Vorarlberg_ist_weiblich

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Samstag, 18. September 2021 | Ausgabe 01

Sonderpublikation der Vorarlberger Nachrichten


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Frauenpower im Vertrieb der Allianz

es ist vollbracht! Die erste Ausgabe von „Vorarlberg ist weiblich“ hat ihren Weg ­hinaus ins Land gefunden. Sie ist eine Hommage an alle Frauen im Land, die jeden einzelnen Tag Großartiges leisten. Schon der Blick in die Vergangenheit beweist: Wir können stolz sein, mit unzähligen starken Frauen so vieles erreicht zu haben, und auch die Gegenwart zeigt jede Menge Super-Heldinnen-Power: Sie klettern auf Kamine, fahren Lkw´s, führen ein Unternehmen, managen eine Familie und sind ganz nebenbei noch rettende Engel – stellvertretend für alle Frauen im Land holen wir einige von ihnen vor den Vorhang und erzählen ihre Geschichte.

Karriere im Ländle mit vielfältigen Möglichkeiten Du möchtest als Frau deine Karriere vorantreiben, arbeitest gerne mit Menschen und in einem starken Team, möchtest für deine Kunden da sein, nachhaltig beraten und verkaufen und für einen Arbeitgeber tätig sein, dem Klima- und Umweltschutz am Herzen liegt? Du möchtest beruflich erfolgreich sein, außerdem flexible Arbeitszeiten, ein familiäres Arbeitsklima und eine faire Bezahlung? Mit der Allianz geht das!

Mal abgesehen davon, dass es einfach schön ist, eine Frau zu sein: Wir sind ­multi-tasking, wahre ­Organisationstalente und können neues Leben schenken. Abrakadabra, aus einem Herzen, werden zwei. Wir bringen kleine Wunder zur Welt. Außerdem wird Empowerment bei uns großgeschrieben: Wir bestärken uns gegenseitig, stehen zueinander, haben ein starkes Rückgrat und stehen für andere ein. ­Nebenbei sei erwähnt, dass wir für viele Künstler eine Muse, eine Inspiration sind. Was wäre Klimt ohne Emilie Flöge, Picasso ohne Dora Maar oder Lagerfeld ohne Claudia Schiffer? Um es auf den Punkt zu bringen: Wer hält die Welt am Laufen? Frauen! Und das ist auch gut so.

Gerade der Außendienst als Sparte des Vertriebs stellt sich – speziell für Frauen – als eine der vielversprechendsten dar. Erfolgreiche Frauen in der Allianz Versicherung machen’s vor.

Ihr Redaktionsteam

IMPRESSUM | Herausgeber, Medieninhaber und Hersteller: Russmedia GmbH, Gutenbergstraße 1, A-6858 Schwarzach Redaktion: Christiane Schöhl von Norman, Sabine Carotta, Yvonne Tscherner, Kristina ­Becker Layout/Umsetzung: Bernadette Prassl | Titelbilder: Handout Kunden und wie im Innenteil ­angeschrieben Fotos: Handout Kunden und wie angeschrieben | Anzeigenberatung: Ramona Lo Russo, Nadja Mauser | Erscheinungstag: 18. September 2021

Bianca Großgasteiger

Monika Fitz

Cornelia Kickl

Hannelore Schwark

Regionaldirektorin für Tirol und Vorarlberg

Außendienstmitarbeiterin

Frontoffice-Mitarbeiterin

Allianz Agentur Hörbranz

„Egal ob als Fach-oder ­Führungskraft, Quereinsteiger:in, Absolvent:in oder für Frauen nach der Karenz – die Allianz bietet eine breite Palette an spannenden Jobs und individuellen Entwicklungschancen. Speziell im Vertrieb haben Frauen umfangreiche Möglichkeiten, erfolgreich tätig zu sein.“

„Durch das Angebot von ­Homeoffice kann ich meine Arbeitszeit freier ­gestalten – als Mutter von zwei K ­ indern ist das ein absoluter ­Mehrwert. Arbeit, Familie und Hobbies lassen sich ­damit wunderbar vereinen.“

„Ich arbeite unheimlich gerne mit Menschen zusammen – ­sowohl in einem tollen Team als auch mit unseren Kund:innen. Deshalb passt der Job perfekt für mich. Aus Kolleg:innen und guten Kund:innenbeziehungen sind auch echte Freundschaften entstanden.“

„Als Agenturleiterin bin ich direkt draußen bei ­meinen Kund:innen, habe aber auch ­Zeiten, die ich im Büro ­verbringe. Eine gute Mischung und ich ­genieße es, mir meinen Tag selbst einteilen zu können. Das bringt ein großes Maß an ­Flexibilität, gleichzeitig ergibt sich auch ein sehr abwechslungsreiches ­Arbeitsspektrum.“

saison 2021 | 22 mo ontforthaus feldkirch · festspielhaus bregenz

18. | 19. september 2021

oper | märz 2022

Leeo McFall Seelina Ott Niicholas Angelich

Heinz Ferlesch Michael Schneider Stefan Otteni Bregenzer Festspielchor Benjamin Lack

Willli · Tschaikowsky · Rachmaninow 23. | 24. oktober 2021

Ch hristoph Altstaedt na Maria Labin An Ram meau · Debussy · Britten · Franck

Händel · Jephtha szenisches Oratorium in 3 Akten 9. | 10. april 2022

Kolja Blacher

Abo-Bestellservice

27. | 28. november 2021

Beethoven · Haydn · Bernstein

Géérard Korsten Daaniel Loipold

14. | 15. mai 2022

Mozart · Beethoven

Leo McFall Christopher Park

15. | 16. jänner 2022

Mozart · Bruckner

Leeo McFall dbjørg Hemsing Eld Mendelssohn Bartholdy · Dvořák · Mayer

+43 5574 43447 (Mo & Do 9 – 13 Uhr) abo@sov.at

www.sov.at

Schlage den Weg ein, der zu dir passt und melde dich jederzeit gerne! Kontakt: Christian Wagner, Telefon: 05 9009 89204, E-Mail: christian.wagner2@allianz.at 2

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Starke Frauen. Starke Geschichten. Gemeinsam auf Spurensuche: Schon immer gab es in Vorarlberg Frauen, die mutig voranschritten und in ihrem Gebiet echte Pionierinnen waren und auch immer noch sind. Gemeinsam mit dem Frauenmuseum Hittisau haben wir uns auf historische Spurensuche begeben und zahlreiche „starke Frauen“ gefunden. Acht davon stellen wir Ihnen nun gerne vor. Adelheid Gnaiger (1916–1991) Die erste Architektin Vorarlbergs. Nach dem Studium in ­Rekordzeit galt Adelheid Gnaiger mit ihren 21 Jahren als jüngste Absolventin im damalig „reinen Männerberuf“. 1949 legte sie die Ziviltechniker:innenprüfung ab und gründete ihr eigenes Architekturbüro. Mit viel Mut und Selbstbewusstsein eroberte Adelheid Gnaiger einen neuen Bereich für sich, dem bis heute viele weitere Frauen folgen sollten.

Elisabeth Gehrer (*1942) „Sparsamkeit gepaart mit weiblicher Durchsetzungskraft“, so lautete Elisabeth Gehrers Motto in ihrer Zeit als Ministerin. Als junge Frau engagierte sie sich in der katholischen Frauenbewegung, 1980 wurde sie Stadträtin in Bregenz und ab 1990 war sie Landtagsabgeordnete. Als erste Frau wurde sie Mitglied der Vorarlberger Landesregierung – 72 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts in Österreich. Als Bundesministerin prägte sie 1995 und 2007 die Museumspolitik und das Bildungsund Universitätswesen maßgeblich.

Therese Zauser (1905–1942) Ihre Lebensgeschichte trägt abenteuerliche Züge. Die Tochter einer Beamtenfamilie aus Feldkirch verließ bereits mit 15 Jahren ihren Heimatort und kam für einige Jahre in der Schweiz bei einer Pflegefamilie unter. Als junge Erwachsene ließ sie sich zur Tänzerin ausbilden und trat wie ihr Bruder als Artistin auf. Schon früh zog es sie ins Ausland: Als erfolgreiche Varieté-Tänzerin hatte sie zahlreiche ­Engagements im Nahen Osten sowie in Nord- und Westafrika. Sie wurde ein ­Starlet in Nordafrika, zu Hause aber ­wurde sie von den Nationalsozialisten verfolgt. 1941 geriet Therese Zauser in die Fänge der Nazis. Wenige Monate nach ihrer Verhaftung wurde sie im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück ermordet.

Agathe Fessler (1870–1941) Sie gilt als Begründerin der modernen Sozialarbeit in Vorarlberg. Die Tochter eines Kiesgrubenbesitzers gründete aus eigenen Ersparnissen 1905 ein Mädchenheim für unversorgte Dienstmädchen oder wohnungslose „Fabrikmädchen“ in Bregenz, das sie 1912 an die Stadt verkaufte. Mit dem Erlös investierte sie in ein größeres Haus, das „Marienheim“. Ein Jahr später gründete sie das Brockenhaus. Nach Ende des Ersten Weltkrieges, in dem sie als Rot-Kreuz-Helferin diente, pendelte Agathe Fessler zehn Jahre lang zwischen Vorarlberg und den USA. Vergeblich versuchte sie, neue soziale Projekte in Bregenz zu starten, scheiterte an Behörden und Intrigen. 1929 ­entschloss sie sich zur Auswanderung nach Brasilien.

Susi Weigel (1914–1990) Von Proßnitz/Mähren führte sie ihr Weg über Wien nach Bludenz. Illustratorin, Werbegrafikerin und Trickfilmzeichnerin Susi Weigel war eine ungemein produktive Künstlerin, die das visuelle Gedächtnis von drei Generationen entscheidend geprägt hat. Weltbekannt sind die von ihr illustrierten Kinderbücher wie etwa „Das kleine Ich bin Ich“ oder „Die Omama im Apfelbaum“. Zum Mensch Susi Weigel ist dagegen nur wenig bekannt. Vor allem in Vorarlberg, wo sie die letzten 38 Jahre ihres Lebens verbracht hat. Ein Schicksal, das sie mit vielen künstlerisch tätigen Frauen ihrer Generation teilt – weshalb ihr das Frauenmuseum Hittisau im Jahr 2010 auch eine eigene Ausstellung gewidmet hat.

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Ein Frauenmuseum? Und noch dazu in einer ländlichen Region? Diese Idee hatte die Gründerin des ersten Frauenmuseums Österreichs, des Frauenmuseums Hittisau. Elisabeth Stöckler studierte Geschichte sowie Kunstgeschichte, ließ sich zur Museumskuratorin ausbilden und arbeitete in Museumsbetrieben in Linz und Innsbruck. 2000 kehrte sie nach Vorarlberg zurück und konzipierte ein außergewöhnliches Museum. Von Anfang an wurde es getragen von Frauen aus der Region, die mit persönlichem Einsatz das Haus zum Leben erwecken. Bis 2009 arbeitete Elisabeth Stöckler als Direktorin im Frauenmuseum, dann wechselte sie nach Liechtenstein, wo sie bis heute die Kulturstiftung Liechtenstein leitet.

Foto: Frauenmuseum, Roland Paulitsch, Alexandra Serra, Stadtarchiv Bregenz, Helmut Klapper/Vorarlberger Landesbibliothek

Elisabeth Stöckler (*1963)

Anna Mayr (1922–1966) Anna Franz (*1953) Schon ihre Mutter war politisch aktiv. Für Anna Franz war politische Teilhabe daher eine Selbstverständlichkeit. Sie gründete ein Eltern-Kind-Zentrum in Bezau, bevor sie 1990 als einzige Frau in die Gemeindevertretung Bezaus gewählt wurde. 1998 wurde sie schließlich die erste Bürgermeisterin Vorarlbergs. „Ich war immer dahinter, dass Frauen in die ­Politik gehen“, so Anna Franz. Die ausgebildete Lehrerin blieb auch als Nationalratsabgeordnete ihrer Heimatgemeinde treu, wo sie sich bis 2013 als Vizebürgermeisterin engagierte. Seither ist sie in mehreren Vereinen ehrenamtlich tätig.

Die diplomierte Krankenschwester arbeitete während des Zweiten Weltkriegs im Lazarettdienst, später als Fürsorgeschwester in Hard. Sie war Mitglied des Frauenreferates des Österreichischen Gewerkschaftsbundes der Landesexekutive Vorarlberg. 1959 – knapp 40 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts in Österreich – wurde ­Anna Mayr gemeinsam mit Elfriede Blaickner als erste Frau in den Vorarlberger Landtag gewählt. Diesem gehörte sie bis zu ihrem Tod an. Ihre ­Tätigkeitsfelder: der Fürsorge- und Sanitätsausschuss sowie das Landesfrauenkomitee der SPÖ.

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Glamour für die Haut So umwerfend, so besonders, so schön – die hochwertigen Beauty-Produkte von Le Duigou sind ­eine Hommage an die Schönheit jeder Frau. Unvergleichlich schön – BeautyProdukte müssen viele Talente haben: Wirksam sollen sie sein, ihre Trägerin ein Stück weit schöner machen und sich gut anfühlen. Eine hohe Qualität der Inhaltsstoffe, eine unkomplizierte Handhabung sowie eine breite Palette an Produkten für jeden Hauttyp sind Voraussetzung und der Anspruch vieler Frauen. Exklusive Produkte. Seit der Wiedereröffnung seiner Geschäfte macht sich Inhaber André Le Duigou genau über diese Beauty-Bedürfnisse Gedanken. Welche Produkte sind die richtigen, welche Inhaltsstoffe müs-

sen in welcher Menge enthalten sein und was ist unverzichtbar? Das Ergebnis ist eine Reihe exklusiver Produkte von höchster Effektivität ohne schädliche oder verpönte Beigaben wie etwa Mikroplastik oder Parabene – für das tägliche Reinigungsritual, die Körper- oder Gesichtspflege, ein schönes Make-up und gepflegte ­Hände und Füße über das abendliche Spa-Entspannungsbad bis hin zum ganz persönlichen Lieblingsnagellack. So findet jede Frau bei Le Duigou ihrem Hauttyp und ihren Bedürfnissen entsprechend die passende, luxuriöse Pflege. „Unsere Produkte gründen auf einem herausragenden Qualitätsbewusstsein, verbunden mit einer hohen Funktionalität“, unterstreicht André Le Duigou die Philosophie seines Unternehmens.

