lie:zeit Ausgabe #7

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Zeitschrift für Liechtenstein und die Region : Nr. 7 / April 2012

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300 Jahre Liechtensteiner Oberland Nach der Erhebung des Reichsfürstentum im Jahre 1719 liess Fürst Anton Florian das Gebiet kartografisch aufnehmen. Unter dem Titel: «Ungefehrlicher Entwurff dess jetzmaligen Fürstenthums Liechtenstein oder vormalige Graffschaft Vadutz und Freyen Herrschaft Inserat 50 / 50 mm Schellenberg» hat Johann Jacob Heber, Geometer aus Lindau am Bodensee, 1721 die älteste 50 Spezialkarte von Liechtenstein entworfen. ab Seite 4 ingenieurbüro

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Liebe Leserinnen liebe Leser

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Das Jahr 2012 steht in historischer Sicht ganz im Zeichen der 300-Jahrfeier des Liechtensteiner Oberlandes. Als am 18. Januar 1699 Fürst Johann Adam Andreas von und zu Liechtenstein von den hoch verschuldeten Grafen von Hohenems für 115‘000 Gulden die Herrschaft Schellenberg kaufte, war der Grundstein für das spätere Fürstentum Liechtenstein gelegt. Die lie:zeit möchte Ihnen aufzeigen, wie es zur Gründung unseres kleinen Landes gekommen ist und wie das Andenken der 300 Jahre Liechtensteiner Oberland gefeiert wird. Wir beginnen in dieser Ausgabe mit den Gemeinden Balzers und Triesen. Ein weiterer Schwerpunkt in dieser Ausgabe widmet sich dem Thema Vetorecht des Fürsten. Landtagsvizepräsidentin Dr. Renate Wohlwend (FBP) und Paul Vogt von der Freien Liste äussern sich. In der Rubrik sport:zeit steht der Aufstieg der Volleyball-Damen des VBC Galina Schaan sowie ein Interview mit Hauptsponsor Bryan Jeeves im Fokus. Des Weiteren stellen wir Ihnen die «RitterZwillinge», Helen und Maria Ritter, ehemalige europäische Spitzen-Mittelstreckenläuferinnen, näher vor. Kennen Sie das Kino Schreiber in Vaduz? – Lesen Sie die spannende Geschichte der genealogischen Erforschung dieses SchreiberStammes, der verdeutlicht wie eng Liechtensteins Familien ineinander verwachsen sind. Er ist heute noch ein Begriff, mehr als 65 Jahre nach seinem Tode: Dr. iur. Wilhelm Beck, Gründer der Volkspartei (spätere VU), der Mitbegründer «Oberrheinischen Nachrichten» (heutiges «Vaterland»), der Initiant für den Erlass des Gesetzes über das PGR, das Liechtenstein zu einem internationalen Wirtschaftsstandort und zu einem prosperierenden Staat machte. Der Jurist Beck war aber andererseits auch im weitesten Sinne eine tragische Figur, als er als VR-Präsident der Sparkasse (LLB) ungewollt in die «SparkasseAffäre» verstrickt wurde, weil er als VR-Präsident die Sorgfaltspflicht vernachlässigte, was dem Staat rund 1.75 Millionen Verlust einbrachte. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre und grüsse Sie freundlich

Ausgabe 07/ 2012

Aus dem Inhalt:

Titelthema: 300 Jahre Liechtensteiner Oberland ab Seite 4 polit:zeit: Sanktionsrecht im Fürstenhaus

ab Seite 14

polit:zeit: Grosse Sünde oder grosse Freude

ab Seite 20

sport:zeit: Die Ritter-Zwillinge im Portrait

ab Seite 28

sport:zeit: Der VBC Galina Schaan stellt sich vor

ab Seite 33

business:zeit: Briefmarken als Sympathieträger

ab Seite 49

business:zeit: Jungunternehmer im Land

ab Seite 52

meine:zeit: Eier, Hasen und andere Geschichten

ab Seite 58

meine:zeit: Kino Schreiber, Vaduz

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lie:zeit

Titelstory

300 Jahre Liechtensteiner Oberland Von Verena Cortés

: Das Jahr 1712 gehört zu den Höhepunkten in der Geschichte Liechtensteins. Mit dem Erwerb der Grafschaft Vaduz durch Fürst Johann Adam Andreas I. wurde die Basis für die Gründung des Fürstentums Liechtenstein gelegt.

Der Weg bis zum reichsunmittelbaren Fürstentum Liechtenstein war steinig und von einigen Hürden gepflastert. Grafen, die sich erst verschulden und ein Fürst, der erst vom Kaiser zum Kauf der Grafschaft Vaduz gedrängt werden mussten, bestimmen die Geschichte Liechtensteins massgeblich.

an dem Kauf der Grafschaft Vaduz interessiert. Auf Drängen des Kaisers hin, erwarb Fürst Johann Adam Andreas schliesslich auch die Grafschaft Vaduz und ebnete mit diesem Kauf den Weg für die Wiedervereinigung von Ober- und Unterland. Sieben Jahre später erhob Kaiser Karl VI. die Herrschaft zum Fürstentum Liechtenstein.

Meilenstein-Jahr 1712

Am 22. Februar 1712 wurde der Kaufvertrag der Grafschaft Vaduz von einem Vertreter des Fürsten Johann Adam Andreas I. unterzeichnet. Die Verkäufer, die Grafen von Hohenems-Vaduz, nahmen durch den Verkauf der Grafschaft Vaduz 290 000 Gulden ein. Nach dem Dreissigjährigen Krieg waren die Grafen von Hohenems in arge finanzielle Bedrängnis gekommen. Nur durch die Verkäufe der Herrschaft Schellenberg 1699 und der

Das Oberland feiert

Grafschaft Vaduz im Jahr 1712 gelang es den Grafen, sich von den Schulden zu befreien. Doch auch der Käufer, Fürst Johann Adam Andreas, musste erst von Kaiser Karl VI. zum Erwerb gedrängt werden. Denn ursprünglich wollte der Fürst

die Herrschaft Schellenberg und die Grafschaft Vaduz im Gesamten kaufen. Jedoch erlaubte Kaiser Karl VI. vorerst nur den Kauf der Herrschaft Schellenberg. In den Folgejahren hatte der Fürst verschiedene andere Ausgaben und war weiter nicht

An diesen Meilenstein sollen dieses Jahr verschiedene Jubiläumsfeierlichkeiten erinnern. Den Auftakt machte ein Festvortrag des historischen Vereins am 22. Februar 2012 – auf den Tag genau 300 Jahre nach Abschluss des Kaufvertrags. Die Vortragsreihe, die verschiedene wichtige Aspekte dieses Kaufs beleuchtet, geht bis Ende Mai weiter und wird jeweils in den einzelnen Oberländer Gemeinden stattfinden.


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Der Höhepunkt der Feierlichkeiten findet anfangs Juni mit dem «Oberland-Fest» in Vaduz statt. Das Zentrum wird während fünf Tagen ganz im Zeichen von diesem historischen Ereignis stehen. Auch wird der das diesjährige Fürstenfest am 15. August im Zeichen des Jubiläumsjahres gestaltet.

Geschichte erfahren einmal anders

Jubiläumsjahre eignen sich besonders für die jüngere Generation, um Geschichte wieder ins Heute zu holen und vor allem erfahrbar

zu machen. Neben den geplanten Feierlichkeiten und Aktionen rund um das Jubiläum, die alle das Ziel haben, Bedeutung und Konsequenzen der Ereignisse von 1712 aufzuzeigen, setzen sich die weiterführenden Schulen in Triesen besonders mit der Thematik auseinander. In einer Projektwoche widmen sich die Schüler gemeinsam mit Künstlern aus der Region historischen Persönlichkeiten aus Liechtenstein der letzten drei Jahrhunderte. Dieses künstlerische Projekt wird am 6. Juni 2012 im Kunstumseum Vaduz der Öffentlichkeit vorgestellt.

Veranstaltungen «300 Jahre Oberland» Ab 4. April bis 14. Oktober 2012

Vaduz: Sonderausstellung im Liechtensteiner Landesmuseum «1712 - Das Werden eines Landes»

Donnerstag, 26. April 2012

Schaan: Vortrag mit Anton Schindling Thema: Karl VI. und das Heilige Römische Reich deutscher Nation im Jahr 1712

Donnerstag, 3. Mai 2012

Triesen: Vortrag mit Katharina Arnegger Thema: Vaduz und Schellenberg unter der Herrschaft der Reichsgrafen von Hohenems

Donnerstag, 10. Mai 2012

Planken: Vortrag mit Fabian Frommelt Thema: Stabilisierung durch Verpachtung? Krise und innere Verhältnisse der Grafschaft Vaduz

Donnerstag, 24. Mai 2012

Triesenberg: Vortrag mit Herbert Haupt Thema: Aufstieg und Konsolidierung. Das fürstliche Haus Liechtenstein im 17./18. Jahrhundert

Donnerstag, 31. Mai 2012

Balzers: Vortrag mit Paul Vogt Thema: Die Bedeutung des Kaufs der Grafschaft Vaduz von 1712 bis in die Gegenwart

Mittwoch, 6. Juni bis Sonntag, 10. Juni 2012 Oberland-Fest Städtle Vaduz

Spezial-Serie in der lie:zeit: Die Oberland-Gemeinden

Kaufvertrag der Grafschaft Vaduz vom 22. Februar 1712, ratifiziert von Kaiser Karl VI. am 7. März 1712

In den nächsten beiden Ausgaben nehmen wir die sechs OberlandGemeinden unter die Lupe, treffen «Einheimische» und lassen uns Geschichte und Geschichten der einzelnen Gemeinden erzählen. Balzers und Triesen machen in dieser Ausgabe den Anfang. Es folgen Vaduz und Schaan in der Juniausgabe und Triesenberg und Planken in der Augustausgabe.


lie:zeit

«Die dörfliche Identität als Klammer der Einheit»

Von Rebecca Testi-Marogg

«Als kleiner Junge wollte ich unbedingt nach Afrika», lacht Arthur Brunhart. «Ich habe mir vorgestellt, dass ich zu den Salettiner-Patres gehen würde, die mich dann als Missionar nach Afrika schicken würden. Mir war nicht klar, dass man auch einfach so nach Afrika fliegen kann.» Gegangen ist er, aber nicht gerade bis nach Afrika. Die ersten Jahre seiner Ausbildung absolvierte er in Balzers an der Primarschule und danach in der Unteren Waid Mörschwil bei den Salettinern, wo damals fast alle Balzner, die das Gymnasium besuchten, ihre Gymnasiumausbildung bekamen. Anschliessend maturierte er im Lyzeum Gutenberg in Balzers, bevor er zum Studium der Geschichte und der Ethnologie nach Fribourg zog. «Es gefiel mir in Fribourg. Ich bin kein Mensch, der schnell Heimweh hat. Die Stadt ist sehr schön, aufgeteilt in Quartiere, die einen fast dörflichen Charakter haben. Ich fand schnell Anschluss. Dennoch: Wenn ich mit dem Zug nach Hause kam, war es immer ein besonderes Gefühl, die vertraute Bergwelt zu sehen und zu wissen: hier bist du zu Hause.»

Als Briefträger unterwegs

Die Zeiten waren anders, als Arthur Brunhart studierte. Er erzählt, wie er sein Studium selber finanziert hat, in dem er während der Ferien jeweils als Briefträger arbeitete. «Das war eine schöne Zeit, und sie brachte mir die Gelegenheit, die Balzner kennen zu lernen. Es gab damals vier Rou-

: Arthur Brunhart schätzt an Balzers nicht nur die idyllische Lage, sondern auch die Menschen, die diese Gemeinde ausmachen. «Man sagt uns gerne nach, wir seien langsam, aber wir sind einfach eher bedächtig und wohlüberlegt», erklärt er ein gängiges Vorurteil. Sein Balzers hat uns der Gemeindevorsteher bei einem Gespräch gezeigt. Balzers habe den Vorteil, dass es noch einige Geschäfte gebe, wie die Metzgereien und Bäckereien. «Allerdings muss man sich im Klaren darüber sein, dass der Bestand an alten Familienbetrieben wahrscheinlich weiter abnehmen wird», bedauert er.

Blick auf Schloss Gutenberg, das Wahrzeichen der Gemeinde Balzers.

ten bei der Post, und im Laufe der Zeit bin ich sie mit meinem Postkarren alle gegangen oder mit Posttöff oder –auto gefahren. Bestimmt war ich damals in jedem Balzner Haus. Es gab fast keine Briefkästen, der Briefträger kam an die Tür, in die Küche oder die Stube. So kam es, dass ich auch ab und zu eine halbe Stunde sitzen blieb und dann hinter meiner Route herhinkte», erinnert er sich lachend. Nach seinem Studium arbeitete Arthur Brunhart an der Uni Freiburg, und anschliessend an einem Forschungsprojekt im Ausland, auch im Vatikan. Er hat einiges von der Welt gesehen, schätzt aber die Identität eines kleinen, ländlichen Dorfes wie Balzers sehr, vielleicht gerade weil er so lange im Ausland war. Aber auch

in kleinen Dörfern bleibt die Zeit nicht stehen, wie Artur Brunhart erklärt.

Familienintaktes Dorf

Früher sei man mehr aufeinander angewiesen gewesen, sagt er. «Die Häuser waren aneinander gebaut, man hat sich sogar einen Stall geteilt. Die Identität des Dorfes war eine ganz andere. Man kann die damaligen Strukturen noch nachempfinden, denn auch heute noch leben viele Angehörige einer Familie örtlich nahe beieinander. Dies, weil der Grundbesitz der Vorfahren unter den Familienmitgliedern aufgeteilt wurde. Mir gefällt das Balzner Dorfleben oder besser gesagt, dass die dörfliche Identität immer noch von vielen als Klammer der Einheit verstanden wird.»

Es habe sich in den letzten Jahren viel verändert, sagt Arthur Brunhart. «Die Mobilität, sprich die Tatsache, dass jeder ein Auto hat, hat auch das Dorfleben verändert. Wenn wir früher etwas trinken gingen, dann taten wir das in Balzers. Meine Töchter und ihre Freundinnen fahren auswärts. Und kaum jemand geht mehr zu Fuss», erklärt er. «Ich bin letztens die vielleicht 300 Meter vom Gemeindehaus zum Alters- und Pflegeheim zu Fuss gegangen. Und prompt hielt mich einer auf und fragte: Haben sie dir das Billett genommen?»

«Die Balzner hätten den Föhn am liebsten für sich alleine»

Prägend für Balzers sei auch die geografische Lage. «Dank der Rheinbrücke und der St. Luzisteig haben wir immer guten Anschluss an die Schweiz gehabt. So waren unsere Beziehungen zur Bündner Herrschaft und zum Sarganserland besonders bedeutend.» Die Balzner Topografie hat noch eine andere Auswirkung, die nicht vernachlässigt werden darf: den Föhn. «Der Föhn gehört dazu. Er wird zwar als ab und zu lästig, gar störend empfunden, aber viele Balzner sind stolz da-


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rauf, ihn zu haben. Ich erinnere mich, dass anlässlich der Präsentation der Balzner Neujahrsblätter Jörg Kachelmann einen tollen Vortrag über Wetter und Wettervorhersage hielt. Ein Balzner war enttäuscht zu erfahren, dass es weltweit überall Föhn gibt, wo es Berge gibt. Die Balzner hätten ihn am liebsten für sich alleine», lacht Arthur Brunhart. Unser Gespräch endet mit einem Besuch im sonnendurchfluteten Hof der Burg Gutenberg, wo wir Fotos machen. Es ist 9 Uhr, die Sonne geht an einem strahlenden Frühlingstag eben auf. Am Mittagsspitz vorbei blitzen schon die ersten Strahlen. Mäls liegt schon in der Sonne, Balzers, das länger Abendsonne hat, noch im morgendlichen Schatten. Es verspricht ein schöner Tag für ein schönes Dorf zu werden.

Balzers: Weltoffen und bodenständig Das Jubiläum «300 Jahre Oberland» erinnert an den Kauf der Grafschaft Vaduz durch Fürst Johann Adam I. von Liechtenstein im Jahre 1712. Das Oberland als eigene Landschaft ist wesentlich älter als 300 Jahre. Die Grafschaft bestand weiter bis zum Jahre 1719, als Kaiser Karl VI. das Oberland mit dem Unterland (Herrschaft Schellenberg) zum Reichsfürstentum Liechtenstein zusammenführte. Die Gemeinde Balzers als die südlichste Oberländer Ortschaft hat einen besonderen Stellenwert. Sie ist offen nach Süden, Westen und Norden und zeichnet sich durch einen weltoffenen und gleichzeitig bodenständigen Charakter aus. Dafür, wie auch für die Heimatgebundenheit und Wohnqualität spricht auch der Umstand, dass 82 % der in Balzers lebenden Bevölkerung auch das Balzner Bürgerrecht besitzen - das ist ein weitaus höherer Prozentsatz als in jeder anderen Gemeinde des Landes.

Gemeindevorsteher Arthur Brunhart

Auf Landesebene berechnet wohnen nur 61.8 % in ihrer Heimatgemeinde. Balzers freut sich über das Jubiläum und wird sich als Oberländer Gemeinde mit eigenem Charakter an den Festlichkeiten präsentieren. Arthur Brunhart Gemeindevorsteher

«Balzers ist noch ein richtiges Dorf» : Anton Eberle war 45 Jahre lang im Gemeindedienst und lange Von Rebecca Testi-Marogg

«Ich bin ein Urbalzner. Meine Eltern waren Balzner, meine Grosseltern ebenfalls. Und ich war nie lange weg von hier, will ich auch gar nicht. Denn mir gefällt es hier am besten - hier fühle ich mich rundherum wohl», erklärt Anton Eberle überzeugt. Während unseres Gesprächs fahren wir auf die Mälsner Allemeind, von wo aus er uns «sein» Balzers von seiner schönsten Seite zeigen will. Dies gelingt: Der Ausblick ist phänomenal, der Frühlingstag sonnig und die Atmosphäre idyllisch. Es ist leicht nachzuvollziehen, dass Anton Eberle hier nicht nur sein gesamtes Arbeitsleben, sondern auch seine Pension verbringen will.

auch als Vorsteher für sein Dorf Balzers tätig. Seit kurzem ist er pensioniert und geniesst den Ruhestand am selben Ort, an dem er auch geboren ist. Kein Zweifel: Sein Herz schlägt für Balzers und es ist für ihn «ein Paradies.» Freie und glückliche Kindheit

Aufgewachsen ist der ehemalige Vorsteher in einem Haus, das etwas abgelegen von anderen direkt am Waldrand stand. Er wurde 1947 geboren und hat eine freie und glückliche Kindheit zusammen mit seinen drei Geschwistern verbracht. «Damals konnten die Kinder einfach alleine durch das ganze Dorf in die Vätterlischual, den Kindergarten, gehen. Ich bin sogar drei Jahre hingegangen, denn meine ältere Schwester hat mich einfach mitgenommen. Ich war also eigentlich noch ein Jahr zu jung, aber das hat damals niemanden gekümmert. Wir waren so etwa 35 bis 40 Kinder, betreut von einer Nonne, da kam es

Altvorsteher Anton Eberle versteht sich als «Urbalzner».

auf eines mehr oder weniger auch nicht an», erinnert er sich zurück. «Man kann auch heute in Balzers noch eine wunderschöne Kind-

heit haben, aber wir sind damals sehr frei und wild aufgewachsen. Ich erinnere mich an eine Zeit,


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als nur die Hauptstrasse geteert war, alle anderen Strassen waren mehr oder weniger Feldwege. Wir hatten vor unserem Haus ein Goal aufgebaut und spielten den ganzen Sommer Fussball. Im Winter haben wir mehrere Schlitten zusammengehängt und sind beim ehemaligen Hotel Post, dem heutigen Leonardo, Vollgas auf die Hauptstrasse herunter gefahren. Da gab es keine Autos, auf die man hätte achten müssen», zeigt Anton Eberle die Unterschiede auf.

«Pföhtschink ist ein Kompliment»

Er schaut ins Tal, auf einen Teil von Mäls, das Schloss Gutenberg und die Strasse gegen St. Luzisteig. «Es ist ein paradiesischer Ort hier. Egal, wo man in Balzers wohnt: in 10 Minuten ist man im Grünen. Das Ellhorn und seine Umgebung mit der aussergewöhnlichen Flora im Süden, St. Luziensteig im Südosten und die Mittagsspit-

ze im Westen bilden zusammen mit dem Rhein eine Art natürlichen Kessel, dem wir auch unser schönes, warmes Wetter zu verdanken haben», erklärt er. «Man nennt uns Balzner deshalb gerne einmal «Pföhtschinken», aber das ist für mich ein Kompliment. Eine Anspielung auf das warme Klima und die Tatsache, dass wir die südlichsten Bewohner dieses Landes sind. Das ist doch was schönes, oder?», lacht er fröhlich.

Neue Strukturen mit der Industrie

Balzers hat ein reges Gewerbe. Mit der Oerlikon, die in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts als Gerätebau Anstalt eröffnet wurde, kam der erste Betrieb in die Gemeinde, der zur Veränderung der Struktur beitrug. Es begann eine Industrialisierung der Bevölkerung, neue Ausbildungsstellen für die Jugendlichen waren mit den neuen Betrieben garantiert und der Zuzug aus dem Ausland nahm zu. «Das Dorf hat

sich sehr verändert, aber es ist immer noch ein Dorf geblieben. Ich schätze an Balzers sehr, dass die Leute einander kennen und eine Gemeinschaft sind», erklärt Anton Eberle. «Die Bewohner von Balzers sind offen, auch wenn sie anfangs etwas zurückhaltend sind. Wer sich anpasst, der kann es ebenso schön hier haben wie ich.» Und wie findet er es, dass die Balzner von den übrigen Liechtensteinern gerne als langsam bezeichnet werden? Anton Eberle lacht. «Das wird immer falsch verstanden! Wir sind nicht langsamer, wir sind nur bedächtiger und schiessen nicht überall gleich rein!», klärt er auf. «Wir sind wie alle anderen Liechtensteiner - nur eben Balzner.»

Familienbande

Anton Eberle hat zwei Kinder und sechs Enkelkinder, die alle in seiner unmittelbaren Nähe wohnen. «Ich schätze das sehr. Und ich verbringe sehr gerne viel Zeit mit meinen Enkelkindern.

Mit den grösseren drei kann ich im Winter schon Skifahren gehen, ins Malbun, wo ich viel Zeit verbringe. Überhaupt sind mir als Jäger und nebenamtlicher Jagdaufseher des Reviers Guschg fiel die Berge sehr wichtig», erzählt er. «Ich freue mich darüber, dass bei uns die ganze Familie so nah zusammen wohnt und auch so eng zusammen lebt; dass wir so viel Kontakt mit unseren Kindern und Enkelkindern haben. Meine Kinder sind viel herumgereist. Wie das die Jungen heute machen, waren sie in Kanada und Südafrika und überall unterwegs, aber sie sind beide immer wieder gerne hier her zurück gekommen.» Wir steigen wieder ins Auto und fahren zurück ins Dorf. Und wir sind uns einig: Das war ein schöner Blick auf das paradiesische Balzers.

«Die Triesner haben schon immer gern gesungen und getanzt»

Von Rebecca Testi-Marogg «Die Geschichte von Triesen ist sehr spannend und reicht sehr weit zurück. Gerade werden am Meierhof Ausgrabungen gemacht, die gefundenen Artefakte datieren auf mehrere Jahrtausende vor Christus», erzählt Josef Frommelt mit leuchtenden Augen. «Die Lage der Gemeinde ist wunderschön - von der Letzana über den Sonnenberg bis hinunter in die Rheinebene - und prädestiniert für den heute noch kultivierten Weinanbau. Vielleicht sind auch darum gerade die Triesner ein

: Josef Frommelt ist ein wahrer Quell der historischen Fakten und Geschichten, wenn es um seine Heimatgemeinde Triesen geht. Der Musiker ist in seinem Dorf fest verwurzelt und hat, trotz vielen Auslandaufenthalten, immer wieder heim nach Triesen gefunden. Als Hobbyhistoriker beschäftigt er sich viel mit der Geschichte Triesens und vor allem mit der musikalischen Tradition dieser Gemeinde. besonders feierfreundliches Völkchen», fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu. In der Tat haben ihn seine Forschungen im Bereich der Volksmusik wiederholt zu Hinweisen geführt, die den Triesnern attestieren, dass sie immer gern gefeiert, getrunken und Musik gemacht haben. «In vielen Polizei- und Gerichtsakten finden sich Vermerke, dass in Triesen wieder einmal trotz eines ausgesprochenen Tanzverbotes Musik gemacht, getanzt und Wein ausgeschenkt wurde. Dies sah die Obrigkeit

gar nicht gerne. Allerdings mag man dies auch als Reaktion auf die ausgesprochen harten Zeiten in früheren Jahrhunderten sehen», erklärt Josef Frommelt dazu.

Der Rhein, die Rüfen und der Föhn

Speziell das 18. und 19. Jahrhundert hat die Triesner und die Liechtensteiner im allgemeinen hart getroffen, denn es gab Kriege, die Natur war unberechenbar und niemand hatte Geld. «Während der Schwedenkriege ist ein Heer

mit 19‘000 Mann in Triesen gelagert und hat alles aufgegessen, was nicht niet- und nagelfest war. Keine Sau mehr im Stall, was auf den Äckern war, wurde von den Pferden gefressen oder zertrampelt. Man kann sich vorstellen, was für eine Katastrophe dies nach sich zog», erzählt Josef Frommelt. Triesen sei in vergangenen Jahrhunderten auch immer wieder von den drei Plagen, die typisch für Liechtenstein sind, schwer getroffen worden. Der Rhein, der Föhn und die Rüfen haben für einige


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Katastrophen gesorgt. «Darin liegt der Grund, dass bis zum Bau des Rheindammes die Rheinebene eigentlich nicht besiedelt war. Der Fluss trat mehrmals im Jahr über die Ufer und nach dem Hochwasser nahm der Rhein oft einen anderen Verlauf als davor. Dies führte auch zu verschiedenen Streitigkeiten mit den Schweizer Nachbargemeinden Sevelen und Wartau. Ursprünglich war festgelegt, dass die Mitte des Flusslaufes als Grenze gelten soll. Da der Rhein jedoch immer einmal wieder einen anderen Verlauf nahm, war diese Grenze kaum haltbar. So kam es, dass die Heuwiese heute zur Gemeinde Wartau gehört, obwohl sie ursprünglich im Besitz der Triesner gewesen war», erzählt Josef Frommelt. «Neben dem Rhein traf auch der Föhn die Gemeinde hart. Zum letzten Mal hat es im Dorfteil Winkel in den Zwanzigerjahren des letzten Jh. einen Grossbrand gegeben, nachdem das Feuer durch den starken Föhn von Haus zu Haus getragen wurden», weiss er zu berichten.

Die musikalischste Gemeinde im Land

Die Geschichte von Triesen hat es ihm angetan, und besonders in seiner Eigenschaft als leidenschaftlicher Berufsmusiker forscht Josef Frommelt gerne auf den Spuren der heimischen Volksmusik. «Im Lauf der Zeit habe ich viele interessante Geschichten gefunden, darunter auch einige gruslige. Es gibt die sogenannte Sele-Chronik, in der Josef Sele, viele Jahre Gemeinderat und auch Vorsteher, die wichtigen Ereignisse und Persönlichkeiten von Triesen von etwa 1800 bis 1912 aufgelistet hat. Allerdings hat er auch einige Geschichten ausgelassen, denn er war ein erfahrener Politiker und wollte keiner Familie schaden», sagt Josef Frommelt. «Ich habe aber wiederholt den «Spielmann von Triesen» erwähnt gefunden und wollte wissen, wer das genau war. Dieser Mann hat einen wahren Schatz von heimischem Liedgut hinterlassen, in Form eines Büchleins, in dem er alle Musikstücke aufgeschrieben hat. Hintergründe zu seiner Person waren jedoch kaum zu finden», erzählt Josef

Frommelt. «In alten Arztjournalen von 1840 habe ich dann aber einen Hinweis auf Magdalena Banzer, Tochter des Spielmanns von Triesen, gefunden. Hierauf habe ich in Pfarrer Tschuggmells Aufzeichnungen etwas über Josef Banzer gefunden. In Latein hatte der Pfarrer angemerkt, der Mann wäre wahnsinnig im Gefängnis gestorben. Weitere Nachforschungen haben ergeben, dass der Spielmann von Triesen offenbar seine Frau im Wahnsinn mit der Axt erschlagen hat», sagt Josef Frommelt mit einem Schaudern. Dennoch habe der «Spielmann von Triesen» ein unschätzbares Werk in Form seines Tanzbüchleins hinterlassen.

Das neue Triesen

Im Mai feiert die Harmoniemusik Triesen ihr 150-jähriges Bestehen. Sie ist die älteste Musikgesellschaft im Land, die als Verein organisiert ist und Josef Frommelt glaubt, dass dies zum Wesen der Triesner passe. «Wir sind ein bisschen stur, es ist oft Widerstand zu spüren. Das gefällt mir an den Triesnern», schmunzelt Josef Frommelt. «Ich schätze auch die Musikalität unserer Gemeinde sehr und es liegt mir am Herzen, dass wir diese Tradition fortführen. Ich finde es schade, dass sich viele neu Zugezogene kaum am Dorfleben beteiligen, eigentlich mit seinen vielen Vereinen sehr rege ist», führt er aus. Triesen habe sich sehr verändert in den letzten Jahren und mit der neuen Schule, der Universität und zu seiner speziellen Freude der Musikschule sei

Blick auf das heutige moderne Triesen

Josef Frommelt erzählt aus dem Leben seiner Heimatgemeinde Triesen.

Triesen ein Bildungsort geworden. «Vor 150 Jahren, als die Harmoniemusik Triesen gegründet wurde, hat sich schon abgezeichnet, dass sich die Gemeinde verändern wird. In der neuen Verfassung von 1862 werden die Untertanen zu Bürgern gemacht. Ausserdem standen bereits die ersten Pläne zum Bau der Fabrik in Triesen, die später dafür gesorgt hat, dass viele Fachkräfte aus der Schweiz, aus Süddeutschland und Österreich hier her gezogen sind. Diese Zuwanderer haben viel mitgebracht, gerade was das Liedgut angeht. Ihnen ist es zu verdanken, dass es in Triesen die erste Evangelische Gemeinde im Land gab», erzählt Josef Frommelt.

