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AUFWÄRTS Was Unternehmen wachstumsstark macht

■ Digitalisierung der Bauindustrie Warum BIM für die Bauwirtschaft eine kleine Revolution ist ■ Transportlogistik Warum die Digitalisierung der Schlüssel für eine intelligente Transportwirtschaft ist markt & wirtschaft 9 / 2016

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Die Zukunft im K

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Ausblick

Der Traum vom schnellen Wachstum Wirtschaftliches Wohlergehen und Innovationskraft beruhen u.a. auch auf besonders schnell wachsenden Unternehmen. Was sind das für Unternehmen, die mit ihrem starken Wachstum „große Sprünge“ machen? Welche Rahmenbedingungen wirken sich positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung von Unternehmen aus und welche Bedeutung hat der Unternehmensstandort? Der Traum vom schnellen Wachstum ist wohl für viele Unternehmenslenker eine erstrebenswerte Zielvorgabe. Schließlich liegt es in der Sinnhaftigkeit von Unternehmen begründet, sich neue Geschäftsfelder und neue Marktanteile zu erschließen, denn ohne Expansion, sprich Wachstum, sind notwenige Investitionen in die Zukunft nur schwerlich möglich. Kurz und knapp könnte man sagen: Wer nicht wächst, der stirbt. Was aber macht ein Unternehmen erfolgreich, was macht es wachstumsstark? Welche Rahmenbedingungen sind dafür notwendig, damit es schneller wachsen kann als die Marktbegleiter? Dieser Frage ist eine aktuelle Studie des IfM Bonn nachgegangen, und hat dabei u.a. festgestellt, dass familiengeführte Unternehmen eine besondere Wachstumsstärke aufweisen. Das ist eigentlich nichts Neues, bemerkenswert ist jedoch, dass es nicht die „Großen“, dafür jedoch die relativ jungen Unternehmen sind, die besonders schnell wachsen. In unserem Titelthema gehen wir der Frage nach, was diese Familienunternehmen von anderen unterscheidet. Wo liegen die Erfolgsrezepte für ein überdurchschnittliches und schnelles Wachstum dieser sogenannten „Gazellenunternehmen“? Antworten auf diese Fragen geben regionale Unternehmen, Verbände und Wissenschaftler.

Die Zukunft liegt in der Digitalisierung Die Themen Industrie 4.0 und Digitalisierung der Arbeitswelt ziehen sich wie ein roter Faden durch diese Ausgabe. Ob im Maschinenbau (Seite 52), in der Bauwirtschaft (Seite 18) oder in der Transport- und Logistikbranche (Seite 35) – der Megatrend bietet für viele Unternehmen Chancen, sich neue Geschäfts- und Wachstumsfelder zu erschließen. Geschäftserfolg durch Digitalisierung und Optimierung ist auch das Motto des ersten IT&MEDIA FUTUREcongress in Bielefeld. Mit gut 100 regionalen und überregionalen Ausstellern und 35 Sprechern geht am 22. September die größte ITManagement-Veranstaltung in der Region an den Start. Veranstalter Michael Mattis, der mit diesem Konzept in anderen Städten bereits erfolgreich aufgetreten ist, sieht auch in der Region großes Potenzial. (siehe Seite 46)

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Besuchen Sie uns online: markt & wirtschaft 9 / 2016 www.a2-forum.de 3


INHALT 3 Ausblick 4 Inhalt ■ Forschung und Entwicklung

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Unternehmenswachstum Das Geheimnis wachstumsstarker Unternehmen Eine besondere Wachstumsstärke wird einer aktuellen Studie des IFM zufolge den Familienunternehmen bescheinigt. Was unterscheidet diese von anderen, wo liegen die Erfolgsrezepte für ein überdurchschnittliches und schnelles Wachstum?

Interview zur Digitalisierung der Bauindustrie

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„BIM ist für die Bauwirtschaft eine kleine Revolution“

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solutions: Fit für die digitale Revolution? Green Economy: Zweitgrößtes Gründungsfeld Münsterländer Innovationsindex: Neue Strategie münsterLAND.digital: Neue Formen der Kooperation Forschung zu nachhaltiger Mobilität: Grüne Verkehrsangebote Kolumne: Sechs Gründe, warum Fluktuation gut ist

■ Titel: Unternehmenwachstum 10 12 14 15 16

Das Geheimnis wachstumsstarker Unternehmen Interview: „Ein Patentrezept für schnelles Wachstum gibt es nicht“ Interview: „Bei den Wachstumszielen auf quantitative und qualitative Kriterien setzen“ Venture Capital-Kultur: Deutschland bleibt Entwicklungsland Nachgefragt: Was macht Familienunternehmer stark?

