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LKHluaga! DAS MAGAZIN DER

VORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER

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02/10

Thementitel

VORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER

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Strukturiert, optimiert, zertifiziert

„Brustzentrum Vorarlberg“ am LKH Feldkirch

Einsatz nach Dienstschluss MitarbeiterInnen tun mehr als ihre Pflicht

Wertvolle Arbeit

Geschützte Arbeitsplätze im Krankenhaus

Betreuung vor Ort

Mobiles Dialyseteam betreut Patienten daheim

Im Interview:

Prim. Dr. Ruth Krumpholz Dr. Michael Grahammer


Willkommen

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Inhalt

08

03

Arbeitsplatz Krankenhaus

06

Schneller am Ziel

07

Der Zeitfaktor macht den Unterschied

08

Firstfeier in Hohenems

09

In Bludenz geht es rund

10

Strukturiert, optimiert, zertifiziert

12

Kindern eine Chance geben

14

Mobile Dialyse

15

Führungsmöglichkeiten im Gespräch: Prim. Dr. Ruth Krumpholz

13

18

Essstörungen: Hilferuf der Seele

19

Ins Krankenhaus statt in die Kaserne

20

Wenn Träumen Flügel wachsen

23

Damit der Wohntraum nicht zum Alptraum wird

20

15

34

24

Kein Job für schlechte Nerven

26

Wertvolle Menschen, wertvolle Arbeit

28

Einsatz nach Dienstschluss

31

Ein „Schwarzwälder ohne Kirsche“

31

Reisen bildet weiter

34

Fitness für Körper, Geist und Seele

35

Das „Fit-im-LKH“-Rezept

36

Im Eiltempo zum „Diplom“

36

Wer hätte das gedacht...?

37

Tipps von MitarbeiterInnen

38

Aufgeschnappt in den LKHs

Impressum: Verleger, Medieninhaber und Herausgeber: Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft, Carinagasse 41, 6800 Feldkirch, www.khbg.at Redaktionsleitung: Mag. Martina Pointner Text: Mag. Martina Pointner, Mag. Michaela Polster, Christine Mennel Grafische Umsetzung: Flax Jutz Metzler, Dornbirn Foto: Dietmar Mathis, Lisa Mathis, Andreas Uher, Christina Scheiderbauer u.a. Lektorat: Daniela Plattner, Petra Geiger Druck: Buchdruckerei Lustenau GmbH, 6890 Lustenau Titelbild: Mobil und hoch motiviert: das Team „Mobile Dialyse“ mit Andrea Lebeda, Jeannette Kistner, Rita Kühne, Petra Lins und Prim. Doz. Dr. Karl Lhotta mit ihrem Fiat 500 (v.l.n.r.).

Liebe Leserinnen, wo immer möglich, haben wir in dieser Ausgabe die männliche und weibliche bzw. gemischte Sprachform verwendet. Sollte es irgendwo nicht der Fall sein, dann geschah dies zugunsten der einfacheren Lesbarkeit der Texte. Danke für Ihr Verständnis.


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Willkommen

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MARTINA POINTNER Chefredakteurin von „LKH luag a!“

Liebe Leserinnen und Leser Die Landeskrankenhäuser bauen an allen Ecken und Enden. So gut wie alle Standorte werden oder wurden gerade für viel Geld baulich auf den neuesten Stand gebracht. Zusätzlich wird laufend massiv in technische Einrichtungen investiert, so dass wir uns, was das Ausstattungsniveau angeht, auch im internationalen Vergleich im absoluten Spitzenfeld bewegen. Das ist gut so und für Patienten wie Mitarbeiter von Vorteil. Aber eine moderne Infrastruktur ist nur ein Faktor, der für eine „gute Medizin” ausschlaggebend ist. Ein weiterer Faktor – für mich der eigentlich entscheidende – sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr Wissen, ihr Engagement, ihre Sozialkompetenz, kurz das „Humankapital“ unseres Unternehmens, entscheidet weitgehend über Erfolg, Effizienz und Akzeptanz der medizinischen Behandlung. Als planender und ausführender „Dienstleister“ sorgt der Mitarbeiter bzw. die Mitarbeiterin dafür, dass Wertschöpfung entsteht. Für ein Krankenhaus trifft das, was für alle Dienstleistungsbereiche gilt, in ganz besonderem Maß zu. Denn hier geht es nicht nur um die Leistung an sich, sondern vor allem auch um das „Dienen“ – jedem einzelnen Patienten und seinen individuellen Bedürfnissen. Erst dadurch wird das Krankenhaus zu einem Ort, an dem sich Patienten aufgehoben und geborgen fühlen. Zu einem Ort, wo nicht alles gemacht wird, was machbar ist, sondern wo die Patientenwürde gewahrt wird. Zu einem Ort, an dem sich Wissen und Können der Mitarbeiter mit Menschlichkeit, Empathie und Liebe zum Beruf vereinen. Dass unsere Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten, aber auch alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Tugenden tagtäglich unter Beweis stellen, das zeigen die Berichte auf den folgenden Seiten sehr eindrücklich. Und doch sind sie nur ein kleiner Teil dessen, was in unseren Häusern tagtäglich an Großartigem geleistet wird. Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen herzlichst,

Mitglieder Redaktionsteam: KHBG Mag. Martina Pointner Leitung Unternehmenskommunikation Mag. Markus Schuler Leitung Personalwesen Michaela Polster Unternehmenskommunikation

LKH Bludenz Mag. Franz Streit Verwaltungsdirektor DGKP Erich Gantner Pflegedienstleiter

LKH Bregenz Prim. Univ. Doz. Dr. Christian Huemer Leitung Kinder- und Jugendheilkunde Andreas Lauterer Personal und Beschwerdestelle OA Dr. Michael Rohde Frauenheilkunde und Geburtshilfe

LKH Feldkirch Dipl.KH-Bw. Harald Maikisch Verwaltungsdirektor Prim.Univ.Prof. Dr. Etienne Wenzl Chefarzt OÄ Dr. Martina Türtscher Krankenhaushygiene DGKP Dieter Morscher Krankenpflegeschule Feldkirch DGKP Michael Scheffknecht Stv. Pflegedienstleiter

LKH Hohenems Dipl. KH-Bw. Dietmar Hartner Verwaltungsdirektor Hildegard Höss Sekretariat Verwaltungsdirektion

LKH Rankweil Dr. Franz Freilinger Verwaltungsdirektor DGKS Elke Kovatsch Oberpflege / Hygienefachkraft

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Thementitel

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LKH Bregenz Mitarbeiter gesamt Ärztlicher Dienst Pflegedienst Med.technischer Dienst Verwaltung Sonstige

620 100 340 30 100 50

LKH Hohenems Mitarbeiter gesamt Ärztlicher Dienst Pflegedienst Med.technischer Dienst Verwaltung Sonstige

320 60 150 10 50 50

LKH Rankweil Mitarbeiter gesamt 565 Ärztlicher Dienst 75 Pflegedienst 300 Med.technischer Dienst 40 Verwaltung 100 Sonstige 50

LKH Feldkirch Mitarbeiter gesamt 1610 Ärztlicher Dienst 320 Pflegedienst 760 Med.technischer Dienst 130 Verwaltung 250 Sonstige 150

LKH Bludenz

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Mitarbeiter gesamt 345 Ärztlicher Dienst 60 Pflegedienst 160 Med.technischer Dienst 15 Verwaltung 50 Sonstige 60


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Arbeitsplatz Krankenhaus D

ie Vorarlberger Landeskrankenhäuser sind mit rund 3.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Vorarlberg. Das bedeutet zum einen ein großes Leistungs- und Gestaltungspotential, aber vor allem auch eine große Verantwortung. Schließlich steht das Unternehmen vor der steten Herausforderung, die Arbeitsbedingungen möglichst attraktiv und mitarbeiterfreundlich zu gestalten, ohne den Rahmen des Mach- und Leistbaren zu sprengen. Im Bewusstsein der Bedeutung, die der „Faktor Mensch“ gerade in einem gemeinnützigen Gesundheitsbetrieb hat, setzen sich die Landeskrankenhäuser intensiv dafür ein, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen, die persönliche Entwicklung zu fördern und allen Berufsgruppen interessante berufliche Perspektiven zu bieten. Zum Vorteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch zum Vorteil der Patientinnen und Patienten, die von den Leistungen gut ausgebildeter, engagierter und motivierter Mitarbeiter unmittelbar profitieren.

LSth. Mag. Markus Wallner

Dir. Dr. Gerald Fleisch

Dir. Dr. Till Hornung

„Die Bediensteten der Landeskrankenhäuser sind letztlich auch Bedienstete des Landes Vorarlberg. Daher ist es für uns besonders wichtig, dass die bewährte Personalpolitik auch in den Spitälern fortgeführt wird. Als Hauptanbieter in der stationären Patientenversorgung hat die Krankenhaus-Betriebsgesellschaft eine besondere Verantwortung für alle Berufsgruppen und -ebenen zu tragen.“

„Wir haben unser Ziel erst dann erreicht, wenn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne und stolz im Verbund der Landeskrankenhäuser arbeiten. Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen wir alles unternehmen, um hervorragende Bedienstete zu finden, aus- bzw. weiterzubilden und auch zu behalten.“

„Die Landeskrankenhäuser verfügen neben hervorragenden Mitarbeitern in allen Berufsgruppen auch in der Berufsgruppe der Ärzte über besonders leistungsfähige und einfühlsame Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für sie haben und werden wir wichtige Impulse zur Arbeitsplatzattraktivität setzen – mit dem Ziel, diese Leistungsträger langfristig an das Unternehmen und das Land Vorarlberg zu binden.“

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Baureport

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Schneller am Ziel Die Inbetriebnahme der neuen Ver- und Entsorgungsspange am LKH Feldkirch sorgt für kürzere Wege und damit verbesserte Abläufe. Patienten und Besucher profitieren von den deutlich erhöhten Liftkapazitäten.

P

arallel zum neuen, glasverkleideten Küchengebäude ist nun an der Südseite des Krankenhauskomplexes die rund 200 Meter lange Ver- und Entsorgungsspange mit zwei Lifttürmen zu sehen. Mit diesem – ebenfalls höchst transparent in Glas gehaltenen – Verbindungsgang wurde die Voraussetzung dafür geschaffen, dass in punkto Logistik die vielfältigen Anforderungen an ein modernes, leistungsfähiges Krankenhaus erfüllt werden können. „Nun erfolgt die gesamte Versorgung der beiden ‘Bettentürme’ mit Essen, Wäsche und Verbrauchsmaterialien sowie die Entsorgung von Abfall über die neue Logistikspange“, erklärt Dr. Norbert Kathan, Leiter des Baumanagements der KHBG. Schneller am Ziel Jeder der beiden neuen Lifttürme umfasst zwei Aufzugsanlagen und eine Fluchttreppe. „Mit dem neuen Logistikkonzept werden die bestehenden Liftanlagen im West- und Osttrakt wesentlich entlastet, da sie künftig ausschließlich für den Personentransport zur Verfügung stehen“, so Kathan. Damit ist gewährleistet, dass sich Patienten, Besucher und Mitarbeiter künftig schneller innerhalb des weitläufigen Krankenhauskomplexes bewegen und dadurch zahlreiche interne Abläufe optimiert werden können.

p Lifttürme und Versorungsspange sind ganz in Glas gehalten links im Bild der neue Liftturm Ost.

Prok. Dr. Norbert Kathan, Leiter Baumanagement KHBG „Durch die verlängerte Versorgungsspange, die neuen Ein- und Ausgänge sowie die beiden zusätzlichen Lifttürme werden interne Abläufe optimiert.“

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Ing. Herwig Lutz, Baumanagement „Der Bau war für alle Beteiligten eine große Herausforderung – doch gemeinsam haben wir alles zeitgerecht und weitgehend reibungslos hinbekommen.“

Weitgehend reibungslos Der Bau, der sich über rund zwei Jahre erstreckte, lief trotz der beeindruckenden Dimensionen weitgehend reibungslos. „Alle baubeteiligten Firmen haben ihr Möglichstes getan, um die Lärm- und Schmutzbelastung für die Betroffenen möglichst gering zu halten“, lobt KHBG-Baumanager Herwig Lutz, der das Bauprojekt von Anfang an betreute. Freilich gab es auch schwierige Phasen, doch Mitarbeiter, Patienten und auch Anrainer haben Verständnis gezeigt. „Wir danken allen für ihre Geduld und ihre Solidarität, besonders aber jenen Mitarbeitern, die Einschränkungen hingenommen haben und durch Mehrleistungen schwierige Situationen bewältigt haben, so dass Patienten möglichst wenig von den Bautätigkeiten beeinträchtigt wurden“, so KHBG-Direktor Dr. Gerald Fleisch. n

Factbox Neue Küche am LKH Feldkirch (inkl. Lager, Kühlräume, Speisesaal und Nebenräume): Bruttogeschossfläche ca. 4.400 m2 Versorgungsspange: Bruttogeschossfläche ca. 4000 m2 Baukosten: ca. 28 Millionen. Euro


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Der Zeitfaktor macht den Unterschied

Mit der Eröffnung der neuen Küche wurde auch die Kochmethode umgestellt. Das Küchenteam rund um Küchenchef Markus Adlassnigg trainierte bereits im Vorfeld monatelang das neue Kochverfahren „Cook&Chill“. Mit Erfolg, wie die Rückmeldungen belegen. „Cook&Chill“ bedeutet, dass alle Speisen im Vorfeld gekocht, gekühlt, portioniert und schließlich kurz vor dem Verzehr kontrolliert fertig gegart werden. Lange Warmhaltezeiten gehören der Vergangenheit an, da die Zeitspanne zwischen Kochprozess und Verteilung durch den Kühlvorgang optimal überbrückt wird. „Die Methode bietet den Vorteil, dass Nährstoffe, Vitamine und somit auch der Geschmack der Speisen bestmöglich erhalten bleiben“, freut sich Küchenchef Markus Adlassnigg. Der Vergleich macht sicher Bereits Monate vor der Umstellung beschäftigte sich das Küchenteam intensiv mit dem innovativen Verfahren, das inzwischen auch in der Spitzengastronomie an der Tagesordnung ist. So hatten unter anderem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Schwerpunktspitals die Möglichkeit, sich persönlich von der neuen Qualität der Speisen zu überzeugen. Aber auch zahlreiche Gäste aus der