Triesner mit Leib und Sele

«Ich bin im Bürgerheim geboren. Und ich bin stolz darauf. Denn Triesen hatte das erste Bürgerheim im Land. Im Grunde ge-

nommen war es ein Armenhaus, aber auch ein Platz für Langzeitkranke oder Menschen mit einer Behinderung, die nicht für sich selber sorgen konnten. Das Gebäude wurde vor kurzem abgebrochen, es hat den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügt. Ich habe mich sehr für einen Erhalt eingesetzt, aber leider hat es nichts genützt. Ebenso wurde die alte Schule abgebrochen. Auch das tut mir sehr leid, weil sie architektonisch als erste Schule dem neuen Typ entsprach und vollkommen von den bis dahin dunklen und engen Schulstuben abwich», bedauert Josef Frommelt. «Am meisten liegt mir jedoch am Herzen, dass die Baulücken in den Triesner Gassen und Strassen wieder gefüllt werden, so dass die alten Strassenzüge wieder dem Ursprung entsprechen.» Wichtig sind für Josef Frommelt auch die Berge. «Das Bergpanorama vom Mittagsspitz über den Falknis, das Schwarzhorn, den Plasteikopf, den Rappastein, Langspitz und Goldlochspitz, ist einfach herrlich. Als passionierter Bergsteiger habe ich alle gipfel x-mal bestiegen, habe die Falkniswand an verschiedenen Stellen durchklettert und am 15. August viele Jahre bei jedem Wetter auf dem Falknis ein Höhenfeuer entzündet. Wenn ich von einer Auslandsreise zurück komme, fühle ich mich erst so recht daheim, wenn ich diese Bergwelt um mich sehe.»


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polit:zeit Sanktionsrecht des Fürstenhauses

Paul Vogt von der Freien Liste gehört dem Initiativkomitee „Ja – damit dein Stimme zählt“ an. Das Komitee hat zum Ziel, das Sanktionsrecht des Fürsten einzuschränken. Nein, sagt die Landtagsvizepräsidentin Dr. Renate Wohlwend. Dieser Vorschlag bedeutet ihrer Meinung nach die Aufhebung des Dualismus. Seite 14

Wer profitiert vom Wildtierschutz?

Die Initianten der Petition „Tier und Mensch“ sehen es als erwiesen, dass das Amt für Wald Natur und Landschaft, es hätte bei der Verordnung über den Wildschutz Jagdinteressen bevorzugt. Völlig falsch! konterte der Präsident der Liechtensteiner Jägerschaft, Markus Hasler. Die Jäger sind von all den verschiedenen Nutzern der Lebensräume unserer Wildtiere jene mit den meisten Einschränkungen. Seite 18

Grosse Freude oder grosse Sünde?

Schwangerschaftsabbruch ist in Liechtenstein nicht erlaubt, ja kriminell. Reproduktionsmedizin ist hingegen durch eine vorläufige Genehmigung der Regierung erlaubt. Rechtsbruch, Doppelmoral oder eine moderne medizinische Dienstleistung? Seite 20

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2012 150-Jahrjubiläum

Ein grosser Liechtensteiner

Dr. Wilhelm Beck (1885-1936) gehörte zu jenen Politikern des vorigen Jahrhunderts in Liechtenstein, die grosse Pionierarbeit für das Land geleistet haben. Er begründete mit der Schaffung des Gesetztes über das liechtensteinische Personen-und Gesellschafsrecht (PGR) den internationalen Wirtschaftsstandort mit steuerlichen Privilegien und den späteren märchenhaften Aufstieg Liechtensteins vom armen Agrarland in einen modernen Dienstleistungsstaat. Seite 22


polit:zeit

Paul Vogt: «Am Dualismus halten wir fest» Von Alexander Batliner

Herr Vogt, Sie gehören jener Gruppe an, die die Initiative ‚Ja - damit deine Stimme zählt‘ lanciert hat. Sie haben in Ihrem Leben sicher an vielen Abstimmungen teilgenommen. Sind Sie hierbei jedes Mal mit dem Gefühl zur Urne gegangen, dass Ihre Stimme nicht zähle? Paul Vogt: Um das geht es nicht. Das Anliegen dieser Initiative ist ein demokratisches Anliegen. Es geht darum, dass das Ergebnis einer Volksabstimmung zählen soll – ohne Wenn und Aber. Es ist einfach absurd, dass es eine Mehrheit im Volk für ein Anliegen gibt und es dann unter Umständen keine Gültigkeit erhält. Fakt ist aber auch, dass das Sanktionsrecht des Fürstenhauses nicht 2003 in die Verfassung aufgenommen wurde, sondern schon in der Verfassung von 1921 dem Fürstenhaus zuerkannt wurde. Haben die Initianten das Gefühl, dass unser Land mit diesem Sanktionsrecht so schlecht gefahren ist? Paul Vogt: Das Anliegen selbst ist bereits sehr viel älter. Das Sanktionsrecht war eine Möglichkeit, wie sich der Monarch gegen demokratische Ansprüche absichern konnte. Ich denke die eigentliche Kraft des Sanktionsrechts liegt nicht in der aktuellen Anwendung, sondern in der vorbeugenden Ankündigung. Es entfaltet seine Kraft bei Regierungsvorarbeiten oder bei Land-

: Paul Vogt, ehemaliger Landtagsabgeordnete der Freien Liste, gehört dem Initiativkomitee «Ja - damit deine Stimme zählt» an. Diese Initiative hat zum Ziel, das Sanktionsrecht des Fürsten einzuschränken. Paul Vogt gibt im Interview Auskunft über die Gründe der Lancierung der Initiative und die Auswirkungen auf unsere Staatsform.

tagsbeschlüssen. Dort wo der Fürst bereits im Vorfeld ankündigt, die Sanktion zu verweigern, ohne dass dies publik wird. Was sagen Sie jenen, die sagen, dass mit dieser Initiative der Dualismus ausgehebelt wird? Sehen Sie dies auch so? Paul Vogt: Nein, das sehe ich nicht so. Dualismus bedeutet: Monarchie und Demokratie werden verbunden. In unserem Staat ist die Monarchie stark verankert, das ist so und bleibt so. Unser Fürst hätte auch bei Annahme der Initiative nach wie vor sehr weitgehende Rechte. Von Landtagsauflösung über Regierungsabberufung bis Richterernennung und etliche mehr. Diese starken Rechte wären nach wie vor bestehend, derweil mit der Initiative das System neu austariert, in ein neues Gleichgewicht gebracht werden soll.

zu rütteln und da führt kein Weg daran vorbei. Man kann den Initianten nicht vorwerfen, dass sie mit dieser Initiative den Dualismus aushebeln wollen. Denn der Fürst behält sehr weitgehende Rechte und es bleibt ein monarchisches System. Aber was gemacht wird ist, dass dieses System eine neue Gewichtung erhält, dass eine neue Balance herstellt wird. Charakteristisch für unser politisches System ist, dass sich die verschiedenen Akteure und Organe gegenseitig kontrollieren (Politologen nennen das Checks and Balances): Fürst und Volk kontrollieren den Landtag, Fürst und Landtag kontrollieren die Regierung, der Fürst kontrolliert das Volk - nämlich in Form des Sanktionsrechts. Beim Fürsten gibt es keine solchen Checks and Balances. Er ist das einzige Staatsorgan, das nicht kontrolliert wird.

Was sagen Sie jenen Leuten, die die Befürchtung haben, dass der Landtag das Sanktionsrecht des Fürsten umgehen kann, indem er von sich aus eine Volksabstimmung anberaumt. Es gibt Stimmen, die von einer starken Zunahme an Volksabstimmung ausgehen. Paul Vogt: Diese Möglichkeit würde rechtlich bestehen. Aber wenn man nur dieses Argument bringt, dann kocht man die ganze Angelegenheit emotional hoch. Grundsätzlich ist es Ziel der Initiative, dass das Resultat einer Volksabstimmung ohne Wenn und Aber Gültigkeit erhält. Es braucht Vertrauen in die Organe Landtag und Regierung: Wieso sollten diese den Fürsten umgehen, wenn die Zusammenarbeit stimmt? Demokratie lebt auch davon, dass man in die Entscheidungsträger Vertrauen hat.

Aber Fakt ist doch auch, dass mit der bestehenden Verfassung kein Gesetz in Kraft treten kann ohne Zustimmung von Fürst und Volk. Es kann der Landtag, als Vertreter des Volkes, kein Gesetz alleinig in Kraft setzen und der Fürst kann auf seiner Seite auch nicht ein Gesetz so pushen oder in Kraft setzen ohne Zustimmung des Volkes. Und mit dieser Initiative wird dieses Gleichgewicht abgeschafft. Paul Vogt: Am Dualismus halten wir fest. Daran gibt es nichts

Paul Vogt, ehemaliger Landtagsabgeordnete der Freien Liste, gehört dem Initiativkomitee «Ja - damit deine Stimme zählt» an.


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Paul Vogt, ehemaliger Landtagsabgeordnete der Freien Liste: «Der Landtag hat zumindest das Recht, das Volk als Schiedsrichter anzurufen.»

Was ist der Grund für den Zeitpunkt dieser Initiative? Paul Vogt: Dieser Zeitpunkt hängt mit der Sanktionsverweigerung des Erbprinzen bei der SchwangerschaftsabbruchDebatte zusammen. Schliesslich sagte er, dass er auch bei einem Ja des Volkes das Gesetz nicht sanktionieren werde. Es ist klar, dass bei brisanten Themen das Sanktionsrecht immer wieder in Frage gestellt wird. Durch diesen konkreten Vorfall ist die Diskussion um dieses Recht wiederum stark aufgeflammt. In Luxemburg ist 2008 das Sterbehilfegesetz zur Diskussion gestanden und der Grossherzog hat von sich aus auf das Sanktionsrecht verzichtet. Es gibt also auch Monarchen, die beim Sanktionsrecht auf das Volk Rücksicht nehmen und die Volksmeinung anerkennen. Was erwarten Sie in den nächsten Monaten, wenn die Unterschriftensammlung freigegeben wird und wie anzunehmen ist, die 1500 Stimmen zusammenkommen? Paul Vogt: Unser Ziel ist es, 1500 Unterschriften zu sammeln. Ich befürchte jedoch, dass das Thema vorwiegend emotional diskutiert

wird. Dies wäre für uns vom Initiativkomitee eine starke Belastung. Unser Bestreben ist es, den Vorstoss sachlich zu diskutieren. Es ist in der Tat eine Sachfrage, bei der es darum geht, die Demokratie zu stärken. Wenn die Diskussion auf das Emotionale reduziert wird, denke ich, dass man dem Thema nicht den gebührenden Respekt entgegen bringt. Wenn man mit Leuten spricht, gibt es sehr viele die sagen, ihr habt recht, aber auch immer wieder solche, die Angst vor den Emotionen haben, die damit verbunden sind. Sie sagen, die Volksentscheidung solle mehr Gewicht bekommen und unumstösslich sein. Es gibt aber auch Stimmen, die sagen, dass genau diese Personen die Volksentscheidung aus dem Jahre 2003 nicht akzeptieren würden. Was sagen Sie jenen Kritikern? Paul Vogt: Es ist ein demokratisches Recht, dass man nach einer Abstimmung einen erneuten Vorstoss in gleicher Sache vornehmen kann. Unsere Initiative ist zwar von der Stossrichtung her verwandt mit der Initiative aus dem Jahre 2003, aber keinesfalls deckungsgleich. Wir sind inhaltlich sehr viel konservativer ausgerichtet

und zurückhaltender als die Initiative ‚Verfassungsfrieden‘ aus dem Jahre 2003. Wie gehen Sie mit der Reaktion des Fürstenhauses auf die Initiative um? Schliesslich wird spekuliert, dass der Erbprinz die Initiative nicht sanktionieren werden. Paul Vogt: Ob der Fürst bzw. der Erbprinz die Initiative sanktionieren wird oder nicht, ist allein seine Entscheidung. Aber ich denke, dass er bei einem Ja des Volkes und einer Sanktionsverweigerung durch ihn einen nächsten Schritt setzen muss. Er hat dann ein klares politisches Signal des Volkes vorliegen. Das Volk möchte dann eine Demokratisierung der Verfassung. Dann wird er sich erklären müssen. Das Andere ist die Frage, was das Fürstenhaus nach einer Annahme der Initiative zu machen gedenkt. Darüber kann man nur spekulieren und dafür bin ich der falsche Gesprächspartner. Diese Frage muss der Fürst oder der Erbprinz beantworten. Aber er hat 1989 mit seinem Sohn zusammen die Huldigung durchgeführt und einen Eid abgelegt, dass er die Rolle des Staatsoberhaupts nach Verfassung ausführen werde. Ich gehe deshalb davon aus, dass er dieses

Versprechen auch einhalten wird. Denn die Initiative ändert nur die demokratischen Rechte und nicht die Funktion des Staatsoberhauptes. Unsere Initiative steht für sich selbst und in keinster Weise im Hinblick auf weitere Schritte. Es gibt Stimmen, welche in der Initiative eine Schwächung des Landtages erkennen. Welche Meinung haben Sie hierzu? Paul Vogt: Es ist eine Stärkung des Landtags und die Begründung liegt auf der Hand. Der Landtag hat zumindest das Recht, das Volk als Schiedsrichter anzurufen. Das heisst, wenn sich Landtag und Fürst nicht einigen, dann hätte der Landtag diese Möglichkeit. Heute ist es so, dass das Gesetzgebungsverfahren stillsteht, wenn der Fürst nicht sanktioniert. Selbstverständlich ist es möglich, dass der Fürst gute Argumente gegen einen Landtagsbeschluss hat, dann soll der Landtag nochmals über die Bücher. Mit der Initiative gäbe es auch die Möglichkeit, das Volk entscheiden zu lassen. Dies belegt, dass der Landtag gestärkt wird. Am Recht des Fürsten, einem Landtagsbeschluss die Sanktion nicht zu erteilen, ändert die Initiative nichts.


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Die Initiative bedeutet die Aufhebung des Dualismus Von Alexander Batliner

Frau Landtagsvizepräsidentin, momentan werden Unterschriften für die Initiative «Ja - damit deine Stimme zählt» gesammelt. Hatten Sie in der Vergangenheit das Gefühl, dass bei Volksabstimmung Ihre Stimme zu wenig zählt? Renate Wohlwend: Nein, dieses Gefühl hatte ich nicht. Ich bin mir vollauf bewusst, welche Staatsform wir haben und dass die Balance zwischen Volk und Fürst ein Grundpfeiler unserer Verfassung ist. Ich lebe in einem Land, wo ich meine Meinung frei äussern kann und ich kann abstimmen, was ich als richtig erachte. Aber ich weiss, dass der Fürst oder der Erbprinz schlussendlich das letzte Wort haben, aber dies hat für mich auch positive Auswirkungen. Ich sehe dies nicht nur negativ. Die Befürworter der Initiative sagen, dass diese Initiative aus der Volksabstimmung Schwangerschaftsabbruch resultiert. Sie haben sich damals ebenfalls stark engagiert. Wie beurteilen Sie die Situation Sanktionsverweigerung zum Thema Schwangerschaftsabbruch und jetzt als Ausfluss daraus diese Initiative? Renate Wohlwend: Als ich von der Initiative hörte, war mir klar, dass sie aus der Sanktionsverweigerung des Erbprinzen bezüglich Schwangerschaftsabbruch resultiert. Sehr viele Leute waren verärgert, dass der Erbprinz bereits zum Voraus sagte, im Falle eines

: Landtagsvizepräsidentin Dr. Renate Wohlwend lehnt die Initiative «Ja - damit deine Stimme zählt» ab. Für sie bedeutet dieser Vorschlag die Aufhebung des Dualismus und er könnte «der Anfang vom Ende unserer Verfassung sein», wie sie im nachfolgenden Interview sagt.

Ja diese Initiative nicht zu sanktionieren. Ich fand es gut, dass er im Vorfeld der Abstimmung Klarheit schaffte. Ich weiss, dass sein Verhalten Vielen missfiel. Doch hätte der Erbprinz erst nach der Abstimmung seine Meinung kundgetan, wäre es auch nicht recht gewesen. Hin wie her hätte er sich der Kritik ausgesetzt. Von daher habe ich das Gefühl, dass diese Verfassungsinitiative geplant war. Es hat mich traurig gemacht, dass diese Initiative gerade zu einer Zeit, wo wir so viele andere Sorgen haben, lanciert und damit auch Unfrieden gestiftet wird. Was denken Sie inhaltlich über die Initiative?

Landtagsvizepräsidentin Dr. Renate Wohlwend: «Hätte der Erbprinz erst nach der Abstimmung seine Meinung kundgetan, wäre es auch nicht recht gewesen.»

Renate Wohlwend: Ich denke, dass die Initiative der Anfang vom Ende unserer Verfassung sein könnte und für mich bedeutet sie die Aufhebung des Dualismus. Für mich ist es leeres Geschwätz, wenn die Initianten sagen, dass sie zu unserer Staatsform ständen und für die Monarchie seien. Ihre Initiative zielt ins Gegenteil, weshalb ich diese Argumente nicht nachvollziehen kann.

Meinungen müssen sich beide Souveräne um einen Kompromiss bemühen. Wenn diese Verfassungsinitiative angenommen wird, geraten die beiden Waagschalen aus der Balance. Das Volk bzw. der Landtag müsste keinen Kompromiss mehr suchen und finden, da der Souverän Volk dann ein Gesetz in Kraft treten lassen kann ohne Zustimmung des Fürstenhauses, also des anderen Souveräns. Der Dualismus wäre für mich dann aufgehoben.

Weshalb bedeutet diese Initiative für Sie die Aufhebung des Dualismus?

Wo liegt für Sie der Vorteil des Dualismus, wie wir ihn heute in der Verfassung haben?

Renate Wohlwend: Dualismus bedeutet Fürst und Volk im Gleichgewicht – wie zwei Waagschalen. Bei unterschiedlichen

Renate Wohlwend: Der Dualismus ist für mich, das hat auch die Vergangenheit gezeigt, ein Sicherheits- und Stabilitätsfaktor.

Zudem stärkt der heute geltende Dualismus die Souveränität unseres Landes. Gerade in einer Zeit, wo die Welt immer mehr zusammen wächst, scheint mir dies sehr wichtig zu sein. Die Befürworter der Initiative sagen, dass der Dualismus bestehen bleibe, da dem Fürstenhaus sehr viele weitere Rechte wie die Auflösung des Landtages oder die Entlassung der Regierung zuerkannt werden. Lassen Sie diese Rechte unberücksichtigt? Renate Wohlwend: Das Fürstenhaus hat sehr viele Rechte. Diese haben wir bei der Abstimmung im Jahre 2003 bewusst akzeptiert. Seit dieser Abstimmung hat in der Gesellschaft kein Generationenwechsel stattgefunden. Jeder von


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uns, der heute unseren Alltag im Land gestaltet, sollte akzeptieren, dass das Stimmvolk das damals so wollte. Die Initiative ‚Verfassungsfrieden‘ aus dem Jahr 2003 wollte ebenfalls das Sanktionsrecht des Fürstenhauses einschränken. Über 60 Prozent haben damals Nein zu dieser Initiative gesagt. Es gibt auch unterschiedliche Ansichten darüber, ob diese Initiative eine Stärkung oder Schwächung des Landtages ist. Welche Meinung vertreten Sie als Landtags-Vizepräsidentin in dieser Sache? Renate Wohlwend: Für mich persönlich schwächt diese Initiative den Landtag. Mit dieser Initiative wäre der Landtag auf die Sanktion des Fürstenhauses angewiesen, das Volk jedoch nicht mehr. Auch in dieser Frage wird das Gleichgewicht verschoben. Heute sind Landtag und Volk bezüglich Sanktion gleichgestellt, mit dieser Initiative würde dies Richtung Volk verschoben und der Landtag dementsprechend benachteiligt. Deshalb verschlechtert sich die Stellung des Landtages bzw. er wird geschwächt. S. D. Erbprinz Alois hat in seiner Rede zu Eröffnung des Landtags gesagt, dass mit der Annahme der Initiative das Ende der Monarchie einhergehe. Sehen Sie dies nur als Drohung oder als Szenario, das eintreten könnte? Renate Wohlwend: Für mich ist das ein Szenario, das eintreten könnte und das sicherlich von der Fürstenfamilie eingehend diskutiert worden ist, vermutlich schon während der Zeit der Verfassungsabstimmung im Jahre 2003. Selbst wenn es nur eine Drohung sein sollte, glaube ich, dass man damit nicht spielerisch umgehen sollte, sondern sie ernst nehmen muss. Ich denke, der Fürstenfamilie würde es auch nicht leicht fallen, sich vom Land zu verabschieden. Allerdings glaube ich, dass der Fürst, der das Sagen hat, oder der Erbprinz, der seine Geschäfte führt, nicht bereit sind, ein Spiel einzugehen, welches zu einem Seilziehen wird. Ich denke, man

Landtagsvizepräsidentin Dr. Renate Wohlwend: «Ich denke, dass die Initiative der Anfang vom Ende unserer Verfassung seine könnte und für mich bedeutet sie die Aufhebung des Dualismus.»

muss die Mitglieder der Fürstenfamilie respektvoll auch in dieser Frage behandeln und darf nicht davon ausgehen, dass es eine Drohung ist um irgendetwas zu erreichen. Haben Sie Mühe damit, dass wir jetzt schon wieder über etwa ungefähr das gleiche abstimmen wie im Jahre 2003? Renate Wohlwend: Ich bin einfach verärgert, dass diese Initiative zum jetzigen Zeitpunkt lanciert wurde. Aber es ist ein Grundrecht, zu jeder Thematik zu jeder Zeit eine Volksinitiative zu lancieren. Dieses Grundrecht ist sehr hoch zu bewerten. Deshalb habe ich keine Mühe, dass die Initiative eingereicht wurde, sondern den Zeitpunkt finde ich als sehr ungeeignet. Wir haben momentan solche grundlegenden,

teilweise internationalen Probleme und jetzt müssen wir uns auch noch mit unserer Staatsform beschäftigen. Wir sollten unsere Kraft und Energie für die Lösung unserer bestehenden Probleme einsetzen und uns nicht neue Probleme schaffen, die unser Staatswesen in Frage stellen. Besteht die Gefahr, dass wir nun alle paar Jahre über eine Verfassungsinitiative betreffend Monarchie abzustimmen haben? Haben Sie dahingehend Befürchtungen? Renate Wohlwend: Ich kenne die Initianten nicht persönlich, weshalb ich nicht weiss, was sie für die Zukunft planen. Faktum ist, dass die Initiative aus Kreisen der Freien Liste lanciert wurde, weshalb ich wahlkampftaktisches Verhalten nicht ausschliessen kann.

Was erhoffen Sie sich von dieser Abstimmung? Renate Wohlwend: Ich erhoffe mir, dass der Abstimmungskampf fair vonstattengeht und man sich gegenseitig respektiert. Jede und jeder, der den Abstimmungskampf 2003 miterlebt hat, weiss, dass persönliche Verletzungen stattgefunden haben, dass Gräben aufgerissen wurden und Freundschaften zu Bruch gegangen sind. Ich hoffe, dass es dieses Mal nicht so sein wird. Ich wünsche mir eine Diskussion um die Sache und keine emotionalen Entgleisungen. Am Abstimmungstag erhoffe ich mir ein klares Nein der Bevölkerung, damit keine Fragen offen bleiben. Ein klares Resultat wäre sehr förderlich für die Einheit unserer Gesellschaft.


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Wer profitiert vom Wildtierschutz? Von Jnes Rampone-Wanger

Die Verordnung, die eigentlich am 1. April 2012 in Kraft treten sollte, regelt den Schutz von Wildtieren durch die Errichtung von Schonzonen und Winterruhezonen. In den Schonzonen gilt eine ganzjährige jagdliche Schonzeit. Hegeabschüsse kranker Tiere dürfen ausschliesslich vom zuständigen Jagdaufseher vorgenommen werden. Freizeitaktivitäten sind in diesen Zonen nur auf Wanderwegen erlaubt und dürfen die Wildtiere auf keinen Fall stören. Winterruhezonen dürfen in der jagdfreien Zeit zwischen dem 15. Dezember und dem 15. April nur auf gekennzeichneten Wanderwegen gegangen werden und auch hier gilt die Auf lage, dass das Wild ungestört bleiben muss. Für die heimische Jägerschaft macht die geplante Verordnung Sinn. Zusammen mit dem AWNL liessen sie bereits im Jahr 2000 ein Gutachten zur paraktischen Lösung des WaldWild-Problems in Liechtenstein erstellen. Der Gutachter und Wildbiologe Dr. Peter Meile schreibt darin: «Eine nachhaltige gesicherte Nutzung des menschlichen Lebensraumes ist auf die Verjüngung der von Jahr zu Jahr labiler werdenden Schutzwälder angewiesen. Diese ist im nötigen Umfang schon seit Jahrzehnten nicht mehr gewährleistet. Damit wird das Überleben der Rothirsche zum

: Die Initianten der Petition «Tier und Mensch» werfen dem Amt für Wald, Natur und Landschaft (AWNL) vor, es habe bei der Verordnung über den Wildschutz Jagdinteressen bevorzugt. «Das ist komplett falsch! Die Jäger sind von all den verschiedenen Nutzern der Lebensräume der Wildtiere diejenigen mit den meisten Einschränkungen», kontert Markus Hasler, Präsident der liechtensteinischen Jägerschaft.

Indikator für den Umgang des Menschen mit seinen natürlichen Lebensgrundlagen, hier konkret mit der Landschaft, in der er sich erholen möchte. Ohne zeitweilige und örtliche radikale Einschränkungen verschiedener Erholungsformen ist der Erhalt von Gemsen, Steinböcken und Rothirschen nicht zu sichern.» Dieser Ansicht schliesst sich auch Hannes Jenny an, der beim Amt für Jagd und Fischerei in Chur für den Wildtierschutz in Graubünden mitverantwortlich ist. «Wenn die Tiere während des Sommers nicht genügend Ruhe haben, reicht ihre Energie,

das heisst ihr Körperfett, nicht für die Winterzeit. Das schwächt ihre Kondition und kann tödlich enden. In Graubünden haben wir positive Erfahrungen mit den Schutzzonen gemacht. Dem Wild geht es besser. Da wir bei uns eine starke Tourismusindustrie haben, mussten wir natürlich Kompromisse finden», sagt der Waldbiologe. Markus Hasler zeigt wenig Verständnis für die Petitionäre: «Das AWNL hat im Vorfeld für alle zugängliche Informationsabende organisiert. Das Interesse der Bevölkerung war verschwindend klein. Und so

Verordnung regelt die Errichtung von Schauzonen und Winterruhezonen.

kommt es wohl auch, dass jetzt viele falsche Informationen die Runde machen.»


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Konstruktive Gespräche Von Jnes Rampone-Wanger

: Um gegen das Vorgehen beim Erarbeiten der Verordnung über den Wildtierschutz zu protestieren, hat eine Interessensgruppe am 14. März 2012 die Petition «Mensch und Tier» an Umweltministerin Dr. Renate Müssner übergeben.

Wir haben uns mit Petitionär Christoph Frommelt über das Zustandekommen und die Konsequenzen der Petition unterhalten. «Christoph Frommelt, wie hat sich die Gruppe der Petitionäre zusammengesetzt?» «Michael Hilbe und Thomas Nescher haben die Petition ins Leben gerufen. Die Kerngruppe besteht aus Leuten verschiedener Interessensgruppen in Liechtenstein. Was sie vereint, ist die enge Beziehung zu unseren Alpen und der Natur. «Wie lange habt ihr für das Unterschriftensammeln zur Petition gebraucht?» «Wir haben etwa vier Wochen gebraucht. Wir sind persönlich auf die Leute zugegangen. Erste Priorität hatte dabei die Information und die Sensibilisierung. Ohne Medienpräsenz haben wir in kurzer Zeit über 1700 Unterschriften gesammelt.» «Wie gut waren die Leute, die ihr um eine Unterschrift gebeten habt, schon informiert?» «Sie wussten, dass es eine neue Verordnung geben soll, aber über den Inhalt waren sie minimal oder gar nicht informiert.»

Christoph Frommelt:«Interessensgruppen in die Entscheidung miteinbeziehen.»

«Wie sähe eine Verordnung zum Wildtierschutz aus, zu der ihr Ja sagen könntet?» «Mir scheint es wichtig, dass Menschen und Tiere einen persönlichen Schutz- und Rückzugraum haben. Das Tier seinen Platz in der Natur, der Mensch sein Zuhause. Aber es gibt auch gemeinsame Plätze in der Natur, mit denen wir nachhaltig und respektvoll umgehen wollen. Es kann nicht sein das 50% des Alpengebietes nur den Tieren zugeordnet wird, dem sollte eine solche Verordnung Rechnung tragen. Das Thema sollte sehr breit analysiert werden, das heisst mit Einbezug aller Interessengruppen. Aus den Erfahrungen und Vorgehensweisen der anderen Alpenländern können wir lernen und das Thema auch grenzüberschreitend betrachten. Wenn die Interessengruppen in die Analyse, aber auch in die Entscheidungen mit einbezogen werden, dürfen und müssen sie auch Verantwortung tragen für deren Umsetzung.

Diese Verantwortung wollen wir auch übernehmen.» «Wisst ihr schon, wann die Petition im Landtag besprochen wird?» «Die Verordnung wird in dieser Form nicht publiziert werden. Wir hatten mit Mitgliedern der

Regierung ein sehr konstruktives Gespräch. Es soll ein Gremium mit einer neutralen Leitung und Vertretern aller Interessengruppen geschaffen werden mit dem Ziel, die Verordnung zu überarbeiten.»

Christoph Frommelt: «Es gibt für Menschen und Tiere gemeinsame Plätze in der Natur.»


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Grosse Freude oder grosse Sünde? Von Jnes Rampone-Wanger

Für die katholische Kirche ist die Antwort klar: «Das Leben des ungeborenen Kindes ist vom Moment der Zeugung an unantastbar. Der Zeugungsakt ist Ehepaaren vorbehalten.» Unsere Frage nach eventuellen Interventionen des Erzbistums gegen die zwei Reproduktionskliniken in Liechtenstein beantwortet Generalvikar Walser kurz und bündig: «Eine einfache Gegenfrage: Wie kann jemand gegen eine Bewilligung, für die es keine verfassungsrechtliche oder gesetzliche Grundlage gibt, intervenieren?» Für die Regierung beantwortete uns Regierungsrätin Dr. Renate Müssner die Frage, ob sich die Regierung bei der Erteilung der Bewilligungen damit auseinandergesetzt habe, ob in-vitroFertilisation mit dem Gesetz der Straf barkeit von Schwangerschaftsabbruch vereinbar ist: «Die Regierung hat sich vor der Erteilung der Bewilligung mit den rechtlichen Bestimmungen zum Schwangerschaftsabbruch gemäss StGB auseinandergesetzt. Die Durchführung der in-vitro-Fertilisation kollidiert aber nicht mit den Bestimmungen zum Schwangerschaftsabbruch: Schwangerschaft im rechtlichen Sinn beginnt nach der herrschenden Lehre mit dem Zeitpunkt der Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut. Solange die Keimzellen sich noch in-vitro befinden, liegt juristisch gesehen keine Schwangerschaft vor.»

