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Raunächte
Wie oft soll es gesagt werden, dass wir von Wundern umgeben sind, insofern wir Geistesgröße genug haben, sie zu erfahren …
Achim von Arnim
Die dunkelsten und längsten Nächte des Jahres sind die Dezembernächte. Zwar schweigt die Natur im eisigen Winternebel, umso lebendiger sind die Geschichten und die Geister, die diese schwarzen Nächte bevölkern – die Raunächte.
Die Raunächte sind eine magische Zeit. Die Nächte zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige, werden auch die „Zwölften“ oder „Wolfsnächte“ genannt und sind etwas ganz Besonderes. Man kann sie nutzen, um Bilanz zu ziehen und sich auf das nächste Jahr vorzubereiten. Je nach Region gibt es verschiedene Bräuche. Viele variieren sogar von Ort zu Ort. Hier sollte wohl jeder Einzelne nutzen, was ihm am wohlsten tut.
Zwölf Nächte, zwölf Möglichkeiten, um mit der Vergangenheit und sich selbst ins Reine zu kommen. Altes und Belastendes wird abgeschlossen, um gereinigt, erleichtert und gestärkt in das neue Jahr zu starten.
Das Wunder der Raunächte – Wie nutze ich diese Zeit für mich?

Rau sind die Nächte, verwunschen die Zeit. Das Heer, das wilde, es ist nicht mehr weit. Hörst du? Ein Brausen. Ein Zischen. Ein Schrei. Die Schar der Geister, sie poltert vorbei. Vermischt sind die Grenzen der Welten. Hab Acht! Das Tor zum Andern steht offen bei Nacht.
Elke Bräunling Eine Zeit der Besinnung und der Stille. Früher gehörte die Stille, gerade während der kalten Wintertage, zum Leben dazu. Heute ist das nicht mehr selbstverständlich. So laden die Raunächte ein, innezuhalten und zur Ruhe zu kommen.
Wann sind die Raunächte?
Je nach Region und Brauchtum beginnen und enden die Raunächte an verschiedenen Tagen. Am weitesten verbreitet sind die „zwölf heiligen Nächte“. Sie beginnen um Mitternacht des Heiligen Abends und enden am 5. Jänner um Mitternacht. Eine Raunacht umfasst immer einen ganzen Tag. Das heißt von 0 Uhr bis 24 Uhr. Jede Raunacht steht in Verbindung mit einem Monat des folgenden Jahres – die erste mit dem Jänner, die zweite mit dem Februar und so weiter.
Die Raunachtbräuche
Auch die Bräuche variieren sehr stark. Eines haben aber alle gemeinsam: Seit jeher sollen sie böse Geister fernhalten. Der Lärm, der bei Perchtenläufen oder beim Böllern an Silvester veranstaltet wird, dient noch heute dazu, Unheil und Bedrohliches zu verjagen. In den Häusern selbst sollte es aber ruhig sein. Es wird meditiert und geräuchert. Früher wurde gerade auf dem Land darauf geachtet, keine Wäscheleinen vor dem Haus zu spannen. Darin könnten sich Dämonen verfangen und Unglück über die Bewohner bringen. Viele dieser ritualisierten Handlungen lassen sich nicht so einfach mit unserem modernen Weltbild ergründen. Ihnen allen kommt aber eine große Symbolkraft zu, die auf spirituellen Erfahrungen gründet.
Vorbereitung und Einstimmung
Am besten sollte schon vor Weihnachten etwas Ordnung geschaffen werden. Damit ist nicht gemeint, dass der Dachboden und die Garage entrümpelt werden. Es geht darum, eine ruhige und klare Atmosphäre zu schaffen. Ob mit Partnern oder Freunden – wenn es noch Dinge zu klären gibt, dann jetzt. Ausgeliehenes Geld oder andere Dinge gehen zurück zum Besitzer. Grundsätzlich gilt es, sich von Altlasten zu befreien und reinen Tisch zu machen. Außerdem ist darauf zu achten, dass möglichst alle Utensilien für die Raunachtrituale vorhanden sind.




