HIERGEBLIEBEN BRUNSBÜTTEL: MESSE SPECIAL - MINT

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BRUNSBÜTTEL SPECIAL

HIERGEBLIEBEN

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the world a brighter place Wir sind Covestro. Wir sind neugierig. Wir sind mutig. Wir sind bunt. Wir sind Macher! Wir gehen an den Start, um mit innovativen Produkten neue Standards für chemische Werkstofflösungen zu setzen. Integrität ist unsere Währung. Innovation ist unsere Tradition. Wir sind überzeugt: Neugier überwindet Grenzen, Mut schafft neue Möglichkeiten. Unsere Vielfalt macht uns stark für jede neue Herausforderung. Mach mit! Mit Deinen individuellen Talenten und Deiner Persönlichkeit machst Du mit Covestro den Unterschied. Lass uns gemeinsam die Zukunft gestalten: WE MAKE the world a brighter place.

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EDITORIAL Weiter geht’s. Wir waren wieder auf der Suche nach glücklichen Azubis, spannenden Ausbildungsberufen und tollen Arbeitgebern, um euch zum HIERBLEIBEN zu motivieren. Wäre ja langweilig ohne euch! Deshalb heben wir im ganzen Land die Steine hoch, schauen drunter, und dann … geht’s eben weiter. Diesmal sind wir auf der B5 nach Brunsbüttel geritten – eine Stadt, in der zwar nur ein Kanal anfängt … dafür jährlich mehrere Hundert interessanter Karrieren! Und ganz ehrlich … was wir HIER erlebt haben, ist definitiv zum BLEIBEN geeignet. Warum? Weil es interessante Menschen gibt, spannende Orte, unzählige Firmen und vor allem zahlreiche und vielseitige Ausbildungsberufe. Das heißt: Hier gibt es jede Menge Zukunft für euch! Weil die meisten der hier angebotenen Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik angesiedelt sind, gibt es an vielen regionalen Schulen sogenannte MINT-Klassen. Das haben wir uns mal genauer angeguckt und nachgefragt: Wie viel MINT steckt in euch? Einige eurer ehemaligen MINTI-Mitschüler und MINTIMitschülerinnen haben wir direkt an Ihren Arbeitsplätzen besucht, befragt, und professionell geknipst (ohne Selfie-Stange). Wie empfinden sie eigentlich ihre Lehrzeit? Freut euch zum einen auf spannende Azubi-Reportagen aus den Ausbildungszentren der Global MINT-Player SASOL, YARA und COVESTRO und zum anderen über Einblicke in die Ausbildung weiterer interessanter Berufsbilder. Alle Berichte, Azubiportraits und Adressen findet ihr, wie immer, auch auf me2be.de.

Viel Spaß beim hierbleiben!

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Hiergeblieben 06

„Hier geht´s rein!“ Brunsbüttel – kleine Stadt mit großer Lebensqualität

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Mit dem Bürgermeister auf ´ne Pommes Stefan Mohrdieck im Interview

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Die Azubis vom Bürgermeister

MINT – Jobs frisch wie ein Pfefferminzbonbon Das hat Zukunft: Mathematik, Informatik, naturwissenschaftliche und technische Berufe braucht das Land – dringend!

Valmire und Gesa berichten über ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten

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ME2BE Spezial

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Die Stadtmanagerin

NEWS FÜR DICH UND MINT

Im Gespräch: Anne-Merle Wulf

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Björn Nagel Springreiter und Pferdezüchter

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Matsch und Metal Der Sommer in Dithmarschen wird heiß

FOTOS Michael Ruff

WIE VIEL

M I N TSTECKT

H IE R GE BHLIE IE RB GE E N B LIE B E NS CHU L E SCHU L ECO M PANCO I ESM PAN I ESAZU BI PO AZU RTRAI BI PO TSRTRAI TS

Sasch a Postel, 16 „MINT und Technik machen mir riesigen Spaß, vor allem die Arbeit mit Metall. Ich schwärme auch für Motoren und Autos. Mein Traumberuf: Kfz-Mechatroniker.“

IN DIR?

Wir fragen Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Brunsbüttel im MINT/Technik-Unterricht der 9. Klasse

Celin a Gro m otk a, 15 „Ich bin handwerklich leider nicht so begabt. Deshalb steckt nicht ganz so viel MINT in mir, vielleicht 70 Prozent. Beruflich möchte ich später lieber eine Bürotätigkeit machen.“

Elisa Bartsch, 16

Christia n Popp, 14 „Sagen wir’s so: Bio, Chemie und Physik machen mir einfach Spaß. Für Sprachen habe ich nicht so die Energie. Am liebsten habe ich ein Thema und kann mir dann selbst überlegen, wie ich es umsetze und was ich daraus baue.“

„Mir macht der Technikunterricht Spaß, weil er vielseitig und abwechslungsreich ist. Beruflich möchte ich später was mit Menschen machen, vielleicht als Erzieherin arbeiten. Aber auch ein Praktikum als Floristin hat mir Spaß gemacht. Technisches Verständnis und handwerkliches Geschick wird man immer gebrauchen können, sowohl beruflich als auch privat!

Celin a D reher, 14

Schule 16

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Neugierig. Mutig. Bunt. Berufsausbildung mit Zukunft bei der COVESTRO Deutschland AG in Brunsbüttel

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YARA – DÜNGER FÜR DIE KARRIERE Über Ausbildung und Zukunftsperspektiven bei der YARA Brunsbüttel GmbH in Brunsbüttel

Willkommen bei den Mintis Zu Besuch im Technik-Unterricht der MINT-Klasse 9 der Gemeinschaftsschule Brunsbüttel

... DIESER MOMENT WAR MAGISCH! Vom Kinderlabor zum Ausbildungsplatz bei Sasol Germany GmbH

Wie viel MINT steckt in dir? Wir fragen Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Brunsbüttel im MINT/Technik-Unterricht der 9. Klasse

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Ich hab da mal ’ne Frage Interview mit der Bildungsministerin Britta Ernst. Jan Ole Gravert will was wissen

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Companies

„Ich bin zu 90 Prozent MINT. Ich mag es, selbständig zu arbeiten und eine Aufgabe über einen längeren Zeitraum zu bearbeiten. Ich kann mir die Zeit selbst einteilen und auch mal in einer Freistunde daran weiterarbeiten. Früher wollte ich immer Tischlerin werden, doch obwohl ich handwerklich interessiert bin, reizt mich momentan mehr eine Tätigkeit als Erzieherin.“

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Ich fühle mich bestätigt Linda Bull über ihre Ausbildung bei der Sparkasse Westholstein


Inhalt

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Mir stehen alle Türen offen Kim Biesterfeld über ihre Ausbildung bei der Sparkasse Westholstein

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Ich habe auf jeden Fall die richtige Entscheidung getroffen! Jennys Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk

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„Die berufliche Perspektive: hervorragend!“ Landrat Jörn Klimant über die Ausbildung beim Kreis und die Chancen von Flüchtlingskindern

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Gesundheit lernen, wo Gesundheit zu Hause ist Begehrte Ausbildung am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe des Westküstenklinikums

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Blick hinter die Kulissen Jana macht eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten

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Wie eine kleine Familie

AZUBI - PORTRAITS

Johanna berichtet über ihre Ausbildung bei der Bäckerei Heuer

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DIE MISCHUNG MACHTS!

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Spannende Perspektiven bei der Firma Gebr. Schütt KG

Sasol Germany GmbH Chemielaborantin, Chemikant, Industriemechaniker

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COVESTRO Chemikant

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WKK Gesundheits- und Krankenpflegerin, MTRA

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YARA Chemikant, Bürokauffrau, Industriemechaniker

Service 75

Plan B

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Dein Anschreiben

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Dein Lebenslauf

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Ab die Post

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Das Vorstellungsgespräch

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Editorial

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Azubigehalt und Finanzspritzen

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Impressum


HIERGEBLIEBEN IN BRUNSBÜT TEL

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„HIER GEHT’S REIN!“ Brunsbüttel – kleine Stadt mit großer Lebensqualität!

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in Spaten, ein Kanal, Wellen und ein Anker … das Brunsbütteler Stadtwappen trifft es ganz gut. Hier wird gearbeitet, hier geht’s rein in die Elbe und in den Nord-Ostsee-Kanal, Nordseewellen schwappen hier ans Ufer. Und ankern bzw. „hierbleiben“ kann man auch gut. Wir sind zu Gast in Brunsbüttel. Eine Stadt, in der vieles beginnt! Zum Beispiel der Nord-Ostsee-Kanal. Mit jährlich rund 33.000 Schiffen ist sie die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt und Verbindung zwischen Nord- und Ostsee. Die Elbe mündet hier in die Nordsee. Umgekehrt beginnt in Brunsbüttel der Zugang auf dem Wasser zu allen Elbstädten, vor allem nach Hamburg. Und noch etwas beginnt hier regelmäßig: Die beruflichen Karrieren vieler Schülerinnen und Schüler. Denn Brunsbüttel hat überdurchschnittlich viele Ausbildungsplätze zu bieten. Als Industrie- und Hafenstadt haben

sich viele bedeutende Unternehmen der Chemie- und Logistikbranche angesiedelt. Aus diesem Grund stehen hier die MINT-Jobs hoch im Kurs. Das sind Berufe, die mit Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu tun haben. Viele dieser Ausbildungsberufe stellen wir euch in dieser Ausgabe vor. Okay, angenommen, ihr habt hier in der Region einen Ausbildungsplatz gefunden. Was hat euch Brunsbüttel sonst noch zu bieten? An Nummer eins steht die maritime Lage am Nord-Ostsee-Kanal, an Elbe und Nordsee. Diese Lage ist so einzigartig, dass es jährlich über 100.000 Tagesgästen den Atem verschlägt. Bei einem Spaziergang auf dem Brunsbütteler Deich erkennt man erst, wie gewaltig der Handschlag zwischen Nordsee und Elbe ist. Zum Segeln, Surfen und Kiten braucht ihr nur dreimal lang hinzufallen! An den Kanalschleusen gibt es maritime Technik aus der Nähe zu bestaunen. Oder doch lieber im Beachclub, mit ’ner Saftschorle im

Strandkorb, die dicken Pötte beobachten? Dann ab ins Copacanala auf die Südseite. Auch das Freizeitangebot kann sich sehen lassen. Klar, mehr geht immer, aber die Basisausstattung ist vorhanden: Freibad, Hallenbad, Kino, Restaurants, Pubs und Fitnesscenter. Zusätzlich gibt es erstaunlich viele Vereine in der Umgebung: Fußball, Angeln, Wassersport, Reiten, Tanzen, Minigolf, Modellbaueisenbahn oder Boßeln? Alles zu haben. Thema Events? Watch out: Westküstenflohmarkt, Kanalgeburtstag, Wattolümpiade und NOK-Romantika. Ach und noch etwas: In Brunsbüttel gibt es eine Stadtmanagerin und ein Jugendparlament. Warum? Um die Stadtentwicklung fortzusetzen und euch die Möglichkeit zu geben, sich in Brunsbüttel zu engagieren. Gute Idee! Lohnt sich. Wir sind gern HIERGEBLIEBEN. Jetzt seid ihr dran. TEXT Christian Dorbandt FOTO Michael Ruff

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DER

BÜRGERMEISTER

STEFAN MOHRDIECK


HIERGEBLIEBEN

SCHULE

C O M PA N I E S

A Z UBI PO RT RA I T S

MIT DEM BÜRGERMEISTER AUF ‘NE POMMES

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tefan Mohrdieck ist Bürgermeister der Stadt Brunsbüttel. Am 20.02.2011 wurde er mit 61,26 Prozent in das Amt gewählt. Ein beachtlicher Wahlerfolg! Er ist ein Dithmarscher Jung, kommt aus dieser Stadt, besuchte die Boje-Realschule (heute Gemeinschaftsschule Brunsbüttel) und begann vor 32 Jahren seine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten im Brunsbütteler Rathaus, ein paar Räume neben seinem heutige Büro. „Vom Stift zum Chef“ könnte man sagen. Herr Bürgermeister, fühlen Sie sich wohl in Ihrer Stadt? Ja, ich fühle mich „sauwohl“ in Brunsbüttel. Ich bin hier geboren, bin hier zur Schule gegangen, habe hier meine Ausbildung gemacht und eine Familie gegründet. Ich bin bewusst HIERGEBLIEBEN. Wollten Sie schon immer Bürgermeister werden? Nicht von Anfang an. Nach der Schulzeit an der Boje-Realschule wollte ich mein sportliches Talent beruflich nutzen und schrieb Bewerbungen an die Polizei, zum Bundesgrenzschutz, zum Zoll und zum Wasser- und Schifffahrtsamt, in dem mein Vater arbeitete. Eine fünfte Bewerbung schickte ich ans Rathaus. Dort hatte ich ein Schulpraktikum während der neunten Klasse gemacht. Bevor ich eine Einladung zu einem Eignungstest bei der Polizei erhielt, hatte ich schon die Zusage von der Stadt Brunsbüttel für einen Ausbildungsplatz zum Verwaltungsfachangestellten. Ich habe also genau ein einziges Bewerbungsgespräch geführt und bin nun seit 32 Jahren in unserer Verwaltung tätig. Mein Antrieb war stets, etwas zu gestalten und voranzubringen. In das Bürgermeisteramt wurde ich schließlich 2011 gewählt. Mit welchen drei Begriffen würden Sie Brunsbüttel beschreiben: Weltoffen. Vielfältig. Innovativ. Wie ist die Situation in Brunsbüttel? Gibt es genügend Ausbildungsplätze? Klares Ja. Ausbildungsplätze haben wir reichlich im Angebot, vor allem in der Industrie, aber auch im maritimen Bereich,

in der Logistikbranche und im Handel. Das Thema Ausbildung gerät mehr und mehr in den Fokus der Firmen. Die Betriebe merken, dass sie selbst ausbilden müssen, um ihren Fachkräftebedarf langfristig zu sichern. Wir merken das zum Beispiel an den steigenden Ausstellerzahlen unserer Berufsmesse. Der Kampf um die Auszubildenden ist voll entbrannt! Was für Projekte planen Sie für Brunsbüttel? Ein großes Projekt wurde gerade abgeschlossen … die Elbfähre von Brunsbüttel nach Cuxhaven. Seit wenigen Tagen gibt es auch eine Busverbindung vom Stadtzentrum zur Fähre. Nächstes Jahr wird es zusätzlich eine Schnellbusverbindung von Brunsbüttel nach Itzehoe geben. Wir erhöhen damit deutlich unsere Mobilität nach Cuxhaven, Bremen und NRW. Ein weiteres Großprojekt ist der Neubau unserer Gemeinschaftsschule. Nach einem Bürgerentscheid haben wir grünes Licht. Trotz schwieriger Haushaltslage investieren wir 14,5 Mio. Euro – eine wichtige Investition in unsere Bildung und Zukunft. Was bietet Brunsbüttel jungen Leuten? Jede Menge. Es gibt eine bunte Landschaft von Kultur- und Sportvereinen, eine Volkshochschule, ein Kino mit digitaler Technik und 3D-Bildqualität, das Elbe-Forum, ein Freibad, ein Hallenbad mit beheiztem Außenbecken sowie Restaurants und Kneipen. Wir planen gerade WLAN-Hot-Spots in der Stadt, weil junge Leute an öffentlichen Plätzen kommunizieren möchten und haben seit kurzem auch ein gewähltes Jugendparlament, das weitere Wünsche von jungen Leuten aufgreifen möchte. Nicht zuletzt haben wir gut bezahlte Arbeits- und Ausbildungsplätze für junge Menschen. Was zeigen Sie Ihren Gästen in Brunsbüttel? Natürlich die Schleusen und die Elbe. Dort konzentriert sich das, was die Identität Brunsbüttels ausmacht. Am Schnittpunkt der bedeutendsten Wasserstraße der Welt bekommt man ein gutes Gespür für unsere Stadt. Wenn wir Gäste aus unserer tschechischen Partnerstadt begrüßen, gehe ich mit Ihnen auf den Elbdeich. Dort erkennen sie, wie groß und

mächtig die Elbe ist und wie bedeutend sich die Industrie bei uns angesiedelt hat. Was für ein Menschenschlag lebt hier? Die Brunsbütteler sind weltoffen und geprägt durch die Wasserlage ihrer Stadt. Über die Nordsee, die Elbe und den Nord-Ostsee-Kanal kamen schon immer Menschen und Waren nach Brunsbüttel. Bis in die 1980er Jahre hielten sich ganze Schiffsbesatzungen während des mehrtägigen Lade- und Löschbetriebs der Schiffe in unserer Stadt auf. Eine kulturelle Bereicherung! Durch ihre maritimen Berufe sind viele Brunsbütteler von Rio nach Shanghai gereist, während andere nur darüber singen! Offenheit und Toleranz sind bei uns verbreitet. Natürlich gibt es auch den Dithmarscher, der noch nie seinen Koog verlassen hat und etwas skeptisch auf das Fremde blickt. Brunsbüttel ist vielfältig. So sind auch die Menschen. Und wie können Sie am besten abschalten und entspannen? Ich ziehe meine Laufschuhe an und renne durch unsere Grünanlagen, den Bürgerpark. Das ist unser „Central Park“ – ein langer Streifen, der sich mitten durch unsere Stadt zieht. Jetzt haben Sie drei Wünsche frei für Brunsbüttel? Ich wünsche mir, dass alle Schülerinnen und Schüler einen guten Ausbildungsplatz finden und nach der Schulzeit HIERBLEIBEN können. Zweitens wünsche ich mir ein größeres Bewusstsein für wirtschaftliche Zusammenhänge. Wir brauchen neue Unternehmen für neue Arbeitsplätze, denn was dem einen nützt, nützt auch dem anderen. Drittens: Ich wünsche mir, dass alle Bürgerinnen und Bürger am politischen Leben teilnehmen und sich engagieren. Beruflich oder ehrenamtlich, in Vereinen und Verbänden, im sozialen und im kulturellen Bereich. Herr Bürgermeister, die Pommes waren lecker! Vielen Dank für das Gespräch. TEXT Christian Dorbandt FOTO Michael Ruff

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„DAS SCHÖNE AN DER VERWALTUNGSAR BEIT IST DIE VIELSEITIGK EIT!“

DIE AZUBIS VOM BÜRGERMEISTER

Va l m i re S h a l a (19) a u s B r u n s b ü t t e l , Re g i o n a l s c h u l e B r u n s b ü t t e l , M i t t l e re r S c h u l a b s c h l u s s , Ve r wa l t u n g s f a c h a n g e s t e l l t e , 2. Au s b i l d u n g s j a h r

„Für die Wahl meiner Ausbildung waren drei Dinge ausschlaggebend: Es sollte eine Bürotätigkeit sein, mit möglichst viel Kontakt zu Menschen und hoher Arbeitsplatzsicherheit. Durch ein Schulpraktikum hatte ich die Tätigkeit der Verwaltungsfachangestellten zwei Wochen lang kennengelernt. Das war genau der Job, der mir Spaß machen würde. Da ich ein sehr offener Typ bin und auf Menschen zugehen kann, bin ich besonders gern im Bürger-Büro beschäftigt. Doch auch die anderen Abteilungen, die wir durchlaufen, sind interessant. Das Schöne an der Verwaltungsarbeit ist die Vielseitigkeit! Es gibt immer wieder was Neues zu lernen. Der Anfang der Ausbildung war schon ein bisschen anstrengend, denn für mich war alles neu. Besonders an die intensive Beschäftigung mit Gesetzestexten musste ich mich erst gewöhnen. Ich möchte die Ausbildung erfolgreich abschließen und in Brunsbüttel als Verwaltungsfachangestellte weiterarbeiten. Auf jeden Fall ist Brunsbüttel eine tolle Stadt und bietet mit Freibad, Hallenbad, Kino, Elbe-Forum, Kneipen, Restaurants und neuerdings einer Elbfähre nach Cuxhaven ein tolles Freizeitangebot. Am liebsten gehe ich auf dem Deich spazieren oder schwimme in den Bädern.“

G e s a L e s c h k e (25) a u s H e i d e , B e r u f l i c h e s G y m n a s i u m H u s u m , Ab i t u r, Ve r walt ung sf ac h a ng e s t ellte, 2. Au s b ild ung s j a h r

TEXT Christian Dorbandt FOTOS Michael Ruff

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„Nach dem Abi habe ich Deutsch und Geschichte in Kiel studiert. Irgendwann wurde mir klar, dass es trotz Studium schwierig sein wird, einen sicheren Arbeitsplatz zu finden. Außerdem zog es mich wieder zurück an die Westküste. Im Jobcenter bin ich dann nach dem Studium auf die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten gestoßen. Die Ausbildung gefällt mir sehr gut. Noch besser, als ich erwartet habe. Verwaltungsarbeit hält man ja eher für trocken. Doch die Ausbildung ist vielseitig, mit ganz unterschiedlichen Themen und Tätigkeiten. Durch mein Wirtschafts-Abi hatte ich in der Schule bereits Kontakt zu Gesetzestexten. Davon kann ich hier etwas profitieren. Unser Arbeitsklima ist angenehm. Am meisten Spaß hat mir bisher die Arbeit im Bürger-Büro gemacht. Dort hat man viel zu tun, und der Kontakt zu den Bürgern ist interessant und abwechslungsreich. Nach der Ausbildung würde ich sehr gern in der Stadtverwaltung Brunsbüttel weiterarbeiten. Wer für diese Ausbildung geeignet ist? Alle, die menschenfreundlich und kommunikativ sind, sorgfältig arbeiten können und auch Spaß an kleinen Arbeiten haben.“


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SCHULE

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DIE

STADTMANAGERIN IM GESPRÄCH MIT: ANNE-MERLE WULF

Frau Wulf, was für Aufgaben hat eine Stadtmanagerin? Viele! Es beginnt beim Thema Tourismus und der täglichen Teamarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Tourist-Info und der Stadtverwaltung. Es geht natürlich um die Bereitstellung von Informationen rund um die Stadt Brunsbüttel. Es müssen Übernachtungen gebucht sowie Events und Veranstaltungen geplant, organisiert und durchgeführt werden. Jede Menge Telefonate, Termine und Gespräche gibt es zu erledigen. Und natürlich plane ich zukünftige Projekte. Es ist eine interessante und vielseitige Tätigkeit. Und wie wird man Stadtmanagerin? Durch Zufall und Neugierde. Als gebürtige Hamburgerin habe ich nach dem Abitur eine Ausbildung zur Speditionskauffrau in der Hamburger Logistikbranche absolviert. Anschließend habe ich als Sachbearbeiterin gearbeitet und mich in einem dreijährigen Abendstudium zur Diplom-Betriebswirtin mit Schwerpunkt Logistikmanagement und Controlling weitergebildet. Ich bin dann nach Dithmarschen gezogen, war zuletzt in der Regionalleitung Nord für die Logistikfirma DB Schenker tätig und pendelte täglich nach Hamburg. Das konnte natürlich kein Dauerzustand sein. Bei einer Veranstaltung mit Bürgermeister Mohrdieck hörte ich von der freien Stelle „Stadtmanager/-in“. Das passte gut und hörte sich spannend an. Auf diese Stelle habe ich mich beworben. Und es hat geklappt. Auf was für Highlights kann sich Brunsbüttel 2016 freuen? Am 21. Mai feiern wir ganz bunt das Fest der Kulturen. Am 11. Juni dürfen sich Schnäppchenjäger auf den Westküstenflohmarkt freuen. Vom 01.-03. Juli wird der Kanalgeburtstag gefeiert, bevor es am 30. Juli bei der Wattolümpiade wieder heißt: „schmutziger Sport für eine saubere Sache“. Auf dem Volksfest vom 12.-15. August steht der Spaß für Groß und Klein im Vordergrund, während es am 03. September bei der NOK-Romantika eher kuschelig wird. Was ist das Schöne an Ihrem Beruf? Das Überraschende und die Vielseitigkeit.