MINT – Nicht nur etwas für Nerds Allen Bemühungen von Politik und Wirtschaft zum Trotz entscheiden sich in Österreich nach wie vor nur wenige Frauen für ein Studium im MINT-Bereich. Wie erleben die, die es dennoch tun, ihren Studien­alltag – und was muss sich ihrer Ansicht nach ändern?

Kleine Auszeit Die Seele baumeln lassen: Dusch- und Badeöle von Le Duigou mit wertvollen ­Mineralstoffen und pflegenden Ingredienzien verwöhnen die Haut und sorgen für Wohl­ fühlmomente. Reichhaltige Feuchtigkeit, straffende Wirkstoffe und vitalisierende Öle – die Spa-Produkte von Le Duigou bieten der Haut genau den Schutz und die Pflege, die sie benötigt. Angereichert mit wertvollen Ölen und Inhaltsstoffen versorgen sie Haut, Haare und Kopfhaut mit ausreichend Feuchtigkeit und pflegenden Nährstoffen. Die Dusch- und Badeöle Granada etwa sind nur eine Variante aus der großen Körperreinigungspalette von Le Duigou, die mit sechs Duftrichtungen aufwartet: Nizza, Odessa, Palermo, Provence, Porto, Granada. Diese vielversprechenden Odeurs stehen für alle Körperprodukte zur Verfügung. Für die verschiedenen Hauttypen und Bedürfnisse gibt es die „Spa-Rituals“ in unterschiedlichen Qualitäten – die Dusch- und Badeöle mit wertvollem Jojoba- und Arganöl sowie das Duschgel mit pflegendem Aloe Vera und Vitamin E Perlen. „Bei Le Duigou wählen Sie zuerst Ihr gewünschtes Körperreinigungsprodukt und dann die Lieblingsduftrichtung. Das ist einzigartig, da Kundinnen nor-

malerweise nur die Wahl zwischen einem Qualitätsprodukt für die speziellen Hautbedürfnisse oder einem parfümierten Duschgel unbekannter Qualität haben“, erklärt André Le Duigou das Konzept. Selbstverständlich wird das Sortiment sowohl im qualitativen als auch im Duftbereich ständig erweitert.

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ochschulabsolventinnen in Fächern aus dem MINTBereich, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, sind auf dem Arbeitsmarkt gefragte und gut bezahlte Fachkräfte. Trotzdem liegt der Frauenanteil in Studienfächern wie Informatik und Ingenieurwesen seit Jahren unter 25 %. Hier berichten drei junge Vorarlbergerinnen, warum sie sich entgegen aller Klischees für ein Studium im MINT-Bereich entschieden haben und was sich ihrer Meinung nach ändern muss.

Ein sonnengeküsster Teint sieht nicht nur hübsch aus, er eröffnet auch ganz neue ­ Möglichkeiten, sich beim Make-up an neuen ­Farben auszuprobieren. Die strahlen dann mit der Sonne um die Wette, denn die Foundations von Le Duigou lassen sich traumhaft leicht verblenden und verschmelzen mit Ihrer Haut. Die hauchzarte Formel zaubert Frische ins Gesicht und lässt es natürlich erstrahlen. Ein Teint wie eben geküsst.

Auch wenn Frauen den größten Anteil aller Studierenden stellen: In MINTFächern sind sie nach wie vor u­ nterrepräsentiert.

Aus Klischees ausbrechen. Schon während der Schulzeit hat sich Selina S ­chmid für den technischen Bereich entschieden und die HTL Bregenz mit dem Schwerpunkt Maschinenbau und Automatisierungstechnik absolviert. Inzwischen arbeitet sie bei der Julius Blum GmbH und studiert berufsbegleitend Wirtschaftsingenieurwesen an der FH Vorarlberg. „Um herauszufinden welchen Weg ich nach der Hauptschule gehen soll, habe ich einen Orientierungstest gemacht, bei dem mir die HTL empfohlen wurde. Ich habe mir

gedacht, ich schaue es mir einfach mal an – wenn es mir nicht gefällt, kann ich mich immer noch anders umorientieren. Schlussend­ lich hat es mich überzeugt und ich bin dabei geblieben“, berichtet die Harderin. „Ich denke, es sollte mehr Schnuppermöglichkeiten ge-

„Man muss als Frau auch selbst eine gewisse ­Offenheit mitbringen und sollte sich bei der Schul- oder Studienwahl nicht von Klischees ­leiten lassen.“ Selina Schmid aus Hard studiert Wirtschaftsingenieurwesen berufsbegleitend an der FH Vorarlberg. ben, damit man den Bereich nicht schon ablehnt, bevor man ihn überhaupt einmal angeschaut hat. Man muss aber auch selbst als Frau ein bisschen offen sein, gedanklich aus den Klischees einmal ausbrechen

und sich ­ trauen. Ob das jetzt den Besuch einer HTL oder ein Studium im MINT-Bereich angeht.“ Programmieren statt EDV. Ich habe ab der Oberstufe gemerkt, dass mich Technik, das Arbeiten mit Computern und neuen Technologien interessiert. Dabei war vor allem mein Opa ausschlaggebend – er war sehr technik­interessiert und hat das an mich weitergegeben“, erklärt Stefanie Graf, die ein Studium im Bereich Informatik am FH Campus in Wien absolviert. „Ich denke, man sollte viel früher Mädchen in Kontakt mit IT oder Technik bringen. Bei mir ist das erst in der Oberstufe passiert und das war für viele zu spät, um noch eine Verbindung dazu zu bekommen. Wir hatten in der Unterstufe zwar einen großen Computersaal, haben ihn aber nur genutzt, um Maschineschreiben und ein bisschen EDV zu lernen. Aber zum Beispiel kleine Programmierübungen oder Ähnliches gab es gar nicht. Hätte ich schon früher den Kontakt zur IT gehabt und herausgefunden, dass mich das interessiert, dann hätte ich vielleicht

Selina Schmid hat sich schon während der Schulzeit für ­einen technischen Schwerpunkt ­entschieden.

Zauberhafte Alltagsschätze

Handcreme Nizza Ein Cocktail an Wirkstoffen und Vitaminen: Arganöl, Aloe Vera, Vitamin E und F tun alles, um die bean­ spruchten Hände zu ­pflegen und zu schützen.

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Sarah, Theresa & Co. Die 60 Nagellackvarianten von Le Duigou setzen ­exklusive Akzente, ­verleihen eine brillante ­Farbintensität und ­maximale Strahlkraft.

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Reinigungsschaum Der seidige Schaum ­entfernt sanft, aber ­effektiv alle Rückstände und bringt die Haut zum Strahlen. Vital und ­ natürlich schön.

Élixier de Rose Das Serum verleiht der Haut eine strahlende Leuchtkraft. Die hochkon­ zentrierte Formel strafft sichtbar kleine Fältchen, der Teint wirkt ebenmäßig.

Crème de Rose Sie hat eine außerge­ wöhnlich seidige Textur und gibt der Haut ihre Spannkraft zurück, sodass diese sich erholt und ­pfirsichzart anfühlt.

Reinigungsmilch Angereichert mit Vitamin E, Süßholz und Sonnenhut-extrakt reinigt sie schonend und verleiht einen frischen und ­strahlenden Teint.

Fotos: privat, shutterstock

Ob sanft ausgleichend, mit Anti-Aging-Effekt oder intensiv pflegend. Seren, Cremes und Lotions von Le Duigou enthalten ausgesuchte Inhaltsstoffe für jedes Hautbedürfnis. Sie verleihen der Haut alles, was sie für einen gesunden und strahlenden Teint benötigt.

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Stefanie Graf ist überzeugt, dass auch gesellschaftlich noch viel passieren muss, um Berührungsängste abzubauen.

Kontakte herstellen. Ähnlich sieht es Jacoba Häfele. Sie studiert Maschinenbau an der Technischen Universität Wien – als eine von nur fünf Frauen in ihrem Semester: „Dass nur so wenige Frauen technische Fächer studieren, liegt meiner Meinung auch daran, dass vielen Mädchen der Bezug dazu fehlt. In der AHS kommt man mit dem Thema Technik gar nicht in Berührung.“ Man müsse

„Man sollte Mädchen viel früher in Kontakt mit Technik bringen – in der Oberstufe ist es zu spät.“ Stefanie Graf aus Lochau studiert Computer Science and Digital ­Communications am FH Campus Wien.

Respekt und Unterstützung. Auch in Selina Schmids Studiengang sind Frauen in der Unterzahl – Nachteile erlebt sie dadurch allerdings nicht: „Für mich ist es ganz normal, als Frau im technischen Bereich zu arbeiten. Ich spüre weder im Studium noch auf der Arbeit einen Unterschied im Umgang, im Gegenteil – ich empfinde die Atmosphäre in beiden Bereichen als sehr angenehm.“ Dem stimmt auch Jacoba Häfele zu: „Von der Lernatmosphäre ist es bei uns sehr angenehm. Man wird respektiert. Auch die Professoren sind sehr bemüht, uns Frauen mit einzuschließen und auf uns besonders zuzugehen.“ Dennoch stellt sie fest: „Wir waren von Anfang an nie viele Frauen, aber von den wenigen hat die Hälfte das Studium nach dem ersten Semester abgebrochen. Viele schüchtert das doch sehr männlich dominierte Umfeld leider ein. Da braucht es schon Selbstbewusstsein.“ Gute Chancen. Eine hohe Dropout-Rate von Frauen beobachtet auch Stefanie Graf. „Wir haben viele Quereinsteigerinnen, die vorher keine Berührungspunkte zum Fach hatten. Viele probieren es aus und stellen dann fest, dass

es doch nichts für sie ist“, erklärt die Informatikerin. „Generell wird einem als Frau vor allem von Außenstehenden das Studium oft nicht zugetraut. Unter meinen Studienkollegen finden es die meisten Männer gut, dass auch mehr Frauen dieses Fach studieren. Ein paar sind aber schon dabei, die unterschwellige Andeutungen machen oder zum Beispiel bei Teamarbeiten bestimmte Aufgaben an sich reißen, weil sie einer Frau diese nicht zutrauen. Ich versuche aber grundsätzlich,

Jacoba Häfele möchte sich nach dem Bachelor im Bereich Luft- und Raumfahrttechnik weiterbilden.

„Viele schüchtert das männlich ­dominierte Umfeld ein. Da braucht es schon Selbst bewusstsein.“

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VORARLBERG IST WEIBLICH

Petra Rumpl

Katharina Wiesflecker

Karin Müller-Vögel

Marketing-Spezialistin AK Vorarlberg

Landesrätin für Soziales

Öffentlichkeitsarbeit LK Vorarlberg

„Ich glaube nicht, dass es so etwas wie weibliche Eigenschaften gibt, die Frauen erfolgreich machen. Aber es gibt Eigenschaften erfolgreicher Menschen. Sich vernetzen können, empathiefähig sein, sich und die eigene Arbeit gut zu organisieren, sind gute Voraus­ setzungen für Erfolg.“

„Erfolg steht mit vielen Faktoren im Zusammenhang: Zielstrebigkeit, Strategiefähigkeit, Netzwerke, Managementfähigkeiten, soziale Kompetenzen. Wichtig ist, dass Frauen in Gestaltungsrollen gehen und politisch tätig werden. Wenn gesellschaftliche Rahmenbedingungen stimmen, können Frauen erfolgreich sein!“

„Für den Erfolg ist ein gutes Netzwerk entscheidend. Dann braucht es den richtigen Riecher, um gute Gelegenheiten gleich beim Schopf packen zu können. Einmal ordentlich hinstehen und den eigenen Weg gehen, gehört genauso dazu, wie der Mut Neues auszuprobieren und nicht alles perfekt machen zu müssen.“

Jacoba Häfele aus Hohenems studiert Maschinenbau an der Technischen Universität Wien. das zu thematisieren und mich nicht unterbuttern zu lassen.“ Ihrer ­ Beobachtung nach führe gerade der geringe Frauenanteil in der IT dazu, dass sie auf dem Arbeitsmarkt besonders gute Chancen hätten: „Viele Unternehmen stellen mittlerweile gezielt Frauen ein, weil sie gute Erfahrungen mit weiblichen Mitarbeiterinnen gemacht haben. Oft sind diese sehr motiviert, weil sie für ihre Ziele härter kämpfen mussten.“

Andrea Marosi-Kuster Leiterin Unternehmenskommunikation Vorarlberger Landeskrankenhäuser

IT-Expertinnen und Ingenieurinnen sind am Arbeitsmarkt gefragte und gut b­ ezahlte Fachkräfte.

„Wir sind Meisterinnen darin, einen ­Blumenstrauß an Themen aufzunehmen und mit Empathie, Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein auf das Wesentliche zu fokussieren. Bereit uns von ­starren ­Gesellschaftsbildern zu lösen, vertrauen wir zunehmend auf unsere Kompetenzen.“

Fotos: privat, shutterstock

mehr auf die jungen Frauen eingehen, zum Beispiel in der Schule eine Schnupperwoche in technischen Berufen organisieren. Oder auch Frauen, die in technischen Fächern studieren, an die Schulen schicken, damit sie von ihrem Studiengang erzählen. „Viele können sich unter einem technischen Studium einfach nichts vorstellen und kommen daher erst gar nicht auf die Idee, dass ihnen das Spaß machen könnte – und nicht nur etwas für Nerds

ist“, berichtet die Hohenemserin. Sie selbst kam über ihren Vater mit dem Berufsfeld in Kontakt. „Ich glaube, gerade persönliche Verbindungen sind wichtig. Wenn man jemanden kennt, der in einem technischen Beruf arbeitet, ist die Hürde niedriger“, erklärt sie.

Fotos: Inhaus, Weissengruber, studio22.at/Marcel Hagen

nach der Unterstufe statt der AHS eine HTL besucht.“

Netzwerke, Empathie, Organisations­ talent – was macht Frauen so erfolgreich?