Bevölkerung. Täglich bereitete die Küchenmannschaft – neben den konventionell gekochten rund 1000 Mittagsmenüs – neue Testmenüs zu. Viel zusätzliche Arbeit, aber der Mehraufwand hat sich gelohnt, denn bereits die ersten Testessen machten den Unterschied deutlich: „Das Gemüse ist knackiger, das Fleisch saftiger und die Aromen intensiver als es nach der alten Methode der Fall war“, urteilt Ingeborg Hagen aus der Verwaltung des LKH. Übung macht den Meister Die vielen positiven Rückmeldungen, aber auch Anregungen und Verbesserungsvorschläge all jener, die bereits ein „Cook&Chill“-Menü genießen konnten, motivieren das Kücheteam, die Speisenabstimmung immer weiter zu verbessern. „Wir lernen laufend dazu. Die Methode bietet viele neue Möglichkeiten – die wollen wir zum Vorteil der Patienten und Mitarbeiter, denen ihr Essen schmecken soll, optimal nutzen“, so Adlassnigg. n

Ingeborg Hagen, Mitarbeiterin Verwaltung „Das Gemüse ist knackiger, das Fleisch saftiger und die Aromen intensiver.“

Testesser Werner Büchel, Tisis „Das neue Essen ist erstklassig. Ich konnte ein abgerundetes Menü genießen, in dem jedes einzelne Produkt das wiedergab, was es sein sollte. Da kann man noch so krank sein - das muss einem einfach schmecken.“

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Baureport

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Firstfeier in Hohenems Während im Altbau die Innensanierung der einzelnen Stationen zügig voranschreitet, laufen die Bauarbeiten am Verwaltungsgebäude auf vollen Touren. Im Herbst 2010 konnte nach einer Bauzeit von nur sechs Monaten bereits die Firstfeier begangen werden.

D

er Rohbau des neuen Verwaltungsgebäudes am LKH Hohenems im Süden des Krankenhauskomplexes war keine leichte Aufgabe für die ausführenden Unternehmen, denn die Fundierung gestaltete sich aufgrund unvorteilhafter Bodenverhältnisse als sehr aufwändig. Dennoch lief alles reibungslos – und Dank des Engagements und der Arbeitskraft der baubeteiligten Firmen konnte der Rohbau ohne Verzögerungen fertig gestellt werden. Das neue Gebäude wird allen Ansprüchen gerecht und bietet in Zukunft optimale Bedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Die Monate im Container sind zum Glück gezählt“, freuen sich die Verwaltungsmitarbeiter. Modernes Bürogebäude Nach Fertigstellung wird das Verwaltungsgebäude eine Nutzfläche von 940 m2 aufweisen, die sich auf vier Geschosse verteilt. Im Erdgeschoss werden sich die Büros für die Verwaltung und im 1. und 2. Obergeschoss die Dienstzimmer der Ärzte befinden. Das Untergeschoss ist für Werkstätten, Hauswirtschaft und technische Büros vorgesehen und verbindet das Verwaltungsgebäude mit dem Hauptgebäude.

p LSth. Mag. Markus Wallner, BM DI Richard Amann und KHBG-Geschäftsführer Dr. Gerald Fleisch mit Vertretern des Krankenhauses und der baubeteiligten Firmen vor dem Rohbau.

Factbox Verwaltungsgebäude Gesamtnutzfläche: 940 m2 Gesamtkosten: rund 3 Millionen Euro; Räumlichkeiten für Verwaltung, Hauswirtschaft und Technik, Dienstzimmer Ärzte Inbetriebnahme: Sommer 2011

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Teil eines Großprojekts Das neue Verwaltungsgebäude ist ein Teilprojekt der Modernisierung des LKH Hohenems. Seit 2008 wird das Krankenhaus Etage für Etage komplett erneuert, um optimale Rahmenbedingungen für ein modernes medizinisches Zentrum mit internistischen und tageschirurgischen Schwerpunkten zu schaffen. n


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Mag. Franz Streit „Wir spüren die Verzahnung ‚Baustelle – medizinischer Vollbetrieb’ derzeit ganz stark. Damit alles klappen kann, ist viel Kommunikation zwischen allen Beteiligten gefragt. Das Miteinander von Baufirmen, Mitarbeitern und Patienten ist vorbildlich.“

t Es wächst und wächst: das neue Hauptgebäude am LKH Bludenz

In Bludenz geht es rund Kein Stein auf dem anderen bleibt derzeit am LKH Bludenz, wo die Bauarbeiten mit Hochdruck vorangetrieben werden. Während das neue Hauptgebäude in die Höhe wächst, bemühen sich die Verantwortlichen die Belastungen für PatientenInnen und MitarbeiterInnen möglichst gering und die Stimmung hoch zu halten. Mit Erfolg.

B

auarbeiten in dieser Dimension stellen für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar. „Derzeit ist bei uns viel Flexibilität und Inprovisationstalent gefragt“, erzählt Verwaltungsdirektor Mag. Franz Streit.

In der Tat finden die Bauarbeiten in der jetzigen Phase unmittelbar neben, unter, über oder sogar auf den Stationen statt. Der Betrieb läuft jedoch weitgehendst ohne Einschränkungen. „Dies ist vor allem unseren Mitarbeitern, aber auch den Patienten zu verdanken, die allesamt viel Verständnis für die Situation aufbringen“, so Streit. Und tatsächlich: die Stimmung im Krankenhaus ist gut – sind doch alle in der frohen Erwartung, in immer näherer Zukunft ein neues, modernes medizinisches Zentrum zu haben.

Zwar dauert es bis zur Fertigstellung der ersten Bauetappe noch knapp drei Jahre, doch schon heute lässt sich erahnen, welch Meilenstein die neue Infrastruktur für die Gesundheitsversorgung im Großraum Bludenz darstellen wird. Und immerhin sollte die heißeste Phase, der Rohbau des neuen Hauptgebäudes, bereits im Frühjahr 2011 abgeschlossen sein. Ein viel versprechender Ausblick für die „Alpenklinik“.n

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Strukturiert, optimiert, zertifiziert Optimale Behandlung von Brustkrebspatientinnen im nunmehr ­zertifizierten „Brustzentrum Vorarlberg“ am LKH Feldkirch

OA Doz. Dr. Anton Haid, Leiter Brustzentrum „Im Brustzentrum sind alle involvierten Disziplinen optimal vernetzt, insbesondere auch mit den niedergelassenen Kollegen und den unterstützenden Bereichen.“

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Leane Amann, Patientin „Im Brustzentrum fühlte ich mich medizinisch bestens aufgehoben und betreut. Vor allem nicht nur als Patientin, sondern auch ganzheitlich als Mensch mit meinen Bedürfnissen gesehen zu werden, war für mich eine positive Erfahrung.“

J

ährlich erkranken in Vorarlberg 270 bis 280 Personen an Brustkrebs. In ihren Bemühungen um noch mehr Patientennutzen und -sicherheit durch professionelles Qualitätsmanagement haben die Vorarlberger Landeskrankenhäuser einen weiteren Meilenstein erreicht: Am Schwerpunktspital Feldkirch wurde im Sommer 2010 die interdisziplinäre Behandlungseinheit zur Therapie von Erkrankungen der Brustdrüse, insbesondere Brustkrebs, von der Österreichischen Zertifizierungskommission für

Brustgesundheitszentren (ÖZK) als vollwertiges Brustzentrum zertifiziert. Bestätigung für etablierten Ansatz „Wir haben mit der Zertifizierung als ‚Brustzentrum Vorarlberg‘ nicht eine Willenserklärung für die Zukunft formuliert, sondern vielmehr eine Bestätigung für unseren bereits seit Jahren etablierten Ansatz bei der Behandlung des MammaKarzinoms erhalten“, freut sich Prim. Prof. Dr. Etienne Wenzl, Chefarzt und Leiter der Chir-


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urgie am LKH Feldkirch. Für die Zertifizierung wurde der gesamte Behandlungspfad, den eine Brustkrebspatientin durchläuft, vom Schweizer Beratungsunternehmen Doc-Cert eingehend analysiert und die Abläufe auf höchstem Niveau standardisiert. Neben der Chirurgischen Abteilung waren auch die Abteilungen für Radioonkologie, Pathologie, Radiologie, Nuklearmedizin und Plastische Chirurgie sowie die Fachbereiche Onkologie und Psycho-Onkologie als enge Partner im Behandlungsablauf in den Zertifizierungsprozess mit eingebunden. Dieser konnte in einem intensiven Experten-Audit erfolgreich abgeschlossen werden. Alles an einem Ort Das „Brustzentrum Vorarlberg“ zeichnet sich dadurch aus, dass sämtliche Schritte einer Brustkrebsbehandlung am selben Standort abgedeckt werden können. Daher ist es nicht nur von großer Bedeutung für die Positionierung des LKH Feldkirch als Schwerpunktspital, sondern auch für die gesamte medizinische Versorgung der Vorarlberger Bevölkerung. Außerdem ist sie ein schönes Zeichen für die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit aller involvierten Abteilungen. n

p Ein Teil der MitarbeiterInnen des Brustzentrums Vorarlberg rund um Leiter Dr. Haid.

I N FO R M AT I O N

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Abteilung Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge

Brustzentrum Vorarlberg (BZV) Zertifiziert durch „Doc-Cert“ nach den Richtlinien der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie, bestätigt durch die Österreichische Zertifizierungskommission (ÖZK) Involvierte Disziplinen am LKH Feldkirch: Chirurgie, Radioonkologie, Pathologie, Radiologie, Nuklearmedizin, Plastische Chirurgie, Onkologie und PsychoOnkologie Unterstützende Bereiche: Breast Care Nurses, Krebshilfe, Frauenselbsthilfe, Physiotherapie und Seelsorge Vorteile BZV für Betroffene: • Effiziente und professionelle Behandlungswege, • insgesamt kürzere Behandlungszeiten, • dadurch schnellere Rekonvaleszenz und raschere Rückkehr ins „normale Leben“, • optimale Vernetzung der behandelnden Ärzte und der unterstützenden Bereiche, auch bei der Nachsorge!

Händedesinfektion kann

Leben retten 11


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„Kindern eine Chance geben“

Eine Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes sind ein großes Ereignis und gleichzeitig eine große Herausforderung im Leben. Nicht immer können frischgebackene Eltern diese Umstellung ohne belastende Situationen meistern. Das Präventionsprojekt „Eine Chance für Kinder“ am LKH Bregenz setzt auf frühzeitige Hilfestellung für Betroffene. t Viele Mütter nutzen gerne die Möglichkeit zum Gespräch und füllen den Fragebogen aus.

„Wir wollen Risikosituationen erfassen und Familien unterstützen, jedoch nicht bevormunden“, stellt Prim. Univ.-Doz. Dr. Christian Huemer klar. Der Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde zeichnet gemeinsam mit Primar Dr. Hans Concin von der Gynäkologie und Geburtshilfe und der Elternberatung „Connexia“ für das Präventionsprojekt, das vom Land Vorarlberg finanziell unterstützt wird, verantwortlich. Mit viel Engagement mit dabei: die ÄrztInnen und Pflegekräfte beider Abteilungen sowie externe Berater und Betreuer. „Ziel des Projektes ist es, bereits vor oder kurz nach der Geburt eines Kindes mögliche Belastungen und Risiken gesundheitlicher, 12

sozialer oder auch seelischer Natur in der Familie zu erheben. Dabei geht es nicht darum, Eltern als ‚unfähig’ abzustempeln, das Projekt geht vielmehr davon aus, dass jede Familie mit ihrem Neugeborenen in eine Belastungssituation geraten kann“, erklärt Projektleiterin Doz. Dr. Dipl.Psych. Martina Huemer von der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde. Bestandsaufnahme Die praktische Arbeit mit den Familien wird von den Psychologinnen Mag. von der Thannen-Hächl und Mag. PoschBerger geleistet. Jeder Mutter bzw. jedem Elternpaar mit einem Neugeborenen wird angeboten, sowohl die Ressourcen


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der Familie als auch Belastungsfaktoren mit professioneller Hilfe auszuloten. Dazu erhalten sie kurz nach der Geburt einen Fragebogen, der die aktuelle Lebenssituation beleuchtet. Zusätzlich wird auch ein Beratungsgespräch mit der Spezialistin für „frühe Hilfen“ angeboten. Bei Bedarf Unterstützung Sollte sich bei der Bestandsaufnahme herausstellen, dass die Familien bzw. Mütter Unterstützung brauchen und wünschen, werden Institutionen empfohlen, die die individuell passende medizinische oder psychosoziale Hilfe anbieten. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus kann dies – je nach dem Bedarf der Familie – z.B. die ambulante Betreuung durch Connexia bzw. eine Sozialberatung oder auch die Vermittlung an eine Begegnungsstätte für Eltern sein. Darüber hinaus wird im Rahmen des Projekts eine „Telefonhotline“ angeboten, über die Eltern, aber auch das Krankenhauspersonal direkt Rat einholen können.

