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Kitzinger – Villa Netzer, später Villa «Luag is Land»
Von Herbert Oehri Wie erwähnt wurde die Villa Netzer samt Umschwung von Georg Kitzinger, ein fast zwei Meter grosser und 125 Kilogramm schwerer Mann, erworben. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Er war der Grossvater von Anton Kitzinger, Kaufmann, Mauren, Heribert Kitzinger, Fahrschule, Schaanwald und Christl Hafner, geb. Kitzinger, Schaanwald. Um die Jahrhundertwende des vorigen Jahrhundert war Georg öfters in Lindau und in der Schweiz. Ihm gefiel unsere Gegend dermassen gut, dass er sich um eine Realität im Lande Liechtenstein umgeschaut hat. Dabei stiess er über Mundpropaganda auf die Villa Netzer in Schaanwald, die zum Verkauf angeboten wurde. Der Besitzer Franz Netzer,
: Es gibt wahrscheinlich nur sehr wenige Leute, die von einer Villa «Netzer» oder einer Villa «Luag is Land» je gehört haben. Beide Objekte waren Prachtstücke von Häusern, erbaut im unverkennbaren Stil mit oberbayrischem Einschlag. Die Villa «Netzer» wurde im Jahre 1908 von Georg Kitzinger aus München von einem Herr Netzer käuflich erworben, nach seinen Ideen umgebaut resp. vergrössert und Villa «Luag is Land» genannt. Die Villa «Luag is Land» hatte einen umbauten Raum von ca. 2‘500 m3. Bahnhofvorstand in Nendeln, bot vor dem Verkauf seiner Villa in Schaanwald im Liechtensteiner Volksblatt im Dezember 1907 Hirsch-und Rehgeweihe, Gems-und Steinbockgehörn feil. Unser Gesprächspartner Anton Kitzinger dazu: »Diese Hirschund Rehgeweihe und andere Angebote aus der Jägerzunft wollte meine Grossvater nicht kaufen. Deshalb versuchte es Netzer über Zeitungsinserate.»
Namensherkunft nicht gesichert
Woher der Name «Villa Netzer» stammte, wollten wir von Anton Kitzinger wissen. «Ich vermute, dass der Name der Villa auf den Erbauer zurückzuführen ist, während die umgebaute Nachfolge-
Villa «Luag is Land» sicherlich örtlich bezogen ist. Es kann aber auch sein, dass die Leute beim Anschauen dieses Prachtbaus gesagt haben: «Schaut, das ist die Villa vom Netzer. Also wäre dann die Öffentlichkeit der Namensgeber. Ich kann demzufolge nicht schlüssig beantworten, woher der Name Villa Netzer stammt», erklärt uns Anton Kitzinger. Interessant ist sicher auch die Tatsache, dass Grossvater Georg beim Umbau der Villa Netzer in die Villa «Luag is Land» ein privates Freibad errichten liess. Das hat es damals im ganzen Land Liechtenstein nicht gegeben, sagt uns Anton Kitzinger. «Mein Grossvater hat auf der grossen Wiese vom Bach oben bis unten Drainagen legen und zwei Reservoire errich-
ten lassen, eines oben, eines unten und fasste somit das kristallklare Bergwasser für die Errichtung eines Freibades, das er für sich und seine Familie nutzte. Damals gab es in Liechtenstein nur noch das Waldhotel-Bad in Vaduz, das aber nur öffentlich zugänglich war.» Später wurde aus der ursprünglichen Villa Netzer resp. Villa «Luag is Land» die Villa Kitzinger, deren Name laut einer amtlichen Kundmachung vom 10. Dezember 1923 als offizieller Begriff verwendet wurde. Auch im Liechtensteiner Volksblatt vom 16. Mai 1927 heisst es: «Römerfunde. In Schaanwald oberhalb der Villa Kitzinger ist man bei Grabarbeiten auf Mauerreste gestossen, die, soviel man bis