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„Liebevoller Familienmensch und tüchtiger Geschäftsmann“

Nachruf: Magdeburger Bäckermeister Paul Lüder im Alter von 84 Jahren verstorben

„Er war ein wunderbarer Familienmensch und ein tüchtiger Geschäftsmann.“ Nun ist Paul Lüder, Bäckermeister des Magdeburger Familienunternehmens Bäckerei LÜDER im Alter von 84 Jahren verstorben. Seine Ehefrau Margit und die beiden Söhne Oliver und Guido erinnern sich an einen liebevollen und fleißigen Mann, der es verstand, Familie und Beruf stets unter einen Hut zu bekommen.

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Von Michael Mikulas

Magdeburg. Er war eine Institution in Magdeburg –insbesondere in Magdeburg-Prester kannte ihn jedes Kind, er war beliebt bei den Nachbarn, beliebt bei den Kunden. Die Rede ist von Paul Lüder. Die traurige Nachricht von seinem Tod verbreitete sich rasend schnell in Magdeburg. Am Heiligen Abend des vergangenen Jahres verstarb der ehemalige Bäckermeister im Alter von 84 Jahren, nachdem er sich von einem dritten Schlaganfall nicht erholte.

Aufgewachsen ist Paul Lüder in MagdeburgPrester. Sein Elternhaus war jenes Haus, in dem noch heute viele Magdeburger ihre Backwaren erwerben, in der Bäckerei Lüder in Alt Prester 71/73. Er war ein fleißiger Mensch und sein Herz schlug gleichermaßen für seine Familie und fürs Geschäft. „Er war häufig der erste, der mitten in der Nacht aufstand, um die Vorkehrungen fürs Backen zu treffen“, erinnert sich seine Frau Margit, die mit ihm arbeitete. Mit ihm beging die taffe Frau im vergangenen Jahr noch die Diamantene Hochzeit (60 Jahre). Doch so gern er auch backte, er verlor niemals die Familie aus den Augen. „Wir fuhren oft mit dem Camper nach Ungarn oder Bulgarien. Mit den Kindern ging’s im Sommer in den Zoo, im Winter oft nach Drei-Annen-Hohne zum Skilanglauf“, fährt die selbstbewusste Frau Lüder fort. „Mein Vater war ein Energiemensch, der manchmal aufbrausend sein konnte, doch niemals nachtragend war“, erinnert sich der jüngste Sohn Oliver. „Trotz seines Vollzeitberufs als Bäcker, war er stets für die Familie da. Nach der Schicht kümmerte er sich auch noch um die 60 bis 80 Schafe, die wir auf dem Hinterhof hielten. Von der Wolle, die er verkaufte, erwarb er einen Wartburg für meinen älteren Bruder Guido“, ergänzt Sohn Oliver stolz. Auf die Frage, welches denn seine Lieblingsteigware gewesen sei, müssen Margit und Oliver nicht lange überlegen: „Unser Paul mochte keinen Firlefanz [sie schmunzeln]. Es waren die Grundsorten der Brötchen und das gewöhnliche Mischbrot, welches er herstellte. Das schmeckte ihm am besten“. Es sind Anekdoten wie diese, die den verstorbenen Bäckermeister Paul Lüder in den Erinnerungen bleiben lassen.

Gemeinsam mit seiner Frau Margit wagte der gelernte Bäckermeister am 19. Januar 1966 in Magdeburg-Salbke den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnete eine Bäckerei. Ursprünglich wollten die beiden die Tradition der Bäckerei LÜDER in Magdeburg-Prester fortfüh- ren, „doch da machte die DDR-Regierung nicht mit“, erinnert sich Witwe Lüder. Allerdings sollte der Zeitpunkt kommen, an dem die Lüders zurück zu ihren Wurzeln kehren durften. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands fassten Paul und Margit Lüder wieder Fuß in Alt Prester 71/73. Ein Kredit wurde aufgenommen und es entstand eine neue Bäckerei mit Konditorei, einem Café und einer Pension. Die Einweihung fand 1996 statt. Übrigens hat die Bäckertradition der Familie Lüder ihren Ursprung in Plötzky, Hermsdorf und Magdeburg. 1918 eröffnete Otto Lüder eine weitere Bäckerei in der Bergstraße im Stadtteil Magdeburg-Sudenburg.