Positive Ergebnisse Die Aktivitäten im Rahmen des Projekts werden laufend evaluiert. Die Auswertung der Daten des ersten Jahres ergab, dass das Angebot grundsätzlich auf hohe Akzeptanz stößt. Es wurden nicht nur zahlreiche Fragebögen ausgefüllt und Gespräche geführt, sondern häufig auch konkrete Informationen zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten ausgegeben bzw. gerne von den Müttern und Vätern angenommen. In einigen Fällen haben die Beraterinnen ganz konkrete Hilfeleistungen vermittelt, wodurch einer Überforderung der Eltern – und damit in letzter Konsequenz auch einer Gefährdung der Kinder – vorgebeugt werden konnte. „Diese positiven Erfahrungen haben uns bestärkt, das Projekt weiter zu führen“, sind sich die Verantwortlichen einig. n

Ganz schön bunt

p Die Kunstklasse der HLW Riedenburg mit einigen ihrer Kunstwerke.

Funktionales Krankenhaus-Interieur prägte die Zimmer der Patienten in der Onkologie im Landeskrankenhaus Bregenz – bis die Kunstklasse der HLW Riedenburg, unter der Leitung von Lehrerin Marina Mangold, sich daran machte, mit Farbe mehr Frische und Lebensfreude in den medizinischen Alltag zu bringen. Zusammen mit zwei Patientinnen der Onkologie gingen die Schülerinnen daran, die Zimmer mit selbstgemalten Bildern neu zu gestaltet. Ihrer Fantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt. Drei oder vier Mädchen haben sich jeweils einen Raum vorgenommen.

p Farbe und Fröhlichkeit brachten die Schülerinnen auf die Onkologie.

Prim. Dr. Hans Concin: „Die 168 Wochenstunden, die ein Säuglings fordert, belasten Eltern und deren Partnerschaft manchmal über ihre Kräfte hinaus.“

Prim. Univ.Doz. Dr. OA Univ.Doz. Christian Huemer: Dr. Dipl.Psych. Martina Huemer: „Wir wollen junge Eltern unterstützen „Wir möchten Pround nicht bevorblembereiche munden.“ rechtzeitig erkennen und Familien frühzeitig Hilfe anbieten.“

Über ein halbes Jahr wurde entworfen, gestaltet und gemalt – mit ansehnlichem Ergebnis: Mystische Fabelwesen und bunte Bildserien mit den Worten „Kraft“, „Mut“ und „Glaube“ zieren nun die Wände der ehemals farblosen Räume. Patienten, Ärzte und Pflegepersonal sind begeistert. Doch für die 21 Schülerinnen der HLW Riedenburg war nicht nur der künstlerische Aspekt dieses Projekts wichtig, auch die Auseinandersetzung mit der Krankheit Krebs wurde zum Thema. „Es war für uns alle eine wertvolle und bereichernde Erfahrung“, sind Schülerinnen und Patientinnen überzeugt. n 13


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Mobile Dialyse auf dem Vormarsch

p Das mobile Dialyseteam betreut Patienten, die ihr Blut zu Hause mittels Peritonealdialyse reinigen. Das entlastet vor allem auch pflegende Angehörige.

B

lutreinigung ist lebensnotwendig. Doch nicht bei allen Menschen funktionieren die Nieren einwandfrei. Bei einer Nierenschwäche können schädliche Stoffe nicht mehr vollständig aus dem Körper gefiltert werden. „Ist die Organschädigung fortgeschritten, muss das Blut mittels künstlicher Blutwäsche, der so genannten Dialyse, gereinigt werden“, erklärt Prim. Univ.Doz. Dr. Karl Lhotta, Leiter der Abteilung für Nephrologie und Dialyse am LKH Feldkirch.

Prim. Univ.-Doz. Dr. Karl Lhotta „Die betreute Heimdialyse bedeutet nicht nur mehr Lebensqualität für den Patienten, sondern auch mehr Sicherheit, da bei jedem Besuch der Zustand des Patienten kontrolliert wird.“

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Verwaltungsdirektor Harald Maikisch, „Die mobile Dialyse schafft auf der Nephrologie freie Kapazitäten, die dringend gebraucht werden, da die Zahl der Nierenpatienten stetig zunimmt.“

Zwei Möglichkeiten der Behandlung Die meisten Nierenpatienten werden ambulant in einem Dialysezentrum behandelt und müssen sich drei Mal wöchentlich für je vier Stunden einer so genannten Hämodialyse, bei der das Blut mit Hilfe eines FilterGeräts außerhalb des Körpers gereinigt wird, unterziehen. Eine Behandlungsvariante, die zu Hause durchgeführt werden kann, ist die Peritonealdialyse, bei der das Bauchfell des Patienten als Blutfilter genutzt wird. Der Patient kann nach einer Einschulung die Peritonealdialyse selbstständig durchführen und den Ablauf seinem gewohnten Tagesablauf anpassen. Mobile Peritonealdialyse Kann jedoch die Behandlung nicht selbständig durchgeführt werden, bietet das LKH Feldkirch Unterstützung durch ein mobiles Dialyseteam, das in enger Kooperation mit Hausärzten, weiteren Pflegekräften

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Immer öfter können Dialysepatienten zu Hause therapiert werden. Die so genannte Peritonealdialyse macht es möglich. und Angehörigen die durchgehende Betreuung des Patienten gewährleistet. Dank eines neuen Fahrzeugs, das im Sommer 2010 vom Biotechnologie-Unternehmen Baxter gesponsert wurde, kann eine Pflegekraft weitere sechs Dialysepatienten regelmäßig zu Hause versorgen. Dies bedeutet nicht nur mehr Lebensqualität, sondern auch mehr Sicherheit für die Betroffenen. „Da im Rahmen jedes Besuches der Zustand des Patienten durch die Pflegefachkraft kontrolliert wird, können Komplikationen früher erkannt und der Patient bei Bedarf auf unsere Abteilung überwiesen werden“, so Lhotta. Vorteile gegenüber Hämodialyse Die Vorteile der Peritonealdialyse liegen vor allem in der Verbesserung der Lebensqualität des Patienten, der in gewohnter Umgebung behandelt werden kann und nicht regelmäßig das Krankenhaus aufsuchen muss, um jeweils mehrere Stunden am Dialysegerät zu hängen. Einen weiteren Vorteil sieht der Verwaltungsdirektor des LKH Feldkirch Harald Maikisch in der Entlastung der nephrologischen Bettenstation: „Die mobile Dialyse schafft freie Kapazitäten, die dringend gebraucht werden, da die Zahl der Nierenpatienten stetig zunimmt.“ n


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Charmante Kämpferin Prim. Dr. Ruth Krumholz im großen „LKH luag a!“-Interview

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Einblicke

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Sie hat das geschafft, was noch keiner Frau vor ihr in Vorarlberg gelungen ist: Seit rund zwei Jahren ist die Anästhesistin Ruth Krumpholz Leiterin einer medizinischen Fachabteilung im Landeskrankenhaus Bludenz und damit erste und bislang einzige Primaria im Ländle. Doch man würde der engagierten Ärztin bei weitem nicht gerecht, würde man sie nur auf diesen Aspekt reduzieren.

LKH luag a!: Frau Primaria Krumpholz, ihre Karriere klingt fast wie aus dem Bilderbuch. Scheinbar mühelos marschierten Sie trotz Doppelbelastung Beruf und Familie – immerhin haben Sie drei Kinder groß gezogen – bis ganz an die Spitze. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs? Wenn ich ehrlich bin, so ganz einfach war es nicht. Es hat viel Kraft gekostet, vor allem als die Kinder noch kleiner waren. Ich hatte auch immer wieder das Gefühl, beide Rollen – die der Ärztin und die der Mutter – nicht perfekt auszufüllen. Immer war ein großes Maß an Organisation notwendig, um alles unter einen Hut zu bringen. Und es war nur möglich, weil mein damaliger Mann viel dazu beigetragen hat. Aber insgesamt hatten wir nicht viel Spielraum, keinen Freiraum. Richtig anstrengend wurde es immer dann, wenn etwas nicht normal lief – wenn etwa eines der Kinder krank wurde. Aber auch dann habe ich mein Ziel, eine möglichst gute Ärztin zu sein, nie aus den Augen verloren. Ich bin sehr ehrgeizig und wenn ich mir etwas vorgenommen habe, ziehe ich es auch durch. Mein größter Feind ist Langeweile, ich brauche immer neue Anreize. Daher habe ich beruflich viele verschiedene Dinge gemacht, so war ich eine zeitlang im OP-Management tätig und habe eine Ausbildung zum Gesundheitsmanager gemacht. Aber auch in der Anästhesie habe ich immer neue Bereiche, wie etwa die Schmerztherapie oder Kinderanästhesie, für mich 16

entdeckt. Und heute, wo meine Kinder selbständig sind, kann ich so arbeiten, wie ich es immer wollte. Es heißt, alles hat seinen Preis – auch die Karriere. Welchen Preis mussten Sie bezahlen? Ich habe nicht wirklich den Eindruck, einen Preis gezahlt zu haben. Außer vielleicht, dass mein damaliger Mann und ich zu wenig Zeit für uns hatten. Wir trafen uns zu Hause oft nur zur ’Dienstübergabe’ – das hat uns sicherlich voneinander entfernt. Da ich aber heute einen großartigen Lebensgefährten habe, hat sich für mich alles gut gefügt. Natürlich blieb in den Aufbaujahren auch für mich selbst nur wenig Zeit. Ich hatte kaum freie, unabhängige Phasen in meinem Leben, da ich bereits im Studium zwei Kinder bekommen habe. Aber ich weiß auch, dass alles seine Zeit hat. Mit kleinen Kindern kann man eben nicht alles machen. Heute habe ich dafür mehr Zeit für mich und kann einige meiner Träume erfüllen. Die Medizin ist zunehmend in Frauenhand. Mehr als die Hälfte der österreichischen Medizinabsolventen sind inzwischen weiblich. Dennoch gibt es nach wie vor wenige Frauen in Führungspositionen. Warum ist „Frau sein“ im Arztberuf auch heute noch so schwierig?

Ich diskutiere immer wieder mit Kolleginnen und Kollegen darüber. Ein Kriterium ist sicher, dass viele Frauen in der Medizin in Teilzeit tätig sind. Das führt sogar schon zum Begriff ‚Teilzeitmedizin’. Es ist aber schwierig, Karriere zu machen, wenn man nicht Vollzeit arbeitet. Nicht weil man weniger gute Arbeit leistet, sondern weil viel an Kommunikation verloren geht. Auch wollen sich viele Frauen dem Kampf nicht aussetzen, den eine Führungsposition mit sich bringt. Es ist nicht immer angenehm, sich zu exponieren, sich dadurch der Kritik auszusetzen und nicht mehr von allen geliebt zu werden. Damit muss man gerade als Frau erst umgehen lernen. Auch ich wollte früher von allen gemocht werden. Heute denke ich, wenn ich keinen Gegenwind bekomme, dann bewege ich auch nichts. Frauen sagt man oft nach, einen anderen Führungsstil als ihre männlichen Kollegen zu pflegen. Nach welchen Prinzipien führen Sie Ihre Abteilung? Mir ist vor allem intensive Kommunikation wichtig – meine Mitarbeiter sollen über alles reden können. Ich selbst versuche auch kontroverse Themen offen anzusprechen. Mir ist bewusst, dass ich Verantwortung übernehmen muss, dennoch lege ich Wert darauf, möglichst viel im Team zu entscheiden. Mein Stil ist nicht autoritär, was vielleicht von manchen kritisiert wird. Ich versuche aber, möglichst auf der Sachebene zu vermitteln. Emotionen


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sind nicht ganz auszuschalten, aber zu viel Emotionalität kann im Job hinderlich sein. Wenn man führt, hat man oft Angst, fachlich zu versagen. Aber es ist vielmehr das Zwischenmenschliche, das die größte Herausforderung darstellt. Junge Ärzte brauchen sicherlich mehr Führung und es macht mir Spaß zu sehen, wie sie sich in der Ausbildung entwickeln. Ich gebe gerne Wissen weiter – natürlich nicht ganz uneigennützig, denn wenn ein junger Arzt gut ausgebildet wird, hat man als Facharzt und auch als Chefin ein leichteres Leben, weil man weiß, dass man sich auf die Mitarbeiter verlassen kann. Bei meinen Fachärzten ist mir wichtig, dass jeder – solange er sich im Rahmen bewegt – seinen Stil und seine Eigenheiten behalten kann. Ein gewisser Spielraum ist wichtig, um motiviert seine Arbeit tun zu können. Sie setzen sich in diversen Gremien für die Anliegen und Bedürfnisse der Spitalsärzte ein – was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Voraussetzungen, damit das Krankenhaus als solches und insbesondere der Standort Vorarlberg weiterhin attraktiv für junge Mediziner, aber auch erfahrene Fachärzte bleibt? Ich denke, junge Ärzte müssen vor allem Perspektiven haben: interessante Fortbildungsmöglichkeiten, ein Spezialgebiet, in dem sie sich entwickeln

können, oder auch konkrete Karrierechancen. Sie müssen spüren, dass ihre Ausbildung ernst genommen wird, in dem man sich Zeit für sie nimmt und sie nicht nur als Mitläufer oder Handlanger behandelt. Erfahrenen Ärzten ist es vor allem wichtig, sich aus dem Routinebetrieb etwas zurücknehmen zu können und vor allem weniger Nachtdienste verrichten zu müssen. Denn ab Ende Vierzig, Anfang Fünfzig wird alles einfach schwieriger. Und ganz egal wie viel im Nachdienst tatsächlich los ist – das Nicht-Abschalten-Können wird zunehmend zu einer psychischen Belastung. Wir sollten also schauen, dass es den älteren Ärzten im Krankenhaus gut geht – denn sonst haben auch die jungen Ärzte keinen Anreiz, auf Dauer im Spital zu bleiben. Eine ausgewogene Work-LifeBalance ist heute wichtiger denn je: Was tun Sie, um den nötigen Ausgleich zum Arbeitsalltag zu schaffen? Auf unserer Abteilung sind wir personell recht gut besetzt. Es gibt zwar relativ viele Nachtdienste, weil auch der Notarztdienst mit abgedeckt wird. Es ist aber möglich, entsprechend Zeitausgleich zu nehmen. Dadurch ist die Arbeitszufriedenheit recht hoch, so zumindest mein Eindruck. Ich persönlich finde meinen Ausgleich draußen in der Natur. Laufen, Berggehen oder auch Lesen helfen mir abzuschalten. Die totale Entspannung verschafft mir

jedoch Tanzen – ob Tango oder Ausdruckstanz, ich genieße es, mich zur Musik zu bewegen. Sie sind in Kärnten aufgewachsen, haben in Wien studiert, wiederum viele Jahre in Kärnten gearbeitet und leben nun seit 2003 im Ländle. Was hat Sie ans andere Ende Österreichs geführt, und fühlen Sie sich in Vorarlberg bereits heimisch? Nach Vorarlberg kam ich wegen meines Lebensgefährten, der schon länger hier lebt. Inzwischen fühle ich mich sehr wohl hier, aber es hat genau zwei Jahre gedauert, bis ich das Gefühl hatte, akzeptiert zu sein. Die Kärntner sind ja eher südländische, kommunikative Typen. Inzwischen ist aber Vorarlberg mein Zuhause, ich habe hier viele wertvolle Menschen kennen gelernt und treue Freunde gewonnen. Die Arbeit hat mir hier von Anfang an sehr gut gefallen. Die sprichwörtliche Vorarlberger Verlässlichkeit hat mich gleich begeistert.