Räuchern für Einsteiger – Vorbereitung und worauf zu achten
Damit die Räucherungen reibungslos vollzogen werden können und auch das gewünschte Ergebnis bringen, sind einige Dinge zu beachten.
Bitte Vorsicht! Ein paar Warnhinweise: Es darf niemals geräuchert werden, wenn Babys oder Kinder im Raum sind. Die Kräuter haben eine zu intensive Wirkung und sind absolut nicht geeignet für unsere Jüngsten! Ebenso sollten Schwangere sich zuvor genau informieren, welche Kräuter sie meiden sollten. Wenn man sich unsicher ist, dann ist es ratsam, bis nach der Schwangerschaft zu warten. Auch sei angemerkt, dass bei Räucherungen mit offenem Feuer hantiert wird!
Die Utensilien
Zum Räuchern werden diverse Utensilien benötigt. Vieles hat man schon zu Hause, manches muss erst besorgt werden. In Reformhäusern, Apotheken oder auch spezialisierten OnlineShops erhält man sowohl fertige Räuchermischungen als auch die einzelnen Bestandteile, um selber zu mischen. Man braucht Räucherkohle, kann aber alternativ auch herkömmliche Glut aus dem Holzofen verwenden, so einer vorhanden ist. In ein feuerfestes Gefäß wird etwas Sand oder Kies gefüllt. Das dient dazu, dass die Räucherschale oder -pfanne durch die glühende Kohle nicht zu heiß wird. Der später entstehende Rauch kann mit einer Feder oder einfach mit der Hand verteilt werden. Von Zeit zu Zeit sollten die verbrannten Kräuter beiseite geschoben werden, um neues Räucherwerk aufzutragen. Dazu kann ein alter Löffel oder ein Holzstäbchen verwendet werden.
Die Räucherung
Im ersten Schritt wird darauf geachtet, dass die Umgebung ruhig und möglichst aufgeräumt ist, sowie dass alle benötigten Gegenstände bereitliegen. Eine Räucherung ist ein Ritual und sollte immer einen klaren Beginn und ein klares Ende haben. Beispielsweise kann anfangs eine Kerze angezündet werden, die am Schluss wieder gelöscht wird. Wenn man das möchte, kann auch ein ausgesuchter Platz schön hergerichtet werden, mit Dingen die wichtig sind, z. B. Bilder von Verstorbenen, Symbole für einen neuen Job oder Gesundheit. Geräuchert wird stets von unten nach oben. Also vom Keller angefangen bis zum Dachboden. Jeder einzelne Raum wird kreisförmig abgegangen und zwar so lange, bis man das Gefühl hat, dass der Raum fertig ist. Nach Reinigungsräucherungen sollte immer durchgelüftet werden. Regional bleiben und die heimischen Kräuter und Harze verwenden.