: Schwangerschaftsabbruch ist in Liechtenstein kriminell. Reproduktionsmedizin durch eine vorläufige Genehmigung der Regierung erlaubt. Rechtsbruch, Doppelmoral oder eine moderne medizinische Dienstleistung?

Strafrecht versus Ethik Im Fürstenhaus hat man sich ebenfalls Gedanken über Liechtenstein als Standort von Reproduktionskliniken gemacht. S.D. Erbprinz Alois sagt dazu: «Viele Paare bleiben heute unfreiwillig kinderlos, was für die Betroffenen oft sehr schwer ist. Es ist daher verständlich, wenn medizinische Unterstützung gesucht wird, damit der Kinderwunsch doch noch in Erfüllung gehen kann. So gross die Freude ist, wenn sich das Wunschkind einstellt, muss trotzdem auf ethische Probleme bei der in-vitro-Fertilisation hingewiesen werden: es werden bei diesem Verfahren mehr Eizellen befruchtet, als schlussendlich benötigt werden. Die überzähligen Embryonen, menschliches Leben in seiner frühesten Phase, werden am Ende aktiv zerstört. Strafrechtlich gesehen handelt es sich bei der Entsorgung der befruchteten Eizellen jedoch nicht um einen Schwangerschaftsabbruch, der zu bestrafen wäre. Aus ethischer Sicht ist die aktive Zerstörung von befruchteten Eizellen aber abzulehnen, weil es sich um menschliches Leben handelt. Das ist die Schattenseite dieser Art des Kindersegens. Ich hoffe daher, dass die Medizin zukünftig Wege findet, kinderlosen Paaren zu Kindern zu verhelfen, ohne dass damit gleichzeitig anderes menschliches Leben zerstört werden muss.»

« Aus ethischer Sicht ist die aktive Zerstörung von befruchteten Eizellen abzulehnen.» S. D. Erbprinz Alois

Landtag ist gefordert

Noch fehlt in Liechtenstein ein Gesetz zur Fortpf lanzungsmedizin. Helen Konzett, Mitinitiantin von «Hilfe statt Strafe», deren Initiative 2011 abgelehnt wurde und Stellvertretende Landtagsabgeordnete, sieht den Landtag gefordert und sagt: «Ich erinnere mich, dass diese Bewilligungserteilung schon mehrmals Thema von kleinen Anfragen im Landtag war. Eine Rechtsgrundlage für ein reproduktionsmedizinisches Angebot ist derzeit nicht gegeben. Die Regierung argumentierte aber damit, dass deswegen nicht auf ein generelles Verbot der Reproduktionsmedizin in Liechtenstein geschlossen werden könne. Den Kinderwunsch von ungewollt kinderlosen Paaren respektiere ich und kann ihn nachvollziehen. Mich interessiert, bis wann dem Landtag ein Bericht und Antrag zur Schaffung eines Liechtensteinischen Gesetzes für Fortpf lanzungs-

medizin vorliegt. Wichtig ist es, diese Gesetzeslücke zu schliessen. Dabei werde ich genau hinschauen, wie mit sogenannten «überzähligen» befruchteten Eizellen - auch wenn juristisch gesehen nicht von einer Schwangerschaft gesprochen wird - umgegangen werden soll. Denn: Immer noch ist sogar die Abgabe und die Einnahme der «Pille danach» in Liechtenstein verboten. Andererseits dürfen heute zwei Kliniken in Liechtenstein gewerbsmässig in-vitro-Fertilisationen durchführen. Unter Umständen, zum Beispiel bei Tod der Person, von der sie stammen, müssen sie gemäss Schweizer Gesetz vernichtet werden. Einen faktischen Unterschied zu einem frühen Schwangerschaftsabbruch sehe ich darin nicht, auch wenn es sich rechtlich gesehen unterscheidet. Ich finde, wenn Reproduktionsmedizin heute in Liechtenstein möglich ist, muss auch die Rechtslage für Frauen und Paare in Schwangerschaftskonf likten angepasst werden.»


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Der Traum vom eigenen Kind Von Jnes Rampone-Wanger

In der Schweiz werden jährlich mehr als 8000 Behandlungen mit der assistierten Fertilisation durchgeführt. Die stetige Zunahmen der «künstlichen Befruchtung», wie die Behandlung umgangssprachlich genannt wird, entspricht dem Trend erst später Eltern zu werden und der damit verbundenen Zunahme von fertilitätsbeeinträchtigenden Erkrankungen bei Frauen und Männern. Auch wenn nicht allen Paaren geholfen werden kann, sind die in-vitro-Fertilisation (IVF) und die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) die zur Zeit wirksamste Therapieform bei ungewollter Kinderlosigkeit. Dr. Thomas Sander wendet beide Therapieformen an und erklärt: «IVF steht für Befruchtung der Eizelle im Glasschälchen, also ausserhalb der Gebärmutter. Dieses Verfahren ist seit der Geburt des ersten Retortenbabys 1978 stetig verbessert worden und erzielt mit Hilfe der Blastozystenkultur Schwangerschaftsraten von 50 – 60 %. Man entnimmt mit oder ohne vorangehender Hormonstimulation in einem kurzen Tiefschlaf die Eizellen mittels Punktion durch die Scheide und bringt diese mit dem aufbereiteten Samen im Glasschälchen zusammen. Nach erfolgreicher Befruchtung, idealerweise am 5. Tag, werden die schönsten zwei befruchteten Eizellen in die Gebärmutter zurückgesetzt. Das heisst, nach der Befruchtung der Eizellen können die Embryonen bis fünf Tage im Brutkasten belassen werden, bevor sie spätestens am 6. Tag in die Gebärmutter zurückgesetzt werden müssen. Dieser Zeitpunkt

: Im Frühling 2011 hat Dr. Thomas Sander eine vorläufige Genehmigung für sein «Kinderwunschzentrum» in Bendern erhalten. Der Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe hilft seither nicht nur in seiner Klinik in Bregenz Paaren ihren Kinderwunsch zu erfüllen.

entspricht auch der Natur, in der die Einnistung am 4. – 6. Tag nach der Befruchtung stattfindet. Die ICSI ist eine Ergänzungsmassnahme zur IVF bei schlechter Samenqualität. Es wird ein gut bewegliches und normal ausschauendes Spermium mit einer kleinen Glaspipette in die Eizelle injiziert. Am liebsten transferiere ich nur einen Embryo, denn Zwillings- oder gar Mehrlingsschwangerschaften sind immer auch ein Risiko für Mutter und Kind.» Werden mehr Eizellen befruchtet, als Embryonen beim EmbryoTransfer übertragen werden sollen, so können diese «überzähligen» befruchteten Eizellen kryokonserviert (eingefroren) werden. Falls nötig können diese Embryonen zu einem späteren Zeitpunkt aufgetaut und in die Gebärmutterhöhle übertragen werden - dies ermöglicht den Eintritt einer Schwanger-

schaft, ohne dass erneut alle Therapie-Schritte durchlaufen werden müssen. Dies bewahrt die Frau vor erneuten hormonellen und psychischen Belastungen.

Was machbar ist, wird gemacht – aber nicht bei uns

Dr. Thomas Sander hält sich bei seinen Behandlungsmethoden an die Vorgaben der Regierung, bzw. der endgültigen Bewilligung des Gesundheitsamtes vom Dezember 2011 (zu seiner vorläufigen Genehmigung). So werden beispielsweise nur Frauen behandelt, die noch im gebärfähigen Alter sind und eingefrorene Embryonen dürfen nur fünf Jahre behalten werden. Zudem dürfen unbefruchtete Eizellen nur «auf Vorrat» eingefroren werden, wenn die Frau einen medizinischen Grund, wie z. B. eine Krebserkrankung, hat. Eizellenspenden sind verboten in Liechtenstein, obwohl die

Im Kinderwunschzentrum in Bendern hilft Dr. Sander ungewollt kinderlosen Paaren.

Dr. Thomas Sander

für Dr. Thomas Sander ungerecht ist:» Schliesslich dürfen Männer ihren Samen auch spenden.» Der Reproduktionsmediziner weiss aber, dass Paare, die die Vorgaben nicht erfüllen, im Ausland bekommen was sie wollen: «Was machbar ist, wird auch irgendwo gemacht. So sind die Länder Osteuropas und auch das katholische Spanien viel grosszügiger in ihren ethischen Vorgaben.» Ethische Probleme bei seiner Arbeit sieht der Arzt nicht: «Für mich beginnt das menschliche Leben nicht am Tag der Zeugung, sondern wenn das Herz des Kindes zu schlagen beginnt. Das ist etwa in der 7. Woche der Schwangerschaft, vorher sind wir nur kleine Zellansammlungen. Für mich steht der Kinderwunsch des Paares und die damit verbundenen seelischen Probleme im Vordergrund.» Quellen: Schweizerische Gesellschaft für Reproduktionsmedizin, www.kinderwunschzentrum.li


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Dr. Wilhelm Beck, ein grosser Visionär Von Herbert Oehri

Damit begründete Beck den märchenhaften Aufstieg Liechtensteins vom Agrarland in einen modernen Dienstleistungsstaat. Ohne sein Wirken wäre Liechtenstein nie zum Reichtum gekommen wie er sich heute darstellt, auch wenn der Finanzplatz momentan abzubröckeln scheint. 1914 wurde Dr. Beck Inhaber einer Anwaltskanzlei in Vaduz, war lokal und überregional tätig und baute Kontakte zu renommierten europäischen Anwaltskanzleien auf. Später übernahm Rechtsanwalt Dr. Alois Ritter die Kanzlei seines Partners Wilhelm Beck.

Dr. Beck war ein Vollblutpolitiker

Wilhelm Beck war durch und durch Politiker. Er war nicht nur Mitbegründer der Volkspartei Beck war von 1914-1928 und von 1932-1934 Abgeordneter zum Liechtensteiner Landtag, wo er von 1922-1928 die Aufgabe des Landtagspräsidenten inne hatte. Kurze Zeit war er auch Regierungsrat. In den Jahren 1925-1930 amtete Dr. Wilhelm Beck als Vizepräsident des FL Staatsgerichtshofes und von 1923 – 1928 als Verwaltungsratspräsident der Sparkassa im Fürstentum Liechtenstein (heutige Landesbank AG). Mehr als zwanzig Jahre, von 1914-1935, war er Herausgeber der «Oberrheinischen Nachrichten» bzw. der «Liechtensteiner Nachrich-

: Wilhelm Beck war der grosse Visionär, dessen Wirken Liechtenstein nachhaltig verändern sollte. Er und Prof. Dr. Emil Beck erliessen 1926 das Gesetz über das liechtensteinische Personen-und Gesellschafsrecht (PGR). Mit der Schaffung dieses Gesetzes bezweckten sie, Liechtenstein zu einem internationalen Wirtschaftsstandort zu machen. Die Bereitstellung verschiedener Gesellschaftsformen, steuerlicher Privilegierung und Schutz der Anonymität als wichtigste Elemente brachten in den folgenden Jahren und Jahrzehnten ausländisches Kapital ins Land. ten», einer Vorläuferzeitung des Liechtensteiner Vaterlandes, das eng mit der VU verbunden ist und war. Beck hatte massgeblichen Einf luss auf die Auf lösung des Zollvertrages mit Österreich im Jahre 1919, die Verfassung von 1921, den Zollanschluss an die Schweiz im Jahre 1924 und auf weitere bedeutende und weitsichtige Gestaltungen der liechtensteinischen Gesetzgebung, welche die Grundlage für den späteren wirtschaftlichen Aufstieg des Landes bildeten.

Grosse Pionierarbeit für das Land geleistet

Als Sohn von Kleinbauern in Triesenberg wuchs Wilhelm Beck um die Jahrhundertwende wie die allermeisten Liech-

tensteiner der damaligen Zeit in bescheidenen bis ärmlichen Verhältnissen auf.Er liess sich an der Universität Zürich immatrikulieren, was in Liechtensteins politscher Landschaft Unmut erregte.

Er übte offene Kritik - mit Erfolg

Gleichsam auf den Spuren des 1864 verstorbenen Peter Kaiser aus Mauren, der auch als Visionär aber auch als Revolutionär im Lande galt, rüttelte Wilhelm Beck im Frühjahr 1912 erstmals öffentlich an den bestehenden Verhältnissen. In seiner Monografie «Das Recht des Fürstentums Liechtenstein» kritisierte er die Rechtsverhältnisse in Liechtenstein und sprach sich für Veränderungen aus. Ab diesem Zeitpunkt kannte ihn jede in Liechtenstein wohnhafte Person, er war damals 27 Jahre alt. Am 21. April 1912 nahm Beck als Gast an einer Versammlung der Liechtensteinischen Gewerbegenossenschaft teil. An der Versammlung übte er heftige Kritik an der Gewerbeordnung aus dem Jahre 1910. Auch kritisierte er den Landtag, der sich über die Bürger hinwegsetze.

Die Geburtsstunde der Parteien

Dr. Wilhelm Beck (ca. 1930)

Zusammen mit Gleichgesinnten gründete Wilhelm Beck 1914 die Wochenzeitschrift «Oberrheinischen Nachrichten», sozu-

sagen als Gegenpol zum Liechtensteiner Volksblatt, das später die Interessen der Bürgerpartei vertrat. In den «Oberrheinischen Nachrichten» machte er sich für die Anliegen der Kleinbauern und Arbeiter stark und nahm Einf luss auf die künftigen Landtagswahlen. Die Zeitung kämpfte für die Einführung des direkten Wahlrechtes und die Abschaffung des Systems mit Wahlmännern. Zu jener Zeit gab es noch keine Parteien. Im Jahre 1917 wurde das direkte Wahlrecht eingeführt und am 11. März 1928 fanden erneut Landtagswahlen statt. Der Ruf nach Parteien wurde immer lauter, zumal die Gruppierungen wie Parteien auftraten. Jene Gruppe, die ihre Meinungen im Liechtensteiner Volksblatt kundtat und dabei einer Parteienbildung mit Skepsis gegenüberstand, wollte die andere Gruppe um Wilhelm Beck das Gegenteil. Dabei betonte er immer wieder, dass zwischen den Gruppierungen keine weltanschaulichen und religiösen Unterschiede gebe, und dass nur sachliche Auffassungen diskutiert werden sollten. Im Jahre 1918 entstand dann zuerst die «Christlich-Soziale Volkspartei» und wenig später die «Fortschrittliche Bürgerpartei».

Die Schlossabmachungen

Im Jahre 1918 wurde Wilhelm Beck in die Übergangsregierung gewählt, nachdem Landesver-


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weser Imhof zum Rücktritt aufgefordert worden war. Das Land befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer politisch völlig zerfahrenen Situation, aus der dann nur das besonnene Handeln führender Persönlichkeiten und die Einsetzung von Prinz Karl von Liechtenstein herausführten. Es entstand im Dezember 1918 ein ausgehandeltes NeunpunkteProgramm als Basis für die Verfassungsdiskussion, an der Wilhelm Beck massgeblich beteiligt gewesen ist. Bereits 1920, ein Jahr vor Inkrafttreten der neuen Verfassung, veröffentlichte Dr. Beck einen Verfassungsentwurf. Im Mai 1920 sollte das Amt des Landesverwesers in die Obhut des Österreichers Josef Peer gehen, ein Vorhaben, welches von Beck und seinen Parteifreunden heftig bekämpft wurde. In einer seiner Reden soll Wilhelm Beck gesagt haben, dass Liechtenstein «keine Vögte mehr will». Der von vielen bewunderte und von seinen politischen Gegnern gehasste Dr. Wilhelm Beck war massgeblich an den sogenannten «Schlossabmachungen» beteiligt, die durch die beabsichtigte Einsetzung von Peer direkt ausgelöst worden waren. Nach harten Diskussionen zwischen den Gegnern Peers, seinen Befürwortern und dem Landesfürsten einigte man sich schlussendlich darauf, Peer nur als offiziellen Beistand des Kabinettsrates und nur für ein halbes Jahr als Regierungschef einzusetzen. Ausserdem setzten die Volksparteiler durch, dass Peer nichts mit den Zollvertragsverhandlungen mit der Schweiz zu tun haben dürfe. Auch weitere Forderungen der Volksparteiler wurden gutgeheissen, darunter jene, dass Regierungsmitglieder zwar im Einvernehmen zwischen Landtag und dem Fürsten, aber auf Vorschlag des Landtages ernannt werden. Beck sollte zudem Johann Wanger als Regierungsrat ersetzen. Nach erfolgreichen Verhandlungen mit der Bürgerpartei war der Weg frei für die neue Verfassung vom 5.Oktober 1921.

Dr. Beck und das PGR

Eng verbunden mit dem Namen

Die liechtensteinische Kommission für die Zollvertragsverhandlungen (23. und 24. Januar 1920): Von links sitzend Landtagspräsident Fritz Walser, Prinz Eduard von Liechtenstein; stehend Legationsrat Dr. Emil Beck, Landtagsabgeordneter Dr. Wilhelm Beck und Regierungsrat-Stellvertreter Emil Batliner

Dr. Wilhelm Beck ist der 1926 erfolgte Erlass des Gesetzes über das liechtensteinische Personenund Gesellschaftsrecht (PGR). Professor Dr. Emil Beck und Dr. Wilhelm Beck bezweckten mit der Schaffung dieses Gesetzes, Liechtenstein zu einem internationalen Wirtschaftsstandort zu machen. S.D. Prinz Nikolaus würdigte Beck im März 2006 im Vaterland mit den Worten: «Die Bereitstellung von verschiedensten Gesellschaftsformen, gepaart mit steuerlicher Privilegierung und dem Schutz der Anonymität, waren die wichtigsten Elemente, um ausländisches Kapital anzuziehen. Emil und Wilhelm Beck hatten wohl die Attraktivität von Stiftungen, Treuhänderschaften und Treuunternehmen nach liechtensteinischem Recht vorausgeahnt, doch dürfte der Erfolg dieser Instrumente ihre Erwartungen bei weitem übertroffen haben». Das von den beiden Becks geschaffene PGR erwies sich nach dem Zweiten Weltkrieg als Eckpfeiler des wirtschaftlichen Gelingens. Die liberale Ausgestaltung dieses Gesetzes gab nicht zuletzt der Familienstiftung die

Grundlage für ihre internationale Attraktivität. Ihre Absicht mit dem Finanzplatz Einnahmen für das arme Land Liechtenstein zu generieren ging auf. Es war eine Meisterleistung dieser beiden Herren, die allerdings seit etwa zwei bis drei Jahren wegen der internationalen Finanz-und Bankenkrise und die daraus entstandenen politischen Verwerfungen auseinander zu driften scheint. Der Finanzplatz Liechtenstein droht im Chaos der riesigen internationalen Schuldenberge zu versinken. Dagegen kann keine Partei, kein Politiker egal aus welchem Lager er stammt, etwas tun. Schon erst recht nicht, wenn man bedenkt wie klein der Einfluss unseres vergleichsweise winzigen Staatsgebildes auf internationalem Parkett überhaupt ist.

Der Sparkassen-Skandal

Bis zum Jahre 1928 ging die Karriere von Dr. Wilhelm Beck ständig bergauf. Doch dann wendete sich das Blatt. Im legendären Sparkassen-Skandal wurde Beck zur tragischen Figur. Er wurde Opfer des liechtensteinischen Milizsystems und Personalmangels. Als Verwaltungsratspräsident vernachlässigte er seine

Aufgabe, die Geschäftsführung der Bank im Auge zu behalten, während er am PGR und an anderen Gesetzten arbeitete, die dem Land Prosperität bringen sollten. Das Versäumnis kam ihn und seine Partei teuer zu stehen. Die Landesbank hatte einen Verlust von 1.75 Millionen Franken geschrieben und das Land Liechtenstein musste dafür bürgen. Als Folge wurde vom Fürsten der Landtag aufgelöst und die Regierung demissionierte. Der Sparkassenskandal bedeutete auch das Ende der sechsjährigen Volksparteiregierung. Vierzig Jahre kam die Union nicht mehr in eine Mehrheitsverantwortung. Dies geschah erst wieder im Jahre 1970. Sein Vermächtnis an das Land Liechtenstein aber blieb und die Früchte seiner grossen Arbeit ernten die nachfolgenden Generationen. Quellen: «Die Schlossabmachungen» (VU 1996), Liechtensteiner Vaterland, 14.März 2006, Ines Rampone-Wanger und Nora Frick , Paul Vogt, 125 Jahre Landtag (1987), Wilhelm Beck (18851936) – ein politisches Leben. Red. Wolfgang Vogt, Triesenberg, 2011, Historischer Verein Liechtenstein


polit:zeit

Landesübergreifende und ausgewogene Schulraumplanung Von Herbert Oehri

: Der Unterländer FBP Abgeordnete Gerold Büchel zu den Gründen, warum der Bau des SZU II in Ruggell die beste Lösung in der Frage der Schulstandort- und Schulraumplanung darstellt. Lesen Sie nachstehend das mit ihm geführte Interview.

Der Landtag stellte im März in der «Schulstandort- und Schulraumplanung» die Weichen in eine veränderte Richtung. Was waren Ihre Gründe, dieser Neuausrichtung mit der Realisierung eines zweiten Schulzentrums im Unterland Ihre Zustimmung zu erteilen? Die Fragestellung zeigt es schon: die Schulraumplanung wird gerne auf einen Standort reduziert! Auch ich hätte Mühe das Schulzentrum Unterland 2, so wie 2008 per Finanzbeschluss entschieden, zu unterstützen. Das unabhängig davon, ob sich die Finanzlage verschlechtert hat oder nicht. Wir haben generell mit dem Geld des Volkes sorgsam umzugehen. Die Haltung «nur zu bauen damit gebaut ist» kann ich nicht unterstützen. Es kann festgestellt werden, dass sich die Schülerzahlen seit 2008 nicht gross verändert haben, der Platzbedarf bleibt somit unverändert. Man darf also durchaus die Frage stellen: warum ich mich für die sogenannte Variante 3, welche auch die Umsetzung des SZU II vorsieht, eingesetzt habe. «Also aus pädagogischer und ökonomischer Sicht eine sinnvolle Schulstandort-Planung?» Bei der vom Landtag beschlossenen Variante 3 geht es nicht nur um das SZU II, sondern um die bautechnischen Mass-

Das Fürstentum Liechtenstein hat ein Problem mit der laufenden Rechnung und noch kein Vermögensproblem. Wenn wir so weitermachen, werden wir aber auch bald unser Vermögen aufgebraucht haben. Rasches Handeln bei der Sanierung des Staatshaushalts ist unbestritten und in vollem Gange. Die Regierung und der Landtag haben bereits einige Beschlüsse gefasst und werden weitere Beschlüsse fassen müssen, um diese Schieflage zu beheben. Landtagsabgeordneter Gerold Büchel (FBP)

nahmen an vier verschiedenen Standorten. Gerne wird bei der Diskussion ausgeblendet, dass bei den schulraumplanerischen Vorlagen der Regierung seit 2008 bereits mehr als 15 Millionen Schweizer Franken für die Beibehaltung kleinster Schulstandorte im Oberland ausgegeben wurden und zudem geplant wurde, mehr als 40 Mio. CHF für die Standorte St. Elisabeth und Mühleholz auszugeben. Der Landtag hat sich nun dafür ausgesprochen, nur einen Teil dieser Finanzen in Schaan/Vaduz und den Rest der Mittel neu in Eschen und Ruggell zu investieren. Wie beurteilen Sie diesen Weg der Schulstandort-Entwicklung in finanzieller Hinsicht? Darf in einer Zeit des Sparens nichts mehr investiert werden - auch nicht in die Bildung?

Bezüglich Investitionen vertrete ich die Meinung, dass solche durchaus zu rechtfertigen sind, wenn damit die laufenden Rechnung, sprich die Betriebskosten, nicht verschlechtert werden beziehungsweise sogar das Potential haben, die laufende Rechnung positiv zu beeinf lussen. Nun: die Frage der Betriebskosten konnte die Regierung nicht abschliessend beantworten. Aber es darf durchaus erwartet werden, dass mit einer etwas massvolleren Bauweise als üblich Neubauten mit einer Altbausanierung mithalten können. «Die Bildung und Jugend ist eine der wichtigsten Ressource in unserem Land», ist ein Ausspruch, der Politiker sehr leicht von den Lippen geht. Welcher Einfluss hat dieses Bekenntnis auf die Schulstandort- und Schulraumplanung?

Die Bildung ist sicherlich eine der wichtigsten Ressourcen, die es zu finanzieren gilt, was einen massvollen Umgang mit finanziellen Mitteln aber nicht ausschliesst. Man darf durchaus die Frage stellen, inwieweit es für eine optimale Erfüllung des Bildungsauftrags opportun ist, ein Gebäude nach Vorbild des Landtagsgebäudes oder des SZU II zu realisieren oder, ob nicht eine Variante nach Prämissen der Ökonomie, Ökologie und Zweckmässigkeit eine bessere Grundlage bietet. Oder kurz und deutlich gesagt: Kein Prunkbau - So ist auch gespart. Auch sollte man die Frage stellen: Inwieweit die von der Regierung bevorzugte Infrastruktur für die Sportschule wirklich zweckmässig ist, oder hier nicht ein Kompromiss auf Kosten der Schüler eingegangen wird. Ein unnötiger Kompromiss, welcher mit einem massvollen Neubau eher zu einer nachhaltigen «win-win» Lösung führen kann. Ich habe mir im Landtag meine Meinung gebildet. Liebe Leserinnen und Leser bilden auch sie sich Ihre Meinung, mit der Bitte dies im Gesamtkontext der vier Standorte zu tun. Dies im Sinne einer landesübergreifenden, abgestimmten und ausgewogenen Schulraumplanung.


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Kluge und zukunftsfähige Variante Von Herbert Oehri

Der Landtag stellte im März in der «Schulstandort- und Schulraumplanung» die Weichen in eine veränderte Richtung. Was waren Ihre Gründe, dieser Neuausrichtung mit der Realisierung eines zweiten Schulzentrums im Unterland Ihre Zustimmung zu erteilen? Ich sage mal provokativ: weil ich ein Oberländer bin. Nein, Spass beiseite, ganz einfach, weil wir damit eine kluge und zukunftsfähige Variante der Schulraumplanung realisieren können. Wenn man weiss, dass die Realschule Vaduz unter schwindenden Schülerzahlen leidet, die Berufsmittelschule Platz braucht, die Erneuerung des Mietvertrages mit St. Elisabeth ansteht und das Land über eigenen Boden in Ruggell verfügt, muss man kein grosser Stratege sein, um zu erkennen, dass ein zweites Schulzentrum im Unterland durchaus sinnvoll ist. Fügt man dann noch in seine Überlegungen ein, dass Sportschüler und Absolventen der Berufsmittelschule sehr mobil sind, dann wird klar, dass es keine Rolle spielt, ob sich diese zwei Ausbildungsstätten im Oberland oder im Unterland befinden. Kurzum, mit dieser Variante hat man eine Lösung, die die Bedürfnisse von heute befriedigt und ausreichend Ent w ic k lu ng smögl ic h keiten für die Zukunft bietet.

: Der VU-Abgeordnete Jürgen Beck nimmt Stellung zur Schulstandort- und Schulraumplanung. Er vertritt die Meinung, dass mit dem Bau des SZU II eine kluge und zukunftsfähige Variante der Schulraumplanung realisiert werden kann. Lesen Sie nachstehend das mit Herrn Jürgen Beck geführte Gespräch. Also aus pädagogischer und ökonomischer Sicht eine sinnvolle Schulstandort-Planung? Eigentlich eine fast schon perfekte Lösung; sogar in finanzieller Hinsicht, denn längerfristig betrachtet ist die beschlossene Variante günstiger, als welche, die die Regierung bevorzugt hätte. Wie beurteilen Sie diesen Weg der Schulstandort-Entwicklung in finanzieller Hinsicht? Darf in einer Zeit des Sparens nichts mehr investiert werden - auch nicht in die Bildung? Sparen ist nicht einfach; leider wird Sparen manchmal zu einfach gehandhabt. Wenn ich vom Sparen rede, rede ich von intelligentem Sparen. Keinesfalls dürfen unter dem Deckmantel des Sparens die wichtigen Aufgaben des Staates darunter leiden. Ein Staat ist kein Unternehmen. Der Staat bzw. seine Vertreter haben dafür zu sorgen, dass die Steuergelder, die ja vom Bürger kommen, wieder sinnvoll für die Bürger eingesetzt werden. Nicht «Sparen auf Teufel komm raus», sondern Haushalten mit Sinn und Verstand ist angesagt. Etwas, das unsere Eltern und Grosseltern noch beherrschten, wir aber in all dem Überfluss verlernt haben. Spart man bei der Bildung, beeinträchtigt man seine Zukunft und die Zukunft seiner Kinder. Bildung ist ein Grundbedürfnis, das es unbedingt zu befriedigen gilt.

Landtagsabgeordneter Jürgen Beck (VU)

«Die Bildung und Jugend ist eine der wichtigsten Ressource in unserem Land», ist ein Ausspruch, der Politiker sehr leicht von den Lippen geht. Welchen Einfluss hat dieses Bekenntnis auf die Schulstandort- und Schulraumplanung? Ich bin schon fast versucht zu sagen, «Politikern geht Vieles leicht von den Lippen», was sie dann in der Praxis nicht mehr umsetzen wollen oder können. Ich habe es vorhin schon angesprochen, Bildung ist nichts anderes als unsere Zukunft. Eine gute Ausbildung war immer schon wichtig, wird aber in Zukunft noch entscheidender sein. Ich gehe sogar soweit und behaupte, dass sich Liechtenstein ohne die Ressource Bildung irgendwann so stark zurück entwickeln würde, dass die Existenz des Landes gefährdet wäre.

Die Debatte im Landtag aber auch die Diskussionen im Vorfeld haben über weite Strecken den Eindruck erweckt, dass es nicht um Bildung bzw. Schulstandort- und Schulraumplanung, sondern um die Frage Ober- oder Unterland gehe. Das war dann für mich etwas, das ich wirklich nicht mehr verantworten konnte. Liechtenstein ist ein kleines Land mit 36`000 Einwohnern. Es stehen uns grosse Herausforderungen bevor, die wir nur gemeinsam meistern können. In meinen Augen ist es verantwortungslos, mit solchen kleinlichen Diskussionen Kräfte zu vergeuden, die wir dringend benötigen. Gemeinsam müssen wir Entscheidungen treffen und auch dazu stehen. Sollen also Aussprüche wie: «Bildung und Jugend ist eine der wichtigsten Ressource in unserem Land» nicht nur Lippenbekenntnisse sein, dann muss gehandelt werden! Dann müssen selbstbewusste Entscheidungen getroffen werden, alles andere ist gelinde gesagt einfach nur scheinheilig und unehrlich. Man muss sich durchaus nicht wundern, dass das Vertrauen in die Politik nicht mehr allzu gross ist, wenn auf deren Protagonisten kein Verlass mehr ist.