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WINDMÖLLER: „Unternehmenserfolg ist wie ein Langstreckenlauf"

■ Bauindustrie

Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen e.V., über den Megatrend Bauen 4.0 und die Chancen und Herausforderungen für die Industrie.

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18 21 23 24 25 26 27 28 29

Interview zur Digitalisierung der Bauindustrie: „BIM ist für die Bauwirtschaft eine kleine Revolution“ Bauwirtschaft: Die Baubranche braucht die intelligente Baustelle 4.0 Nachhaltiger Gebäudebetrieb: Geringere Betriebskosten, höhere Nutzerzufriedenheit 12. Herforder Bauforum OWL: Welche Chancen bietet die digitale Transformation? Klimaschutz, Energie und Bauen im Industrie 4.0-Umfeld: Kompetenzen zusammenführen Gebäudetechnik: Mehr Effizienz durch integrale Planung AirportPark FMO: Logistik und Gewerbe in bester Lage Baukonzepte in Modulbauweise: Flexibel, anpassungsfähig und nachhaltig Gewerbe- und Wohnungsbau: Natürlich mit Holz

■ Fire Protec – Ostwestfälischer Brandschutztag 30 31 33

Interview zur Logistik 4.0 „Die Digitalisierung als Schlüssel für eine intelligente Transportwirtschaft“ Um die Chancen der vierten industriellen Revolution zu nutzen, müssen Strukturen und Prozesse auf den Prüfstand. Fraunhofer IML-Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen über die Bedeutung von Industrie 4.0 für die Logistik, Verkehr und Umwelt.

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Brandschutz: Oftmals nur ein notwendiges Übel Interview: „Die Messe leistet einen großen Beitrag zur Fortbildung vor Ort“ Brandschutztag: Aussteller

■ Transport und Logistik 35 38 40 41

Interview zur Logistik 4.0: „Die Digitalisierung als Schlüssel für intelligenten Transport“ RegioPort Minden: Ein neuer Hafen für die Region Produktionslogistik: Prozessoptimierung durch individuellen IT-Einsatz Interview : „Die Industrie 4.0 braucht ein entsprechendes Management“


43 Skyline Express International: Mit LOGISTIK 4.0 zu mehr Effizienz ■ Personal und Management 44 OWL Portraits: Arbeiten und Leben in der Region 45 Mitarbeiterengagement: Mehr Interesse für Klimaschutz ■ IT&MEDIA FUTUREcongress in Bielefeld 46 48 50 51

Interview: Mehr Erfolg durch Digitalisierung Aussteller- und Vortragsprogramm KI Systemgefährten: Stabile IT-Infrastruktur mit der KI POW3RCLOUD BREKOM seit fünf Jahren in Ostwestfalen-Lippe

58 59 60 60 61 62 62

Kongressmesse MEIM 2016: Führung, die Gesundheit garantiert Porträt NETZkultur: Anrufflut perfekt meistern Kolumne: Die andere Werbewirkung von regionaler Werbung MSF-Vathauer Antriebstechnik: Mit Marktneuheiten die Nase vorn Symmedia sucht Software-EntwicklerInnen: Die vernetzte Zukunft aktiv mitgestalten Koch International: Nachwuchssicherung durch Ausbildung MeisterWerke: Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb

63 Impressum / Vorschau / Bildnachweise

IT&MEDIA FUTUREcongress in Bielefeld

■ 12. FMB Zuliefermesse Maschinenbau 52 53 55

Mehr Erfolg durch Digitalisierung

Impulsgeber für die Digitalisierung von heute und morgen Interview: „Die FMB zeigt praxisorientierte Beispiele“ Vernetzte Arbeitswelt: Herausforderung 4.0 gemeinsam meistern

Geschäftserfolg durch Digitalisierung und Optimierung: Das ist das Motto des ersten IT&MEDIA FUTUREcongress in Bielefeld. Veranstalter Michael Mattis sieht in unserer Region großes Potenzial.

■ Unternehmen und Märkte 56 Stolze - Dr. Diers – Beermann GmbH: Neue Räumlichkeiten für modernes Arbeiten

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■ Forschung und Entwicklung

OWL Forum für Technologie und Innovation solutions

Fit für die digitale Revolution?

