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Neo-Bürgermeister Gerhard Lucian

Foto: Privat

LÖSUNGSORIENTIERT ARBEITEN

Gerhard Lucian ist seit dem 7. Februar als neuer Bürgermeister der Gemeinde Lech im Amt. Es ist ihm ein Anliegen, mit Ruhe und Besonnenheit offene Projekte umzusetzen.

Zur Person

Gerhard Lucian Geboren am 21. Mai 1963 Familie: Verheiratet, zwei Kinder, eine Enkelin Wohnort: Oberlech Beruflicher Werdegang: Kochlehre, internationale Erfahrung in diesem Bereich (in den USA, England und in der Schweiz), Übernahme des elterlichen Burghotels, Ausbildung Diplom-Hotelier bei der ÖHV (Österreichischen Hotelvereinigung) Hobbys: Skifahren im Winter, Golfen im Sommer und die Jagd Lebensmotto: Konflikte sind zum Lösen da! Und auch: Ideen, die man verwirklichen will, umzusetzen. Dabei ist es wichtig, sich erreichbare Ziele zu setzen. LECH: Mit einem nur sehr knappen Vorsprung von fünf Stimmen konnte sich der nunmehrige Bürgermeister von Lech, Gerhard Lucian, bei der Wahl vor zwei Wochen gegen Stefan Muxel, Spitzenkandidat der Liste „Unser Dorf“ behaupten. Gerhard Lucian kandidierte hierbei für die „Liste Lech und Zusammen uf Weg“.

Für den neuen Bürgermeister stehen nicht nur im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie besondere Herausforderungen an. So soll unter anderem das Kleinwasserkraftwerk Zürsbach noch heuer in Betrieb gehen und das neue Gemeindezentrum zügig fertiggestellt werden. Außerdem hat für Gerhard Lucian eine gute Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen und in der Gemeinde Vorrang. Herr Lucian, Sie sind erst seit Kurzem im Amt des Bürgermeisters. Wie geht es Ihnen persönlich damit?

Gerhard Lucian: Ich habe die Führung unseres Familienhotels in Familienhände gelegt, um mich vollinhaltlich meiner Funktion als Bürgermeister widmen zu können. Dennoch bedeutet dies: fünf Tage Büro und zwei Tage Freizeit, bei denen ich mich jedoch nach wie vor im Burghotel einbringe. Also geht es ziemlich rund, was ich aber als spannende Herausforderung empfinde. Ich habe mir in kurzer Zeit einen genauen Überblick über die anstehenden Themen in unserer Gemeinde verschafft und mich bereits gut eingearbeitet.

Welche Themen stehen für Sie als Erstes zur Umsetzung an?

Gerhard Lucian: In den letzten Monaten sind viele Themen leider situationsgebunden einfach liegen geblieben. Das Wichtigste erledigen wir sofort, während andere Themen weiterführende Gespräche und auch Zeit brauchen. Glücklicherweise finde ich bei allen geplanten Vorhaben wertvolle Unterstützung durch meine Listenmitglieder und auch durch die Mitarbeiter in der Gemeinde Lech. Grundsätzlich stehen zwei Projekte auf der Dringlichkeitsliste, nämlich der Bau des Kleinwasserkraftwerks Zürsbach und die Finalisierung des Gemeindezentrums.

Ab welchem Zeitpunkt kann das Kleinwasserkraftwerk Zürsbach in Betrieb gehen?

Gerhard Lucian: Dieses Kleinwasserkraftwerk soll mit Ende dieses Jahres laufen. In der vorhergehenden Legislaturperiode wurde hierfür wertvolle Vorarbeit geleistet und zukunftsweisend gedacht. Dies zeigt sich insbesondere jetzt bei den massiven Steigerungen der Strompreise. Insofern haben wir hier in Lech zum richtigen Zeitpunkt auf eine möglichst energieautonome Versorgung gesetzt.

Stichwort Gemeindezentrum: Der Bau dieses umstrittenen Projekts hat zu verhärtenden Fronten im Gemeindeleben in Lech geführt. Die Debatten vor der Gemeinderatswahl im Jahr 2020 polarisierten. Wie soll es mit diesem Projekt unter Ihrer Ägide nun weitergehen?