Sabine Tichy-Treimel Geschäftsleitung Messe Dornbirn

„Mutig sein, sich etwas zutrauen und dann einfach TUN – das sind die wesentlichen Faktoren, die zum Erfolg führen, unabhängig, welches Geschlecht. Gewürzt mit Begeisterung, für das, was man tut und mit entsprechendem Fleiß, nie das Ziel aus den Augen verlieren, damit ist das ‚Erfolgsrezept‘ vollständig.“

Anna-Lena Hollfelder

Mirjam Pfundt-Kempkes

Carina Slivnik

Inhaberin & Geschäftsführerin Präg Dornbirn

Leiterin Marketing und PR der Volksbank Vorarlberg

Marketing Inhaus

„Wichtig sind Leidenschaft, Spaß und Liebe zum Beruf. Gleichzeitig müssen konkrete Ziele gesetzt und verfolgt werden. Man sollte sich mutig Herausforderungen stellen und offen für Neues sein. Dank eines tollen Teams, guten Partnern und treuen Kunden konnte ich die ­Erfolge als Unternehmerin verbuchen.“

„Als fixer Bestandteil unserer Geschäftswelt leisten Frauen durch ihre stark ausgeprägte Sozialkomponente einen immens wichtigen Beitrag, unsere Unternehmen von innen heraus zu stabilisieren. Auch tragen ihre organisatorischen Fähigkeiten zu Erfolgen bei, die wir in der Tat viel öfter feiern sollten.“

„Es fällt uns leicht, das große Ganze im Auge zu behalten: Multitasking, Zielstrebigkeit, Teamfähigkeit und Empathie werden uns oft schon in die Wiege gelegt. Alles Fähigkeiten, die in allen Lebenssituationen vorteilhaft sind.“

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Die Zukunft miterschaffen

Mit Energie, Liebe und Unterstützung

496 Frauen haben 2020 in Vorarlberg ein Einzelunternehmen gegründet, ein Anteil von 48,2 Prozent. Warum Frauen noch etwas zurückhaltender sind, wenn es um den Weg in die Selbst­ ständigkeit geht? Wir haben darüber mit Autor und Coach Matthias Strolz gesprochen. Woran liegt es, dass Frauen noch zaghafter sind? Dies mag zum einen am Naturell, zum anderen an der Sozialisierung liegen. Über Tausende Jahre hatten Frauen eher die nährende und schützende Rolle, die Männer gingen stärker ins Außen, in aggressivere Tätigkeiten. Das ist wohl genetisch, jedenfalls epigenetisch in den Geschlechtern so gespeichert. Das wirtschaftliche Treiben hat mitunter eine Grundaggressivität, die von Frauen als nicht so attraktiv empfunden wird.

Noch einmal ganz von vorne anfangen, sich beruflich komplett neu orientieren. Irgendwie klingt es einfach, und doch erfordert es jede Menge Mut. Doris Jäger und Veronika Maretic-Hinteregger haben es gewagt und die Chance „Selbstständigkeit“ ergriffen.

Sie ist Naturheiltherapeutin, Dozentin, Trainerin, Autorin, Bloggerin, psycho­ logische Beraterin, Krisenmanagerin und Speakerin: Doris Jäger.

Und als mein Mann sagte: ‚Du machst das jetzt, in den Lehrberuf kannst du ja immer wieder zurück‘, war die Sache für mich klar.“ Es folgten Wochen und Monate der Aus- und Weiterbildung, „die ich

„Es geht raus aus der Komfortzone. Man muss lernen, mit Druck, Verantwortung und Kritik ­ umzugehen.“ Doris Jäger, Inhaberin Naturheil- und Coachingzentrum ganz klar ohne die Rückendeckung meiner Familie nicht hätte meistern können. Meine Eltern und meine Schwiegermutter kümmerten sich

um die Kinder (damals zehn, 16 und 18 Jahre alt), mein Mann sich um die Finanzen.“ Ein weiterer Punkt, an dem der Berufswechsel nämlich beinahe gescheitert wäre. „Das hat mich total verunsichert und unter Druck gesetzt: Buchhaltung, Handwerkliches, Technisches – kann ich nicht. Doch auch da meinte mein Mann nur: ‚Lass das andere für dich machen.‘ Und das befolge ich bis heute: Wenn jemand in etwas besser ist, schneller ist und es lieber macht, dann geb ich es ab.“ Ein Beschluss, der jedoch erst möglich wird, wenn Geld verdient wird. „Das war von vornherein klar. Soll das Hobby zum Beruf werden, muss irgendwann auch was reinkommen.“ Und so investiert Doris Jäger viel Zeit und Kraft, um sichtbar zu werden. Während sie im Keller ihres Hauses mit der Arbeit als Naturheiltherapeutin beginnt, organisiert sie Vorträge, lädt Referent:innen ein, steht selbst auf der Bühne. „Das war schon eine Riesenherausforderung für mich, da ich getrieben war von Selbstzweifeln: Bin ich gut genug? Reicht meine Rhetorik aus? Ich war immer am Grübeln.“ Etwas, das man heute im Gespräch mit ihr nicht mehr glauben möchte. „Ja, das kam alles im Laufe der Zeit und ist ein Ergebnis der Arbeit an mir selbst. Ich habe erkannt, dass ich mich nicht mit anderen Menschen vergleichen kann. Und ich habe gelernt, niemanden auf einen Sockel zu stellen. Ich bin ich und ich kann nur weiterkommen, wenn ich meine eigene Spur verfolge.“ Und so ist Doris Jäger heute nicht nur Inhaberin eines Naturheil- und Coachingzentrums mit einer Akademie für Präventive Mentale Fitness sowie system. Master of Healthcoaching und Resiliencetraining, sie schreibt auch Fachartikel und betreibt einen mit dem European Award ausgezeichneten Blog – und reißt mit Begeisterung die Zuhörer:innen bei ihren Vorträgen im Cubus mit. „Wenn dir dann klar wird, dass die alle wegen dir kommen, ist das ein tolles Gefühl. Das macht mich dankbar und stolz.“ Mit Essen begeistern. Und sollte es bei den Vorträgen Catering geben, könnte es von einer ihrer ehemaligen Schülerinnen kommen. Als junges Mädchen träumt Veronika Maretic-Hinteregger davon, einen Hotelmanager zu heiraten und Gastgeberin zu sein. Aus der Sache mit dem Hotel wird nichts, aber den Traum vom Gastgeben hat sie sich

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VORARLBERG IST WEIBLICH

Wie könnte man Frauen den Schritt erleichtern? Wir sollten an einem anderen Bild und Selbstverständnis der Wirtschaft arbeiten. Es braucht mindestens so viel Kooperation wie Wettbewerb, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Der Mensch ist ein radikal soziales Wesen. Wir sind Kinder der Postmoderne. Wir haben so viele Möglichkeiten, wie keine Generation in der Geschichte unserer Spezies zuvor. Natürlich haben wir dadurch auch die erhöhte Qual der Wahl. Wir sollten uns Menschen – egal ob Frau oder Mann – als schöpferische Wesen begreifen. Die Frauen haben heute die Freiheit und Möglichkeit, sich selbstbewusst für ihre Wege zu entscheiden. Das halte ich für einen großen Fortschritt – und als Vater von drei Töchtern für eine große Freude.

Fotos: Roland Paulitsch, Stefanie Clark, Brandstaetter_V._Pertramer

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afel, Kreide, Schüler:innen, Klassenbuch – das ist die Welt von Doris Jäger. Bis sich die leidenschaftliche Volksschullehrerin im Jahr 2008 dazu entschließt, in die Welt der Naturheilkunde hineinzuschnuppern. „Ich wollte einfach etwas für mich persönlich tun und dieser Bereich hat mich schon immer interessiert. Dass ich im Anschluss den Beruf wechsle, war so nicht geplant“, erinnert sie sich zurück. Doch wie es das Glück will, ist die dreifache Mutter so begeistert von dem Erfahrungsschatz der Traditionellen Chinesischen Medizin, dass sie sich dazu entschließt, sich vom Schuldienst freistellen zu lassen, um mehr Ausbildungen absolvieren zu können. Keine leichte Entscheidung. „Ich bin ein absoluter Sicherheitsdenker. Darum habe ich lange abgewägt. Doch ich hab gemerkt: Mein Herz brennt für die Sache.

erfüllt. Jedoch auf Umwegen. Denn len des Plans geholfen hat. Ich war nicht in die Profiküche führt sie ihr schließlich Quereinsteigerin.“ Ein Weg, sondern zum Studium am Magutes Netzwerk und Kontakte sind es schließlich auch, die der Wolfurnagement Center Innsbruck. Und dann kommt eine tolle Chance. Eiterin die ersten Aufträge außerhalb von Familie und Verwandtschaft ne Stelle im Marketing bei Swarovs­ bringen. „Es war schon ein tolles ki in Liechtenstein. „Ein supercooGefühl, als plötzlich Privatpersonen ler Job. Ich habe viel erlebt und geund Firmen kamen, die von mir lernt. Aber als ich nach meinen gehört hatten“, erinnert sie sich zuzwei Schwangerschaften in Teilzeit zurückkehrte, merkte ich schnell, rück. Schnell wird klar, dass die dass die Arbeit mich nicht mehr Privatküche nicht lange als „Firerfüllt. Ich spürte, diese Energie mensitz“ fungieren kann. „Wir hakann ich auch woanders reinsteben schließlich das Gästezimmer in unserem Haus zur Betriebsküche cken.“ Sie kündigt ihren Job und umgebaut.“ Hier wird heute fleißig geht auf Spurensuche. In einem geschnippelt, gekocht, gebacken – Coaching kommen die Leidenschafvorzugsweise vegetarisch, regional ten von früher ans Tageslicht. „Wer und saisonal. „Nur bin ich? Was mag ich? Und was kann „Ich würde es toll keine belegten Brötich mit Kindern chen, das war von finden, wenn machen? Fragen Anfang an mein es bei uns Co-­ wie diese wurden Fokus.“ beantwortet. Und Kitchen-Spaces da stießen wir sehr Immer an ihrer Sei­gäbe. Der gegen- te weiß Veronika ihschnell aufs Kochen.“ Aus diesem seitige Austausch ren Mann. „Ohne Blick in die Verganwäre das nicht ist enorm wichtig.“ ihn möglich.“ Er hilft genheit ergibt sich von Anfang an mit, so 2017 die Veronika Maretic-Hinteregger, übernimmt die Inhaberin BeGeisterei Geschäftsidee von Jungs, holt schmutVeronika MareticHinteregger: ihr eigenes Cateringziges Geschirr von Feiern ab ... Und Unternehmen, die BeGeisterei. Es die Kinder? Die sind heute acht und folgt eine Zeit des Ausprobierens. neun Jahre alt. Betreut werden sie „Meine ersten ‚Kunden‘ waren meiunter anderem in der Schule, dort essen sie auch. „Und damit habe ich ne Eltern und deren Gäste. Da sie wirklich lange gehadert, habe mir neben uns wohnen, hab ich sie von auch ein schlechtes Gewissen gemeiner Privatküche aus bekocht.“ Und dann kommt die Frage des Vamacht bzw. machen lassen. Aber heute weiß ich, dass das ein Fehler ters: Du willst dich damit also war. Es ist völlig o. k. Für sie gehört selbstständig machen – wo ist dein die BeGeisterei zu unserer Familie Businessplan? „Hatte ich nicht. einfach dazu, sie helfen auch schon Denn genau das und die Behördengerne mit.“ Und auch wenn die Argänge haben mich total abgeschreckt. Darum war ich am Ende beitstage oft geballt sind, der Rüsehr dankbar, dass er mich begleicken schmerzt – Veronika MareticHinteregger ist glücklich: „Es war tet hat. Zudem hatte ich das Glück, die richtige Entscheidung. Ich bin einen Kontakt in der Gastro-Branangekommen.“ che zu haben, der mir beim Erstel-

Immer kreativ: Während der ­Corona- Zwangspause entwickelte Veronika MareticHinteregger unter anderem die ­BeGeisterei­Genusspakete für zu Hause.

Wie erkenne ich, ob ich für die Selbstständigkeit überhaupt ­geeignet bin? Ich halte es für wichtig, mit dem Kopf hinzudenken sowie mit dem Bauch und dem Herzen hinzuspüren. Selbstständigkeit braucht sicherlich Initiative, Freude am Tun, ein Grundlevel an Strukturiertheit und Selbstorganisation, vor allem aber sachliche Leidenschaft für das jeweilige Gebiet. Unsere Berufung liegt – frei nach Aristoteles – dort, wo unsere Talente auf die Bedürfnisse der Zeit treffen. Welchen Tipp haben Sie für Frauen, die noch „hadern“? Folge der Stimme deiner Intuition und deines Herzens. Und dann geh beherzt ins Anpacken! Schritt für Schritt. Es ist noch keine Meisterin vom Himmel gefallen.

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Vernetzt. Weiblich. Zukunftsstark Am 30. September findet im Festspielhaus Bregenz das Female Future Festival statt. Ein Tag der Inspiration und ein Event mit Festival-Charakter, das fit für die berufliche Zukunft macht und neue Denkansätze bietet. Zahlreiche Empowerment-Storys, Interviews, Diskussionsrunden, Panels und Masterclasses.

Ein Tag der Inspiration mit Festival-Charakter: das Female Future Festival.

Ali Mahlodji, der vom Schulabbrecher zum Unternehmer und Mutmacher für die Generation Global wurde. Head Of Digital Channels bei Microsoft Deutschland Magdalena Rogl, die 2016 bei Microsoft Deutschland die Verantwortung für Social Media, Newsroom und Influencer Relations übernommen hat. Euke Frank – die Herausgeberin und Chefredakteurin der Frauenzeitschrift WOMAN. Claudia Sutterlüty – Vorarlbergerin und Gründerin von Flowers in Bed. Alles Menschen, die mit ihren Geschichten berühren, die etwas bewegen und „echt“ sind – mit all ihren Höhen und Tiefen.

Zukunftsstarkes Teamevent. Leadership, Diversity, Networking, Nachhaltigkeit, Transformation, Innovation und Digitalisierung sind die top Themen beim Female Future Festival 2021. Besonders für Unternehmen und Mitarbeiter:innen bietet das Event die ideale Möglichkeit, sich mit der Community auszutauschen, neue Inspiration zu tanken und neue Impulse zu bekommen. Das Festival ist dabei besonders spannend für Mitarbeiter:innen, die ihr Potenzial und ihre Fähigkeiten noch weiter ausschöpfen wollen. Mitarbeiter:innen, die Inspiration und neue Impulse su-

Fotos: Patrycia Lukas

Über den Tag verteilt inspirieren internationale Top-Speaker:innen wie z. B. die Expertin für digitale Bildung Verena Pausder – die im Jahr 2016 vom Weltwirtschaftsforum zum „Young Global Leader“ ernannt wurde und dafür kämpft, Kindern chancengleichen Zugang zu digitaler Bildung zu ermöglichen.