Wenn ich morgens aufstehe, weiß ich nicht, was alles auf mich zukommen wird. Es gibt zwar eine Terminplanung, doch die muss oft spontan umorganisiert werden, weil es etwas Dringendes zu erledigen gibt. An welchen Projekten arbeiten Sie für die Zukunft? Ein Herzensprojekt von mir ist die Errichtung einer Fahrrad-Mietstation in Brunsbüttel. Da sind wir in guten Gesprächen. Eine E-Bike-Station von den Stadtwerken gibt es ja bereits. Außerdem planen wir für das

Schleusenbesuchszentrum, den einzigartigen Neubau der 5. Schleusenkammer mit einer Live-Webcam sowie Führungen vor Ort zu begleiten. Wie entspannt sich eine Stadtmanagerin nach Feierabend? Am besten am Meer und beim Joggen, Spazierengehen und Radfahren mit meiner Labrador-Hündin Emma. TEXT Christian Dorbandt FOTO Michael Ruff

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B J Ö R N N A G E L SPRINGREITER UN D PFER DE ZÜCHTER

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VON BRUNSBÜTTEL NACH PASSAU

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in doppelter Oxer … überspringt Nerrado dieses letzte Hindernis, wird er den Großen Preis gewinnen! So, oder so ähnlich hört es sich an, wenn über Springreiter Björn Nagel (38) berichtet wird, dem gebürtigen Brunsbütteler und waschechten Dithmarscher Jung. Die Liste seiner sportlichen Erfolge ist lang: Zweifacher Junioren-Europameister, zweimaliger Olympiateilnehmer (Hongkong 2008 und London 2012), zweimaliger Teilnehmer der Weltreiterspiele (2006 Aachen und 2010 Lexington, USA), Weltcupteilnehmer und mehrfacher Turniersieger. Die Familie Nagel ist eine der bekanntesten deutschen Springreiterfamilien. Auch Vater Tjark und dessen Cousin Carsten-Otto Nagel sind berühmte Reitsportler. Ihre Heimat: Der Pferdezuchtbetrieb „Stall Nagel“ in Friedrichskoog. Wir haben ihn gefragt, wer sich zum Reitsportler eignet und ob er mit seinen Pferden sprechen kann. Moin Björn, du lebst momentan in Passau. Fühlst du dich wohl in Bayern oder vermisst du die Heimat? Ja, ich fühle mich sehr wohl hier. Meine Frau kommt aus Bayern und wir haben hier einen weiteren Stall, von dem wir die Turniere in Österreich, Italien und Ungarn schnell erreichen können. Aber ich bin auch alle zwei bis drei Wochen für ein paar Tage in Friedrichskoog. Das wird immer meine Heimat bleiben. In Brunsbüttel geboren. In Friedrichskoog aufgewachsen. In Marne und Heide zur Schule gegangen. Wolltest du schon immer mit Pferden arbeiten?

Ja. Schon als Baby setzte mich mein Vater auf ein Pferd, so, wie ich das jetzt mit meiner Tochter tue. Für mich stand immer fest, dass ich im familiären Betrieb und mit Pferden arbeiten werde. Nach dem Fach-Abi habe ich dann zunächst eine Zeit lang für andere Ställe gearbeitet, z.B. für Paul Schockemöhle in Mühlen, um Erfahrungen zu sammeln. 2006 habe ich den Betrieb meines Vaters übernommen. Was für Aufgaben hat ein Bereiter bzw. Pferdewirt? Jeder Morgen beginnt mit Stallarbeit. Täglich werden Boxen gereinigt und die Pferde verpflegt, beritten, gewaschen, gestriegelt und eingedeckt. Auf dem Hof Schockemöhle waren damals täglich 14-15 Pferde zu bereiten. Am Wochenende fährt man dann auf Turniere und kümmert sich dort um die Pferde. Was würdest du jungen Leuten raten, die von einer Reitsportkarriere träumen? Auf jeden Fall vor der Ausbildung ein längeres Praktikum auf einem Pferdehof machen! Viele stellen sich unter dem Beruf die heile Welt eines Ponyhofs vor. Doch es ist ein härteres Berufsleben, als manch anderes. Egal, ob Mädchen oder Junge … man sollte auf jeden Fall robust und belastbar sein. Wochenendarbeit ist die Regel. Pferde kann man nicht Freitagabend abstellen und Montagmorgen wieder anstellen!

gegenseitig. Man merkt auf beiden Seiten schnell, ob jemand gut drauf ist, oder nicht. Reitest du momentan viele Turniere? Ja, momentan haben wir wieder einige Weltcup-platzierte Pferde im Stall. Vor allem unsere beiden neunjährigen Holsteiner Nerrado und Cormina haben vielversprechendes Talent. Was ist das Schöne an deinem Beruf? Die Vielseitigkeit der Aufgaben und die Arbeit mit Pferden. Die verhalten sich oft, wie kleine Kinder und lassen sich jeden Tag was Neues einfallen. Was ist das Schöne an der Heimat? Friedrichskoog, unser Hof, die Nordsee, Fischbrötchen und Bratkartoffeln mit Ei und Krabben. Man kennt auch so viele Leute in der Region und auch die Schicksale der benachbarten Höfe. Heimat ist sehr persönlich und ruhig, nicht so hektisch und anonym, wie andere Orte. Und natürlich der Wind. Was für die Bayern ein starker Wind ist, empfinde ich meistens als milde Brise!

TEXT Christian Dorbandt FOTO Björn Nagel

Unterhältst du dich mit deinen Pferden? Ja, natürlich. Und wir verstehen uns auch 13


Zukunft Steuern

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Die Bewerbung geht an das zuständige Finanzamt für deinen Wohnort. www.schleswig-holstein.de/ausbildung

Die Bewerbung geht an das zuständige Finanzamt für deinen Wohnort. www.fhvd.de


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Britta Ernst, Ministerin für Schule und Berufsbildung

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an Ole Gravert ist 15 und besucht die 9. Klasse der Gemeinschaftsschule Brunsbüttel. Gemeinsam mit unserem Redakteur Joachim Welding befragte er Bildungsministerin Britta Ernst über MINT, Berufschancen und Flüchtlingskinder.

Auf die Frage, wie viel MINT in ihm steckt, gab er uns die Antwort: „Ich würde sagen, in mir stecken 85 Prozent MINT. Ich bin schon ziemlich technikinteressiert. Bio ist nicht so mein Ding, dafür gefällt mir Chemie ganz gut, vor allem, wenn es um Atome und Moleküle geht. Beruflich würde ich gern was mit Elektronik machen.“ Die Antworten seiner Mitschüler fi ndet ihr auf den nächsten Seiten. 16

ME2BE: Was passiert mit den Flüchtlingskindern, nachdem sie die Schule beendet haben? Britta Ernst: Anerkannte Flüchtlinge haben die gleichen Möglichkeiten wie alle anderen Schulabsolventinnen und -absolventen auch. Sie können in eine Ausbildung gehen oder nach dem Abitur ein Studium aufnehmen. Der Aufenthaltsstatus spielt eine große Rolle. In jedem Falle unterliegen sie – solange sie noch nicht volljährig sind – der Berufsschulpflicht und nehmen an den Maßnahmen zur Berufsvorbereitung teil, den Berufseingangsklassen (BEK) oder dem Ausbildung vorbereitendem Jahr (AVJ) an Berufsbildenden Schulen oder den Regionalen Berufsbildungszentren.

Danach greifen viele Angebote zur Berufsvorbereitung. Ganz neu ist das gemeinsame Programm von Bundesagentur und Wirtschaftsministerium „Begleiteter Übergang für Flüchtlinge in Arbeit und Ausbildung BÜFAA“. Dieses richtet sich gezielt an junge Flüchtlinge und soll ihnen den Weg in eine Ausbildung oder in den Arbeitsmarkt öffnen. Sind technische Berufe in Zukunft stärker gefragt als andere Berufe? Im naturwissenschaftlichen Bereich gibt es viele attraktive Berufsangebote. Bundesweit sind mehr als 20 Prozent der ungefähr 6,5 Millionen Beschäftigten im so genannten MINT-Bereich - das heißt Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik


H I E R G E BHL I E RB G E NE B L I E B E NS C H U L E S C H U L EC O M PA NCIO E SM PA N I E SA Z UBI PO A RT Z UBI RA PO I T SRT RA I T S

ICH HAB DA MAL ‘NE FRAGE ... Jan Ole Gravert will was wissen

- tätig. Im Zuge der fortschreitenden Technologisierung der Gesellschaft ist der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften hoch - und er wird hoch bleiben. Aktuell haben wir eine Lücke von mehr als 160.000 Beschäftigten im MINT-Bereich. Das gilt für die Ausbildungsberufe, die Meister- und Technikerstellen und auch für die akademischen Zweige. Wer hier eine Ausbildung macht, hat gute Chancen.

„Einige Unternehmen haben verstanden, dass sie mehr weibliche Beschäftigte brauchen.“ Wir haben bei uns vor Ort das Kernkraftwerk Brunsbüttel. Lohnt sich angesichts der Energiewende noch eine technische Ausbildung für ein AKW? Energieingenieurinnen und -ingenieure sowie Fachkräfte für Klima- und Wärmetechnik sind gefragte Fachleute mit guter beruflicher Perspektive. Das Ausbildungsprofil ist viel breiter als es ein bestimmter Arbeitsplatz zeigt. Welche Ausbildung ist am geeignetsten, wenn man Politiker/in werden möchte? Die meisten engagieren sich ehrenamtlich oder neben ihrer Berufstätigkeit für Politik - das wird häufig gar nicht gesehen. Unsere Gesellschaft funktioniert nur, wenn sich ein Teil so engagiert. Berufspolitikerin und Berufspolitiker sind nur wenige und auch fast nie für das ganze Leben. Dem Einstieg in die Berufspolitik geht aber fast immer ein langjähriges ehrenamtliches Engagement vor-

aus. Dabei findet man auch heraus, ob man nur noch Politik machen möchte. Auf jeden Fall braucht man unabhängig von einem politischen Amt eine Ausbildung - auch um immer unabhängig zu bleiben. Warum interessieren sich auch heute noch weniger Mädchen als Jungen für eine MINT-Ausbildung? Wie könnte man sie evtl. schon in der Schule begeistern? Man hat lange geglaubt, Jungen interessierten sich mehr als Mädchen für Naturwissenschaften. Das schlug sich auch auf Erziehung, und Unterricht nieder. Heute steuern wir im Unterricht längst gegen, aber es gibt immer noch weniger weibliche Rollenvorbilder im MINT-Bereich, an denen Mädchen sich orientieren können. Und das Vorurteil, Mädchen interessierten sich weniger für naturwissenschaftlich-technische Phänomene, ist auch noch nicht ganz weg. Mittlerweile gibt es aber bundesweit und auch in Schleswig-Holstein viele Projekte, die das Interesse von Mädchen für den MINT-Bereich wecken: Das Projekt ‚Roberta - Lernen mit Robotern‘ zum Beispiel und herausragende Schulen, die im MINT-Bereich besondere Schwerpunkte setzen und auch ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Mädchen in diesem Bereich legen - übrigens auch die Gemeinschaftsschule Brunsbüttel, die als „MINT-Schule SH“ für ihre hervorragende Arbeit im MINT-Bereich ausgezeichnet wurde. Viele Frauen fühlen sich in den männerdominierten MINT-Berufen ungerecht behandelt, denn immer noch verdienen sie deutlich weniger Geld als Männer. Wie kann man ein Umdenken in den Personalabteilungen erreichen?

Frauen müssen sich für Ihre Interessen einsetzen. Gut ist es natürlich, wenn mehr Frauen in Führungspositionen sind. Das seit diesem Jahr geltende Gesetz für eine Geschlechterquote für Aufsichtsräte in börsennotierten Unternehmen ist ein wichtiger Schritt dahin. Einige Unternehmen haben verstanden, dass sie mehr weibliche Beschäftigte brauchen. Wenn die ungleiche Bezahlung nicht aufhört, bin ich für ein weiteres Gesetz. Was macht die Landesregierung, um mehr Frauen für MINT-Berufe zu gewinnen? Es gibt zum Beispiel in jedem Jahr den Girls‘ Day, bei dem Schülerinnen ab der 5. Klasse für einen Tag in naturwissenschaftlich-technische Berufe hineinschnuppern können. Viele Schulen in Schleswig-Holstein machen mit, und das finde ich sehr gut. Das Bildungsministerium hat viele Projekte für Mädchen, die sich für Naturwissenschaften interessieren. Roberta habe ich bereits erwähnt, auch das Projekt LüttIng ist ein gutes Beispiel, das sind Technik-Akademien für Schülerinnen und Schüler. Dabei kooperieren Schulen, Hochschulen und Unternehmen, um technische Produkte zu planen, zu gestalten und herzustellen. Sehr geehrte Frau Ernst, wir danken Ihnen für die Antworten.

FOTOS Land Schleswig-Holstein, Michael Ruff

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FOTOS Michael Ruff

WIE VIEL

I T M N STECKT

IN DIR?

Wir fragen Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Brunsbüttel im MINT/Technik-Unterricht der 9. Klasse

Elisa Bartsch, 16

Christia n Popp, 14 „Sagen wir’s so: Bio, Chemie und Physik machen mir einfach Spaß. Für Sprachen habe ich nicht so die Energie. Am liebsten habe ich ein Thema und kann mir dann selbst überlegen, wie ich es umsetze und was ich daraus baue.“

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„Mir macht der Technikunterricht Spaß, weil er vielseitig und abwechslungsreich ist. Beruflich möchte ich später was mit Menschen machen, vielleicht als Erzieherin arbeiten. Aber auch ein Praktikum als Floristin hat mir Spaß gemacht. Technisches Verständnis und handwerkliches Geschick wird man immer gebrauchen können, sowohl beruflich als auch privat!


H I E R G E BHL I E RB G E NE B L I E B E NS C H U L E S C H U L EC O M PA NCIO E SM PA N I E SA Z UBI PO A RT Z UBI RA PO I T SRT RA I T S

Sasch a Postel, 16 „MINT und Technik machen mir riesigen Spaß, vor allem die Arbeit mit Metall. Ich schwärme auch für Motoren und Autos. Mein Traumberuf: Kfz-Mechatroniker.“

Celin a Gro m otk a, 15 „Ich bin handwerklich leider nicht so begabt. Deshalb steckt nicht ganz so viel MINT in mir, vielleicht 70 Prozent. Beruflich möchte ich später lieber eine Bürotätigkeit machen.“

Celin a D reher, 14 „Ich bin zu 90 Prozent MINT. Ich mag es, selbständig zu arbeiten und eine Aufgabe über einen längeren Zeitraum zu bearbeiten. Ich kann mir die Zeit selbst einteilen und auch mal in einer Freistunde daran weiterarbeiten. Früher wollte ich immer Tischlerin werden, doch obwohl ich handwerklich interessiert bin, reizt mich momentan mehr eine Tätigkeit als Erzieherin.“ 19


Gemeinschaftsschule Brunsbüttel Willkommen bei den minTis

Zu Besuch im Technik-Unterricht der MINT-Klasse 9 der Gemeinschaftsschule Brunsbüttel

S

etzt bitte eure Schutzbrillen auf. Wir gehen ’rüber zur Bohrmaschine!“ Wenn Lehrer Christian Reinel (46) im Werkraum seine MINT-Schüler zusammenruft, gibt’s wieder etwas Spannendes zu lernen. Es geht um Holz, Metall und Elektronik, um handwerkliches und selbständiges Arbeiten. Ein Erfolgsmodell. Lernen kann Spaß machen … nämlich so! Das Interesse für Naturwissenschaften und Technik zu wecken – das war vor

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fünf Jahren der Plan, der bis heute durch das MINT-Projekt an ausgewählten Schulen umgesetzt wird. MINT steht für die Schwerpunkte Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Das kennt jedes Kind … jedenfalls in Brunsbüttel und Umgebung. An der Gemeinschaftsschule Brunsbüttel werden Schüler der 9. und 10. Klasse projektorientiert unterrichtet. Ziel: Schülerinnen und Schüler für Ausbildungsberufe im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich zu

begeistern. Warum? Weil es allgemein und speziell in der industriell geprägten Region um Brunsbüttel viele Arbeits- und Ausbildungsplätze in diesem Bereich gibt.

MINT-Unterricht … spannend und abwechslungsreich Die „Mintis“, wie sie sich nennen, sind immer in Bewegung. Christian, Elisa und Jan Ole stehen an der Bohrmaschinenstation. Dorian und Sascha studieren den Aufgaben-


H I E R G E BHL I E RB G E NE B L I E B E NS C H U L E S C H U L EC O M PA NCIO E SM PA N I E SA Z UBI PO A RT Z UBI RA PO I T SRT RA I T S

zettel, beide Celinas haben noch Fragen an Herrn Reinel. „Der Unterricht ist vielseitig und abwechslungsreich“, meint Elisa. „Und handwerkliches Geschick braucht man überall, sowohl beruflich als auch privat!“ Die meisten Schülerinnen und Schüler, die sich für den vier Stunden pro Woche umfassenden Technikunterricht entschieden haben, bereuen ihre Entscheidung nicht. Ihr Werkraum liegt zwar im Gebäude des Gymnasiums, doch für den längeren Weg werden sie entschädigt: Denn im MINT-Technikunterricht kommt keine Langweile auf. Mal müssen Steckboxen aus Holz gefertigt werden, dann werden Metallgewinde geschnitten oder Schlüsselanhänger aus Aluminium gegossen. Die Ausstattung des Werkraumes ist beindruckend: Es gibt Sägen, Pfeilen, Raspeln, Schaltungen, Hobel, Messgeräte, Bohrschleifer und viele andere Werkzeuge, die man so braucht. Sogar Fischer-Technik kommt zum Einsatz, um den Schülern modellhaft zu demonstrieren, wie ein Getriebe funktioniert! Mehrere stabile Arbeitstische mit Holz-Schraubstöcken bieten Platz für bis zu acht Personen. Sie alle lassen sich schnell umrüsten zu Metallarbeitsplätzen mit Metall-Schraubstöcken. Über jedem Tisch hängt eine Mehrfachsteckdose in Würfelform. Besser geht’s nicht! „Und wir haben gute Technik-Lehrbücher mit einem Aufgaben- und Informationsteil“, ergänzt MINT-Lehrer Reinel. „Denn neben der praktischen Arbeit werden die Themen auch theoretisch vertieft. Genauso werden viele von ihnen später den Berufsschulunterricht erleben … Theorie und Praxis in der dualen Berufsausbildung.“ Nur das Metallgießen findet nicht im Werkraum statt. Dazu wird die Schulgießerei im Förderzentrum besucht. Ein echtes Highlight. „Vor kurzem hat die Klasse an einem Wettbewerb des Itzehoer Tauchclubs Actinia teilgenommen. Die Aufgabe bestand darin, Schlüsselanhänger mit maritimen Motiven aus Aluminium zu gießen. Ich war begeistert, wie kreativ die Schüler mit dieser Aufgabe umgegangen sind.“

Gymnasiums wird erneuert und steht anschließend der Gemeinschaftsschule nicht mehr zur Verfügung. Doch ein Blick aus dem Fenster hebt die Stimmung. Direkt nebenan haben die Bauarbeiten für die neue Gemeinschaftsschule Brunsbüttel begonnen. Geplante Fertigstellung 2018. Das Lächeln kehrt zurück zu Herrn Reinel: „Dann bekommen wir einen nagelneuen Werkraum in unserer eigenen Schule!“ TEXT Christian Dorbandt FOTOS Michael Ruff

Ihren gut ausgestatteten Werkraum können die Technik-Mintis leider nicht mehr lang genießen. Der Fachraumtrakt des

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MINT – Jobs frIsch wIe eIN PfefferMINzboNboN Das hat Zukunft: Mathematik, Informatik, naturwissenschaftliche und technische Berufe braucht das Land – dringend!

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atürlich hat MINT nichts mit Pfefferminzbonbons zu tun. Aber, stopp – ein paar Gemeinsamkeiten gibt’s doch: Frische, superspannende Berufsfelder warten auf die Schulabgänger/ innen nach der 9. oder 10. Klasse. Hast Du zum Beispiel diese Berufe auf Deinem Radar? Mikrotechnologe/in, Elektroniker/in für Automatisierungstechnik, Werkstoffprüfer/in, Chemikant/in, Mathematischtechnische/er Software-Entwickler/in, Flugzeugmechaniker/in, Papiertechnologe/in und viele andere. 22

Frischer Wind weht durch die Unternehmen, die viele Mädchen für eine Ausbildung begeistern – sie haben gerade in MINT-Fächern in Zukunft tolle Berufschancen. Schließlich sind Mädchen mindestens genauso fit am PC, zielstrebig und genau bei der Arbeit im Labor oder an der CNC-Fräsmaschine wie die Jungs. Hast Du schon mal bei einem Girls‘ Day in Schleswig-Holstein mitgemacht? Solltest Du unbedingt tun, denn dabei spürst Du schnell, wieviel MINT Du drauf hast. Entdecke das Pfefferminzbonbon in Dir!

„Frauen sind Naturtalente in Programmieren“ Genau das spürte auch die amerikanische Computer-Pionierin Grace Hopper (19061992) in sich. Sie gilt als Entdeckerin der Computer-Bugs, sie entwickelte Programmiersprachen und beriet die US-Marine bei Software-Problemen bis sie 80 Jahre alt war. Der Frauenzeitschrift „Cosmopolitan“ sagte sie einst: „Programmieren ist wie Abendessen vorbereiten. Man muss vorausplanen und alles so terminieren, dass es fertig ist,


HIERGEBLIEBEN

wenn man es braucht. Das geht nur mit Geduld und dem Blick für Details. Frauen sind Naturtalente im Programmieren.“ MINT-Berufe sind wie Minzbonbons überaus gesund: Firmen werben um die begehrten Fachkräfte. Nach der Ausbildung können sie sich auf hervorragende Berufsaussichten freuen. Mit guten Karrierechancen und anständigen Gehältern. Tolle Aufstiegschancen haben vor allem jene, die sich zum/zur Meister/in oder zum/zur Techniker/in weiterbilden. Warum das so ist? Fachkräftemangel heißt das große Wort. In den MINT-Berufen spüren Unternehmen schon heute, dass sie oft nicht genügend gute Mitarbeiter/innen gewinnen können. In Norddeutschland kommen auf 150 offene MINT-Stellen nur 100 Arbeitssuchende.