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ntelligente Produkte und Produktionsverfahren, neue Geschäftsmodelle, moderne Arbeitsplätze: Die fortschreitende Digitalisierung bietet Unternehmen hervorragende Perspektiven, ist aber auch mit Fragen verbunden. Informationen, Impulse und Kontakte bietet das Veranstaltungsprogramm solutions. In verschiedenen Ver-

» Industrie 4.0: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen die Potenziale der digitalen Transformation erschließen. Foto: OstWestfalenLippe GmbH «

anstaltungen geht es bis Dezember um neue Technologien, Anwendungen und Praxisbeispiele. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen die Potenziale der digitalen Transformation erschließen. Durch Industrie 4.0 können sie beispielsweise ihre Produktivität erheblich erhöhen und die Kosten senken. In der digitalisierten Fertigung, aber auch in intelligenten Produkten liegen erhebliche Geschäftspotenziale. Das OWL Forum für Technologie und Innovation solutions gibt dafür zahlreiche Impulse. In 33 Workshops, Kongressen und Messen können sich Interessenten aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen über neue Technologien und Anwendungen der Digitalisierung informieren, austauschen und Kontakte knüpfen. Dabei geht es um Industrie 4.0, Geschäftsprozesse und Geschäftsmodelle, IT- Sicherheit, neue Arbeitswelten, intelligente Gebäude und Digitalisierung in den Life Sciences. Veranstalter von solutions sind die Brancheninitiativen, Kammern, Hochschulen, Wirtschaftsförderungseinrichtungen und die OstWestfalenLippe GmbH, die auch das Gesamtprogramm koordiniert. Das Programm wird in diesem Jahr von 19 solutions-Partnern in Kooperation mit über 30 weiteren Organisationen umgesetzt. n n Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und das Programmheft: www.solutions-owl.de

Green Economy

Zweitgrößtes Gründungsfeld

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n Deutschland wurden im Jahr 2014 21.500 neue Betriebe im Bereich der Green Economy gegründet. Mit einer Zunahme um 4.800 Gründungen gegenüber dem Vorjahr verzeichnen die grünen Gründungen ein deutliches Wachstum. „Bei einer allgemein rückläufigen Gründungsaktivität in Deutschland weisen grüne Gründungen gegen den Trend eine stabile Gründungsdynamik auf“, erläutert Prof. Dr. Klaus Fichter, Gründer und Direktor des Borderstep Instituts. Er leitet die Arbeitsgruppe, die den Green Economy Gründungsmonitor erstellt. Der Querschnittsbereich Green Economy ist nach dem Handel mittlerweile das größte Gründungsfeld in Deutschland. „In der politischen und öffentlichen Aufmerksamkeit stehen grüne Start-ups bisher noch stark im Schatten des Themas Digitalisierung. Die wirtschafts- und umweltpolitischen Potenziale grüner Gründungen werden unterschätzt“, konstatiert Klaus Fichter. Mittlerweile trage fast jede fünfte Gründung mit ihren Produkten oder Dienstleistungen explizit zum Umweltschutz bei. „Die Sichtbarkeit des Gründungsfeldes Green Economy muss ihrer Bedeutung entsprechend deutlich verbessert werden.“ n n Weitere Informationen: www.start-green.net

