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Trendiges Natur- erlebnis Klettersteige
Das Allerwichtigste beim Bergsteigen ist, dass man lange lebt!
Alois Franz Trenker
Aus dem klassischen Bergsteigen heraus hat sich das Klettersteiggehen entwickelt und kann als eigene Bergsportart betrachtet werden.
Ein Klettersteig ist ein mit Eisenleitern, Eisenstiften, Klammern und Seilen gesicherter Kletterweg, am natürlichen oder künstlichen Fels. Früher wurden lediglich Felspassagen von Wanderwegen mit Stahlseilen abgesichert, um sie relativ gefahrlos passieren zu können. Inzwischen gibt es etwa 1500 Klettersteige in den Alpen, die von verschiedenen Organisationen und Vereinen gebaut, gesichert und gewartet werden. Die meisten Steige gibt es in Österreich, der Schweiz und Italien. Was macht sie aus, was ist zu beachten und welche Voraussetzungen bzw. welche Ausrüstung ist notwendig?
Klettersteige in der Bodenseeregion
Die „vie-ferrate“ (Eisenwege) erfreuen sich größter Beliebtheit! Ursprünglich dienten die Drahtseilversicherungen, die an einzelnen kritischen Stellen angebracht waren, nur als Hilfsmittel, um diese relativ gefahrlos überwinden zu können. Heute gibt es, alleine in den Alpen, über 1500 Klettersteige.


Daniel Zündel – BWT
Österreich Wälder-Klettersteig und AbendrotKlettersteig, Schnepfau/Vorarlberg
Zwischen Mellau und Au liegen zwei Sportklettersteige, die von Mitgliedern der Bergrettung Mellau vor einigen Jahren errichtet wurden. Die Touren sind miteinander verbunden und befinden sich an den Felsabbrüchen des sogenannten Widerschrofens bei Schnepfau.
Die linke Route trägt den Namen Wälder-Klettersteig und wird in die Schwierigkeitsstufe D eingeordnet. Gleich beim Einstieg geht es steil nach oben und bleibt auch steil. Da sind die vielen Eisentritte sehr willkommen. Die Verbindung zur noch anspruchsvolleren Abendrot-Route befindet sich im oberen Drittel, bei der ersten Rastbank. Diese Tour wird schon in die Kategorie D/E eingestuft. Da braucht man ordentlich Armkraft und sie ist für weniger Geübte oder gar Ungeübte tabu! Wenn sie von unten in Angriff genommen wird, geht es vertikal durch die extrem ausgesetzte Wand. Die Tritthilfen sind für diese Steilheit zwar recht sparsam gesetzt, geben aber dennoch Sicherheit. Für Könner ist der Abendrot-Klettersteig eine wahre Spielwiese! Oben angelangt, kann man ganz bequem zurück zum Parkplatz spazieren.
Chris Kessler

Österreich, nahe Schweiz Via Kessi, Via Kapf und Via Örfla, Götzis/Vorarlberg
Die drei Klettersteige haben einen sehr unterschiedlichen Charakter und können einzeln oder als Triple erklettert werden. Die Via Kapf und die Via Kessi warten mit Ausgesetztheit und einem herrlichen Blick in Richtung Bodensee auf. Die Via Örfla beeindruckt durch die unverfälschte Atmosphäre entlang einer wilden Klamm.
Die Via Örfla bietet wenig Steilpassagen und folgt, erst einfach zu klettern, der Schlucht. Im Ausstiegsbereich wartet dann aber noch eine schwierige und fordernde Stelle auf den Kletterer, was den Schwierigkeitsgrad D durchaus rechtfertigt. Die Via Kapf ist ein schwieriger, aber gut abgesicherter Steig der Kategorie D/E, der den Klettersteiggehern viel Kraft und Geschicklichkeit abverlangt. Wer das Triple voll machen und sich den Abstieg zu Fuß ersparen will, kann die Via Kessi hinunterklettern. Diese Route fällt ebenfalls in den Schwierigkeitsgrad D/E, belohnt aber mit einem atemberaubenden Ausblick über das Rheintal und bei gutem Wetter sogar weit über den Bodensee hinaus. Im Steig befindet sich ein Bier-Zapfhahn, der leider nicht in Betrieb ist, da die Anbringung ein Aprilscherz einer Vorarlberger Brauerei war.
Deutschland Hindelanger Klettersteig Bad Hindelang/Bayern
In den Jahren 1973 bis 1978 wurde der Hindelanger Klettersteig von der Alpenvereinssektion Allgäu/Immenstadt und der Nebelhornbahn errichtet. Zum 25-Jahr-Jubiläum wurde der Steig im Jahr 2003 überholt. Auch diese Tour wird als mittelschwer und somit in die Kategorie C eingeordnet. Auf den fast vier Kilometern Länge bietet sich dem Kletterer ein Grat voller Gegensätze.
Von der Bergstation der Nebelhornbahn geht es in Richtung des ersten Turms. Ist dieser überwunden folgt schon die erste Leiter und danach ein luftiger Grat. Von diesem steigt man, nach einer Scharte, auf den Westlichen Wengenkopf. Der Abstieg erfolgt wieder über eine Scharte. Hier wäre die „Schnupperrunde“ zu Ende und der erste Zwischenabstieg möglich. Über einen langen und teilweise ausgesetzten Grat geht es steiler aufwärts, wieder über eine Leiter, bis der Östliche Wengenkopf erreicht ist. Von diesem klettert man wieder abwärts. Ein ansteigender Grat führt zu einer weiteren Leiter, an deren Ende noch eine Gratpassage wartet. Nach einem kleinen Spitz klettert man steil hinunter und gelangt über eine Leiter zum letzten Grataufschwung und nochmal etwas steiler ist und zwei weitere Leitern beherbergt. Jetzt kann man noch den großen Daumen besteigen, bevor man über den Laubichelsee wieder absteigt.
Hindelanger Bergführerbüro unsplash, Oliver Schwendener


