lie:zeit Ausgabe #5

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Berufspilot und Safarijäger Teil 3 : Er war einer der grössten Abenteurer unseres Landes: Kurt J. Jäger,

Von Herbert Oehri

Liechtensteiner und Schweizer Bürger, aufgewachsen im Schweizerischen Boswil. Er durchlebte die harte Zeit der Dreissigerjahre, erlernte den für junge Burschen höchst attraktiven Beruf eines Flugzeugpiloten, lebte viele Jahre in Afrika und war Draufgänger von Kindesbeinen an.

Flugeinsätze in Deutschland

Eine Beechcraft D-18 «Twin Beech» bei Feldwartung in Nigeria, April 1965

In Frankfurt am Main war man zu der Zeit auf der Suche nach einem Piloten mit Erfahrung zwecks Erstellen von Flugaufnahmen zu kartographischen Zwecken. Was das heißt, wusste ich wenig später, denn ich bekam die Stelle und musste gleich auf alte, englische Bomber vom Zweiten Weltkrieg umschulen. Mit Lammfell gefütterten und heizbaren Lederoveralls ausgestattet, musste ich danach mit meiner Besatzung, bestehend aus einem Navigator und einem

Kameramann, stundenlang auf grosser Höhe in genau parallelen Flugstreifen die Gebiete von Deutschland und angrenzende Gebiete zur fotographischen Abdeckung überfliegen. Diese Art von Fliegen verlangte äusserte Präzision und war dementsprechend ermüdend. Aber hier begannen auch schon die ersten grossen Abenteuer. 1960 war der Eiserne Vorhang noch dicht und streng bewacht. Flüge in die Nähe der Ostgrenzen waren nur nach vorheriger Absprache mit den westlichen Siegermächten möglich. Jagdflug-


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