MINT boomt bei Metall, Fahrzeugbau und Co. Weil sich die Technik rasant weiterentwickelt und ständig neue Verfahren entwickelt werden, brauchen die Firmen ausgebildete MINT-Fachleute. Dies sind die Gründe im Einzelnen: • Die Umstellung der Stromgewinnung auf erneuerbare Energien • Die Verbreitung modernster Informationsund Kommunikationstechnologien im geschäftlichen und privaten Alltag • Die Einführung der Elektromobilität • Die Digitalisierung in der Industrie („Industrie 4.0“) In Deutschland arbeiten derzeit über neun Millionen beruflich Qualifizierte, die eine MINT-Ausbildung abgeschlossen haben. Und jedes Jahr kommen über 100.000 hinzu. Diese Branchen brauchen besonders viele Fachleute: • Bereich „Metall“ • Fahrzeugbau • Maschinenbau • Elektroindustrie Wann, wenn nicht jetzt, hast Du mit MINT also beste Chancen, dass Dein Arbeitsleben in Zukunft frisch bleibt. Probiere es einfach mal bei Praktika, Schnuppertagen wie Girls‘ Day und Boys‘ Day an Deinem Wohnort! TEXT Joachim Welding FOTOS Shutterstock, Sönke Dwenger

SCHULE

C O M PA N I E S

A Z U BI PO RT RA I T S

AusgezeIchNeT!

MINT-schuleN IN sh

V

ier Schulen im hohen Norden bekamen 2013 eine besondere Auszeichnung als MINT-Schulen Schleswig-Holsteins. Gemeinsam bilden sie den Grundstein für ein MINT-Netzwerk:

Regionalschule Brunsbüttel 37 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten 476 Schülerinnen und Schüler. Sie alle lernen im Informations-Technische-Grundbildung-Unterricht ab Klasse 5 den selbstverständlichen Umgang mit PC und Software. In speziellen MINT-Klassen erarbeiten die Schüler selbstständig Projekte. Der spielerische Umgang mit Robotern gehört für die „Pilotschule Roberta“ zum Angebot für alle interessierten Mädchen und Jungs selbstverständlich dazu. www.regionalschule-brb.de Gemeinschaftsschule Kellinghusen An der Gemeinschaftsschule unterrichten 50 Lehrkräfte 609 Schülerinnen und Schüler. Sie können aus vielen Angeboten aus dem Wahlpflichtunterricht wählen, in denen die einzelnen MINT-Fächer miteinander verknüpft werden. Alle lernen an praktischen Beispielen, um naturwissenschaftliche und technische Phänomene besser zu verstehen. www.gms-kellinghusen.de Gemeinschaftsschule Meldorf 735 Schülerinnen und Schüler lernen von 57 Lehrkräften. Die Schule arbeitet mit dem regionalen Berufsbildungszentrum im Fach Technik ebenso zusammen wie mit den Deutschen Amphibolin Werken, einem weltweit führenden Hersteller für Farben. Hier erleben die Schülerinnen und Schüler die Anwendungsmöglichkeiten von Technik und Co. – und wie MINT-Berufe in der Praxis aussehen. www.gemeinschaftsschule-meldorf.lernnetz.de Baltic-Schule Lübeck An der Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe lernen fast 1100 Schülerinnen und Schüler, 79 Lehrkräfte unterrichten sie. Die Schülerplätze sind als Gruppentische angeordnet, hier lernen alle in Teams zusammenzuarbeiten. Die Hälfte der Schüler entscheidet sich für den Wahlpflichtunterricht Technik – Mädchen genauso wie Jungen. Hier werden beispielsweise die Brücken Lübecks erkundet oder ein neuer Stadtteil geplant. www.baltic-schule-luebeck.de 23


News für Dich uND MiNT R o b eR ta - R eg i o - Z en t R u m: eine RoboteR- Dame füR all e Schul en Roboter ziehen junge Leute mit Spaß an Technik leicht in den Bann – vor allem, wenn sie selbst tüfteln und experimentieren. Genau hier setzt die bundesweite „Roberta“-Initiative an: Die Roboterdame „Roberta“ begeistert viele SchülerInnen ab zehn Jahren für Technik, Informatik und Naturwissenschaften. Seit 2012 bietet das Roberta-Regio-Zentrum an der FH Kiel seinen Service allen Schulen in SchleswigHolstein an. Roberta-Scouts kommen für Schnupperkurse in die Schule und bringen die Roboter-Bausätze mit. Mehr Infos unter www.fh-kiel.de/roberta.

l ü b ec k eR Sc h ü l eR a k a D em i e S a g t „ S a l ü “! Die Schülerakademie der Uni Lübeck (Salü) will bei SchülerInnen das Interesse für Naturwissenschaften und Technik wecken. Dazu gehören diese Initiativen: Die Lübecker Initiative Mathematik (LIMa) fördert alle, die an Mathe interessiert sind. Geboten werden Fachtage für Schülergruppen, Praktika am Institut für Mathematik der Uni Lübeck, Berufsexkursionen und vieles mehr. Der Lübecker Mathe-Club bietet AGs, die von „Profis“ betreut werden. Richtig sportlich wird’s bei der Mathe-Olympiade. Alle Termine unter www.lima.uni-luebeck.de. Lübecker offenes Labor (LoLa) bietet für SchülerInnen ab Klasse acht Experimentalkurse in Bio und Chemie – darunter Mikrobiologie, Biotechnologie und Wirkstoffdesign. Außerdem: Ferienkurse, AGs und die Betreuung spezieller Arbeiten bei Jugend forscht. Weitere Infos unter www.lola.uni-luebeck.de. Lübecker Informatik an Schulen (LIaS) unterstützt SchülerInnen in jeder Altersstufe, die Spaß an Informatik haben. In Informatik-Camps und AGs bearbeiten die TeilnehmerInnen Projekte aus Internet, Medien, Medizin, Robotik und Telematik. Im offenen LIaS-Lab treffen sich jeden Donnerstag Informatik-Freunde ab 14 Jahren an der Uni. Mehr Infos unter www.lias.uni-luebeck.de.

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W eR D e H IfE RiG EtB L I EW ZMbPAoN I n B E Ni e eS i C Hn U L E m i nC O E S b o n: A Z U BI PO RT RA I T S p h ä n o m e n ta u n D D a n f o S S u n i v eR S e Sinnlich oder irrsinnig? Anfassen, Ausprobieren und Staunen ist Pflicht im Flensburger Science-Center Phänomenta. Wenn Schatten plötzlich in allen Farben erstrahlen oder der Boden im schiefen Haus den Gleichgewichtssinn veräppelt. Die Experimentier- und Erlebnisstationen im Science-Center Phänomenta in Flensburg bringen jedes Kind und alle Erwachsenen zum Staunen – garantiert. www.phaenomenta-flensburg.de Der Freizeitpark Danfoss Universe liegt nur 50 Kilometer von der deutsch-dänischen Grenze entfernt in Nordborg. Er ist eine Reise wert, denn hier erleben Besucher MINT als Unterhaltungsshow: Im Blue Cube übernehmen Blitze die Regie, ebenso ein Vulkan, ein Gletscher und ein Geysir, der Wasserfontänen in18 Metern Höhe katapultiert. Das Ausstellungsgebäude Cumulus gilt als architektonisches Weltwunder und macht die Funktion eines iPod oder die Programmierung eines Computerspiels sinnlich erfahrbar. Beim „Lift a car“ können die Besucher die Hebelgesetze umgehen und mit ihrer eigenen Muskelkraft ein Auto anheben. www.universe.dk/de/

Sc i en c e Su m m eR Sc h o o l i t Z eh o e: mi t unteRnehmeRn auf augenhöhe „Die Atmosphäre ist einfach richtig cool. Wir sitzen hier zusammen, grillen und unterhalten uns mit den Unternehmern auf Augenhöhe.“ Dieser Satz aus Schülermund ist in jedem Jahr das Ziel der Science Summer School im Innovationszentrum (IZET) Itzehoe. Die viertägige Veranstaltung mit Diskussionen und Vorträgen lockt rund 200 naturwissenschaftlich interessierte SchülerInnen aus dem Kreis Steinburg ins IZET – und das ganz freiwillig neben der Schule. Ab 12. September 2016 geht’s wieder los. www.izet.de

Sc h ü l eR e x p eR i m en t i eR en: Junge tüf tl eR Sucht DaS l anD Mädchen und Jungen tüfteln an vielen Schulen in Schleswig-Holstein - beispielsweise an der AutomatikAngel, am „Schadstoff-Neutralisator für Kamine“ oder sie entwickeln einen Hochleistungsdrachen, der zehn Kilometer in den Himmel steigt. Wer mit seiner Schule mitmacht, kann sich beim Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ in Kiel mit anderen messen. Wer mindestens die 4. Klasse besucht und jünger als 15 ist, darf in einem von sieben Fachgebieten antreten: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik. Am 16. und 17. März 2016 ist es wieder so weit: In der Halle 400 in Kiel kürt eine Jury die besten Ideen und Erfindungen. www.jugend-forscht-sh.de 25


g iR l S‘ D aY u n D b o Y S‘ D aY: offene tüRen füR Die beRufS Wahl Wie geht man mit einer Videokamera um und was bedeutet Biogas? Und wie wird ein Klebeband-Roller am Computer gezeichnet und später aus Einzelteilen zusammengebaut? Tüfteln und mitmachen lautet das Motto für den jährlichen Girls’ Day und Boys‘ Day überall in Schleswig-Holstein. Firmen, Behörden und Hochschulen öffnen einen ganzen Tag lang ihre Türen und bieten viele interessante Mitmachaktionen an. So kannst du in Ruhe vieles ausprobieren und schauen, ob es dir Spaß macht. Das könnte der richtige Beruf für Dich sein! Am 28. April 2016 ist es wieder so weit. Alle Ausbildungsbetriebe, die mitmachen, findest Du unter www.girls-day.de/Girls_Day-Radar und www.boys-day.de/ Boys_Day-Radar

J e t Z t g eh t ’ S R u n D : pRo Jek t tüf tel ei Teams aus Schülern, Eltern und Partnern konstruieren beim Wettbewerb TüftelEi des Bildungsministeriums Kiel ein „Auto“ aus einem rohen Ei und Gewichten. Das Fahrzeug, das besonders fahrtüchtig ist, gewinnt. Mach mit und konstruiere ein rollendes Ei! In Regionalwettbewerben treten die Schul-Teams gegeneinander an. Mehr Infos gibt es unter dem Link www.tueftelei.schleswig-holstein.de

n eu e S h ef t: „mint & SoZial foR Y o u “ 2 0 16 Das aktuelle Wendeheft der Bundesagentur für Arbeit zeigt neue Wege in der Berufswahl: Mädchen stellen ihre MINT-Berufe vor und Jungen ihre Berufe im sozialen Bereich. Rohstoffe für Waschmittel mischen, Datenkabel verlegen und Werkzeuge fertigen, die Autos in Form bringen: Chemikantin-Azubi Anna-Carina und die angehende Elektronikerin Julia verraten, wie spannend MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ist. Außerdem kommt Kfz-Meisterin Alicja zu Wort. Außerdem: viele interessante MINT-Berufe und der Mädchen-Zukunftstag Girls’Day. Das Heft zum Herunterladen: www.planet-beruf.de/fileadmin/assets/PDF/Hefte/MINT_for_you_SOZIAL_2016.pdf TEXT: Joachim Welding FOTOS: Joachim Welding, Uni Lübeck, Kim Julia Schöffler, FH Kiel, Bundesagentur für Arbeit

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Im Auftrag der Zukunft Wir bewegen Ideen: Unter dem Dach der REMONDIS Maintenance & Services GmbH bilden BUCHEN und XERVON die Industriedienstleistungssparte der REMONDIS-Gruppe. Mehr als 10.000 Menschen erbringen jeden Tag umfassende Industriedienstleistungen für Kunden weltweit.

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Ausbildung zur Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice (m/w) > Niederlassung Brunsbüttel // zum 01.09.2016 > Stellen-Nr.: 2683 Ihre Ausbildung: Eine umfassende und abwechslungsreiche Ausbildung mit dem Schwerpunkt Industriereinigung Einsatz in allen ausbildungsrelevanten Unternehmenseinheiten Vermittlung von naturwissenschaftlichen, technischen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen Erlernen von unterschiedlichen Reinigungsverfahren, Wartung und Instandhaltung von Anlagenteilen Abschluss einer branchenbezogenen Ausbildung als hoch qualifizierter Mitarbeiter Die Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre

Ihr Profil: Hauptschul- oder Realschulabschluss mit guten Leistungen in den Fächern Mathematik, Chemie und Physik Interesse für chemische, physikalische und technische Zusammenhänge Hohes Maß an Verlässlichkeit sowie ausgeprägte Lernbereitschaft Kommunikative, offene und teamfähige Persönlichkeit

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„Farben, Düfte und Abraxas ... das Kinderlabor in Brunsbüttel!“

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HIERGEBLIEBEN

SCHULE

C O M PA N I E S

A Z UBI PO RT RA I T S

Magie liegt in der Luft, wenn Jürgen Peters seine chemischen Tricks vorführt.

… dieser MoMent war Magisch! Vom Kinderlabor zum Ausbildungsplatz bei Sasol Germany GmbH

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inder verkleiden sich, spielen Fußball, knuddeln mit Tieren und singen Popsongs. Deshalb träumen sie davon, Schauspieler, Fußballprofi, Tierarzt oder Popstar zu werden. Klappt aber ziemlich selten und irgendwann ahnt man das auch! Doch es geht auch anders. In Brunsbüttel, Marne, Averlak, St. Michaelisdonn, Helse, Blangenmoor, Burg, Wilster, Itzehoe und anderen Orten der Region gehen Kinderträume regelmäßig in Erfüllung!

Sasol Germany GmbH ist ein weltweit operierendes Chemieunternehmen und bietet maßgeschneiderte Produkte für die weiterverarbeitende chemische Industrie an. Sasol-Stoffe werden u.a. zur Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln, Farben und Lacken, Kosmetika und Arzneimitteln verwendet. Allein im Werk Brunsbüttel arbeiten rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie insgesamt über 40 Auszubildende. Der Bedarf an Nachwuchskräften ist groß. Für das Jahr 2017 werden wieder 10 bis 15 neue Ausbildungsplätze angeboten … als Chemielaborant/-in, Chemikant/-in, Industriemechaniker/-in oder Elektroniker/-in.

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Wie kommt man eigentlich zur Chemie? Und warum sehen Sasol-Azubis so happy aus?

Auch Jasmin Eckart (21) hat ihre Kinderlabor-Fotos mitgebracht. „Ja, genau, und dann haben wir erst mal ein paar Filme vom „Chemini-Doc“ gesehen! Das war ein kleiner Zeichentrick-Chemiker, der die Fernsehversuche präsentiert hat. Anschließend durften wir unter Anleitung von Chemielaboranten vier verschiedene Versuche machen. Mein Lieblings-Experiment war die Filzstift-Chromatografie! Ich hatte ja vorher nie irgendetwas von Chemie gehört und fand das total faszinierend! Mit einem schwarzen Stift wurde nur ein einziger Punkt auf ein Stück Papier gemalt, dann mit Wasser in Verbindung gebracht … wie von Zauberhand trennte sich das Schwarze in viele bunte Farben auf. Als Kind versteht man das nicht, aber dieser Moment war magisch! Heute blicke ich selbst in die staunenden Kinderaugen im Kinderlabor und betreue die Versuche. Und es macht riesigen Spaß, diese Neugier der Kids zu spüren und die Versuche zu erklären. Obwohl … alles verraten wir doch nicht. Ein bisschen Magie soll im Raum bleiben!“

Jasmin, Sandra, Tim und Inga gehören dazu … zu den ziemlich gut gelaunten Auszubildenden bei Sasol. Sie sind angehende Chemielaborant/-innen im zweiten Ausbildungsjahr. Und sie verbindet noch etwas: Sie alle haben während der Grundschulzeit einen Tag im sogenannten „Kinderlabor“ erlebt. „Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern“, erzählt Inga Giebel (20) und zeigt uns ein Foto, auf dem sie als 8-Jährige im Kinderlabor zu sehen ist. „Ich war in der dritten Klasse und wir machten einen Ausflug ins Kinderlabor zur Grundschule-Süd nach Brunsbüttel. Empfangen wurden wir dort vom Ausbilder der Laborberufe bei der Firma Sasol, Herrn Peters und seinem Stofftier-Raben Abraxas. Jeder von uns bekam einen weißen Kittel, ein Namensschild und eine Schutzbrille. Das war echt aufregend!“

Nach dem Kinderlabor wollen viele Kinder Chemiker werden.

2005 2006

2007

2008

2009

2010

2011

Weiße Kittel, Schutzbrillen und jede Menge chemischer Zaubertricks.

2012

2013


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SCHULE

C O M PA N I E S

A Z UBI PO RT RA I T S

„Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern!“

2016 2014

2015

2017

2016 - Inga Giebel (20) wird zur Chemielaborantin bei Sasol ausgebildet. Bei Sasol gehen Kinderträume in Erfüllung: Tim, Sandra, Inga und Jasmin - gestern im Kinderlabor, heute bei Sasol.


„Das Kinderlabor war schon cool!“

In der Ausbildung zum Chemikanten: Finn Soltau, links (20) und Jonas Dorn (19)


„Chemie ist nichts Schlimmes, sondern macht Spaß!“

Ausbildungsleiter Wolfgang Pfeffer

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TEXT Christian Dorbandt

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Schülerinnen und Schüler suchen irgendwann nach der passenden Ausbildung. Sie denken über Karriere nach. Und es geht ihnen darum, einen beruflichen Weg zu finden, der zu ihnen passt. Arbeit sollte auch Spaß machen, erfüllend sein und eine Perspektive haben. Die Azubis bei Sasol sehen außerordentlich happy aus. Und sie haben alle etwas gemeinsam: Wenn sie von ihrer Ausbildung erzählen, funkelt etwas Magisches in ihren Augen.

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Sasol-Ausbildungsleiter Wolfang Pfeffer gehörte zu den Gründern des Kinderlabors, das 2004 in Brunsbüttel die ersten Grundschulklassen begrüßen konnte. „Es geht bis heute darum, Schülerinnen und Schüler frühzeitig für Naturwissenschaften und Chemie zu begeistern. Chemie ist nichts Schlimmes, sondern macht Spaß! Kinder sind neugierig, begeisterungsfähig und entwickeln dann Interesse, wenn sie mit aufregenden Inhalten in Berührung kommen! Genau dieses Interesse möchten wir mit unserem Engagement anregen. Mathe, Physik, Technik … alles andere lernt man sowieso später in den weiterführenden Schulen.“ Für Finn Soltau (20) und Jonas Dorn (19) hat die Ausbildung bei Sasol gerade erst begonnen. Ihr Ausbildungsberuf lautet: Chemikant. „Das Kinderlabor war schon cool“, schwärmen beide. „An den Lavendelgeruch, durch das Mörsern der Blüten, werde ich mich wohl ewig erinnern!“ erzählt Finn. „Genauso spannend beginnt jetzt unsere Ausbildung“, berichtet Jonas. „Wir machen Kühlturmrunden, ziehen Proben zur Analyse und lernen vor allem, was grundsätzlich in den Anlagen passiert und wie alles miteinander zusammenhängt“.

Sandra Lukat (22) zieht ihren roten Faden vom Kinderlabor bis zur heutigen Ausbildung. „Das Kinderlabor war ein Highlight in der Grundschulzeit! Dort wurde mein naturwissenschaftliches Interesse geweckt. Im Chemieprofil mit gekoppeltem Praktikum habe ich dieses Interesse später weiter verfolgt. Praktika in anderen Berufen fand ich nicht so spannend. Irgendwann war ich mir wirklich sicher, dass die Ausbildung zur Chemielaborantin das Richtige für mich wäre. Und damit lag ich goldrichtig!“

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Frühzeitig für Naturwissenschaften begeistern!

Sasol Germany GmbH Fritz-Staiger-Str. 15 25541 Brunsbüttel, Germany www.sasolgermany.de Ansprechpartner: Wolfgang Pfeffer Human Resources Performance Chemicals Tel +49 4852 392 172 Fax +49 4852 392 443 Mobile +49 172 8313630 E-mail: Wolfgang.Pfeffer@de.sasol.com

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NEUGIERIG. MUTIG. BUNT. Berufsausbildung mit Zukunft bei der COVESTRO Deutschland AG in Brunsbüttel.

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in neues Unternehmen. Ein neues Logo. Ein neuer Name. Seit September 2015 firmiert BAYER MaterialScience unter dem Namen COVESTRO. Warum? Weil sich die BAYER AG auf die Sparten Gesundheit und Landwirtschaft konzentriert und sich als LifeScience-Konzern ausrichtet. Was bedeutet das für Brunsbüttel? Das bedeutet, dass die chemische Kunststoffproduktion von COVESTRO übernommen wird. Und zwar auf denselben 420 Hektar Werksgelände, wie bisher. Mit weiterhin 560 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie insgesamt 120 Auszubildenden.

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COVESTRO ist einer der größten Polymer-Werkstoffhersteller der Welt. 2014 erwirtschafteten 17.200 Mitarbeiter an dreißig weltweiten Produktionsstandorten einen Konzernumsatz von umgerechnet 11,7 Milliarden Euro. Gleichzeitig ist das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe Schleswig-Holsteins. Am Standort Brunsbüttel, direkt am Nord-Ostsee-Kanal, wird ausschließlich der Werkstoff Methylendiphenylisocyanat, kurz MDI, produziert. Dieser Stoff dient hauptsächlich der Isolierung in Bau- und Montageschäumen. Besonderheit: MDI-Schäume von COVESTRO sind besonders umweltfreundlich, besonders elastisch und besonders beständig! Hightech aus Brunsbüttel. Eingesetzt in der Bau- und Automobilindustrie, in Kühlschranktüren, und Sportschuhsohlen, Matratzen und Faserplatten. Weltweit steigende Nachfrage. Eine Verdopplung der Werkskapazität ist angedacht.