Gerhard Lucian: Man hat immer wieder furchtbare Szenarien dargestellt. Die Reduzierung des Gebäudes um einen Stock hätte jedoch nur eine Kostenerhöhung bewirkt. Es wurden viele fundierte Überlegungen zur sinnvollen Nutzung dieses Gebäudes bereits im Vorfeld durchdacht. Eine Umplanung wäre ebenfalls sehr teuer gekommen, die Planung selber bewegt sich ja bereits im Millionen-Euro-Bereich. Insgesamt ist die Fortführung der bereits geplanten Variante die kostengünstigste Form. Natürlich stößt die große Baustelle so manchen Gast und auch Einheimischen vor den Kopf. Aber eine Baustelle an sich ist nie schön. Wir arbeiten daran, in den nächsten Tagen eine eingehende Präsentation des Gebäudes in seiner Endfassung präsentieren zu können. Wahrscheinlich können durch eine Visualisierung dieses Projekts dann auch Kritiker dieses Vorhabens dem Gebäude und seiner Nutzung mehr abgewinnen.

Wie sieht es mit der Vergabe der Geschäftsflächen im Gemeindezentrum aus?

Gerhard Lucian: Wir sind noch immer in Verhandlungen und hoffen, diese bald abschließen zu können. Es haben auch einige einheimische Geschäftsleute Interesse an einer Geschäftseröffnung im Gemeindezentrum gezeigt, diese werden auch Berücksichtigung finden. Wie und an wen die Handelsflächen im Gemeindezentrum vergeben werden, bespricht der Gemeindezentrumsausschuss und entscheidet die Gemeindevertretung, die ja demokratisch gewählt ist. Ich persönlich kann mir gut vorstellen, dass hier mit internationalen Anbietern und auch Pop-up-Stores das Angebot in Lech auf eine wertvolle Art erweitert werden kann. Auf dem Dach des Gebäudes entsteht im Übrigen eine höher gelegene Terrasse, deren atemberaubendes Panorama auch bei Seminarteilnehmern für ein besonderes Pausenerlebnis sorgen wird.

Im neuen Gemeindezentrum befindet sich auch der neue Mehrzwecksaal?

Gerhard Lucian: Neben der möglichst optimalen Gestaltung der Arbeitsplätze im Gemeindezentrum, wollen wir auch eine größtmögliche Flexibilität umsetzen. Die Abteilungen werden zusammen in möglichst offenen Räumlichkeiten für bessere Kommunikation errichtet werden. Im Gemeindezentrum selber gewinnen wir nicht unbedingt eine größere Fläche für das Gemeindeamt, sondern wir wollen mit schönen Arbeitsplätzen eine entsprechende Motivation zur Teilnahme schaffen. Dies ist uns sowohl von der inneren Raumaufteilung bis auch zur Außenhülle des Gebäudes ein wichtiges Anliegen. Der neue Mehrzwecksaal bildet einen substanziellen Anteil davon. Mit maximal 679 Sitzplätzen wollen wir für unsere hochwertigen Kulturveranstaltungen, die dann wieder stattfinden können, ein stimmungsvolles Ambiente schaffen. Im November 2023 wird der Saal fertiggestellt sein und im Folgejahr können wir hier Events anbieten. Das Kulturangebot soll natürlich sukzessive erweitert werden. Durch ein entsprechendes kulturelles Angebot können mehr Nächtigungen lukriert werden, was dann schlussendlich auch der Gemeindekasse zugute kommt.

Was sind Ihre Wünsche in Bezug auf die Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen?

Gerhard Lucian: Mir liegt viel an einer konstruktiven Zusammenarbeit. Die Gemeinde sind wir schließlich alle. Kritik soll möglichst konstruktiv angebracht werden und aus Fehlern gelernt werden. Es geht mir, anstatt in sinnlosen Diskussionen viel Energie zu verschleudern und nur den eigenen Standpunkt zu vertreten, vielmehr darum, möglichst auf einem gemeinsamen Weg lösungsorientierte Ansätze zu finden. Wir haben alle mehr oder weniger enorme Einbußen durch die CoronaPandemie gehabt. Jetzt gilt es, nach vorne zu schauen, die Kräfte zu bündeln und zukunftsorientiert zu agieren. Das bedeutet einen Mehrwert für uns alle!

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