Räuchern und meditieren in den Raunächten
25. Dezember
Ab jetzt ist es wichtig, auf die Träume zu achten. Was man in diesen Nächten träumt, gibt Hinweise darauf, was im nächsten Jahr passieren wird. Es ist ratsam, ein Traumtagebuch zu führen. Häuser und Wohnungen werden mit Weihwasser gesegnet und mit reinem Weihrauchharz geräuchert.
26. Dezember
Nächtliche Meditationen eignen sich besonders gut, um still zu werden. In den dunkelsten Stunden der Winternächte können innere Erfahrungen sehr beeindruckend sein. Die Räuchermischung für die zweite Raunacht besteht aus einem Teil Weihrauch und zwei Teilen Zedernholz. Sie wirkt beruhigend und regt die Vorstellungskraft an.
27. Dezember
Mancherorts wird ein „Ahnentischchen“ aufgestellt, um den Verstorbenen zu gedenken. So wird der Geist für die Wirklichkeit geöffnet, die jenseits der Zeit liegt. Mit drei Teilen Wacholderbeeren, einem Teil Wacholderspitzen und einem Teil Weihrauch werden alle Räume ausgeräuchert, in denen man sich regelmäßig aufhält.
28. Dezember
Geräuchert wird nun mit zwei Teilen Weihrauch, zwei Teilen Myrrhe und einem Teil Tanne. Das Räuchern beginnt bei der Haus- oder Wohnungstür. Jeder einzelne Raum wird abgeschritten und wenn das Bedürfnis da ist, irgendwo länger zu verweilen, dann sollte diese Zeit auch sein, um die Räume von schlechten Energien zu reinigen.
29. Dezember
Heilanwendungen aller Art sind an diesem Tag besonders wirksam. Wärme von außen durch Bäder, Massagen oder Saunagänge und von innen durch Suppen oder heiße Getränke regen die Lebenskräfte an. Auch lange Spaziergänge oder andere Wintersportarten sind empfehlenswert. In den Raunächten sind homöopathische Mittel besonders wirkungsvoll.
30. Dezember
Es wird gesagt, dass Begegnungen mit fremden Menschen in dieser Zeit eine Bedeutung für die Zukunft haben können. Auch sollen Scherben, insbesondere von Porzellangeschirr oder Vasen, auf eine bevorstehende Trennung hindeuten. Heute werden die Räume ausführlich geräuchert, in denen man sich häufig aufhält. Die Mischung aus zwei Teilen weißem Salbei, einem Teil Kampfer und einem Teil Kieferharz begünstigt die innere Einkehr. Sie wirkt aber auch anregend für Geist und Seele.
31. Dezember
In dieser Nacht wird oftmals Blei gegossen, um einen Einblick in die Zukunft zu bekommen. Während es im Haus still sein muss, wird draußen Lärm gemacht. Durch Feuerwerk und Böller sollen Dämonen vertrieben werden.
1. Jänner
Der erste Tag des neuen Jahres ist da. Heute wird die komplette Wohnung bzw. das ganze Haus inklusive Keller, Schuppen und Garage geräuchert. Eine reinigende, klärende und stärkende Wirkung hat die Räuchermischung aus einem Teil Weihrauch, zwei Teilen Myrrhe und zwei Teilen Zeder.
2. Jänner
Verzeihen und versöhnen – ein Schlussstrich wird unter vergangene Kränkungen gezogen und alte Wunden heilen. Manchmal ist Versöhnen nicht möglich, weil jemand verstorben ist oder die jeweilige Person nicht bereit ist, einzulenken. Zu einer Versöhnung gehören immer zwei. Verzeihen kann aber jeder für sich alleine. Dies ist wichtig, da sonst der Ballast negativer Gefühle mitgeschleppt wird.
3. Jänner
Durch Achtsamkeit wird die Wahrnehmung erweitert. Achtsam zu sein heißt, dass man offen und wach für das Hier und Jetzt ist. Durch Meditation wird diese geschult. Die Aufmerksamkeit wird dabei Schritt für Schritt auf unterschiedliche Objekte gelenkt, auf die man sich für einige Atemzüge konzentriert, um dann zum nächsten Meditationsobjekt überzugehen.
4. Jänner
Dankbar sein. In der besinnlichen Zeit der Raunächte kann man versuchen, wieder für ganz einfache Dinge dankbar zu sein – zum Beispiel dafür, dass die Wohnung warm ist, Freunde und Familie gesund sind und man selbst etwas Zeit für sich hat und zur Ruhe kommen kann.
5. Jänner
Die letzte Raunacht schließt diese besondere Zeit ab. Man verabschiedet sich von allem Belastendem und Altem. Alle Fenster und Türen werden geöffnet, damit die Geister der Vergangenheit die Möglichkeit haben, sich zu verabschieden. Mit einer Weihrauch-Räucherung kann das noch unterstützt werden.



Emanuel Sutterlüty Fotografie
Egal, ob auf den Bergen oder in der Werkstatt, jedes Projekt birgt unzählige Einblicke und Ansichten, Momente, die ich festhalte für Ihr Unternehmen.
„Menschen, Emotionen, Gastlichkeit, atemberaubende Perspektiven, überraschende Momente, Detailgenauigkeit und Präzision.
Das alles ist mein Anspruch an die Fotografie“, sagt Emanuel Sutterlüty. Mit seinen Fotos erzählt der Egger Geschichten – Geschichten von Menschen, Räumen, Gebäuden und der Natur. Seiner Leidenschaft für die Natur verdankt Emanuel Sutterlüty auch die Begeisterung für Fotografie. „Draußen bin ich daheim. Die Berge sind meine Leidenschaft“, sagt der Profifotograf. In seinen Fotografien hält er seine Eindrücke fest – sie zeigen steile Hänge und sanfte Täler, schroffe Gipfel und glasklare Seen, Winter und Sommer, Tag und Nacht.
Berge und Wüsten
Emanuel Sutterlüty liebt die heimische Bergwelt genauso wie die Wüsten im Südwesten der USA. Obwohl er in Egg geboren ist und „seit eh und je“ dort wohnt, zieht es in einmal im Jahr nach Arizona. Nachdem er das Fotografiehandwerk im Rahmen der Masterclass Photography am WIFI Vorarlberg gelernt hatte, hat der eingefleischte Bregenzerwälder seine Skills bei Workshops in den USA vertieft – unter anderem bei Erin Babnik. „Dort habe ich am meisten gelernt“, sagt Emanuel Sutterlüty.
Vielfältiges Portfolio
Mit seinem geschulten Auge und ausgefeilter Technik setzt der Profifotograf unterschiedlichste Aufträge um. Zu seinem Portfolio gehören Porträtfotos und Produktfotografie genauso wie Hotel- und Firmenreportagen.