Eigene Networking Area beim Festival.

chen, um das Unternehmen oder die Abteilung voranzubringen und Mitarbeiter:innen, die gerne den nächsten großen Schritt im Unternehmen oder in der Abteilung planen. Spezielle Unternehmenspackages gibt es auf Anfrage (hello@ femalefuturefestival.com). Vielfältiges Programm! Die Besucherinnen erwartet ein Tag im Festival-Charakter mit unzähligen Empowerment Storys auf der Mainstage, starken Stimmen, eigener Networking Lounge, Live-Acts, Kinderbetreuung, Meet & Greet mit Speaker:innen und vieles mehr.

30. September 2021 Ein Tag der Inspiration. Eine Konferenz der Möglichkeiten. Ein Treffen für Frauen von Frauen. Ein Event für Entschlossene und Unentschlossene, für Mutige und Macherinnen, für Entdeckerinnen und Gründerinnen, für neue Perspektiven und unentdeckte Potenziale. Also genau das Richtige für dich, dich und dich.

Female Future Festival 30. 9. 2021, Festspielhaus Bregenz Speaker:innen: Verena Pausder (Expertin für digitale ­Bildung), Ali Mahlodji (Unternehmer), ­ Theresa Imre (Gründerin „markta“), ­Euke Frank (Herausgeberin und Chef­redakteurin der Zeitschrift WOMAN) , Elisa Spiess ­(Gründerin FemmeCapital), Patricia Laeri (Wirtschaftsjournalistin, Moderatorin und Gründerin von #dachelles) und viele mehr! Tickets & Timetable: www.female-future.com

Leadership Netzwerken Nachhaltigkeit Transformation Digitalisierung Diversity

„Mit uns Frauen ist zu rechnen.“

Untern ehm packag enses au f A n frage!

female-future.com

Die Gleichstellung von Frauen und ­Männern ist einer der Grundwerte einer demokratischen Gesellschaft. Tanja Kopf, GleichstellungsExpertin im Amt der ­Vorarlberger Landesregierung, im ­Interview über die Herstellung von Chancengleichheit in Vorarlberg. Ali Mahlodji Unternehmer, EU-Jugendbotschafter, Chief-Storyteller

Magdalena Rogl Head of Digital Channels bei Microsoft Deutschland

Sabine Klotz Obfrau und Vereinsgründerin von „Chay Ya Austria“

Carolin Hacker Gründerin von „architect mum“

Annabell Pehlivan Inhaberin „Turnaround Innovation“, Innovationsmanagerin

V

Euke Frank Herausgeberin und Chefredakteurin der Zeitschrift Woman

... und viele weitere Speaker*innen Elisa Spiess Gründerin FemmeCapital

Lara Bechter Gründerin von „Phystine“

Theresa Imre Gründerin des digitalen Bauernmarkts „markta“

Patrizia Laeri Wirtschaftsjournalistin, Moderatorin, Gründerin Fotos: Pexels/Tima Miroshnichenko

Verena Pausder Expertin für digitale Bildung, Bestsellerautorin

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VORARLBERG IST WEIBLICH | ANZEIGE

on den rund 12.800 Führungskräften in Vorarlberg sind etwa 3000 weiblich. Wie bewerten Sie die Entwicklung in den letzten Jahren? Es zeigt sich, dass Frauen als Führungskräfte ebenso erfolgreich sind wie Männer und es geht nicht darum, dass Frauen die besseren Männer sind. Wichtig ist, dass sich Maßnahmen zur Verbesserung der Situation und zur Steigerung des Frauenanteils an Frauen und Männer richten. Frauen und Männer müssen in den Prozess einbezogen werden, um gemeinsam Lösungsansätze zu finden und die Verantwortung für das Gelingen beiden Geschlechtern zu übertragen. Doch Veranstaltungen und Arbeits-

gruppen zu Gender und Diversity werden fast ausschließlich von Frauen besucht. Trauen sich Frauen generell weniger zu? – Österreich zählt nach wie vor zu den EU-Ländern mit dem größten Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern. Das glaube ich nicht. Da Frauen aber immer noch ganz im Sinne der Tradition für die Familienund Kinderarbeit zuständig sind, kommt es zu größeren Unterbrechungen in der Erwerbsbiografie. Das und die Tatsache, dass Berufe mit hohem Frauenanteil immer noch unterbezahlt sind, führt zu diesen Lohnunterschieden. Eine Aufwertung von Frauenberufen und eine Verbesserung der Ver-

einbarung von Familie und Beruf sind dringend geboten. Der Lohnunterschied bei den Gehältern hat in Vorarlberg vor allem auch damit zu tun, dass Männer im Durchschnitt die höchsten Gehälter in Österreich haben und Frauen die geringsten. Da Frauen nach wie vor im Durch­ schnitt deutlich geringere Erwerbseinkommen erzielen, liegen auch die durchschnittlichen Alters­ pensionen unter denen von Männern. Dennoch hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Welche Trends zeichnen sich in diesem Bereich ab? Die Erwerbstätigenquote der Vorarlberger Frauen ist in den letzten Jahren konstant gestiegen, das ist notwendig,

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Aktiv die Zukunft gestalten

Fast zwei Drittel der Deutschen lehnen einer aktuellen Umfrage zufolge eine gendergerechte Sprache ab. 65 Prozent der Bevölkerung halten nichts von einer stärkeren Berücksichtigung unterschiedlicher Geschlechter. In

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VORARLBERG IST WEIBLICH

„Im Moment ­entwickelt eine ­engagierte Gruppe von Frauen eine Datenbank für ­Expertinnen. Das Argument ‚wir ­haben keine Frau ­dafür gefunden‘ kann und soll es nicht mehr geben.“ ihrem Buch „Sprache und Sein“ von Kübra Gümüüsay, spricht die Autorin davon, dass ihr Buch einer Sehnsucht folgt, dass Menschen nicht auf Kategorien reduziert werden sollen, sondern dass die Menschen in ihrem Facettenreichtum existieren lässt. Dass eine Mehrheit gegen Gendern ist, beunruhigt mich nicht. Es zeigt für mich nur auf, dass wir uns nichts vorschreiben lassen wollen, schon gar nicht wenn es um die Geschlechter geht. Alle Personen, also mehr als nur zwei Geschlechter, anzusprechen ist ein Zeichen des Respekts und ist für mich handlungsleitend. Wie stehen Sie zu Quotenfrauen? Ist es das richtige Instrument, um Frauen nach vorne zu bringen? Untersuchungen in Ländern – beispielsweise in Skandinavien – haben gezeigt, dass Quoten ein guter Weg sind, um Gleichstellung voranzutreiben. Oft braucht es sinnvolle Anstöße, um etwas Richtiges zu erreichen. Die Quote ist eine sehr gute Maßnahme da-

Die Landesbäuerin und Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Vorarlberg über starke Frauen an den Höfen und den Mut, neue Wege zu gehen. Welche Rolle spielen Frauen heute in der Landwirtschaft? Die Bäuerinnenstudie 2016 hat ergeben, dass österreichweit 13% der Höfe im Eigentum von Frauen sind, 51% werden partnerschaftlich geführt. Auf diesen sind Frauen viel im Buchhalterischen und Organisatorischen tätig und in betrieblichen Entscheidungen sehr stark involviert. Auf über 70% der Höfe fallen betriebliche Entscheidungen gemeinsam, auf über 80% sind die Frauen voll zeichnungsberechtigt. Das ist für mich ein klares Sig­nal, dass Gleichberechtigung nicht nur auf dem Papier stattfindet.

Länder wie Schweden sind im Hinblick auf die Gleichstellung der Frau schon viel weiter. Warum tun wir uns in Österreich so schwer? Österreich ist von seiner Struktur her behäbiger als Länder, in denen Frauen schon seit vielen Jahren in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik oder Kirche gleichberechtigt gesehen werden. Wir sehen das im Unterschied zwischen Land und Stadt. Während Kleinkindbetreuung in größeren Städten nicht hinterfragt wird, brauchen Frauen auf dem Land immer noch einen langen Atem, um diese einzufordern. Gleichstellung ist ein Ziel, das sich nur durch viele Einzelschritte erreichen lässt.

Setzen Frauen an den Höfen andere Schwerpunkte? Die Frauen an den Höfen sind sehr innovativ und oft auch die treibende Kraft,

Können Sie auch in den Gremien schon erkennen, dass Ihre Arbeit zur Gleichberechtigung Früchte trägt? Ich bin sehr stolz auf die letzte Kammerwahl mit vier Frauen in der Vollversammlung. Da ist Bewegung spürbar. Kontinuierliche Arbeit ist wichtig und ich bin überzeugt, in zehn, fünfzehn Jahren sitzen da noch viel mehr Frauen. Es braucht seine Zeit. Was empfinden Sie, wenn Sie an Ihre Zeit als Bundesbäuerin denken? Es ist eine sehr schöne und bereichernde Zeit gewesen. Ich bin froh, dass ich in dieser Funktion die Möglichkeit hatte, gemeinsam mit den Landesbäuerinnen österreichweit gestalten zu können. Und dass wir auch speziell die Themen Frauen in agrarischen Gremien, Rechte der Frauen in der Landwirtschaft, Wei-

terbildungen, Lebensqualität am Bauernhof und Dialog mit der Gesellschaft stark forcieren konnten. Freuen Sie sich, wenn andere Frauen Sie als Vorbild sehen? Es ist mit Freude, aber auch mit Verantwortung verbunden. Aber es ist motivierend, wenn ich ein Beispiel dafür bin, dass es sich lohnt, Neues auszuprobieren und dass man mit Engagement, Mut, einem guten Team und dem Rückhalt der Familie vieles erreichen kann.

Historische Schritte auf 1441 m Höhe: Andrea Schwarzmann ist auch die erste Obfrau der Gemeinschaftsalpe Steris.

Unsere Land- und Forstwirtschaft. Wertvoll fürs Land.

Landwirtschaftskammer Vorarlberg Montfortstraße 9, 6900 Bregenz office@lk-vbg.at, vbg.lko.at Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen: www.bäuerinnen.at

»Abgemacht, heute holt dich Papa ab.«

Frauen sind von vielfältigen Gewaltformen betroffen. In welchem Bereich sehen Sie den größten Handlungsbedarf? Natürlich ist es wichtig, auf aktuelle Gewaltformen, seien das physische – ich erinnere an die unsägliche Zahl an Frauenmorden allein im heurigen Jahr – und psychische Gewalt wie Mobbing, Verächtlichmachen, Verhöhnen und vieles andere mehr einzugehen und auch mit der nötigen Härte des Gesetzes zu ahnden. Auch Hilfseinrichtungen sind nötig und müssen in ausreichender Zahl zur Verfügung gestellt werden. Ganz wichtig in dem Zusammenhang ist aber auch die Erziehung von Kindern. Mädchen und Buben müssen gestärkt werden. Selbstbewusste Menschen haben es nicht nötig, Gewalt auszuüben und können der Gewalt begegnen. Was würden Sie den Frauen in Vorarlberg gerne noch mit auf den Weg geben? Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie schnell Frauen und Kinder wieder zum Schlusslicht auf der politischen Tagesordnung werden können. Bleiben Sie dran! Kümmern Sie sich um eine gute Ausbildung für sich und für Ihre Kinder! Lassen Sie sich nicht beirren und davon abschrecken, wenn man Ihnen weismachen will: Du kannst das nicht! Sie können es! Mit uns Frauen ist zu rechnen.

„Wenn man keine neuen Wege ausprobiert, kann man auch nichts Neues erreichen.“

Foto: Roland Paulitsch

zu. Die Geschlechterquote ist eine Vorgabe, die festlegt, dass Frauen zu einem bestimmten Mindestanteil in Gremien wie Vorstand oder Aufsichtsrat vertreten sein müssen. Die Unterrepräsentanz von Frauen in Österreichs Wirtschaft zeigt, dass der Frauenanteil von 6,3 Prozent im Vorstand der 20 börsendotierten ATX-Unternehmen im Jahre 2020 liegt. Erst durch die Einführung einer Quote bei der Besetzung von Aufsichtsrät:innen in Österreich hat die Dynamik ermöglicht, dass sich der Anteil von 22,4 Prozent im Jahre 2018 auf 31,7 Prozent im Jahre 2020 gesteigert hat.

ein zusätzliches Standbein zu forcieren – sei das Urlaub am Bauernhof, Direktvertrieb mit Hofläden, oder viele weitere Ideen. Da haben sie unglaubliches Potenzial und bringen viel Mut mit.

#berufundfamilie

© iStock

Stichwort: Netzwerke. Warum sind Kontakte, spezielle Lehrgänge und Foren für Frauen wichtig? Wie ist das Angebot in Vorarlberg? Es heißt oft, dass Frauen die Netzwerke fehlen. Männer sind es seit jeher gewohnt sich in Netzwerken und Seilschaften zu organisieren. Der Erfolg gibt ihnen recht. Gerade deshalb ist es auch für Frauen wichtig, sich solche Orte zu organisieren und aufzusuchen. Nur so wird es gelingen, dass Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft, wie der Wirtschaft oder der Politik sichtbarer und einflussreicher werden. Wir veranstalten u. a. seit Covid 19 Webinare mit dem Titel „Frauen erheben die Stimme, in Zeiten von Corona“. Die Resonanz darauf ist sehr groß, weil der digitale Zugang es Frauen erleichtert, sich für eine gewisse Zeit einen Freiraum zu schaffen. Hier geht es ganz klar um Vernetzung und auch um ein Sichtbarmachen von frauenrelevanten Themen. Frauen sind immer noch zu bescheiden. Wir dürfen fordern und müssen uns nicht für alles rechtfertigen. Im Moment entwickelt eine engagierte Gruppe von Frauen eine Datenbank für Expertinnen zu verschiedenen Bereichen, mit dem Ziel Expertinnenkompetenz auf unterschiedlichste Weise in Vorarl­ berg sichtbar zu machen. Das Argument „wir haben keine Frau als Expertin dafür gefunden“ kann und soll es nicht mehr geben.

