb von der endlich erfolgten Greenax-Einführung bei Landi Schweiz, die bereits mehrfach angekündigt worden war. Die Einkaufsgenossenschaft der Fenaco arbeitet offenbar seit Januar in der Zentrale mit dem gesamten ERPSystem, das „als Service“ aus dem Internet bezogen und nicht lokal installiert wird. Fehlmann spricht von einer „bestandenen Meisterprüfung“. Nach diesem Härtetest sollen ab Herbst sukzessive die 240 LandiFilialen live gehen.

er aktuell in Übernahmeverhandlungen steckende ERP-Hersteller Lawson Software (siehe DVDialog 3/2011, S. 2) hat Ende März die Bilanz für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2011 vorgelegt – und bei allen wichtigen Indikatoren zugelegt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigerte Lawson den Umsatz um fünf Prozent auf 196 Mio. Dollar, den Software-Lizenzumsatz sogar um sechs Prozent auf 33,8 Mio. Dollar und den Umsatz mit der in Europa weit verbreiteten ERP-Software M3 (früher Movex) um 13 Prozent. Die deutlich verbesserte Profitabilität des lange schwächelnden M3-Geschäftes trug auch zur Verbesserung des Betriebsergebnisses um 92 Prozent (auf 22,3 Mio. Dollar) bei; der Reingewinn explodierte förmlich von 1,7 Mio auf 21,4 Mio. Dollar. Wie CEO Harry Debes in einer Pressemitteilung erklärte, hätten 94 Prozent der internationalen Kunden ihre Wartungsverträge verlängert. Aufgrund der laufenden Übernahmenverhandlungen – gerüchteweise hat auch Oracle angefragt – verzichtete Lawson auf einen Finanzausblick sowie die ursprünglich an beraumte Bilanzpressekonferenz.

www.bison-group.com

www.lawson.com

Härtetest beim Kunden Landi bestanden


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