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■ Forschung und Entwicklung

Münsterländer Innovationsindex

Neue Strategie für regionale Innovationsförderung

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anchmal ist es ist ein aufkeimender Trend, der Unternehmen innovativ werden lässt. Manchmal ist es ein Wettbewerber oder einfach der Zufall. Wie Innovationen entstehen, welche Voraussetzungen für eine kreative Arbeitsumgebung nötig sind und wie das Innovationspotential steigen kann: All das sind Fragen, die das Projekt Enabling Innovation Münsterland mit dem ersten Münsterländer Innovationsindex beantworten will. „Durch die einmalige Zusammenarbeit von Unternehmen, Wirtschaftsförderungsgesellschaften und Hochschulen wollen wir eine neue Strategie für die Innovationsförderung im Münsterland etablieren“, erklärt Klaus Ehling, Vorstand des Münsterland e.V. „So soll der Innovationsstandort langfristig gestärkt werden.“ „Basis für die Entwicklung des Münsterländer Innovationsindex ist eine Befragung von rund 5000 Unternehmen in der Region, danach werden wir dann ganz genau wissen, welche Innovationskompetenzen die Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtung haben und welche Hemmnisse unter Umständen bestehen“, erklärt Projektleiter Bernd Büdding vom Münsterland e.V. „Aus diesen Erkenntnissen entwickeln wir unter Einbeziehung der Megatrends und aktuellsten Forschungsergebnisse unsere Innovationsstrategie mit verschiedenen Kompetenzfeldern – passgenau für die Unternehmen.“ Betriebe und Firmen, die Enabling Innovation für ihre Innovationsentwicklung nutzen wollen, erhalten durch das Projekt aber nicht nur viele Daten und Fakten, sondern konkrete Hilfestellung und praktische Unterstützung in verschiedenen Innovations-Workshops. „Darin bringen wir die ausgezeichnete Grundlagenforschung der Hochschulen in der Region direkt zu den Unternehmen und helfen bei der Anwendung“, sagt Matthias Günnewig, Geschäftsleiter der Technologieförderung Münster. Durch den Austausch und mögliche Kooperationen im Netzwerk von Enabling Innovation profitieren die Teilnehmer ebenfalls. Das Projekt Enabling Innovation Münsterland läuft bis Ende Februar 2019 und wird gefördert durch den Regio.NRW-Aufruf des NRW-Wirtschaftsministeriums und die Europäische Union. Es hat ein Gesamtfördervolumen von rund 2,1 Millionen Euro. n n Weitere Informationen: www.enabling-innovation.de

» Innovationsfördeurng: Gemeinsam mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften im Münsterland sowie Hochschulen und Universitäten erarbeitet Münsterland e.V. einen Innovationsindex. Foto: Münsterland e.V. «

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■ Forschung und Entwicklung

münsterLand.digital

Forschung zu nachhaltiger Mobilität

Neue Formen der Kooperationen

Grüne Verkehrsangebote

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in Meilenstein zur künftigen Digitalisierungsoffensive in der münsterländischen Wirtschaft ist gesetzt: Knapp 70 Unterstützer aus der Region haben den Verein „münsterLand.digital“ ins Leben gerufen, der innovative Geschäftsprozesse und -modelle in Kooperation mit Wirtschaft und Wissenschaft vorantreiben will: Idee des neu gegründeten Vereins ist, dass kreative Start-ups mit der Industrie, dem Mittelstand und Institutionen digitale Projekte entwickeln und idealerweise zur Wertschöpfung beitragen. Die Fäden laufen in einem als „Digitales Hub“ bezeichneten Kompetenzzentrum zusammen, das in Münster angesiedelt wird. E-Commerce, elektronisch gesteuerte Mechanisierung, 3D-Druck, Social Media – diese und weitere Innovationsfelder stellen angesichts der digitalen Transformation der Wirtschaft eine große Herausforderung dar – auch im Münsterland. Mit der Berufung von Thomas Malessa zum geschäftsführenden Vorstand haben die Vertreter der regionalen Wirtschaft und Wissenschaft, darunter die Wirtschaftsförderungsgesellschaften aller Kreise, Kammern, Universität, Fachhochschule Münster und Unternehmer, einen erfahrenen Leiter gewonnen. Malessa, zuletzt bei d.velop in Gescher beschäftigt, befasst sich seit mehr als 15 Jahren mit Fragestellungen rund um den digitalen

ie Energiewende erfasst viele Bereiche des Lebens. Die Mobilitätswende dagegen hat bisher kaum Fahrt aufgenommen. Anhaltende Staus und Treibhausgase beeinträchtigen das Leben in Städten und Ballungsräumen. Zugleich erzeugen Schadstoff-Emissionen enormen Handlungsdruck in der Politik. Welche Optionen haben Städte hinsichtlich solcher Herausforderungen? Dem wollen Nachwuchswissenschaftler unter anderem der Universität Münster in einem interdisziplinären Team auf den Grund gehen. Über fünf Jahre erhalten die jungen Forscher insgesamt 2,1 Millionen Euro aus dem Topf „Sozial-ökologische Forschung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

» Elektrofahrzeuge: Bisher hat die Mobilitätswende kaum Fahrt aufgenommen. Foto: pixabay «

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Vereinsgründung: Der geschäftsführende Vorstand von münsterLand.digital Thomas Malessa (3.v.l.) mit den Aufsichtsratsmitgliedern Sebastian Kotzwander (l.), Dr. Ansgar Strumann (2.v.l.), Dr. Frank Wallow (3.v.r.), Christoph Hertz (2.v.r.) und Matthias Günnewig (r.). Foto: Martin Rühle

