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souveränen Kleinstaat im Alpenrheintal, der als Kleiner dieselben Aufgaben wie die Grossen stemmt. Auch würde ich es nicht versäumen zu loben, dass wir Fremden gegenüber offen sind und mit Menschen aus über 100 Nationen in Liechtenstein friedlich zusammenleben. Wo ist Liechtenstein für Sie am schönsten? Am Schönsten ist es für mich bei der Familie zu Hause. Aber schönste Plätze hat es auch auf meinen Lieblingswanderungen auf dem Fürstensteig oder auf den Rappenstein. Man überblickt von dort herrlich das Land.
Dr. Aurelia Frick: « Ich würde mich sehr freuen, wenn ich diese Arbeit fortsetzen könnte.»
Was war Ihr Beweggrund, erneut für das Regierungsamt zu kandidieren?
Dr. Aurelia Frick Dr. Aurelia Frick Mitglied führt seit 2009 als Regierungsrätin die Ressorts Justiz, Äusseres und Kultur. Nach der Matura studierte sie Rechtswissenschaften an der Universität Fribourg, absolvierte das Anwaltsexamen in Zürich und das Doktorat. Vor der Regierungstätigkeit war Aurelia Frick in der Privatwirtschaft tätig. Aurelia Frick ist mit Oliver Muggli verheiratet und die beiden sind stolze Eltern eines Sohnes. Die Familie ist in Triesen wohnhaft.
Die Arbeit in der Regierung ist täglich eine Herausforderung, die mir sehr viel Freude macht und für die ich mich mit Herzblut engagiere. Ausserdem empfinde ich es als grosse Befriedigung, im Beruf für unser Land, meine Heimat, einen Beitrag zu leisten. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich diese Arbeit fortsetzen könnte. Was werden Sie den neuen Regierungsmitgliedern empfehlen? Am Anfang prasseln ziemlich viele Informationen und Anliegen auf neue Regierungsmitglieder herein. Von allen Seiten werden Entscheide gefordert, werden Antworten erwartet. Ich kann nur empfehlen, sich am Anfang die notwendige Zeit und Ruhe zu nehmen, um ein umfassendes Bild von Themen und Zusammenhängen zu gewinnen. Dialogbereitschaft und aktives Zuhören helfen dabei sehr. Das gilt aber grundsätzlich für die Regierungsarbeit. Und man braucht den Mut, die Meinung auch mal zu revidieren. Gibt es in der Regierungstätigkeit auch witzige Ereignisse?
Als ich zu Beginn meiner Amtszeit als Aussenministerin an ersten Konferenzen teilnahm, passierte es schon mal, dass man mich fragte, wo denn «mein» Minister sei. Als ich dann sagte, dass ich die Ministerin sei, führte das durchaus zu witzigen Situationen. Es wird schon auch gelacht in der Politik. Verkörpern Sie als berufstätige Mutter ein bestimmtes Frauenbild? Das will ich gar nicht, wäre nicht meine Absicht. Ich habe für mich diesen Weg gewählt, weil er für mich stimmig ist und von meinem Ehemann auch mitgetragen wird. Würden Sie jungen Müttern diesen Weg auch empfehlen? Ich bin der Meinung, dass Frauen und Männer sich für ihren eigenen, persönlichen Weg entscheiden sollten. Solche Entscheide sind Herzensentscheide. Die Eltern sollen im Idealfall gemeinsam den für sie richtigen Weg beschreiten. Was für ein Liechtenstein soll Ihr Sohn als junger Erwachsener einmal antreffen?
Ich wünsche mir für Leonhard und seine Generation, dass auch sie in einer Zeit gross werden, in der sie gute Ausbildungen geniessen können und Arbeitsplätze in einer Vielzahl von Berufen vorfinden. Sie sollen in Liechtenstein eine Heimat haben, in denen sie bezahlbar wohnen können und wo der Zusammenhalt der Bevölkerung funktioniert. Haben Sie in Liechtenstein einen Kraftort, an dem Sie Energie tanken? Tatsächlich habe ich auch einen Kraftort, an dem ich neue Energie tanke, wo ich mich sammle und Ruhe finde. Weil aber die Ruhe an diesem Ort so wichtig für mich ist, werde ich ihn nicht benennen. Nicht, dass es am Ende noch aus ist mit der Ruhe… Meine wichtigste Quelle der Kraft und Energie ist aber mein Sohn. Er gibt mir das vollkommene Glück und die vollkommene Liebe. Das ist ein wunderschönes Geschenk.