„Bei COVESTRO habe ich die Möglichkeit, bei einem Global Player zu lernen. Mein Ausbildungsberuf: Elektroniker für Automatisierungstechnik.“

Nils Ole Hedde (20)

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Motiviert sein, zu lernen und weiterzudenken COVESTRO sucht motivierte Auszubildende in den Berufen Elektroniker/-in für Automatiserungstechnik, Industriemechaniker/-in und Chemikant/in, nach Bedarf auch Chemielaboranten und Kaufleute. Nils Ole Hedde (20) ist so einer. Ein Auszubildender, wie ihn das Unternehmen sucht. Als angehender Elektroniker für Automatisierungstechnik ist er zurzeit im zweiten Lehrjahr. Motiviert und hellwach ist er auch. Das merkt man gleich im ersten Satz: „Ich komme aus Bargenstedt“, erzählt er „das ist ungefähr 38,1 Kilometer von hier entfernt.“ Knut Pommerenke ist zufrieden. „Nils bringt genau das mit, was zu uns passt“, erklärt der erfahrene Ausbildungsleiter, der

seit über dreißig Jahren für die Ausbildung am Standort Brunsbüttel zuständig ist. „Er ist zwar etwas schüchtern, hat aber schon den Ruf eines versierten Fachmanns. Wir sprechen genau solche jungen Leute aus der Region an, die auch hier bleiben wollen und motiviert sind, zu lernen und weiterzudenken.“ „Ich habe mich mit dem Mittleren Schulabschluss bei COVESTRO beworben“, erzählt uns der angehende Elektroniker. „Physik, Sport und Geschichte waren meine Lieb-

„Zuverlässig gegenüber unseren Kunden. Zuverlässig gegenüber unseren Auszubildenden.“

lingsfächer in der Schule. Schon als Junge war ich neugierig und an Technik interessiert und von den ferngesteuerten Modelltraktoren auf einem unserer benachbarten Bauernhöfen fasziniert. Mein Schulpraktikum habe ich in einer Meldorfer Kfz-Werkstatt gemacht. Ich dachte, der Beruf des Kfz-Mechatronikers passe gut zu mir. Doch dann berichtete mir ein Freund von der Ausbildung zum Elektroniker bei COVESTRO. Er schilderte mir alles haargenau und war so begeistert, dass ich mich daraufhin ebenfalls hier bewarb. Tja, und dann ging alles rucki, zucki. Einstellungstest. Vorstellungsgespräch. Ausbildungsplatz.“ „In den nächsten Jahren werden wir viele Spezialisten in den Ruhestand verabschieden“, weiß Pommerenke. „Wir bieten dem Nachwuchs eine gute Erstausbildung in unseren Industrieberufen an. Gemeinsam möchten wir ihre Potenziale entwickeln. Unsere Auszubildenden haben die Chance, zukünftige Spezialisten zu werden. Daraus ergeben sich hervorragende Zukunftsmöglichkeiten, denn unser Produkt MDI wird weltweit nachgefragt. Wer seine Ausbildung mit guten schulischen, betrieblichen und sozialen Beurteilungen erfolgreich abschließt, hat bei uns sehr gute Perspektiven.“ Eben diese Perspektiven haben Nils zu seinem Ausbildungsplatz gelockt. „Bei COVESTRO habe ich die Möglichkeit, bei einem Global Player zu lernen. Und in meiner Ausbildung lerne ich viel. Ich überprüfe Neuinstallationen, kontrolliere per Loop-Check komplexe Verdrahtungen oder sperre und initialisiere Systeme. Ich schaue den Gesellen über die Schulter, erhalte aber auch eigene Aufträge, die ich selbständig ausführen darf. In den Abteilungen und Anlagen herrscht eine familiäre Atmosphäre. Und wenn mal ein Fehler passiert, reagieren die Ausbilder ruhig und sachlich. In der Regel sollen wir Azubis dann erst mal selbst versuchen, die Fehlerursache zu betreiben. So vermeidet man am besten, Fehler zu wiederholen.“

Gemeinsamer Anspruch, gemeinsame Verpflichtung „Unser Ausbildungszentrum ist mit vier Fachwerkstätten ausgerüstet“, zählt Pommerenke auf: Mechanische und elektrotechnische Werkstatt, Labor und Verfahrenstechnikum. Betreut werden die Auszubildenden Von links: die angehenden Chemikanten Jan, Bennett, Monja und Florian. Mehr über diese Ausbildung auf den Seiten 62-63.

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Julian, Adonis und Steven - drei auszubildende Industriemechaniker auf dem COVESTRO-Werksgelände

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Nils, Julian, Steven, Adonis, Monja, Florian, Bennett und Jan – sie alle genießen als Azubis bei COVESTRO eine anspruchsvolle Ausbildung, betreut von hauptamtlichen Ausbildern. Dafür wird auch einiges von ihnen verlangt. Zuverlässigkeit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Sicherheit, Lernbereitschaft, Teamgeist und Genauigkeit … gemeinsamer Anspruch, gemeinsame Verpflichtung.

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Julian Becker (17), Steven Söhl (19) und Adonis Besas (19) lernen den Beruf des Industriemechanikers. Sie sind im zweiten Lehrjahr. Was für Fähigkeiten benötigen sie? „Auf jeden Fall handwerkliche Begabung und sorgfältiges Arbeiten“, sagt Julian. „Logisches Denken und theoretisches Wissen, also Mathe-, Physik- und Chemiekenntnisse“, ergänzt Adonis. „Lernbereitschaft und Teamgeist“, meint Steven. Ein beachtliches Anforderungsprofil. „Der Beruf des Industriemechanikers wird manchmal unterschätzt“, betont der Ausbildungschef. „Die Aufgaben sind vielfältig und handwerklich anspruchsvoll. Dementsprechend vielseitig und abwechslungsreich ist auch die Ausbildung. Unsere Azubis durchlaufen diverse Grundlagentrainings in unseren Werkstätten und haben anschließend Vertiefungsphasen am betrieblichen Arbeitsplatz.“

„An erster Stelle steht immer die Sicherheit!“ sagt Julian. „Das haben wir gleich am ersten Tag gelernt. „Ob Helm, Fluchtmaske, Korbbrille, Schutzbrille, Sicherheitshandschuhe, Schnittschutzhandschuhe … für jede Situation gibt es eine geforderte Ausrüstung.“ Adonis schätzt die Vielseitigkeit der Ausbildung und die Dimensionen bei COVESTRO. „Ängstlich sollte man als Industriemechaniker nicht sein“, meint er, „doch dazu besteht auch kein Anlass. Wer alle Sicherheitsbestimmungen einhält, dem kann auch nichts passieren.“

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von hauptamtlichen Ausbildern. COVESTRO ist neugierig, mutig, bunt und steht für Zuverlässigkeit“, betont Knut Pommerenke. „Zuverlässig gegenüber unseren Kunden. Zuverlässig gegenüber unseren Auszubildenden.“

Ansprechpartner Ausbildung und Training: Knut Pommerenke Tel.: + 49 4852 / 81 3479 E-Mail: knut.pommerenke@covestro.com Ansprechpartner für Schulpraktika: Ingo Gajewski Tel.: + 49 4852 / 81 3272 E-Mail: ingo.gajewski@covestro.com

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YARA – DÜNGER FÜR DIE KARRIERE

Über Ausbildung und Zukunftsperspektiven bei der YARA Brunsbüttel GmbH in Brunsbüttel

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al ganz ehrlich. Woran denkst du, wenn du den Namen „YARA“ hörst? An ein Modelabel? Eine kanadische R&B-Sängerin? Oder ein neues Bio-Produkt im Kühlregal? Nicht ganz. Es ist der weltweit führende Hersteller für stickstoffbasierte Mineraldüngerprodukte mit Sitz in Oslo, mit drei deutschen Standorten in Dülmen, Rostock und Brunsbüttel, mehreren internationalen Werken und insgesamt über 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Rund 250 Beschäftigte arbeiten am Standort Brunsbüttel, darunter 21 Auszubildende in 6 Ausbildungsberufen. Die Ausbildungsplätze sind Jahr für Jahr heiß begehrt. Warum? Weil man bei YARA wachsen kann!

Feeding the Future – Bei YARA geht es um Zukunft Es ist 7.45 Uhr. Kurz vor Sonnenaufgang. Im Auto auf der B5, Richtung Brunsbüttel. Vor dem Kanal rechts ab auf die 431, in Richtung St. Margarethen. Und dann plötzlich taucht es auf in der Dunkelheit ... das große YARAWerk mit seinen riesigen Prilltürmen und den rot blinkenden Kollisionswarnlichtern. Unternehmen Zukunft. Kulisse für einen Science Fiction-Film. Und in der Tat: Es geht immer um Zukunft bei YARA. Mit den Düngemittelerzeugnissen werden landwirtschaftliche Pflanzen ernährt, um die zukünftige Ernährung der Weltbevölkerung zu sichern. YARA-Produkte, wie das AdBlue/Air1, werden in LKWs und Kraftwerken zur NOx-Reduktion eingesetzt und helfen somit, die industrielle Schadstoffbelastung zu begrenzen und den Umweltschutz zu stärken. Kein Wunder also, dass sich YARA auch um die Zukunft ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gedanken macht. KNOWLEDGE GROWS und GROW WITH YARA sind Leitmotive des Unternehmens. Was genau bedeutet das?

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„Ich wollte auf jeden Fall in die Industrie. Große Anlagen sind irgendwie mein Ding.“ „Wir suchen Menschen, die mit uns wachsen“, übersetzt Ricarda Spieker, Human Resource Service Specialist bei YARA. „Dafür bieten wir Schülerinnen und Schülern eine Palette interessanter Ausbildungberufe mit guten Perspektiven: Chemielaborant/-in, Chemikant/-in, Elektroniker/-in für Betriebstechnik, Industriemechaniker/-in, aber auch Kaufleute für Büromanagement sowie Elektroniker für Automatisierungstechnik. Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung gibt es für alle Azubis gute Chancen, bei YARA übernommen zu werden und bei uns Karriere zu machen. Und das ist ausdrücklich so von uns gewünscht. Dementsprechend viele Abteilungsleiter und Meister gibt es bei uns, die bereits ihre Ausbildung hier absolviert haben. Je länger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Yara arbeiten, desto größer wachsen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten an.“

Vom Azubi zum Abteilungsleiter Jean Christopher Wiench ist 23 Jahre alt, kommt aus Burg und ist im dritten Lehrjahr Auszubildender bei YARA Brunsbüttel. Sein Ausbildungsberuf: Elektroniker für Betriebstechnik. „Nach der Realschule in Burg und dem Mittleren Schulabschluss habe ich mein Abitur im RBZ Itzehoe in der Fachrichtung Elektrotechnik gemacht. Für meine Ausbildung zum Elektroniker habe ich mich nach einem Praktikum bei YARA entschieden. Das gefiel mir so gut, dass ich mich gleich hier beworben habe. Ich wollte auf jeden Fall in die Industrie. Große Anlagen sind irgendwie mein Ding. Außerdem interessieren mich Prozesse, in denen etwas hergestellt wird. Und ich möchte später gern noch studieren.“ Abteilungsleiter Ralf Junge (41) kann sich sehr gut in seinen Schützling hineinversetzen. „Vor über zwanzig Jahren habe ich bei YARA Mess-, Steuerungs- und Regelungsmechaniker gelernt. Anschließend habe ich hier anderthalb Jahre als Geselle gearbeitet und danach an der Fachhochschule Heide 4,5 Jahre lang ein Studium zum Diplomingeni42

Chef und Azubi – Ralf Junge (links) und Jean Christopher Wiench

eur für Automatisierungstechnik absolviert. Während der Studienzeit riss der Kontakt zu YARA nie ab. Zwischendurch konnte ich immer wieder hier jobben und etwas Geld dazu verdienen. Als ich mein Studium beendet hatte, rief mich mein damaliger Abteilungsleiter an und fragte, ob ich nun als Ingenieur wieder bei YARA anfangen möchte. Das habe ich sofort gemacht. Und heute bin ich Abteilungsleiter der 22-köpfigen E/MSR-Abteilung, in der wir für die gesamte Energieversorgung des Werkes zuständig sind. Alles,

was mit Elektrotechnik, Hochspannung, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik und Prozessvisualisierung zu tun hat, landet auf unseren Tischen.“

Ausbildung bei YARA – alte Werte und ein neues Ausbildungszentrum Seit drei Jahren gibt es das neue Ausbildungszentrum auf dem Werksgelände mit Ausbildungswerkstätten, Aufenthaltsräumen und Schulungsräumen. „Das Ausbildungszen-

Üben erlaubt - in der E-Werkstatt im Ausbildungszentrum


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Angehende YARA-Chemikanten: Jannes Iberlein (links) und Timo Rönnau

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Was hat sich in den letzten zwanzig Jahren verändert? Elektromeister André Hildebrandt (35), Ausbilder von Jean, erinnert sich. Klar, dass auch er seine Ausbildung bei YARA absolviert hat. 2006 kam bei ihm der Meistertitel dazu: „Vor allem die Technik hat sich verändert. Die Frequenzumrichtertechnik und die Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) gab es vor zwanzig Jahren in dieser Form noch nicht. Auch das Ausbildungszentrum gab es

Für die Auszubildenden fühlt es sich offenbar gut an, bei YARA zu lernen. Das Unternehmen wächst. Sie können Seite an Seite mitwachsen. Rohstoffe und Mineraldünger von YARA stehen für Qualität und Nachhaltigkeit. Das gilt auch für die Ausbildung. Wenn Jean Christopher, Kevin, Lane, Timo, Jannes und die anderen Azubis nachmittags das Werksgelände verlassen, haben sie wieder einiges dazugelernt. Über Nacht wachsen sie alle ein Stück. YARA wirkt dann ein bisschen wie Dünger für ihre Karrieren.

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trum ist top“, schwärmt Jean Christopher. „Manchmal sitze ich in unserer E-Werkstatt und baue Schaltungen oder bastle herum. Doch das Tolle an der Ausbildung ist, dass ich eben nicht so oft in Übungsräumen sitze, sondern überwiegend mit den Gesellen direkt in die Anlagen gehen kann und mitarbeiten darf. So lerne ich den Beruf praxisnah und das macht Spaß, motiviert und man lernt einfach jeden Tag dazu.“

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„Man lernt einfach jeden Tag dazu!“

nicht. Zu meiner Zeit war die Lehrwerkstatt in einer Baracke untergebracht. Das ging auch, aber die Ausstattung hat sich doch erheblich verbessert. Übrigens auch die Ausstattungen der Berufsschule in Meldorf und der überbetrieblichen Ausbildungsstätte in Elmshorn! Doch auch zu meiner Zeit war die Ausbildung schon sehr praxisorientiert und auch das Arbeitsklima war schon damals super! Diese Werte halten wir bei YARA hoch. Deshalb nehmen die Azubis auch so viel auf, sind gut motiviert und möchten nach der Ausbildung gern hierbleiben.“

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Haben wir dein Interesse geweckt? Dann bewirb dich ab Juni 2016 für die Ausbildung zum Chemikanten/in oder Elektroniker/in für Betriebstechnik. Ausbildungsbeginn ist September 2017. YARA Brunsbüttel GmbH Personalwesen Holstendamm 2 25572 Büttel Ansprechpartnerin: Ricarda Spieker HR Service Specialist +49 4852 82-295 E-Mail: ricarda.spieker@yara.com Sponsored by

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„Ich habe den ersten Schritt in meine berufliche Zukunft getan!“

Linda Bull (20)

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ICH FÜHLE MICH BESTÄTIGT Linda Bull über ihre Ausbildung bei der Sparkasse Westholstein

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i! Mein Name ist Linda Bull, ich bin 20 Jahre alt und habe am Gymnasium Heide-Ost mein Abitur gemacht. Die Entscheidung, eine Ausbildung zur Bankkauffrau zu beginnen, habe ich relativ spät getroffen, weil ich mir selbst sehr lange darüber unklar war, in welche Richtung mein weiterer Weg gehen soll. Nach vielen Gesprächen mit Eltern, Geschwistern, Freunden und Bekannten hatte sich bei mir der Gedanke verfestigt, dass eine Ausbildung zur Bankkauffrau das Richtige für mich sein kann. Besonders angesprochen haben mich die vielfältigen Tätigkeiten und Weiterbildungsmöglichkeiten. Ohne vorher ein Praktikum zu machen, hieß es dann für mich, Bewerbungen schreiben und warten. Sehr schnell erhielt ich die Einladung zum Einstellungstest in Itzehoe. Unsere Ausbilderin, Frau Wolf-Aurich, begrüßte uns und erklärte den Verfahrensablauf. Dadurch verlor ich meine Nervosität und konnte den Test ruhig absolvieren. Schon kurze Zeit später erhielt ich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Bei diesem Gespräch waren Frau Wolf-Aurich und Herr Armbrust, vom Personalrat, anwesend. Beide hatten ein großes Interesse an meiner Person, sodass ich wieder schnell meine Nervosität verlor und sich ein freundliches Gespräch entwickelte. Am 01.08.2014 durfte ich dann meine Ausbildung beginnen. Diese startete für uns 17 Azubis mit einer Einführungswoche in Itzehoe, die von älteren Auszubildenden und anderen Mitarbeitern gestaltet wurde. In dieser Woche haben wir einen umfassenden Einblick in die Tätigkeitsbereiche der Sparkasse erhalten. Auf dem Plan standen viele verschiedene und interessante Themen. Danach begann die praktische Ausbildung in einer Geschäftsstelle im Service-/Kassenbereich. In meinem Fall war es die Filiale Albersdorf. Dort wurde ich herzlich aufgenommen und meine anfängliche Angst, vieles falsch zu machen, stellte sich schnell als unbegründet heraus. Jeden Tag gab es etwas Neues zu lernen und die Mitarbeiter halfen in jeder Situation.

Ausbildungsleiterin Sybille Wolf-Aurich und ihre Azubis aus dem 2. Lehrjahr.

Bereits nach kurzer Zeit fühlte ich mich sicherer bei der Arbeit, das „tägliche Geschäft“ mit den Kunden klappte schon sehr gut und die Details kamen nach und nach. Ich hatte meinen eigenen Aufgabenbereich und durfte viele Dinge selbständig erledigen. Mein persönliches Highlight war die Filialneueröffnung nach dem Umbau, bei der ich tatkräftig mithelfen durfte. Für den theoretischen Teil der Ausbildung besuche ich die Berufsschule in Heide. Die Blöcke dauern in der Regel 6 Wochen. Auf dem Lehrplan stehen Bankwirtschaftslehre, Allgemeine Wirtschaftslehre, Rechnungswesen, Politik und Englisch. In der Schule wird uns sehr viel theoretisches Wissen vermittelt, das uns bei der Arbeit in den Filialen unterstützt. Außerdem werden wir in internen Seminaren gezielt für bestimmte Themen geschult. So war das erste

halbe Jahr schnell vorbei und die erste Versetzung stand an, nach Heide. Eine neue, viel größere Filiale, neue Kollegen, neue Abläufe, neue Kunden. Es ist wirklich sehr interessant, nach einem halben Jahr die Geschäftsstelle zu wechseln, weil dort vieles unterschiedlich gehandhabt wird und man wieder Neues dazu lernt. Der tägliche Kontakt mit Menschen und immer neue interessante Aufgaben machen mir persönlich viel Spaß und ich fühle mich in meiner Berufswahl bestätigt. Ich habe den ersten Schritt in meine berufliche Zukunft getan. Auch wenn ich noch nicht weiß, ob ich noch studieren möchte, bin ich mir doch sicher, dass meine Ausbildung bei der Sparkasse Westholstein eine gute Grundlage bildet, auf die ich auch in der Zukunft aufbauen kann. 45


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TEXT Linda Bull TEXT Kim Biesterfeldt

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Am 01.08.2014 begann meine Ausbildung mit einer Einführungswoche in Itzehoe. Diese Woche wurde von Azubis aus dem zweiten und dritten Lehrjahr gestaltet. Wir haben viele Informationen über die Sparkasse Westholstein erhalten und haben auch häufig Gruppenarbeiten zu verschiedenen Themen gemacht. In dieser Woche hatten wir sehr viel Spaß. Es war ein guter Start in die Ausbildung. Am 11.08.2014 ging es dann so richtig los. Die erste Filiale, in der ich eingesetzt wurde, war in St. Michaelisdonn. Dort wurde ich sehr nett aufgenommen und im Servicebereich eingesetzt. Meine Aufgaben waren: Überweisungen bearbeiten, Umbuchungen vornehmen und Geld auszahlen. Nach einem halben Jahr in St.Michaelisdonn habe ich dann das erste Mal die Filiale gewechselt. Seit Februar bin ich nun in Meldorf. Auch hier bin ich im Service tätig. Hier konnKim Biesterfeldt (20) te ich auch schon an einigen Kundengesprächen teilnehmen und ab und an darf ich schon Girokonten oder Sparbücher eröffnen. se Westholstein um einen Ausbildungsplatz Neben der praktischen Ausbildung in den Fizur Bankkauffrau beworben. Nachdem ich lialen besuche ich noch die Berufsschule in meine Bewerbung abgeschickt hatte, bekam

Eine Ausbildung bei der Sparkasse Westholstein ist meiner Meinung nach ein sehr guter Start in das Berufsleben und man kann später sehr gut darauf aufbauen. Täglich kommen neue interessante Aufgaben und Herausforderungen auf einen zu, die den Arbeitsalltag spannend und abwechslungsreich gestalten. Nach Abschluss der Ausbildung gibt es diverse Möglichkeiten sich beruflich weiterzubilden. Ob es nun innerhalb der Sparkasse Westholstein sein wird oder vielleicht doch noch ein Studium; es stehen einem alle Türen offen…

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Nach der Schule wollte ich unbedingt erstmal etwas Praktisches machen. Ich habe mich schon immer sehr für Wirtschaft interessiert und wollte später auch einen Beruf in diesem Bereich ausüben. Um den Beruf der Bankkauffrau kennenzulernen, habe ich dann ein Praktikum bei der Sparkasse Westholstein absolviert. Dadurch erhielt ich einen sehr guten Einblick in die Finanzwelt und konnte schon erste Erfahrungen sammeln. Das Praktikum hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich anschließend bei der Sparkas-

ich einige Tage später eine Einladung zum Einstellungstest. In dem Test wurden unter anderem Aufgaben zur Rechenfertigkeit, zur Rechtschreibung und zum Konzentrationsvermögen gestellt. Auch wurden wirtschaftliche Grundkenntnisse und das Allgemeinwissen geprüft. Recht schnell bekam ich nach dem Test eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch. Die Atmosphäre war locker und meine innere Anspannung verflog zum Glück sehr schnell. Es wurden Fragen zu meinen Hobbys, über das Praktikum und zu meiner Person gestellt. Das Gespräch war angenehm und alle waren wirklich sehr nett. Schließlich habe ich dann zwei Tage später eine Zusage von der Sparkasse bekommen.

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ein Name ist Kim Biesterfeldt und ich bin 20 Jahre alt. Im Sommer 2014 habe ich mein Abitur an der Meldorfer Gelehrtenschule gemacht und am 01.08.2014 begann meine Ausbildung bei der Sparkasse Westholstein.

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Kim Biesterfeldt über ihre Ausbildung bei der Sparkasse Westholstein

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MIR STEHEN ALLE TÜREN OFFEN

Heide. Der Unterricht findet dort blockweise statt. Es werden die Fächer Rechnungswesen, Politik, Wirtschaftslehre und auch Englisch unterrichtet. Das Wissen, das man sich in der Berufsschule aneignet, kann man gut in der praktischen Ausbildung anwenden und es hilft mir oft weiter. Außerdem finden auch interne Schulungen statt, in denen uns viel über spezielle Themen, wie zum Beispiel Wertpapiere, erzählt wird. Während der Ausbildung besucht man dann noch zwei Lehrgänge an der Sparkassenakademie in Kiel. Es gibt einen Grundlehrgang im zweiten Lehrjahr, den ich im Spätsommer 2015 mit einem tollen Ergebnis absolviert habe sowie einen Abschlusslehrgang im dritten Lehrjahr.