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sport:zeit Zwei schnelle Liechtensteinerinnen

Haben Sie schon mal was von den RitterZwillingen gehört? Die beiden Leichtathletinnen Maria und Helen zählten in den 1980er und anfangs der 1990er – Jahren zur crème de la crème der Schweizerischen Mittelstreckensportlerinnen. Besonders beachtenswert sind die verschiedenen Schweizermeistertitel, aber auch der 800m-Rekord von Maria Ritter, der im Vergleich mit allen 800m-Landesrekorden aller Nationen weltweit damals den 28. Rang bedeutet hat. Seite 28

Aufstieg ins Profilager

Es ist kaum zu glauben. Ohne eine einzige Niederlage während den Erstliga-Meisterschaftsspielen und den Finalspielen ist es dem Damenteam des VBC Galina Schaan gelungen in die NLB (zweithöchste Spielklasse der Schweiz) aufzusteigen. Ohne massive Unterstützung des Hauptsponsors und weiterer Gönner wäre dies nicht möglich gewesen. Seite 33

Aushängeschild der Mountainbike-Szene

Seit Jahren zählt er zu den besten Mountainbike-Fahrern Liechtensteins. In diesem Jahr wird er zum ersten Mal in der Kategorie „Junioren“ Rennen bestreiten: Andreas Mündle aus Mauren. Sein Ziel: Möglichst viele Top 15 Platzierungen. Er muss sich immer mehr der Weltspitze stellen. Seite 30

Schellenberg erhält Sportanlage

präsentiert von

Eingebettet ins herrliche Waldgebiet entsteht in Schellenberg eine neue Sport-und Freizeitanlage, auf dem Platz der bisherigen Sportstätte, die trotz ihrer Vielfalt eine gewisse Bescheidenheit ausstrahlt. Der Eingriff in die Naturlandschaft erfolgte sanft und die Anlage passt sich harmonisch der tollen Umgebung an. Die Fertigstellung ist auf Herbst dieses Jahres geplant. Seite 31


sport:zeit

«Leichtathletik war unsere Lebensschule»

Von Sandro Wolfinger

: Als die Ritter-Zwillinge machten sie sich einen Namen auf der internationalen Bühne der Leichtathletik. Rückblickend auf ihre abwechslungsreichen Karrieren gab es für die heute verheirateten Maria Splitt und Helen Bischofberger neben vielen positiv prägenden Momenten auch Enttäuschungen. Aufgewachsen sind die Zwillinge in einer zwölfköpfigen Familie mit einem Bruder, der Fussball spielte und sieben Schwestern, die bei sportlichen Aktivitäten «etwas zurückhaltender» agierten.

Maira und Helen haben sich schon in der Schule für Leichtathletik interessiert. Vor allem für die Laufdisziplinen, denn mit ihren ca. 160 cm hatten sie kaum die richtige Grösse für Kugelstossen, Speerwerfen oder Hochsprung. Bei den Läufen waren sie immer bei den Schnellsten. Mit dem regelmässigen Training, zweimal die Woche beim DTV Ruggell, fingen sie aber erst 1975, also mit 17,5 Jahren an. Mit «viel Fleiss, Disziplin, Ehrgeiz, Spass und Freude an der sportlichen Herausforderung» etablierten sich Maria und Helen Schritt für Schritt auf dem internationalen Leichtathletik-Parkett. So nahmen sie 1976, kurz vor ihrem 19. Geburtstag, erst an der Hallen-

Europameisterschaft in München und dann an den Olympischen Spielen in Montreal teil. Da sie in Liechtenstein schon damals Ihresgleichen suchten, wechselten sie im Jahre 1978 zum Leichtathletikclub REX Zürich. Im selben Jahr vertraten sie die Landesfarben von Liechtenstein an der Europameisterschaft in Prag. Zwei Jahre darauf kam der erneute Vereinswechsel zum TV Unterstrass Zürich. «Dadurch hatten wir die Möglichkeit, uns in Trainings und gemeinsamen Trainingslagern mit starken Läuferinnen zu messen und uns leistungsmässig weiter zu entwickeln», begründen die Zwillingsschwestern ihren Vereinswechsel. Dank ihrem Trai-

Maria und Helen in diesen Tagen.

ner und Mentor Georg Duschinski, der ihnen die Trainingspläne erstellte, die Trainingslager organisierte und bei den Trainings und nach Möglichkeit bei den Wettkämpfen dabei war, konnten sich Maria und Helen voll auf den Leistungssport konzentrieren. Anfangs noch über die Strecken von 100m, 200m, 300m und 400m, teilten sich die Wege der Zwillingsschwestern, zumindest was die Disziplinen angeht, erstmals.

Autounfall beendet Karriere

Georg Duschinski war viele Jahre Trainer und Mentor von Maria und Helen Ritter

Maria konzentrierte sich auf die 400m, 600m und 800m. National konnte sie sich als mehrfache Landesmeisterin feiern lassen und stellte bis heute anhaltende Landesrekorde in den

Disziplinen 400m (54.47 Sek., 1978 in Zürich), 600m (1:29.19 Min., 1981 in Schaan) und 800m (2:02.82 Min., 1980 in Koblenz) auf. Besonders bemerkenswert ist der Rekord über 800m, der zu dem Zeitpunkt im Vergleich mit allen 800m-Landesrekorden aller Nationen weltweit den 28. Platz bedeutete. Zudem war sie mehrfache Schweizer Meisterin über 800m und 800m Staffel und holte sich mehrmals den Schweizer Mannschaftsmeistertitel. Zu dieser beträchtlichen Medaillensammlung kam eine stolze Anzahl an internationalen Siegen, wie z.B. bei den Weltspielen in Helsinki, Henglo oder Köln, dazu. Für ihre beachtlichen Leistungen und Erfolge honorierte das Land Liechten-


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stein Maria mit dem Titel der «Sportlerin des Jahres 1981 in Liechtenstein». «Für mich war es eine Anerkennung für den jahrelangen Einsatz im Training und die vielen harten Wettkämpfe.» Als mit die schönsten Momente in ihrer Karriere bezeichnet Maria ihren «ersten Sieg bei den Schweizer Meisterschaften 1978 über 800m und die Siege bei den internationalen Meetings». Wie bei vielen anderen großen Karrieren, weist allerdings auch jene von Maria Schattenseiten auf: «Am spektakulärsten war wohl 1981 im Trainingslager in Deutschland der Zusammenprall mit Günter Netzer, der mich auf der Lauf bahn einfach umrannte. Mit fatalen Folgen für mich: ein Bänderriss unmittelbar vor dem Saisonhöhepunkt. Aber ein gefundenes Fressen für die gesamte Boulevard-Presse in Deutschland und der Schweiz», schildert Maria das etwas unübliche Treffen mit dem ehemaligen Fussballprofi und Sportkommentatoren. 1984 folgte dann ein Autounfall im Trainingslager in den USA, bei dem sich Maria ein schweres Schleudertrauma und eine Verletzung an der Halswirbelsäule zuzog und ihre Karriere vorzeitig beenden musste. «Ich hatte vor, mich bei den Olympischen Spielen 1984 voll auf die Disziplin 800m zu fokussieren, um danach auf die 1500m zu wechseln. Leider kam kurz davor das vorzeitige Aus vom Leistungsport», blickt Maria enttäuscht zurück.

Zusammenhalt der Zwillinge

Helen hingegen spezialisierte sich auf die längeren Distanzen über 1500m und die damals für Frauen ausgeschriebenen 3000m (seit 1995/96 5000m). Insgesamt stellte sie in sage und schreibe vier Disziplinen den Landesrekord für Liechtenstein auf: 1000m (2:42.09 Min., 1981 in Zürich), 1500m (4:17.01 Min., 1980 in Stuttgart), 1 Meile (4:37.09 Min., 1980 in Auckland) und 3000m (9:23.12 Min., 1984 in Koblenz). Allesamt gelten noch bis heute als ungeschlagen. Folgerichtig darf auch sie sich wie ihre Schwester in ihren Disziplinen als mehrfache Lan-

1500m-Disziplin auf die 3000mDisziplin zu legen, schlug sie aufgrund der verletzungsbedingt zurückgetretenen Zwillingsschwester Maria schliesslich aus: «Wie es sich für eine gute Zwillingsschwester gehört, habe ich solidarisch mit Maria im Alter von 27 Jahren die Nagelschuhe an den berühmten Nagel gehängt». An dieser vorzeitigen Beendung der Karriere von Helen, ist zu erkennen, wie wichtig die Zwillingschwester an ihrer Seite war: «Wir haben uns immer gegenseitig angespornt und bei Tiefs hat sie mich stets motiviert.» Und auch Maria legt nahe, «dass ich ohne meine Zwillingsschwester die acht Jahre Leistungssport nicht betrieben hätte».

Die Zwillinge Maria und Helen Ritter halten heute noch einige Landesrekorde.

desmeisterin bezeichnen. Helen war sieben Mal Schweizer VizeMeistertitel über 1500m – immer hinter der Weltklasse Athletin Cornelia Bürki. Zusammen mit ihrer Zwillingsschwester und einer weiteren Läuferin gewann sie indes mehrmals die Schweizer Meisterschaft über 800m Staffel und den Mannschaftsmeistertitel mit dem TV Unterstrass Zürich. Im Gegensatz zur verletzungsbedingt ausgefallenen Zwillingsschwester, nahm Helen nach den Olympischen Spielen 1976 in Montreal auch noch an den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles teil, was sie als überhaupt schönste Erfahrungen in ihrer Karriere bezeichnet. Des Weiteren zeigte Helen an etlichen internationalen Wettbe-

werben mit Topplatzierungen ihr Können. Tiefpunkt ihrer Karriere war der Boykott der Olympischen Sommerspiele 1980, wo Liechtenstein keine Sportler nach Moskau delegierte. «Ich war mit meiner Schwester und meinem Trainer in einem Trainingslager, wo wir uns für diese Spiele sehr gut vorbereitet hatten. Telefonisch wurden wir dann von unserer Mutter über den Boykott informiert und erfuhren später, dass das gesamte Budget der Winter- und Sommerspiele 1980 bereits für die Winterspiele in Lake Placid verbraucht wurde. So kam dieser Boykott gelegen! Eine grosse Enttäuschung für uns.» Ihr grosses Vorhaben, nach den Olympischen Spielen 1984 ihr Hauptaugenmerk von der

Allerdings war dieser Sport für die beiden mehr als nur Bestzeiten zu laufen, Rennen zu gewinnen und Rekorde zu erzielen: «Ganz sicher waren die acht Jahre Leistungssport in positivem Sinn prägend. Zusammen erlebten wir herrliche Momente und lernten viele interessante Menschen und wunderschöne Plätze auf der ganzen Welt kennen», schildert Maria, während Helen fortführt: «Das hat unsere Sichtweise und Einstellung zu vielen Dingen im Leben beeinf lusst und erweitert. Leichtathletik war in vielerlei Hinsicht unsere Lebensschule.» Heutzutage, die beiden werden im August 55 Jahre alt, spielt Leichtathletik immer noch eine zentrale Rolle in ihrem Freizeitleben: Helen ist seit über 25 Jahren NachwuchsTrainerin beim LTLV und beim TV Eschen-Mauren, wo auch Maria die Tätigkeit als Trainerin 15 Jahre lang ausübte. Natürlich schauen sie sich die internationalen Wettkämpfe, bei denen sie früher selbst an der Startlinie standen, heute noch im Fernsehen an oder besuchen, wie Helen erläutert, das Meeting «Weltklasse in Zürich» als Zuschauerin im Stadion. Regelmässiges Fitnesstraining steht bei den Zwillingsschwestern auch heute noch auf dem Wochenplan, «allerdings etwas gemütlicher als noch vor 28 Jahren».


sport:zeit

Top 15 Platzierungen im Fokus Von Alexander Batliner

: Andreas Mündle aus Mauren gehört zu den Aushängeschildern des Liechtensteiner Mountainbike-Sports. Dieses Jahr wird er erstmals in der Kategorie «Junioren» Rennen bestreiten. Damit muss er sich immer mehr der Weltspitze stellen, zumal er auch an Weltcuprennen starten möchte.

Die nächste Saison steht vor der Tür, mit welchen Zielen gehen Sie in die bevorstehende Rennsaison?

auf Gran Canaria und Lanzarote. Beide Trainingslager verliefen sehr gut.

Andreas Mündle: Ich fahre dieses Jahr im BMC Racing Cup erstmals in der Kategorie ‚Junioren‘. Deshalb gehöre ich den jüngeren Jahrgängen an, weshalb ich meine Ziele nicht so hoch angesetzt habe. Mit Platzierungen unter den ersten 15 wäre ich zufrieden. Zu den übergeordneten Zielen gehören die Qualifikation für die Weltund Europameisterschaften sowie die Teilnahme an WeltcupRennen.

Wie muss man sich die Vorbereitung auf eine Saison konkret vorstellen?

Konnten Sie die Vorbereitungen während den Wintermonaten wie geplant absolvieren? Andreas Mündle: Ja, ich konnte mein Trainingspensum so durchführen, wie ich es geplant hatte. Ich konnte oft im Freien trainieren und war auch ab und zu auf den Langlaufskis. Im Februar war ich in Trainingslagern

Andreas Mündle: Während den Wintermonaten machen wir sehr viel Alternativtraining. Wir sind bei jedem Wetter mit dem Mountainbike unterwegs. Je nach Wetter trainieren wir auch auf der Strasse. Langlaufen und Joggen gehören ebenfalls zum Programm. Hinzu kommt Krafttraining. Ich habe diesen Winter darauf grossen Wert gelegt, um bewusst mehr Kraft aufzubauen. Im Winter trainieren wir somit bis zu 15 Stunden pro Woche. In den 17 Tagen Trainingslager waren es rund 65 Stunden. Ich habe nicht nur die Intensität der Trainings gesteigert, sondern auch den zeitlichen Umfang. Ansonsten hätte ich wohl in der neuen Kategorie keine Chance zu bestehen.

Wo liegen die grössten Unterschiede in der neuen Kategorie gegenüber der Vorjahreskategorie? Andreas Mündle: Zum einen ist die Distanz länger. Die Rennen dauern rund eineinhalb Stunden, also ca. 25 km. Die Geschwindigkeit ist natürlich auch höher und der Rennverlauf intensiver. Das Starterfeld ist internationaler. Waren in meiner ehemaligen Kategorie mehrheitlich Athleten aus der Schweiz oder dem angrenzenden Ausland am Start, nehmen bei den JuniorenRennen auch Sportler aus vielen Ländern teil. Sie möchten diese Saison auch an Weltcups und Welt- und Europameisterschaften teilnehmen. Mit welchen Vorstellungen werden Sie in diese Rennen gehen? Andreas Mündle: Bei diesen geht es mir nur darum, Erfahrungen zu sammeln. Die Rennen sind länger, die Kadenz höher und die Fahrer kommen aus der ganzen Welt. Bei dieser Aus-

Andreas Mündle gehört zu den Aushängeschildern des liechtensteiner MTB-Sports.

gangslage wäre es vermessen, mir ein Rangziel zu setzen. Ich hoffe, mich in der ersten Ranglistenhälfte zu klassieren, aber ich gehe in diese Rennen ohne konkrete Zielsetzung. Für mich ist es positiv zu erfahren, wo ich international stehe. Das ist mein vorrangiges Ziel. Sind Sie auch an Rennen in der Region zu sehen? Andreas Mündle: Mein Heimrennen liegt bereits hinter mir. Der BMC Racing Cup startete am 1. April in Buchs. Ich werde jedoch bei den 1. Mai Rennen in Mauren am Start sein. Auch wenn es dort ein Strassenrennen sein wird, möchte ich mich beim Rennen in meiner Wohngemeinde präsentieren. Ansonsten sind die Rennen leider nicht in der näheren Region.


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Sport und Freizeit an einem Ort Von Karin Hassler

: In Schellenberg wird derzeit die neue Sport- und Freizeitanlage gebaut. «Wir liegen mit dem Bau der neuen Anlage fast im Zeitplan», betont Vorsteher Norman Wohlwend. Der Gemeinderat hat am 7. März 2012 den Auftrag für die Kunst am Bau - für ein neues Kneipp-Bad mit Brunnen - an den Bildhauer Fauzie As'Ad aus Eschen vergeben.

Eingebettet in das Waldgebiet entsteht eine Sport- und Freizeitanlage, die trotz ihrer Vielfalt mit einer gewissen Bescheidenheit daherkommt. «Für uns ist es wichtig, dass wir einen sanften Eingriff in die Natur machen und die Anlage sich gut in die Landschaft integriert», erklärt Vorsteher Norman Wohlwend die Ausgangssituation, die dem Konzept zugrunde liegt. Auch wenn man mit einem Blick auf die derzeitige Baustelle im ersten Moment einen anderen Eindruck hat. So ging es beispielsweise dem alten Sporthäuschen und dem Hartplatz bereits an den «Kragen». Der Rasenplatz hingegen wird bleiben wie er ist und nicht vergrössert.

Das alte Sporthäuschen, das seit 1972 seinen Dienst getan hat, ist abgebrochen worden und wird durch einen modernen Neubau ersetzt, der Mitte März sein Dach bekommen hat. «Durch den Neubau des Gebäudes musste der alte Hartplatz versetzt werden», erklärt Vorsteher Norman Wohlwend. Zur Erweiterung der Anlage entsteht auch ein Kleinfussballfeld, das vom europäischen Fussballverband (UEFA) finanziell unterstützt wird. Es profitieren aber nicht nur die Fussballer von den geplanten Neuerungen - auch diejenigen, die gerne Natur und Gesundheitssport miteinander kombinieren, kommen auf ihre Rech-

Neues Gebäude im Zentrum

Ein Blick auf die Baustelle zeigt: da wurde einiges an Erde bewegt, so dass sich die Anlage nach der Fertigstellung wieder optimal in die bestehende Landschaft integrieren wird.

Die Bauarbeiten an der Schellenberger Sport- und Freizeitanlage schreiten zügig voran.

nung: Neben dem bestehenden Vitaparcours und dem neuen Kneippbad entsteht eine naturnahe Finnenbahn für Läufer. Eventuell sollen zu einem späteren Zeitpunkt noch eine senso-motorische Laufstrecke sowie ein Mountainbike-Parcours entstehen. Zudem wird

der Skaterplatz vom Sägaplatz in das Waldgebiet gegenüber der Säga verlegt. Wenn in den nächsten Monaten alles nach Plan läuft soll die neue Sportund Freizeitanlage Ende Sommer eröffnet werden.


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Sportlich.li – Das Sportangebot in Liechtenstein

Von Herbert Oehri Unzählige Artikel und wissenschaftliche Arbeiten weisen auf die gesundheitsfördernden Merkmale von Sport hin. Sport leistet aber noch weitaus mehr: Er steigert die neben der Gesundheit und die motorische Leistungsfähigkeit. Er beeinf lusst das psychische Wohlbefinden und die Freizeitgestaltung auf positive Weise. Er vermittelt Kenntnisse, Erfahrungen und Werteinstellungen, welche nicht zuletzt bei der Bildung der Persönlichkeit mitwirken. Kaum etwas anderes im Leben vermag das alles auf diese positive Weise zu gestalten. Nachdem man den Entschluss gefasst hat, etwas für sich und

: An was denken Sie, wenn Sie das Wort «Sport» hören? Vielleicht an ein Erlebnis aus der Vergangenheit, vielleicht an ein bevorstehendes Abenteuer. Vielleicht denken Sie an eine bestimmte Sportart oder an die Freunde aus dem Sportverein. Sport ist so vielfältig. Er hilft zu regenerieren, Kraft zu schöpfen und zu erholen. Er hilft, sich selbst als Mitglied eines Teams, im Einklang mit der Natur oder einfach als lebendiger Mensch wahrzunehmen. Sport verbindet Menschen, schafft Emotionen und Erlebnisse. seinen Körper zu tun, tauchen meistens zwei Fragen auf: «Welches ist der geeignete Sport für mich?» und «Wo kann ich diesen Sport ausführen?» Genau hier unterstützt Sie sportlich. li. Viele Sportanbieter - seien es Vereine, Fitnesscenter, Kursleiter usw. - haben eine eigene Webseite. Doch das Angebot ist unübersichtlich und muss mühselig «gegooglet» werden. Das Ziel von sportlich.li ist es, das Sportangebot in Liechtenstein auf einer Plattform übersichtlich darzustellen und somit die Sportanbieter und die Sportsuchenden zusammen zu führen. Sportlich. li hilft Ihnen dabei in drei Bereichen: Sportvereine, Sportkurse und sonstige Möglichkeiten in

Liechtenstein Sport zu treiben.

Sportvereine

In jeder Gemeinde gibt es eine Vielzahl an Sportvereinen. Welche das sind, erfahren Sie auf sportlich.li. In diesem Bereich sind die Vereine nach Sportarten kategorisiert. Zu jedem Verein finden Sie Informationen und einen Link auf die Webseite.

Sportkurse

Unter der Rubrik Sportkurse finden Sie aktuelle Kurse im Bereich Sport in Liechtenstein. Jeder kann seinen Sportkurs eintragen und kostenlos veröffentlichen. Auch hier werden die Kurse nach Sportarten unterteilt. So sehen Sie auf einen Blick, welcher Sportkurs Ihr Interesse wecken könnte.

Sportliche Möglichkeiten

Sportlich.li listet eine Vielfalt an Möglichkeiten auf, in Liechtenstein Sport zu treiben. Sie finden Beachvolleyball-Anlagen, Plätze für ein Fussballspiel mit Freunden, Fitnesscenter, Hallenbäder oder die verschiedenen Vitaparcours in Liechtenstein.

Für alle kostenlos

Das ganze Angebot auf sportlich. li ist kostenlos. Jeder Verein kann sich kostenlos eintragen lassen und jeder Sportkursanbieter kann seine Kurse veröffentlichen. Alle Anliegen bezüglich weiterer sportlicher Möglichkeiten in

Philipp Ott: Betreiber des OnlinePortals: www.sportlich.li

Liechtenstein werden aufgenommen und in die Webseite integriert. Sportlich.li ist ein gemeinnütziges Projekt. Das Team arbeitet, weil es Spass am Projekt hat und die Arbeit als sinnvoll erachtet. An einer kreativen Zusammenarbeit mit Sportanbietern aus Liechtenstein ist sportlich. li stets interessiert. Deshalb zögern Sie nicht und nehmen Sie Kontakt auf, falls Sie Fragen oder Anliegen über den Sport, die Sportvereine, einige Sportkurse oder sportliche Möglichkeiten in Liechtenstein haben.


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Der VBC Galina Schaan ist ein sympathischer Verein Von Herbert Oehri

: Die Jeeves Group, namentlich deren CEO Bryan Jeeves, unterstützt seit vielen Jahren den Volleyballclub Galina Schaan. Bryan Jeeves bezeichnet den Verein als einen sympatischen Club, der es immer wieder schaffe, mit bescheidenen finanziellen Mitteln, möglichst viele Spielerinnen aus der Region ein sehr gutes Niveau zu bieten. Wir haben uns mit dem Hauptsponsor des VBC Galina Schaan, Bryan Jeeves, unterhalten.

Herr Jeeves. Sie sind schon einige Jahre Hauptsponsor des Volleyball-Club Galina Schaan. Wieso gerade Volleyball? Haben Sie eine besondere Affinität mit diesem Sport?

lichst vielen Spielerinnen aus der Region ein sehr gutes Niveau zu spielen. Ausserdem macht es mir viel Spass, wenn meine knappe Freizeit es zulässt, mir ein Spiel anzuschauen.

Deshalb haben wir uns vor Jahren entschieden, die Mittel, die uns zur Verfügung stehen, zu konzentrieren und zwar hauptsächlich auf Vereine unserer Standortgemeinde.

tatkräftig unterstützen. Wir würden uns sehr freuen, wenn auch andere Unternehmen unserem Beispiel folgen und dem Volleyballsport die Möglichkeit geben, sich weiter zu entwickeln.

Bryan Jeeves: Es ist richtig, dass wir den VBC Galina seit vielen Jahren unterstützen und es immer noch sehr gerne tun. Mein Neffe, Adrian Ritter, spielt seit eh und je beim VBC Galina und so kamen wir in Kontakt mit Volleyball. Der VBC Galina ist ein sympathischer Verein, der es schafft mit wenigen Mitteln und mög-

Sie unterstützen einen Schaaner Verein. Ist Ihr Sponsoring auch mit Schaan als Ihrer Wohnsitzgemeinde und dem Hauptsitz der Jeeves Group in Verbindung zu bringen?

Die Galina Damenmannschaft ist vor ein paar Tagen in die Nationalliga B aufgestiegen. Heisst das für Sie als Hauptsponsor, dass Sie den Verbleib in dieser Liga weiterhin tatkräftig unterstützen werden?

Der Volleyballclub Galina Schaan ist für unser Land Liechtenstein ein sympathischer Botschafter. Färbt das auch auf Ihr Finanzunternehmen ab?

Als Unternehmen in Liechtenstein wird man mit vielen Sponsoring Anfragen konfrontiert.

Natürlich werden wir auch in der nächsten Saison den VBC Galina

Ich denke, dass sich unser Name über die letzten Jahre in Verbindung mit dem VBC Galina über eine sehr sympathische Art und


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Weise in den Köpfen der Liechtensteiner Bevölkerung verankert hat. Dies ist uns als Liechtensteiner Unternehmen und Arbeitgeber sehr wichtig. Ob dies auch über die Landesgrenzen hinaus Auswirkungen hat, ist sehr schwer zu beurteilen. Die Jugend ist etwas Kostbares. Unterstützen Sie, Herr Jeeves, mit Ihrem Sponsoring auch die gute Nachwuchsarbeit im Volleyballclub Galina Schaan? Als Hauptsponsor des VBC Galina unterstützen wir nicht nur das Damen 1 des VBC Galina, sondern den Verein in seiner Gesamtheit und somit auch die Jugendarbeit. Für einen Verein wie der VBC Galina ist die Jugendarbeit enorm wichtig und natürlich ist dies auch im Zusammenhang mit dem Nationalteam zu sehen. Der VBC Galina muss an der Basis arbeiten und kann nicht einfach nur Profis einkaufen. Dies ist auch einer der Gründe warum wir uns für eine Zusammenarbeit mit dem VBC Galina entschieden haben. Unterstützt Ihre Firmengruppe auch andere Vereine, Verbände, auch Sportarten, Einzelsportler, Teams usw? Mit den begrenzten Mittel, die uns zur Verfügung stehen unterstützen wir auch andere Vereine und Verbände. Darunter den FC Schaan, den Liechtensteiner Tennisverband und den Liechtensteiner Skiverband. Wir gehen jedes Jahr über die Bücher und schauen, was sich machen lässt, um den Sport in Liechtenstein zu unterstützen. Herr Jeeves, ganz persönlich gefragt. Wir wissen, dass Sie sind dem Sport sehr zugetan sind. Treiben Sie noch aktiv Sport und wenn ja, welchen? ¨ Soweit es meine alten Knochen zulassen, gehe ich nach Möglichkeit ins Fitnesshaus und versuche mich dort fit zu halten. Für andere Sportarten ging mir über die Jahre die Spritzigkeit verloren. (lacht)

Die Jeeves Group mit Stammsitz in Schaan unterstützt seit vielen Jahren als Hauptsponsor den Volleyballclub Galina Schaan. Die Familie Jeeves (hier Bryan mit Ehegattin Hanni) besucht dann und wann Spiele von Galina, wie hier das Finalspiel gegen Giubiasco.

Der VBC Galina kurz vorgestellt

Von Markus Mathis

: :: Der Volleyball Club Galina ist der grösste Volleyballverein in Liechtenstein. Nach dem Abstieg der Damen aus der NLB und dem Rückzug der Herren gar in die zweite Liga, war dieses Jahr umso erfreulicher. Die Damen schafften die Rückkehr in die NLB und auch die Herren sind wieder in die 1. Liga aufgestiegen und somit wieder national vertreten. Der VBC Galina setzt sich aus fünf Volleyballvereinen zusammen – VBC Galina Schaan, VBC Galina Vaduz, VBC Galina Gamprin, VBC Galina Triesenberg und die Volleyball-Schule Liechtenstein -, die sich 2006 zusammenschlossen, um die Effizienz zu steigern und optimale Bedingungen auf allen Spielniveaus anbieten zu können. Beim VBC Galina kümmern sich mit Marc Demmer ein in Vollzeit angestellter Trainer sowie zahlreiche Honorartrainer um die 17 Teams. Eine wichtige

Rolle kommt dabei der VolleyballSchule Liechtenstein zu, welche die gesamte Jugendförderung für den Verein übernimmt. Die Jugendspieler werden in die diversen Jugend- und Erwachsenenteams des Volleyball- Clubs Galina integriert, wo sie Erfahrungen im Wettkampf sammeln können. So können alle Jugendlichen auf einem für sie angemessenen Niveau trainieren und optimale Fortschritte machen. Der Volleyball Club Galina bietet allen etwas. So spielen hier Männer und

Frauen im Alter zwischen 6 und 60 Jahren aus allen Gemeinden und auch aus der ganzen Region Volleyball auf allen Niveaus. Dabei werden vor allem die Kinder und Jugendlichen von Anfang an gefördert, um ein optimales Leistungsniveau erreichen zu können und die Basis für eine erfolgreiche sportliche Zukunft zu legen. Dabei soll aber der Spass nie zu kurz kommen und ebenso wichtig wie die sportliche Leistung ist das Lernen von Teamfähigkeit, Ausdauer und Durchhaltevermögen.


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Der Volleyball Club Galina organisiert jedes Jahr diverse sportliche und andere Events, wobei es ein wichtiges Anliegen ist, dass auch immer wieder Volleyball auf Topniveau in Liechtenstein zu sehen ist. Diese Topspiele sind immer wieder Highlights, welche die Zuschauer sehr begeistern. Dieses Jahr konnten dank der guten Leistung des ersten Damenteams der Vorstoss ins Achtelfinale des Schweizer Cups geschafft werden, wo man auf das NLA Spitzenteam Volley Franches Montagnes traf. Hier war schliesslich Endstation. Schon zur Tradition gehört die Bewirtung des grossen Saals des VBC Galina bei der Schaaner Fasnacht, das für einmal ganz «unsportlich» nur dem Spass gewidmet ist. Ausserdem gibt es viele weitere Anlässe und auch das Beach Volleyball Satellite-Turnier im Vaduzer Städtle wäre ohne die freiwilligen Helfer /Innen des VBC Galina nicht durchführbar.