Zur Person Prim. Dr. Ruth Krumpholz Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am LKH Bludenz Geboren in St. Veit, Kärnten, Jahrgang 1960 Mutter dreier Kinder (26, 25 und 21 Jahre) Lebt mit ihrem Lebensgefährten in Götzis

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Essstörungen: Hilferufe der Seele „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“. Das alte Sprichwort zeigt auf, wie zentral die Bedeutung von Nahrung im Leben eines jedes Menschen ist. In unserer Wohlstandsgesellschaft, wo es Essen im Überfluss gibt, ist es jedoch nicht einfach, die Balance zu halten und das richtige Maß zu finden. Zwar sind auch Körperformen dem Wandel der Zeit unterworfen, doch „schlank“ gilt nach wie vor als Ideal, das – verstärkt durch die modernen Medien – unsere Wahrnehmung beherrscht. „Schlank sein“ wird gleichgesetzt mit Erfolg, hoher sozialer Achtung und Begehrtheit. Übergewichtige Menschen empfinden sich selbst im Umkehrschluss häufig als undiszipliniert, unattraktiv und ungeliebt. Sehnsucht nach Aufmerksamkeit Gerade aus diesem Grund sind Mädchen und junge Frauen, aber auch junge Männer, gefährdet, eine Essstörung zu entwickeln. „Essstörungen sind psychosomatische Erkrankungen, deren Ursachen im familiären und sozialen Umfeld zu suchen sind“, so Prim. Georg Weinländer, Leiter des Departments für Psychosomatik im LKH Rankweil. Anorexie (Magersucht), Bulimie (Ess-Brech-Sucht) und „Binge Eating“ (Heißhungerstörung) sind verschiedene Ausprägungsformen einer solchen Essstörung. Mischformen sind häufig. Zu viel oder zu wenig Kontrolle „Magersüchtige“ leiden oft unter einer so genannten Körperschemastörung, die ihre Selbstwahrnehmung so beeinträchtigt, dass sie überzeugt sind, zu dick zu sein, selbst wenn sie im objektiven Sinn extrem dünn oder bereits mager sind. Bei der EssBrech-Sucht leiden Betroffene unter unkontrollierbaren Hungerattacken, bei denen dem Körper bis zu 20.000 Kalorien pro Mahlzeit zugeführt werden. Aus Angst vor einer Gewichtszunahme wird versucht, die Kalorien durch Erbrechen, übermäßigen Sport, Hungern oder Missbrauch von Abführmitteln zu kompensieren. Menschen, die an der „Heißhungerstörung“ leiden, müssen immer wieder mit unkontrollierbaren Heißhungerattacken kämpfen, was in der Regel zu Übergewicht und chronischer Fettleibigkeit führt. Professionelle Hilfe ist wichtig „Essstörungen sollten so früh wie möglich in einem erfahrenen und qualifizierten Zentrum behandelt werden. Denn je länger man zuwartet, 18

umso höher wird die Gefahr, dass die Krankheit chronisch wird“, betont der Psychosomatiker. Qualifizierte Anlaufstellen für Betroffene und Angehörige sind Hausärzte, niedergelassene Fachärzte, Selbsthilfegruppen oder Beratungseinrichtigen, wie etwa der aks (Arbeitskreis für Sozialmedizin) oder das IfS (Institut für Sozialdienste). „Leider sind Essstörungen nach wie vor ein Tabu. Wir appellieren an die Betroffenen selbst, aber auch an Eltern, Familienangehörige und Freunde, nicht wegzuschauen und sich dem Problem zu stellen, weil Essstörungen erhebliche Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit haben“, so Dr. Peggy Marquart. Ein langer Weg In schweren Fällen führt oft kein Weg an einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus vorbei. Im LKH Rankweil etwa wird im Rahmen des sechswöchigen Therapieaufenthalts ein interdisziplinäres Therapiekonzept angewandt, das neben medizinischen Leistungen verschiedene ergänzende Methoden beinhaltet. „Unser tiefenpsychologisch orientierter Therapieansatz umfasst

Prim. Dr. Georg Weinländer

Dr. Peggy Marquart

„Zur Bewältigung einer Essstörung ist ein hohes Maß an Eigenmotivation notwendig. Die Heilung ist meist ein langer Weg.“

„Familie und Freunde sollten nicht wegschauen, wenn der Verdacht auf eine Essstörung besteht.“

neben der Psychotherapie auch körperorientierte Ansätze, wie etwa Bewegungstherapie oder verschiedene Kreativtherapien“, erklärt Marquart. Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist ein hohes Maß an Eigenmotivation. „Eine Essstörung zu heilen ist oft ein langer, mühsamer Weg. Wir unterstützen unsere Patientinnen und Patienten mit allem, was uns zur Verfügung steht – den Willen und die Kraft, wieder ganz gesund zu werden, müssen sie aber selbst aufbringen“, so Weinländer. n


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Ins Krankenhaus statt in die Kaserne Wer kennt sie nicht, die netten jungen Männer, die von allen nur liebevoll „Zivis“ genannt werden? Auch in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern sind jährlich rund 80 Zivildiener im Einsatz und verrichten wertvolle Arbeit.

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edes Jahr entscheiden sich ca. 750 junge Vorarlberger dafür, anstelle des Wehrdienstes soziale Arbeit zu verrichten. Statt in die Kaserne geht’s dann für neun Monate als Mitarbeiter in eine soziale Einrichtung. Jene, die in den Landeskrankenhäusern eingesetzt werden, sind vor allem im Krankentransport oder im Holund Bringdienst tätig. Für die Mitarbeiter ihrer Abteilung sind sie eine willkommene und wertvolle Unterstützung. „Wir schätzen die Arbeit unserer Zivildiener sehr. Sie sind durchwegs sehr engagiert, integrieren sich schnell ins Team und bringen auch neue Denk- und Sichtweisen ein. Sie würden uns definitiv sehr fehlen, wenn es sie nicht mehr gäbe“, bestätigt DGKS Manuela Muhr vom Landeskrankenhaus Feldkirch. Der Zivildienst ist nicht nur sinnvoll, sondern für viele junge Männer auch richtungsweisend für die eigene berufliche Zukunft. Nicht selten entscheiden sich ehemalige Krankenhaus-Zivildiener für einen Gesundheitsberuf – mit besten Zukunftsaussichten, denn engagierte Ärzte, Pfleger oder Sanitäter werden immer und überall gebraucht. n

p Zivildiener werden u.a. im Krankentransport eingesetzt.

Sebastian Spettel LKH Bregenz

Andreas Wäger LKH Hohenems

Markus Lampert LKH Rankweil

Simon Kloiber LKH Feldkirch

Michael Schwarz LKH Bludenz

Als Zivildiener bin ich hauptsächlich beim Patiententransport dabei und mache kleine Erledigungen, wie die Post austragen oder in der Apotheke aushelfen. Ich finde die Arbeit als Zivildiener viel sinnvoller als Wehrdienst, außerdem möchte ich gerne die Krankenpflegeschule besuchen, um danach in der Unfallambulanz oder dem OP-Aufwachraum zu arbeiten.

Meine Arbeit als Zivildiener im LKH Hohenems hier gefällt mir wirklich sehr gut. Es ist einfach mal etwas ganz anderes, in einem Spital zu arbeiten. In der Internen Abteilung, wo ich eingesetzt bin, muss ich vor allem mit Patienten spazieren gehen oder auch mal Blutproben ins Labor bringen.

Ich habe mich für den Zivildienst entschieden, da ich sehr gerne mit Menschen zusammenarbeite. Im Stockdienst bin ich für die Sauberkeit und Ordnung meiner Station verantwortlich. Ich begleite aber auch Patienten mit dem Krankentransport in andere Krankenhäuser. Ich könnte mir gut vorstellen, nach meinem Zivildienst im sozialen Bereich weiterzuarbeiten.

Ich bin in der Radiologie eingesetzt, wo ich den Patienten beim CT helfe. Zudem übernehme ich organisatorische Aufgaben. Die Arbeit als Zivildiener ist manchmal anstrengend, aber ich habe schon tolle Erfahrungen gemacht und es ist interessant, das Gesundheitssystem und das Krankenhausgeschehen einmal von Innen kennenzulernen.

Im Juli habe ich mit meiner Arbeit als Zivildiener in der Internen Abteilung begonnen. Zu meinen Aufgaben gehört es, Patienten herumzuführen, Sachen auszutragen und andere kleine Dienste zu erledigen. Ich konnte schnell einen sehr positiven Eindruck gewinnen. Für mich ist es eine gute Erfahrung.

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Wenn Träumen Flügel wachsen „Um Fortschritte machen zu können, muss das Hier und Jetzt lebenswert und lebensnah gestaltet werden“, sind sich Maria Purkart, Isabel Pruscha, Bernd Manahl und Johannes Frick einig. Und so kamen die vier Diplompflegekräfte der Wachkomastation am LKH Rankweil auf die Idee, einem ihrer Patienten einen Urlaub zu ermöglichen. Fernab vom Krankenhaus. Mitten im Leben.

dafür, gerade ihn für das Pilotprojekt auszuwählen. „Aufgrund der Erfahrungen, die wir über die Jahre mit Turgay gesammelt hatten, konnten wir davon ausgehen, dass keine medizinischen Zwischenfälle zu erwarten waren, die nicht von uns beurteilt und versorgt werden konnten“, erklärt Maria Purkart.

Ernährung geringe Mengen an Nahrung oral zu sich zu nehmen. „Wir wussten, dass wir den Urlaub nicht machen können, wenn wir die Voraussetzungen nicht erfüllen. Das war für uns und natürlich unseren Patienten die Motivation, so konsequent zu trainieren“, weiß Bernd Manahl.

Hartes Training Um Turgay auf die Reise vorzubereiten, musste er gezielt trainiert werden: Übungen im Hallenbad, um ihm später das Baden im Meer zu ermöglichen. Zumindest kurzzeitiges selbstständiges Sitzen, um den Flug bewältigen zu können. Sowie intensive Sprachförderung, um die Verständigung zu verbessern. Pflegekräfte, Ergo- und Physiotherapeuten sowie eine Logopädin gaben ihr Bestes. Und natürlich Turgay, der wirklich hart trainierte.

Privat finanziert Im Mai 2010 ist es endlich soweit: Turgay fliegt gemeinsam mit seinen vier Pflegekräften für eine Woche in die Türkei, sein Heimatland. Sieben Tage möglichst unbeschwerter Strandurlaub – ein heller Lichtblick in einem jungen Leben, das vom Schicksal schwer getroffen worden war. Ein Sommermärchen, finanziert durch private Rücklagen von Turgay und seiner Familie. Ein scheinbar unmögliches Unterfangen, ermöglicht durch vier engagierte Pflegekräfte, die dafür ihren Urlaub „opferten“. Nein, von Opfer könne keine Rede sein, sind sich die vier einig. „Denn die Verwirklichung dieses Traums hat jedem von uns sehr viel gegeben“. n

„Warum nicht einem Patienten einmal ein ganz anderes Umfeld außerhalb des Krankenhauses bieten, wenn dies medizinisch machbar ist?“, fragten sich einige Pflegekräfte der Station im Frühjahr 2009. Dies war die Geburtsstunde des Projekts „Patientenurlaub“, das in dieser Art noch nie zuvor in Österreich durchgeführt wurde. Vorausgesetzt, dass… Damit ein so schwer beeinträchtigter Patient überhaupt verreisen kann, müssen viele verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein, wie etwa das Einverständnis der Angehörigen und des Sachwalters, sowie natürlich eine stabile und möglichst gute körperliche Verfassung des Patienten. Für die Reise wurde daher ein sehr detailliertes Konzept erstellt, das von den behandelnden Ärzten und der Pflegedirektion freigegeben wurde. Und hier kommt Turgay K. ins Spiel. Der heute 27-Jährige, der seit einem schweren Autounfall unverschuldet im Wachkoma lag, ist seit Anfang 2006 Patient auf der Station. Der junge Mann macht seitdem ständig kleine Fortschritte und spricht nachhaltig auf seine Therapien an. Gute Gründe

Facts zur Wachkomastation • Eröffnung der Wachkomastation: 2004 • Langzeitstation mit 14 Betten • ärztliche Leitung: Prim. Dr. Albert Lingg • leitender Facharzt: Dr. Csaba Nemes • Stationsleitung: DGKP Gerd Fleisch

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Die definierten Ziele wurden erreicht, und nicht nur das: dank des Trainings konnten auch Medikamente reduziert werden, und Turgay schaffte es sogar, ergänzend zur künstlichen


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„Das Projekt hat viel Gutes bewirkt“ p Im warmen Wasser fühlte sich Turgay sehr wohl.