Österreich sehen das die Menschen ähnlich. Ist gendergerechte Sprache nicht nur eine kosmetische „Verschönerung“ bzw. ein Versuch, um die tatsächlich vorherrschende „Gap“ oberflächlich zu verkleinern? Sprache schafft Realität. Wenn mehr als die Hälfte der Bevölkerung, die Frauen, in der Sprache nicht vorkommt, dann gibt es sie auch nicht. Gen­ dergerechte Sprache ist daher weit mehr als ein oberflächlicher Versuch den „Gap“ zu verkleinern oder gar eine Zumutung. Vielmehr geht es darum alle Menschen einer Gesellschaft gleichermaßen sichtbar zu machen. Und es wird ja auch schon medial verwendet und stetig angepasst. Gendern kann man auch beim Sprechen. So ist etwa die Genderpause vermehrt zu hören, im ORF verwenden die Sprecher:innen diese Pause. Sprache bewegt nicht nur, sie ist immer in Bewegung. Sie verändert ihr Vokabular, ihre Ausdrucksweisen laufend, da gehört das Gendern ganz selbstverständlich dazu. In

Fotos: Pexels/PolinaKovaleva, Alexandra Serra

Warum sich für ­jeden Bereich eine ­Expertin finden lässt und gendergerechte Sprache handlungsleitend sein sollte? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich Tanja Kopf, die sich für mehr ­Chancengleichheit und Geschlechter­ gerechtigkeit in Vorarlberg einsetzt.

um überhaupt eine eigene Pension zu bekommen, da das Alterssicherungssystem in Österreich erwerbszentriert ist. Das geschlechtsspezifische Verdienstgefälle bei Pensionen liegt in Vorarlberg bei 46,4 Prozent. Die Entwicklung zeigt uns, dass Frauen mit einer Eigenpension aus der gesetzlichen Pensionsvorsorge zunehmen. Eine durchgeführte Repräsentativerhebung in Vorarlberg im Jahre 2020 hat allerdings ergeben, dass etwas mehr als die Hälfte der Befragten angibt, dass ihre Pension nicht zum Leben ausreichen wird, und über 20 Prozent der weiblichen Bevölkerung 60+ keine Eigenpension erhalten. Deshalb ist es notwendig, Frauen frühzeitig über die Absicherung im Alter zu informieren und auf die Möglichkeit des Pensionssplittings, während der Kindererziehungszeiten, hinzuweisen.

Andrea Schwarzmann war von 2013 bis 2021 österreichische Bundesbäuerin. 2017 initiierte sie die Charta für partnerschaftliche Interessenvertretung in der Landwirtschaft, die landwirtschaftliche Gremien zur Gleichberechtigung von Männern und Frauen verpflichtet.

Für dich ist es Familienglück, für uns Mutterschutz, Wochengeld, Papamonat, Karenz, Kinderbetreuungsgeld, Familienbeihilfe, Kinderbetreuung, Wiedereinstieg und vieles mehr. Wir machen Beruf und Familie vereinbar. Für alle Mamas und Papas in Vorarlberg. Gefördert vom Land Vorarlberg. Vereinbare jetzt deinen Termin auf www.ak-vorarlberg.at

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Starkes Netzwerk Egal, ob Synergieeffekte, Kinderbetreuung oder Frauenanteil in Führungsgremien – Carina Pollhammer macht sich an der Spitze von Vorarlbergs Wirtschaftsfrauen für die Anliegen der Unternehmerinnen stark.

Angelika Böhler

Karin Thurnher-Furtner

Patricia Zupan-Eugster

PR und Kommunikationsberatung

Geschäftsführerin Frau in der Wirtschaft

Co-Initiatorin Female Future Festival

„Eigenständigkeit und Freiheit – dafür müssen Frauen einstehen. Es geht darum, eigene Entscheidungen zu treffen und mutig genug zu sein, den manchmal auch unbequemen Weg in einer immer noch von Männern dominierten Welt zu gehen. So können Frauen etwas verändern – für sich selbst und für andere.“

„Wir Frauen können uns selbst stärken, indem wir uns noch sichtbarer machen und selbstbewusster auftreten. In Vorarlberg gibt es viele hervorragende Unternehmerinnen und Frauen, die einen unverzichtbaren Beitrag zur Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Sie alle verdienen höchste Wertschätzung.“

„Madeleine Albright hat es weniger diplomatisch ausgedrückt, sie meinte ‚There is a special place in hell for women who don’t help other women‘ . . . und ja, Frauen, die ihren Weg gehen unterstützen andere, das ist sowas wie ein Manifest. Ein funktionierendes Netzwerk ist wesentlich für eine gelungene Karriereplanung.“

Produktmarketing illwerke vkw

„Wir Frauen sollten uns gegenseitig ­unterstützen und Netzwerke bilden, die uns stärken können. Da sind uns die Männer noch einiges voraus. Die jüngere weibliche Generation in meinem Umfeld, nehme ich verstärkt in diese Richtung wahr – ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg.“

Welches Ziel haben sie sich für ihre neue Funktion gesteckt? ­ Welche Anliegen möchten Sie besonders voranbringen? Mein Vorsatz ist es, als Interessensvertretung gemeinsam mit meinem neuen Team bei wichtigen Zukunftsthemen deutliche Verbesserungen für Unternehmerinnen auf

Sie wünschen sich einen höheren Anteil an Frauen in Führungspositionen und Gremien – wie ist die Situation aktuell? Welchen Vorteil haben Unternehmen, Institutionen, wenn sie ihre Führungsebene weiblicher besetzen? 2020 ist der Anteil an handelsrechtlichen Geschäftsführerinnen in Österreich auf 14,5 Prozent gestiegen, das ist ein Plus von 5,7 Prozent im Vergleich zu 2019. Ein ansteigender Trend lässt sich auch am Anteil der Frauen in Aufsichtsratsgremien ablesen, dieser ist 2020 mit 20 Prozent (3.281 Posten) um 4,8 Prozent gestiegen. Diesen positiven Trend gilt es zu forcieren und noch mehr Frauen in die Geschäftsführungen und Aufsichtsräte der Unternehmen zu

„Diesen positiven Trend gilt es zu ­forcieren und noch mehr Frauen in die Geschäftsführungen und ­Aufsichtsräte der ­Unternehmen zu bringen, denn sie sind ­topqualifiziert.“ Carina Pollhammer, Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft Vorarlberg bringen, denn sie sind topqualifiziert. 2019 lag der Anteil der Frauen mit einem tertiären Bildungsabschluss bei 45,6 Prozent, bei den Männern hingegen bei 39,3 Prozent. Außerdem bereichert Diversität jedes Aufsichtsorgan und jedes Unternehmen und somit den Wirtschaftsstandort.

„Wir Frauen müssen Respekt einfordern. Wir dürfen nicht aufgeben, mit Leidenschaft und Inspiration für das zu kämpfen, was uns wichtig ist. Denn nur so beweisen wir, dass wir tragende Säulen unserer Gesellschaft sind.“

Verena Eugster

Katrin Gisinger

Regionaldirektorin für Tirol und Vorarlberg der Allianz

Vorstandsvorsitzende Junge Wirtschaft Vorarlberg

Geschäftsführerin Le Duigou Parfümerien

„Als Regionaldirektorin in einer männerdominierten Branche ist mir Chancengleichheit von Frauen ein großes Anliegen. Aber vieles passiert nicht von alleine: Es ist wichtig, dass wir uns als Frauen mehr zutrauen, uns gegenseitig fördern und wichtige Themen auch selbst in die Hand nehmen.“

„Mutig vorangehen, klar kommunizieren welches Ziel im Fokus liegt und ganz wichtig Groß denken! Think Big, rede darüber und am Ende des Tages sind es drei Buchstaben für den Erfolg – TUN!! Und das aus voller Überzeugung und Leidenschaft.

„Als Frauen müssen wir uns gegenseitig bestärken, stolz darauf zu sein, wer wir sind und was wir in unseren selbstbestimmten Aufgaben leisten. Wir dürfen uns nicht von den oftmals überzogenen Klischees irritieren lassen, welche uns in Rollenbilder drängen, die längst überholt sind.“

VORARLBERG IST WEIBLICH

Wie weiblich ist die Vorarlberger Wirtschaft wirklich? Der Frauenanteil in der heimischen Wirtschaft ist hoch: 2020 wurde mehr als jedes dritte Unternehmen in Österreich (38,3 Prozent) von einer Frau geleitet. Auch bei den Neugründungen haben die Frauen längst die Nase vorn: so waren 48,5 Prozent der Neugründungen in Vorarlberg von Frauen. Die-

se Zahlen machen deutlich, dass Vorarlbergs Unternehmerinnen eine treibende Kraft im Land sind und einen unverzichtbaren Beitrag für die heimische Wirtschaft leisten. Diese Role Models gilt es vor den Vorhang zu holen, denn ihre Erfolgsgeschichten sind Inspiration für junge Gründerinnen und Unternehmerinnen.

Marketing Corporate Communications Blum

Bianca Großgasteiger

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den Weg zu bringen. Wir können hier Synergieeffekte nutzen, uns gegenseitig stärken und voneinander lernen. Das ist gerade in so fordernden Zeiten wie diesen essenziell. Das wichtigste Anliegen ist aber nach wie vor der Ausbau der Kinderbetreuung. Hier ist in den vergangenen Jahren schon einiges passiert, aber um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wirklich zu gewährleisten, braucht es noch einige Verbesserungen. Gerade zu Zeiten der Pandemie zeigt sich, dass immer noch mehrheitlich Frauen den Spagat zwischen Familie und Job bewältigen müssen. Eine unserer Forderungen ist daher der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr.

Yvonne Schrott-Greussing

Fotos: Christian Schramm, Marcel Hagen, Studio Waelder, Dietmar Stiplovsek, Patricia Zupan-Eugster, Birgit Riedmann

Verena Lung-Schmid

Michelle Obama hat einmal g ­ esagt: „Als Frauen müssen wir für uns selbst einstehen. Als Frauen müssen wir füreinander einstehen.“ Was würden Sie dem noch hinzufügen?

Sie sind seit kurzem Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft Vorarlberg. Haben Sie sich rasch entschlossen diese Funktion zu übernehmen oder mussten sie länger überlegen? Es war für mich eine große Ehre, als ich gefragt wurde, ob ich diese Aufgabe übernehmen möchte, allerdings habe ich kurz gezögert, denn neben meinem Job als Geschäftsführerin von SPAR Vorarlberg und meiner Funktion als Obfrau der Sparte Handel ist das durchaus eine Herausforderung. Aber Ich habe mich dann doch rasch dazu entschlossen, da mir die Themen ein großes Anliegen sind. Mit meinem Team, bestehend aus Andrea Längle und Karin Peer, werden wir noch stärker für die Anliegen unserer Unternehmerinnen einstehen.

www.blum.com/karriere

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Stolperfalle Kinderbetreuung

Andere Länder, andere Betreuungssitten? Vor welchen Herausforderungen Mütter im europäischen Ausland ste­ hen? Der Blick über die Grenze verrät interessante Details.

Die Mutterschaft ist großes Glück und Armutsfalle zugleich. Der Ausweg aus dem Dilemma? Mehr Gleichberechtigung und Toleranz. Und: ­flächendeckende Kinderbetreuung. Denn die Lage in Vorarlberg ist ­verbesserungswürdig, auch wenn die Richtung schon stimmt.

Großeltern sind enorm wichtig

Nadine Dunst-Ender wünscht sich mehr Gleichberechtigung im Ländle. Vor allem bei der Kinderbetreuung.

„In der Schweiz gibt es nur drei Monate Mutterschutz. Viele Frauen versuchen darum, durch unaufgebrauchte Urlaubstage usw. ihre Abwesenheit vom ­ Arbeitsplatz auf 6 Monate auszudehnen – um das Kind selbst zu betreuen. Nach Möglichkeit greifen die Familien danach, so wie wir, auf die Großeltern zurück – oder eine Kindertagesstätte. Die Plätze sind allerdings begrenzt und die Kosten müssen selbst getragen werden. Große Banken betreiben manchmal eine eigene KITA, das macht vieles leichter. Der reguläre Kindergarten steht den 4- und 5-Jährigen zur Verfügung. ­Finanzielle Unterstützung vom Staat gibt es bei Bedarf erst für Kinder im Kindergartenalter.“

D

ie Kinderbetreuung in Vorarlberg ist zum Großteil Frauensache. Dasselbe gilt für die Altersarmut. Wer zu wenig Zeit für bezahlte Arbeit aufbringen kann, dessen finanzielle Lage verschärft sich mit dem Pensionsantritt deutlich. „Es ist ein soziales sowie gesellschaftliches Problem, dass den Frauen noch immer die Hauptverantwortung für die Kinder und den Haushalt in die Schuhe geschoben wird“, so die zweifache Mutter Nadine DunstEnder. Dank dem antiquierten Rollenbild und weil sich Frauen oft mit weniger Einkommen als Männer zufriedengeben müssen, kommt für viele Mütter meist nur ein Teilzeitjob infrage. Der Mann als Hauptverdiener bleibt das Nonplusultra.