Vorne v.l.n.r.: Dani Mafua, Bianca van der Helm, Karin Jeschow, Lena Vogrin, Jessica Lukas Hinten v.l.n.r.: Marc Demmer, Corina Schmuck, Esther Vetsch, Lena Schmid, Barbara Marxer, Claudia Hasler, Petra Schifferle mit Alejandra Maldonado auf den Schultern, Nina Ludwig, Regina Frick

Dani Mafua – Hawaii meets Liechtenstein Im Sommer 2011 war der VBC Galina auf der Suche nach einer Zuspielerin für das erste Damenteam des VBC Galina, um das hoch gesteckte Ziel, den Wiederaufstieg, realisieren zu können. Man wurde fündig in Hawaii, also auf der anderen Seite der Welt. Nach einigen anfänglichen Problemen vor allem neben dem Spielfeld, da es doch gravierende Umstellungen für sie bedeutete, fügte sich Dani Mafua immer besser ins Team ein und kann sich mittlerweile sehr gut vorstellen eine weitere Saison beim VBC Galina zu bleiben. Dani Mafua hatte sich in den Monaten an viele Dinge zu gewöhnen, so lebt sie neu in Vaduz anstatt in Honolulu, spielt in Schaan in der Sporthalle Resch anstatt im Stan Sheriff Arena vor über 7000 Zuschauern, sie zog weit weg von ihrer Familie

und hatte mit der Sprachbarriere zu kämpfen. In diesem Interview spricht Dani über ihre Erfahrungen der letzten Monate und gibt Einblicke in die Kulturunterschiede, die sie erlebte. Erzähl uns doch etwas über deinen Werdegang und wie du zum Volleyball gekommen bist. Ich wuchs in einer Familie mit vielen Sportlern auf und so war klar, dass ich automatisch in den Sport hineinwachsen würde. Ich begann im Alter von 5 Jahre mit Basketball, da mein Vater auch Basketball gespielt hat. Als ich älter wurde, wollte ich eine neue Sportart ausprobieren und wechselte im Alter von 14 Jahren zum Volleyball. Mein damaliger Coach sah früh, dass ich zwar im Vergleich zu anderen noch hinter

Von Markus Mathis

her hinkte, doch er erkannte, dass ich über eine sehr gute Fussarbeit verfügt, dann der vielen Trainings mit meinem Vater. (Dani lacht) Schliesslich bekam ich dadurch ein Stipendium fürs College und konnte an der Universität von Hawaii studieren. Es war eine riesige Ehre für mich für eine solch grosse Volleyball Universität spielen zu dürfen. Du hast 4 Jahre für die Rainbow Wahine gespielt und dies vor teilweise bis zu 9500 Zuschauern. Volleyball ist enorm gross in Hawaii. Wie war die Zeit für dich?

Danielle Heilala Keali'iwahinekalahan ohano'onalani Mafua

Ich genoss es in Hawaii vor meinen Freunden und meiner Familie Volleyball spielen zu können. In Hawaii sind viele Augen auf die Universität von Hawaii gerichtet,

da sich dort der Sport abspielt. Wir hatten Interviews in Zeitungen, die Spiele wurden im Fernsehen übertragen und wir waren im Radio zu hören. Wir wurden


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überall erkannt als Spielerinnen des Teams und waren so auch ein Vorbild für viele Kinder. Die Öffentlichkeit bringt natürlich auch Nachteile mit sich. Jeder Fehler wird medial ausgeschlachtet und man muss stets darauf achten, wie man sich gibt. Es war für mich ein grosses Privileg Hawaii auf meinem Rücken zu tragen und den Staat in dem ich geboren wurde zu vertreten. Ich hätte nie für eine andere Universität gespielt. Klingt sehr interessant. Seit dem Sommer 2011 spielst du nun für den VBC Galina in einem kleinen Land wie Liechtenstein. Wie kam es dazu? Nach den 4 Jahren an der Universität auf Hawaii schloss ich mein Studium in Kommunikation ab und graduierte im Mai 2011. Ich wollte mir nach dem Studium eine Arbeit suchen, doch aufgrund der schwierigen Arbeitslage und meiner fehlenden Arbeitserfahrung, war es schwer für mich eine Stelle zu bekommen. So entschloss ich mich doch nach einem Verein in Europa umzusehen, da es nach dem College in den USA keine Meisterschaft gibt. Es war eine Last-Second-Entscheidung als ich das Angebot von Galina über meine Managerin erhalten hatte. Ich war gedanklich schon beinahe davon abgekommen Volleyball Profi zu werden. Wie waren die ersten Wochen für dich in Liechtenstein? Zu Beginn war es sehr hart für mich. Die Zeitverschiebung betrug 12 Stunden. Meine Familie war auf der anderen Seite der Weltkugel. Ich liess mich auf ein Abenteuer ein und wusste nicht was mich erwartete. Ich kannte niemanden und mir fehlte das Vertrauen in die Leute. Ich wusste ja nicht, dass die Liechtensteiner so sympathische und freundliche Menschen sind. Das Training war unterschiedlich zu dem was ich gewohnt war. Die Intensität war niedriger sowohl im Training als auch bei den Spielen. Ich betrachtete es für mich als Herausforderung meinen Level zu halten und wollte dem Team helfen das Beste aus sich heraus zu holen.

Dies hat offensichtlich auch sehr gut geklappt. Die Galina Girls haben die Saison ohne Niederlage abgeschlossen und sicherten sich den Aufstieg in die NLB. Wie war die Saison für sie? Die Saison war natürlich ein Erfolg und wir haben unsere Ziele erreicht. Als Team sind wir zusammengewachsen und haben uns weiterentwickelt. Die Chemie und das gegenseitige Vertrauen wurden immer besser. Durch dieses blinde Vertrauen konnte wir auch eine schnellere Spielweise im Angriff einführen und weiterentwickeln. Ich denke, dass ich mein persönliches Ziel

erreichen konnte und das Team als Zuspielerin anführte. Ich habe mittlerweile enge Beziehungen innerhalb der Mannschaft und es gefällt mir hier sehr. Sie sagen, dass es ihnen hier sehr gefällt. Wie sieht es in der Zukunft aus? Werden sie weiterhin hier bleiben? Während meiner Zeit hier eröffneten sich mir viele Möglichkeiten. Ich werde im Mai nach Hawaii zurückgehen, möchte aber sehr gerne eine weitere Saison hier spielen und deshalb voraussichtlich mitte Juli wieder nach Liechtenstein zurückkehren.

Ich denke, dass sich ihr Trainer und ihre Kolleginnen freuen, dies zu hören, da sie das Team doch enorm verstärkt haben. Zum Schluss noch eine letzte Frage: Was ist ihr vollständiger Name und was bedeutet er? Danke für das Kompliment. (Dani lacht) Das werde ich öfters gefragt. Mein voller Name ist Danielle Heilala Keali'iwahinek alahanohano'onalani Mafua. Der Mittelname aus dem hawaiianische übersetzt bedeutet so viel wie "Prinzessin die an einem Sonntag geboren wurde."

Galina Girls – Sponsoren gesucht!

Von Markus Mathis

: Das Damen 1 des VBC Galina ist es gelungen, nach einjähriger Absenz in der NLB , den direkten Wiederaufstieg realisieren zu können und streben nun die nächsten Ziele an. Man möchte sich in der NLB etablieren und wenn möglich die Aufstiegsspiele in die NLA erreichen. Dies einerseits um nicht in Abstiegsgefahr zu geraten, aber andererseits natürlich auch um sich weiterzuentwickeln und sich in der gesamten Schweiz zu messen.


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Damit der Volleyballsport sich weiterentwickeln kann, braucht es dringend weitere Sponsoren nebst bestehenden starken Partnern wie der Jeeves Group oder der MBPI. Es wird viel in die Jugendarbeit investiert, so dass man von einer möglichst breiten Basis profitieren kann und mit möglichst vielen Spielerinnen aus der eigenen Jugend spielt. Schliesslich hat man eine Verantwortung auch dem Nationalteam gegenüber, da die Nationalspielerinnen fast ausschliesslich vom VBC Galina oder von Volley Mauren-Eschen kommen.

Sympathische Art sich zu präsentieren

Für Sponsoren bietet sich mit den

Galina Girls eine Chance sich in der gesamten Schweiz auf eine sympathische Art und Weise zu präsentieren und auch den Frauensport zu unterstützen. Im Vergleich zum Fussball ist dies zudem relativ kostengünstig und die Gelder fliessen zu einem grossen Teil direkt in die Förderung der Spielerinnen und nicht in deren Gehälter oder Prämien. Das Damen 1 –Team des VBC Galina bestreitet aktuell die Meisterschaft mit einem Minibudget von rund CHF 20'000 plus Trainerkosten. Für die NLB wird dieses Budget sicherlich nochmals aufgestockt werden müssen. Mit einem Budget von rund CHF

500'000.00 ist man in der Schweiz bei den Top-Drei Teams mit dabei und kann um den Meistertitel mitspielen. Für Liechtenstein bietet sich zudem die grosse Chance international zu spielen, da man einen internationalen Startplatz vergeben darf. Für ein international tätiges Unternehmen wäre dies natürlich eine gute Möglichkeit sich international zu präsentieren und für Furore zu sorgen mit einem Team aus dem kleinen Liechtenstein. Davon träumen die Verantwortlichen des VBC Galina schon seit längerer Zeit, doch es konnte bislang noch kein Partner gefunden werden, der dieses Abenteuer mitbestreiten will. Wie man in ganz Europa sehen kann,

braucht es für so eine Geschichte ein Unternehmen, das sich hinter die Pläne stellt und die sich bietenden Möglichkeiten medial für sich nutzen will.

Sollten Sie oder Ihr Unternehmen Interesse daran haben die Galina Girls zu unterstützen, würde sich Markus Mathis – seines Zeichens Verantwortlicher Sponsoring – über eine E-Mail freuen: mathis@vbcgalina.li

VBC Galina steht ein für die Jugendförderung Beim VBC Galina wird viel Wert auf die Jugendarbeit gelegt. Insgesamt gibt es momentan 11 Mannschaften im Jugendbereich für alle Alters- und Stärkeklassen. Bereits mit 8 Jahren kann man seine ersten Schritte im Volleyball machen. Sowohl bei den Mädels als auch bei den Knaben gibt es dafür Einsteigergruppen, bei denen die jungen Talente den Volleyballsport spielerisch kennen lernen. Neben dem wöchentlichen Training können die Kids ihr Können ab September ein Mal im Monat bei der Bündner Minitour unter Beweis stellen. In diesem Alter geht es vor allem um allgemeine Bewegungserfahrung und dem Spaß an der Spielsportart Volleyball. Einsteigergruppen: Knaben: Mädchen: Mittwoch von

Freitag von 17:15 Uhr – 18:30 Uhr Primarschule Ebenholz Matthias Wachter wachtermat@gmail.com Tel: 00423/79 16727 Dienstag von 17:30 Uhr – 18:50 Uhr Mühleholz 2 Vaduz 17:00 Uhr – 18:15 Uhr Mühleholz 2 Vaduz Marc Demmer demmer@vbcgalina.li Tel: 00423/79 13458

Volleyball für alle Leistungsniveaus Nachdem man in den Einsteigergruppen die Grundfähigkeiten und koordinativen Vorraussetzung erlernt hat, kann man in den älteren Volleyballgruppen sein Können verfeinern. Im Mädchenbereich bietet sich dazu die Gelegenheit je nach Interesse und Motivation in 2 verschiedenen Leistungsbereichen zu trainieren. In jedem Altersbereich ab 13 Jahren bietet der VBC Galina ein Leistungsteam, welches 3 mal in der Woche leistungsbezogen trainiert und ein Plauschteam, das 2 mal in der Woche trainiert. Diese Teams nehmen an den Regionalmeisterschaften des Schweizer Volleyballverbands (Swiss Volley) teil. Immer wieder schafften es die Galinesinnen dabei in der Vergangenheit in den verschiedenen Altersklassen Regionalmeistertitel zu erringen und sich für die schweizer Meisterschaften zu qualifizieren, um sich dort mit den besten Athleten der ganzen Schweiz zu messen. Natürlich steht bei allen Teams der Spaß im Vordergrund. Auch im Knabenbereich sind alle Altersklassen besetzt und man ist nicht weniger erfolgreich unterwegs. Auch hier erspielt man sich immer wieder die Teilnahme an den schweizer Meisterschaften. Bei beiden Geschlechtern ist auch ein Quereinstieg möglich. Gerade, wenn man vorher eine andere Sportart gemacht hat, ist ein Quereinstieg bis 16 Jahren keine Seltenheit. Immer wieder schaffen es junge Menschen, die erst relativ spät zum Volleyball kommen, durch das gezielte Training

des VBC Galina noch ein hohes Niveau zu erreichen und wenn einen der «Volleyballvirus» einmal befallen hat, lässt er einen sowieso nicht mehr los. Beachvolleyball im Sommer Im Sommer trainieren die Jugendteams natürlich auch die Strandvariante. Auf den verschiedenen Beachvolleyballplätzen in Liechtenstein wird sich mit Spaß und Leidenschaft durch den Sand «gewühlt». Auch hier unterscheidet man im Club zwischen den leistungsorientierten Turnierspielern und den Plauschspielern. Während die einen ihr Können im Schwimmbad zeigen, besuchen die Leistungsspieler am Wochenende die schweizer Turnierserie. Auch hier zeigen die liechtensteiner Athleten immer wieder Topleistungen und qualifizieren sich für die schweizer Meisterschaften im August. Und auch dort sind Spitzenresultate keine Seltenheit, stellvertretend hierfür stehen der 2. Platz im letzten Jahr bei den Knaben unter 21 Jahren und der 4. Platz in der Kategorie Mädchen unter 18 Jahren im Jahr zuvor. Wie auch immer man den Volleyballsport betreiben will, beim VBC Galina kann man das auf jeglichem individuellen Level tun. Letztlich aber bleibt eins bestehen: GALINA ROCKS!!!

Kontakt Männerabteilung: Matthias Wachter wachtermat@gmail.com Tel: 00423/79 16727 Kontakt Frauenabteilung: Marc Demmer demmer@vbcgalina.li Tel: 00423/79 13458 Webseite: www.vbcgalina.li


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Erfolgreich sein und noch enger zusammenwachsen Von Herbert Oehri

Mit 26 Punkten aus elf Spielen steht der FC Schaan in der 2. Liga regional auf Platz zwei der Tabelle. „Die drei Punkte, die auf Arbon noch fehlen, können wir mit unserer Qualität mit Sicherheit wettmachen“, zeigt sich der Präsident des FCS, Michael Winkler, optimistisch. Nach der letzten Saison, in der man bis zum Schluss gegen den Abstieg spielte, folgte eine starke Entwicklung. Man werde in der sportlichen Abteilung alles tun, um auch in der Rückrunde zu überzeugen. Wenn alle weiterhin an einem Strang ziehen, könne es sicher gelingen, das höchste Ziel zu erreichen. „Auch wenn wir derzeit noch nicht aktiv auf der Suche nach einem Bus-Sponsor sind“, schmunzelt der Schaaner. „Ausserdem werden wir darauf hinarbeiten, dass sich die Spieler bei uns wohl fühlen. Wir wollen auch auf die nächste Saison das Team in dieser Form zusammenhalten, auch wenn einzelne Spieler bereits von Teams aus höheren Ligen umgarnt werden.“ Die Mannschaft soll in dieser Form miteinander wachsen und miteinander die Erfolge feiern, die sie verdient.

Ein Feuerwerk zum Abschluss

Mitte März wurde bekannt, dass der FC Schaan ab dem Sommer nicht mehr mit Daniele Polverino verlängern wird. „Die Mannschaft, Daniele und der Vorstand haben die Situation eingehend diskutiert und analysiert. Wir wollen alle zusammen bis im Sommer mit ungebrochener Motivation miteinander weiter arbeiten“, betont der Präsident die professionelle Einstellung des

: Die erste Mannschaft des FC Schaan spielte eine überzeugende Hinrunde. „Das Ziel muss es sein, diesen Trend beizubehalten“, sagt Präsident Winkler, der von der Juniorenarbeit des Vereins schwärmt und auch keine Angst um die Zukunft von Trainer Daniele Polverino hat, mit dem der Vertrag im Sommer nicht verlängert wird.

Nachhaltigen Erfolg sichern: Auf Spielern wie Agim Zeciri (Bild) will der FC Schaan auch in den nächsten Saisons seinen Erfolg aufbauen.

Teams und des Trainers. „Dass wir einen neuen Trainer suchen, hat nichts mit dem Sportlichen zu tun. Ich denke, dass sich Daniele für höhere Aufgaben empfohlen hat und auch eignet“, stellt er Polverino ein positives Zeugnis aus. Die Arbeit des letzten Jahres spricht jedenfalls für den Italiener und seine Erfolge dürften auch Vereinen aus höheren Ligen nicht im Verborgenen geblieben sein. Immerhin wurde er beim LFVAward für den Titel „Trainer des Jahres“ nominiert. Je erfolgreicher das Team bis zum Sommer ist, desto höher sei dann auch die Qualität von Daniele Polverino einzuschätzen.

Die Junioren laufend einbinden

Was dem Verein besonders am Herzen liegt, ist die Vernetzung

der einzelnen Vereins-Abteilungen. „Nur wenn wir es schaffen, dass sich die Aktiv- mit der Juniorenabteilung enger vernetzt, gelingt es uns, ein starkes WirGefühl zu schaffen und den Verein noch attraktiver zu machen“, erklärt Winkler. Das Ziel müsse es weiterhin sein, möglichst vielen jungen Spielern den Einstieg in den Aktiv-Fussball zu ermöglichen. „Der FC Schaan ist seit Jahrzehnten bekannt für seine gute Jugendarbeit. Und hier möchten wir in Zukunft weiterhin eine wichtige Rolle spielen.“ Dabei soll auch die Zusammenarbeit mit den Azzurri Schaan als Verein im Verein immer weiter vertieft werden. „Wenige Vereine haben das Glück wie wir auf der Rheinwiese, auf demselben Platz eine 2.- und eine 3.-Liga-Mann-

schaft zu haben. Wir decken hier gemeinsam eine grosse Bandbreite an Spielerqualitäten ab. Darauf dürfen wir stolz sein“, unterstreicht der agile und erfolgreiche Schaaner Präsident.

Starke Kooperationen zum Wohle der Spieler

Mit dem Aufstieg in die 1. Stärkeklasse der A-Junioren im Herbst konnten die Schaaner weitere Früchte der starken Nachwuchsarbeit ernten. Die Kooperationen mit dem FC Ruggell (A- und BJunioren) und Vaduz (C-Junioren) haben sich hier bewährt. „Auf diesem Weg soll es weiter gehen. Wenn die Jungen bei den A-Junioren schon auf hohem Niveau spielen, steigen ihre Chancen, den Sprung in die Kampfmannschaft zu schaffen.“


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FC Triesenberg: Wir wollen Klassenerhalt sichern Von Herbert Oehri

: Der FC Triesenberg gehört seit zwei Jahren zur Gilde des regionalen Fussballs, zur 2. Liga. Man hört oft den Ausspruch, dass das zweite Jahr, das schwierigste Jahr für den Verbleib in der Klasse sei. Daran ist ein Kern Wahrheit. Auch wenn man auf die Entwicklung beim Zweitligaverein FC Triesenberg schaut.

Derzeit liegt die 1. Mannschaft mit zehn Punkten aus elf Spielen über dem ominösen Strich, allerdings mit einem Vorsprung von sechs Punkten auf den FC Rüthi. Die Verantwortlichen des FC Triesenberg brauchen sich also (noch) keine grossen Sorgen um den Klassenerhalt machen. Dennoch ist es für Vereinspräsident Franz Schädler klar: «Unsere Zielsetzung war von Anfang klar: Klassenerhalt. Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben». Ist Franz Schädler zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Meisterschaft? – Dazu Franz Schädler: «Im Grossen und Ganzen sind wir sehr zufrieden mit dem Verlauf der Meisterschaft. Vor allem in den Vorbereitungsspielen auf die Frühjahrsrunde haben wir sehr gute Spiel gezeigt. Ich hoffe, dass wir diesen Elan mit in die Meisterschaft nehmen können.

Karsamstag: Rückrundenstart

Der FC Triesenberg startet heute Samstag um 17.00 Uhr in die Rückrunde der 2.Liga-Meisterschaft mit dem Heimspiel gegen den FC St. Margrethen. Die Rheintaler liegen in der Kragenweite der Berger. In der Herbstrunde spielten die Liechtensteiner in St. Margrethen 2:2. Zu Hause wird ein Sieg angepeilt. Die Rheintaler liegen gerademal zwei Punkte vor Triesenberg auf dem 9. Tabellenrang. Zuhause sind die Berger eine Macht. Der FC Triesenberg ist bekannt für seine aussergewöhnlich gute Nachwuchsarbeit. Wir wollten

Der FC Tiesenberg verfügt über Jahrzehnte eine vorbildliche Juniorenförderung.

deshalb wissen, wie es mit der Nachwuchsförderung im jüngsten Fussballverein des Landes steht. Der Vereinsboss hebt dabei hervor, dass der FC Triesenberg einige sehr gute Junioren habe. Es freue ihn zudem, dass in der Gemeinde etwa 80 Prozent der Jungs Fussball spielen. Ein wahrhaftig grosser Anteil. Er schränkt allerdings ein, dass «wir Probleme haben, eine schlagkräftige Juniorenmannschaft zu stellen, sobald es in den Elferfussball gehe».

Wir wollten auch wissen, wie die künftige Arbeit im Vorstand aufgeteilt werde, nachdem der bisherige Vizepräsident Matthias Voigt zum Präsidenten des Liechtensteiner Fussballverbands (LFV) gewählt worden ist. Dazu Vereinspräsident Franz Schädler: «In einem Monat steht die Generalversammlung an. An dieser sind mehrere Ämter im Vorstand neu zu besetzen. Und dann geht die Arbeit im Vorstand normal weiter».


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28. Vaduzer Städtlelauf

LCV Leichtathletik Club Vaduz

Samstag, 5. Mai 2012 ab 14:00 Uhr

Countdown

zum 28. Vaduzer Städtlelauf : Am 5. Mai 2012 findet der traditionelle Vaduzer Städtlelauf bereits zum 28. Mal statt. Der Leichtathletik Club Vaduz lädt alle Laufsportbegeisterten recht herzlich zu diesem Highlight der Saison ein. Leichtathletik. – Damit der LC Vaduz allen Teilnehmern wiederum ein unvergessliches Lauferlebnis bieten kann, laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Wie schon in den vergangenen Jahren legt der Veranstalter grosses Augenmerk auf den Breitensport. Mit den 20 Kategorien ist es Läuferinnen und Läufern egal welchen Alters möglich, beim Städtlelauf mit zu machen. Die Zeit soll dabei weniger eine Rolle spielen – dabei sein ist das

Motto und das am Besten gleich mit der ganzen Familie.

Gratisstart für Kinder bis 10 Jahre

Damit der Vaduzer Städtlelauf zu einem wirklichen Familienlauf für Eltern und Kinder jeglichen Alters wird, dürfen Kinder bis 10 Jahre, dank der Unterstützung eines Laufsponsors, wiederum gratis starten. Jeder kann und soll mitmachen, es gibt für alle Teilnehmer

wieder attraktive Finisherpreise. Dabei soll der Spassgedanke immer im Vordergrund stehen! Wie schon in den vergangenen Jahren besteht wieder die Möglichkeit sich mit einer Gruppe von drei bis fünf Teilnehmern als Team anzumelden. Die Gruppen laufen im Städtle eine Runde von 2.2 km, wobei nicht die schnellste, sondern die originellste Mannschaft gewinnt. Man darf also auch hier wieder auf eine farbige und lustige Runde gespannt sein.

Info und Anmeldung Sämtliche Informationen sind auf der Homepage www.lvc.li oder www.vaduzer-staedtlelauf. li zu finden. Die Anmeldung ist per Internet bis zum 29. April möglich. Nachmeldungen werden bis zu einer Stunde vor dem jeweiligen Kategorienstart mit einem kleinen Aufpreis entgegen genommen.


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Thierrys Traum lebt … : Das 19-jährige Fußball-Talent Thierry Alain Mbougno darf weiter von der großen Karriere in Europa träumen. Nachdem der junge Kameruner bei seinem ersten Besuch im Herbst 2011 die Verantwortlichen sportlich und persönlich überzeugen konnte, bekommt er jetzt eine echte Chance. Und zwar im Fürstentum Liechtenstein.

Stehen Thierry bei seinem Karrierestart in Europa in allen Belangen zur Seite: Tobias Weidinger und Lydia Kelner vom in Schaan ansässigen Sportmanagement-Unternehmen sporteo.

Thierry Mbougno ist einer von tausenden jungen Afrikanern, die den Traum vom Fußballprofi und vom besseren Leben in Europa träumen. Ein Traum, der genährt wird von erfolgreichen Vorbildern wie Michael Essien aus Ghana, Didier Drogba von der Elfenbeinküste oder Samuel Eto'o aus Kamerun. Diese großen Weltfußballer haben gezeigt, dass es möglich ist. Dass es ein afrikanischer Junge schaffen kann ganz nach oben zu den Topadressen des europäischen Fußballs zu kommen. FC Chelsea, FC Barcelona oder Inter Mailand. Relativ bescheiden nimmt sich dagegen die erste Adresse von Thierry Mbougno aus: FC Schaan. Und dennoch ist es diese Adresse, die Thierry seinen großen Traum weiterträumen lässt und die ihn dankbar macht. Denn auch für ein außerordentliches Talent ist es

nicht selbstverständlich überhaupt eine Chance zu bekommen. Das ist eine Lektion, die Thierry schon gelernt hat.

Mehr als ein Spiel

Fußball in Afrika ist mehr als ein Spiel – viel mehr. Der Rasen, der die Welt bedeutet, birgt hier existenzielle Hoffnungen und Träume. Vor allem den Traum vom besseren Leben weit weg in Europa. Die WM 2010 in Südafrika tat das ihre dazu, dass noch mehr Kinder und Jugendliche auf das Entdeckt werden und auf den Sprung nach Europa hoffen. Oft trifft die Sehnsucht dieser vielen jungen Afrikaner auf eine harte Realität, denn im Schatten der wenigen Erfolgsgeschichten afrikanischer Fußballtalente stehen auch zahllose geplatzte Träume. Von Samuel Eto'o – Landsmann von Thierry

Mbougno und vier Mal zum besten Spieler Afrikas gewählt – stammt der Satz, der mittlerweile auch Buchtitel ist: "Ich werde rennen wie ein Schwarzer, um zu leben wie ein Weißer." Ein vielsagender und manchen Fußballromantiker auch desillusionierender Satz.

«Ein starker 6-er»

Zurück zu Thierry Mboungo, dessen Traum noch lebt. Am 27. März hatte Thierry seinen ersten Einsatz beim FC Schaan. 6:1 entschieden die Azzurri das Freundschaftsspiel gegen den FC Weinfelden-Bürglen für sich, Thierry spielte die zweite Halbzeit und konnte sich den Respekt von Trainer Daniele Polverino erarbeiten. «Ein starker 6-er, der Junge hat Potenzial», so Polverino, der bereits im Frühjahr auf den zweikampfstarken Kameruner bauen möchte. Für Thierry

ist das eine echte Chance, denn es ist vor allem Zeit, die der 19-jährige braucht. Zeit, um in Europa anzukommen, die Kultur zu verstehen und sich mit den neuen Gegebenheiten zurechtzufinden. Aber auch Zeit auf dem Spielfeld um das europäische Fußballspiel kennenzulernen, Lauf- und Spielwege zu integrieren und sich taktisch weiterzuentwickeln. «Erst dann wird Thierry sein eigentliches Potenzial realisieren können und das ist durchaus eines, das ihn für höhere Aufgaben empfiehlt», so Tobias Weidinger von der internationalen Sportagentur sporteo, die den jungen Kameruner persönlich betreut. Deren Aufgaben reichen dabei weit über die sportliche Begleitung hinaus. So wurde Thierry bei sporteo als Voluntär angestellt um ihm neben dem Fußball auch eine wirtschaftliche Grundausbil-


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dung zukommen zu lassen. Hier lernt Thierry die Basics im Office Management und wird zudem in die Projektarbeit involviert. Auch Sprachkurse werden von sporteo organisiert. «Wenn es mit dem Profifußball nicht klappen sollte – und Garantie gibt es gerade im Fußballgeschäft dafür keine – dann soll Thierry dennoch von seiner Zeit hier nachhaltig profitieren», so Weidinger. Vorerst wird aber alles dafür getan, dass Thierrys Traum Wirklichkeit werden kann. Von sporteo, aber auch von Thierry selbst: Neben seinem Training beim FC Schaan absolviert er zusätzliches Individualtraining am Olympiastützpunkt des Landes Vorarlberg. «Mein großer Traum ist es, irgendwann einmal in Barcelona zu spielen. Dafür gebe ich alles», so Thierry. Seine erste Station in Schaan wird er dann hoffentlich nicht vergessen haben.

Bei sporteo ist Thierry als Volontär im Einsatz.

Mentoring by sporteo

Grüner Rasen statt roter Erde, Minusgrade statt Hitze. Hier ist für Thierry Mbougno so ziemlich alles neu und anders. Auch der Fußball selbst.

Neues, altes Gesicht bei sporteo Nach elf Jahren kehrt der Kommunikations- und Marketingexperte Patrick Fürnschuss wieder an seine alte Wirkungsstätte beim Internationalen Sportmanagement-Unternehmen sporteo zurück. «Auch wenn sich Name und Firmensitz mittlerweile geändert haben (A.d.R.: ehemals Lenhart AG in Eschen), der Geist und die führenden Köpfe sind immer noch dieselben. Und das hat richtig Potenzial», freut sich der 40-jährige Lustenauer auf seine neue Aufgabe in der Geschäftsführung von sporteo.

Patrick Fürnschuss war bereits als Profi-Fussballspieler unter den Fittichen von sporteo-Eigentümer Josef Lenhart und arbeitete nach Karriereende vier Jahre im Sponsoringbereich des Unternehmens, zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung. Nach führenden Funktionen als Etat Direktor und Strategischer Planer in der Werbebranche sowie als Unternehmenssprecher des grössten Vorarlberger Sozialunternehmens kehrt er nun zurück «in die Welt des Sports und der grossen Ideen», so Fürnschuss.