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Wandel. Er birgt eine große Chance für die Region: „Die Digitalisierung ist mittlerweile Gradmesser für die Zukunftsfähigkeit einer Region.“ Ziel von münsterLand.digital sei es daher, neue Formen der Kooperationen, Firmengründungen, Wettbewerbsvorteile und Wertschöpfung für den Standort Münsterland zu generieren. „Innovative Standorte haben im Wettbewerb der Regionen eindeutig Vorsprung“, weiß auch Matthias Günnewig. Er ist Leiter der Technologieförderung Münster GmbH (TFM) und zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt worden. Dem fünfköpfigen Kontrollgremium gehören außerdem Christoph Hertz (celexon Germany GmbH + Co. KG, Emsdetten), Sebastian Kotzwander (Grünspar GmbH, Münster), Dr. Ansgar Strumann (egeplast international GmbH, Greven) und Dr. Frank Wallow (Westdeutsche Lotterie GmbH & Co. OHG, Münster) an. n

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Die Nachwuchsgruppe „DynaMo – Mobilitäts-Energie-Dynamiken in urbanen Räumen" sucht nach Wegen, um städtische Mobilitätssysteme wirtschaftlich sinnvoll, sozial verträglich und ökologisch tragfähig zu gestalten. Die Forscher untersuchen dabei, wie die Gesellschaft auf nachhaltige Mobilitätsinnovationen in städtischen Räumen reagiert. Wie müssen zum Beispiel neue Formen der Mobilität technisch und wirtschaftlich gestaltet werden, damit sie auf Zuspruch bei den Bürgern stoßen? „Elektro-Busse oder E-Autos zum Beispiel sind im Allgemeinen wenig umstritten. Wir aber wollen wissen, wie man mit konfliktträchtigeren Mobilitätsinnovationen punkten kann", erläutert Politikwissenschaftlerin Dr. Antonia Graf aus Münster. Sie und ihr Kollege, Soziologe Dr. Marco Sonnberger vom Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung der Universität Stuttgart, denken dabei etwa an datenschutzrechtliche Fragen zunehmender Digitalisierung oder den Verzicht auf das eigene Auto. „Inwiefern können und wollen Bürger einen Beitrag zu einer nachhaltigen Mobilität leisten? So etwas wird plötzlich sehr relevant, wenn es direkt das eigene Leben berührt", betont Marco Sonnberger. In der Nachwuchsgruppe unter Leitung der beiden Wissenschaftler arbeiten Soziologen, Politik- und Medienwissenschaftler sowie Stadtplaner eng zusammen. An dem Vorhaben sind zudem das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (Stuttgart) sowie das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement der Universität Stuttgart beteiligt. n


■ Forschung und Entwicklung

Kolumne

Sechs Gründe, warum Fluktuation gut ist

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er wegen Entwicklungsmöglichkeiten kommt, geht auch wegen Entwicklungsmöglichkeiten – aber das muss nicht schlecht sein. Zahlreiche, vor allem mittelständische und familiengeführte Unternehmen rühmen sich ihrer geringen Fluktuation. Vermutlich zu Recht, denn hier ist die Kontinuität häufig ein Grund für den » Jan Philipp Platenius « Erfolg. Kein Wunder, dass viele das „Kommen und Gehen“ von Mitarbeitern bei Startups skeptisch sehen. Dabei kann Fluktuation bei jungen Unternehmen durchaus erfolgsfördernd sein, wenn sie gut organisiert wird: • In wachsenden Unternehmen ändern sich schnell die Anforderungen. Wo gestern noch ein Marketing-Allrounder gefragt war, braucht man morgen vielleicht vier Spezialisten. Wo anfangs kreative Personen das Zepter schwingen, sind später eher disziplinierte Mitarbeiter an der richtigen Stelle. • Viele junge Talente – insbesondere die „Macher“, die ein Startup in den Anfangstagen braucht – zieht es heute geradezu an, dass die Zeit in einem Unternehmen begrenzt und klar definiert ist. Häufig soll zum Beispiel nach zwei Jahren ein Master-Studium folgen.