Marion Chantelat-Städler, CEO KWB Planreal AG, Widnau/CH

2018 wurden in der Schweiz 40% der unter 4-Jährigen in einer ge­wöhnlichen Woche von Großeltern betreut. (Quelle: BA für Statistik BFS/2020)

Businessmodell Tagesmutter

Gewohnheitsfalle. Den Ursprung der Betreuungs- und Verantwortungsmisere zwischen Frau und Mann und dem finanziellen Ungleichgewicht ortet die heute vollzeitbeschäftigte LändleTV-Moderatorin in der Karenzzeit. „Die wird vorwiegend von Müttern in Anspruch genommen. Weil die Frauen dadurch schon weg vom Job sind und den Alltag zuhause stemmen, bleibt es aus Gewohnheit gleich dabei.“ Das ist fatal – in puncto Altersvorsorge dramatisch. „Wenn ich meinem jüngeren Ich einen Tipp geben könnte, wär’s dieser: Red mit deinem Partner über die Karenz-, Kinderbetreuungs- und Arbeitssitu-

ation – im Idealfall schon im Zuge der Kinderplanung“, so Nadine. Wie man es allerdings dreht und wendet: Institutionelle Kinderbetreuungseinrichtungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Rückblick. Nadine erinnert sich an die Zeit, als sie 2010 eine Ausbildung begann und ihr Erstgeborener 10 Monate alt war: „An das Thema Kinderbetreuung bin ich völlig naiv herangegangen. Dass die ein Problem sein könnte, war mir

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VORARLBERG IST WEIBLICH

2019 gab es in Großbritannien 39.000 registrierte, behördlich zugelassene „Childminders“ (Tagesmütter). (Quelle: GOV.UK/2020)

nicht klar.“ War sie aber. Die Großeltern lebten damals im Ausland und Krippe stand keine zur Verfügung. Jedenfalls keine, die das Kleinkind aufgenommen hätte. „Zum Glück fand ich für Lennox eine Tagesmutter.“ Bei Tochter ­Skyla – fünf Jahre später – sah es schon besser aus. „Sie war die erste Einjährige, die in einer Krippe betreut wurde“, erzählt die 40-jährige Rankweilerin. Auf die Vorreiterrolle ist sie ein bisschen stolz, bedeutet eine frühe Betreuung doch die Chance, sich schnell wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern – ein großer Schritt in Richtung Gleichberechtigung. Tragisch nur, dass Mütter sich oft mit dem Vorwurf konfrontiert sehen, ihrem Krabbelkind durch die familienexterne Betreuung zu schaden. Nicht

weniger tragisch: Väter werden mit diesem Vorwurf nicht konfrontiert. Das Rollenschema, das sich am Bild der vollzeitverantwortlichen Mutter festkrallt, zeigt hier seine Fratze. Nichtsdestotrotz gibt es, was die institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen betrifft, verbesserte Rahmenbedingungen: Die Anzahl steigt – genauso deren pädagogischen Standards. Auch Förderungen für einkommensschwächere Haushalte stehen zur Verfügung, damit die Erwerbstätigkeit aufgrund der Betreuungskosten nicht zur Nullnummer wird. Fakten. Heute gibt es in Vorarlberg 656 Betreuungseinrichtungen exkl. Tageseltern. Waren es 1999 noch 1,3% der 0- bis 2-jährigen Kinder mit

Wohnsitz in Vorarlberg, die in einer institutionellen Kinderbetreuung untergebracht wurden bzw. untergebracht werden konnten, stieg die Zahl im Vorjahr der Coronakrise (2019) auf 27,7% an. Von den 3- bis 5-Jährigen werden heute beinahe 100% institutionell betreut. Ein positiver Trend. Die Crux liegt allerdings im Detail, sprich in den Öffnungszeiten. Nicht in jeder Gemeinde gibt es die Möglichkeit, Kinder flexibel ganztägig versorgen zu lassen. In Rankweil schon. Der Kindergarten inkl. Mittagstisch hat von 7-18 Uhr geöffnet. Katastrophal wird die Betreuungssituation vielerorts im Volksschulalter, wenn die Kinder um 11.35 Schulschluss haben. „Ich hatte das Glück, dass eine Mittagsbzw. Nachmittagsbetreuung zustan-

Berufstätigkeit ist entscheidend

de kam. Ich weiß gar nicht wie das Eltern sonst schaffen, grad wenn sie kein Familiennetzwerk haben“, erklärt die Bloggerin. Gar nicht erst entstehen würden Betreuungslücken durch verschränkte Ganztages­ schulen, in denen sich Unterrichts-, Lern- und Freizeiteinheiten von 8 bis 16 Uhr abwechseln. Chancengleichheit. Um vor allem den Kindern eine (Bildungs-)Chancengleichheit zu bieten, peilt das Land Vorarlberg den Ausbau der Ganztagesschulen an. Bis zum Schuljahr 2022/23 sollen 30 Prozent der Schulpflichtigen von 6 bis 15 Jahren eine schulische ganztägige Betreuung in Anspruch nehmen. Vom Betreuungsausbau würden auch die Frauen profitieren.

„Kinderbetreuung ist in Schweden in erster Linie mit der Erwerbstätigkeit verknüpft. Die Mutter bzw. der Vater gibt der Gemeinde 4 Monate vor Arbeitsantritt bekannt, wann eine Kinderbetreuung benötigt wird. Die Gemeinde stellt den Platz in der Dagi (KITA) zur Verfügung – Kinder ab 1 Jahr haben ein Recht darauf. Die Bring- und Abholzeiten geben wir wöchentlich online bekannt. Das Essen in ‚Dagis‘und Schulen ist inbegriffen. Für die Dagi fällt ein Kostenbeitrag (3% vom Einkommen) an, höchstens allerdings 150 Euro fürs erste Kind. Für weitere Kinder kommt ein geringerer Betrag dazu. Die Schule sowie die Betreuung vor und nach Schulschluss sind kostenlos.“ Symbolbild

Nadine Dunst-Ender, LändleTV-­ Moderatorin, Bloggerin kackmom.life

Caroline Schwärzler, Gesundheitsdatenanalystin, Swindon/UK

Fotos: Kevin Schwärzler, privat

„An das Thema Kinderbetreuung bin ich völlig naiv herangegangen. Dass die ein Problem sein könnte, war mir nicht klar.“

„Engländerinnen bleiben 9 bis 12 Monate mit ihrem B ­ aby zuhause. Der Staat bzw. Arbeitgeber bietet für 9 Monate eine finanzielle Unterstützung. Für Kinder bis zum Schulbeginn mit 5 Jahren stehen ‚Nurseries‘ (­institutionelle Betreuungseinrichtungen) zur Verfügung, auch die Großeltern sind beliebte Babysitter. ­Unsere Tochter wird von einer Tagesmutter betreut, davon gibt es in England viele. Das ist ein richtiges Geschäftsmodell – teilweise mit Angestellten. Der große Vorteil einer Tagesmutter ist die ‚Wraparound care‘. Diese Rundumbetreuung macht eine Vollzeitbeschäftigung möglich, denn Kinder werden zeitlich flexibel versorgt, z.B. zur Schule gebracht oder abgeholt und über Nacht oder am Wochenende beaufsichtigt.“

Julia Bilgeri, Fachärztin Gynäkologie, Luleå/Schweden

Frauen und Männer haben Anspruch auf 480 Tage bezahlten E­ lternurlaub – 90 Tage sind für jeden Elternteil reserviert. (Quelle: government.se)

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Top-Juristinnen bei TWP Mit den Wirtschaftsanwältinnen Gabriele Meusburger-Hammerer (Partnerin), Simone Rädler (Partnerin) und Christina Lindner (angestellte Anwältin) sind drei Top-Juristinnen fester Bestandteil der renommierten Wirtschaftskanzlei im Bodenseeraum. Aktuell beschäftigt TWP Rechtsanwälte neun Rechtsanwält:innen und fünf Konzipient:innen.

Dr. Gabriele Meusburger-Hammerer

Schaut man auf die Absolventenzahlen der Universitäten, können mehr Frauen als Männer ein abgeschlossenes Jus-Studium vorweisen. In den Anwaltskanzleien sinkt der Anteil der Frauen jedoch auf weniger als ein Viertel und in Spitzenpositionen findet man Anwältinnen nur noch selten. Die Dornbirner Wirtschaftskanzlei TWP geht hier einen anderen Weg und hat Strukturen geschaffen, um kompetenten und leistungsorientierten Jurist:innen gute Aufstiegschancen zu bieten. „Die Arbeitsbedingungen sind so

Mag. Simone Rädler

flexibel, dass Anwaltstätigkeit und Familie miteinander verbunden werden können, und die Karriere von Frauen wird aktiv gefördert“, so Seniorpartner Viktor Thurnher. Dies bestätigt Simone Rädler, die gerade Partnerin bei TWP wurde: „Die Möglichkeiten, die mir innerhalb der Kanzlei geboten werden sind einzigartig in Vorarlberg. Ich wurde von meiner Zeit als Konzipientin bis heute in meiner Karriereplanung unterstützt. Das zeigt die Wertschätzung gegenüber meiner Arbeit und motiviert mich täglich, mein Bestes zu geben.“

Neben den fünf Partnern bei TWP sorgen nun die beiden Top-Juristinnen Simone Rädler und Gabriele Meusburger-Hammerer für einen starken Frauenanteil in der Partnerriege der international tätigen Wirtschaftskanzlei. „Das Ziel sollte sein, dass man nicht als einzelne Frau auffällt, sondern dass es als selbstverständlich gesehen wird, dass Frauen im Anwaltsberuf Karriere machen können“, sind sich die Anwältinnen Gabriele Meusburger-Hammerer, Simone Rädler und Christina Lindner einig.

Thurnher Wittwer Pfefferkorn & Partner Rechtsanwälte GmbH E: office@twp.at T: +43 (0) 5572 23503 www.twp.at

Dr. Christina Lindner

Die Vorarlberger Landeskrankenhäuser ­setzen immer wieder neue Maßnahmen, um Frauen zu fördern und zu unterstützen.

Fotos: Katharina Lampelmayer

Bei der Dornbirner Wirtschaftskanzlei TWP Rechtsanwälte ist es selbstverständlich, dass ­Männer und Frauen die gleichen Karrierechancen haben.

Starke Frauen-Präsenz Gleichbehandlungsstelle soll verstärkt Frauenförderung in Spitälern vorantreiben.

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ohe Rate – Mit rund 5000 Beschäftigten zählen die Vorarlberger Landeskrankenhäuser zu den größten Arbeitgebern im Land. Ein weiterer bedeutender Faktor: Über 70 Prozent der Mitarbeitenden sind Frauen. Verwaltung und Pflege sind schon lange weiblich, inzwischen ist es auch die Ärzt:innenschaft. Allerdings spiegelt sich die starke Präsenz nicht in Führungspositionen wieder. „Dort gibt es nach wie vor zu wenige Frauen“, weiß auch Ramona Dönz (33), Gleichbehandlungsbeauftragte der Vorarlberger Landeskrankenhäuser. Ab Herbst wird sie diese Funktion offiziell übernehmen. „Die Landeskrankenhäuser sollen für ein Unternehmen stehen, in dem alle Mitarbeitenden gleich sind und sich nur in ihren Funktionen unterscheiden“, erklärt Ramona Dönz das Ziel ihrer Tätigkeit. Mitsprache. Als Gleichbehandlungsbeauftragte wird Ramona Dönz mit Vertreterinnen und Vertretern aus den verschiedensten

Bereichen des Spitalwesens zusammenarbeiten. „Interessierte können bei einem Runden Tisch ihre Ideen einbringen“, nennt sie ein Beispiel für direkte Kommunikation. Sie will nichts vorgeben, sondern Mitsprache ermöglichen. Geplant ist, jeweils ein Jahresthema zu definieren und dieses dann intensiv

„Interessierte ­können beispielsweise bei einem Runden Tisch ­ihre Ideen ­einbringen.“ zu bearbeiten. Eines könnte der Frage gewidmet sein, warum es in den Landeskrankenhäusern erst wenige Frauen in eine Spitzenposition geschafft haben. „Es gilt zu ergründen, woran es liegt und wo noch Steine aus dem Weg zu räumen sind“, erklärt Ramona Dönz. Maßnahmen gesetzt. Was die Gehälter betrifft, beginnt die Gleichbehandlungsbeauftragte auf hohem Niveau: Frauen und Männer sind gleich eingestuft. „Darüber hinaus

wurden zahlreiche andere Maßnahmen gesetzt, um Frauen im Unternehmen zu halten und zu fördern“, berichtet sie von flexiblen A rbeitsz eit modellen und Fortbi ldu ng s m ö gl i c h k e it e n auch während der Karenz. Das umfangreiche Kinderbetreuungsangebot ist laut Ramona Dönz für Familien ebenfalls von großer Bedeutung. Sie unter­streicht die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Ausbaus, der vorangetrieben werde. Aktuell erhält das Landeskrankenhaus Bregenz einen neuen Kindergarten mit rund 100 zusätzlichen Plätzen.

„Ein wichtiger ­Faktor bei der Frauen­förderung ist auch das­ Kinder­be­treuungsangebot“, so Ramona Dönz, Gleichbehand­ lungsbeauftragte

Vlbg. KrankenhausBetriebsgesellschaft.m.b.h., Carinagasse 41, A-6800 Feldkirch www.landeskrankenhaus.at

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Für Susanne Marosch ist es eine Selbstverständlichkeit, sich für andere einzusetzen. Ziel ihres gemeinnützigen Vereins „Geben für Leben“ ist es, an Leukämie erkrankten Menschen die höchstmögliche Chance auf Überleben zu geben.

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usammen mit vielen freiwilligen Helfern organisiert sie regelmäßige Typisierungsaktionen in Vorarlberg, um lebensrettende Stammzellenspender zu finden. Ein Interview über großes Engagement, bewegende Schicksale und das, was im Leben wirklich zählt. Erzählen Sie uns bitte kurz etwas über die Arbeit? Der Verein „Geben für Leben – Leukämiehilfe Öster­ reich“ wurde aus einer persönlichen Betroffenheit heraus gegründet (Anm. d. Red.: Susannes Mutter Herlinde erlebte hautnah, was es bedeutet, an Blutkrebs zu erkranken: Ihre Nichte bekam die Diagnose Leukämie und einzig die Transplantation von gesundem Knochenmark konnte sie retten). Unsere Mitarbeiter:innen haben es sich seit über 20 Jahren zum Ziel gesetzt, Menschen für eine lebensrettende Stammzellspende zu gewinnen, um schwerkranken Menschen eine Chance auf Leben zu schenken. Durch unsere Arbeit konnten bereits über 116.000 Menschen typisiert und 269 lebensrettende Stammzellspender gefunden werden.

Rund die Hälfte der Erwerbstätigen in Vorarlberg sind Frauen. Ihr Anteil bei den Vollzeitbeschäftigten beträgt jedoch nur 30 Prozent, bei den Teilzeitbeschäftigten sind es hingegen 84 Prozent. Nach wie vor zählen unbezahlte Arbeiten wie Kinderbetreuung, die Pflege von Angehörigen und der Haushalt in erster Linie zu den Aufgaben der Frauen. Die Corona-Krise hat die Situation weiter verschärft. Das Frauennetzwerk Vorarlberg engagiert sich für Gleichberechtigung in allen Bereichen der Gesellschaft. Sei auch Du dabei. Gemeinsam können wir viel bewegen.

Fotos: shutterstock, Geben für Leben

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Vorarlberg braucht engagierte Frauen.