LKH luag a!: Wie war diese völlig neue Betreuungssituation für euch?

die das Projekt schließlich zu etwas ganz Besonderem gemacht haben.

Was war rückblickend euer amüsantestes Erlebnis auf dieser Reise?

Johannes: Die Pflegetätigkeiten in der Türkei waren dieselben wie hier. Im Vorhinein haben wir die Zuständigkeiten und die Dienste eingeteilt. Für so einen Urlaub ist es wichtig, dass man sich auch privat gut versteht, denn man ist ja fast 24 Stunden täglich zusammen. Und um während der Türkeireise mit Angehörigen, behandelnden Ärzten und der Wachkomastation Kontakt zu halten, wurde ein Blog eingerichtet, der täglich mit Fotos und Berichten aktualisiert wurde.

Habt ihr bei Turgay während bzw. nach der Reise Veränderungen feststellen können?

Maria: Das wohl verrückteste Erlebnis war sicher die Ausreise aus der Türkei. Da der Zollbeamte bei der Einreise vergessen hatte, den Pass von Turgay zu stempeln, kam bei der Ausreise der Verdacht auf, wir hätten ihn entführt, und so wurden wir der Flughafenpolizei vorgeführt. Schließlich haben sie uns aber doch noch mit ihm ausreisen lassen.

Was war eure größte Herausforderung und was für Erkenntnisse bzw. Erfahrungen konntet ihr machen?

p Das engagierte Team mit seinem Schützling.

Sie haben viel Zeit und Herzblut in das Abenteuer „Patientenurlaub“ investiert. Wir haben Maria Purkart, Isabel Pruscha, Bernd Manahl und Johannes Frick zum erfolgreichen Projekt befragt.

Johannes: Die größte Herausforderung war eigentlich die Planung des Projekts und natürlich die Einwilligung der Angehörigen und Krankenhausverantwortlichen. Es war auch wichtig, dass wir die ganze Station für das Projekt gewinnen konnten. Unser Stationsleiter stand dem Konzept zum Glück von Anfang an offen gegenüber. Maria: Bei der Planung sind wir immer wieder auf neue Hürden gestoßen, aber wir sind froh, dass wir uns nicht entmutigen ließen. Bernd: Für mich waren es die schönen kleinen Erfolge,

Bernd: Turgay wurde während der Reise immer wacher und aufmerksamer. Er konnte sich sogar immer besser mit uns verständigen. Er sagte Dinge, die wir noch nie aus seinem Mund gehört haben. Anfangs wollte er es gar nicht glauben, dass er nun in der Türkei ist, aber nachdem wir mit ihm im Meer gebadet hatten, wusste er, dass dieser Traum wahr war. Besonders schön war, als er beim Rückflug zu uns sagte: „Ich war in der Türkei auf Urlaub“. Profitieren auch andere Patienten von euren Erfahrungen? Johannes: Ja, durch das Projekt konnten wir viele neue Eindrücke im Umgang mit schwerstbeeinträchtigten Menschen sammeln. Diese werden in Zukunft bestimmt in den Pflegealltag mit einfließen und uns motivieren, weil das Beispiel zeigt, was alles möglich ist. Bernd: Ich denke, das Projekt hat viel Gutes bewirkt. Durch unser intensives Training und das gemeinsame Ziel hat sich das ganze Team weiterentwickelt und ist offener für neue Ansätze geworden.

Ist in Zukunft wieder einmal so ein Projekt geplant? Johannes: Grundsätzlich können wir uns das noch einmal vorstellen, aber es müssen viele Faktoren zusammenspielen, damit es funktioniert. Das tolle Erlebnis und die unzähligen Rückmeldungen von Angehörigen, Arbeitskollegen und Freunden motivieren uns, weitere Projekte in Angriff zu nehmen.

Weitere Infos und Videofotopräsentation www.tuerkei2010.blogspot.com (nicht innerhalb der Vorarlberger Landeskrankenhäuser abrufbar).

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t Dr. Elisabeth Neier (2. von rechts) freut sich über die neuen Instrumente für Ngaoubela.

Mit wertvollem Gepäck Einen „Urlaub“ der etwas anderen Art erlebten OÄ Dr. Andrea Bauer und ihre Kollegin Dr. Gabriele Bitsche aus dem LKH Bludenz: Zwei Monate arbeiteten die Ärztinnen in einem Buschkrankenhaus im zentralafrikanischen Kamerun. Als „Gastgeschenk“ mit im Gepäck: Medizingeräte im Wert von 75.000 Euro.

S

eit 1989 wird das Krankenhaus von Ngaoubela von der Bludenzer Ärztin Dr. Elisabeth Neier geleitet. Da sie im Sommer auf „Beschaffungsurlaub“ nach Vorarlberg reiste, brauchte sie für das Spital eine adäquate Vertretung. Für Andrea Bauer und Gabriele Bitsche die Chance, ganz neue Erfahrungen zu sammeln. Nach intensiven Reisevorbereitungen hieß es dann im Juni 2010 endlich „Auf Wiedersehen Österreich“ und „Willkommen in Afrika!“. Und sie kamen nicht mit leeren Händen: drei wertvolle Gerätesets zur Behandlung von Knochenfehlstellungen – gesponsert von der Firma I.T.S., einem Hersteller von Implantaten und Instrumenten für die Unfallchirurgie – waren mit auf die Reise gegangen. 22

In Buschspital mussten die Ärztinnen mit den einfachsten Mitteln zurechtkommen. u

Die Bewohner von Ngaoubela, einem 1000-Seelen-Dorf mitten im Buschland Kameruns, nahmen die Ärztinnen so freundlich auf, dass sie sich im fremden Land schnell heimisch fühlten. Doch gewohnt an eine hochmoderne Ausrüstung und eine saubere und sterile Umgebung, war das Arbeiten im Buschspital für die beiden nicht immer einfach. Es war vor allem Improvisationstalent gefragt, um mit den wenigen Materialen und den veralteten Geräten die Patienten bestmöglich zu versorgen. Schwere Erkrankungen und Verletzungen, wie Tuberkulose, Malaria, Lungenentzündungen, Aids, Verbrennungen und Knochenbrüche, waren zu behandeln. Zudem waren die Ärztinnen auch in der Geburtshilfe gefordert. Nicht einfach war, dass es in einigen Fällen mit den vorhandenen Mitteln keine Rettung gab. „Aber so ist der Alltag in Afrika“, akzeptierten sie schließlich, was nicht zu ändern war. Nach zwei intensiven Monaten voller Höhen und Tiefen und unzähligen Herausforderungen reisten „Dr. Andrea“ und „Dr. Gabi“, wie sie liebevoll genannt wurden, wieder nach Vorarlberg zurück – diesmal mit im Gepäck: prägende Eindrücke, wertvolle Erfahrungen sowie Zufriedenheit und Dankbarkeit. n


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Damit der Wohntraum nicht zum Alptraum wird

Bauen heißt Beständigkeit. Der Traum vom Eigenheim sollte daher ebenso wie öffentliche Infrastruktur nicht nur planerisch, sondern auch finanziell auf soliden Beinen stehen. Gut, wenn man als privater Bauherr einen verlässlichen Finanzierungspartner an seiner Seite hat. Hypo-Vorstand Dr. Michael Grahammer im Gespräch. LKH luag a!: Dr. Grahammer, nicht nur die Vorarlberger Landeskrankenhäuser investieren in ihre Infrastruktur, sondern auch unzählige Vorarlbergerinnen und Vorarlberger in ihre Eigenheime. Beide finanzieren zumindest teilweise über Kredite – was raten Sie ganz generell privaten Bauherren oder Käufern in punkto Finanzierung? Dr. Michael Grahammer: Wenn ein Kunde wegen einer Finanzierung zu uns kommt, übernehmen wir als Bank eine gewisse Verantwortung, die wir sehr ernst nehmen. Daher prüfen wir, ob der Kunde in der Lage sein wird, den gewünschten Kredit innerhalb einer bestimmten Zeitspanne – meist setzen wir hierfür 20 Jahre an – zu tilgen. Es kommt vor, dass sich die Rechnung nicht ausgeht, weil das frei verfügbare Einkommen und die zu erwartende Kreditrate nicht zusammenpassen. In so einem Fall müssen wir die Finanzierung in dieser Form ablehnen. Und zwar nicht so sehr, weil wir uns als Bank schützen wollen, sondern weil wir auch den Kunden davor schützen wollen, sich zu hoch zu verschulden. Denn mit einem Kredit, den er sich nicht leisten kann, ist einem Kunden nicht gedient. Damit der Traum vom Eigenheim irgendwann verwirklicht werden kann, raten wir daher, möglichst früh damit zu beginnen, Eigenmittel anzusparen, damit nicht zu viel an Fremdmitteln benötigt wird. Der Schweizer Franken-Kredit – in Vorarlberg traditionell sehr beliebt – ist nicht zuletzt seit der Finanzkrise stark umstritten. Bieten die heimischen Banken überhaupt noch Schweizer Franken-Kredite an? Und wenn ja, was ist bei einem solchen Kredit besonders zu beachten?

Es gibt seit 2010 eine entsprechende Richtlinie der Finanzmarktaufsicht. Darin ist festgelegt dass Fremdwährungskredite generell nur mehr für vermögende Privatkunden in Frage kommen. Das hat nichts mit einer „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ zu tun, sondern vielmehr damit, dass das Kursrisiko einfach sehr hoch ist. Der Schweizer Franken lag im Herbst 2010 um rund 30% über dem Tiefststand im Jahr 2007 – das macht bei Krediten von 100.000 Euro und mehr doch eine erhebliche Summe aus. Beim derzeit niedrigen Zinsniveau sind die Auswirkungen noch nicht so gravierend. Wenn die Zinsen aber steigen, braucht man schon einen großen Spielraum, um die zusätzlichen Belastungen tragen zu können. Was ist mit so genannten endfälligen Krediten? Auch dieser Praxis haben die neuen Richtlinien weitgehend einen Riegel vorgeschoben: Vor allem so genannte endfällige Kredite mit Tilgungsträgern – in Form von Investmentfonds oder Aktiendepots – sind inzwischen ausgeschlossen, weil sie riskant sind. Ein sinnvolles Beispiel für einen endfälligen Kredit ist unser so genannter „Lebenswert“-Kredit, eine Innovation auf dem österreichischen Kreditmarkt. Diese Kreditform bieten wir vor allem älteren Menschen an, die liquide Mittel benötigen – zum Beispiel um ihr Haus zu renovieren, sich mehr Lebensqualität durch eine zusätzliche Pension zu verschaffen oder auch um ihre Kinder finanziell zu unterstützen. Voraussetzung hierfür ist, dass eine zumindest weitgehend schuldenfreie Immobilie vorhanden ist.

Vorarlberg liegt österreichweit im Spitzenfeld, was die Immobilienpreise anbelangt – wie sehen Sie hier die weitere Entwicklung? Derzeit läuft es gut am Immobilienmarkt, der freilich stark fremdfinanziert ist. Generell gilt: je niedriger das Zinsniveau, desto höher der Marktwert einer Immobilie. Wenn man davon ausgeht, dass das Zinsniveau langfristig relativ niedrig bleibt, ist eine Investition in Immobilien sinnvoll, weil eine vernünftige Rendite möglich ist. Andererseits ist jetzt auch kein schlechter Zeitpunkt zu verkaufen, weil hohe Preise erzielt werden können. Insgesamt gehe ich persönlich davon aus, dass die Zinsen mittelfristig – zumindest moderat – steigen werden, weil bei der derzeit anziehenden Konjunktur verhindert werden muss, dass sich der Markt über Gebühr aufheizt. Schließlich soll sich eine ‚Immobilienblase’ wie zuletzt in den USA nicht in Europa wiederholen. Danke für das Gespräch.

Zur Person Dr. Michael Grahammer (46) Geboren in Lustenau Wohnort: Dornbirn Seit 2004 Mitglied des Vorstandes, zuständig für die Bereiche Risiko­ management, Leasing, Immobilien, Recht und Beteiligungs­verwaltung.

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p Auch Gartenarbeit gehört zur Therapie in der forensischen Psychiatrie.

Kein Job für schlechte Nerven In den letzten Jahren ist die Zahl der psychisch kranken Rechtsbrecher in Österreich stetig gestiegen. Mittlerweile sind es bis zu 400 Menschen im Jahr, die auf gerichtlichen Beschluss in eine Anstalt eingewiesen werden. Auch im LKH Rankweil steht mit der Station E2 „Forensische Psychiatrie“ eine entsprechende Einrichtung zur Verfügung. Engagierte Ärzte und Pflegende stellen sich der großen Herausforderung, die Patienten optimal zu betreuen, um ihnen nach erfolgreicher Behandlung einen Neustart zu ermöglichen.

I

nsgesamt sieben Betten sind im LKH Rankweil für die „forensische Psychiatrie“ reserviert. Speziell geschulte Ärzte, Pflegekräfte, Psychologen und Sozialarbeiter übernehmen die Betreuung der „psychisch kranken Rechtsbrecher“. Doch was versteht man überhaupt unter dem etwas antiquiert anmutenden Begriff? „Hierbei handelt es sich um Straftäter, die aufgrund einer psychischen Erkrankung nach österreichischem Gesetz nicht schuldfähig sind“, erklärt der Leiter der Abteilung, Prim. Dr. Albert Lingg.