Bewerbungen sendest du bitte an: Sparkasse Westholstein Ausbildungsleiterin Sybille Wolf-Aurich Feldschmiedekamp 30-40 25524 Itzehoe Tel. 04821 604-1211 www.banking.spk-westholstein.de

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Ich habe auf jeden fall dIe rIchtIge entscheIdung getroffen! Jennys Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk

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Die Ausbildung ist vielseitig, auch in der überbetrieblichen Ausbildung der Handwerkskammer bekommen wir viel Wissen vermittelt. Im Betrieb lerne ich gerade das Backen und die Präsentation von Snacks. Zudem stelle ich meinen Ausbildungsberuf mit dem Betrieb auf Messen vor. Mit meinem Ersten Allgemeinen Schulabschluss kann ich mit einem guten Notendurchschnitt mit Abschluss der Lehre den Mittleren Schulabschluss erreichen. Ich würde gerne meine Aufstiegschancen im Betrieb nach dem erfolgreichen Abschluss meiner Ausbildung nutzen. Durch die vielen Möglichkeiten im Betrieb und die Berufsschule habe ich viel Selbstvertrauen dazugewonnen. Ich habe auf jeden Fall die richtige Entscheidung getroffen!“

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Ein großes Plus ist auch das Führerschein-Sponsoring: Die Bäckerei Balzer bietet allen Azubis eine Prämie, wenn sie den Führerschein während der Ausbildung bestehen. Außerdem gibt es ein zinsloses Führerscheindarlehen, um den Führerschein machen zu können.

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„Soziales Engagement war schon während der Schulzeit sehr wichtig für mich. Ich bin auch gerne unter Menschen. Mein Beruf sollte also mit viel Menschenkontakt verbunden sein, dessen war ich mir früh sicher. Als ich dann einen Ferienjob bei der Bäckerei Olaf Balzer begann, hat es mir so gut gefallen, dass ich dort auch meine beiden Schulpraktika absolvierte. Gerade der tägliche Kontakt mit Menschen und die gute Zusammenarbeit im Team haben mich davon überzeugt, eine Ausbildung zur Bäckereifachverkäuferin zu machen. Dafür sprachen außerdem das gute Arbeitsklima, die regelmäßigen Teamausflüge, die Nähe zu meinem Wohnort und – für mich absolut praktisch – die Arbeitszeit. Mir gefällt es morgens früh anzufangen und dafür fast den gesamten Tag für meine Freizeitgestaltung frei zu haben. Zum Sommer möchte ich wieder ein Pflegepferd haben und meinem liebsten Hobby nachgehen. Ich mag mich auch gerne mit Freunden treffen

und gemeinsam etwas unternehmen. Da mein Freund ähnliche Arbeitszeiten hat, können wir auch viel zusammen machen.

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e nny Tange (16) ist im 1. Lehrjahr zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk in der Bäckerei Olaf Balzer e.K. in Marne. Ihren Ersten Allgemeinen Schulabschluss hat sie an der Reimer Bull Schule in Marne gemacht.

18 Filialen in der Region – auch in Brunsbüttel Ausbildungsberufe: Bäcker/-in Bäckereifachverkäufer/-in Kaufmann/-frau für Büromanagement Fachmann/-frau für Systemgastronomie Bachelor of Arts (m/w) Bei Fragen zum Thema Ausbildung wende Dich an: Alexandra Werner Tel. 04851-544 oder besuche www.baeckerei-balzer.de/jobs Sponsored by

TEXT & FOTO Bäckerei Olaf Balzer e.K.

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„DIE BERUFLICHE PERSPEKTIVE: HERVORRAGEND!“ Landrat Jörn Klimant über die Ausbildung beim Kreis und die Chancen von Flüchtlingskindern

ME2BE: Der Kreis Dithmarschen bildet selbst Verwaltungsfachangestellte aus. Wie viele Azubis stellen Sie neu ein, in welchen Abteilungen absolvieren sie ihre Ausbildung? Landrat Klimant: Am 1. August 2016 beginnen sechs junge Menschen eine Ausbildung zum/zur Verwaltungsfachangestellten. Davon sind fünf Frauen und ein Mann. Während der dreijährigen Ausbildung durchlaufen die Auszubildenden die Geschäftsbereiche und Stabsstellen. Sie werden in mindestens sechs verschiedenen Bereichen ausgebildet. 48

Außerdem lernen sie in einem dreiwöchigen Praktikum die Arbeit im Jobcenter kennen. Mit welchen Stärken als Arbeitgeber werben Sie um gute Schulabgänger/innen? Schon lange ist „Verwaltung“ nicht mehr trocken, staubig und langweilig, sondern abwechslungsreich, vielfältig, modern und dienstleistungsorientiert. Ich werbe mit der besonders vielfältigen Ausbildung und den vielen Tätigkeitsbereichen, die man kennenlernt und wo sich jeder wiederfindet. Natürlich werben wir auch mit den flexib-

len Arbeitszeiten, dem Ausbildungsentgelt und der späteren Chance, sich innerhalb der Kreisverwaltung zu verändern. Niemand muss ein Leben lang die gleiche Arbeit machen. Außerdem ist durch den künftigen großen Personalbedarf bei allen Verwaltungen die berufliche Perspektive ganz hervorragend. Eine anschließende Beschäftigung zu finden, wird kein Problem sein. Ich verweise auch immer wieder auf unsere Aufgabe, uns um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zu kümmern und unsere besonders dienstleistungs- und


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Welche Hilfen und Initiativen gibt es in der Kreisverwaltung Dithmarschen, um Jugendliche fit für eine Ausbildung zu machen? Im Kreisgebiet Dithmarschen gibt es unterschiedliche Akteure mit verschiedenen Ansätzen und Beratungsangeboten, die im Bereich der Übergangsbegleitung von der Schule in die Arbeitswelt wirken. Hier sind sowohl hauptamtliche Akteure wie zum Beispiel die Berufsberatung der Agentur für Arbeit, die Ausbildungsberatung der Kammern sowie die Beratungsangebote von Bildungsträgern als auch ehrenamtliche Akteure wie Seniorpartner aktiv. Die Kreisverwaltung bietet im Bereich Übergang Schule-Arbeitswelt das Beratungsangebot über Ausbildungslotsen an, dass dem JOBSTARTER-Projekt zugeordnet ist. Jungen Menschen erleichtert es den Start ins

Wie bewerten Sie die Chancen von Flüchtlingskindern für eine Integration in die Berufswelt? Die Sprache ist der Schlüssel zur erfolgreichen beruflichen Integration. Hier bedarf es besonders für Kinder einer strukturierten Sprachförderung, die sich vom Besuch in einer DaZ-Klasse (DaZ = Deutsch als Zweitsprache) über eine weitere Sprachförderung in der Schule bis zum berufsbezogenen Sprachkurs hinzieht. So können die Kinder und Jugendlichen eine schulische Bildung erlangen, die den Anforderungen für einen beruflichen Einstieg in Deutschland entspricht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Flüchtlingskinder nur mit einer gezielten Sprachförderung und fachlich professioneller Unterstützung eine Perspektive haben, einen guten Einstieg in die Berufswelt zu finden.

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In welchen Bereichen können die Azubis nach ihrer Ausbildung beim Kreis arbeiten? Die Azubis können in fast allen Bereichen der Kreisverwaltung oder des Jobcenters eingesetzt werden. Wünsche für bestimmte Tätigkeitsbereiche berücksichtigen wir so weit wie möglich.

Berufsleben. Dabei bringen die Lotsinnen und Lotsen die Jugendlichen und Arbeitgeber, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, mit individueller Hilfe und langfristiger Betreuung zusammen. Es findet eine Betreuung der jungen Menschen vom Abschlussjahr bis zum Ende des ersten Ausbildungsjahres statt.

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kundenorientierte Arbeitsweise. Außerdem ist natürlich die moderne technische Ausstattung und Arbeit mit der Technik ein wichtiges Thema.

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Wir bilden kreative und motivierte Nachwuchskräfte für folgende Ausbildungsberufe aus: • Bachelor of Arts „Allgemeine Verwaltung/ Public Administration“ (duales Studium) • Verwaltungsfachangestellte/r Fachrichtung Kommunalverwaltung Kreis Dithmarschen - Der Landrat Stabsstelle Innerer Service Stettiner Str. 30 25746 Heide

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TEXT Joachim Welding FOTOS Kreis Dithmarschen

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Gesundheit lernen, wo Gesundheit zu hause ist Begehrte Ausbildung am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe des Westküstenklinikums

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n Heide leben glückliche Menschen. Es gibt hervorragende Shoppingmöglichkeiten, die Luft ist gut und auf dem Heider Wasserturm kann man sich das Jawort geben. Glücklich sind auch die Azubis, die in Heide einen der Ausbildungsplätze am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe des Westküstenklinikums erlangen konnten. Davon gibt es insgesamt mehrere Hundert. Und die sind heiß begehrt. „Die Auszubildenden treffen hier auf ein tolles Team, engagierte Lehrkräfte, eine erstklassige Ausstattung und ein lichtdurchflutetes Haus“, berichtet die Pädagogische Leiterin Angelika Nicol. Was ist das Besondere an der Ausbildung? Wie ist die Atmosphäre? Und wie schafft es das WKK im Gegensatz zu anderen Einrichtungen, jedes Jahr alle Ausbildungsplätze zu besetzen? Wir wollten es genau wissen und haben angehende Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen und Medizinisch-Technische Radiologieassistenten/-innen (MTRA) am WKK befragt. „Ich bin total zufrieden“, schwärmt die 18-jährige Julia, die sich im ersten Jahr ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin befindet. „Nach dem Mittleren Schulabschluss habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr im Pflegebereich gemacht. Da habe ich gespürt, dass mir dieser Beruf wirklich liegt. Die Ausbildung zur Gesundheitsund Krankenpflegerin war die richtige Wahl. Die Ausbildung macht riesigen Spaß. Die Praxisblöcke verbringen wir auf verschiedenen Stationen des Westküstenklinikums in Heide und Brunsbüttel. Gerade war ich hier auf der Chirurgie, was besonders interessant war. Unsere Klasse ist mit 16 Schülerinnen und Schülern eine kleine Gruppe, in der es einen unglaublichen Zusammenhalt gibt. Ich wohne im Schülerwohnheim zusammen mit einer Mitschülerin, die schnell zu meiner besten Freundin geworden ist.“ Silvia ist 35 Jahre alt, zweifache Mutter und ebenfalls im ersten Ausbildungsjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. „Ich wollte schon mit 16 Jahren Krankenschwester werden“, erzählt sie, „doch damals war ich 50

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zu jung dafür und entschied mich für eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau. Als ich anschließend meinen Mann kennenlernte und schwanger wurde, rückte das Thema Ausbildung erst mal in den Hintergrund. Jetzt sind meine Kinder 14 und 16 Jahre alt, und ich starte endlich meine Wunschausbildung!“ Gute Chancen auf eine Ausbildung am Bildungszentrum der WKK haben grundsätz-

lich alle Bewerberinnen und Bewerber, die sich zu einem Gesundheitsberuf hingezogen fühlen und einen Mittleren oder vergleichbaren Schulabschluss haben. Das Alter der insgesamt 150 Auszubildenden zum/-r Gesundheits- und Krankenpfleger/-in und 96 MTRA-Azubis liegt zwischen 16 und 50 Jahren. Diese Alterstoleranz bringt viele Vorteile mit sich, vor allem in den Pflegeberufen. Während der Ausbildung ergänzen


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sich junge und ältere Azubis mit ihren unterschiedlichen Lebenserfahrungen ganz hervorragend. Auf den Stationen spiegelt die Mischung aus Jung und Alt das Patientenprofil und verbessert somit die Einsatzmöglichkeiten des Pflegepersonals. Auch für junge Mütter ist die Ausbildung am WKK attraktiv: Sie kann in Teilzeit absolviert werden. Zwar verlängert sich dann die Lehrzeit, doch Job und Familie lassen sich sehr gut vereinbaren. Natalie Smarov (33) ist dankbar für diese Möglichkeit. „Als Mutter von zwei Kindern schaffe ich die Ausbildung nur in Teilzeit. Die WKK ist da unglaublich flexibel. Während der Praxisblöcke habe ich ausschließlich Frühdienst und an den Wochenenden frei.“ Für die Ausbildung zum/-r Medizinisch-Technischen Radiologieassistenten/-in an der Dr.-Gilmeister-Schule am WKK stehen jährlich bis zu 36 Plätze zur Verfügung. Dieser Qualifizierungsweg ist noch nicht im dualen System verankert … es gibt keine Ausbildungsvergütung. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Bildungsstätten erhebt das WKK keine Ausbildungskosten. Perspektiven: Wer die Ausbildung erfolgreich abschließt, wird sich einen Arbeitsplatz in Krankenhäusern, Kliniken oder einer radiologischen Praxis aussuchen können. Die Nachfrage nach gut ausgebildeten MTRA ist gigantisch. Auch die Radiologische Abteilung des Westküstenklinikums beschäftigt überwiegend hauseigene Absolventen. „Die Ausbildung zum MTRA am Bildungszentrum kann ich nur weiterempfehlen“, meint Pasqual Sass (20). „Die Lehrer haben ein offenes Ohr und versuchen, uns in jeder Situation zu unterstützen. Ich habe mich noch nie mit einer Aufgabe alleingelassen gefühlt. Die Ausstattung der Schulungsräume ist hervorragend. Unter anderem stehen uns in der Ausbildung drei Röntgengeräte, ein C-Bogen und eine Röntgenpuppe zur Verfügung. Allein die Puppe hat einen Wert von ca. 20.000 Euro! Da wir uns nicht ständig selbst röntgen können, nehmen wir Julia Skopek

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Pasqual Sass

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Mit rund 2.300 Angestellten ist das WKK der größte Arbeitgeber der schleswig-holsteinischen Westküste. Im angeschlossenen Bildungszentrum werden zurzeit 472 Nachwuchskräfte in vier Gesundheitsberufen ausgebildet. Die Hälfte aller Nachwuchskräfte erlernen die Gesundheits- und Krankenpflege in der Pflegeschule oder die Medizinisch-Technische Radiologieassistenz in der Dr. Gillmeister-Schule. Hinzu kommen die Ausbildung zum/-r Altenpfleger/-in in der Altenpflegeschule des DRK-Landesverbandes sowie die Notfallsanitäter/-innen der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein, die ebenfalls in den Räumen des BBG untergebracht sind. Außerdem bietet das Bildungszentrum ein großes Fortbildungsprogramm für Fachpersonal im Gesundheitswesen und die Öffentlichkeit mit rund 800 Veranstaltungen im Jahr an.

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Gute Ausbildung und zufriedene Auszubildende haben wir am WKK beobachten können. Macht gute Ausbildung glücklich? Sie trägt ganz sicher dazu bei, sich wohl zu fühlen. Diesen Eindruck haben uns die Auszubildenden am Bildungszentrum des WKK glaubwürdig vermittelt.

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Waltraut Hartwig ist Lehrerin für Pflegeberufe am Bildungszentrum. Sie ist gelernte Krankenschwester und seit 36 Jahren im Gesundheitsbereich tätig. Sie weiß, worauf es ankommt: „Bei den Zeugnissen schauen wir auf gute bis mindestens befriedigende Leistungen in Deutsch und Naturwissenschaften. Wichtig sind Spaß an der Arbeit, Teamfähigkeit, Kommunikations- und Kritikfähigkeit, Hilfsbereitschaft und Menschenliebe. Man muss Menschen mögen, um mit Menschen arbeiten zu können! Und man sollte wissen, dass sich Dienstzeit und Freizeitwunsch nicht immer vereinbaren lassen.“

Angelika Nicol

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Anna (22) befindet sich im zweiten Ausbildungsjahr zur MTRA. Ihre Erwartungen von der Ausbildung wurden sogar übertroffen. „Ich bin positiv überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass der praktische Anteil der Ausbildung so hoch ist. Mit Hilfe der tollen Ausstattung können wir das Erlernte sofort üben. Ein kleines Highlight war auch unser Ausflug mit dem gesamten Jahrgang zu der Ausstellung ‚Körperwelten‘. Total spannend!“

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diesen Dummy, dessen Dichte ziemlich genau der des Menschen entspricht. Mithilfe der Puppe lernen wir, wie ein Körper unter dem Röntgengerät optimal ausgerichtet wird, ohne dem erkrankten oder verletzten Patienten Schmerzen zuzufügen.“

C O M PA N I E S

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Anna Witte

SCHULE

Das Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen am WKK bietet folgende Ausbildungen an: Gesundheits- und Krankenpfleger/-in Medizinisch-Technische/-r Radiologieassistent/-in Altenpfleger/-in Notfallsanitäter/-in Westküstenklinikum Heide Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen Pädagogische Leitung Angelika Nicol Esmarchstraße 50 25746 Heide Tel.: +49-481-785-2900 E-Mail: anicol@wkk-hei.de www.bildungszentrum-wkk.de

TEXT Christian Dorbandt FOTOS Sebastian Weimar, WKK

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TEXT & FOTO Hamann & Otremba

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„Nach meinem Abitur habe ich zunächst eine Ausbildung zur Hotelfachfrau absolviert, ehe ich mich entschloss, eine zweite Ausbildung zur Steuerfachangestellten zu beginnen. Mein Ausbildungsbetrieb ist eine mittelständische Steuerberatungsgesellschaft mit Sitz in Brunsbüttel. Weitere Beratungsstellen sind in Burg und Wilster angesiedelt. Die Geschäftsführer und Steuerberater Elvira Hamann und René Otremba verfügen aufgrund ihrer mehrjährigen Tätigkeit über sehr viel Erfahrung. Ziel und Philosophie der Gesellschaft ist die Dienstleistung an den Kunden in den Vordergrund zu stellen. Über ein umfangreiches Netzwerk soll der Mandant auch in Zeiten von stetig wechselnden Gesetzen und Urteilen das Gefühl bekommen, bestmöglich und umfänglich beraten zu sein. Dazu wird viel in die Arbeit zur Verbesserung von Strukturen und Abläufen innerhalb des Unternehmens, als auch in die Kommunikation unter den Mitarbeitern / Kollegen sowie der Kunden, investiert. Aber auch als Ausbildungsbetrieb kann die Hamann & Otremba Steuerberatungsgesell-

schaft auf eine langjährige Geschichte und Nachhaltigkeit zurückblicken. In jedem Jahr wird und wurde mindestens ein Auszubildender eingestellt, mitunter auch zwei und sogar drei, da ebenfalls das triale Ausbildungssystem (Praxisbetrieb, Berufsschule und Studium) unterstützt worden ist. Der Beruf der Steuerfachangestellten ist vielseitiger und abwechslungsreicher, als viele vielleicht denken. Durch die Betreuung zahlreicher Mandanten aus unterschiedlichen Branchen kommt man mit vielen Berufen in Kontakt und lernt einiges über deren Abläufe kennen. Dies ist ein echter Blick hinter die Kulissen und setzt ein großes Vertrauen zwischen den Mandanten und uns voraus. Mich begeistert vor allen Dingen, dass innerhalb der Ausbildung sehr viel Wert darauf gelegt wird, von Anfang an einen eigenen Mandantenstamm bearbeiten zu können. Das schließt die Kommunikation mit den Mandanten mit ein. Die Aufgabengebiete der Steuerberatung sind so vielfältig, da ist keine Buchführung und keine Steuererklärung wie die andere. So gibt es neben der Einkommensteuererklärung auch die Gewerbesteuer-, Umsatzsteuer-, Körperschaftssteuer-, Erbschaft- und Schenkungssteuererklärung, die es zu erstellen gilt und deren Bescheide geprüft werden müssen. Zudem durchläuft man während der Ausbildung

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a n a Quarg (23), ist im 1. Ausbildungsjahr zur Steuerfachangestellten bei der Hamann & Otremba Steuerberatungsgesellschaft mbH in Brunsbüttel.

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Jana macht eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten

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Blick hinter die kulissen

auch den Bereich der Lohnbuchhaltung und lernt dabei unter anderem, wie sich eine Lohnabrechnung genau zusammensetzt. Darüber hinaus gibt es noch sehr viel mehr Aufgaben und Tätigkeitsbereiche, die das Spektrum des Berufes mit sich bringt, z.B. Begleitung bei Betriebsprüfungen, Beratungen in Finanzierungsfragen und für Finanzierungsgespräche bei Banken, Beratungen zu Umstrukturierungen von Betrieben, Existenzgründungen etc. In der Zeit meiner Ausbildung habe ich bisher nur positive Erfahrungen gesammelt. Ich verstehe mich mit allen Kollegen sehr gut und lerne sehr viel. Ein weiterer Vorteil an diesem Beruf sind auch die zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten. Mit einer gewissen Berufserfahrung kann man sich als Steuerfachangestellter zum Beispiel zum Steuerfachwirt oder Bilanzbuchhalter weiterbilden und anschließend auch Steuerberater werden. Ich meine, dass vielen Ausbildungssuchenden mitunter gar nicht bewusst ist, welche Chancen und Möglichkeiten die Ausbildung zur / zum Steuerfachangestellten bietet. Wer Interesse an diesem Beruf hat, sollte aber ein hohes Maß an Lernbereitschaft mitbringen, da das Steuerrecht sehr komplex ist und es immer wieder Änderungen gibt. Man muss also immer auf dem Laufenden bleiben. Gerade deswegen macht mir die Ausbildung Spaß und ich bin froh, den Schritt einer zweiten Ausbildung gemacht zu haben.“

Weitere Informationen zur Ausbildung als Steuerfachangestellte/r bei uns erhaltet ihr auf www.hamann-otremba.de Hamann & Otremba Steuerberatungsgesellschaft mbH Von-Humboldt-Platz 4 25541 Brunsbüttel Telefon 04852 54670 Email stbg.hamann-otremba@datevnet.de Sponsored by


HIERGEBLIEBEN

SCHULE

C O M PA N I E S

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WIE EINE KLEINE FAMILIE

Johanna berichtet über ihre Ausbildung bei der Bäckerei Heuer

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Meine persönlichen Ziele sind es, die Ausbildung gut zu beenden und danach beim Elbbäcker übernommen zu werden. In meiner Freizeit spiele ich gerne Fußball und finde darin den Ausgleich an der frischen Luft.

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Für meine Ausbildung musste ich von Heide nach Brunsbüttel ziehen. Das stellte allerdings überhaupt kein Problem dar, denn die Bäckerei Heuer stellt für uns Auszubildende eine Azubi-WG zur Verfügung, in der ich mich sehr wohl fühle. Unser Betrieb nimmt auch an vielen Aktionen, wie z.B. dem Dithmarscher Rockfestival und anderen Veranstaltungen, teil. Vergangenes Jahr haben wir mit dem Backen der längsten Zitronenrolle sogar einen Weltrekord aufgestellt. Ganze 68 Meter war sie lang!