Whisky aus dem Allgäu
Ein erfrischendes Bier und ein klarer Brand passen gut zusammen. Das wussten die Brauer von jeher, und so wurden im Hofgut Farny auf dem Dürren schon 1919 nicht nur erstklassige Biere gebraut, sondern auch ebensolche Spirituosen gebrannt.
Im Lauf der unruhigen Zeiten geriet die Tradition in Vergessenheit, doch das Brennrecht bestand fort. Unter der Leitung von Geschäftsführer Elmar Bentele hat das Team der Edelweissbrauerei Farny die Idee wieder aufgegriffen und die Vergangenheit für die Zukunft neu belebt. 2015 wurde die hochmodern eingerichtete Farny Destillerie in den Räumen der Brauerei eröffnet.
Falken Single Malt aus dem Allgäu Gesömmert auf der Falkenalpe
Mit dem hohen Qualitätsanspruch und dem Traum der Braumeister, einen eigenen Single Malt Whisky zu brennen, startete das Projekt Falken Whisky im Jahr 2015. Das Gefühl der Braumeister für die Fermentation und den Reifeprozess war und ist Garant nicht nur für erstklassige Biere sondern auch für feinsten Whisky-Genuss aus dem Allgäu. Oskar Farny erwarb 1928 drei Alpen auf der Nagelfluhkette im Allgäu. Die auf 1439 Höhenmetern gelegene Falkenalpe wurde als Ort für das „Lager-Finish“ ausgewählt. Hier erfährt der Falken-Whisky eine sechsmonatige Alp-Sömmerung. In diesem Bergklima erhält der Whisky seine hohe Komplexität. Harmonische Aromen nach Toffee, Vanille und Dörrobst sind fein eingebunden in 43 Vol. % Alkohol. Die limitierte und nummerierte Erstauflage des Whiskys wurde im Dezember 2018 den glücklichen Bestellern ausgehändigt. Seither erfolgt die Ausgabe der limitierten 500 Flaschen in jedem Jahr zu Weihnachten bei einer kleinen Veranstaltung auf dem Dürren.


Wer sich eine der 500 Flaschen des mittlerweile 6 Jahre alten FALKEN Whiskys 2021 sichern möchte, kann sie ab sofort per Mail unter wolfgang.sigg@farny.de reservieren.
Für diejenigen, denen es nicht möglich ist, den bestellten Whisky selbst abzuholen, besteht die Möglichkeit des Postversands. Alle anderen Besteller heißt die Farny Destillerie am 18. Dezember 2021 zwischen 8 und 12 Uhr auf dem HOFGUT FARNY in Dürren herzlich willkommen.
Das HOFGUT FARNY ist eines der ältesten und größten Hofgüter im Allgäu. Es liegt mitten im Grünen zwischen Wangen und Kißlegg. Ein idealer Ort zum Genießen. Im denkmalgeschützten Hofgut mit historischer Brauereiwirtschaft, Hofkapelle, sonnigem Biergarten, modernem 4-Sterne-Hotel und exklusiven Tagungsräumen offenbart sich dem Gast eine kleine Welt für sich.
HOFGUT FARNY
Dürren 1 D-88353 Kißlegg im Allgäu T +49 (0)7522 972880
Sie finden am schnellsten zu uns über die A 96, Ausfahrt Wangen-Nord, 20 Minuten von Lindau aus.

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