• Weil die Zeit in einem Unternehmen begrenzt ist, möchten Mitarbeiter schnell viel bewegen. Das Startup gewinnt an Geschwindigkeit. • Startups werden als erster Arbeitgeber für Absolventen interessant, weil schnell Führungspositionen frei werden. • Unternehmer, die die Fluktuation bereits einplanen und für sich zu nutzen wissen, bauen das Unternehmen direkt personenunabhängiger und skalierbarer auf. • Neue Kollegen, die nicht selten direkt nach dem Studium beginnen, bringen häufig auch neuen Input mit. Natürlich sollte man nicht versuchen, nur Mitarbeiter zu rekrutieren, die in ein bis zwei Jahren wieder das Unternehmen verlassen, und natürlich nerven die Kosten und der Aufwand. Wie so häufig, macht es auch hier die Mischung. Insbesondere bei den Schlüsselpersonen sollte man Kollegen auswählen, die sich auch eine längere Verweildauer vorstellen können und vielleicht sesshaft sind oder werden möchten. Aber da man bei einer für Startups typischen jungen Mitarbeiterstruktur Fluktuation nicht verhindern kann, sollte man sie als Vorteil nutzen und gut managen. Der Autor der Kolumne Jan Philipp Platenius ist Geschäftsführer von Talents' Friends und gibt das Facebook-Magazin „Unternehmerische Zeiten" heraus. n Weitere Informationen: www.facebook.com/unternehmerische.zeiten

Stolze – Dr. Diers – Beermann GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft · Steuerberatungsgesellschaft Mit derzeit 16 Berufsträgern (davon 4 Wirtschaftsprüfer, 2 Rechtsanwälte und 16 Steuerberater) und insgesamt 50 Mitarbeitern sind wir eine der führenden Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien in Westfalen. Unser Angebot umfasst eine breite Spanne von Dienstleistungen insbesondere für mittelständische Unternehmen und deren Gesellschafter von der Einkommensteuererklärung über die Abschlusserstellung bis zur Jahresabschluss- und Konzernabschlussprüfung. Weiterhin beraten wir in Fragen des Steuerrechts – insbesondere im Bereich des Umwandlungsteuerrechts, des internationalen Steuerrechts und der Unternehmensnachfolge. Zu unserem Dienstleistungsspektrum zählt auch die betriebswirtschaftliche Beratung. Jeder Mandant hat bei uns einen persönlichen Ansprechpartner, der das Unternehmen langjährig betreut. Über unsere örtlichen Niederlassungen in Emsdetten und Rheine hinaus kooperieren wir im Rahmen der CW & S mit anderen Praxen und sind Mitglied des internationalen Verbundes von Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern „AGN“, um auch überregional und grenzüberschreitend unsere Mandanten betreuen zu können.

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■ Unternehmenswachstum

Unternehmenswachstum

Das Geheimnis wachstumsstarker Unternehmen Deutsche Familienunternehmen sind en vogue. Dies ist kaum verwunderlich, zumal diese maßgeblich zur Stabilisierung der deutschen Wirtschaft und zum aktuellen Aufschwung beitragen. Der Großteil von ihnen weist eine kontinuierlich positive Umsatz- bzw. Beschäftigtenentwicklung sowie ein schnelles Wachstum auf. Wo liegen die Geheimnisse dieses Wachstumserfolgs?

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nternehmen wollen wachsen, in der Schaffung neuer Geschäftsfelder und neuer Marktanteile sehen die meisten Verantwortlichen ihre Herausforderung und Motivation. Wer nicht wächst, der stirbt – so lautet eine beliebte Mahnung in Management-Ratgebern, die Wachstum quasi zum Selbstzweck erheben. Eine besondere Wachstumsstärke wird den Familienunternehmen bescheinigt, das belegt die aktuelle Studie „Schnell wachsende Unternehmen in Deutschland: Charakteristika und Determinanten ihres Wachstums". Die Untersuchung des IFM Bonn hat innerhalb der Gruppe schnell wachsender Unternehmen überproportional viele Familienunternehmen ausfindig gemacht, die mehr als zehn Mitarbeiter beschäftigen. Die Forscher stellten außerdem fest, dass wachstumsstarke Firmen im Durchschnitt 19 Jahre am Markt sind, zum Großteil aus dem verarbeitenden Gewerbe kommen und eine intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit betreiben. Was unterscheidet Familienunternehmen von anderen, wo liegen die Erfolgsrezepte für ein überdurchschnittliches und schnelles