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„Vor dem Beginn meiner Ausbildung habe ich ein Praktikum absolviert. So konnte ich in den Beruf reinschnuppern und mir ein genaues Bild der Tätigkeiten machen, die mich erwarten werden. Sehr schnell stand für mich fest, dass der Kundenkontakt sehr wichtig für mich ist. Wer sich für den Beruf der Bäckereifachverkäuferin oder des Bäckereifachverkäufers interessiert, der muss kontaktfreudig sein und gerne mit Menschen umgehen. Ein freundliches Auftreten sollte ebenso selbstverständlich sein wie ein offenes Ohr für Kundenwünsche. Wer diese Eigenschaften mitbringt, der wird wie ich viel Spaß bei der Arbeit haben. Besonders gut gefällt mir außerdem die gute Zusammenarbeit in unserem Team. In meiner Filiale fühle ich mich wie in einer kleinen Fami-

lie. Jeder ist für jeden da. Daher ist Teamfähigkeit eine weitere entscheidende Eigenschaft, die von Bewerbern mitgebracht werden sollte.

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ohanna Richter ist 20 Jahre alt und im 3. Lehrjahr zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk – Schwerpunkt Bäckerei (Bäckereifachverkäuferin). Sie kommt aus Heide und hat einen erweiterten Hauptschulabschluss.

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Die Bäckerei Heuer bietet folgende Ausbildungsstellen an: - Bäcker/in - Bäckereifachverkäufer/in - Systemgastronom/in Bewerbungen an: Bäckerei Heuer GmbH & Co.KG Tiedemannstraße 21 25541 Brunsbüttel oder per E-Mail an: g.broeker@heuer.cc Sponsored by

TEXT Katharina Grzeca FOTO Michael Ruff

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DIE MISCHUNG MACHTS! Vom mehrgeschossigen Wohnhaus über den (landwirtschaftlichen) Hallenbau und die individuelle Reitanlage bis zur passgenauen Industrie- und Gewerbeimmobilie – die Firma Gebr. Schütt KG macht lebendige Räume. Aus Holz.

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TEXT & FOTOS Gebr. Schütt KG

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Durch das hausinterne Architektur- und Ingenieurbüro werden die unterschiedlichsten Bauvorhaben geplant. Das Team aus Bauleitern, Einkäufern und der Abwicklung setzt dies in Zusammenarbeit mit den Zimmerern, Maurern, Tischlern und Schlossern um. Bei der Gebr. Schütt KG gibt es somit alles aus einer Hand – von der Planung bis zur schlüsselfertigen Übergabe an den Kunden.

Man spürt, dass hier Teamarbeit zählt und sich jeder entwickeln darf. Auch die Auszubildenden bekommen sehr schnell eigene, verantwortungsvolle Aufgaben, um zu zeigen, was in ihnen steckt. Denn man spürt auch: Süßholz raspeln reicht hier wirklich nicht!

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Das mittelständische Bauunternehmen ist mit seinen 180 Mitarbeitern seit über 125 Jahren im In- und Ausland am Markt tätig. In der eigenen Produktionsstätte werden Brettschichtholzbinder von bis zu 42,50 m Länge hergestellt. Diese werden für Konstruktionen mit sehr großen Spannweiten produziert und unter anderem im Industrie- und Gewerbebau, im Reitanlagenbau und im (landwirtschaftlichen) Hallenbau eingesetzt.

Spannend ist dabei vor allem, dass jeder Mitarbeiter und auch jeder Auszubildende die Schritte von der ersten Idee bis zum fertigen Objekt verfolgen kann – und das in allen Bereichen, bei jedem Bauvorhaben – vom Fundament über die Konstruktion bis hin zum Dach. Hier leistet jeder seinen Beitrag und kann zu Recht stolz darauf sein.

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u liebst das Handwerk, Holz, Steine und Beton? Wie und was man damit bauen kann, lernst du bei der Gebr. Schütt KG in Landscheide. Mach deine Leidenschaft zum Beruf!

Lust auf eine Ausbildung oder vorab ein Praktikum? Gebr. Schütt KG sucht für das Jahr 2017: • Maurer (m/w) • Zimmerer (m/w) Schicke Deine Bewerbung per Post oder per E-Mail an: Gebr. Schütt KG Sabine Pfeil – Personalabteilung Am Bahnhof 20 25572 Landscheide Tel. 04858 – 1800-25 Fax: 04858 - 1800-60 ausbildung@schuett-holzbau.de praktikum@schuett-holzbau.de


Klein, aber oho!

Die Fachhochschule Westküste (FHW) ist die jüngste und modernste der öffentlichen Hochschulen Schleswig-Holsteins. Trotz ihrer recht kurzen Geschichte blickt sie auf ein rasantes Wachstum zurück und hat sich als feste Größe in der Hochschullandschaft etabliert. Derzeit studieren etwa 1.650 junge Frauen und Männer aus der Region und dem gesamten Bundesgebiet sowie dem Ausland auf dem kompakten Campus in Heide.

Die FHW vereint zwei Fachbereiche mit einem vielfältigen Angebot von Bachelorstudiengängen. So besteht im Fachbereich Wirtschaft die Möglichkeit, einen Klassiker wie Betriebswirtschaftslehre zu wählen, welcher auch als duales Studium in Kooperation mit Unternehmen der freien Wirtschaft angeboten wird. Gleichzeitig stehen Studiengänge mit wirtschaftsrechtlicher oder –psychologischer Ausrichtung im Angebot. Großer Beliebtheit erfreut sich daneben auch International Tourism Management. Im Aufbau befindet sich aktuell der Studiengang Immobilienwirtschaft, welcher im Wintersemester 2016/2017 erstmalig starten soll. Im Fachbereich Technik finden Studieninteressierte u.a. den Bachelorstudiengang Elektrotechnik und Informationstechnik. Zudem bietet der Fachbereich den Studiengang Management und Technik (Internationales Wirtschaftsingenieurwesen), sowie im Zuge der Energiewende einen Studiengang, der sich auf die energetische Optimierung von Gebäuden konzentriert.

Was alle Studiengänge der Hochschule eint, ist eine klare Ausrichtung auf die Erfordernisse des Arbeitsmarktes. Die Hochschule kooperiert dazu eng mit der regionalen Wirtschaft und pflegt zahlreiche nationale und internationale Beziehungen, u.a. zu mehr als 30 Partnerhochschulen weltweit. Fester Bestandteil der Bachelor- Studiengänge ist ein Praxissemester, innerhalb dessen die Studierenden erste tiefere Einblicke in potentielle Berufsfelder sammeln und Einstiegsmöglichkeiten in den Betrieb prüfen können. Zum besonderen Merkmal und Aushängeschild der FHW hat sich die enge Betreuung und Beratung über das

gesamte Studium hinweg entwickelt. Die Hochschule bietet beispielsweise individuelle Tutorien zum Studieneinstieg und vermittelt Lerninhalte wo immer möglich in kleinen Gruppen. Dozentinnen und Dozenten, die ihre Studierenden mit Namen kennen, sind an der FHW die Regel; überfüllte Hörsäle findet man dagegen eher selten. Die Hochschule bietet eine angenehme Lernatmosphäre, die dazu beiträgt, dass der weit überwiegende Teil der Studierenden ihren Abschluss innerhalb der Regelstudienzeit erwirbt. Laut einer aktuellen Befragung können sich auch über 90% der Absolventinnen und Absolventen der FHW vorstellen, wieder an dieser Hochschule zu studieren.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Möchten Sie einmal ausprobieren, wie es sich „anfühlt“, Studentin bzw. Student zu sein? Dann jetzt zum Schnupperstudium an der FH Westküste anmelden. Vom 05. - 07. April stehen unsere Vorlesungen, Labore und Übungen der wirtschaftlichen und technischen Studiengänge für Sie offen. Anmeldung unter beratung@fh-westkueste.de oder gleich hier beim Late-Night-Jobbing der Volksund Raiffeisenbank bei Sandra Klatte. Wir freuen uns auf Sie. Weitere Informationen zu den Studiengängen auf www.fh-westkueste.de oder telefonisch bei der Studienberatung 0481 / 85 55 -141 oder -133


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Ja n nek Wiese, 19 kommt aus St. Michaelisdonn und macht gerade in Marne sein Abitur. In der Tasche hat er seinen unterschriebenen Ausbildungsvertrag bei der Sasol Germany GmbH. Am 1. August 2016 wird er eine Ausbildung zum Industriemechaniker beginnen. „In der dritten Klasse, im Kinderlabor, habe ich zum ersten Mal von der Firma Sasol gehört. Später habe ich dort zwei Praktika als Industriemechaniker gemacht: ein Schulpraktikum und ein freiwilliges. Beide haben mir sehr gut gefallen, vor allem, weil ich von Anfang an mit in die Anlagen hineingehen durfte und einen faszinierenden Einblick in diese Arbeitswelt erhielt. Mein Wunsch ist es, irgendwann zu studieren … wahrscheinlich Maschinenbau oder Verfahrenstechnik. Aber nach dem Abi mache ich jetzt erst mal eine Ausbildung zum Industriemechaniker bei Sasol. Warum? Einerseits möchte ich erst mal was Praktisches machen und Geld verdienen, andererseits hat mir ein studierter Verfahrenstechniker geraten, vor diesem Studium eine Ausbildung zum Industriemechaniker zu machen, um so das technische Denken zu erlernen, das im Studium vorausgesetzt wird. Ich bin gespannt, was ab August auf mich zukommt. Einen ersten Einblick von meinem Ausbildungsberuf habe ich ja schon, doch ganz genau weiß man ja nicht, was auf einen zukommt. Ich freue mich auf die neue Herausforderung!“ Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

Nico Gr a ntz, 19 kommt aus Blangenmoor, hat sein Abitur in Brunsbüttel gemacht und ist im ersten Ausbildungsjahr zum Chemielaboranten bei der Sasol Germany GmbH. „Im Kinderlabor hatte ich zum ersten Mal Kontakt mit Chemie. Irgendwie war für mich klar, dass ich das naturwissenschaftliche Profil wählen würde und ich hatte auch das Profilfach Chemie, in dem Fettanalytik auf dem Programm stand. Die Ausbildung ist ziemlich abwechslungsreich. Momentan arbeiten wir mit der gesamten Berufsschulklasse im Labor und gehen im Schnelldurchlauf alles durch, was uns in den nächsten Jahren beschäftigen wird: Physikalische Bestimmungsmethoden, zur Dichte oder Schmelzpunkten, Präparate-Kochen usw. Das ist ganz gut. So sieht man schon am Beginn der Ausbildung, worauf man sich als Chemielaborant eingelassen hat und einige können sich eventuell noch umentscheiden. Weitere Ausbildungsthemen sind: die Dünnschicht-Chromatographie, Volumetrie, Titration und demnächst die Säure-Base-Titration. Privat habe ich gerade meine Leidenschaft für American Football entdeckt und überlege, wieder Floorball zu spielen.“ Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt


Jas min Eckert, 21 kommt aus Brunsbüttel und hat ihr Abitur in Marne gemacht. Sie absolviert eine Ausbildung zur Chemielaborantin bei der Sasol Germany GmbH und ist im zweiten Lehrjahr. „Ich hatte Chemie in der Realschule und später das naturwissenschaftliche Profil, aber meine erste Begegnung mit der Chemie hatte ich im Kinderlabor. Ich erinnere mich noch genau an die Filzstift-Chromatografie. Da haben wir als Kinder gestaunt, wie sich das Schwarz in mehrere Farben auflöste! In einem Praktikum bei Sasol konnte ich mir später einen guten Überblick darüber verschaffen, welche Berufe es in diesem Bereich gibt und was mich genau interessiert. Wir beschäftigen uns in der Ausbildung zurzeit mit der maßanalytischen Methode zur Quantifizierung von Kupfer. So lässt sich genau bestimmen, wie hoch der Kupferanteil in einer Geldmünze ist. Besonders schön ist es, wenn ich als angehende Chemielaborantin nun selbst im Kinderlabor stehe und vor den staunenden Kindern die einzelnen Versuche betreue. Privat verbringe ich die meiste Zeit mit Reiten und meinem Pferd, aber auch Joggen und Inlineskaten stehen bei mir auf dem Programm.“ Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

besucht die 13. Klasse auf dem Gymnasium Brunsbüttel und beginnt im August seine Ausbildung zum Chemikanten bei der Sasol Germany GmbH. „Ich war zwar auch im Kinderlabor, habe aber in der neunten Klasse das Sport-Profil an meiner Schule gewählt. Das bereue ich jetzt ein bisschen! Damals träumte ich davon, Fußballmanager in einem Bundesligaverein zu werden. Irgendwann hab ich aber gemerkt, dass diese Karriere selten und unrealistisch ist. Seit einem Schulpraktikum als Chemikant bei Sasol hatte ich also keinen Kontakt mehr zur Chemie. Deshalb freue ich mich um so mehr auf die Ausbildung zum Chemikanten und alles, was da auf mich zukommt. Zweifel hab ich nicht. An das Praktikum kann ich mich ja noch gut erinnern. Jetzt kann ich alles noch mal von der Pike auf neu lernen. Vielleicht mache ich nach der Ausbildung noch den Meister oder studiere. In meiner Freizeit spiele ich Fußball beim Brunsbütteler SC, arbeite nebenbei bei McDonalds und verkaufe bei Heimspielen Fanartikel im HSV-Fanshop.“

M elvin Tö nsin g, 18

Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

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M o nja B öge, 22 aus St. Margarethen, Gemeinschaftsschule Burg, Mittlerer Schulabschluss, 3. Ausbildungsjahr zur Chemikantin bei COVESTRO. „Ich habe 2008 ein Schulpraktikum bei Bayer MaterialScience gemacht und mich daraufhin hier beworben. Leider erhielt ich eine Absage und absolvierte daraufhin ein FSJ im Krankenhaus. Das war zwar interessant und lehrreich, doch mein Wunsch blieb unverändert: eine Ausbildung zur Chemikantin. Als ich vom Starthilfe-Programm bei COVESTRO hörte, habe ich mich darauf beworben und auch eine Zusage erhalten. Die Starthilfe dauert 1 Jahr. In dieser Zeit lernt man die Metallarbeit intensiv kennen, arbeitet an Projekten und bereitet sich auf die Ausbildung vor. Als ich anschließend eine Zusage für einen Ausbildungsplatz zur Chemikantin bei COVESTRO erhielt, war mein Wunsch in Erfüllung gegangen. Nun ist es mein Ziel, die Ausbildung von dreieinhalb auf drei Jahre zu verkürzen. Dazu benötige ich überdurchschnittlich gute schulische und betriebliche Noten. Momentan sieht es gar nicht schlecht aus! Mein Weg dauert vielleicht etwas länger, aber mit meinem starken Willen schaffe ich das!“ Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

Floria n Behlin g, 19 aus Burg, Gemeinschaftsschule Burg, Mittlerer Schulabschluss, 3. Ausbildungsjahr zum Chemikanten bei COVESTRO. „Ich habe mich hauptsächlich im Internet auf den Webseiten der Chemiefirmen über die Ausbildung informiert und mich bei Bayer, Sasol, Yara und Total beworben. Ich habe mich auch darüber schlau gemacht, wie viel ich verdienen kann und wie die Unternehmen wirtschaftlich aufgestellt sind. Ich wollte sicherstellen, dass ich nach der Ausbildung eine Übernahmechance habe und die Firma eine gute Perspektive hat. Wenn ich ehrlich bin, wusste ich anfangs nicht genau, ob mir der Beruf des Chemikanten liegen würde. Mathe, Physik und Chemie hatten mir aber schon immer Spaß gemacht. Jetzt, im dritten Lehrjahr, bin ich mit meiner Wahl sehr zufrieden. Teamarbeit wird bei uns groß geschrieben! Wenn wir beispielsweise bei 50 Grad Celsius in unserer persönlichen Schutzausrüstung die Lanzen wechseln, dann ist es zu zweit wesentlich angenehmer. Allein müsste man doppelt so lange unter diesen Bedingungen arbeiten. Mein Highlight bisher? Ein Besuch auf unserem Schornstein. Der ist 132 m hoch und da oben schwankt es ganz schön! Auch in meiner Freizeit bin ich Teamplayer. Ich spiele Fußball bei der SG Geest 05, momentan im Mittelfeld.“ Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt


Ben nett Ro h wedd er, 20 aus Brunsbüttel, Gemeinschaftsschule Brunsbüttel, Mittlerer Schulabschluss, 3. Ausbildungsjahr zum Chemikanten bei COVESTRO. „Auch mein Vater ist Chemikant bei COVESTRO. Von ihm hatte ich viele Informationen aus erster Hand über den Beruf erhalten. Bei der Berufsvorbereitung im WiPo-Unterricht in der Schule wurde der Beruf ebenfalls vorgestellt. Eine spezielle Vorbildung hatte ich aber nicht, nur ein Interesse an den naturwissenschaftlichen Fächern war immer vorhanden. Nach der Ausbildung würde ich gern von COVESTRO übernommen werden, irgendwann meinen Meistertitel erwerben oder noch ein Studium absolvieren. In Flensburg könnte ich Verfahrenstechnik studieren und mich zum Diplomingenieur weiterbilden. Auch Anlagentechnik ist ein interessantes Studienfach. Einige absolvieren dies als Fernstudium. Was für die Ausbildung zum Chemikanten auf keinen Fall schaden kann, sind chemische Vorkenntnisse! Was ich in meiner Freizeit mache? Am liebsten spiele ich Fußball. Ich bin Mittelfeldspieler bei TuRa Meldorf.“ Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

Ja n Wiese, 18 aus Buchholz, Gemeinschaftsschule Burg, Mittlerer Schulabschluss, 3. Ausbildungsjahr zum Chemikanten bei COVESTRO. „Ich habe während der Schulzeit eine Potentialanalyse bei der Arbeitsagentur gemacht, um herauszufinden, welche Ausbildung zu mir passen könnte. Dort konnte ich angeben, wie mein Traumberuf aussieht, welche Themen mich interessieren und ob ich eher ein Typ für körperliche Arbeit oder Büroarbeit bin. Da ich gute Chemie-Noten in der Schule hatte und Chemie auch als WPU wählte, entschied ich mich für die Ausbildung zum Chemikanten. Und das war genau die richtige Wahl! Mir gefallen einfach die großen Dimensionen der Anlagen. Als Chemielaborant hätte ich mit den Anlagen selbst nichts zu tun gehabt. Teamarbeit ist wichtig in unserem Beruf, denn allein kann niemand eine Anlage hochfahren. Dazu sind viele Tätigkeiten gleichzeitig erforderlich, z.B. verschiedene Durchflüsse und Temperaturen in verschiedenen Destillationskolonnen regeln. Ein Highlight der Ausbildung war meine erste Nachtschicht! Nach der Ausbildung würde ich gern bei COVESTRO weiter arbeiten und irgendwann meinen Meister machen. Nach Feierabend treffe ich mich gern mit Freunden oder mache Sport, z.B. Kickboxen.“ Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

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Patryc ja M aje wsk a, 24

aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 2. Ausbildungsjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am WKK in Heide. „Ich habe schon eine abgeschlossene Ausbildung als Zahnarzthelferin. Doch mir fehlte die intensive Arbeit mit Menschen wie in der Gesundheits- und Krankenpflege. Das Westküstenklinikum ist ein guter Arbeitgeber. Die Vergütung ist besser als in vielen anderen Ausbildungen und es gibt sehr gute Perspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten. Nach der Ausbildung und zwei Jahren Berufserfahrung kann ich zum Beispiel eine Fachweiterbildung in Anästhesie, Onkologie, zur OP- oder Palliativschwester machen. Auch die Arbeitszeiten gefallen mir jetzt besser. Mein Dienst verläuft nicht mehr von 8 bis 18 Uhr mit zwei vollen Stunden Pause, sondern in einem Stück, so dass ich noch Zeit am Nachmittag habe. Ich mag einfach den Beruf, den ich lerne und gehe jeden Morgen gern zur Arbeit. Im Schwesternwohnheim haben wir ein gutes Miteinander. Wir wohnen in Zwei-Zimmerwohnungen, fünf Minuten vom Bildungszentrum entfernt und zehn Minuten zur Innenstadt. In meiner Freizeit spiele ich Fußball beim FC Averlak.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

Jaqueline Z ach arias, 19 aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 2. Ausbildungsjahr zur MTRA am WKK in Heide. „Ich wollte beruflich immer etwas Medizinisches machen. Erst dachte ich an Tiermedizin, habe dann über den MTRA-Beruf in der Zeitung gelesen und dachte … wieso nicht? Ist ja auch was Medizinisches. Beim Vorstellungsgespräch wurde mir zu einem dreiwöchigen Praktikum geraten, das mir richtig gut gefiel. Besonders spannend finde ich es, den Ursachen von Krankheiten auf die Spur zu kommen, denn wir sind oft die Ersten, die an einer Patientendiagnose beteiligt sind. Zum Examen hin waren meine Noten leider nicht ausreichend, sodass ich das letzte Jahr nun wiederholt habe. Das hat mir jetzt aber stofflich auch viel gebracht. Ich würde nach meiner Ausbildung gern im WKK im Bereich Radiologie arbeiten. Interessant ist auch die Arbeit in der Strahlentherapie. Dort werden die Patienten aufgrund ihrer Krebsbehandlung länger betreut, sodass man sie auch besser kennenlernt. In meiner Freizeit treffe ich mich am liebsten mit Freunden oder spiele Computerspiele.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

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Julia Skopek, 18 aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 1. Ausbildungsjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am WKK in Heide. „Nach einem FSJ im Pflegeheim habe ich mich für die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin entschieden, weil das Medizinische noch stärker im Vordergrund steht. Ich bin total zufrieden mit der Ausbildung. Zu wissen, dass man den Menschen helfen kann, ist ein schönes Gefühl. Besonders schön ist, die Dankbarkeit zu spüren, die wir von den Patienten zurückbekommen. Einem Patienten ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, ist erfüllend. Diese Erfahrung macht man auf jeder Station. Auch zu beobachten, wie Patienten gesunden und plötzlich wieder laufen können, erfreut mich. Manchmal braucht man aber auch eine dicke Haut, wenn man von Patienten wie eine Zimmerdame oder persönliche Angestellte behandelt wird. In meiner Freizeit tanze ich gern: Jazzdance, Ballett, Modern Dance und Hip-hop.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

aus Bargenstedt, Allgemeine Hochschulreife, 2. Ausbildungsjahr zur MTRA am WKK in Heide.