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Gewaltbereitschaft senken Das Prozedere ist genau festgelegt: Nach der Verurteilung eines Straftäters wird eine sogenannte Gefährlichkeitsprognose erstellt, die ausschlaggebend dafür ist, wo der Patient untergebracht wird. Ist die Gefährlichkeitsprognose als hoch einzustufen, erfolgt die Unterbringung in einer geschlossenen Justizanstalt, wie z.B. Göllersdorf. Entscheidet das Gericht auf Verwahrung in einer forensischen Psychiatrie, wird der Täter – sofern das Strafdelikt in Vorarlberg verübt wurde – an das LKH Rankweil überstellt. Neben der psychiatrischen Behandlung an sich ist eine wichtige Aufgabe der forensischen Pflege, den Straftäter vor sich selbst sowie andere Patienten bzw. das Pflegepersonal vor möglichen Gewalthandlungen zu schützen. „Generell sinkt die Gewaltbereitschaft dank unseres professionellen Deeskalationsmanagements aber relativ schnell“, sagt Stationsleiter DGKP Gerald El-Noweim. Vorrangig für die Patienten der forensischen Psychiatrie ist es, wieder rehabilitiert und resozialisiert zu werden. Viele der psychisch kranken Rechtsbrecher sitzen mehrere Monate in Untersuchungshaft. Dort beginnen sie oft, sich von Ihrer Umwelt abzukapseln, und verfallen in Lethargie. „Für uns bedeutet das, sie zu motivieren, in positiver Hinsicht wieder aktiver zu werden“, erläutert El-Noweim. Individueller Stufenplan Das Konzept der forensischen Psychiatrie in Rankweil zielt darauf ab, die Patienten möglichst rasch aus dem geschlossenen in den offenen Vollzug zu bringen. Für jeden Patienten gibt es einen individuellen Stufenplan mit verschiedenen Therapien, die zu absolvieren sind – wie etwa „soziales Training“. Dies beinhaltet unter anderem, dass der Patient

und seine Angehörigen eingehend über die Art der Erkrankung aufgeklärt werden. Das soll ihnen helfen, die Auswirkungen und notwendigen Behandlungsmaßnahmen besser nachvollziehen zu können. Aber auch Sport und einfache Haushaltstätigkeiten, wie z.B. putzen und kochen, gehören zum Training. „Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität“, weiß El-Noweim. Ist die Rehabilitation erfolgreich, werden die Patienten in die Wohnstation 4 am LKH Rankweil verlegt. Diese Wohngemeinschaft wird 24 Stunden von Fachleuten betreut, für den Haushalt sind die Patienten allerdings selbst verantwortlich. So werden sie Schritt für Schritt wieder auf ein „neues“ Leben in der Gesellschaft vorbereitet. Rückfallquote niedrig Wie lange ein Patient in der forensischen Psychiatrie bleiben muss, ist je nach Schweregrad der Erkrankung sehr unterschiedlich. Doch auch nach ihrer Entlassung haben die Patienten mit den Folgen, wie etwa einer Stigmatisierung durch die Gesellschaft, zu kämpfen. „Es ist für diese Menschen nicht leicht, im normalen Alltag wieder Fuß zu fassen. Dennoch ist die Rückfallquote österreichweit verhältnismäßig niedrig, wozu auch eine am LKH Ranweil eingerichtete forensische Ambulanz einen wichtigen Beitrag für unser Bundesland leistet“, betont Lingg. n

DGKP Gerald El-Noweim

Prim. Dr. Albert Lingg

„Bei uns werden die Patienten Schritt für Schritt auf ein neues Leben in der Gesellschaft vorbereitet.“

„Die forensische Psychiatrie ist eine große Herausforderung für die involvierten Ärzte und Pflegekräfte.“

p Die Station E2 im LKH Rankweil beherbergt die forensische Psychiatrie.

p Vielseitige therapeutische Maßnahmen sollen helfen, die Patienten wieder in die Gesellschaft zu integrieren.

Forensische Pflege Ausbildung: Psychiatrische Pflegegrundausbildung (z.B. an der Psych. Krankenpflegschule Rankweil) und zudem Weiterbildungslehrgänge für Forensische Pflege (z.B. an der Akademie für Gesundheitsberufe der Gespag).

p Auch Spaß und Spiel dürfen im ­Therapie-Alltag nicht fehlen.

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Wertvolle Menschen, wertvolle Arbeit

Es sind Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Aber auch Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Menschen, die mit einer Behinderung leben, wollen und sollen ein möglichst selbstbestimmtes, erfülltes Leben führen können. Geschützte Arbeitsplätze tragen dazu bei.

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uch in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern sind so genannte „geschützte Arbeitsplätze“ ein wichtiges Thema. „Wir bemühen uns, wo immer möglich, bei der Stellenbesetzung auch Menschen mit Behinderung zu berücksichtigen“, versichert KHBG-Personalchef Prok. Mag. Markus Schuler. Doch ist dies nicht immer machbar, wie auch die Vorsitzende des Zentralbetriebsrats Astrid Breuß bestätigt: „Gerade im Zusammenhang mit der medizinischen Betreuung ist es nicht immer einfach, geeignete Tätigkeiten für Menschen mit einer Behinderung zu finden.“ Die optimale Versorgung der Patienten und auch die Sicherheit im Umgang mit Medikamenten und medizinischen Geräten müsse durchgängig gegeben sein, daher hänge das mögliche Tätigkeitsfeld stark von der Art der Einschränkung ab. Die blinde Monika Pfitscher kann mit ihren Händen „sehen“ und entdeckt jede noch so kleine Verunreinigung am Besteck. q

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Prok. Mag. Markus Schuler „Die Inanspruchnahme eines geschützten Arbeitsplatzes wirkt sich sowohl für den Arbeitnehmer als auch den Arbeitgeber positiv aus.“

BRV Astrid Breuß, Zentralbetriebsrat „Es ist wichtig, im Vorhinein genau zu definieren, welche Aufgaben man auf einen geschützten Arbeitsplatz übertragen kann.“

Hugo Gassner, Mitarbeiter t Hugo Gassner und sein Schutzhund „Amigo“ sind ein Herz und eine Seele

„Meine Arbeit macht mir viel Spaß und ich bin sehr dankbar für die Chance, die ich hier am LKH Feldkirch bekommen habe.“

BRV Astrid Breuß dankt Hermine Gieger für 42 Jahre Arbeit im LKH Feldkirch. u

Doch immer wieder finden sich geeignete Stellen im Service- oder Verwaltungsbereich, die als geschützte Arbeitsplätze genutzt werden können. Laut Astrid Breuß ist es vor allem wichtig, im Vorhinein – und auch danach in regelmäßigen Abständen – genau zu definieren, welche Aufgaben man auf diesen geschützten Arbeitsplatz übertragen kann und welche nicht machbar sind. „So können etwaige Probleme oder Konflikte schon frühzeitig ausgeräumt werden“, weiß Breuß aus Erfahrung.

dienste und kontrollierte die Wäsche. Freilich gab es in diesen 42 Jahren Dienstzeit auch ab und zu schwierige Situationen, doch dank des Einsatzes des Personalleiters und des Betriebsrats konnten diese immer erfolgreich gemeistert werden. „Wir sind stolz darauf, dass Frau Gieger unserem Unternehmen so lange die Treue gehalten hat“, so der Personalleiter des LKH Feldkirch Dr. Werner Gsteu.

Ein wesentlicher Bestandteil der geschützten Arbeitsplätze ist die nachhaltige Integration der MitarbeiterInnen mit Behinderung in das Arbeitsumfeld. „Daher ist es wichtig, das Bewusstsein von Arbeitskollegen und auch Patienten und Besuchern zu fördern, damit Mitarbeiter mit besonderen Bedürfnissen als Menschen, aber auch als wertvolle Arbeitskräfte, akzeptiert und respektiert werden“, betont KHBGGeschäftsführer Dr. Gerald Fleisch.

Auch Hugo Gassner ist dem Personal und den Patienten gut bekannt. Seit einem schweren Motorradunfall Mitte der 80-er Jahre leidet der 45-jährige an verschiedensten gesundheitlichen Einschränkungen, wie etwa epileptischen Anfällen, und ist darum immer in Begleitung seines Begleitschutzhundes „Amigo“, der im Notfall Hilfe holen kann, unterwegs. Seit 21 Jahren hat er einen geschützten Arbeitsplatz im LKH Feldkirch und kontrolliert die Ordnung im Krankenhausareal. Außerdem ist er immer zur Stelle, wenn irgendwo Not am Manne ist.

Beispielhafte KollegInnen Ein schönes Beispiel dafür, wie pflichtbewusst ein geschützter Arbeitsplatz im Krankenhaus ausgefüllt werden kann, ist Hermine Gieger. Ganze 42 Jahre lang war die Feldkircherin, die seit Geburt mit einer geistigen Beeinträchtigung lebt, im LKH beschäftigt – eine der langjährigsten Mitarbeiterinnen überhaupt. Ihre Aufgabe als Hilfskraft in der Hauswirtschaft bestand vor allem darin, Material zu sortieren oder aufzufüllen. Außerdem erledigte sie kleine Hol- und Bring-

In Hohenems trifft man Monika Pfitscher. Seit 27 Jahren arbeitet die Frau, die seit Geburt an blind ist, im Landeskrankenhaus – anfangs in der Sterilisation und nun seit einigen Jahren in der Krankenhausküche, wo sie dafür sorgt, dass das Besteck stets sauber ist. Denn Monika Pfitscher kann mit ihren sensiblen Händen Dinge erfühlen und ertasten, die andere mit bloßem Auge nicht erkennen. So kann sie mühelos selbst mit den sterilen Handschuhen mögliche Verunreinigungen oder Spülmittelrückstände auf den ge-

spülten Messern, Gabeln oder Löffeln ausmachen und die Verunreinigungen beseitigen. Vorteile auf beiden Seiten Die sogenannten geschützten und gestützten Arbeitsplätze stehen „begünstigt behinderten Menschen“ zur Verfügung. Als „begünstigt Behinderte“ gelten jene Menschen, deren Grad der Behinderung 50 % und mehr beträgt. Sie profitieren von einem erhöhten Kündigungsschutz, einer Entgeltsicherung im Krankheitsfall und staatlichen Förderungen. Auch Arbeitgeber, die Behinderte einstellen, werden finanziell gefördert. „Die Inanspruchnahme eines geschützten Arbeitsplatzes wirkt sich also für beide Seiten positiv aus“, erklärt Markus Schuler, der Betroffene ermuntert, sich zu melden: „Denn es kommt immer wieder vor, dass Mitarbeiter, die möglicherweise unter die Regelung fallen könnten, keine Kenntnis davon haben und sich nicht bei uns melden.“ Wer sich informieren möchte, dem steht die Personalabteilung oder der Betriebsrat als Anlaufstelle zur Verfügung. Betroffene können sich aber auch bei „dafür“, dem Vorarlberger Kompetenzzentrum für behinderte Menschen, beraten lassen (mehr Infos unter www.dafuer.at). Neben allgemeinen und rechtlichen Auskünften zum Thema „Arbeiten mit Behinderung“, werden dort auch Bewerbungstrainings angeboten – damit jeder die Chance hat, erfüllenden beruflichen Herausforderungen entgegen zu sehen. n

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Einsatz nach Dienstschluss Neben der täglichen Arbeit im Krankenhaus auch noch Energie frei machen für Fort- und Weiterbildung? Ja, und zwar nicht nur als Teilnehmer, sondern auch als Referenten und Organisatoren. Unzählige MitarbeiterInnen der Landeskrankenhäuser tun mehr als „nur“ ihren Job und engagieren sich für Kongresse, Tagungen & Co. Im Folgenden einige Beispiele für herausragendes Engagement nach Dienstschluss.

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Pflegekongress „Intensiv Pflegen – Intensiv Leben“ Als Bernd Schelling, Leiter der Pflege auf der Intensivabteilung am LKH Feldkirch, und Kurt Frankenberger, Stationsleiter der Abteilung für Neurologie am LKH Rankweil, 2008 den Intensiv-Pflegekongress ICP ins Leben gerufen haben, konnten sie schon auf Anhieb eine Vielzahl regionaler und internationaler Pflegefachkräfte ins Kulturhaus nach Dornbirn locken. „Wir wollten eine Plattform schaffen, wo ein länderübergreifender Austausch von Ideen und Erfahrung stattfinden kann. Hierfür bietet sich Vorarlberg geradezu an“, erklärt Frankenberger. Das Konzept ging auf, und im Oktober 2010 fand der Kongress bereits zum 2. Mal höchst erfolgreich statt. „Die Organisation eines Kongresses dieser Größenordnung ist harte Arbeit“, weiß Bernd Schelling zu berichten. Doch der Erfolg entschädigt für die vielen aufgewendeten Stunden: immerhin zeigten sich beide Male mehrere hundert Teilnehmer durchwegs begeistert von der inhaltlichen und organisatorischen Qualität der Veranstaltung.

t Treffpunkt internationaler Chirurgen: der Euregio Bodensee Kongress

EUREGIO Bodensee Kongress Prim. Dr. Matthias Scheyer, Leiter der Unfallchirurgie am LKH Bludenz, organisiert seit Jahren wissenschaftliche Tagungen, insbesondere auf dem Gebiet der Hernienchirurgie (Leisten- und Bauchwandbruchchirurgie). Unter anderem auch den diesjährigen EUREGIO Bodenseekongress in Schwarzenberg, auf dem sich Chirurgen und führendes Pflegepersonal aus ganz Mitteleuropa und den USA trafen, um neuste Studienergebnisse zu diskutieren und in zahlreichen Workshops praktische

Erfahrungen zu sammeln. „Die EUREGIO hat sich als perfekte Plattform etabliert, um sich mit internationalen Chirurgen und Fachkräften auszutauschen“, freut sich Tagungspräsident Scheyer, der keinen Aufwand scheut, um die Fachwelt zu begeistern.

p Die Organisatoren des ICPKongresses Bernd Schelling und Kurt Frankenberger mit Moderator Günter Polanec.

