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Custom Fitting – oder kaufen Sie Hosen, die nicht passen?

Es ist so etwas wie das Eldorado des Golfsports, was die beiden leidenschaftlichen Golfer und ausgebildeten Clubfitter Nino Ziegler und John Furch Ende Februar in Malans eröffnet haben. Ein Golfshop und Erlebniscenter in amerikanischen dimensionen.

Auf rund 1‘300 m² bietet «The Golfer’s» eine Golferlebniswelt der besonderen Art. Herzstück ist ein grosser Shop mit einer riesigen Auswahl an Golfequipment und Textilien bekanntester Marken. Dazu kommt ein Reisecorner mit dem Themenschwerpunkt «Britische Inseln». Ein Highlight ist die 260 m² grosse Lounge mit der schottisch anmutenden Bar und dem atemberaubenden Sortiment von über 250 Single Malt Whiskys. In regelmässigen Abständen finden hier Degustationen, Konzerte und private Events statt. Zwei moderne Golfsimulatoren, welche auch stundenweise gemietet werden können, ein riesiges Putting Green und die Werkstatt bilden bei «The Golfer’s» den professionellen Rahmen für modernes Clubfitting. Custom Fitting – wozu?

Um nochmals auf Hosen zurückzukommen. Beim Kauf einer Jeans müssen Sie – abgesehen vom Aussehen natürlich – lediglich auf zwei Dinge achten: Bundweite und Länge. Beim Golfschläger spricht der Fachmann von rund 18 verschiedenen Faktoren, die das Golfspiel positiv oder negativ beeinflussen können. Wie sinnvoll erscheint es unter diesem Gesichtspunkt, ein Schlägerset ohne kompetente Beratung einfach «ab der Stange» zu kaufen?

Schläger, welche auf unsere spielerischen und körperlichen Eigenheiten abgestimmt sind, können die Performance auf dem Golfplatz um bis zu 20 Prozent steigern. Der Aussage, dass nur Single-Handicaper vom Fittingprozess profitieren, widerspricht Ziegler vehement: «Gerade Anfänger oder Spieler mit geringerer Schwunggeschwindigkeit profitieren in ausserordentlichem Masse vom passenden Material.» Da ist zum Beispiel die Evaluation passender Schäfte. Dabei geht es nicht alleine um die Härte, den Schaftflex, sondern auch um die Schaftlänge. Gerade beim Driver wird dies immer mehr zum Thema. Ziegler meint: «Die Hersteller bringen Driver mit teils mehr als 46.5 Inch Länge auf den Markt. Dies mit dem Ziel, aufgrund des grösseren Hebels höhere Schlägerkopfgeschwindigkeiten und somit mehr Länge zu generieren. Die Folge ist aber nicht selten, dass wir Hobbygolfer die Bälle unsauber treffen und somit beträchtlich an Länge und Genauigkeit einbüssen.» Selbst grossgewachsene Tour Professionals wie Geoff Ogilvy spielen Driver mit einer Länge von 45 Inch oder gar noch kürzer. Immerhin ein Unterschied von fast vier Zentimetern, welcher beträchtlichen Einfluss auf einen konstanten Treffpunkt hat.

Neben dem Schaft, den Ziegler als «Motor des Schlägers» bezeichnet, müssen beim professionellen Custom Fitting noch zahlreiche andere Faktoren berücksichtigt werden. Dies braucht Zeit. «Man weiss, dass Golferinnen und Golfer ihre Sets im Durchschnitt zwei bis drei Jahre spielen,» sagt Ziegler, «dafür lohnt es sich allemal, einige Stunden für ein professionelles Fitting zu investieren. Auf dem Platz spuken genügend Schwunggedanken durch unsere Köpfe. Da hilft es, wenn wir uns zumindest ums Equipment keine Sorgen machen müssen.» Wie viel Wahrheit in dieser Aussage steckt, wissen wir alle . . . www.thegolfers.ch

EQUIPMENT golf

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