Kim Evers, 20

„Ich wollte eigentlich Medizin studieren, doch leider war mein Notendurchschnitt nicht ausreichend. Deshalb habe ich eine Ausbildung zu einem Gesundheitsberuf gesucht, in der ich mit Menschen arbeiten kann. Ich freue mich schon auf das praktische Jahr, denn ich hätte ehrlicherweise nicht gedacht, dass die schulische Ausbildung so viel Physik enthält. Man muss eben nicht nur die Anatomie des Körpers kennen, sondern auch, wie ein Röntgenstrahl erzeugt wird und wie die technischen Geräte funktionieren. Die Theorie ist wirklich anspruchsvoll. Das Berufsbild ist vielfältig. Mir persönlich gefällt der Röntgenbereich auch. Gerade hatten wir ein interessantes, sechswöchiges Krankenpflege-Praktikum im Krankenhaus. In meiner Freizeit mache ich Kampfsport. Vollkontakt-Karate. Da kann ich ein bisschen den Dampf ablassen und auch mal die Schule vergessen. In Heide kann man abends vieles unternehmen: Darts und Billard spielen. Ins Kino Lichtblick gehen. Restaurants, Cocktail- und Karaoke-Bars im Kneipenviertel Schumacherort besuchen. In der Rosengasse zu House und Techno tanzen oder nach Pahlen fahren, um im Palazzo zu tanzen.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

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Ja n nes Iberlein, 17 aus St. Michaelisdonn, absolviert seit September 2015 eine Ausbildung zum Chemikanten bei YARA. Seinen Mittleren Schulabschluss hat er auf der Regionalschule St. Michaelisdonn gemacht. „Über die Ausbildung zum Chemikanten und die Firma YARA habe ich mich auf Jobmessen informiert. Außerdem hatten mir einige Freunde von der Ausbildung bei YARA vorgeschwärmt. Ein grundsätzliches Interesse an Chemie und Naturwissenschaften war bei mir schon immer vorhanden. Die ersten Monate der Ausbildung haben sich gut angefühlt. Es begann mit einer Grundausbildung in der Metallverarbeitung. Zurzeit bin ich bei den Pumpen, davor war ich bei den Großmaschinen und in der Schlosserei. Wir Auszubildende lernen erst einmal, wie die einzelnen Prozesse bei YARA heißen und wie sie funktionieren. Nur dann können wir später auch unsere eigene Tätigkeit korrekt ausführen! Später kommt noch die Qualitätsüberwachung im Labor dazu sowie die Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik und das Wasserfeld. Das Arbeitsklima bei YARA ist super. Alles wird gut erklärt und es wird nichts Unmögliches von mir erwartet. Alles, was ich können muss, lerne ich auch hier! In meiner Freizeit spiele ich Fußball beim BSC oder lerne für den Führerschein.“ Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

Tim o Rö n n au, 19 aus Marne, absolviert im zweiten Lehrjahr eine Ausbildung zum Chemikanten bei YARA. Seinen Mittleren Abschluss hat Timo auf der Reimer-Bull-Schule in Marne gemacht. „Mein Interesse an einer Ausbildung zum Chemikanten entstand nach einem Praktikum. Für mich war es besonders wichtig, beruflich nicht nur im Labor zu arbeiten, sondern überall auf dem Werksgelände. Als Chemikant hat man vielseitige Aufgaben und Einsatzorte. Die Ausbildung macht mir bisher großen Spaß, vor allem die gemeinsame Arbeit mit den Kollegen. Als Azubi hat man natürlich auch weniger spannende Aufgaben, wie Saubermachen und Aufräumen, aber das gehört nun mal dazu. Alle Ausbilder sind freundlich und hilfsbereit. Ich kann jederzeit Fragen stellen und es ist noch nie laut geworden oder hat Streit gegeben. Ein dickes Lob haben wir erhalten, als wir bei einem Anlagen-Stillstand selbständig und erfolgreich gearbeitet haben. Überhaupt finde ich es am schönsten, wenn ich Arbeiten selbständig ausführen kann. Ich möchte meine Ausbildung mit einem guten Ergebnis abschließen. Vielleicht kann ich später noch meinen Meistertitel erwerben und bei YARA Karriere machen. Meine Eltern haben sich jedenfalls sehr für mich gefreut, als ich die Zusage bekam. Das haben wir ordentlich gefeiert, denn Ausbildungsplätze bei YARA sind begehrt!“ Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

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L a ne Kreb s, 18 aus Sankt Margarethen, macht im dritten Lehrjahr eine Ausbildung zur Bürokauffrau bei YARA. Ihren Mittleren Abschluss hat sie auf der Realschule Wilster gemacht. „Büroarbeit liegt mir. Handwerkliche Arbeit weniger. Darin fühlte ich mich durch ein Praktikum bestätigt. Von der Ausbildung bei YARA hat mir meine Nachbarin erzählt, die hier die gleiche Ausbildung gemacht hat. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit der Wahl. Die Atmosphäre ist entspannt. Niemand reißt mir den Kopf ab, wenn ich Fragen habe. Und meine Aufgaben sind vielseitig und abwechslungsreich. Ich muss Versandpapiere ausstellen und bin mit dem Abrechnungssystem, Materialbestellungen, Rechnungsprüfungen und anderen Verwaltungsaufgaben beschäftigt. Ca. alle 3 Monate erhalte ich Einblick in eine neue Abteilung. Überall bekomme ich einen eigenen Schreibtisch und ein Telefon und mein PC wandert immer mit. Für die Arbeit als Bürokauffrau sind Mathe, Deutsch und Englisch die wichtigsten Fächer. Teamfähigkeit, Kommunikationsfreude und Organisationstalent sind gefragt. Mein Tipp für Schülerinnen und Schüler: Seid euch darüber im klaren, was ihr könnt und worauf ihr Lust habt. Als Bürokauffrau sollte man zum Beispiel Spaß an Büroarbeit haben und offen sein, um sowohl intern als auch extern mit Kollegen, Vorgesetzten, Kunden und Lieferanten den richtigen Ton zu treffen. Ein Satz mit YARA? In meinen Augen gehört YARA zu den besten Ausbildungsbetrieben!“ Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

Ke vin L auritsen, 21 aus Friedrichskoog, absolviert eine Ausbildung zum Industriemechaniker bei YARA und ist im vierten und letzten Ausbildungsjahr. Seinen Mittleren Abschluss hat er an der Realschule Marne gemacht. „Ich hatte schon immer Interesse an einem handwerklichen Beruf und habe sowohl bei YARA als auch bei anderen Betrieben Praktika gemacht. Für YARA habe ich mich letztendlich entschieden, weil die Aufgaben vielseitig sind und die Ausbildungsvergütung sehr gut ist. Die Ausbildung macht auf jeden Fall großen Spaß. Man lernt vieles, was man auch im alltäglichen Leben anwenden kann. Die Aufgabe von Industriemechanikern ist es, auf den Punkt gebracht, die Anlage am laufen zu halten. Wir reparieren, demontieren, montieren und warten alle Anlagenteile. Am besten ist es, die Anlagen vorsorglich instand zu setzen, damit sie gar nicht erst ausfallen. Industriemechaniker brauchen Mathe-, Physik- und Chemiekenntnisse, sollten aber auch sportlich und belastbar sein. Ein paar Muckis können auch nicht schaden, denn wir müssen oft Material tragen, Leitern und Treppen steigen oder mit Metall arbeiten. Das macht aber tierischen Spaß, vor allem weil das Arbeitsklima top ist. YARA hat einen guten Ruf. Das merke ich immer wieder, wenn ich mich mit anderen Azubis an der Berufsschule austausche. Viele würden gern sofort zu YARA wechseln! Für die Zeit nach der Ausbildung habe ich jetzt schon einen einjährigen Anschlussvertrag unterschrieben. Ich kann nur sagen: Wer eine spannende Ausbildung in einem angenehmen Arbeitsklima sucht, sollte zu Yara kommen!“ Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

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ABWECHSLUNGSREICH & ZUKUNFTSORIENTIERT Wir bieten: eine abwechslungsreiche und zukunftsorientierte Ausbildung mit Verantwortung und Perspektiven Du bist: verantwortungsbewusst, teamfähig und hast Spaß am Umgang mit Menschen, dann bist du die/der Richtige für uns! WIR BILDEN KREATIVE UND MOTIVIERTE NACHWUCHSKRÄFTE FÜR FOLGENDE AUSBILDUNGSBERUFE AUS: - Bachelor of Arts „Allgemeine Verwaltung/Public Administration“ (Duales Studium) - Verwaltungsfachangestellte/r Fachrichtung Kommunalverwaltung Wenn du an einer hoch qualifizierten Ausbildung in einer modernen und dienstleistungsorientierten Verwaltung interessiert bist, dann sende bitte deine Bewerbungsunterlagen an: Kreis Dithmarschen - Der Landrat - | Stabsstelle Innerer Service | Stettiner Str. 30 | 25746 Heide. Weitere Informationen zu den Ausbildungsberufen, die jeweils am 1. August eines Jahres beginnen, und zum Bewerbungsverfahren fi ndest du im Internet unter www.dithmarschen.de

IMPRESSUM ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL erscheint im Verlag brandpublishers GmbH Feldscheide 2, 24814 Sehestedt Telefon 04357 - 99 600 81 Fax 03212 - 138 95 67 Geschäftsführerin Marie Clasen Büro Sehestedt Feldscheide 2 24814 Sehestedt Telefon 04357 - 99 600 81 Büro Kiel Legienstr. 40 24103 Kiel Telefon 0431 - 99 696 480 Büro Hamburg Tegetthoffstr. 7 20259 Hamburg Telefon 040 - 43 208 253 redaktion@brandpublishers.de Büroleitung Ronja Mutzeck Telefon 04357 - 99 600 81 ronja.mutzeck@brandpublishers.de Anzeigenleitung/Verlagsmanagement Axel von Kortzfleisch Telefon 04357 - 99 600 81 anzeigen@brandpublishers.de

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Schul- und Messebetreuung Lennart Theede schule@brandpublishers.de Druck Druckerei WIRmachenDruck GmbH 71522 Backnang ME2BE Bestellservice Preis je Heft 2,90 EURO zzgl. Versandkosten Ronja Mutzeck, Telefon 04357 - 99 600 81 ronja.mutzeck@brandpublishers.de © 2016 für alle Beiträge brandpublishers GmbH ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL wird kostenlos an Schulen verteilt. Nachdruck, Aufnahme in Onlinediensten und Internet und Vervielfältigung auf Datenträgern jeglicher Art – auch auszugsweise – nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Videos, und übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit der jeweiligen Anbieter. Anzeigenpreise auf Anfrage. Herausgeber Marie Clasen Chefredaktion (V.i.S.d.P.) Katharina Grzeca katharina.grzeca@brandpublishers.de Chefi n vom Dienst Katharina Grzeca

Textredaktion Christian Dorbandt, Katharina Grzeca, Joachim Welding, Linda Bull, Kim Biesterfeld, Hamann & Otembra redaktion@brandpublishers.de Online-und Social Media Lennart Theede lennart.theede@brandpublishers.de Grafi k Cindy Stender, Merle Jurzig, Katharina Grzeca grafik@brandpublishers.de Foto/ Illustration Christian Dorbandt, Michael Ruff, Joachim Welding, Stadt Heide, Land SH, FH Kiel, www.shutterstock.de, Uni Lübeck, Kim Julia Schöffler, Kreis Dithmarschen, WKK, Teresa Horstmann, www.wattoluempia.de, Sönke Dwenger, Björn Nagel, Sparkasse Westholstein, Hamann & Otembra Titelbild shutterstock www.brandpublishers.de www.me2be.de www.facebook.com/me2bemag


MATSCH UND METAL Der Sommer in Dithmarschen wird heiß

M

agst du Musik oder bist du eher Fan sportlicher Betätigungen? Eines ist sicher: Dieses Jahr feiern die Dithmarscher wieder. Zur richtigen Einstimmung zeigen wir euch unsere liebsten Bilder des Wacken Open Air und der Wattolümpiade!


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HIERGEBLIEBEN

SCHULE

C O M PA N I E S

A Z UBI PO RT RA I T S

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Wacken Open Air Jedes Kind kennt es und Opa war auch schon da. Wacken Open Air – das größte Heavy-Metal-Festival der Welt und Deutschlands größtes Musikereignis. Jedes Jahr im August überfallen 85.000 harte, laute und trinkfeste Jungs und Mädels die Region und feiern zu den ohrenbetäubendsten Gitarrenriffs des Planeten. Von Brunsbüttel über die B5 in 34 Minuten erreichbar.

Wattolümpiade Auch 2016 messen sich echte „Wattleten“ in den traditionellen Küsten-Disziplinen wie „Watt-Fußball“, „Watt-Handball“, „Watt-Wolliball“ oder „Schlickschlittenrennen“. Hunderte Teilnehmer ohne Furcht vor Matsch und Schlamm wagen sich am Samstag, 30. Juli 2016 in den ruhmreichen Kampf um die begehrten Edelmetalle. Rund um die sportlichen Wettkämpfe wird erneut ein buntes Programm geboten – mit vielen Spielen für die Kleinen und einem hochkarätigen Musikprogramm auf der Deich-Bühne.

ihr mehr find.mete2be.de unter www

TEXT Christian Dorbandt & Katharina Grzeca FOTOS Teresa Horstmann & www.wattoluempia.de

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Spannend ab dem ersten Tag! Starte durch mit einer Ausbildung bei uns! Wir suchen: Flexible, freundliche, wissensdurstige, kommunikative, kreative und leistungsbereite Teamplayer.

Wir bieten: Ausbildungsplätze mit Ausbildungsbeginn jeweils zum 01. August jeden Jahres: Bankkaufmann

/ Bankkauffrau Bachelor of Arts (Betriebswirtschaft) Du hast: Mindestens den mittleren Bildungsabschluss.

Du bist der Meinung, dass du zu uns passt? Dann richte deine aussagekräftige Bewerbung mit Lebenslauf und den letzten beiden Schulzeugnissen an Sparkasse Hennstedt-Wesselburen Ilka Paustian Mühlenstraße 18 25779 Hennstedt

Hast du noch Fragen? Weitere Informationen gibt dir gern unsere Ausbildungsleiterin Ilka Paustian, Telefon 04836 / 88-39 oder über das Internet unter www.spk-hennstedt-wesselburen.de

Das Team mit Herz und Sachverstand Sparkasse Hennstedt-Wesselburen


unter alle info's be.de e2 www.m

Service

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Service

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plan B

GeH WeiTer zUr ScHUle! FA CH A BIT U R → AUSBILD U N G, FA CHST U DIU M

A BIT U R → AUSBILD U N G, ST U DIU M

Mal angenommen, du findest Schule jetzt nun nicht so vollkommen doof. Und deine Noten sind so, dass du weiterführend zur Schule gehen kannst. Dann, ja dann kannst du auch gleich mal schön dein

Abitur machen. Und danach studieren. Oder mit einem höheren Bildungsabschluss den Beruf erlernen, der dir vielleicht noch besser liegt als der, den du nicht bekommen hast.

|2| aBScHlUSS verGeiGT? K L A SSE W IEDER H O LEN BERUFSV O R BER EIT U N GSJA H R (B VJ) B E R U F S V O R B E R E ITEN DE BILD U N GSM A SSN A H M E (B V B)

Hier noch was vom Klugschatzi: Thomas Mann musste auch eine Ehrenrunde drehen und hatte seine Mittlere Reife erst im zweiten Anlauf – und ein paar Jahre später bekam er den Nobelpreis für Literatur. Solltest du aber die Nase voll haben von Schule, kannst du dich mit einem Berufsvorbereitungsjahr oder einer Berufsvorbereitenden Maßnahme auf dein ganz eigenes Berufsleben vorbereiten.

Was geht, wenn gar nichts geht? Was machst du, wenn du keine Ausbildung anfängst? Kein großes Ding, manchmal läuft nicht alles nach Plan. Einen Ausbildungsplatz zu finden ist auch nicht leicht. Aber es gibt immer einen Plan B. Hier ein paar Ideen...

|4| Werde mal aUSländer! SCHÜLERAUSTAUSCH AU PA IR W O R K & T R AV EL SPR A CH R EISE

|3| macH WaS freiWilliG!

Ein Auslandsaufenthalt ist so viel mehr als Urlaub. Wenn du länger im Ausland bist, bleibst du nicht nur am Hotelpool hängen, sondern fängst an, dich mit fremden Menschen und Kulturen zu beschäftigen. Du entdeckst viele Unterschiede und oft auch viele Ähnlichkeiten. Lernst neue Sprachen und Sichtweisen kennen, sammelst Erfahrungen und erweiterst deinen Horizont. Und dein Auslandsaufenthalt macht sich sehr gut in deinem Lebenslauf.

FR EI W ILLIGES SOZIA LES JA H R FR EI W ILLIGES Ö KO LO GISCHES JA H R FR EI W ILLIGEN DIENST

Sich kümmern, etwas anschieben, helfen. Immer mehr junge Menschen finden Engagement viel cooler als Nichtstun. Für dich eine gute Gelegenheit, etwas Gutes zu tun und nebenbei deine Soft Skills weiterzuentwickeln. Mach ein Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr oder einen anderen Freiwilligendienst. Ob an Schulen, bei Umweltverbänden, in Krankenhäusern oder in Altenheimen: Du bist sehr herzlich willkommen!

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Service

dein anScHreiBen

|1| der Briefkopf

Du beginnst links oben mit dem Absender, also mit deinem vollständigen Namen und deiner Adresse. Darunter folgt der Adressat, also Name und Anschrift des Unternehmens. Hier unbedingt checken, dass alles korrekt geschrieben und

die Firmierung vollständig ist (z.B. GmbH oder GbR). Ist ein zuständiger Mitarbeiter bekannt – oft ist dieser in der Stellenanzeige oder auf der Website des Unternehmens angegeben – muss auch dieser vermerkt werden. Eine Zeile unter dem Adressaten notierst du rechtsbündig den Ort und das Datum des Anschreibens. Wenige Zeilen darunter folgt linksbündig und gefettet deine Betreffzeile.

|3|

die einleiTUnG

ausfinden wolltest, ob die angebotene Stelle bereits vergeben ist, so solltest du unbedingt einleitend darauf aufmerksam machen: z.B.: Vielen Dank für das nette Telefonat am Montag Vormittag. Wie bereits besprochen, Hat im Vorwege ein Telefonat stattge- bin ich über Ihre Internetseite auf funden, weil du dich nach einem An- Ihr Ausbildungsangebot aufmerksam sprechpartner erkundigen oder her- geworden. Hier erklärst du kurz, wie du auf das Stellenangebot aufmerksam geworden bist und warum du dich entschieden hast, dich auf diese Stelle zu bewerben.

die erklärUnG

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Warum gerade hier? Hier nimmst du Stellung dazu, warum genau dieses Stellenangebot UND dieses Unternehmen für dich so reizvoll sind.

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Warum gerade ich? Keine falsche Bescheidenheit! Denn nun gilt es zu erläutern, warum ausgerechnet du der geeignete Azubi in spe bist! Also: Wer bist du, was machst du – und was macht dich aus?

die veraBScHiedUnG

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die BeGrüSSUnG

Nun aber mal Butter bei die Fische! Denn schließlich möchtest du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Also weise noch vor deinem Abschiedsgruß darauf hin. Aber bitte ohne Konjunktiv – und ohne Abkürzungen!

Ist ein konkreter Ansprechpartner bekannt, wird dieser auch direkt angesprochen. Solltest du selbst auf telefonische Nachfrage keinen Ansprechpartner herausfinden, lautet deine Begrüßung: Sehr geehrte Damen und Herren

Eine Zeile darunter folgt nochmals dein Name und deine handschriftliche Signatur (die du bei einer Online-Bewerbung einscannst oder ggf. in kursiver Schreibschrift hinzufügst).


Max Mustermann Musterstraße 99 12345 Musterstadt Muster GmbH Herr Mustermann Musterstraße 66 54321 Musterstadt

1 Musterstadt, den TT.MM.JJJJ

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger

Sehr geehrter Herr Mustermann

leTzTer cHeck

2

auf Ihrer Internetseite habe ich das Ausbildungsangebot zur Gesundheitsund Kinderkrankenpflege entdeckt, oder: in Ihrer Stellenanzeige in ME2BE HIERGEBLIEBEN habe ich gelesen, dass zum 1. April dieses Jahres die Ausbildung für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege beginnt. Da mich das Gesundheitswesen generell und der Umgang mit Kindern im Speziellen sehr ansprechen, bewerbe ich mich hiermit um einen Ausbildungsplatz in Ihrem Hause.

3

Der Bereich Gesundheits- und Kinderkrankenpflege ist für mich besonders interessant, da der persönliche Umgang mit Menschen und insbesondere mit Kindern für mich von großer Bedeutung ist. Zudem habe ich in meiner Freizeit bereits verschiedene Kurse als Rettungsschwimmer absolviert. Das Städtische Krankenhaus XY vereint verschiedenste Fachbereiche unter einem Dach. Daher sehe ich gerade hier sehr gute Möglichkeiten, während der Ausbildung viele Facetten des Gesundheitswesens in Theorie und Praxis erlernen zu können.

4

Ich besuche das Heinrich-Heine-Gymnasium in Kiel und befinde mich in den Abiturvorbereitungen für Juni diesen Jahres. Die naturwissenschaftlichen Fächer – vor allem Biologie – liegen mir besonders am Herzen. In den letzten Herbstferien habe ich ein zweiwöchiges Praktikum in einem Heikendorfer Sanitätshaus absolviert. Hier hat mich die individuelle und empathische Kundenberatung durch das Fachpersonal stark beeindruckt. So würde neben den medizinischen Aspekten auch der direkte Umgang mit Patienten für mich eine übergeordnete Rolle spielen. Gerne stelle ich mich Ihnen in einem persönlichen Vorstellungsgespräch vor. Mit freundlichen Grüßen

|!| • Alle formellen Punkte sind eingehalten • Alle inhaltlichen Punkte sind abgearbeitet • Rechtschreibung und Grammatik sind einwandfrei

5

• Wiederholungen, Konjunktiv und Abkürzungen habe ich vermieden • Das Anschreiben ist ansprechend formatiert

Max Musternann

• Ich habe unterschrieben

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Service

dein leBenSlaUf

kopf

Du beginnst oben mit der zentrierten Überschrift Lebenslauf. Linksbündig darunter folgen deine Kontaktdaten mit Name, Familienstand (z.B. ledig), Anschrift, Telefonnummer(n) und E-MailAdresse. Dem neuen G le i c h b e h a nd l u ngs gesetz zufolge müssen keine Angaben zu Alter, Familienstand, Kindern und Religion gemacht werden. Auch ein Bewerbungsfoto darf, rechtlich gesehen, nicht vom Arbeitgeber gefordert werden. Ein solches empfiehlt sich allerdings.

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Muttersprache, Verhandlungssicher, Fließend, Sehr gute Kenntnisse, Gute Kenntnisse, Grundkenntnisse. So lauten die Einstufungen für Fremdsprachenkenntnisse. „Muttersprache“ ist dann relevant, solltest du dich auf eine Stelle in einem ausländischen Unternehmen bewerben. Längst nicht mehr wegzudenken ist der Umgang mit Computern. Von Vorteil ist jegliche Fähigkeit, die speziell für das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, relevant ist.

