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Nawisho: Zurück zu unseren Wurzeln Wildnisschule „Nawisho“. Hier können die Besucher lernen, wie man Feuer macht, Spuren liest oder Leder gerbt. Claudia Hornik und Martin Fürst haben uns verraten, was hinter dieser Idee steckt. „Es geht darum, eine tiefe Naturverbundenheit im Leben der Menschen mit unserer modernen Welt zu kombinieren“, so fasst Martin Fürst das Grundkonzept von „Nawisho“ zusammen. Einerseits gehe es darum, bewusst wahrzunehmen, was um einen herum existiert - seien das Pflanzen, Tiere oder andere Menschen, andererseits geht es aber auch darum, Fertigkeiten zu lernen, um in der Natur überleben zu können. Wie das geht, lernte Fürst im Rahmen seiner Ausbildung zum Natur- und Wildnistrainer in Tirol. Dort traf er auf einen Niederösterreicher, der in seiner Heimatgemeinde nur ein paar Häuser weiter wohnte. Gemeinsam entschieden sie sich, in Gloggnitz eine Natur- und Wildnisschule zu eröffnen und begannen mit einem Kindercamp und einem Kurs in Spurenlesen. Das war vor sieben Jahren.
Rundherum nur Natur Vor eineinhalb Jahren entschieden Martin Fürst und seine Frau Claudia Hornik, sich in der Buckligen Welt niederzulassen. In Ponholz, einem Ortsteil von Krumbach fanden sie die perfekte Umgebung für ihre Natur- und Wildnisschule. Mit viel Natur, Wald, Wiesen und einem kleinen Platz für die Zelte der
Kursteilnehmer. Die lernen vor Ort Bogenbauen, Kräuterwissen, Feuerbohren und vieles mehr. Mittlerweile kann man hier auch die Ausbildung zum Natur- und Wildnistrainer absolvieren. Innerhalb von zwei Jahren erfahren die Teilnehmer dabei alles, was es zum Leben und Überleben in der Natur braucht. Dazu gehört unter anderem auch, dass man lernt, mehrere Tage in der Wildnis zu überleben. Ganz ohne moderne Hilfsmittel wie Zelt, Schlafsack, Feuer zeug oder Camping kocher.
Regionale Bekanntheit Obwohl die beiden seit knapp zwei Jahren in der Buckligen Welt zuhause sind, kennt sie hier noch so gut wie niemand. 99,9 Prozent der Kursteilnehmer würden von außerhalb kommen – auch von weit her, etwa aus Vorarlberg oder aus Norddeutschland. „Für uns ist es oft schwierig zu erklären, was wir wirklich machen, weil das für viele wenig greifbar ist. Für manche sind wir einfach irgendwelche Esoterik-Spinner oder die, die Indianer spielen“, so Claudia Hornik. Was die Natur- und Wildnisschule in der Praxis bedeutet, zeigten die beiden Anfang April bei einem Kennenlerntag. Die Besucher konnten sich in altem Handwerk oder Feuermachen versuchen und die verschiedenen Bereiche der „Nawisho“ kennenlernen. Der nächste Kennenlerntag wird übrigens im Mai stattfinden (Eintritt frei). „Wir versuchen zu vermitteln, dass wir Menschen unsere Umwelt nicht nur als Kulisse wahrnehmen, sondern als Teil davon. Indem man beispielsweise Tiere
Das Lagerfeuer ist fixer Bestandteil der Nawisho: Seit fast zwei Jahren sind Claudia Hornik und Martin Fürst in Krumbach als Natur- und Wildnistrainer im Einsatz nicht nur als Nutztiere oder Bäume nicht nur nach ihren Ertrags chancen betrachtet. Wir stellen uns auch die Frage, was wäre, wenn es all das nicht gäbe“, so
Survivaltraining: Ob man in der Wildnis überlebt, kommt auf die Technik an
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Bote aus der Buckligen Welt | April 2016
Fürst. Im kommenden Sommer ist auch wieder ein Kindercamp in Kobersdorf bzw. im Naturpark Landsee geplant. Cornelia Rehberger
Fotos (3): Nawisho
eit knapp zwei Jahren versteckt sich in Krumbach, im S Ortsteil Ponholz, die Natur- und