Joint Annual Meeting Auf die Initiative von Prim. Univ.-Prof. Dr. Felix Offner, Leiter der Pathologie im LKH Feldkirch, wurde 2010 die Jahrestagung „Joint Annual Meeting“ der Österreichischen Gesellschaft für Pathologie erstmals gemeinsam mit der Schweizer Gesellschaft für Pathologie am LKH Feldkirch abgehalten. Die Themenschwerpunkte der Veranstaltung, die mit hochkarätigen Referenten besetzt war und internationale Anerkennung fand, waren der Dermatopathologie, Gynäkopathologie, Molekularpathologie und der pädiatrischen Pathologie gewidmet.

LSth. Mag. Markus Wallner

DGKP Kurt Frankenberger

„Fortbildung ist Qualitätssicherung, und deshalb schätzen wir den Einsatz der Organisatoren und Teilnehmer, die sich neben dem Berufsalltag so zahlreich engagieren.“

„Wir wollten mit dem ICP-Kongress eine Plattform schaffen, wo ein länderübergreifender Austausch von Ideen und Erfahrung stattfinden kann.“

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p Der HNO-Publikumstag lockte viele Interessierte zu Spiel, Spaß und Information ins Bregenzer Festspielhaus.

HNO-Kongress und Publikumstag Weltweit finden immer wieder Kongresse verschiedenster medizinischer Fachdisziplinen statt, wo die neuesten medizinischen Erkenntnisse und Behandlungsmethoden besprochen werden. Die Bevölkerung zeigt zwar stets reges Interesse am Fortschritt, bekommt aber von den Kongressen nicht viel mit. „Warum also nicht der Bevölkerung Einblick in die Fachwelt gewähren und die Leistungen der Ärzte und des Gesundheitssystems transparent machen?“, dachte sich Dr. Ulrich Amann von der HNOAbteilung im LKH Feldkirch, als sein Chef, Prim. Dr. Wolfgang Elsäßer, als damaliger Präsident der Österreichischen HNO-Gesellschaft den HNO-Kongresses 2009 in Bregenz ausrichtete. Die Idee für einen eigenen Publikumstag mit Vorträgen, einer

I N FO R M AT I O N

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Abteilung Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge

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Ausstellung und diversen Attraktionen für die Bevölkerung war geboren. „Die in dieser Form einzigartige Veranstaltung war zwar in der Organisation äußerst aufwendig, aber auch ein schöner Erfolg für die Abteilung, weil er beim Publikum und in den Medien viel Beachtung fand“, so das Resümee des jungen Arztes. Und nicht nur das: das Konzept fand derart Anklang, dass auch der Vorstand der österreichischen HNO-Gesellschaft beim HNOKongress 2010 in Salzburg einen solchen Publikumstag veranstaltete. AHOPFrühjahrstagung 2010 Die Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft hämatologischer onkologischer Pflegepersonen (AHOP) fand dieses Jahr in Bregenz statt. AHOP-Präsident Bernhard Glawogger fasste die Tagung als „bestens organisiert, gut besucht – mit überaus interessantem Tagungsprogramm und vielen berührenden Momenten“ in seinen Schlussworten zusammen. Für die Organisation verantwortlich zeichneten DGKS Helga Bickel und DGKS Melanie Stürz von der Internen E am LKH Rankweil, der größten Vorarlberger Facheinrichtung für Hämato-Onkologie. n

Dr. Ulrich Amann

Die

richtige Methode der

Händedesinfektion erlernt man im

Handumdrehen 30

„Mit dem HNOPublikumstag konnten wir der Bevölkerung zeigen, wie hoch der Standard der medizinischen Versorgung in Vorarlberg ist.“

Prim. Dr. Matthias Scheyer „Natürlich bedeutet die Organsiation eines internationalen Kongresses einen großen zeitlichen und auch finanziellen Aufwand. Aber dafür ist es auch eine gute Reputation für unser Land, unser Krankenhaus und die Abteilung.“


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Einblicke

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t Moses Massoud: Ein ausgesprochen fröhlicher Afrikaner, der hier zwar die stechende, trockene Sonne nicht mag, sich aber schon für Käsknöpfle erwärmt hat.

Ein „Schwarzwälder ohne Kirsche“ Die Mutter aus Ghana, der Stiefvater ein Bregenzerwälder: Krankenpfleger Moses Massoud bringt seit zwei Jahren exotisches Flair und herzliche Fröhlichkeit in die interdisziplinäre Ambulanz am LKH Bregenz.

M

it schwungvollen, ausholenden Schritten in knallgelben Crocs kommt er daher. So gut wie nie sieht man den fast 1, 90 Meter großen Hühnen ohne sein strahlendes Lächeln: Moses Massoud ist sozusagen der Farbtupfer im LKH Bregenz. Ein wenig kokettiert er mit seiner dunklen Hautfarbe: „Ich bin ein Schwarzwälder“, sagt er und lacht, „nur ohne Kirsche“. Vor zwölf Jahren kam er mit seiner Mutter und ihrem zweiten Ehemann, einem „Wälder“ aus Egg, nach Europa. Seit fünf Jahren lebt er in Vorarlberg. „In Kennelbeach-City“, präzisiert er. Eigentlich wollte der 36-Jährige Informatiker werden und studierte in Frankfurt. Probleme mit den Augen stoppten seine ambitionierten Pläne. Irgendwie kennen ihn seine Eltern besser, als er sich selbst, vermutet er heute. Denn sie legten ihrem Sohn nahe, sich im Sozialbereich zu engagieren. „Sie meinten, ich sei ein offener, positiver Mensch mit

sozialer Einstellung“, erinnert sich Moses Massoud. Geradezu geschaffen für einen Pflegeberuf. Seine Vorgesetzte, DGKS Bernadette Geiger, nickt zustimmend: „Moses hat alles, was man sich von einem idealen Mitarbeiter wünschen kann und belebt die Mannschaft aufs Positivste“, ist sie voll des Lobes. Nicht nur seinen Wissensdrang schätzt sie, auch seine ansteckende Fröhlichkeit tue dem 21-köpfigen Team gut.

afrikanische Mentalität. „In Afrika haben die Menschen wenig, aber sie sind glücklich. Vielleicht, weil sie sich mit ihrem Los abgefunden haben und es akzeptieren“, vermutet er. „In Vorarlberg bekommen die Leute so vieles, aber manche sind dennoch nicht zufrieden“. Dabei gäbe es hier doch alles, wundert er sich: „Es ist alles so organisiert. Es gibt Straßen, Strom und Wasser zu jeder Zeit. Niemand muss stundenlang zu einem Brunnen marschieren oder ums Überleben kämpfen“. Auch die medizinische Versorgung sei hier erstklassig und mit der seiner Heimat nicht zu vergleichen: „In Afrika müssen Patienten oft stundenlang vor dem Spital Schlange anstehen, bevor sie behandelt werden. Und egal, wie dringend eine Untersuchung oder eine Operation ist – ohne Vorauszahlung läuft gar nichts“. Aber insgesamt hat sich Moses mit Land und Leuten gut arrangiert. Auch mit der eher zurückhaltenden Mentalität hat sich der Hobbymusiker, der in verschiedenen Bands singt und Gitarre spielt, angefreundet: „D’Vorarlberger sind g’hörige Lüt. Moll, moll“. Die Sprache hat er schnell gelernt und die heimische Küche genießt er auch – vor allem dank seiner Mutter, die neben afrikanischer Kost auch Knödel, Braten und Sauerkraut kocht. Und natürlich „Käsknöpfle“ mit viel Zwiebeln. „Eine meiner Lieblingsspeisen“, schwärmt Moses. Sein afrikanisches „Feuer“, ein besonders feuriger Cayennepfeffer, darf dabei aber niemals fehlen. n

Obwohl Moses Massoud stets ein Lächeln im Gesicht trägt, kann er durchaus auch ernst sein. Das wird er manchmal, wenn er an die weniger angenehmen Seiten seines Berufs denkt. Etwa daran, dass ihn „die Bestimmten“ wegen seiner Hautfarbe unfreundlich anreden und ihm seine Kompetenz absprechen wollen. „Aber ich habe inzwischen eine dicke Haut“, sagt der junge Mann mit den Rastazöpfen lächelnd. Es ist sein guter Humor, der ihn auch kritische Situationen meistern lässt. Und auch seine

p Moses Massoud mit seiner Chefin, DGKS Bernadette Geiger.

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Ausbildung

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Reisen bildet weiter SchülerInnen erlebten beeindruckende Momente in Prag und Berlin

Die Bildungsreisen der heurigen Diplomkurse der Pflegeschule Feldkirch und der Psychiatrischen Pflegeschule Rankweil führten die SchülerInnen nach Prag und Berlin. Ziel der Bildungsreisen ist es, den SchülerInnen die Welt der Medizin anderer Länder näher zu bringen. Doch auch Kunst und Kultur kommen nicht zu kurz. Prag – die Goldene Stadt 42 Schülerinnen und Schüler der Gesundheitsund Krankenpflegeschule Feldkirch (GKPS) und deren Begleitpersonen besuchten die Hauptstadt der Tschechischen Republik und konnten viele Einblicke in das Gesundheits-, Pflege- und Ausbildungssystem gewinnen. Nach einer ausgedehnten Stadtführung wurde ein lokales Krankenhaus besichtigt. Die von außen eher baufälligen Pavillonbauten überraschten im Inneren mit moderns-

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Ausbildung

ter medizinischer Ausrüstung. Ungewöhnlich war auch, dass auf einer Schule für Gesundheitsberufe neben Pflegekräften und RettungssanitäterInnen auch ZahnarztassistentInnen und KosmetikerInnen ausgebildet werden. Die Abende wurden für kulturelle Besichtigungen, Diskobesuche oder Theatervorstellungen genutzt. Mit einer Schiffsfahrt auf der schönen Moldau ließen die Vorarlberger ihre Reise in die „Goldene Stadt“ ausklingen. Berlin – die Metropole Die deutsche Bundeshauptstadt Berlin war diesjähriges Ziel für 23 Schülerinnen und Schüler der Psychiatrischen Gesundheitsund Krankenpflegeschule Rankweil (PGKPS). Das Besondere an ihrer Unterkunft war, dass das „Hostel“ als gemeinnütziges Integrationsunternehmen geführt wird, wo Personen mit unterschiedlichsten Handicaps beschäftigt sind. Die Bildungsreise war von vielen Highlights geprägt: die Besichtigung eines geschichtsträchtigen jüdischen Krankenhauses, der Besuch der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie mit spannenden

Vorträgen und Diskussionen, und natürlich durfte die beeindruckende „Charité“ mit ihren 300 Jahren Medizingeschichte nicht fehlen. Daneben genossen die SchülerInnen ein attraktives Rahmenprogramm in Deutschlands Metropole. (Die ausführlichen Reiseberichte mit vielen Bildern sind im LKH-Intranet zu finden.)

Krankenpflegeschule Feldkirch Dreijähriger Diplompflegelehrgang Einjährige Pflegehilfeausbildung Zusatzqualifikationen für diplomiertes Pflegepersonal (OP- oder Intensiv-Pflege, Stationsleiterlehrgang etc.)

Psychiatrische Krankenpflegeschule Rankweil Neben dem dreijährigen Diplompflegelehrgang mit Schwerpunkt Psychiatrie können weitere Zusatzqualifikationen erworben werden. Weitere Infos zu den Pflegeschulen unter: www.lkhf.at/schule und www.lkhr.at/schule

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Gewusst wie

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Fitness für Körper, Geist und Seele „Fit im LKH“ trägt dazu bei, dass MitarbeiterInnen langfristig gesund bleiben und Spaß an ihrer Arbeit haben. Das kommt nicht zuletzt auch den PatientInnen zu Gute.

t Sicherheit auf zwei Rädern: „Fit im LKH“ vermittelt richtigen Umgang mit dem Mountainbike.

W

ir verbringen einen großen Teil unseres Lebens am Arbeitsplatz und sind dort verschiedenen Belastungen, wie etwa Zeitdruck oder steigenden Qualitätsansprüchen ausgesetzt. Um Gesundheit, Motivation und Arbeitsfreude langfristig zu erhalten, stellen die Vorarlberger Landeskrankenhäuser gesundheitsfördernde Maßnahmen für ihre MitarbeiterInnen bereit. Ausgleich zum Arbeitsalltag Vor sieben Jahren wurde das Projekt „Fit im LKH“ ins Leben gerufen, mit dem Ziel, regelmäßige Aktionen für körperliche und mentale Fitness anzubieten. „Wir wollen einen Beitrag leisten, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern und langfristig zu erhalten, in dem wir einen Ausgleich zum Arbeitsalltag schaffen“, erklärt Maria Lackinger vom LKH Feldkirch, Mitglied der häuserübergreifenden Projektgruppe.

