MV Angeln

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SALZWASSERANGELN 7 Frühsommer und Spätherbst. Im Frühjahr und den Wintermonaten verziehen sich die Dorsche in tiefere Ecken der Ostsee. Dann bricht die große Zeit für Kuttertouren an. Von Wismar, Rostock, Warnemünde, Barhöft, Schaprode, Breege, Sassnitz, Greifswald und Wolgast stechen Sie in See und kommen meist mit großen Fischen zurück – Dorsche zwischen fünf und zehn Kilo sind immer dabei. Spannend ist auch das Fischen vom Kleinboot aus. Charterbootverleihe (auch führerscheinfrei bis fünf PS) gibt es an der gesamten Küste. Kleinboottörns vor Rostock, Fischland- Darß-Zingst, Hiddensee und Rügen bringen neben Spaß, einer salzigen Brise und Abenteuer vor allen Dingen heiße Drills mit schönen Dorschen. Ebenfalls fängige Dorschecken: Mecklenburg-Vorpommerns Seebrücken. 18 Anlagen, die längste befindet sich im Ostseebad Heringsdorf und misst stolze 508 Meter, recken sich wie Nadelspitzen zwischen Boltenhagen ganz im Westen und Ahlbeck auf Usedom in die Ostsee hinaus – Top-Stellen für schöne Dorsche, Plattfische, Meerforellen, Hornhechte, Heringe, Aale und Barsche. Zu beachten: Mit Veränderung des Salzgehaltes ändert sich auch der Fischbestand. Fängt man im Westen bei Rerik noch sehr viel Dorsch, so ist die Angelei in Ahlbeck an der polnischen Grenze vielversprechender auf Aal, Barsch und Plattfisch.

Fotos: Terkel Christensen (1), Andreas Schleier (1), Arnulf Ehrchen (2), Arwed Wagner (1), Guido Jubelt (1), Andreas Winter (1)

Feiste Flunder!

Klasse Küste zum Brandungsangeln – hier der Strand von Steinbeck mit einer längeren Naturköderrute vom Kutter aus. Und in der Pfanne werden diese schmackhaften Fische die Familie voll und ganz zufrieden stellen.

MEERFORELLE Nicht ganz einig waren wir uns an dieser Stelle mit der Bewertung des silbernen Ostseetraumes. Liegt die Meerforelle nun auf Platz eins, noch vor Dorsch und Plattfisch? Wir meinen, sie ist mindestens gleichrangig und aus anglerischer Sicht ein absoluter Drill-Knaller. Das Beste daran: Die Meerforelle und gerade die größeren Exemplare halten sich verstärkt vor Mecklenburg-Vorpommerns Küsten auf. Im März und April, wenn die kapitalen Fische hinter den Heringen herjagen, „brennt’s” an den Stränden. Dann sind bei Groß Klützhöved, Rerik, Kühlungsborn, Dranske und Varnekevitz auf Rügen auch Meerforellen zwischen vier und acht Kilo(!) möglich. Gerät: Spinn- oder Fliegenrute.

Bote des Sommers: Hornhecht. Top in M–V: dicke Dorsche vom Kleinboot oder Kutter (unten)

PLAT TFISCH Flunder und Kliesche fühlen sich in den nicht so salzigen Fluten der Küste pudelwohl! Kutter, Strand, Seebrücke oder Mole sind bei den Flachmännern erste Adressen. Mit der Brandungs- oder Grundrute und Wattwürmern, Heringsstücken oder ganzen Tobiasfischen als Köder werden Sie sicher einige Platte aufspüren. Für die Flundern ist weites Auswerfen meist nicht nötig, sie liegen in den ersten Sandrinnen nicht weit vom Strand entfernt. Zweihaken-Montagen mit ordentlich Perlen und Spinnerblättern bestückt bringen den erwünschten Erfolg. Funktioniert übrigens auch

HORNHECHT Mit der Spinn- und Fliegenrute oder einer einfachen Posenmontage sind im Mai und Juni wahre Sternstunden auf die Ostsee-Torpedos möglich. Der sehr leckere und „familienfreundliche” Fisch tummelt sich in dieser Zeit zu Tausenden in den Küstenbereichen und ist relativ einfach zu fangen. HERING , AAL & CO Für viele Angler ein Höhepunkt: der Beginn der Heringssaison. Immer im März ist zum Beispiel

auf dem Rügendamm (Brücke zwischen Festland und Rügen) richtig was los, wenn die ersten Heringsschwärme am Ufer entlangziehen. Aber auch die Zeit von August bis Dezember eignet sich zum Fischen mit dem Heringspaternoster. Dann suchen die Silberlinge kleine Krebse im Bereich der Seebrückenköpfe. Und wo Heringe schwimmen, ist der Aal nicht weit. In den Sommermonaten können Sie in den ersten Sandrinnen echte „Schlangen” von über einem Pfund erbeuten. Immer häufiger im Sommer anzutreffen: Meeräschen. Diese sensationell kämpfende Fischart ist jedoch schwer zu überlisten. Am besten klappt es mit Brot und Pose.

HECHT, ZANDER UND BARSCH Das Räuber-Trio aus den brackigen Bodden dürfen wir an dieser Stelle natürlich nicht vergessen – in den letzen Jahren sind im Bereich der Bodden, des Strelasundes und Peenestroms die Fangergebnisse geradezu explodiert. Hechte zwischen zehn und fünfzehn Kilo waren immer mit dabei und auch die Zander erreichten außerordentliche Gewichte. Dicke Barsche sind als willkommener Beifang mit von der Partie. Gerade hier ist das Kleinboot bei der Räubersuche auf den riesigen Gewässern im Vorteil – Angelführer, die Sie mit Rat und Tat zum Fisch führen, gibt es inzwischen auch in vielen Orten der Bodden-Kette. Na, da müsste doch auf jeden Fall für Sie etwas Interessantes dabei gewesen sein, oder? =


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