Bäckermeister Paul Lüder –ein fleißiger und netter Mensch, der gleichermaßen für sein Handwerk und seine Familie lebte

Die Devise, die Paul Lüders zeitlebens angetrieben hat, lautete „kein Stillstand – er hat immer geschaut, wie es weitergeht“, erläutert sein jüngster Sohn Oliver, der in fünfter Generation Bäcker ist. Und wie geht es mit der Bäckerei Lüder weiter? „Momentan haben wir wie viele Betriebe stark mit den explodierenden Energiekosten und Preisen für Zutaten zu kämpfen. Kosten für Strom und Gas haben sich verzweieinhalbfacht. Butter, Mehl, Eier und Zucker haben sich deutlich verteuert. Wenn wir diese Preise an unsere Kundschaft weitergeben würden, kostete ein Brot 6 Euro und ein Bröt- chen 50 Cent. Das geht nicht!“ So ist es nicht verwunderlich, dass er hin- und hergerissen ist, wenn ihm sein jüngster Sohn sagt, dass er sich gut vorstellen könne, später in seine Fußstapfen zu treten. „Einerseits freue ich mich, wenn mein Sohn so denkt – auch, weil mein verstorbener Vater das sicherlich sehr begrüßt hätte, wenn die Familientradition weitergeführt würde. Auf der anderen Seite wissen wir nicht, wohin uns die Inflation noch führt“, blickt Oliver Lüder in die Zukunft. Doch das Glas ist immer halbvoll. So schnell wird die Flinte nicht ins Korn geworfen. Und wieder besinnt sich Oliver Lüder auf die Worte seines Vaters. „Wenn mein alter Herr vor wenigen Jahren etwas von Burnout gehört hat, sagte er immer: ,Burnout? Burnout haben wir zweimal die Woche!’“ Was verdeutlichen soll, dass der Beruf des Bäckers mitunter ein hartes Handwerk ist.

Die Beisetzung Paul Lüders fand am 16. Januar statt. Seine Witwe die beiden Söhne, vier Enkel und zwei Urenkel, nahmen Abschied vom Familienmenschen Paul. Viele seiner Freunde erwiesen ihm an dem Tag die letzte Ehre. Seine Söhne Oliver und Guido sowie seine Ehefrau Margit haben sich bereits Gedanken gemacht, wie sie den guten Geist ihres dahingegangenen Vaters und liebevollen Ehemanns in die Konditorei und das Café Lüder integrieren können. „An dem Tisch, an dem er immer saß wird eine kleine Gedenk-Ecke entstehen. Hier werden Fotos von ihm aufgehängt, so dass Familie, Belegschaft und Gäste einen Ort haben, sich seiner zu erinnern. „So hätte er es sich sicherlich gewünscht“, freut sich Sohn Oliver. Eine gute Idee, so hat der verstorbene Bäckermeister seine Konditorei und sein Café posthum immer gut im Blick.

Zum Valentinstag Zeit verschenken

Tag der Liebenden –Zweisamkeit nicht nur am 14. Februar genießen

Magdeburg (mm). Klar, zum Valentinstag gehören der Blumenstrauß, die Schachtel Pralinen in Herzform oder ein toller neuer Duft für sie oder ihn bei Vielen dazu. Doch wie wäre es in diesem Jahr zusätzlich mit der Idee, Zeit zu verschenken? Ein herrlicher Spaziergang zu zweit durch den Stadtpark, ein Kurztrip in den Harz oder an die Ostssee wären doch mal eine abwechslungsreiche Gelegenheit, um Zeit miteinander zu verbringen. Frei- lich geht es auch an einem anderen Tag als am 14. Februar, dem Tag der Liebenden. Doch ist dieses Datumprädestiniert für Zweisamkeiten, da er bei vielen Liebenden sowieso im Kalender rot angestrichen ist.

Wer zum Valentinstag Blumen verschenken möchte, dem sei noch ein Tipp des BUND mit auf den Weg gegeben, denn insbesondere Rosen, die in Deutschland im Winter angebote- nen werden, sind oft mit Pestiziden belastet. „Ob es nun der Blumengruß zum Valentinstag ist oder einfach nur so: Achten Sie wenn möglich auf das Fairtrade-Siegel bei Rosen“, erklärt Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin. Die große Mehrheit der Rosen, Nelken oder Lilien auf dem deutschen Markt kommen aus dem Ausland. Neben Holland sind ostafrikanische und südamerikanische Länder Exporteure. Foto: pixabay

Problemlösung

Gedanken zum Sonntag von Panos

„Was habe ich für Möglichkeiten, weshalb ist es mir passiert, welche (Größe) bzw. was für eine Macht hat mein (Problem).“ Arbeite mit dem, WAS DU HAST und suche nicht, die Lösung auf der anderen Seite zu finden. Bewusstes Einund Ausatmen ist mein Anker. Arbeit, Fähigkeit und Intelligenz haben kein Erfolg, wenn der Wille des Handelns nicht getragen wird.

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