Auf der Suche nach rettenden Engeln

Die Chancen, außerhalb der Familie einen passenden Stammzellspender für einen Patienten zu finden, liegen je nach DNA-Typ bei 1:500.000 bis mehrere Millionen. Wir führen daher in regelmäßigen Abständen Typisierungsaktionen durch, um möglichst viele Menschen für die weltweite Spenderdatei zu gewin-

nen. Dabei werden gleichzeitig Spendengelder gesammelt, um die Laborkosten für die Typisierungen in Höhe von 40 Euro pro Person finanzieren zu können. Ihr Engagement könnte auch als Suche nach „rettenden Engeln“ bezeichnet werden. Ist es eine der schönsten und traurigsten Aufgaben zugleich? Obwohl uns unsere Arbeit oft mit traurigen Schicksalen konfrontiert, ist sie doch eine der schönsten Aufgaben, die man sich vorstellen kann. Täglich erleben wir große Hilfsbereitschaft und Anteilnahme der Menschen, die uns bei der Suche nach Lebensretter:innen unterstützen oder selbst welche werden. Diese Zusammenarbeit erfüllt uns mit großer Freude und Dankbarkeit. Auch die berührenden Rückmeldungen der vielen betroffenen Familien, denen wir helfen dürfen, sorgen täglich für sehr emotionale Momente. Warum ist es wichtig, sich typisieren zu lassen? Täglich erkranken allein in Österreich drei Menschen an Leukämie – darunter auch viele Kinder. Gerade erst haben wir vom Fall des vierjährigen Aaron erfahren, der als Hochrisikopatient eine lebensrettende Stammzellspende braucht. Auch die zwei jungen Mütter Lucia und Jana sind dringend auf eine rettende Spende angewiesen. Je mehr Menschen sich typisieren lassen,

desto größer ist die Chance, ihren passenden Spender zu finden. Was treibt Sie im Leben an? Ich hatte im Leben einige Herausforderungen zu meistern. Heute bin ich in der glücklichen Position, dass ich gesund bin und wunderbare Wegbegleiter:innen habe. Heute geht es mir sehr gut. Also möchte ich gerne etwas von diesem Glück an andere weitergeben, denen es nicht so gut geht. Sie haben viele Menschen, Schicksale begleitet. Hat sich dadurch Ihre Einstellung zum Leben verändert? Ich hatte schon immer eine sehr positive und wer ts ch ätz ende Einstellung zum Leben. Beim Anblick dieser Schicksale weiß ich jedoch noch mehr zu schätzen, was für wunderbare Geschenke ich vom Leben bekommen habe. Das erfüllt mich mit großer Dankbarkeit. Was würden Sie sagen, zählt im Leben wirklich? Liebe, Freundschaft und Gesundheit. Ein herzliches und menschliches Miteinander in allen Bereichen unseres Lebens. Das Verbindende anstatt von Trennendem. Und natürlich gutes Essen.

Susanne Marosch und ihr Verein ­„Geben für Leben“, konnte bereits über 116.000 Menschen typisieren und 269 lebensrettende Stammzellspender finden.

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Daniela Langridge (re.). Nach ­Abschluss der Tou­ rismusschule und einigen Jahren in ­England entschied sich die V­orarlber­ gerin für den Wech­ sel ins Banken­ wesen. Die Leiterin der Filiale Götzis ist ­Mutter von drei Kin­ dern (2x 8 und 5 Jahre alt).

POWERFRAU MIT HERZ

Frau Sonjas Gespür für Schönes

Grit Delavier. Die Berlinerin ist seit mehr als 20 Jahren in der Welt der Ban­ ken zu Hause. Vor 13 Jahren kam sie mit ihrer Familie nach Vorarlberg. Die Leiterin der Filia­ le Bregenz hat zwei Kinder (14 und 16 Jahre alt).

Unternehmerin Sonja Ladstätter-Fussenegger beweist: wer seinen Job mit Leidenschaft und Herzblut macht, der ist auch richtig gut darin. Und so „möbelt“ die Powerfrau mit ihren Wohnaccessoires und Heimtextilien die Drehscheibe Dornbirn, Wien, Split erfolgreich auf.

Es braucht Mut und Teamwork bau und darüber hinaus. Wir unterstützen sie in guten wie in weniger guten Zeiten und versuchen stets, Lösungen zu finden. Grit: Toll ist natürlich auch der interessante Wirtschaftsraum. Es gibt große Unternehmen mit enIhr seid beide voll berufstätig. ormem Potenzial, wir haben Wie kam es zu der Entscheidung? Kund:innen aus Vorarlberg, aus Daniela: Ich wurde 2013 Mama von der Schweiz und Deutschland. Der Zwillingen. Schon damals teilte ich Finanzsektor entwickelt sich immir die Karenz mit meinem Ehemer weiter. Bei dieser Entwicklung mann. Als ich 2016 dann unser dabei zu sein und drittes Kind bekomsie mitzugestalten, men habe, war „Wenn Kunden in macht schon einen schnell klar, dass großen Reiz aus. er weiter zu Hause unsere Filialen bleiben wird. Die kommen, sollen Daniela, du bist Hintergründe sind ganz praktische: nach der Karenz sie ein Wow-­ Mein Mann arbeitet relativ schnell in Erlebnis haben als Koch. Und die den Beruf zurück. und sich will­ Arbeitszeiten in der Wie war der WieGastronomie sind kommen fühlen.“ dereinstieg? wenig familienDaniela: Problemfreundlich. So hat Daniela Langridge und Grit Delavier, los. Die PersonalabVolksbank-Filialleiterinnen sich das für uns so teilung der Volksangeboten. bank war wirklich Grit: Für mich als Berlinerin war dahinter, dass ich einen guten Wiedas schon immer normal. Ich bin so dereinstieg habe und auch in einen aufgewachsen, dass sowohl Mama Bereich komme, der mir gefällt. Es als auch Papa morgens zur Arbeit war top organisiert. Ich wusste gehen. Und ich denke, so wie man schon im März, wo ich im August es kennenlernt, übernimmt man es wieder anfange zu arbeiten. dann auch für sich selbst. Ist es immer einfach, Beruf und Was schätzt ihr an eurer Arbeit? Familie unter den berühmten eiDaniela: Das Teamwork und die nen Hut zu bringen? Beziehungen, die wir zu unseren Daniela: Ganz klar, wenn ich die Kund:innen aufbauen können. Unterstützung meines Mannes Schließlich begleiten wir sie im Idenicht hätte, könnte ich das so nicht alfall von der Geburt bis zum Hausmachen. Wir wohnen sehr ländlich,

Fotos: Philipp Steurer

Sie sind erfolgreich im Beruf, top ausgebildet und engagierte ­Mütter. Die Volksbank-Filialleiterinnen Grit Delavier und Daniela Langridge im Gespräch.

da ist vor allem die Kinderbetreuung noch ein Problem. Also da wäre schon noch Luft nach oben. Grit: Und dabei ist genau die Kinderbetreuung das Wichtigste. Wenn ich weiß, meine Kinder haben eine gute Betreuung und einen geregelten Tagesablauf, dann habe ich als Mutter die Voraussetzung und die Ruhe, mich auch komplett auf meine Arbeit zu konzentrieren. Darum habe ich darauf immer großen Wert gelegt. Darüber hinaus braucht es aber natürlich auch den familiären Rückhalt. Mein Mann und ich haben uns immer als Team gesehen. Und Teamwork in der Familie ist das Gleiche wie in der Arbeit: ohne funktioniert es nicht. Daniela: Und natürlich geht es auch um den Arbeitgeber, der er-

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ien Margareten, 9.30 Uhr. Die kunstvollen, schwarzen Gittertüren sind noch geschlossen und trotzdem wird im „Heimweh“ in der Wiedner Hauptstraße 81 schon emsig gearbeitet: Kisten werden ausgepackt, Möbelstücke verschoben, neue Wohnaccessoires und Heimtextilien kunstvoll arrangiert. In ihrem Conceptstore stellt Sonja Ladstätter-Fussenegger eindrücklich unter Beweis, dass sie einen Sinn für handgefertigte Produkte mit zeitlosem Design hat. Auf gut 300 m2 präsentiert die gebürtige Kroatin ihre persönlich ausgesuchten Lieblingsstücke. Dabei kommt ihre Schwäche für schöne Dinge nicht von ungefähr: Sonja Ladstätter-Fussenegger war viele Jahre für das Design der Textilprodukte des Vorarlberger Traditionsunternehmens David Fussenegger verantwortlich. „2010 ging mein Mann in den Ruhestand und übergab das Unternehmen. Das war der Zeitpunkt für mich, um beruflich durchzustarten.“ Es folgte zuerst der DF-Shop im Lagerhaus Dornbirn, dann das Heimweh im 5. Wiener Gemeindebezirk.

kennt, was er an gut ausgebildeten Frauen hat. Wir können beispielsweise sehr flexibel arbeiten und Homeoffice nutzen. Welchen Tipp gebt ihr Frauen, die auch gerne wieder zurück in den Beruf gehen würden? Beide: Mut haben, sich trauen und sich selbst treu bleiben. Und vor allem: kein schlechtes Gewissen haben, das ist sehr wichtig. Einfach machen!

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Fotos: Petra Reiner

Mein Geld macht schlau.

Warum gerade in der Bundeshauptstadt? „Wir hatten eine Wohnung in Wien und ich dachte mir, warum nicht auch dort arbeiten“, so die leidenschaftliche Kunstliebhaberin. Derzeit ist ein weiterer Ableger in Split, dem Geburtsort der umtriebigen Wahl-Vorarlbergerin, geplant. Woher sie damals den Mut nahm, beruflich nochmals voll durchzustarten? „Ich war und bin überzeugt, dass es das Richtige ist und habe immer zu 100 % an den Erfolg geglaubt“, begründet Ladstätter-Fussenegger ihre Entscheidung und folgt folgender Philosophie: „Man darf nicht stehen bleiben, sondern muss sich immer weiterentwickeln.“ Kein Wunder, dass sie zum Thema Ruhestand eine klare Meinung hat: „Die Leute fragen mich immer: wann gehst du endlich in Pension? Aber die Menschen wissen nicht, wie glücklich mich meine Arbeit macht.“ Offen für Neues. Das Gespür für Schönes kommt ihr dabei zupass: „Bereits bei Fussenegger habe ich mich mit Trends beschäftigt und auf neue Strömungen konzentriert,

„2010 ging mein Mann in den Ruhestand und übergab das Unternehmen. Das war der Zeitpunkt für mich, um beruflich durchzustarten“, erzählt Sonja Ladstätter-Fussenegger.

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Wohnen erlebbar, spürbar machen, lautet das Credo und so warten zahlreiche aufeinander abgestimmte „Schätze“ in den verschiedenen Wohnwelten darauf, entdeckt zu werden. Neben Textilien aus Vorarlberg finden sich Accessoires für Küche, Wohnzimmer oder Bad, Büroartikel und nachhaltiges Spielzeug im nordischen Design.

denen eben nicht alle anderen gefolgt sind, sondern von denen ich persönlich überzeugt war.“ Noch heute bereitet sich die Unternehmerin mit akribisch ausgearbeiteten Farb- und Trendcollagen auf die neue Saison vor. „In den Läden ist wirklich nur das, was mir persönlich gefällt.“ Auf ihrer Suche nach dem Außergewöhnlichen ist Ladstätter-Fussenegger stets offen für Neues, Schönes, von Hand Geschaffenes – abseits der üblichen Massenproduktion. Wohnen erlebbar, spürbar machen, lautet das Credo und so warten zahlreiche aufeinander abgestimmte „Schätze“ in den verschiedenen Wohnwelten darauf, entdeckt zu werden. Neben eben den Texti­ lien aus dem „Ländle“ finden sich Accessoires für Küche, Wohnzimmer oder Bad, Büroartikel und nachhaltiges Spielzeug im nordischen Design sowie stylishe Einzelstücke wie etwa im Wiener Heimweh die Sitzbank der kroatischen Designerin Lea Aviani. Die entsprechende Präsentation in ihren Shops ist Ladstätter-Fussenegger besonders wichtig, denn „die Menschen

wollen die Sachen spüren, verweilen und sich mit dem Personal vor Ort unterhalten. Sie kommen wieder, weil sie sich wohlfühlen und transportieren dieses Gefühl in die eigene Wohnung.“ Orte mit Seele. Die Auswahl an Einzelstücken und ausgesuchten Accessoires in ihren beiden „Halbinseln“, wie sie die Häuser in Dornbirn und Wien mit den zwei Fens­ terfronten liebevoll bezeichnet, kann sich sehen lassen. „Man muss uns entdecken und wer uns einmal entdeckt hat, kommt immer wieder“, so die Vorarlbergerin, die ihre Standorte ganz bewusst ausgewählt hat, um abseits der großen Einkaufsstraßen ein entspanntes Einkaufserlebnis zu vermitteln. Und so handelt es sich bei den Stores nicht nur um „bloße Geschäfte“, sondern um „architektonisch gut gedachte Orte“, die in sich stimmig sind. Die Entrepreneurin geht stets mit großem Respekt vor der Architektur an die Gestaltung eines Orts. Soll heißen: „Die Seele eines Gebäudes, der Charakter, muss erhalten

bleiben, dann werden auch die Objekte im Inneren lebendig.“ So wurde das Lagerhaus in Dornbirn in Zusammenarbeit mit Architekt Achim Schmitz aus Düsseldorf behutsam zurückrenoviert, um die alten Elemente des früheren Kartoffelhauses wieder ans Tageslicht zu befördern. Das Gleiche gilt für ihr neuestes Projekt: das Heimweh in Split, das Sonja Ladstätter-Fussenegger inspirierenderweise den „Bunker“ nennt: Viel Beton, acht Meter hohe Decken, stationiert gegenüber dem Bootsbau von Split. „Es ist ein grindiges Eck, mit Blick auf eine Halbinsel mit einem Dörfchen voller Leben. Es ist aber auch eine Gegend, die jeder kennt“, begründet sie die Wahl ihrer neuesten Location und fügt mit einem herzlichen Lachen hinzu: „Mich zieht es in Ecken, die grindig sind.“ Zum 10-jährigen Jubiläum des Heimwehs Wien, soll im nächsten Jahr der Bunker eröffnet werden. Urlauber, die nach Kroatien reisen, können dann dort ihre Ferienappartements mit Lieblingsstücken aus Vorarlberg einrichten.

Im magischen Dreieck. Doch mit dem Heimweh in Split sind die unternehmerischen Pläne der umtriebigen Vorarlbergerin noch lange nicht zu Ende: Auf der Insel Hvar plant Ladstätter-Fussenegger bereits weitere „touristische Geschichten“ – unter anderem den Satelliten, ein schwebendes Haus, das nicht nur durch seine außergewöhnliche Architektur beeindruckt. Dornbirn, Wien, Split – LadstätterFussenegger liebt ihr „magisches Dreieck“, wie sie ihre drei Heimaten mit Bedacht nennt, denn „jedes dieser Projekte ist anders“: Zentrale und Ausgangspunkt ist und bleibt das Lagerhaus in Dornbirn, Kroatien bezeichnet die Herkunft und zugleich die unternehmerische Vision – und Wien? Nicht nur das „Heimweh“ zieht sie in die Hauptstadt, sondern auch die Sehnsucht nach ihren Kindern: „Ich komme so gern nach Wien, weil ich dort die Konzerte von Alex und Natalia genießen kann“, erzählt sie mit einem Strahlen im Gesicht und fügt hinzu: „Ich bin reich, weil ich drei Heimaten habe: Vorarlberg, Wien, Kroatien – und dieses Glück möchte ich teilen.“

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Adieu Klischee

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rauenberufe und Männerdomänen – man sollte meinen, dass diese Kategorien heutzutage überholt sind. Und doch sind viele Berufszweige nach wie vor stark von einem Geschlecht dominiert. Das ist nicht nur ein kosmetisches Problem: Die starke Segregation auf dem Arbeitsmarkt ist auch einer der Gründe dafür,

Viel hat sich in Sachen Gleichberechtigung schon getan, und doch sind sie in Österreichs stark segregiertem Arbeitsmarkt immer noch eine Ausnahme: Männer, die sich für einen Job in traditionell weiblich dominierten Bereichen entscheiden, genau wie Frauen in klassischen Männerdomänen. Wie arbeitet es sich heute als Frau im Handwerk – oder als Mann im Kindergarten? Vier Vorarlberger:innen in Berufen jenseits der Klischees berichten über ihre Erfahrungen.