Thierry Alain Mboungo ist neben europäischen und amerikanischen Fußballerspielern das erste junge Talent aus Afrika, das im Mentoring-Programm von sporteo Aufnahme gefunden hat. Topspieler wie Adi Hütter (Ex-Internationaler, nunmehr Trainer beim SCR Altach), Georg Margreitter (Austria Wien), aber auch der US-Boy Joshua Gatt (Molde FK) haben auf die Dienste des Schaaner Sportmanagement-Unternehmens vertraut. Prominente Fürsprecher wie Hanspeter Rothmund (Football is more), Medienunternehmer Herbert Oehri (Medienbuero), aber auch der internationale SoccerConsultant Ton Poldner halfen mit, dass das Projekt «Thierry» in Liechtenstein starten konnte.


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29.03.12 10:07


business:zeit LGT-erfolgreich in schwierigem Umfeld

Es ist schon verblüffend. Die LGT Bank in Liechtenstein AG ist selbst im momentanen schwierigen Umfeld, in welchem fast alle Bankinstitute zu kämpfen haben, erfolgreich. Nicht nur in den ausländischen Wachstumsmärkten, sondern auch hier in Liechtenstein. Ein Team unter der Leitung von Otto Biedermann erklärt warum. Seite 46

Briefmarken als Sympathieträger

Die Liechtensteiner Briefmarken haben einiges zu feiern und werden gefeiert. Zum einen stehen die Marken heuer im 100. Jubiläumsjahr und zum anderen werden Liechtensteins Briefmarken auf dem asiatischen Markt immer beliebter. Herbert Rüdisser, Geschäftsleiter der FL Post, verrät in unserem Interview die Pläne der Philatelie Liechtenstein. Seite 49

Auf ausländische Fachkräfte angewiesen

Unsere Wirtschaft ist in hohem Masse auf ausländische Fachkräfte angewiesen, um den qualitativ hohen Standard ihrer Produkte und Dienstleistungen weiterhin gewähren zu können. Nachfolgend geht Dr. Patrick Schürmann, LL.M vom namhaften Advokaturbüro Dr. Dr. Batliner und Dr. Gasser der Frage der rechtlichen Ausgestaltung der Bestimmungen betreffend den Aufenthalt ausländischer Staatsbürger in Liechtenstein nach. Seite 50

Jungunternehmer sorgen für frischen Wind präsentiert von

Das Gewschwisterpaar Näscher aus Schaan führt das Traditionsunternehmen des Vaters fort. Wir stellen das Unternehmen und ihre Leistungen vor. Seite 52


business:zeit

Fürstliche Bankdienstleistungen aus einer Hand LGT: In Liechtenstein mit vollständigem Angebot : Die LGT ist selbst im derzeitig schwierigen Umfeld erfolgreich – nicht nur in den ausländischen Wachstumsmärkten, sondern auch in Liechtenstein. Einer der Gründe dafür ist der überzeugende Beratungsansatz. Dank der stabilen Eigentümerstruktur, einer langfristig orientierten Strategie und der durchwegs umsichtigen Geschäftspolitik ist die LGT Bank in Liechtenstein weiterhin auf Erfolgskurs. «Begeisterte Kunden machen unseren Erfolg aus», erklärt Otto Biedermann, Bereichsleiter Direktkunden Liechtenstein, und bekräftigt: «Darauf beruht unser Erfolg heute und auch in Zukunft.» Das durch ausserordentliches Engagement und kompetente Beratung aufgebaute Vertrauen zahle sich besonders in schwierigen Zeiten aus. Die LGT Bank in Liechtenstein verfolgt einen eigenen Beratungsansatz. «Wir denken nicht in Produkt- und Anlagekategorien», erklärt Otto Biedermann. «Wir bilden verschiedene Risiko-Szenarien ab. Anhand dieser eruieren wir gemeinsam mit dem Kunden sein persönliches Anlageprofil, aus dem wir in Zusammenarbeit mit den Spezialisten aus dem Asset- und Portfoliomanagement die massgeschneiderten Lösungen entwickeln.»

läutert Otto Biedermann. Hat der Kunde entschieden, wie sein Vermögen strukturiert sein soll, wird das Portfolio aus den besten Produkten der ausgewählten Anlagekategorien zusammen-

gestellt. Und das unabhängig vom Anbieter. «Wir entwickeln unsere ganzheitlichen Finanzlösungen für unterschiedliche Bedürfnisse und Lebenssituationen. Uns ist es wichtig, dass

ein Produkt zum Kunden passt und nicht, welcher Anbieter die Performance verantwortet.» Diese Unabhängigkeit in der Auswahl des Produktanbieters ist eine Säule der Kundenzu-

Passend zur individuellen Anlagephilosophie

Bei der Entwicklung der Lösung stehen der Mensch und die zu ihm passende Anlage- und Risikophilosophie im Vordergrund. «Ausgangslage für ein erfolgreiches Anlagegespräch ist die genaue Analyse der Gesamtvermögenssituation», er-

Engagiert für individuelle Lösungen: Roman Frick, Thomas Schädler (vorne, v.l.), Bianca Tschütscher, Otto Biedermann, Martina Ackermann-Hoch (mitte, v.l.), Alice Zweidler, Mario Büchel (hinten, v.l.) von der LGT Bank in Liechtenstein.


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Otto Biedermann, Bereichsleiter Direktkunden Liechtenstein der LGT Bank in Liechtenstein

friedenheit und ein wichtiger Grund für die langjährige Partnerschaft von Kunde und LGT.

«Wir freuen uns über jeden Neukunden»

Vom Konto bis zu Finanzierungen

Otto Biedermann, Bereichsleiter Direktkunden Liechtenstein der LGT Bank in Liechtenstein über Erfolg in schwierigen Zeiten, was er Kunden rät und wem die LGT offen steht.

Neben den bekannten PrivateBanking-Dienstleistungen und ihren oft mit Awards ausgezeichneten Produkten bietet die LGT Bank in Liechtenstein an ihrem Heimatstandort das komplette Paket an Bankdienstleistungen – vom Gehaltskonto mit Online-Banking und Kreditkarten bis hin zu Krediten und Im mobi l ien f i na n z ier u ngen. «Eine Bank ist nur dann erfolgreich, wenn sie im Heimmarkt stark positioniert ist», sagt Otto Biedermann. Er und sein Team wissen um die Vorbildstellung der LGT als grösste Liechtensteiner Bank. Und sie nehmen das als Ansporn, dieser Rolle für alle Kunden zu entsprechen. Denn eines ist für alle gleich: Für private Kleinanleger, Finanzintermediäre und institutionelle Kunden wie Pensionskassen und öffentlich rechtliche Körperschaften werden mit dem gleichen Engagement individuelle Lösungen massgeschneidert.

Lie-Zeit: Die LGT hat vor kurzem gute Zahlen vorgelegt. Wie machen Sie das?

Otto Biedermann: Unser Erfolg sind begeisterte Kunden – diese empfehlen uns weiter und vor allem halten sie uns lange die Treue. Je besser man sich kennt, desto vertrauensvoller ist die Zusammenarbeit. Das wirkt sich auch auf das Beratungsergebnis aus. Deshalb möchten wir mit unseren Kunden langfristig zusammenarbeiten. Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor ist die langfristige strategische Ausrichtung der LGT. Als von einer Unternehmerfamilie geführte Bank haben wir auch in guten Zeiten sehr risikobewusst agiert und für schlechte Zeiten vorgesorgt. Das macht sich jetzt bezahlt.

Was raten Sie Kunden in den derzeitigen turbulenten Wirtschaftszeiten?

Die letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig es ist, das Risiko zu streuen, indem man sein Vermögen auf verschiedene Anlageklassen, Währungen und Länder aufteilt. Pauschale Tipps werden jedoch der individuellen Situation nicht gerecht. Bevor wir eine Empfehlung abgeben, analysieren wir genau die aktuelle Situation unseres Kunden und welche kurz-, mittel- und langfristigen Ziele er verfolgt – ob privat, beruflich oder familiär. Erst wenn man die individuelle Situation berücksichtigt, können wir einen massgeschneiderten Anlagevorschlag erstellen. Für diesen ziehen wir – wiederum je nach Ausgangslage – die erforderlichen Spezialisten bei.

Wie viel Vermögen muss man mitbringen, um in den Genuss der individuellen Beratung zu kommen? In Liechtenstein braucht ein potentieller Neukunde – anders als für Privatbanken allgemein üblich – kein Mindestanlagevermögen, um Kunde der LGT zu werden. Für die Bewohner Liechtensteins bieten wir alle Bankdienstleistungen mit fürstlichem Service an.


business:zeit

«Briefmarken sind sympathische Botschafter»

Von Verena Cortés

Herr Rüdisser, Sie waren kürzlich in China und haben im Bereich Philatelie Kontakte zu Händlern, Sammlern und der chinesischen Post intensiviert – welche Ergebnisse sind dabei herausgekommen? Die Kontakte bestehen schon seit längerem, insbesondere seit der Herausgabe einer Gemeinschaftsmarke im Jahr 2005 und einer Sonderausgabe anlässlich der EXPO 2010 in Shanghai. Nun haben wir die bestehenden Kontakte intensiviert, auch durch die erst kürzlich erschienene «Drachenmarke», die speziell auf den asiatischen Markt zugeschnitten ist. Das 2012 gilt in der chinesischen Astrologie als

Weltneuheit Drachenmarke: Das Sujet wurde mit modernster Lasertechnik ausgeschnitten.

: Die Liechtenstein Briefmarken haben einiges zu feiern. Zum einen stehen die Marken heuer im 100. Jubiläumsjahr und zum anderen werden die Liechtenstein Briefmarken auf dem asiatischen Markt immer beliebter. Herbert Rüdisser, Geschäftsleiter der Liechtensteinischen Post, berichtet im Gespräch über die Pläne der Philatelie Liechtenstein. Jahr des Drachen und wir haben dies als Anlass für den Start eines Zyklus für TierkreiszeichenMarken genutzt. Diese Marke stellt eine Weltneuheit dar, da sie mittels modernster Technologie in der Scherenschnitttechnik realisiert wurde. Zudem haben wir noch zwei neue Sammlerclubs in Peking und Shanghai gegründet und in Hongkong die Weichen für die Herausgabe einer Gemeinschaftsbriefmarke gestellt. Weshalb ist der asiatische Markt für Briefmarken aus Liechtenstein so interessant? In den heimischen Stammmärkten wie Deutschland, Österreich, der Schweiz und auch in Liechtenstein sieht es leider so aus, dass die Sammelleidenschaft zurück geht. Die jungen Menschen sammeln eher keine Briefmarken mehr, da dies nicht mehr dem Zeitgeist entspricht. Wir sehen uns ständig nach neuen Märkten um und haben festgestellt, dass Briefmarken in der Volksrepublik China teilweise noch als Anlageobjekte gesehen werden und die Sammelbereitschaft dort heute sehr hoch ist.

atischen Sammlern gibt es nicht. Früher haben die europäischen Sammler gerne die Marken verschiedener Länder gesammelt. Heute geht der Trend ganz klar zu Motiv-Sammlern, sowohl in Europa als auch in China. Egal ob Landschaften, Kunst, Sport oder Kulturgüter, Motiv-Sammler legen sich auf ein Motiv fest und fokussieren ihrer Sammelleidenschaft auf diese Motive. Mit der «Drachenmarke» ist eine Marke konzipiert worden, die auf den asiatischen Markt zugeschnitten ist – was heisst das? Wir waren uns bewusst, dass wenn wir uns auf dem asiatischen Markt durchsetzen wollen, müssen wir hinsichtlich der Motive den asiatischen Sammler ansprechen. Die asiatischen Tierkreiszeichen sind ein sehr populäres Motiv. Deshalb haben wir das Drachenmotiv gewählt und es mit der Scherenschnitttechnik, die auch in der Schweiz Tradition hat, kombiniert und somit eine raffinierte und einmalige Briefmarke geschaffen.

Unterscheiden sich die asiatischen Briefmarken-Sammler von den europäischen Sammlern?

Die Liechtenstein Briefmarken feiern das 100-jährige Jubiläum, welche Bedeutung hat dieses Jubiläum für die Liechtensteinische Post?

Wirklich grosse Unterschiede zwischen europäischen und asi-

Für die Post ist dieses Jubiläum eine grosse Ehre, insbesondere

Herbert Rüdisser, Geschäftsleiter der Liechtensteinischen Post AG

weil die Philatelie erst im Jahre 2006 in die Liechtensteinische Post AG integriert wurde. Wir versprechen uns durch das Jubiläumsjahr, das Sammlerinteresse wieder zu beleben. Briefmarken sind sympathische und neutrale Botschafter eines Landes. Was steht hinter der Faszination Briefmarke? Ich sehe das Sammeln von Briefmarken als ein bereicherndes Hobby. Der Sammler setzt sich mit verschiedenen Themen wie Kunst, Geschichte und Kultur auseinander und er erhält einen neuen Zugang zu anderen Menschen und Kulturen. Zudem reflektieren Briefmarken immer


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auch ein stückweit den Zeitgeist der jeweiligen Epoche. Gleichzeitig haben die Briefmarken auch ein völkerverbindendes Element, wie zum Beispiel die GemeinVeranstalter schaftsbriefmarken zeigen. Liechtensteinische Post AG – Philatelie Liechtenstein Liechtensteiner Philatelisten Verband Die Philatelie ist nicht das einzige Steckenpferd der Post. Die Post hatSchirmherr sich zu einem wahren DienstleisS.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein tungsunternehmen mit verschiedenen Serviceleistungen entwickelt. Welche Entwicklungen fürEröffnungsfeier die Post sehen Sie für die Zukunft?Donnerstag, 16. August 2012, 11 Uhr, SAL Schaan Die Post befindet sich heute Öffnungszeiten aufgrund der neuen Kommunikationstechnologien in einemDonnerstag 16. August 2012 von 12 - 17 Uhr schwierigen Umfeld. Das klassiFreitag 17. August 2012 von 10 - 17 Uhr sche Postgeschäft, insbesondereSamstag Sonderausgabe zum10 Jubiläum zeigt die regierenden Fürsten seit der Veröffentlichung der 18. Die August 2012 von - 17 Uhr Liechtensteiner der Brief, geht zurück und deshalbSonntag 19. ersten August 2012 vonBriefmarke. 10 - 15 Uhr suchen auch wir ständig nach neuEintritt frei! en Tätigkeitsfeldern, wie beispiels- trag zur Finanzierung des Poststel- schen Post gemanagt wurde nicht Dienstleistungen selbst. Für die weise die elektronischen Zustel- lennetzes. Die Post AG arbeitet so. Auch sind postnahe Felder wie Post AG bedeutet dies für die Zulungsplattformen. Früher hat dieFestabend auch eng mit dem lokalen Gewer- das Anbieten von Werbeplattfor- kunft, eine Balance zwischen einer Post über die ZustellungsformSamstag, be zusammen und vergibt jährlichUhr,men für uns geworden. guten Rendite und dem Service 18. August 2012, 18.30 Vaduzer Saalattraktiv Karten im Vorverkauf - keine Abendkasse bestimmt, heute bestimmt der Aufträge in der Höhe von rund Die Entwicklung der letzten Jahre Public zu finden. Das heisst fläKunde wie er die Post erhalten will. 5 Millionen Franken im Land ist erfreulich und positiv, wir sind chendeckende Dienstleistungen Der Verkauf von Drittartikeln inAusstellung/Börse Liechtenstein. Das war früher, als nicht auf Steuergelder angewie- im ganzen Land zu attraktiven • Ehrenhof den Poststellen leistet einen Beidie Post noch von der Schweizeri- sen und tragen uns mit unseren Preisen anbieten zu können. • Liechtenstein Salon Anzeige • Multinationale Neuheitenschau (Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein) • Sonderschau 100 Jahre Liechtenstein Briefmarken mit Publikumswettbewerb • Sonderschau Ansichtskarten • Münzen • Jugendcorner • Postgesellschaften aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Färöer, Åland und Liechtenstein • Händlerbörse mit vielfältigem Angebot

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Schaan


business:zeit

Die Regelung des Aufenthalts ausländischer Staatsbürger in Liechtenstein Von Dr. Patrick Schürmann, LL.M.

: Die liechtensteinische Wirtschaft ist in hohem Masse auf ausländische Fachkräfte angewiesen, um den qualitativ hohen Standard ihrer Produkte und Dienstleistungen gewährleisten zu können. Nachfolgend soll deshalb die rechtliche Ausgestaltung der Bestimmungen betreffend den Aufenthalt ausländischer Staatsbürger in Liechtenstein kurz dargelegt werden.

ALLGEMEINES Obwohl Liechtenstein seit 1995 Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) ist und auch im EWR die vier Grundfreiheiten der Europäischen Union gelten, konnte sich Liechtenstein insbesondere im Hinblick auf die Personenfreizügigkeit besondere Regelungen mit den Mitgliedstaaten des EWR und der EU ausbedingen. Nach wie vor herrscht hinsichtlich Niederlassung und Aufenthalt ausländischer Staatsbürger in Liechtenstein keine absolute Personenfreizügigkeit. Die Ein- und Ausreise, der Aufenthalt sowie der Familiennachzug von EWR- oder Schweizer Staatsangehörigen bzw. von deren Familienangehörigen werden im Personenfreizügigkeitsgesetz geregelt. Für ausländische Familienangehörige liechtensteinischer Staatsbürger gelten dabei die Bestimmungen des Personenfreizügigkeitgesetzes bezüglich EWR-Staatsangehöriger sinngemäss. Hinsichtlich Staatsangehöriger aus Drittstaaten regelt das Ausländergesetz den Aufenthalt bzw. die Niederlassung in Liechtenstein.

Dr. Patrick Schürmann, LL.M.

AUFENTHALTSBEWILLIGUNG (B) Grundsätzlich bedarf einer Bewilligung zum Aufenthalt in Liechtenstein, wer (unabhängig von der Dauer) einen Aufenthalt im Fürstentum zwecks Ausübung einer Erwerbstätigkeit

will oder, wer einen Aufenthalt ohne Erwerbstätigkeit von mehr als 3 Monaten innerhalb von 6 Monaten beabsichtigt. Das Personenfreizügigkeitsgesetz räumt dabei der Regierung die Möglichkeit ein, unter Berücksichtung der besonderen Personenverkehrslösung für

Liechtenstein im EWR und der staatsvertraglichen Regelung mit der Schweiz, jährlich Höchstzahlen für Aufenthaltsbewilligungen ausländischer Personen festzulegen. Neben den Kurzaufenthaltsbewilligungen stellt die Auf-


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enthaltsbewilligung (B) die stärkste Art der Aufenthaltsbewilligung dar. Die Aufenthaltsbewilligung (B) berechtigt zu einem Aufenthalt in Liechtenstein von bis zu 5 Jahren, sofern der vorgesehene Aufenthalt auch länger als 1 Jahr dauert. Eine Verlängerung ist möglich. Das Gesetz hält explizit fest, dass auf die Erteilung einer Aufenthaltsbewilligung (B) ein Anspruch im Sinne der besonderen Personenverkehrslösung für Liechtenstein nach dem EWRAbkommen sowie nach der staatsvertraglichen Regelung mit der Schweiz besteht. Aufenthaltsbewilligungen werden dabei sowohl an Erwerbstätige als auch an nichterwerbstätige Personen erteilt. Dieser Anspruch wird durch die von der Regierung jährlich festgelegten Höchstzahlen beschränkt. Die Regierung hat bei der Erteilung der Aufenthaltsbewilligungen auf die Gleichbehandlung der Arbeitgeber in den einzelnen Wirtschaftssektoren Rücksicht zu nehmen. Dies bedeutet, dass sie die einzelnen Branchen entsprechend ihrer Grösse zu berücksichtigen hat. Die Erteilung einer Aufenthaltsbewilligung (B) an erwerbstätige Personen ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Es muss unter anderem ein 1-jähriger oder unbefristeter Arbeitsvertrag bestehen, der einen Beschäftigungsrad von mindestens 80% aufweist oder es muss eine selbständige Tätigkeit in Liechtenstein ausgeübt werden. Überdies ist vorausgesetzt, dass Grenzgängertätigkeit für den Betroffenen nicht zumutbar ist. Aufenthaltsbewilligungen an Nichterwerbstätige können erteilt werden, wenn auch im Ausland keine Erwerbstätigkeit ausgeübt wird, die notwendigen finanziellen Mittel für den Lebensunterhalt vorhanden sind und umfassender Krankenversicherungsschutz besteht. Im Jahr 2011 hat die Regierung zu-

sätzlich 46 Aufenthaltsbewilligungen an erwerbstätige und 15 an nichterwerbstätige Personen erteilt.

gliedstaates eine Aufenthaltsbewilligung im Fürstentum Liechtenstein auch über das E W R-Au s lo s u n g s v e r f a h r e n gewinnen.

DAUERAUFENTHALTSBEWILLIGUNGEN (D) UND NIEDERLASSUNGSBEWILLIGUNG (C)

Derzeit werden pro Jahr 2 Auslosungen durchgeführt. Aufenthaltsbewilligungen im Rahmen des EWR-Auslosungsverfahren werden sowohl an erwerbstätige Personen als auch an nichterwerbstätige Personen erteilt. Die Auslosung findet in einem zweistufigen Verfahren, mit einer Vor- und einer Schlussauslosung statt. Das durch die Auslosung erworbene Aufenthaltsrecht ist höchstpersönlich und kann nicht übertragen werden. Es erlischt, wenn es nicht innert einer Frist von 6 Monaten ab Empfang der Benachrichtigung ausgeübt wird. Gemäss Beschluss des EWR-Ausschusses muss Liechtenstein jährlich mindestens 28 Aufenthaltsbewilligungen zur Erwerbstätigkeit an EWR-Staatsangehörige erteilen.

Daueraufentha ltsbew illig ungen (D) berechtigen EWRStaatsangehörige zum dauerhaften und bedingungslosen Aufenthalt in Liechtenstein. Niederlassungsbewilligungen (C) sind das Äquivalent zu den Daueraufentha ltsbew illig ungen und werden an Schweizer Staatsangehörige erteilt. Zum Erhalt einer Daueraufenthaltsbewilligung (D) muss der Betreffende sich seit mehr als 5 Jahren ununterbrochen in Liechtenstein aufgehalten haben. Überdies darf kein Widerrufs- oder Ausweisungsgrund vorliegen. Daueraufentha ltsbew illig ungen (D) können auch nach dem Wegzug aus Liechtenstein, ohne vorherige Aufenthaltsbewilligung, wieder erteilt werden, wenn die betreffende Person während mindestens 10 Jahren im Besitz einer Daueraufenthaltsbewilligung war, der Aufenthalt im Ausland nicht länger als 3 Jahre gedauert hat, nachgewiesen wird, dass die Person mit Liechtenstein eng verbunden geblieben ist und ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis oder genügend finanzielle Mittel bestehen. Gleiches gilt für Schweizer Staatsangehörige im Hinblick auf die Niederlassungsbewilligung (C).

DAS EWR-AUSLOSUNGSVERFAHREN Neben dem ordentlichen Bewilligungsverfahren zur Erteilung von Aufenthaltsbewilligungen an EWR-Staatsangehörige, können Personen mit Staatsangehörigkeit eines EWR-Mit-

FAMILIENNACHZUG

Ausländische Personen mit einer Bewilligung zur Wohnsitznahme können gemäss Gesetz jederzeit ihre Familienangehörigen nachziehen lassen, wenn

bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. So muss unter anderem das Verwandtschaftsverhältnis amtlich bescheinigt werden. Es ist eine bedarfsgerechte Wohnung nachzuweisen, in bestimmten Fällen ist der Nachweis der notwendigen finanziellen Mittel für den Unterhalt aller Familienangehörigen vorzulegen. Zu berücksichtigen ist dabei jedoch, dass die Erteilung einer Bewilligung im Rahmen des Familiennachzugs zu verweigern ist oder eine bereits erteilte Bewilligung widerrufen werden kann, wenn nachgewiesen werden sollte, oder zumindest hinreichende Indizien den Schluss zulassen, dass bspw. eine Ehe lediglich in der überwiegenden Absicht eingegangen oder fortgesetzt wurde, die Bestimmungen betreffend die Aufenthaltsbewilligung in Liechtenstein zu umgehen. Gleiches gilt, sollte ein Ehegatte zur Eingehung der Ehe genötigt worden sein. Familiennachzug ist auch bei eingetragenen Partnerschaften und Lebenspartnerschaften nicht verheirateter Personen möglich. Im Jahr 2011 wurden insgesamt 599 Aufenthaltsbewilligungen im Rahmen des Familiennachzuges und 24 im Rahmen des Lebenspartnernachzuges erteilt.

Dr. Patrick Schürmann, LL.M. Rechtsanwalt AG In Kooperation mit

Marktgass 21 Postfach 479 FL-9490 Vaduz Fürstentum Liechtenstein T: 00423 236 04 80 F: 00423 236 04 81 E: lawoffice@batlinergasser.com


business:zeit

Geschwister-Power sorgt für frischen Wind Von Verena Cortés

Seit Anfangs Jahr wird das Unternehmen Druckpartner Anstalt in Schaan von dem Geschwisterpaar Rebecca und Alexander Näscher geführt. Gegründet wurde die heutige Druckpartner Anstalt im Jahr 1992 als reiner Druckvorstufenbetrieb. In den folgenden Jahren wurde das Unternehmen zu einem leistungsstarken Betrieb ausgebaut, welcher nicht mehr nur eine Druckvorstufe

Egal ob Kuverts, Etiketten oder andere Druckerzeugnisse wie Einladungskarten - mit der neuen digitalen Druckmaschine Ilumina schafft die Druckpartner Anstalt aus Schaan ein interessantes und kostengünstiges Angebot. beinhaltete, sondern durch den Zusammenschluss mit der Traditions-Druckerei Lingg Druck + Verlags Anstalt, mit einer Druckerei inkl. Ausrüsterei erweitert wurde.

Digitales Drucken – Neue Errungenschaft

Sie sind ein Unternehmen, ein Verein oder eine Privatperson, welches beispielsweise eine Veranstaltung plant? Sie wol-

len personalisierte Rundscheiben ohne zeitintensives Etikettieren von Adressen umsetzen? Dann bietet die Druckpartner Anstalt in Schaan eine effiziente und f lexible Lösung. Mit der neuen digitalen Produktionsmaschine Ilumina setzen die Jungunternehmer Rebecca und Alexander Näscher auf hohe Qualität für ein- oder mehrfarbige Auf lagen. Mit der neuen Maschine lassen sich unteran-

derem Rundschreiben schnell und speditiv umsetzen. Anstatt mühseliges Etiketten kleben, kann der Auftraggeber die Adressliste elektronisch übermitteln und das Rundschreiben wird samt den adressierten Kuverts fertiggestellt.

Alles aus einem Haus

Die kurzen Wege und die raschen Produktionszeiten sind sicherlich Vorteile, die die


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Fragen an Rebecca und Alexander Näscher: Ihr setzt die Familientradition fort und habt die Druckerei als Geschwisterpaar übernommen, wo liegen die Herausforderungen für euch als Jungunternehmer? Am schnelllebigen Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Die konstante Erweiterung unserer Produktpalette, Optimierung der bestehenden Infrastruktur, Realisierung innovativer Ideen. Im Liechtenstein gibt es 15 Druckereien und der Konkurrenzkampf ist gross. Wie hält man als kleine Druckerei dagegen?

Das Geschwisterpaar Näscher vor dem Druckereigebäude «In der Egerta 20» in Schaan.

Als kleiner Betrieb besitzen wir eine hohe Flexibilität und Schnelligkeit, wir können kostengünstig produzieren, da alle unsere Mitarbeiter operativ tätig sind, wir haben kurze Durchlaufzeiten und können gezielt auf alle Kundenwünsche eingehen. Zudem kooperieren wir mit Partnerunternehmen, damit unsere Kunden vom Know-how aller involvierter Betreibe profitieren.

Gut gelaunt und Hochmotiviert wollen Sie dem Kunden den besten Service bieten.

Was zeichnet die Druckpartner Anstalt aus?

Geschwister Rebecca und Alexander Näscher an ihrer neuen Investition: Die digitale Produktionsmaschine Ilumina DPP.

Uns ist sehr wichtig den Kunden mit qualitativ einwandfreien und termingerechten Arbeiten zu begeistern. Dies erzielen wir sicher auch durch unsere Flexibilität, die wir als Klein- und Jungunternehmen bieten können.

Druckpartner Anstalt als KMU auszeichnet. Neben den klassischen Angeboten von Druckvorstufe und Druck, setzt die Druckpartner Anstalt einen weiteren Schwerpunkt auf die Ausrüstung und Weiterverarbeitungen von Druckerzeugnissen. Dazu steht eine Fertigungsstrasse zur Verfügung, mit der die Möglichkeit besteht, Broschü-

ren zusammenzutragen, heften, falzen und schneiden. Das Angebot wird erweitert durch rillen, stanzen, perforieren und nummerieren, welche zur Herstellung von Blöcken, Arbeitsrapporte und Garnituren genutzt werden kann. Sonderanfertigungen wie Prägungen und Metall- oder Kunststoff bindungen sind ebenfalls ein weiteres Angebot welches die Druckpartner Anstalt Schaan anbietet.


MGV Kirchenchor Ruggell Frauenchor Ruggell MGV Kirchenchor Ruggell Frauenchor Ruggell MGV Kirchenchor Ruggell Frauenchor Ruggell

VeranstaltungsVeranstaltungsVeranstaltungskalender kalender kalender

VERANSTALTUNGEN

Begegnung über Begegnung die Grenzenüber die Grenzen Sonntag, 26. Februar 2012, 17.00 Uhr Begegnung über Sonntag, 26. Februar 2012, 17.00 Uhr die Grenzen

Opern/Operetten Konzert – MGV Kirchenchor und Frauenchor Ruggell – Gemeindesaal Opern/Operetten Konzert – MGV Kirchenchor und Frauenchor Ruggell – Gemeindesaal Freitag, 20. April 2012, 20.00 Uhr

Freitag, 20. April 2012, 20.00 Uhr

Landesjugendchor Vorarlberg «Witness» – Gemeindesaal «Engel-Chörli Appenzell» in Concert – Pfarrkirche Samstag, 16. Juni 2012, 20.00 Uhr Eintritt CHF 12.– im Vorverkauf am Empfangsschalter der Landesjugendchor Vorarlberg «Witness» Gemeindesaal 00423–373 47 85. Gemeindeverwaltung Ruggell Samstag, 23. Juni 2012 oder Wertungssingen aller Erwachsenen- und Jugendchöre – Samstag, 23. Juni 2012, 2012 Gemeindesaal /Musikhaus /Pfarrkirche Samstag, 16. Juni 20.00 Uhr Wertungssingen aller Erwachsenenund Jugendchöre – Landesjugendchor Vorarlberg «Witness» – Gemeindesaal Gemeindesaal /Musikhaus /Pfarrkirche Samstag, 22. September 2012

MGV Kirchenchor MGV Ruggell Kirchenchor Ruggell Frauenchor Ruggell Frauenchor Ruggell

Begegnung Begegnung über über die Grenzen die Grenzen

Sonntag, 26.Sonntag, Februar 2012, 26. Februar 17.00 Uhr 2012, 17.00 Uhr

Opern/Operetten Opern/Operetten Konzert – MGV Konzert Kirchenchor – MGV und Kirchenchor Frauenchorund Frauenchor Ruggell – Gemeindesaal Ruggell – Gemeindesaal

«Engel-Chörli Appenzell» Concert – Pfarrkirche Sonntag, 26. Februarin2012, 17.00 Uhr Freitag, 20. April 2012, 20.00 UhrAUFT Eintritt CHF 12.– im Vorverkauf am Empfangsschalter der Konzert – MGV Kirchenchor und Frauenchor Opern/Operetten K E–RPfarrkirche V S oder 00423 373 47 85. Gemeindeverwaltung Ruggell U «Engel-Chörli Appenzell» in Concert A Ruggell – Gemeindesaal Eintritt CHF 12.– im Vorverkauf am Empfangsschalter der 00423 Gemeindeverwaltung Samstag, 16. Juni Ruggell 2012, oder 20.00 Uhr373 47 85.