Maria Lackinger „Gute Ideen für gesundheitsfördernde Aktionen sind jederzeit herzlich willkommen.“

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Christina Scheiderbauer „Ich bin öfter bei ‚Fit im LKH‘ mit dabei und genieße es, mit Arbeitskollegen in der Freizeit aktiv zu sein.“

Ob im Schwimmbad oder Bodensee: die LKH-MitarbeiterInnen machten auch beim Tauchen eine gute Figur. u


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Breites Angebot Die Angebote sind sehr vielfältig: von Aquagymnastik, NordicWalking, Pilates und Konditionstraining über Kraulkurse, Yoga und Mentaltrainings, bis hin zu Tauchen, einem MTB-Fahrtechnikkurs oder einer geführten Bergtour auf den Piz Buin – „Fit im LKH“ lässt keine Bewegungs-Wünsche offen. Neben den sportlichen Aktivitäten gibt es auch Schwerpunktthemen, wie z.B. die kostenlose Hautvorsorgeaktion für alle LKHMitarbeiterInnen oder auch die beliebte Vitaminaktion „Gratis Obst“. Informative Vorträge, wie etwa zum Thema Burn-Out, oder ein Raucherentwöhnungsseminar runden das Angebot ab. Von MitarbeiterInnen für MitarbeiterInnen Um die Angebote von „Fit im LKH“ weiterhin so vielfältig zu halten, ist die Projektgruppe auch auf Ideen und Anregungen von MitarbeiterInnen angewiesen. „Wir freuen uns über jeden Tipp und jede gute Idee, scheuen Sie sich also nicht, uns zu kontaktieren“, so Lackinger.

„Fit im LKH“ Ein Projekt zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Fragen und Anregungen bitte an eines der Projektmitglieder in Ihrem Hause Eine Liste aller „Fit-im-LKH“-Mitglieder ist im LKH-Intranet unter > Services > Fit im LKH zu finden.

p Ein Highlight des Jahres 2010: „Fit im LKH“TeilnehmerInnen ersteigen den Piz Buin.

„Gesundheit ist der erste globale Wirtschaftstrend, der keinen Rohstoff und keine Technik, sondern den Menschen selbst in den Mittelpunkt stellt.“ Leo A. Nefiodow

Rezept + + + Rezept + + + Rezept + + + Rezept + + + Rezept + + + Rezept + + + Rezept + + + Rezept + + + Rezept + +

G’sund und guat: Schultes’ Karottenkuchen Der herrlich flaumige und lockere Karottenkuchen des Bludenzer Küchenleiters, Manfred Schultes, sorgt für leichten Genuss und ist zudem noch schnell zubereitet. Egal ob als Pausensnack, zum Kaffee oder wenn Gäste kommen: Das Rezept hat sich schon oft bewährt. Und auch in der Kantine des LKH Bludenz ist der Kuchen heiß begehrt. Und so gelingt´s: Eier und Zucker vermischen und über heißem Wasserdampf schlagen. Masse vom Dampf nehmen und weiterschlagen, bis sie ausgekühlt ist. Nun die geriebenen Karotten hinzufügen und gut vermischen. Haselnüsse, Mehl, Salz, Zimt und Zitronenschale unterheben. Anschließend die fertige Masse in eine gefettete Tortenform, am besten mit Ø 28 cm, geben. Bei 180°C ca. 35 bis 40 Minuten im Backofen mit Heißluft backen, auskühlen lassen und mit Puderzucker bestreuen.

Zutaten 7 Stk. ganze Eier 270 g Zucker 360 g geriebene Karotten 360 g geriebene Haselnüsse 90 g Mehl 1Tl. geriebene Zitronenschale 1Tl. Zimt Prise Salz

Lassen Sie sich’s schmecken! 35


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Im Eiltempo zum „Diplom“

Die glücklichen LäuferInnen bei der Zielankunft – mit OP-Haube als modischem Accessoire. u

p Gemeinsam sind wir stark: die erfolgreichen StaffelläuferInnen von der Krankenpflegeschule.

D

urchhaltevermögen und konditionelle Ausdauer bewiesen angehende Diplomkrankenschwestern von der Krankenpflegeschule Feldkirch beim Drei-Länder-Marathon im Herbst 2010: Gemeinsam mit ihrem Klassenvorstand Franz Stadelmann nahmen Anna Dobler, Katharina Sumann und Heidi Kofler im

p Auch der ORF war zur Stelle und interviewte die drei Läuferinnen.

Staffelbewerb an der sportlichen Großveranstaltung teil und bewältigten erfolgreich die Strecke über 42,195 km. Mit der ansprechenden Zeit von 4:17:12 zeigten sie eindrücklich, wie leistungsfähig sie im Team sind – und wenn es auch nicht ganz zu einem Platz auf dem Stockerl reichte, für das „Ego“ war es allemal ein Sieg und ein „Diplom“ gab es obendrein. n

Wer hätte das gedacht? D

er Papierbedarf der fünf Landeskrankenhäuser beläuft sich allein im Format A 4, weiß, 80g auf rund 12 Millionen Blatt pro Jahr. Würde man diese Blätter aneinanderreihen, ergäbe das eine Strecke von rund 3600 km, das entspricht in etwa der Entfernung zwischen London und Ankara. Das Umweltplus: reinweißes Recyling-Papier Seit Juni 2010 haben die Landeskrankenhäuser ihr gesamtes Papier auf 100 % Recyling-Papier umgestellt. Der Papiertyp „M-real Evolve Business“ ist das einzige Recyclingpapier am Markt in ansprechendem Reinweiß. Das nennen wir echte Innovation! n

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Tipps & mehr

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Mein Mediatipp „MENSCHEN FÜHREN LEBEN WECKEN“ VON ANSELM GRÜN Erschienen im Vier-Türme-Verlag, 9. Auflage 2007 142 Seiten gebunden ISBN 3-87868-132-1 € 15,40 ISBN 3- 87868-978-0 (Hörbuch CD) €16,90

DGKS Anna Frick, MSc Abteilungsleitung Palliativ, Stv. PDL LKH Hohenems

„Gegen den Strom schwimmen, nicht perfekt sein müssen, das Leben spüren und mit Kreativität und Phantasie ausgefüllt sein…. wer wünscht sich dies nicht? In den Aufenthalten in St Gerold ist vieles davon spürbar und erlebbar. Die Begegnungen mit Pater Anselm Grün dienen dem Leben und wecken die eigenen Lebensgeister. In seinem Buch „Menschen führen - Leben wecken“ ist Führen eine spirituelle Aufgabe.

Mein Ausgehtipp

CHINA-RESTAURANT „NEW LUCKY” Alpstraße 23 6890 Lustenau Tel. 05577/86478

ÖFFNUNGSZEITEN: Di-So und Feiertags: 11:30 bis 14:30 und 17:30 bis 23:30 Montag Ruhetag

OA Dr. Jorge Pereira, Gynäkologie, LKH Feldkirch

„Absolut super ist das China Restaurant „New Lucky“ in ­Lustenau. Während der Woche kann man vom ausgezeichneten Buffet so viel essen, wie man verträgt, wobei die Rippchen sensationell schmecken. Das Preis-Leistungsverhältnis ist hervorragend und absolut empfehlenswert.“

Mein Reisetipp Über 450 km zieht sich das Wattenmeer der Nordsee an den Küsten der Niederlande und Deutschland bis hinauf nach Dänemark. Städte wie Husum und Sankt Peter Ording erweisen sich als tolle Ausflugsziele, und die zahlreichen Inseln wie Sylt, Pellworm oder Föhr sind vom Festland aus problemlos mit der Fähre zu erreichen. Ein absolutes Muss ist eine Wattwanderung, bei der man die Seehunde, die sich auf den Sandbänken tummeln, beobachten kann. Besonders empfehlenswert ist eine geführte Wanderung von einer Insel zur anderen. Wer es ganz originell möchte, kann sich auch dem

Nach der Regel des Benedikt von Nurisa, dem Vater der Benediktinermönche und Patron der abendländischen Kultur, beschreibt er den Verantwortlichen als einen Menschen, der dem Leben dient und in seinen Mitarbeitern Leben weckt. Denn vor allem in der Kreativität und der Phantasie, die man beim Umgang mit Menschen und bei der Organisation der Arbeit entwickelt, zeigt sich die Kunst jeglicher Führung. n

Postboten aus Pellworm anschließen, wenn er die Post austrägt. Auch Ausflüge auf die kleinen Halligen, die mehrere Male im Jahr „Land unter“ melden, sind sehr beliebt. Für Vogelkundler ist die „Norderoog Hallig“ ein Paradies: Bis zu 50.000 Brutplätze gibt es hier jedes Jahr. Die Deiche und Dämme, die Inseln und Städte vor dem Wasser schützen, eignen sich hervorragend für ausgedehnte Radtouren, auf denen man sich den rauen Wind um die Nase wehen lassen und die Natur der Nordseegebiete bewundern kann. Es muss also nicht immer die Südsee sein, um einen tollen Meerurlaub zu genießen. n

All you can eat! lautet die Devise des Restaurants mit dem größten original-chinesischen Buffet in Vorarlberg. Von Dienstag bis Samstag gibt es um € 7,- reichhaltige Mittagsbuffets und um € 14,50 Abendbuffets. n

Manfred Gort Interne Revision, KHBG

Ob Drachensteigen am Meer oder Spaziergänge auf den Halligen: die Nordseeküste bietet viel Abwechslung. u

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Aufgeschnappt in den LKHs Neu organisiert Im Zuge der Neuorganisation des zentralen Einkaufs innerhalb der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft (KHBG) wurde die Position eines Einkaufsleiters geschaffen, die mit dem 39-jährigen Wirtschaftswissenschafter Mag. Johannes Moser besetzt wurde. Der gebürtige Niederösterreicher, der auf mehrjährige Erfahrung im strategischen Einkauf namhafter Großunternehmen verweisen kann, wird künftig für den gesamten Einkauf der fünf Vorarlberger Landeskrankenhäuser verantwortlich zeichnen. n

Neu strukturiert Die Ernennung eines eigenen IT-Gesamtleiters für die Vorarlberger Landeskrankenhäuser ist der erste wichtige Schritt bei der Neustrukturierung dieses zentralen Unternehmensbereichs. Ziel ist es, ein häuserübergreifend agierendes Service-Center für den gesamten IT-Bereich zu etablieren. Mit Ing. Peter Sagmeister, dem bisherigen IT-Leiter am LKH Feldkirch, konnte die Funktion optimal besetzt werden. Der 48-Jährige EDV-Fachmann ist bereits seit 1991 im Schwerpunktspital tätig und trug maßgeblich zum Aufbau der elektronischen Infrastruktur bei. n

Neu bestellt Der Leiter der Kinderabteilung, Prim. Univ. Doz. Dr. Christian Huemer, ist seit Oktober 2010 neuer ärztlicher Leiter am LKH Bregenz. Er wurde auf einstimmigen Vorschlag der Primarärzte von der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft für die nächsten drei Jahre zum Chefarzt bestellt. Aufgabe des neuen Chefarztes Prim. Huemer wird es sein, als Mitglied der kollegialen Dreierführung das Krankenhaus Bregenz weiter zu entwickeln, um den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu begegnen. LKH luag a! wünscht viel Erfolg in der neuen Funktion. n

Wiederbestellt In seiner Funktion als Chefarzt bestätigt wurde der Leiter der Chirurgischen Abteilung am LKH Bludenz, Primar Dr. Matthias Scheyer. Er wird weitere drei Jahre als ärztlicher Leiter und damit auch als wichtiger Ansprechpartner während der intensiven Bauphase zur Verfügung stehen. Die gewährleistet Kontinuität und Sicherheit am Standort Bludenz, der durch den groß angelegten Umbau vor großen Herausforderungen steht. n

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Offiziell bestätigt Die Urologische Abteilung am LKH Feldkirch unter der Leitung von Primar Univ. Doz. Dr. Alfred Hobisch setzt in ihrem Bemühen um noch mehr Patientennutzen auf nachhaltiges Qualitätsmanagement: Die Abteilung mit Schwerpunkt urologische Krebserkrankungen konnte Ende Oktober 2010 nach einem Jahr intensiver Arbeit das ISO-Zertifikat nach ISO 9001:2008 in Empfang nehmen. Im Rahmen einer stimmungsvollen Feier wurde die Urkunde offiziell übergeben und die Mitarbeiter, insbesondere der Qualitätsbeauftragte der Abteilung AA Dr. Bernhard Haid, für ihren hohen Einsatz gewürdigt. LKH luag a! gratuliert recht herzlich zum Erfolg. n

Erfolgreich abgeschlossen Alle 20 TeilnehmerInnen des Stationsleiterkurs 2009/2010 durften kürzlich ihr Abschlusszeugnis entgegennehmen. Die erfolgreich abgelegte schriftliche Abschlussprüfung berechtigt die AbsolventInnen nach dem Gesundheits- u. Krankenpflegegesetz zur Führung der Zusatzbezeichnung „basales und mittleres Pflegemanagement“ und qualifiziert zur Übernahme von Führungspositionen in den unterschiedlichsten Sozial- u. Pflegeeinrichtungen auf Abteilungs-, Stations- , und Bereichsebene. Wir gratulieren und wünschen viel Freude bei der Tätigkeit. n

Einfach nachzuschlagen Mitarbeiter im LKH Hohenems, die mit Zytostatika zu tun haben, können sich über eine Arbeitserleichterung freuen: Die von der Arbeitsgruppe Onkologie (Bild) initiierte neue Zytostatika-Mappe erleichtert den Umgang mit den komplexen Medikamenten. Das Projekt, das federführend von Arno Geiger, Abteilungsleiter der Pulmologie, Pflegedirektor Helmut Fertl und Sabine Harg, Stationsleiterin der Internen 1 im LKH Hohenems geleitet wurde, erwies sich als sehr umfangreich und hat viel Zeit – auch Freizeit – in Anspruch genommen. „Aber es hat sich gelohnt“, sind sich die drei einig. LKH luag a! schließt sich der Meinung an und dankt für das Engagement.n

Intensiv pflegen Im Frührjahr 2010 konnten insgesamt 14 Schwestern und Pfleger den 15-monatigen Intensivlehrgang an der Krankenpflegeschule erfolgreich abschließen. Im Januar 2011 startet der nächste Lehrgang mit 17 engagierten Diplompflegekräften, die durch die Zusatzausbildung befähigt werden, auf jeder Intensiv- und Anästhesie-Abteilung zu arbeiten. LKH luag a! wünscht viel Erfolg! n

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