Fürstentum Liechtenstein Fürstensteig und Drei-Schwestern-Steig, Gaflei
Der 1898 eröffnete Fürstensteig und der Drei-Schwestern-Steig gelten als großartig angelegte Bergsteige. Es handelt sich um eine sehr aussichtsreiche Gratwanderung mit leichten Klettersteigpassagen. Diese konzentrieren sich auf den Fürstensteig, den Aufstieg auf den Garsellikopf und den Abstieg von den Drei Schwestern. Mit der Kategorie A stellt diese Tour eine eher leichte Wanderung dar.
Von Gaflei aus geht es über einen Fahrweg hinauf zum Wanderpfad. Der eigentliche Fürstensteig beginnt unter der Alpspitz. Er führt über einen, mit Holzbohlen gesicherten Felsweg, zum Gafleisattel. Über einen einfachen Wanderweg geht es dann etwas steiler zur Gafleispitz. Der weitere Weg führt über den Kuhgrat, den höchsten Punkt dieser Wanderung, mit einem herrlichen Blick auf den Rätikon und zu den Schweizer und Vorarlberger Bergen. Nach der Überschreitung des Garsellikopfs folgen Passagen, die mit Drahtseilen gesichert sind und direkt zu den Drei Schwestern führen. Der Abstieg erfolgt über einen steilen, alpinen Steig, der mit zwei Eisenleitern versehen ist. Durch ein kleines Steintor geht es weiter bergab, bis zum Sarojasattel. Durch den Wald führt ein Wirtschaftsweg in Richtung Gafadurahütte. Der Abstieg nach Planken kann von hier aus über einen direkten, steilen Pfad oder etwas entspannter über einen Forstweg erfolgen.


D&&R. Dürr
Ein kleines Stück Zuhause
Im neuen Peterhof sind Tagesausflügler und Übernachtungsgäste herzlich willkommen.
Mit dem Jahreswechsel wurde am Peterhof ein neues Kapitel aufgeschlagen. Sanft eingebettet in die Landschaft der Alpe Furx liegen zehn architektonisch außergewöhnliche Chalets rund um den Gasthof Peterhof verteilt. Hier finden Gäste ganzjährig ungestörte Erholung, ohne dabei auf hochwertigen Service zu verzichten.
Stilvolle Wohlfühlstimmung
Die großräumigen Chalets mit einer Wohnfläche von 85 Quadratmetern und 20 Quadratmetern Terrassenfläche eignen sich für zwei bis vier Personen. Die Chalets sind alle gleich zugeschnitten und bestehen aus einem großen Ensuite-Schlafzimmer mit Bio-Sauna und finnischer Sauna, einem gemütlichen Wohnbereich mit voll ausgestatteter Wohnküche, einem weiteren Badezimmer und einer Galerie, die zum Verweilen einlädt. Auf jeder Terrasse lädt eine Freiluftbadewanne aus Holz zum Abkühlen oder Aufwärmen mit malerischem Weitblick ein.
Die Nähe zur Natur wird durch die konsequente Verwendung von Holz spürbar. Weißtanne sorgt in allen Bereichen für eine helle Optik und warme Atmosphäre – schwarz gebeizte Esche und Ahorn setzen farbliche Akzente.
Gesellige Tradition
Der Peterhof ist seit Generationen ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, um zu verweilen. „Bei uns ist jeder herzlich willkommen – das war immer schon so. Egal ob Stammgäste, Tagesausflügler, Sportler und jetzt auch ChaletGäste“, betonen die Gastgeber Sarah Nesensohn und Patrick Schmid.
Das neue Restaurant ist großzügig gestaltet und ermöglicht gleichzeitig Privatsphäre – der Gast sitzt ruhig und ist durch die offene Architektur dennoch mitten im Geschehen. In den vier Nischen bieten die Panoramafenster beeindruckende Weitblicke in Richtung Rätikon, Alpstein, Rheintal oder bis zum Bodensee. Bei schönem Wetter genießen die Gäste das 180-Grad-Panorama von der traumhaften Sonnenterrasse aus.
Kulinarisch verwöhnt werden die Gäste im Peterhof mit traditioneller Küche mit modernem Twist. Das Küchenteam zaubert Gerichte auf den Teller, die an früher erinnern und nach heute schmecken. Gekocht wird vorrangig mit regionalen Produkten und saisonalen Zutaten, die fast ausschließlich von heimischen Lieferanten kommen. Das sorgsam zusammengestellte Weinsortiment bietet eine feine Auswahl an hervorragenden österreichischen Weinen.
Feste feiern im Peterhof
Auf der Alpe Furx weiß man, wie Feste gefeiert werden. Von der Betriebsfeier bis zur goldenen Hochzeit bietet der Peterhof den perfekten Rahmen. Im Gastraum ist Platz für 80 bis 100 Personen. „Wir knüpfen an die alte Gastgebertradition an und freuen uns, unvergessliche Feste für unsere Gäste auszurichten“, sagt Patrick Schmid.