Kinderchöre-Singtag die Grenzen» – Gemeindesaal/Festzelt Samstag, 23. Juni«über 2012 Samstag, 22. September 2012und Jugendchöre – Wertungssingen aller ErwachsenenKinderchöre-Singtag «über die Grenzen» Gemeindesaal /Musikhaus /Pfarrkirche Samstag, 22. September 2012 – Gemeindesaal/Festzelt Tanz- & Unterhaltungsabend mit «Die Lauser» – Festzelt

Samstag, Samstag, 22. 22. September September 2012 2012 Tanz& Unterhaltungsabend mit «Die Lauser» – Festzelt Kinderchöre-Singtag «über die Grenzen» – Gemeindesaal/Festzelt Sonntag, 23. September 2012 Sängertag Bundessängerfest mit Festmesse im Festzelt

Sonntag, Samstag, 23. 22. September September 2012 2012 Sängertag Bundessängerfest mit Festmesse im– Festzelt Tanz& Unterhaltungsabend mit «Die Lauser» Festzelt Sonntag, 2. Dezember 2012, 17.00 Uhr

Veranstaltungskalender Sie sind herzlich Sonntag, 2. Dezember 2012, eingeladen. 17.00 Uhr VeranstaltungsSie sind herzlich eingeladen. kalender Harfenmesse «Missa Advocata nostra» – Frauenchor Ruggell Sonntag, 2012, Pfarrkirche 2. Sonntag, 23.Dezember September 201217.00 Uhr Harfenmesse «Missa Advocata nostra» – Frauenchor Ruggell Sängertag Bundessängerfest mit Festmesse im Festzelt Pfarrkirche Harfenmesse «Missa Advocata nostra» – Frauenchor Ruggell Pfarrkirche

Sie sind herzlich eingeladen.

B U C H VO R ST E L L U N G I M R AT H A U S S A A L VA D U Z Mundartliteratur Liechtenstein: Edwin Nutt

Die Überreichung des Joseph Gabriel von Rheinberger-Preises an Edwin Nutt am 25. November 1985. Bild (v.l.): der damalige Bürgermeister Arthur Konrad, Rosmarie Nutt, Edwin Nutt und Altbürgermeister Hilmar Ospelt. Die Liechtensteinische Mundart-Stiftung hat den Historiker Jürgen Schremser aus Vaduz beauftragt, eine werk- und lebensgeschichtliche Würdigung des Mundartautors Edwin Nutt, der in Vaduz gelebt und gewirkt hat, zu verfassen. Es ist eine besondere Freude, dass das umfangreiche Werk Edwin Nutts im Jahr seines 90. Geburtstags (geboren am 7. Februar 1922, gestorben am 7. Februar 1991) eine eingehende kulturund literaturgeschichtliche Würdigung erfährt. Es wird weder eine Biographie noch eine kommentierte Edition seines Gesamtwerkes vorgelegt. Ziel des Buches ist es vielmehr, Aufmerksamkeiten für Inhalt und Qualitäten der Texte von Edwin Nutt zu wecken, und zu ihrer Lektüre anzuregen. Die Liechtensteinische Mundart-Stiftung wird das Werk am Montag, 7. Mai 2012, um 19.00 Uhr im Rathaussaal in Vaduz vorstellen. Die Öffentlichkeit ist dazu herzlich eingeladen. Das Buch kann zu einem Preis von CHF 39.– gekauft werden.

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Besichtigungen: Besichtigungen:

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meine:zeit Von Eiern, Hasen und anderen Geschichten Ostern ist die Zeit der versteckten Osternester und Schoggihasen – zumindest in unseren Breitegraden. Doch andere Länder, andere Sitten und so unterscheiden sich auch die Osterbräuche. Seite 58

Eine Ära geht zu Ende Schade. Das Jahresei aus der Keramik Werkstatt Schaedler in Nendeln feiert dieses Jahr sein 25. und zugleich sein letztes Jubiläum. Die kunstvolle Serie von gestalteten Eiern zur Osterzeit findet keine Fortsetzung. Den gestalterischen Schlusspunkt hinter die grandiose Sammlung, setzt die Künstlerin Brigitte Hasler. Seite 61

Brückenangebot Wenn das Schuljahr zu Ende geht, stehen für die meisten Schüler die Lehre oder eine weiterführende Schule auf dem Terminplan. Für diejenigen Schüler, die sich noch nicht entschieden haben oder keine Lehrstelle gefunden haben, stellen Brückenangebote eine gute Alternative dar. Seite 66

«Kino Schreiber»

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Lie:zeit startet heute eine eigene und noch nie da gewesene Spezialserie, in welcher liechtensteinische Familien vorgestellt werden. Anhand des Clans der „Kino Schreiber“ aus Vaduz kann man erkennen, wie eng die liechtensteinischen Familien miteinander verwachsen sind. Jeder Mensch will seine Wurzeln kennen lernen. Das gilt auch für die jüngere Generation. Seite 72


meine:zeit

Von Eiern, Hasen und ganz anderen Geschichten Von Verena Cortés

Während in den heimischen Gefilden am Ostersonntag nach versteckten Nestern gesucht wird und sich Gross und Klein über Schokohasen und über bunt bemalte Eier freuen, geht es in anderen Ländern nicht ganz so ruhig zu. Bei den Finnen erinnert der Osterbrauch ein wenig an Halloween, denn finnische Kinder ziehen am Ostersonntag mit russgeschwärzten Gesichtern, mit Kopftüchern verkleidet, lärmend durch die Strassen und bitten um Süsses und Bares. Die älteren Finnen werden sich kaum aus der Ruhe lassen bringen, denn die schlagen sich untereinander leicht mit Birkenruten auf den Rücken. Die Birkenrute steht als Ersatz für die Palmwedel, mit denen Jesus begrüsst wurde, als er in Jerusalem eingezogen ist. Die Schweden behalten da einen kühleren Kopf. Dort fängt man zwar mit Hasen nichts an, aber kuschliger Ersatz ist bei den Schweden das Osterküken. Das Osterküken bringt im hohen Norden nicht nur die Eier, sondern ist auch Trendsetter in Sachen Farbe. Das Osterfest in Schweden ist in Gelb gehalten.

: In Bulgarien muss man sich vor fliegenden Eiern in Acht nehmen, in Finnland trägt man am besten einen Rückenpanzer und feucht-fröhlich geht’s in Polen zu und her. Ostern wird weltweit gefeiert, aber mit den unterschiedlichsten Bräuchen.

bei uns der Hase, gibt es in Australien den Osterbilby in Schokoladenform. Und dem Hasen wird gleich nochmal eins ausgewischt: Ein Teil des Geldes aus den Schokobilbys fliesst in Projekte zum Schutz einheimischer Tiere.

Wasserschlachten und Eierkämpfe

Easterparade: In New York an der Easter Parade werden bunte Kostüme ausgepackt und die Leute treffen sich zu einer farbenfrohen Parade.

Aussies setzen auf Oster bilbys Die Schweden sind aber nicht die Einzigen, die Mister Lampe nichts abgewinnen können. In Australien ist der Hase samt seinem Kollegen dem Kaninchen verpönt, denn die beiden gelten als Schädlinge. Der Grund: Europäische Siedler haben die Tiere mitgebracht und weil sie auf keine natürlichen Feinde trafen,

vermehrten sie sich in Scharen. Die Folge war ein Kahlfrass des Weidelands und eine Bedrohung für andere Tierarten. Noch heute kommen auf jeden Australier 16 Kaninchen, das sind rund 300 Millionen Langohren in ganz Australien! So haben die Australier dem Hasen den Rücken gekehrt und lieben dafür das, vom Hasen bedrohte, Bilbytier, ein sogenannter Nasenbeutler. Wie

Wieder zurück zu den rauen Sitten der Europäer: In Polen und Bulgarien hält man nicht soviel von Kuscheltieren, ausser sie sind gut gekocht. Hier beschmeisst oder bespritzt man sich lieber. «Smyngus-Dyngus» heisst der feucht-fröhliche Osterbrauch in Polen, wo sich vor allem Kinder gegenseitig mit Wasser bespritzen oder sich kübelweise Wassereimer anleeren. Dieser Brauch soll an die Taufe des Prinzen Miesko I im Jahre 966 erinnern, denn Miesko hat den Polen das Christentum gebracht. Noch ein wenig kräftiger treiben es die Bulgaren: Die machen sich nämlich nicht die Mühe, die Eier erst zu verstecken, sie nehmen sie mit zur Kirche um danach «Eierkämpfe» durchzuführen, so wie wir das klassische «Eiertütschen»


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Was bei uns der Osterhase ist, ist in Australien das Bilbytier. An Ostern gibt es das Bilby dann sogar in Schokoladenform.

kennen. Noch ein wenig früher, bewarf man in Bulgarien noch seine Familienangehörigen mit Eiern.

Blasmusik und 80 km/h schnelle Feuerräder

Wer über Ostern einen Kurztrip nach New York plant, wird dort mit einer besonderen Osterfeier begrüsst. Am Ostersonntag heisst es auf der Fifth Avenue: Karnevalzeit. Bunt und schrill geht es an der «Easter Parade» mit lauten Blaskapellen und geschmückten Wagen zu und her. Die Parade soll an den «Osterspaziergang», an dem man sich besonders herausputzt, erinnern. Hell und grell wird es auch auf

Deutschem Boden: In der Nacht auf Ostersonntag werden in vielen norddeutschen Regionen Osterfeuer gezündet. Ganz spektakulär wird in der Stadt Lüdge gezündelt: Die Bewohner rollen am Ostersonntag sechs hölzerne Wagenräder mit einem Durchmesser von 1.70 Meter durch die Strassen und dann auf den 285 Meter hohen Osterberg. Sobald es dunkel ist, werden die mit Stroh gefüllten Räder angezündet und man lässt sie ins Tal hinab rollen. Die Räder erreichen dabei ein Tempo von bis zu 80 Stundenkilometer und durchbrechen bei der Talfahrt Zäune und Hecken. Man glaubt, kommen alle Räder gut ins Tal, wird es ein gutes Erntejahr geben.

Nass geht es an Ostern in Polen zu und her. Der Brauch heisst Smyngus-Dyngus und soll an die Taufe des Prinzen Miesko I erinnern.

Lichterloh brennende Holzräder werden in Deutschland zum Osterbrauchtum die Hügel hinunter gelassen.

Ostern Warum Hasen und Eier zu Ostern? Hase und Ei symbolisieren seit Urzeiten Fruchtbarkeit und den Beginn neuen Lebens. Sowohl Hase wie Ei sind bereits aus vorchristlichen Bräuchen bekannt. Im Mittelalter galt Ostern als Zahltag für Schulden. Beglichen wurden die Ausstände gerne mit Hasen und Eiern – so kam wohl das Ostermenü zustande. Woher der eierbringende Hase aber wirklich stammt, ist bis heute nicht geklärt. Die erste Erwähnung des Osterhasen stammt aus dem Jahr 1678.

Im Kirchenkalender ist Ostern seit über 1700 Jahren das wichtigste Fest. Christen auf der ganzen Welt gedenken an Ostern der Kreuzigung und Auferstehung Jesu. Die Gottesdienste erstrecken sich von der Feier des Letzten Abendmahls am Gründonnerstagabend, dem Vorabend des Karfreitags, über den Karsamstag, den Tag der Grabesruhe des Herrn, bis zum Anbruch der neuen Woche am Ostersonntag. Terminlich fällt Ostern immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond, also frühestens auf den 22. März und spätestens auf den 25. April. Das Wort «Ostern» geht, so vermutet man, auf eine germanische Fruchtbarkeitsgöttin namens Eostrae zurück.


meine:zeit

Eine Ära geht zu Ende

Von Verena Cortés

: Das Jahresei aus der Keramik Werkstatt Schaedler feiert dieses Jahr sein 25. und zugleich sein letztes Jubiläum. Die kunstvolle Serie von gestalteten Eiern zur Osterzeit findet keine Fortsetzung. Den gestalterischen Schlusspunkt hinter die Sammlung, setzt die Künstlerin Brigitte Hasler.

Das Ende mit dem Anfang verbinden, so beschreibt die Liechtensteiner Künstlerin Brigitte Hasler ihre Idee für das letzte Jahresei. Deshalb zeigt sie das Jahresei als Rohling in einer von ihr gestalteten Verpackung. Die Verpackung besteht aus einer Plastikhaube, welche mit einer spiralförmigen Folie und zwei Streifen Blattgold verziert ist. Dabei ist es der Künstlerin wichtig, das Ei als Rohling zu zeigen, welches durch die Verpackung teils sichtbar und teils verdeckt wird. «Das letzte Jahresei zu gestalten», so Brigitte Hasler, «war etwas ganz besonderes, da dieses Ei einen Schlusspunkt hinter die Sammlung setzt und trotzdem das Ei als Idee des Lebens und der Fruchtbarkeit weitertragen soll.»

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Die Künstlerin Brigitte Hasler aus Gamprin gestaltete das letzte Jahres-Ei 2012 der Keramik Schaedler AG, Nendeln.

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Schwindende Nachfrage bringt das Aus Geboren wurde die Idee zum Jahresei in den 80er-Jahren in Zusammenarbeit mit Adulf Peter Goop. Das erste Jahresei wurde von dem Liechtensteiner Grafiker, Maler und Karikaturist Louis Jäger gestaltet. Die einzigartige Verbindung von Kunst und Handwerk traf auf grosses Interesse und das nicht nur unter Sammlern aus ganz Europa, sondern auch unter den Liechtensteiner Künstlern. Doch in den letzten Jahren habe das Interesse und die Nachfrage stark nachgelassen, begründet Philipp Eigenmann, Geschäftsleiter der Keramik Werkstatt Schaedler, den Entscheid, die Jahresei-Serie einzustellen. «Als ich erfahren habe, dass Jahresei-Sammlungen im Brockenhaus gelandet sind, war

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das für mich ein Zeichen, dass diese Serie nicht mehr gefragt ist. Die einstigen Sammler sterben und die jüngere Generation weiss oft nicht, was mit der Sammlung anfangen. Hinzu kommt, dass die Nachfrage in den letzten Jahren stark abgenommen hat», führt Eigenmann aus.

Vom Lebenssymbol bis zur Handgranate

Zwischen dem ersten Jahresei von Louis Jäger, welches noch fast klassisch an das bemalte Osterei erinnert, und dem letzten Jahresei von Brigitte Hasler, liegt eine Vielfalt an künstlerischen Ei-Umsetzungen. «Wir haben immer darauf Wert gelegt, dass die Künstler in der Gestaltung und der Umsetzung frei sind. Wichtig war uns auch die Abwechslung zwischen den Künstlern. Es sollte ein möglichst brei-

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tes Spektrum aus Jung und Alt, Frau und Mann aus den verschiedenen künstlerischen Bereichen sein», sagt Philipp Eigenmann. Einige Jahreseier wie beispielsweise das zweiteilige Ei von der Bildhauerin Doris Bühler im Jahr 2002 mit dem Titel «Liechtenstein, Fürst, Volk, Land, es liegt in Deiner Hand» sorgten für eine besonders grosse Nachfrage. Andere Jahreseier schlugen dafür ein wie eine Bombe – wie beispielsweise das Jahresei 2007 in Form einer Handgranate, gestaltet von Werner Marxer.

Beispiele von Jahreseiern verschiedener Jahre 1 Liechtensteiner Jahresei 1998 Evi Kunkel

2 Liechtensteiner Jahresei 1994 Evelyne Bermann

3 Liechtensteiner Jahresei 1995 Walter Oehry

4 Liechtensteiner Jahresei 1996 Bruno Kaufmann

5 Liechtensteiner Jahresei 2007 Werner Marxer

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«Etwas für jeden in der Familie»

Von Rebecca Testi-Marogg Frische Produkte mit kurzen Transportwegen, die Erhöhung der regionalen Wertschöpfung, die Sicherung des intakten Kultur- und Erhohlungsraumes und die Förderung der Biodiversität durch regionale Sortenvielfalt sind die Argumente, die hinter der Philosophie der Regionalmarke stehen.

Viele Produkte - zahlreiche Lizenznehmer

Die Produktpalette ist umfassend: Milchprodukte, Fleisch, Eier, Käse, Teigwaren, Getreide und Mehl, viele verschiedene Gemüse- und Obstsorten und sogar Wein gewährleisten einen umfassenden Überblick über die Produkte der Liechtensteiner

: «Für mich ist die Heimat erst komplett, wenn auch Heimisches auf dem Teller serviert wird», sagt Heimo Wohlwend, Geschäftsführer der Stiftung Agrarmarketing Liechtenstein. Unter dem Markennamen «natürlig vo do» kommen Produkte Liechtensteiner Betriebe in die heimischen Läden und leisten nebst anderem ihren Beitrag zum Erhalt von regionalen Strukturen und Traditionen. Landwirtschaftsbetriebe. Bereits jetzt kann sich «natürlig vo do» grosser Beliebtheit erfreuen, nachdem die Marke an der Lihga 2010 erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde. «In der Zwischenzeit dürfen wir uns auf über mehr als 20 Lizenznehmer freuen, welche sich von Landwirtschaftsbetrieben und Winzern über Verarbeiter wie Bäcker, Metzger und Milchverarbeiter bis hin zum Handel erstrecken», erklärt Heimo Wohlwend. «Seit diesem Winter bearbeiten wir aktiv den Handel, um die Produkte unserer Lizenznehmer noch breiter in den Regalen zu positionieren», führt er weiter aus.

Saisonale und regionale Produktion

Es ist eine Tatsache, dass regionale Produkte und deren kurze Transportwege zu den Konsumenten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Unbestritten ist auch die Tatsache, dass Obst, Feldfrüchte und Gemüse dann am besten schmecken, wenn sie auch tatsächlich Saison haben. Das Einkaufen von Produkten aus Liechtensteiner Landwirtschaftsbetrieben wird mit der Marke «natürlig vo do» vereinfacht, denn das grüne Logo weist den Konsumenten den Weg. Auch Spitzenköche wie Johann Lafer schwören auf Produkte, die aus der jeweils heimischen Region stammen, denn diese würden einfach besser schmecken und zudem die Landwirtschaft und den Handel unterstützen. Die breite Anerkennung von «natürlig vo do» ist der Beweis, dass Konsumenten die regionalen Produkte schätzen. «Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Konsumenten bedanken, welche die Treue zu unseren Regionalprodukten halten und ich wünsche mir, dass sich diese Schar noch vergrössert», sagt Heimo Wohlwend.

Degustationen und neue Produkte

«natürlig vo do» steht für Produkte aus Landwirtschaftsbetrieben und Verarbeitern aus Liechtenstein und der Region: Brot, Butter, Konfi – alles stammt aus Liechtenstein.

Dem Geschäftsführer der Stiftung Agrarmarketing Liechtenstein liegt es denn auch am Herzen, mehr Produkte auf dem Markt bringen zu können. «Ich wünsche mir Mut zur Lancierung von neuen Produkten und Ideen, wobei das Rad nicht immer neu erfunden werden muss», erklärt er. «Ich persönlich finde es zum Beispiel schade, dass in Liechtenstein kein Suura Käs mehr produziert

Heimo Wohlwend, Geschäftsführer der Stiftung Agrarmarketing Liechtenstein, setzt sich für die Wertschätzung regionaler Produkte ein.

wird. Einige Produzenten haben es bereits vorgemacht und lancieren auch in diesem Jahr wieder neue Produkte und Geschäftsmodelle.» Für diese sind neue Aktivitäten an der Verkaufsfront geplant: «Wir wollen Degustationen veranstalten, die produzentenübergreifend stattfinden sollen. Dieser Ansatz garantiert uns, dass für jeden in der Familie etwas zum Probieren vorhanden ist», freut sich Heimo Wohlwend. Die Produkte «natürlig vo do» sind bei vielen Liechtensteiner Detaillisten und Verarbeitern sowie direkt auf den Bauernhöfen und an den Wochenmärkten in Balzers, Vaduz und Schaan erhältlich. Nähere Infos über die Betriebe und Produkte gibt es auf der Homepage www.vodo.li.


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Eine Brücke zwischen Schule und Ausbildung

Von Rebecca Testi-Marogg

«Es gibt viele Gründe, warum sich Jugendliche für ein Zwischenjahr entscheiden», sagt Georg Kaufmann, AmtsleiterStellvertreter im Amt für Berufsbildung und Berufsberatung und Leider der Abteilung Berufsberatung. «Der Jugendliche hat keine Lehrstelle gefunden oder ist noch nicht bereit, einen Berufsentscheid zu fällen. Oder er oder sie muss sein schulisches Wissen noch verbessern. Vielleicht wollen sie auch für einige Zeit etwas praktisches tun, von zu Hause weggehen und neue Menschen und Kulturen kennen lernen. Es kann auch sein, dass die deutsche Sprache noch Mühe bereitet und den direkten Einstieg in die Berufsbildung verunmöglicht.»

22 % wählen ein Brückenangebot

So haben sich im Sommer 2011 75 Jugendliche für ein Brückenangebot entschieden. Dies entspricht einem Prozentsatz von 22% aller Schulabgängerinnen und Schulabgänger. «55 Jugendliche besuchen das Freiwillige 10. Schuljahr in den verschiedenen Profilen», erklärt Georg Kaufmann. «Drei Jugendliche haben sich für ein anderes schulisches Brückenangebot entschieden, den Vorkurs an der Kunstschule oder die Haushaltungsschule Broderhaus und 17 Jugendliche haben ein praktisch ausgerichtetes Brückenangebot gewählt, sprich: Vorlehre,

: Im Juni geht das Schuljahr zu Ende und für viele Jugendliche startet das Berufsleben in Form einer Lehre. Andere entscheiden sich für eine weiterführende Schule. Für diejenigen, die sich aus irgendeinem Grund noch nicht festlegen, was sie machen wollen, bieten sich die Brückenangebote an. Sie können einen Beitrag zur Berufswahl leisten und mit unterschiedlichen Angeboten viele Bedürfnisse erfüllen.

Sozialjahr, Au Pair oder einen Sprachaufenthalt.»

Herausforderung Berufswahl und Lehrstellensuche

Es gibt viele Möglichkeiten, ein Brückenangebot zwischen Schule und Berufswelt zu wählen - doch ist dies auch sinnvoll? «Der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt darf nicht unterschätzt werden. Es sind zwei völlig verschiedene Welten und nicht allen Jugendlichen gelingt dieser Übergang ohne Probleme. Sehr viele Brückenangebote umfassen deshalb einen mehr oder weniger grossen Praxisteil. Die Jugendlichen haben so die Möglichkeit, sich an die Anforderungen der Arbeitswelt zu gewöhnen, dort gleichsam hineinzuwachsen. Doch auch schulische Lücken können in einem zusätzlichen Jahr geschlossen werden, wenn der Jugendliche entsprechend motiviert an die Sache geht. Der Übergang in eine Lehre fällt vielen nach einem Brückenangebot einfacher», ist Georg Kaufmann überzeugt.

Genaues Abwägen ist wichtig

Allerdings ist es wichtig, sich über das optimale Brückenangebot Gedanken zu machen. «Wenn ein Jugendlicher z.B. die Nase voll von der Schule hat, dann sollte kein Zwischenjahr gewählt werden, das ebenfalls wieder eine Vollzeit-Schule ist. In diesem Fall ist der Misserfolg fast schon vorprogrammiert», erklärt Georg

Am Berufs- und Weiterbildungszentrum Sarganserland gibt es verschiedene Brückenangebote. Die Haushaltungsschule Broderhaus und das Sarganserländer Sozialjahr bereiten optimal auf eine Lehre vor. (Foto: BZSL)

Kaufmann. «Es lohnt sich, bei der Wahl eines Brückenangebotes sorgfältig abzuwägen und eventu-

ell auch die Hilfe der Berufsberatung in Anspruch zu nehmen», erklärt er abschliessend.

Adressen: Amt für Berufsbildung und Berufsberatung, www.abb.llv.li Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs, www.bzb.ch Berufs- und Weiterbildungszentrum Sarganserland, www.bzsl.ch Freiwilliges 10. Schuljahr, www.zsj.li Kunstschule Liechtenstein, www.kunstschule.li Hauswirtschaftslehrjahr, www.hauswirtschaft-sg-fl.ch


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Georg Kaufmann: «Es lohnt sich, bei der Wahl eines Brückenangebotes genau abzuwägen und eventuell die Hilfe der Berufsberatung in Anspruch zu nehmen.» Im Hauswirtschaftslehrjahr erhält die Lernende einen umfassenden Einblick in einen Privat- oder bäuerlichen Haushalt. Besonders geschätzt werden der Praxisbezug und die Arbeit mit Kindern. (Foto: Verband Hauswirtschaft SG-FL)

Brückenangebote im Überblick (Auswahl) Das freiwillige 10. Schuljahr Unter vier verschiedenen Schwerpunkten und in vier Profilen baut das freiwillige 10. Schuljahr nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit Wissen in verschiedenen Bereichen gezielt auf. Neben der gezielten Vorbereitung auf anspruchsvolle Lehren im technischen, wirtschaftlichen, sozialen oder medizinischen Bereich gibt es auch Angebote, die Deutschkenntnisse verbessern oder mit praktischen Einsätzen auf Berufe im handwerklichen Bereich vorbereiten. Sprachaufenthalt oder Au Pair Über verschiedene Institutionen kann ein Auslandaufenthalt für Jugendliche geplant werden. Sei dies ein Aufenthalt mit Sprachschulbesuch, ein Jahr an einer ausländischen Schule oder auch eine Zeit als Au Pair in einer Familie - hier steht die Fremdsprache im Vordergrund. Allerdings stellt die Zeit weg von zu Hause auch Ansprüche an die Jugendlichen, denn es ist nicht immer einfach, alleine in der Fremde Fuss zu fassen. Der Aufenthalt kann aber neben der Sprachkompetenz auch für die Persönlichkeitsentwicklung sehr viel bringen. Wer einen reinen Sprachaufenthalt macht, ist entweder in Räumen der Schule oder bei einer Gastfamilie untergebracht. Ein Au Pair lebt grundsätzlich bei einer Gastfamilie und hilft im Haushalt mit, besonders bei der Kinderbetreuung. Ein paralleler Sprachschulbesuch ist die Regel. Das Hauswirtschaftslehrjahr Während eines Jahres arbeitet eine Schulabgängerin in einem Privathaushalt mit Kindern mit. Sie lernt dabei die Basisaufgaben, die in einem Haushalt anfallen, wie kochen, die Wäsche versorgen, die Wohnung putzen und den Garten in Ordnung zu halten. An einem Tag in der Woche besucht die Jugendliche eine Schule. Die Ausbildung schliesst mit einem Zertifikat ab. Verschiedene Privat- oder auch bäuerliche Haushalte in der Region bieten die Ausbildung an. Sie ist für Jugendliche geeignet, die gerne etwas praktisches machen würden und bereitet gut auf Berufe im Sozialen Bereich vor. Die Haushaltungsschule Broderhaus In diesem Zwischenjahr wird gezielt auf eine Lehre im hauswirtschaftlichen oder sozialen Bereich vorbereitet. Die Jugendlichen

haben die Möglichkeit, verschiedene Bereiche kennen zu lernen. Neben einem Praktikum ist dieses Angebot rein schulisch. Es werden sowohl hauswirtschaftliche als auch allgemeinbildende Fächer unterrichtet. Das Sarganserländer Sozialjahr Das Angebot richtet sich an Jugendliche, die motiviert und lernwillig sind, aber noch keine Berufslehre beginnen wollen oder können. Abwechslungsweise mit Schulblöcken werden zwei Praktika eingeschoben: Einmal ein Familienpraktikum, dass der Ausbildung im Hauswirtschaftslehrjahr ähnelt, und zum zweiten ein Spital- oder Heimpraktikum, in dem die Jugendlichen praktische Erfahrung in einem Betrieb sammeln können. Das Sozialjahr bereitet ideal auf soziale Berufe oder Berufe im hauswirtschaftlichen oder medizinischen Bereich vor. Vorkurs Kunstschule In diesem Brückenangebot werden Jugendliche mit Berufswunsch in einem kreativen oder insbesondere grafischen Gewerbe optimal auf die Lehre vorbereitet. Der Vorkurs vermittelt grundlegende künstlerische Techniken in Werkstätten und Ateliers und führt ein in die Kunstgeschichte, die Designgeschichte sowie in Kunst und Medientheorie. Die Schüler sollen ihre Kompetenzen ausbauen und mit praktischem und theoretischem Unterricht ihre Fähigkeiten erweitern. Die Vorlehre Jugendliche, die einen Praktikumsplatz, aber keine Lehrstelle haben, können das Brückenangebot Vorlehre, z.B. am bzb in Buchs, besuchen. Während vier Tagen in der Woche arbeiten sie im jeweiligen Praktikumsbetrieb, einen Tag besuchen sie die Schule mit allgemein bildenden Fächern, die schulische Lücken schliessen und optimal auf die Berufsausbildung vorbereiten sollen. MPA, Buchs Die MPA ist eine privatwirtschaftliche Schule in Buchs, die ein Zwischenjahr als optimale Vorbereitung auf eine Ausbildung im Medizinischen Bereich anbietet. Ebenfalls bietet die Schule ein Bürofachdiplom an, dass als Zwischenjahr für die Berufsvorbereitung geeignet ist.


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Von der Kunst entdeckt Von Isabella Maria Wohlwend

Die ersten Kunstwerke hat die 22 Jahre junge Liechtensteinerin Karin Ospelt aus Efeu gezaubert, kein Wunder also, dass ihre Stimme trotz ihrer Tiefe etwas elfenhaftes hat. Die Unterländerin führt mit ihrer Musik und ihren Bildern in ein kleines, buntes Paradies mit vielen roten Äpfeln.