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Wachstum dieser sogenannten „Gazellenunternehmen“? Mehr Mut zum Risiko. Dies gelte nachweislich beispielsweise, wenn sie bereit seien, für eine hohe Rendite höhere Investitionsrisiken einzugehen, so die Wissenschaftler. „Schnell wachsende Unternehmen zeichnen sich auch durch einen hohen Beschäftigungseffekt aus: Im Untersuchungszeitraum stieg die durchschnittliche Mitarbeiterzahl in diesen Unternehmen von 155 auf 287 Beschäftigte", beschreibt Friederike Welter, Präsidentin des IfM Bonn. In Folge dessen klage auch ein Großteil über Probleme bei der Rekrutierung von Fachkräften. Für einen Teil der schnell wachsenden Unternehmen stelle zudem der fehlende Zugang zu ausreichenden Finanzierungsmöglichkeiten eine Hürde dar. Unternehmen, die sich auf ihr Wachstum fokussieren, bleiben in Sachen nachhaltige Unternehmenspolitik oftmals auf der Strecke. Auch das ist ein Ergebnis der Studie. „Unternehmen, für die gemeinwohlorientierte Ziele, wie ökologische Nachhaltigkeit und/oder gesellschaftliches Engagement von hohem Stellenwert sind, haben demnach eine geringere Wahrscheinlichkeit zur Gruppe der schnell Wachsenden zu gehören als


■ Unternehmenswachstum

solche, die rein erwerbswirtschaftliche Ziele verfolgen", so Professorin Friederike Welter. Substanzielle Treiber und Barrieren für die Wahrscheinlichkeit des schnellen Wachstums machen die Wissenschaftler in den unternehmerischen Maßnahmen und Zielen fest. So fördern beispielsweise Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten die Wahrscheinlichkeit des schnellen Wachstums. Als Wachstumsbarriere erweist sich dagegen der Beschäftigungsabbau. Bürokratische Belastungen stellen dagegen kein Hemmnis für die schnell wachsenden Unternehmen dar. Die Studie belegt auch, dass ein hoher Anteil mit Problemen bei der Rekrutierung von Fachkräften konfrontiert ist. Obwohl die Verantwortung hierfür hauptsächlich in den Händen der Unternehmen Als (sehr) wichtig erachtete Unternehmensziele schnell wachsender Unternehmen 78,3 74,8

Langfristige Erhöhung des Unternehmenswertes

76,3 80,7

Kontinuität der Unternehmenspolitik Maximale Steigerung der betrieblichen Effizienz

74,6 79,1

Größtmögliche Unabhängigkeit des Unternehmens

67,2

Steigerung des Renommees des Unternehmens

66,1

Maximale Erhöhung der Marktanteile

40,7 42,2

Maximale Steigerung des Gewinns+ Ökologische Nachhaltigkeit* Hohes gesellschaftliches Engagement*

in %

37,9 24,1

20,3

37,8 34,2

74,3 73,3

+

50,6

Signifikanzniveau 0,1

* Signifikanzniveau 0,05 Schnell wachsende Unternehmen Weniger bzw. nicht-schnell wachsende Unternehmen

selbst liege, sich als attraktiver Arbeitgeber am Markt zu präsentieren bzw. Fachkräfte in ausreichendem Maße auszubilden. Wirtschaftspolitische Maßnahmen wie die schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse sowie eine zeitnahe Integration ausländischer Mitbürger in den regulären Arbeitsmarkt können darüber hinaus allerdings einen wichtigen Beitrag leisten, den Pool an Fachkräften zu vergrößern und den Zugang zu adäquaten Mitarbeitern zu erleichtern. n

KONTEXT Familienunternehmen agieren sehr erfolgreich und sind eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft: Die meisten größeren deutschen Familienunternehmen – rund ein Drittel – findet man in der Industrie, weitere 16 Prozent sind Familienholdings oder Managementgesellschaften, die überwiegend Industriebeteiligungen halten. Auch die 13 Prozent unternehmensnahe Dienstleister und Holdings arbeiten häufig der Industrie zu. Obwohl die rund 4.500 größten Familienunternehmen nur 0,1 Prozent aller Unternehmen in Deutschland ausmachen, erwirtschaften sie 20 Prozent des Gesamtumsatzes. Der Beschäftigungszuwachs in Familienunternehmen fällt deutlich höher aus als in allen Unternehmen insgesamt, familiengeführte Unternehmen bleiben ein starker Jobmotor. Quelle: DBI / IfM Bonn, IDW Köln

n=463 © IfM Bonn 16 1506 043

Die Sparkasse hielt den Regenschirm auf, als es einmal tröpfelte. Dr. Katja Pütter-Ammer, MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG

Von lokal zu global ist einfach. markt & wirtschaft 9 / 2016

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■ Unternehmenswachstum

Interview

„Ein Patentrezept für schnelles Wachstum gibt es nicht“ Dr. Susanne Schlepphorst, Wissenschaftlerin im Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn, über die Ergebnisse der aktuellen Studie „Schnell wachsende Unternehmen in Deutschland“.