Bernhard Rogen



„SANFT EINGEBETTET ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE LIEGEN UNSERE ZEHN CHALETS RUND UM DEN GASTHOF VERTEILT. STILVOLLE ARCHITEKTUR, NATURNAHER HOLZBAU UND EIN ALPINES FARBENSPIEL GEBEN RUHE EINE FORM.“
Die großräumigen Chalets mit 85 m2 Wohnfläche und 20 m2 Terrassenfläche eignen sich für zwei bis vier Personen. Zu unseren Wohlfühlangeboten zählen:
• Täglicher Frühstücks-Service direkt ins Chalet • Bio Sauna und finnische Sauna • Freiluftbadewanne mit malerischem Weitblick • Lehmholzofen mit täglicher Holzlieferung • Komfortabler Schlafbereich mit hochwertigem Samina Schlafsystem • Galerie zum Lesen • Tiefgaragenparkplatz • Highspeed Glasfaser WLAN • Wohlfühl-Behandlungen auf Anfrage (€) • E-Bike und Schneeschuh-Verleih (€) • Ladestation für Elektrofahrzeuge (€) • Shuttle Service (€)



Unsere Chalets sind 365 Tage für Sie geöffnet!
ÖFFNUNGSZEITEN RESTAURANT:
DonnerstagbisSamstag10bis22Uhr SonntagundFeiertag09bis20Uhr
Restaurant und Chalets, Alpe Furx 25, 6835 Zwischenwasser, Tel. +43 5522 42 882, info@peterhof-furx.at, www.peterhof-furx.at
Vom „via-ferrata“-Fieber gepackt? Klettersteigtipps vom Experten
Klettersteige liegen voll im Trend und führe begeisterte Alpinisten an die schönsten Orte. Um diese Touren auch wirklich genießen zu können, sind ein paar Dinge zu beachten.
Ausrüstung
Im gut sortierten Fachhandel sind komplette Kits erhältlich. Darin sind meist schon die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände, wie Helm, Klettergurt und Klettersteigset, enthalten. Wenn es trotz aller Vorsicht und Konzentration zu einem Sturz ins Set kommen sollte, muss dieses unbedingt vom Fachmann überprüft bzw. ausgetauscht werden! Ob es nun ein spezieller Schuh sein muss oder es auch ein klassischer Wanderschuh sein darf, darüber gehen die Meinungen auseinander. Jedenfalls sollte es ein fester und bequemer Schuh, mit Profilsohle sein. Um einen besseren Halt zu haben und auch um Verletzungen zu vermeiden, empfiehlt sich das Tragen von Klettersteighandschuhen.
Vor dem Start
Der Steig sollte immer den persönlichen Voraussetzungen angepasst sein. Hier ist beispielsweise die Schall-Skala (nach Kurt Schall) sehr nützlich. Diese reicht von A – leicht bis hin zu E – extrem schwierig. Eine Route wird immer nach der schwierigsten Stelle klassifiziert. Im besten Fall hat man einen erfahrenen Klettersteig-Geher dabei. Eine Tour zu zweit macht nicht nur mehr Spaß, sondern ist zusätzlich sicherer. Auch das Wetter darf nicht außer Acht gelassen werden. Regen, Nässe und Kälte erhöhen das Sturzrisiko. Die genaue Kontrolle des Klettersteigsets vor dem Einstieg ist sehr wichtig.
Im Steig
Die Überprüfung der Drahtseile und Verankerungen im Steig, bevor man die Sicherungen umhängt ist notwendig, um eventuelle Beschädigungen zu bemerken und sich gegebenenfalls woanders einzuhängen. Beim Umhängen muss ein Arm des Klettersteigsets immer eingehakt sein. Klettersteige sind nicht dazu gedacht, sie möglichst schnell zu absolvieren. Es ist besser, sich Zeit zu lassen und konzentriert zu bleiben. So kann auch Steinschlag vermieden werden, der für nachfolgende Kletterer sehr unangenehm und auch gefährlich werden kann. In Klettersteigen sind, meistens vor schwierigen Passagen, Rastplätze positioniert. Nachdem hier die Kraftreserven wieder etwas aufgefüllt wurden, geht es weiter dem Ziel entgegen.

Teresa Meusburger – BWT