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dass Österreich eines der EU-Länder mit den größten geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden ist. Denn klassische Männerberufe werden oft besser bezahlt als Tätigkeiten, die häufig von Frauen ausgeübt werden. So sind laut Statistik Austria etwa im Bereich Erziehung und Unterricht 70 %, im Gesundheits- und Sozialwesen sogar fast

80 % aller Jobs weiblich besetzt. Umgekehrt sieht es am Bau aus: Hier ist nicht einmal jeder siebte Beschäftigte eine Frau. Vorbehalte überwinden. Doch auch wenn man sie zuweilen mit der Lupe suchen muss, gibt es sie natürlich: Männer, deren beruflicher Alltag sich um Schönheits-

pflege oder Kinderbetreuung dreht genauso wie Frauen in Handwerk, Technik und Verkehrswesen. Aber wie ist es eigentlich, in einem Beruf zu arbeiten, der so gar nicht dem Klischee entspricht? Vier Vorarl­ ber­ ger:innen erklären, warum sie ihren Beruf gewählt haben, was sie daran lieben und welche Reaktionen sie im Alltag erfahren.

Es hat sich Vieles ins Positive verändert.

Im Arbeitsalltag ist das Geschlecht egal.

Ich liebe die Freude meiner Kunden.

Nach einer Zeit in der Banken- und Versicherungsbranche und in der Gastronomie hat mich eine Freundin auf den Beruf gestoßen. Tatsächlich hatte ich immer schon gern mit Kindern zu tun – ich war Fuß­balltrainer, Jung­scharführer, Au-pair in Paraguay . . . Also habe ich berufsbegleitend die Ausbildung zum Kindergartenpädagogen absolviert. Ich liebe die Arbeit mit Kindern, weil sie so abwechslungsreich ist. Und ich finde es toll, die Entwicklung der Kinder begleiten zu können. Dass das ein typischer „Frauenberuf“ ist und ich vor allem weibliche Kolleginnen haben würde, war mir egal. Trotzdem erlebe ich als Mann im Kindergarten noch viele Vorbehalte. Im Gespräch mit den Eltern gehe ich damit aber ganz offen um, und die meisten sind sehr aufgeschlossen.

Ich komme aus einer Landwirtsfamilie und habe mit 18 statt dem Traktor- gleich den Lkw-Führerschein gemacht. Ein paar Jahre später hat mich dann eine Freundin an eine Bekannte vermittelt, die eine Fahrerin suchte. Ich dachte erst, ich probiere es einfach mal aus – und jetzt bin ich seit 23 Jahren ­Lkw-Fahrerin. Ich schätze daran vor allem das selbstständige Arbeiten.

Ich habe in viele Berufe hineingeschnuppert, aber am Ende doch beschlossen, im Betrieb meines Vaters die Lehre zu machen. Inzwischen bin ich seit 16 Jahren Rauchfangkehrerin. Ich mag an meinem Beruf vor allem den Kundenkontakt und die Möglichkeit, mir den Tag selbst frei einteilen zu können.

Zu meinem Beruf bin ich über einen kleinen Umweg ­gekommen: Ich wollte eigentlich Maskenbildner werden, dafür braucht man auch die Friseurlehre. So habe ich angefangen und bin schließlich dabeigeblieben. Am schönsten finde ich an meinem Beruf die Begeisterung der Kunden – dass man in so kurzer Zeit jemandes Ä ­ ußeres verändern und die Person zum Strahlen bringen kann. Man wird mit dieser Berufswahl natürlich gerade in der Schule schon gerne abgestempelt. In meinem Freundeskreis war das aber zum Glück nie ein Problem.

Dass sich so wenige Männer für den Beruf entscheiden, liegt meiner Meinung nach neben den üblichen Klischees vor allem am Gehalt. Das ist aber auch ein gesellschaftliches und politisches Thema.

Als ich vor über 20 Jahren angefangen habe, gab es schon sehr viele Vorurteile. Wenn ich bei einer Firma angekommen bin, kamen oft blöde Sprüche, ob ich das mit dem Rückwärtsfahren hinkriege und Ähnliches. Aber in den letzten Jahren hat sich das ziemlich geändert. Auch unter Kollegen ist es kein Thema mehr. Insgesamt hat sich Vieles ins Positive verändert. Im Vergleich zu früher ist der Beruf mit den neuen Lkw sehr viel komfortabler geworden. Auch der Umgang innerhalb der Firma ist bei Gebrüder Weiss sehr angenehm. Aber wir Frauen sind natürlich immer noch absolut in der Minderheit.

Martin Gruber

Angelika Jäger

35, Kindergartenpädagoge aus Dornbirn.

45, Lkw-Fahrerin aus Hohenems.

VORARLBERG IST WEIBLICH

Foto: Gebrüger Weiß, Alexandra Serra, Roland Paulitsch

Mit Vorbehalten gehe ich offen um.

Vor allem früher bin ich mit meinem Beruf natürlich schon immer sehr aufgefallen. In der Berufsschule war ich auch das einzige Mädchen in der Klasse und das war nicht unbedingt immer angenehm. Wenn ich heute neue Leute kennenlerne, sind die auch oft ein bisschen erstaunt. Aber im Arbeitsalltag ist es wirklich egal, auch vonseiten der Kunden. Mich würde freuen, wenn mehr junge Frauen den Beruf lernen würden. Es ist lange nicht mehr so eine „schmutzige“ Tätigkeit wie früher – vieles hat mit Messungen zu tun oder mit Mechanik. Und durch die flexiblen Arbeitszeiten ist es auch ein sehr familienfreundlicher Job, auch für Wieder­ einsteigerinnen.

Viele sind begeistert, dass ich als Mann diesen Beruf ausübe. Natürlich gibt es auch Herausforderungen, und gerade am Anfang war oft der Verdienst ein Thema. Dabei kann man mit einer guten Ausbildung und Trinkgeld vieles ausgleichen – gerade wenn man seinen Job gerne und mit Freude macht. Leider entscheiden sich trotzdem sehr wenige junge Menschen, und darunter besonders wenige Männer, für den Beruf.

Martina Hämmerle

Philipp Streitler

32, Rauchfangkehrerin aus Schwarzach.

32, Friseur aus Wolfurt.

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Elternkarenz, Erwerbstätigenquote, Lebenserwartung, Ausbildungsniveau, Lehre, Bruttojahreseinkommen … Bruttojahreseinkommen in Vorarlberg 2019 Unselbstständig Erwerbstätige: Frauen 21.719 Euro Männer 41.367 Euro

Im Jahr 2020 haben sich 46,5 Prozent der Jugendlichen in Vorarlberg für eine Lehre entschieden (2008 Lehrlinge) 62,1 Prozent der männlichen Jugendlichen und lediglich 29,7 Prozent der weiblichen Jugendlichen (österreichweit 32,4 Prozent). Auch die Wahl des Lehrberufes ist nach wie vor sehr traditionell geprägt. Bei Mädchen sind die drei beliebtesten Lehrberufe schon seit vielen Jahren: Einzelhandelskauffrau, Friseurin und Bürokauffrau. Buben entscheiden sich am häufigsten für technische Berufe wie Metalltechnik, Elektrotechnik und Kraftfahrzeugtechnik. Nach jahrzehntelangem Bemühen, mehr Frauen in technische Berufe zu bringen, wählen etwa 6,9 Prozent der Mädchen den Beruf der Metalltechnikerin. Dieser Lehrberuf liegt aktuell an vierter Stelle der zehn beliebtesten Lehrberufe.

Das nicht arbeitszeitbereinigte geschlechterspezifische Verdienstgefälle beträgt

47,5 Prozent Bürgermeister:innen in Vorarlberg 2021 6 Frauen 90 Männer

Pensionist:innen

Bruttojahreseinkommen der Pensionist:innen in Vorarlberg, Median 2019

Ausbildungsniveau

Das geschlechterspezifische Verdienstgefälle beträgt 46,4 Prozent. Ein Viertel aller Pensionistinnen in Vorarlberg bezieht ein Pensionseinkommen von max. brutto

9322 Euro

im Alter von 15+ bis 64 Jahren in Österreich 2018:

Abschluss einer mittleren oder höheren Schule:

Frauen 30 Prozent Männer 34,7 Prozent

Der Anteil an Teilzeitbeschäftigung ist in Vorarlberg bei den Frauen mit 51,1 Prozent überdurchschnittlich (Österreich: 47,7 Prozent), bei den Männern dagegen mit 8,8 Prozent unter dem Schnitt (Österreich: 10,7 Prozent).

verwirklichen zu können und neue Wege zu gehen. Hierfür eignet sich Dornbirn als Standort und vor allem Juwelier Präg perfekt: „Juwelier Präg ist die erste Adresse in Vorarlberg und im Bodenseeraum und das in einer tollen Stadt wie Dornbirn, für mich die attraktivste Stadt mit urbanem Touch in der ganzen Region.“ Durch die ideale Lage im VierLänder-Eck ist Präg Dornbirn über die Grenzen hinweg international tätig und bekannt.

Von Beginn an hat sie bereits einige Hürden gemeistert sowie Mut und Weitblick bewiesen. Als erfolgreiche Unternehmerin und kreative Schmuckdesignerin ist sie ein Vorbild für viele junge Frauen. Einzigartiges Gespür. Die Liebe zur Ästhetik, der geübte Blick für hochwertige Materialien, der Respekt vor Design und Qualität, der Umgang mit großen internationalen Marken – das alles wurde Anna-Lena bereits in die Wiege gelegt. „Mit edlem Schmuck und wertvollen Uhren bin ich praktisch aufgewachsen. Die Freude meiner Eltern an ihrem Geschäft und ihrer Arbeit hat sich auf uns Kinder übertragen“, schwärmt Anna-Lena. Die jahrelange Erfahrung im Juweliergeschäft und das Gespür für Ästhetik lassen Anna-Lena selbstsicher in die Eigenständigkeit starten. Auch dank der Geschwister, Uschi Dunzinger-Präg und Rudi Präg, die sie bei der Übernahme mit ihrem Wissen tatkräftig unterstützt haben. Und dann die Familie, die ihr bei wichtigen Entscheidungen zur Seite steht. Die erste Adresse. Seit 118 Jahren gilt Präg Dornbirn als der Inbegriff

Kreativer Kopf – Unternehmerin und Designerin Anna-Lena Hollfelder.

für hochwertige Uhren, Schmuck und Optik weit über die Grenzen hinaus. Das renommierte Dornbirner Familienunternehmen bietet für Anna-Lena Hollfelder die Möglichkeit, Qualität und Tradition mit modernen Ideen in die Zukunft zu führen. Nach dem Aufwachsen im behüteten Allgäu sehnte sich Anna-Lena nach einem urbaneren Umfeld, um sich

Werte schaffen. Mit einem tiefen Werteverständnis, einem Gespür für Menschen und einem besonderen Blick für Schmuck schafft Anna-Lena die perfekte Grundlage, um das Traditionsunternehmen weiterzuführen und in eine neue Ära zu leiten. Gerade in Zeiten der Unsicherheit lohnt es sich, hochwertige Schmuckstücke und Uhren als Wertanlage zu sehen. Hierzu berät sie ihre Kunden gerne ausführlich. Durch die Ausbildung zur Gemmologin und Diamantgutachterin kennt Anna-Lena sich besonders gut aus und weiß worauf bei wertvollem Schmuck zu achten ist. Außerdem hat sie neben ihrem BWL-Studium eine internationale Fachausbildung absolviert und vier Jahre lang Erfahrung im elterlichen Betrieb gesammelt. Ihre Expertise zeigte sie auch in der Jury für den „Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis“.

Mit ihrem eigenen Schmucklabel „Tender Rose“ kreiert Anna-Lena Holl­ felder einzigartige Schmuckstücke.

Marktstraße 18, 6850 Dornbirn, Tel. +43 5572 22374, www.praeg.at

Abschluss einer Hochschule oder Akademie:

Frauen 10,8 Prozent Männer 11,1 Prozent

Erwerbstätigenquote Die Erwerbstätigenquote von Frauen ist in den letzten 20 Jahren stetig gestiegen. Im Jahr 2019 betrug sie in Vorarlberg 71,6 Prozent, im Österreichschnitt 69,2 Prozent. Das ist auf den Bildungsaufstieg, vor allem aber auf den Anstieg von Teilzeitarbeit und die Expansion des Dienstleistungssektors zurückzuführen.

Für Anna-Lena Hollfelder ging ein großer Traum in Erfüllung, als die junge Allgäuerin im November 2019 den Traditionsjuwelier Präg Dornbirn übernahm.

Im Jahr 2019 arbeiteten in Vorarlberg 46.000 Frauen in Vollzeit und 48.100 in Teilzeit, das heißt mehr als jede zweite erwerbstätige Frau war teilzeitbeschäftigt. Teilzeitarbeit obliegt vor allem Frauen mit Kindern – die Teilzeitquote der Mütter beträgt 82,1 Prozent. Die Folge ist vielfach die alleinige Zuständigkeit der Frauen für die unbezahlte Familien- und Sorgearbeit. Besonders für Frauen in Einelternfamilien kann Teilzeitarbeit, speziell in Niedriglohnbranchen, existenzbedrohend wirken.

Herbstzeit-Lose im ZIMBAPARK Auch die Elternkarenz liegt weiter fast ausschließlich im Zuständigkeitsbereich der Mütter. Gehen Väter überhaupt in Karenz (in Vorarlberg 13 Prozent, im Österreichschnitt 20 Prozent), dann viel kürzer, und im Gegensatz zu Frauen haben sie keine Einkommensverluste zu verzeichnen.

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