Mediengespräch DIE GRÜNEN Vorarlberg An der gemeinsamen Schule führt kein Weg vorbei! 1. Eine Bildungs- und Schulreform ist längst überfällig Die ÖVP hat auf Bundesebene in den vergangenen Jahren jede Reform verhindert und stattdessen Bildungsabbau und Demotivation der LehrerInnen betrieben. Sie blockiert und bunkert sich ideologisch ein. Auch in Vorarlberg werden grüne Reformvorschläge von der schwarzen Mehrheit seit Jahren abgelehnt: allein heuer z.B. das Recht auf Betreuung (für Dreijährige im Kindergarten sowie für SchülerInnen), einen flächendeckenden Schulversuch „Gesamtschule“. Symbol der Realitäts- und Reformverweigerung ist der politische Dinosaurier Fritz Neugebauer, ÖVP-Bildungssprecher und schwarzer Gewerkschafter. Die Fraktion der Reformbereiten in der ÖVP – zB der steirische VP-Obmann Schützenhöfer oder der Tiroler Landeshauptmann Van Staa – bleiben in der Minderheit. Das kürzlich vom ÖVP-Bundesparteivorstand bekräftige Nein zur Gesamtschule konterkariert die vor kurzem eingesetzte Expertenrunde, die von dem ÖVP-Politiker Bernd Schilcher geleitet wird. Stichhältige Argumente gegen die gemeinsame Schule gibt es nicht, aber umso mehr Floskeln wie „Wahlfreiheit“, „monopolistisches Schulsystem“, „Vielfalt statt Einfalt“, „differenzierte Schulsystem“. Die ÖVP betreibt Klientelpolitik, um die Privilegien der Bildungseliten zu bewahren. „Wahlfreiheit“ heißt nichts anderes, als dass gebildete und finanziell besser gestellte Eltern – die sich notfalls private Nachhilfe leisten können – ihre Kinder in den AHS unterbringen. In Vorarlberg besuchen derzeit 23 % der 10jährigen eine AHS-Unterstufe, im kommenden Schuljahr werden es knapp 27 % sein. Landesrat Stemer trägt den Blockade-Kurs vollinhaltlich mit: Ablehnung der Gesamtschule, Ablehnung des verpflichtenden Vorschuljahrs. Er fällt nur hin und wieder durch eigenartige Wortmeldungen auf, zuletzt mit der völlig abstrusen Idee einer „Verlängerung der Volksschule“ „für einzelne Kinder, die mit neuneinhalb noch nicht so weit sind, sich zwischen Hauptschule und AHS-Unterstufe zu entscheiden“ (VN 12-06). De facto empfiehlt der Landesrat also die Wiederholung der 4. Klasse Volksschule, wenn die Gymnasiumsreife nicht zuerkannt wird. „Differenzieren“, wie es die ÖVP versteht, heißt nichts anderes, als die Kinder mit 9½ Jahren auf verschiedene Schultypen aufzuteilen, die Kinder