VN-INTERVIEW: Bregenzerin Susanne Thomasberger versetzt Opern auf die Burg
Auch keine Angst vor Seebühnen Die Bregenzerin Susanne Thomasberger schafft den Bühnenstücken Raum. CHRISTA DIETRICH christa.dietrich@vn.vol.at, Õ72/501-225 VN: Frau Thomasberger. Sie kennen die Bregenzer Festspiele von Kindesbeinen an. Hat Sie das in Ihrer Berufsentscheidung beeinflusst? Thomasberger: Meine Theaterleidenschaft ist jedenfalls dort geweckt worden. VN: Würde Sie die Seebühne konkret interessieren? Thomasberger: Ich arbeite auch für die Ostseespiele Greifswald. Heuer sogar bei starker Medienpräsenz. Weil ich für „Hair“ einen Stinkefinger in den Himmel ragen lasse. Bush soll in die Gegend kommen. Konservative Politiker regen sich auf. Ansonsten kenne ich die Bregenzer Festspiele von der Pike auf. Es braucht immer am längsten, dort einmal Fuß zu fassen, wo man beruflich aufgewachsen ist. VN: Bei den Opernfestspielen in Reinsberg gibt es heuer Mozarts „Entführung aus dem Serail“ auf einer Burgruine. Wo liegt für Sie als Bühnenbildnerin die besondere Herausforderung? Thomasberger: Grundsätzlich ist es für mich immer wichtig, auf den Raum, den ich habe, einzugehen. Das ist besonders reizvoll, wenn es eben kein Theater gibt. Die Ruine hat eine eigene Magie. Diese Ausstrahlung zu erhalten, ist mir wichtig. VN: Was heißt das konkret für die „Entführung“? Thomasberger: Da gibt es ein paar Dinge, die dem Regisseur Michael Kraus und mir wichtig waren. „Cosi fan tutte“ im letzten Jahr spielte in Mitteleuropa. Die Fremden standen vor der Tür. Bei der „Entführung“ haben wir die umgekehrten Vorzeichen. Ich habe versucht, eine geschlossene Front zu schaffen. Das Geheimnisvolle ist dahinter. VN: Was heißt, dass man mit dem Raum konkret dramaturgisch arbeiten kann? Thomasberger: Absolut, das ist uns wichtig gewesen. Auch die musikalische Qualität. Wir haben vor Jahren festgestellt, dass wir ohne Verstärkung arbeiten können und eine sehr gute Qualität erzielen. VN: Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Regisseurinnen und Regisseuren. Für den Zuschauer sind die Bühnenbilder ja immer fast das Stärkere. Genannt werden dann die Regisseure.