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06/2016
«Im Kampfsport ist man ewiger Schüler» Mike Kieber ist eine mächtige Erscheinung. Nicht nur wegen seiner Grösse, seiner Präsenz oder der vielen Tattoos. Der Triesner ist Cheftrainer beim Berserker Fight Team, selber ein vielseitig talentierter Kampfsportler, arbeitet als Schulter-Spezialist in der ganzen Schweiz mit Ärzten zusammen und wenn er sich in seiner Freizeit nicht auf seine Harley Davidson setzt oder im Gym steht, dann verbringt er am liebsten Zeit mit seiner Familie. Von Tamara Beck
lie:zeit: Herr Kieber, Sie haben
im April wieder die beliebte Fight Night über die Bühne gebracht. Sind Sie zufrieden? Mike Kieber: Sehr! Die Halle war voll, es gab keine grossen Verletzungen bei den Kämpfern und das Feedback war top. Mit über 40 Jahren sind Sie selber in den Käfig gestiegen, um zu kämpfen. Wie war das für Sie? Es war wie immer ein gross-
artiges Gefühl. Zuerst war ich nervös, dann fokussiert. Mein «Gameplan» ging auf und ich konnte gewinnen. Wie haben Sie sich auf den Kampf vorbereitet? Ich trainiere oft untertags bei Freunden in Zürich. Den Rest mache ich für mich selber. Denken Sie, dass es für Sie besonders viel «Arbeit» braucht, um auf Wettkampfniveau zu
gelangen, oder können Sie sich da voll auf Ihre jahrelange Erfahrung verlassen? Da ich selber unterrichte, muss ich mich weniger auf das Erlernen der Techniken konzentrieren, sondern kann meine Kraft und Ausdauer verbessern und oft im Sparring trainieren. Die Fight Night ist zu einem sportlichen Highlight in Liechtenstein geworden. Wie erklären Sie sich den Erfolg dieser Veranstaltung mit einer nicht
Mike Kieber ist eine mächtige Erscheinung.
unbedingt populären Sportart? MMA ist weltweit die am schnellsten wachsende Sportart. Wir haben auch in Liechtenstein eine grosse Kampfsport-Kultur. Wir haben seit Ewigkeiten Judo, Karate, Kickboxen etc. bei uns. Deshalb musste das Konzept aufgehen. Die Organisation nimmt viel Zeit in Anspruch und das meiste erledigen Sie und Ihre Frau allein. Wann beginnen Sie jeweils mit den Vorbereitungen? Da ich 100% arbeite, arbeiten wir im Team. Am meisten davon erledigt meine Frau. Den Rest der Vorstand des Clubs. Die Vorbereitungen dauern rund sechs Monate. Sie betreiben in Balzers einen eigenen Kampfsport-Club, in dem Verschiedenes unterrichtet wird, von Brazilian Jiu Jitsu bis zum Thaiboxen. Innerhalb des letzten halben Jahres hat sich die Mitgliederzahl Ihres Clubs verdreifacht – wie erklären Sie sich diesen Erfolg? Wir haben das Konzept geändert. Wir waren ein reines Wettkampf-Gym und nun unterrichten wir auch Breitensport. Am Montagmorgen bieten wir z.B. Frauenboxen an und an zwei weiteren Tagen Fitness-Boxen – ein Workout, das sich für alle eignet, die ihre Fitness verbessern möchten. Regelmässig bieten wir auch Selbstverteidigungskurse oder spezielle Seminare an.