BildUnGSWeG

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kennTniSSe Und BeSondere fäHiGkeiTen

Wann hast du wo die Schulbank gedrückt? Der Lebenslauf wird nicht in ganzen Sätzen ausformuliert, sondern tabellarisch aufgebaut – und zwar rückwärts in der Zeitfolge.

BeWerBUnGSfoTo

Falls du freiwillig ein Foto in deine Bewerbung integrieren möchtest, dann denk an Folgendes: Urlaubsschnappschuss? Fotoautomat? Ein No Go! Hier empfiehlt es sich unbedingt, professionelle Bewerbungsfotos von einem Fotografen erstellen zu lassen. Der kann dir auch die entsprechenden Tipps geben, wie du dich auf dem Bild präsentierst: Freundlich, aber ohne im Kreis zu Grinsen. Aufgeweckt, aber nicht überdreht. Seriös und

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kompetent, aber nicht eingebildet. Wähle ordentliche, nicht zu bunte aber auch nicht zu farblose Kleidung. Jetzt noch ein Frisuren- und bei den Damen ein Make-up-Check (weniger ist manchmal mehr) – und dann bitte lächeln! Das Bild fügst du entweder oben rechts auf dem Lebenslauf oder mittig auf das Titelblatt deiner Bewerbungsunterlagen hinzu, entweder mit Klebe oder mit Hilfe deines Computerprogramms.

prakTiScHe erfaHrUnGen Solltest du bereits Erfahrungen in der Arbeitswelt gesammelt haben - prima! Falls nicht – auch kein Problem. Denn hier zählen auch andere außerschulische Aktivitäten, die in irgendeiner Weise berufsvorbereitend verpackt werden können.

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|6| HoBBieS Und inTereSSen

Was dich bewegt und was dich begeistert, fügt dem Ganzen eine persönliche Facette hinzu. Und das ist nicht zu unterschätzen! Mach dich interessant. Aber Achtung: Auch hier ist weniger oft mehr! Je nach angestrebtem Berufsweg ist z. B. Interesse für Medien (ins Kino gehen) oder für fremde Kulturen (mehrere Reisen in spanischsprachige Länder) eine gute Möglichkeit, etwas über sich zu verraten. Grundsätzlich positiv wirkt das Thema Sport, denn es zeugt von Teamfähigkeit und Lebensfreude, Ehrgeiz und Ausdauer.


LEBENSLAUF

1

2 Max Mustermann ledig

Anschrift:

Musterstraße 99 12345 Musterstadt

Telefon: E-Mail:

1234 - 567890 Max@Mustermann.de

|!|

)

Name: Familienstand:

leTzTer cHeck

Bildungsweg: 2005-2013: 2001-2005:

Heinrich-Heine-Gymnasium in Kiel-Heikendorf Grundschule in Kiel-Friedrichsort

• Alle formellen Punkte sind eingehalten

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Praktische Erfahrungen: 2010-2013: 2012: 2010-2011:

AG Hausaufgabenhilfe für Schüler der Unter- und Mittelstufe zweiwöchiges Praktikum im Sanitätshaus Doose in Heikendorf Teilnahme an mehreren Kursen bei der DLRG

4

Kenntnisse und besondere Fähigkeiten: Englisch: Spanisch: Latein:

Fließend Gute Kenntnisse Grundkenntnisse

EDV-Kenntnisse:

Word, Excel, Photoshop, CMS

• Rechtschreibung und Grammatik sind einwandfrei

Sonstige Kenntnisse: Erste Hilfe-Schein, Erste Hilfe-Schein für Babys und Kleinkinder, Rettungsschwimmer-Abzeichen der DLRG Führerschein:

Klasse 3

Hobbies: Interessen:

Handball, Schwimmen, Kochen, Reisen Sport im Allgemeinen, südamerikanische Kultur

Musterstadt, den TT.MM.JJJJ

• Alle inhaltlichen Punkte sind abgearbeitet

6

5

• Wiederholungen, Konjunktiv und Abkürzungen habe ich vermieden • Das Anschreiben ist ansprechend formatiert • Ich habe unterschrieben

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Service

aB die poST

Briefmarke oder doppelklick?

Er so: „An einer schön gestalteten Bewerbungsmappe erkennt man, wie viel Mühe sich der Jobanwärter gibt und wie wichtig ihm eine erfolgreiche Bewerbung ist. Außerdem gerät eine Mappe mit Bild und Unterlagen nicht so schnell aus dem Blickfeld des Empfängers.“ Sie so: „Eine Online-Bewerbung ist aus ökonomischer und ökologischer Sicht besser und somit zeitgemäß. Unternehmen werden dadurch nicht mehr mit platzraubenden Mappen oder Rücksendekosten belastet.“ Wer hat denn nun Recht? Die Antwort: beide! Aber keine Panik. Du machst nichts falsch, wenn du dich an folgende Faustregeln hältst: A) Wenn eine Stellenanzeige oder die Internetseite des Unternehmens die gewünschte Form der Bewerbung angibt, dann halte dich daran. B) Wenn es sich um eine Online-Bewerbung handelt, freu dich darüber, dass du Papier, Druckkosten und Porto sparst, aber geize keinesfalls bei Inhalt, Gestaltung und Einhaltung der korrekten Form.

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|2| deine BeWerBUnG aUf dem HerkÖmmlicHen poSTWeG

Bei der Auswahl der passenden Bewerbungsmappe bist du im Fachhandel richtig beraten. Ein einfacher Schnellhefter macht hier keinen guten Eindruck. Wähle etwas, das zu dir und vor allem zum Unternehmen passt und das gut zu handhaben ist. Lässt sich gut darin blättern, lassen sich die Dokumente leicht herausnehmen und wieder einheften? Passt die Mappe gut in standardisierte Umschläge und Büroablagen? So wie bei den einen Branchen eine schlichtere Form gefragt ist, so punktet man bei anderen Branchen mit Individualität. Wer sich beispielsweise bei einer Werbeagentur auf eine Ausbildungsstelle als Grafiker bewirbt, sollte ein bisschen Fantasie ins Spiel bringen, z.B. auf dem Deckblatt. Und nicht vergessen deine Zeugnisse (Schule, Praktika, Fortbildungen etc.) mit einzuheften!

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deine BeWerBUnG per online-formUlar

Wenn ein Unternehmen diese Form der Bewerbung vorgesehen hat, stellt es das entsprechende Formular auf der Firmenwebsite bereit. Nachdem du dich auf der Seite registriert hast, füllst du das Formular Schritt für Schritt aus. Halte also alle wichtigen Daten z. B. aus deinem Lebenslauf parat. Auch hier ist sehr wichtig, dass du Tippfehler vermeidest. Um sicher zu gehen, kannst du die Texte zunächst in ein Word-Dokument mit automatischer Rechtschreibkorrektur tippen und dann in das Online-Formular kopieren. Und so oder so sollte vorher jemand anderes noch einmal drübergucken, bevor du auf Senden klickst – sicher ist sicher.


Ausbildung mit Zukunft

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deine BeWerBUnG per e-mail

Inhaltlich sind Bewerbungen per Post und per E-Mail identisch. Nur formell gibt es kleine Unterschiede. Die Unterschrift auf deinem Anschreiben scannst du ein oder du wählst eine passende Schriftart im Schreibschriftstil und setzt sie kursiv. Dein Foto verschickst du als einzelnen Anhang oder du setzt das Bild in das Dokument „Lebenslauf“. Damit Text- und Bildinhalte beim Öffnen nicht falsch dargestellt werden, wandelst du Word-Dokumente in das Format PDF. Das Limit für alle Anhänge (Anschreiben, Foto, Lebenslauf und Zeugnisse) liegt bei 3 MB – damit die Firmen-Mailbox nicht platzt. In die E-Mail selbst schreibst du dein Anliegen in knappen aber höflichen Worten, z. B. ...........

Bei uns stimmt die Chemie In Hemmingstedt steht eine der modernsten Raffinerien Deutschlands. Beim Thema Anlagensicherheit gehören wir zur europäischen Spitze. Unsere Anlagen produzieren Treibstoff für Automobile und Flugzeuge sowie Grundstoffe für Kunststoffprodukte. Zudem sorgen wir für warme Häuser in ganz Norddeutschland. Wir sind aufgrund unserer hochwertigen Ausbildung einer der größten und begehrtesten Arbeitgeber in ganz Norddeutschland. Bist du interessiert an Chemie und Physik? Hast du Spaß an Technik oder findest du wirtschaftliche Zusammenhänge in einem internationalen Marktumfeld spannend? Dann stehen dir alle Wege offen mit der Ausbildung zum / zur

Chemikant/-in, Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik oder Industriekaufmann/-frau. Als Teil unseres Teams kannst du schon während der Ausbildung mit einer guten Bezahlung und umfassenden Sozialleistungen rechnen. Es ist der optimale Start in deine berufliche Zukunft, denn unsere Absolventen gehören regelmäßig zu den Prüfungsbesten in SchleswigHolstein. Erfahre mehr unter www.heiderefinery.com.


S

chon beim Thema „Anschreiben“ haben wir fe s t g e h a lten , dass es für den ersten Eindruck keine zweite Chance gibt. Da ist es wirklich nicht besonders fair, dass man sich dieser Situation ein zweites Mal aussetzen muss. Wenn nämlich der erste (schriftliche) Eindruck positiv ausgefallen ist und man die erhoffte Einladung zum Vorstellungsgespräch erhält, dann geht es ein weiteres Mal um die Wurst. Und die hat bekanntlich zwei Enden: Ich mache auch live und in Farbe einen guten Eindruck und habe beste Chancen auf den Ausbildungsplatz. Oder mein Auftreten entspricht nicht den Erwartungen und ich muss mich nach weiteren Stellenangeboten umsehen. Ist man schlecht vorbereitet, braucht man mehr Glück als Verstand. Ist man zu nervös, hilft auch das bestgemeinte „einfach locker bleiben“ leider nicht. Denk immer daran: Da mussten und müssen Millionen andere auch durch – selbst derjenige, dem du nun Rede und Antwort stehen musst! Also, warum solltest ausgerechnet du das nicht packen?!

Service

daS vor STellUnGSGeSpräcH

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dreSS To SUcceSS

Wenn das so einfach wäre... Den gängigen Dresscode, wie z. B. Anzug und Krawatte in einer Bank, muss man zwar unbedingt einhalten, dennoch sollte man ein Outfit wählen, das nicht nur sauber und ordentlich aussieht, sondern in dem man sich auch weitgehend wohlfühlt. Schnösel, Hippies, graue Mäuse? Entscheide dich lieber für etwas Seriöses mit individueller Note. Eine ordentliche Frisur

„5 minU Ten vor der zeiT iST die recHTe pünk TlicHkeiT“ Klingt doof, ist aber so. Zu spät kommen geht nicht! Ob du schuld bist oder nicht. Kalkuliere alle Eventualitäten mit ein. Druck dir einen Routenplaner aus, falls das Navi schlapp macht. Nimm dir Taxigeld mit, falls der Busfahrer sich verfährt. Plane zur Sicherheit eine Viertelstunde mehr ein und geh noch weitere 10 Minuten eher los! Und lade dein Handy auf, damit du wenigstens im Unternehmen Bescheid geben kannst, sollte dich eine höhere Macht doch davon abhalten, pünktlich zu erscheinen. Aber das passiert ja eigentlich nur in Filmen...

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heißt nicht, dass du zwei Pfund Pomade verwenden oder der Hochsteckfrisur einer Braut Konkurrenz machen sollst. Ein gepflegtes Auftreten heißt nicht, dass du in einer Wolke aus Chanel No. 5 verschwindest. Vielleicht auch besser am Vorabend beim Griechen auf Zaziki verzichten oder nicht direkt vor dem Vorstellungsgespräch mit bloßen Händen den Garten umgraben.

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nie inS kalTe WaSSer SprinGen

Das gibt höchstwahrscheinlich einen Bauchklatscher. Denn du solltest dich auf jeden Fall gründlich schlau machen über das Unternehmen, in dem du dich vorstellst. Dieser Schritt sollte bestenfalls unternommen werden, bevor du deine Bewerbung formulierst!

|4| macH vorHer STreSSTeSTS

Es gibt Fragen, die in Vorstellungsgesprächen immer wieder auftauchen. Diese kannst du mit Eltern oder Freunden ruhig ein paar Mal durchgehen. Wenn es soweit ist, musst du dann nicht erst lange grübeln oder vorschnell etwas antworten, was dir selbst im Nachhinein gar nicht schmeckt.


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„Wo lieGen iHre STärken?“

Die positiven Eigenschaften, auf die es hier ankommt, sollten gerade für das Berufsbild von Vorteil sein. Bewirbst du dich in einem Krankenhaus, dann erwähne, dass du gut auf andere Menschen eingehen kannst. Bewirbst du dich für einen kaufmännischen Beruf, erwähne, dass du gut organisiert zu Werke gehst und dass es dir z. B. Freude macht, dich in Computerprogramme einzuarbeiten.

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„WaS Sind iHre ScHWäcHen?“

|5| „erzäHlen Sie mal ein BiSScHen üBer SicH!“ Klar kannst und sollst du hier an Punkte anknüpfen, die in deinem Lebenslauf vermerkt sind. Aber es geht ganz bestimmt nicht darum, zu wiederholen, was dein Gegenüber ohnehin gelesen hat, bevor du deine Einladung bekommen hast. Beginne am besten damit, was deine Ziele und Interessen sind, wie du darauf gekommen bist, diesen beruflichen Weg anzusteuern und was für tolle Chancen

gerade dieses Unternehmen für dich bietet. Der Ruf als gutes Ausbildungsunternehmen, der informative und ansprechende Internetauftritt etc. – diese Aspekte kannst du gerne lobend erwähnen. Nach den ersten Minuten kannst du vielleicht auch schon besser einschätzen, ob dein Gesprächspartner den förmlichen oder den eher lockeren Ton anschneidet und bevorzugt.

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„Sie Sind miT UnSerem UnTerneHmen verTraUT?“

Achtung, jetzt wird’s knifflig. Denn an dieser Stelle kommt es darauf an, eigentliche Stärken als Schwächen darzustellen. Zum Beispiel: Hilfsbereitschaft. Diese verpackst du geschickt als Schwäche, indem du zugibst, nicht nein sagen zu können. Oder: Ehrgeiz. Es macht dich nicht unsympathisch, wenn du sagst, dass du Perfektionist bist, den Drang hast, Dinge zu Ende zu bringen und dabei hin und wieder mit deiner Ungeduld zu kämpfen hast.

„aUS iHrem leBenSlaUf GeHT nicHTS üBer BerUfSprakTika Hervor. WarUm nicHT?“

„GiBT eS nocH fraGen iHrerSeiTS?“

Sollte es sich während der Schulzeit für dich nicht ergeben haben, praktische Erfahrungen zu sammeln, ist ein ehrliches Wort mit Sicherheit besser als irgendwelche Ausreden. Es ist in Ordnung, wenn man sich als junger Mensch nicht sofort sicher ist, was man später machen möchte. Es ist auch in Ordnung, wenn man sich als Schüler in der Freizeit viel mit Sport beschäftigt hat, anstatt beispielsweise in den Ferien zu jobben. Dafür braucht man sich nicht zu schämen: Man sollte es nur in entsprechende Worte verpacken. Ursprünglich habe ich meine berufliche Zukunft irgendwo in der Musik gesehen, bis ich dann gemerkt habe, dass mich das Medizinische doch noch mehr reizt. Oder: Ich bin seit meinem zehnten Lebensjahr Leistungsschwimmer und habe einen Großteil meiner Freizeit im Wasser verbracht. Die Wettkämpfe waren mir immer sehr wichtig.

Mit dieser Frage enden viele Vorstellungsgespräche. Und die Antwort sollte immer „Ja“ lauten. Du kannst dich danach erkundigen, mit welchem Aufgabenfeld deine Ausbildung beginnt. Wie viele Kollegen dir in den einzelnen Abteilungen zur Seite stehen. Nicht aber, wann du das erste Mal Urlaub einreichen darfst oder nach wie vielen Tagen bereits eine Krankmeldung vorliegen muss...

Nun kommt es darauf an, zu zeigen, dass man sich gründlich vorbereitet hat. Du solltest in Worte fassen können, was das Unternehmen auszeichnet und von der Konkurrenz unterscheidet. Von Vorteil ist, wenn du über die Karrierechancen, die sich hier bieten, im Bilde bist. Es kann nicht schaden, wenn du sogar über die Ausbildung hinaus berufliche Ziele feststeckst – wie z. B. ein Studium anzuknüpfen!

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Service

azUBiGeHalT Und finanzSpriTzen

am ende deS GeldeS iST immer nocH So viel monaT üBriG...

Endlich eigene Kohle verdienen. Yes! Plötzlich aber auch eigene Rechnungen bezahlen müssen. Upps... Vielen wird erst in diesem Moment bewusst, welchen Komfort man eigentlich im „Hotel Mama“ genossen hat, wenn man von zu Hause auszieht. Dennoch ist es schön, eigenständig zu sein, seine eigene Bude zu haben und selbst verdientes Gehalt zu bekommen, auch wenn man erst einmal lernen muss, damit hauszuhalten.

dein aUSBildUnGSGeHalT: BrUTTo iST nicHT neTTo Schon mal im Großmarkt eingekauft und dich an der Kasse gewundert, wie sehr du dich verrechnet hast? Dann bist du entweder tatsächlich kein Mathegenie oder du bist auf die Nettopreise hereingefallen. In manchen Großmärkten ist nämlich der Nettopreis

groß ausgezeichnet und darunter – in kleinerer Schrift – liest du das, was du am Ende bezahlen musst: den Bruttopreis. Auch bei deinem Gehalt darfst du nicht enttäuscht sein, wenn du auf deinem Kontoauszug weniger findest, als dein Bruttogehalt dir „versprochen“ hat.

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BrUTTo iST dein GeSamTGeHalT ... neTTo iST dein GeHalT aBzüGlicH STeUern Und SozialverSicHerUnGSBeiTräGe Verstehe es nicht so, dass dir jemand etwas wegnimmt. Sieh es eher so, dass dir dein Arbeitgeber netterweise noch etwas draufpackt, das eben deine anfallenden Steuern und Sozialabgaben mit abdeckt. Und diese Abgaben sind außerdem dein doppelter Boden. Solltest du dich später einmal arbeitssuchend melden müssen, kannst du aufgrund dieser Abgaben Arbeitslosengeld beziehen. Weil eben alle in einen Topf einzahlen und denen helfen, die finanzielle Probleme haben. Außerdem investierst du dadurch in deine gesetzliche

Altersvorsorge. Für die allermeisten von uns ist es von Vorteil, dass diese Sozialabgaben automatisch abgezogen werden. Denn es erfordert sehr viel Disziplin, von sich aus die notwendigen Beträge für später beiseite zu legen! Und da es dennoch weiterhin schwer fällt, das Ganze positiv zu betrachten, bietet sich folgende Eselsbrücke an, um Brutto von Netto zu unterscheiden. „Netto“ klingt ein bisschen wie „Nichts“. Und das ist, was nach allen Abzügen übrig bleibt. Zugegeben, ein wenig überspitzt ausgedrückt...


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Der Staat investiert in die Zukunft, indem er in dich investiert. Das gilt für künftige Studenten ebenso wie für Anwärter auf einen Ausbildungsplatz. Die verschiedenen Fördergelder sind an Bedingungen geknüpft. Jedoch wird niemand, der auf Unterstützung angewiesen ist, auf der Strecke bleiben.

BaB: die BerUfSBildUnGSBeiHilfe

Die BAB ist für die gesamte Dauer deiner ersten Ausbildung vorgesehen. Voraussetzung dafür ist ein abgeschlossener Vertrag für einen Ausbildungsplatz in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Solltest du während deiner Ausbildung noch bei deinen Eltern wohnen, steht dir dieses Fördergeld allerdings nicht zu. Wie viel finanzielle Unterstützung dir letztendlich zugesprochen wird, muss zunächst eingehend geprüft werden. Das bedeutet eine ganze Menge Papierkram – beispielsweise durch Einkommensnachweise deiner Eltern, Nachweise deines Azubigehalts, der anstehenden Fahrt- und Lebenshaltungskosten etc. Die gute Nachricht: Die BAB muss nicht zurückgezahlt werden.

BafÖG: BUndeSaUSBildUnGSfÖrderUnGSGeSeTz

Wer das zehn Mal ganz schnell hintereinander sagen kann, ohne einen Knoten in die Zunge zu bekommen, der kriegt das Geld? So einfach ist das leider nicht... Die Abkürzung ist ein wenig irreführend. Denn das Bundesausbildungsförderungsgesetz setzt fest, wer Anspruch auf finanzielle Hilfe während einer schulischen Ausbildung oder eines Studiums hat (denn in beiden Fällen gibt es erstens kein Gehalt und zweitens fallen fast immer Studiengebühren an). Wenn wir BAföG sagen, meinen wir aber meistens nicht dieses Gesetz, sondern das Geld. Bei diesem Geld handelt es sich um ein gezieltes Darlehen für deinen Weg ins Berufsleben. Du beziehst also monatliche finanzielle Unterstützung vom Staat und musst den Betrag, sobald deine Ausbildung abgeschlossen ist und du berufstätig bist, wieder abstottern – zumindest einen gewissen Teil davon.

BAföG ist unter Studenten sehr gefragt. Für eine betriebliche Ausbildung ist kein BAföG vorgesehen – und für duale Studiengänge nur teilweise. Auch hier wird zunächst eingehend geprüft, ob dir bei deinem familiären Hintergrund überhaupt eine staatliche Unterstützung zusteht.

Die gute Nachricht: BAföG kannst du auch beziehen, wenn du noch nicht von zu Hause ausgezogen bist.

kinderGeld: BonUS für den nacHWUcHS

Deutschland gilt als familienfreundliches Land und als Spitzenreiter, wenn es um die Höhe des Kindergeldes geht. Der aktuelle Satz für das erste und zweite Kind beträgt 184 Euro monatlich (Stand 2014). Bedenkt man, was im Alltag für Kosten anfallen – Miete, Strom, Heizung, Kleidung, Schulmaterial, medizinische Versorgung, Taschengeld, Freizeit und Hobbies und, und, und – wirkt diese Summe plötzlich gar nicht mehr so groß.

Vom ersten Lebensmonat bis zur Volljährigkeit ist jedem das Kindergeld sicher. Befindet man sich

darüber hinaus noch in der Ausbildung für einen Beruf, kann die Kindergeldzahlung sogar bis zum 25. Lebensjahr fortgezahlt werden. Damit ist allerdings nicht nur eine klassische Ausbildung gemeint, sondern z. B. auch ein Studium.

Hauptsache, der Ausbildungsweg hat einen bestimmten Beruf als Ziel. Das schließt somit auch betriebliche oder andere weiterführende Ausbildungen mit ein. Grundsätzlich aber endet die Kindergeldzahlung, wenn das Ergebnis der Abschlussprüfung deiner Ausbildung schwarz auf weiß vorliegt.

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