Lawinenlagebericht von Freitag, 02.01.2015, 7:30 Uhr Oberhalb etwa 2000m mit störanfälligen Triebschneeansammlungen erhebliche Lawinengefahr Regionale Gefahrenstufen
Gefahrenstellen vorwiegend (schwarz)
Gefahrenmuster Triebschnee Gleitschnee Hinweise zu Gefahrenstellen vor allem oberhalb ca. 2000 m
3 2000m ___________ 2 3 2000m ___________ 2
Rückblick 29.12.2014 - 02.01.2015
3 2000m ___________ 2 3 2000m 3 2000m ___________ ___________ 2
2
3 2000m ___________ 2
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Beurteilung der Lawinengefahr: Oberhalb etwa 2000m besteht verbreitet erhebliche Lawinengefahr. Die Hauptgefahr geht von frischen und älteren Triebschneeansammlungen der letzten Tage aus. Gefahrenstellen finden sich oberhalb etwa 2000m in Steilhängen der Expositionen W über N bis SO, in Kammlagen, an Übergangsbereichen von wenig zu viel Schnee sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. Ältere Gefahrenstellen sind oft überschneit und somit schwierig zu erkennen. Lawinen sind bereits von einzelnen Wintersportlern auslösbar. Aktivitäten abseits gesicherter Pisten erfordern Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr und eine vorsichtige Routenwahl. Aus sehr steilen, meist besonnten Geländeabschnitten sind kleine bis mittlere Schneebrett und Lockerschneelawinen möglich. In tiefen und mittleren Lagen sind Gleitschneelawinen und Rutsche zu erwarten. Exponierte Verkehrs- und Wanderwege können dadurch gefährdet sein.
Schneedecke / Allgemeines: Gestern war es sonnig und die Temperatur in 2000m stieg auf plus 1 Grad an. Der Wind wehte meist nur schwach, in hohen exponierten Lagen mäßig bis kräftig. Die Schneedecke konnte sich bei den milden Temperaturen weiter setzen und verfestigen. In exponierten kammnahen Lagen entstanden frische störanfällige Triebschneeansammlungen. Der Neu- und Triebschnee der ersten Wochenhälfte liegt vielerorts auf älteren harten Triebschneeansammlungen, unterhalb etwa 2500m auch auf einer Regenkruste, südseitig oft auf verharschten Schichten. Die Bindung des Neu- und Triebschnees zur Altschneedecke ist oft noch mäßig bis schwach. Wummgeräusche und Rissbildung beim Betreten der Schneedecke bestätigten gestern die Störanfälligkeit. In steileren Schattenhängen sind unter verharschten Schichten kantig aufgebaute Kristalle vorhanden. In tieferen und mittleren Lagen wurden Gleitschneelawinen und Rutsche beobachtet.
Alpinwetterbericht der ZAMG Tirol und Vorarlberg: Es ist heute ausgesprochen mild auf den Bergen. Die Sonne wird gedämpft durch Schleierwolken, es kommt Wind auf und am Nachmittag beginnt es zu schneien. Temperatur in 2000m: 2 Grad. Höhenwind: Deutlich an Stärke zunehmender Nordwestwind. Abends weht er stark.
Tendenz: Die Gefahr für trockene Lawinen nimmt weiterhin langsam ab. In tiefen und mittleren Lagen steigt die Gefahr für Gleitschneelawinen und feuchte Rutsche am Samstag an. Bernhard Anwander Dieser Lagebericht stellt eine allgemeine Übersicht dar. Zusätzliche Empfehlungen der örtlichen Lawinenkommissionen sind zu beachten. Gefahrenstufen: 1 = gering, 2 = mäßig, 3 = erheblich, 4 groß, 5 = sehr groß © Landeswarnzentrale Vorarlberg Tel.: +43(0)5574/511-21126, Fax: +43(0)5574/ 511-21197 Email: lawinenwarndienst@lwz-vorarlberg.at - Internet: http://www.vorarlberg.at/lawine Dieser Lagebericht ist unter der Rufnummer +43(0)5574 201 1588 jederzeit abrufbar.