Schon als Kind hat sich Karin für alles künstlerische interessiert. Was damit angefangen hat, ihr Zimmer mit Lianenen zu dekorieren, hat über Pastellkreiden und einer eigenen Kamera, zur Kunstmatura am Liechtensteinischen Gymnasium geführt. Karin ist eine geborene Künstlerin: «Es hat sich alles ganz natürlich von allein so ergeben. Ich glaube, die Kunst kam zuerst zu mir, als ich zu ihr». Die Älteste von drei Geschwistern hat schon einen Abschluss der Hochschule der Künste in Kunst und Musik ist die Welt von Karin Ospelt aus Eschen. Musik und Medienkunst in Bern. Doch damit ist noch nicht für Karin Ospelt. Neben zahl- genaues Reiseziel hat sie keiSchluss, seit 2010 studiert die reichen Konzerten überall in der nes: «Im Sommer möchte ich für Eschnerin Jazzgesang bei Liset- Schweiz und in Liechtenstein mehrere Wochen an einem inste Spinnler an der Hochschule konnte sie auch ihre visuellen pirierenden, fremden Ort oder für Musik in Basel. Kein Wun- Künste ausstellen. Ihre Fotogra- Land arbeiten. Mal sehen, was der, denn wenn man sich eines fien mit dem Titel «make love – das mit mir und meiner Arbeit ihrer Solo Jazzstücke auf ihrer not rösti» zeigen im Grunde nur macht». Liechtenstein ist das Webseite anhört, wird schnell eine Kartoffel. Karin gelingt es Zuhause der Künstlerin, hier ist klar, dass sich hinter der jungen aber, eine der bekanntesten Bo- ihr Rückzugsort, Familie und Künstlerin eine kraftvoll, jazzi- denfrüchte so darzustellen, dass Freunde. Dennoch treibt es Kage Stimme verbirgt. Das Stück sie einer Koralle gleichen. Auch rin in die weite Welt, sie braucht Backerman zum Beispiel wieder das ist ein Teil von Karin, ihren die die Ferne, ein Platz für ihre spiegelt Karins Tiefe auf eine Bezug zur Natur. Speisen schei- Visionen, um wieder heimzuhumorvolle Art. Mit 22 Jahren, nen es ihr angetan zu haben. Sie kehren zu können. Künstlerin in klingt die Künstlerin bereits visualisiert die Ulknudel sowie Liechtenstein zu sein, sei etwas sehr erwachsen. Getanzt wird zu das Ei, kein Wunder, dass ihr Spezielles, über mehr Unter«You are a great Architector». Lieblingsessen Omelette ist. Ob stützung würde sie sich freuen. sie das auf ihrer geplanten Rei- Karin meckert aber nicht. Sie «make love – not rösti» se auch auf den Teller bekommt, ist eine Macherin und so steht 2011 war ein aufregendes Jahr weiss sie noch nicht, denn ein schon das nächste Projekt vor

der Tür in Zusammenhang mit einer anderen Künstlerin aus der Region: «Meine beste Schulfreundin ist Modedesignerin und wir planen eine gemeinsame Ausstellung im Mai». Gespannt kann man sich auf eine weitere Seite der Eschnerin freuen. Auch anderen jungen Künstlern rät sie, dankbar und anspruchsvoll zu bleiben, denn nur so komme man weiter und entwickle sich. «Rotzfrech und edel zugleich», so beschreibt Karin ihre ganz persönliche Weltkulturstadt im Osten Deutschlands, ein bisschen wie sie selber vielleicht. Humorvoll und äusserst fantasievoll ist auch ihre Kunst, ihre Stimme edel. Neben Dresden gefällt Karin ein ganz besonderer Künstler: «Ich habe letzten Sommer Thomas Hirschhorns Beitrag an der Biennale in Venedig gesehen. Seither bin ich ein grosser Fan von ihm». Zudem hört sie gerne Musik von Camille, Gretchen Parlato und Ella Fitzgerald. Für die Zukunft wünscht sich Karin Ospelt vor allem eins, weiter Kunst und Musik machen zu können und diese ihren Zuschauern- und Hörern zeigen zu können. Sie ist auf dem richtigen Weg, denn auch 2012 hat man unzähligen Gelegenheiten Karin zu bewundern und zu geniessen.

Auftritte 2012

• 10. Mai . Vernissage Karin Ospelt+Nataly Real. Pfrundbauten . Eschen • 11.-20. Mai. Ausstellung K. Ospelt/N. Real Pfrundbauten . Eschen • 16. Juni . Caminito Combo Corrientes Swing Tanzclub . Basel • 18. August . Jazzafinado Gasthaus Rössli . Mogelsberg • 1. September . Kaleidoskop Jazzclub Tangente . Eschen


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Frischer Frühling Von Rebecca Testi-Marogg

Pastellfarben und Fifties-Schnitte sind in diesem Frühling tonangebend. Über die Laufstege wackelten jede Menge Plissée-Röcke, Bonbonfarben, Ballerinas und Kurzjacken, die sowohl tragbar als auch trendy sind. Fast alle Designer huldigen dem Frühjahr mit Rosé, Wasserblau und Pistaziengrün.

Der Makeup-Trend der Pastellfarben steht nicht alleine da: Den Frühling dürfen wir in zartestem Pink, Apricot und Lila geniessen. Hinzu kommt, dass sich die Designer alle an die fünfziger Jahre erinnern und süsse Plissée-Röcke mit knallfarbigen Tops in einfachen Schnitten und entweder Ballerinas in Bonbontönen oder aber Peeptoes aus dem selben Farbtopf dazu kombinieren. Schaut schön aus, ist einfach zu tragen und steht beinahe allen Frauen. Für den Sommer (wir wollen uns doch noch ein bisschen Zeit für Bräune geben) wird das «Kleine Weisse» ein heisser Favorit, am besten kombiniert mit f lachen Sandalen. Um weiterhin dem Pastell-Trend zu huldigen, empfiehlt es sich, für den Abend einen leichten Schal in ebensolchen Tönen einzuplanen, der wertet das Outfit auf und hält gleichzeitig warm. Doch bevor es soweit ist, geniessen wir erst einmal den Frühling. Für den Osterbrunch bietet sich ein Outfit aus Caprihose oder 7/8-Länge, kombiniert mit einem klassischen Twinset an. Dazu passen Ballerinas ebenso gut wie High Heels und die Kombi lässt sich leicht dem Wetter anpassen. Der Frühling bringt uns viele Kleider und Röcke, was manchen als unpraktisch erscheinen mag, jedoch sogar kinderbeaufsichtigungstauglich sein kann, wenn man denn das richtige Modell wählt. Wer auf einen bequemen A-LinienSchnitt und ein etwas gewagtes Muster setzt, hat klug gewählt, denn mit einem Cardigan oder einer leichten Kurzjacke kombiniert ist frau für alle Fälle gerüstet.

Marccain: Blumenmuster finden sich diese Saison auch auf Hosen, hier von Marccain.

Gern gesehen sind auf den Designer-Laufstegen auch Hosen im Blumenprint. Das mag auf den ersten Blick etwas mutig wirken, ist jedoch Alltagstauglich, bequem und trendy und damit ein Favorit für alle Frauen, deren Tage damit ausgefüllt sind, nicht ständig an ihr Outfit zu denken. Nina Garcia, ehemalige Modechefin der US-Elle, erklärt in ihrem Buch «The Little Black Book of Style»: «Sie sollten immer so aussehen, dass sie sich über einen Schnappschuss auf Facebook nicht ärgern würden.» Recht viel verlangt, Frau Garcia, aber dennoch: mit der neuen, unkomplizierten und fröhlichen Frühjahrsmode einigermassen umsetzbar.


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BEAUTYKOLUMNE

Von Schuhen und den Zusammenhängen Modezeitschriften propagieren für diese Saison viele Kleider und Röcke und Schuhe mit schwindelerregenden Absätzen. Ich mag ja sowas. Aber der Trend erinnert mich an ein Gespräch, das ich vor Jahren mit einer Dame mittleren Alters hatte. Tatsächlich mag ich gerne Kleider, und da ich nicht mal 1,60 bin, mag ich natürlich auch hohe Absätze. Diese Dame offensichtlich nicht. Als erstes war sie von meinen Schuhen irritiert und wies mich darauf hin, dass ich mich mit hohen Absätzen als leichtes Opfer für die Männer zu erkennen gäbe, da diese dieselben einzig zu dem Zweck erfunden hätten, Frauen das Weglaufen zu erschweren. Dann war sie der Ansicht, dass roter Nagellack ein klarer Hinweis auf die Unterlegenheit einer Frau sei, da er frau von handwerklicher Arbeit abhalte. Als drittes konstatierte sie, dass Röcke und hohe Absätze in Kombination eine Einschränkung der Beweglichkeit und damit der persönlichen Freiheit zur Folge hätten. Gar nicht überzeugt war sie auch von gefärbten Haaren und Makeup. Schliesslich, so ihre Ansicht, wäre die Natur am schönsten, wenn sie ungezähmt sei.

Marccain: Unkomplizierter Frühlingslook mit Karokleid und legerer Jacke von Marccain.

Marc o Polo: Lockere Hose in Kombinatin mit gestreiftem Kurzblazer (links) Klassisches und alttagstaugliches Twinset kombiniert mit leichtem Rock (rechts).

Komischerweise fühle ich mich weder durch hohe Absätze noch durch Röcke in der persönlichen Freiheit eingeschränkt, ganz im Gegenteil bin ich sogar der Auffassung, dass ich ja schliesslich (im Gegensatz zur Männerwelt) zwischen Rock und Hose wählen kann. Auch die hohen Absätze schränken mich nicht im geringsten ein, weil Übung den Meister macht und ich die Dinger seit 20 Jahren trage. Die Dame wusste anscheinend auch nichts von Überlack von O.P.I. Damit habe ich 30 Stiefmütterchen gepflanzt, ohne einen einzigen Kratzer im Lack. Ebenfalls eigenartig erschien mir der Hinweis auf die ungezähmte Natur. Skeptisch betrachtete ich die erzürnte Dame, die ganz in schwarzer Bio-Baumwolle daher kam, Wanderschuhe trug, abgekaute Fingernägel hatte und offensichtlich vor mehreren Jahren das letzte Mal beim Friseur war und entschloss für mich, dass mir die gezähmte Natur lieber ist. Rebecca Testi-Marogg


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«Kino-Schreiber» – Vaduz

Von Herbert Oehri

Um zu verhindern, dass die Ursprünge unserer Gemeinschaft allmählich in Vergessenheit geraten, gewinnt eine vertiefte Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit und Herkunft immer mehr an Bedeutung. Wir müssen für kommende Generationen den Zugang zum Liechtenstein ihrer Vorfahren erhalten. In Liechtenstein haben Historiker die lokalen Ereignisse während den letzten paar Hundert Jahren für die Nachwelt erhalten. Ein umfassendes Ahnenforschungswerk besitzen ausserdem die Gemeinden Triesenberg, Mauren und Vaduz. Wie eng dabei die Familien und die Sippschaften in Liechtenstein miteinander verwoben sind, zeigt ein Streifzug durch diese Ahnenforschungswerke. Wir beginnen heute mit den

: Liechtenstein hat in den letzten Jahrhunderten tiefgreifende Veränderungen erfahren. Aus dem fast ausnahmslos agrarwirtschaftlich geprägten Land entstand im Verlaufe der Zeit ein blühender und von Prosperität getragener Kleinstaat, der heute voll in die internationale Gemeinschaft eingebettet ist. Während ältere Generationen das vorwiegend subsistenzwirtschaftliche Liechtenstein noch aus eigener Erfahrung kennen, sind jüngere Menschen nur noch indirekt mit den sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Wurzeln unseres Landes vertraut.

Schreiber, genannt die «Kino Schreiber» in Vaduz. Sie stammen aus den Schreiber-Familien in Mauren ab, die alle auf einen Stammvater zurückgeführt werden können. Der Stammvater der Schreiber-Familien war Ferdinand Schreiber (1680-1731), Landamman von 1661-1688 in der Herrschaft Schellenberg. Einige Familienmitglieder sind nach den USA und Neuseeland ausgewandert. Interessant ist die Familiengeschichte der Kino Schreiber in Vaduz.

Begründer hiess FranzJosef Schreiber (1861-1915) Der Begründer der «Kino»Schreiber-Linie, Franz-Josef Schreiber, hatte einen Zwillingsbruder, der Matthäus hiess (1861-1941). Ihre Mutter

V. l. Michael *1965, Angelika *1979 und Veronika Schreiber *1967

Josef Schreiber (1893-1958)

war Anna Maria Schreiber, de- *1867. Sie hatten acht Kinder, ren Geburtsjahr 1841 als ge- sieben Söhne und eine Tochsichert gilt. Ihr Todesjahr ist ter. Engelbert Schreiber, der nicht bekannt. Laut Aussage Stammvater der Kino Schreides Nachfahren Edi Schrei- ber von Vaduz war das jüngste ber aus Mauren soll der Va- Kind. ter der Zwillinge Franz-Josef und Matthäus Schreiber aus Engelbert Schreiber, «Kino Tisis stammen. Die Söhne Schreiber» im Volksmund gebrachte Anna Maria ledig zur nannt, wurde im Jahre 1905 Welt. Mätthäus Schreiber ist geboren und starb 1958 in Alter von erst 53 Jahren. 1934 der Stammvater der MesmerSchreiber aus Mauren. heiratete Engelbert Schreiber Franz-Josef Schreiber (1861Elisabeth geb. Köpf li (19041915) heiratete im Jahre 1890 1987) aus dem Kanton Aargau. Von Beruf war er Maudie Schaanerin Amalia Jehle


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rer und Gipsermeister. 1938 kaufte das Ehepaar das Gasthaus «Freiendorf» in Mauren. Dort richtete Engelbert Schreiber im hinteren Teil ein modernes Kino ein, das in der damaligen Zeit eine willkommene Abwechslung – vor allem für die Jugendlichen in einem bäuerlich geprägten Umfeld– gewesen ist. Nach dem Verkauf des Anwesens Freiendorf am 12. Februar 1946 an Gebhard Öhri (Böll genannt) übersiedelte Engelbert Schreiber noch im selben Jahr mit seiner Familie nach Altstätten im Kanton St.Gallen. Dort hatte er eben das bekannte Kino «Odeon» gekauft. Er blieb allerdings nicht sehr lange in Altstätten. 1952 zog die Familie Schreiber nach Vaduz. Dort kaufte Engelbert ein Kino und war ein erfolgreicher Unternehmer. Das Kino Schreiber in der Aeulestrasse erweiterte er durch den Anbau eines Wohnhauses. Das Kino steht heute noch. Engelbert und Elisabeth Schreiber wurden sechs Kinder geschenkt: Sales, Engelbert, Bethle, Gritle, Vreni und Peter. Sales Schreiber ist 1934 geboren und von Beruf Kaufmann. 1962 heiratete der die Vaduzerin Irmgard Ospelt. Sales machte sich in seiner Jugendzeitzeit einen Namen als Fussballspieler des FC Vaduz

Engelbert Schreiber

und Trainer des damaligen FC Mauren. Dort trainierte Sales von 1955-1957 die Junioren-Mannschaften. Er übernahm von seinem Vater den Kinobetrieb und führte ihm mit grossem Erfolg bis zu seiner Pensionierung. Kinder: Christian Schreiber (1963-1983); Michael Schreiber *1965, Verkäufer. Heirat 1994 mit Susanne Illigasch *1969 aus Österreich; Veronika Schreiber *1967, kaufm. Angestellte, Heirat 1992 mit Markus Hasler *1963 aus Eschen, Treuhänder. Kinder: Christoph Hasler *1993, Martina Hasler *1995, Stephanie Hasler *1998. Mathias und Melanie Hasler *2005. Ange-

Elsa Schreiber geb. Seger *1937 und Engelbert Schreiber *1935

Elisabeth Schreiber

lika Schreiber *1979, kaufm. Angestellte, Heirat 2010 mit Sandro Maskiari *1980, Autoverkäufer. Engelbert Schreiber *1935, von Beruf gelernter Bankkaufmann, Versicherungsberater, Treuhänder. Heirat 1960 mit Elsa Seger aus Vaduz. Kinder: Emby Schreiber *1962, dipl. Treuhänder, Heirat 1992 mit Daniela Näscher *1964 aus Gamprin. Kinder: Irina Schreiber *1994, Elias Schreiber *1996; Anja FaselSchreiber, Heirat 1990 mit Michael Fasel. Kinder: Maria *1990, Regina *1992 und Eva *1994. Die Familie liess sich 1996 in Schaan einbürgen. Elisabeth (Bethle) Schreiber, Büroangestellte, Heirat 1960 mit dem Vaduzer Karl Ospelt *1930, Chef-Buchhalter im Treuhandwesen. Elisabeth wurde im Lande und in der Region bekannt als leidenschaftliche und hervorragende Sängerin, welche viele Jahre ihr Talent bei der Operettenbühnen Vaduz und Balzers unter Beweis stellen konnte. Ihr Mann Karl war mehr als zwanzig Jahre Torhüter des FC Vaduz, davon eine lange Zeit in der Ersten

Liga. Kinder: Karlheinz Ospelt *1961, studierte lic. oec., war erfolgreicher Vaduzer Bürgermeister von 1995 bis 2007, und Landtagsabgeordneter für die Vaterländische Union von 1993 – 2001. Von 1986 – 1993 war er bei der VBI tätig, heutiges VHG (Verwaltungs- und Gerichtshof ). Von Beruf ist er heute Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater in Vaduz. Verheiratet seit 2007 mit Daniela Ospelt *1973. Martin Ospelt, *1962, studierte lic.jur. Heirat mit Sabine Heppenheimer *1966. Kinder: Isabelle Ospelt *1989 und Benedikt Ospelt *1992. Die Familie wohnt seit 1995 in Mauren. Daniela Ospelt *1964, Heirat mit Andreas Fuchs *1958, Unternehmens-und Steuerberater, dipl. Mediator UFL. Kinder: Sascha Fuchs *1988, Larissa Fuchs * 1991, Tatjana *1998. Die Familie wohnt in Triesen. Margarethe (Gritle) Schreiber heiratete im Jahre 1964 Gerald Stossier *1939 aus Österreich. Er ist von Beruf Hochbau-Ing. HTL. Er war beim FC Vaduz viele Jahre in mehreren Positionen tätig. Eindrucksvoll ist sein Statistik über Spiele, 1. Mannschaft


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und Verein. Gritle wurde 1975 rückgebürgert und ihr Mann Gerad Stossier 1996 in Mauren eingebürgert. Im Jahre 2005 nahmen sie die Vaduzer Bürgerschaft an. Vreni Schreiber, verheiratet seit 1966 mit Heinz Büchel *1940 aus Ruggell. Technischer Kaufmann (selbständig seit 1978). Heinz Büchel war viele Jahre erfolgreicher geschäftsführender Verwaltungsratspräsident der LKW in Schaan. Nach seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen wurde Heinz Büchel zum Ehrenpräsident der Liechtensteinischen Kraftwerke ernannt. Kinder: Bettin Büchel *1967, Myriam Büchel *1972. Peter Schreiber (1948-1948). Peter Schreiber starb im Kindbett. Quellen: Familienstammbuch der Bürger von Mauren-Schaanwald, Adolf Marxer, 1978 Familienbuch Mauren, Bd.3, Pfr. Fridolin Tschugmell, Mauren. Die alten Häuser von Mauren 18001900, Hans Jäger, 2001 Geschichtsreihe: «Menschen, Bilder & Geschichten-Mauren von 1800 bis heute», Band 5/2011, Herbert Oehri, Autor der fünfteiligen Buchreihe und Präsident des Vereins für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums Mauren

Elisabeth (Bethle) Ospelt geb. Schreiber *1936 und Karl Ospelt *1930 mit ihren Kindern v. l. Karlheinz Ospelt *1961, Daniela Ospelt *1964 und Martin Ospelt *1962

Gerald Stossier *1939 und Margarethe (Gritle) Stossier geb. Schreiber *1938

Vreni Büchel geb. Schreiber *1942 und ihre Tochter Myriam *1972 mit Enkelkindern


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V. l. Eva Fasel *1994, Anja Fasel geb. Schreiber *1966, Emby Schreiber *1962, Maria Fasel *1990, Daniela Schreiber geb. N채scher *1964, Michael Fasel *1957, davor Irina Schreiber *1994 und Regina Fasel *1992, ganz vorne Elias Schreiber *1996

Sales Schreiber *1934 und Irmgard Schreiber geb. Ospelt *1942

Heinz B체chel *1940 und Vreni B체chel geb. Schreiber *1942


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Leben mit einem Bein

Wie der Rössliwirt «Meus» Batliner nach Eberbiss sein Bein verlor

Von Herbert Oehri

Ihr Sohn Bartholomäus (genannt der «Barthola») Batliner (1842– 1912) war der einzige männliche Spross von Franz-Josef und Anne Marie Batliner und war ein sehr tüchtiger Geschäftsmann, welcher mit maschinellem Torfstechen im Maurer Riet und mit einer der grössten Schnapsbrennereien des Landes zu Wohlstand gelangte. Ihr ältester Enkel, Johann Bartholomäus Batliner, genannt der «Meus» (1893–1966) heiratete Theresia Matt (1905–1975) aus der Bole-Matt-Linie im Popers. Meus kam am 29. Februar 1940 durch Erbschaft in den Besitz der Liegenschaft Gasthof «Rössle» mit Landwirtschaftsbetrieb und grossem Umschwung. Neben der Viehwirtschaft hatte Meus Batliner auch noch eine kleine Schweine-und Eberzucht zu versorgen. Seine Frau Theres war eine sehr tüchtige und freundliche, immer gut gelaunte Wirtin und Hausfrau, welche neben der täglichen Arbeit auch noch die Gastwirtschaft führen musste. Als ihr Mann am 31. Mai 1940 von einem Eber in der Hausbündt angefallen und ein Bein verlor, kam noch mehr Arbeit auf die junge Mutter zu.

Meus Batliner verliert Bein nach Eberbiss

Es war der 31. Mai 1940. Alles schien seinen gewohnten Gang

: Das Gasthaus zum Rössle ist eng verbunden mit den «Küferle»Batliner. Ihr Stammvater Franz-Josef Batliner (1809–1897) liess sich im Jahre 1835 in Mauren einbürgern und heiratete im selben Jahr Anna Maria geb. Kaiser aus dem Stamm der «Obera Kaiser». Gemeinsam betrieben sie eine kleine Landwirtschaft und führten den Gasthof zum «Weissen Rösslein», aus dem später das Gasthaus «Rössli» wurde.

zu nehmen. Auch beim Rössliwirt Meus Batliner im Kirchenport. Zusammen mit seiner Frau führte er ein landwirtschaftliches Anwesen und daneben noch eine kleine Schweine-und Eberzucht, um «etwas dazu zu verdienen», wie sich seine Tochter Margrith Büchel, geb. Batliner *1934 in unserem Gespräch im September 2004 äusserte. Sie erzählte uns die leidvolle Geschichte und der Angriff des Ebers am 31. Mai 1940 auf ihren Vater. Demzufolge ging Meus wie jeden Morgen in den Stall. Plötzlich sei – so erzählte es ihre Mutter Resi – der Nachbar und Verwandte Xaver Batliner «Küferle-Xaver» «schneeweiss im Gesicht» zur Türe hereingekommen und hätte gesagt, dass der Meus regungslos in der Bündt draussen liege. Dort befanden sich die Schweinestallungen. Meus lebte noch, aber seine zerrissenen und blutverschmierten Hosen am Bein liessen nichts Gutes erahnen. Wie sich später herausstelle, griff ihn ein Eber bei der Fütterung an und fügte Meus unterhalb des Knies ein derart grosse Wunde zu, dass er lebensgefährlich verletzt wurde. Ein Augenzeuge, Adolf Marxer, der spätere Personalchef in der FL Landesverwaltung, war damals ein etwas elfjähriger Junge und wohnte im Haus Nr. 95 (Altarichters, Thedora-

Die Kraft und Unberechenbarkeit eines Ebers wurde Meus Batliner zum Verhängnis.

Gustav Marxer) direkt neben dem Gasthof «Rössli». Adolf Marxer *1929, erzählte uns, dass Meus regungslos am Boden gelegen und vor Schmerzen gestöhnt hätte. Es sein dann eine gute Stunde verstrichen, ehe Doktor Heeb von Eschen gekommen sei. Meus wurde ins

Spital transportiert, wo ihm der linke Fuss abgenommen werden musste. Damals gab es bei solch schrecklichen Verwundungen keine Heilung mehr. Meus hatte sehr viel Blut verloren und stand kurz vor dem Tod. Dass er den Eberangriff überhaupt überstanden hatte, war nur seiner robus-


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Theresia Batliner geb. Matt (1905 – 1975) und Meus Batliner (1893 – 1966), Hochzeit 1932

ten Gesundheit und Zähigkeit zu verdanken. Meus Batliner bekam eine Holzprothese und er musste sein ganzes Leben unter diesem Schicksalsschlag leiden. Damals, im Jahre 1940, steckte die ärztliche Versorgung im Vergleich zur heutigen Zeit in den Kinderschuhen. Batliner hatt genug von den Schweinen und Ebern und verkaufte kurzerhand die am Haus angebauten Schweine/Eberstallungen samt Inhalt an Ferdi Marock, Weiherring, Mauren, welcher einige Jahr lang hauptberuflich der Schweine-und Eberzucht nachging. Nacherzählt von Herbert Oehri, September 2003 aus Angaben von Tochter Margrith Büchel, geb. Batliner und Adolf Marxer, Nachbar.

Quellen: Buch Band 1: «Menschen-Bilder & Geschichten, Mauren von 1800 bis heute», Verein für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums Mauren.


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UmgangsUmsprache gangssprache ugs.: Vater ugs.: Vater Fluss durch Fluss München durch München

Kasten z. PflanzenanKasten zucht z. Pflanzenanzucht

dt. GesprächsAdelspartikel dt. Gesprächs- prädikat Adelspartikel prädikat

schweiz. ChemieNobelpr. schweiz. 1975 8 Chemie6 Nobelpr. nord8 1975 Ort 6 östl. AppenOrt nordzell östl. Appenessbare zell Berg bei MeeresBergün essbare muschel Berg bei MeeresBergün muschel kant. Autokant. zeichen Autozeichen Pass Gruppe Davos d. Rhät. Pass Gruppe Langwies Alpen Davos d. Rhät. Kurzw.: Langwies Alpen Ort im UnterLötgrundKurzw.: Ort im schental bahn 2 UnterLötgrundschental Abk. f. 2 e. Maßbahn einheit Eidgenössis. Abk. f. e. Maßfür Gold Departement einheit Eidgenössis. für Gold Departement

Abk. für VolkswirtAbk. schaftfür Volkswirtmännschaft licher franz. männArtikel licher franz. UrArtikel kunden, SchriftUrstücke kunden, Schriftstücke

Baumwollhemd Baum(engl.) wollhemd (engl.)

Lösungswort: 1 2 3 1

Bergweide Bergweide

2

3

4 4

Zeichen für Zeichen Selen für Selen

span. Artikel span. Artikel

SalzgewinnungsSalzanlage gewinnungsanlage

9 9

gestreiftes Wildgepferd streiftes Wildpferd

Geldmittel, Budget Geld(Mz.) mittel, Budget (Mz.)

6 6

7 7

8 8

9 9

ugs.: Rundugs.: gang Rundgang

IHR TERMIN:

7 7 Preis-

10 10

Inhaber einer AutoInhaber handlung einer Autohandlung

schild Preisschild

Auflösung des Rätsels aus der Ausgabe 6 Das Lösungswort lautete:

Naechstenliebe Und die Gewinner ist:

Walter Schürmann, Schaan Lebewesen Lebewesen ugs.: Geländeugs.: form Geländeform

Abk.: Touring Club Abk.: Schweiz Touring Club Schweiz

3 3

Abk.: gegebeAbk.: nenfalls gegebenenfalls

Einbringen der FeldEinbrinfrüchte gen der Feldfrüchte

schweiz. Heilpödagoge schweiz. † 1972 Heilpödagoge † 1972

5 5

Stellung d. Gestirne zuStellung d. einander Gestirne zueinander

FeinschmeFeincker schmecker

Gewässerrand Gewässerrand

FestungsFeswerk tungswerk

1 1 5 5

schöpferisch schöpferisch jamaikanischer Musikjamaikastil nischer Musikstil

Stutzer, ModeStutzer, narr Modenarr

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Per Post: Medienbüro Oehri & Kaiser AG, «Rätsel» Wirtschaftspark 23, 9492 Eschen Per E-Mail: info@lie-zeit.li Einsendeschluss ist Freitag, 11. Mai 2012 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Stell dir vor, d Lisa vo neba ah redet met ihra Poppa!

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Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, 9492 Eschen/FL (Herbert Oehri) – Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter) – Johannes Kaiser – Verena Cortés – Ines Rampone – Rebecca Testi-Marogg – Vera OehriKindle – Alexander Batliner – Grafik/Satz/Lithos: Medienbüro Oehri & Kaiser AG – Druck: Tamedia Druckzentrum, Zürich – Fotos: Jürgen Posch, Peter Marxer, Rebecca Testi-Marogg, Oliver Hartmann, Privatarchive, FL Landesarchiv – Akquisition: Sonja Lüchinger – Nicolas Haas – Vera Oehri – Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlich werden – Erscheinung: Wochenende 7. April 2012 – Auflage: 35‘000 Exemplare (Postverteilung) u.a. in alle Haushaltungen von Liechtenstein und Bezirk Werdenberg – Ausgewählte Adressen von Sargans bis Bad Ragaz und Grossraum Feldkirch. Netzwerk des Wissens lie:zeit versteht sich selbst als unabhängiges und selbständiges Informationsmedium aus der Region für die Region. Neben der Funktion als offenes Meinungsforum für alle will die lie:zeit auch kompetente und kreative Lösungen sichtbar machen und sucht daher die aktive Zusammenarbeit mit Experten und Themenführern aus Praxis und Wissenschaft. In dieser Ausgabe sind dies Sepp Lenhart, CEO der Group sporteo, Schaan; Patrick Fürnschuss, Kommunikations-und Marketingexperte bei der Firma sporteo, Schaan; Bryan Jeeves, CMG OBE, Group Chairman, Schaan; Otto Biedermann, Bereichsleiter Direktkunden Liechtenstein der LGT Bank in Liechtenstein, Vaduz; Dr. iur. Patrick Schürmann, LL.M beim Advokaturbüro Dr. Dr. Batliner & Dr. Gasser, Vaduz.


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