F

ür einen Teil der schnell wachsenden Unternehmen stellt der fehlende Zugang zu ausreichenden Finanzierungsmöglichkeiten eine Hürde dar. Was steckt dahinter und wie lässt sich dieses Dilemma lösen? Dr. Susanne Schlepphorst: Bevor ich auf Ihre Frage eingehe, möchte ich zunächst erklären, was wir unter schnell wachsenden Unternehmen verstehen: Nach einer Empfehlung der OECD gilt ein Unternehmen als schnell wachsend, wenn es zu Beginn eines Beobachtungszeitraumes mindestens zehn Mitarbeiter beschäftigt und innerhalb der drei folgenden Jahre ein durchschnittliches jährliches Beschäftigten- oder ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum

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von mehr als 20 Prozent aufweist. Nun zu Ihrer Frage: Schnell wachsende Unternehmen weisen auf Grund des deutlich höheren Investitionsverhaltens natürlich auch einen größeren Finanzierungsbedarf auf als weniger bzw. nicht-schnell wachsende Unternehmen. Schließlich zeichnen sie sich deutlich häufiger durch Forschungsund Entwicklungsaktivitäten aus als ihre Vergleichsgruppe. Gleichwohl kann die Frage nicht abschließend beantwortet werden, warum angesichts der derzeit geringen Hürden beim Kreditzugang und der am Markt erhältlichen alternativen Finanzierungsund Fördermöglichkeiten sich für einen Teil der schnell wachsenden Unternehmen der Zugang zu ausreichenden Finanzierungsmöglichkeiten in der eigenen Wahrnehmung schwieriger darstellt als für weniger bzw. nicht schnell-wachsende Unternehmen. Mögliche Gründe können in einer zu geringen Eigenkapitalausstattung liegen, die einen Kreditzugang erschwert. Möglicherweise sind den Unternehmenslenkern auch die Finanzierungsmöglichkeiten bzw. Förderprogramme nicht oder nur wenig bekannt. Welche Bedeutung kommt dem Standort zu? Lassen sich Kriterien feststellen, die für wachstumsorientierte Unternehmen besonders günstig sind? Dr. Susanne Schlepphorst: Dem Unternehmensstandort kommt zweifellos eine große Bedeutung zu: Unserer Befragung zufolge profitieren alle Unternehmen ‑ besonders jedoch die schnell wachsenden Unternehmen ‑ von einer guten Infrastruktur, zu der sowohl eine optimale Verkehrsanbindung als auch die Breitbandversorgung zählt. Bei der Bewertung der Rahmenbedingungen fällt aber auch ein anderer Befund besonders auf: Deutlich weniger Gazellenunternehmen als Nicht-Gazellenunternehmen fühlen sich von der Bürokratie belastet. Für sie stellen offenkundig bürokratische Regelungen, die ja durchaus auch einen Nutzen

haben und beispielsweise Rechtssicherheit geben, weniger eine Hürde dar als für andere Unternehmen. Die Wirtschaftspolitik bemüht sich allerdings auch seit geraumer Zeit, den Umfang und die Anzahl an Informationspflichten abzubauen. Um auch das (schnelle) Wachstum künftig nicht durch bürokratische Belastungen zu hemmen, ist es unserer Ansicht nach wichtig, diese Bemühungen kontinuierlich weiter fortzusetzen. Nachhaltiges Wirtschaften, soziale Verantwortung sind imagefördernde Werte. Ihre Untersuchung hat gezeigt, dass Unternehmen, die diese Ziele verfolgen, eine geringere Wahrscheinlichkeit haben, zu den sogenannten Gazellenunternehmen zu gehören. Wie ist das zu erklären? Dr. Susanne Schlepphorst: Wie die Ergebnisse unserer Studie zeigen, ist auch den Gazellenunternehmen das Renommee ihres Unternehmens wichtig. Sie legen jedoch einen stärkeren Fokus auf erwerbswirtschaftliche Ziele. Daher ist davon auszugehen, dass sie ihre Ressourcen gezielter in wachstumsrelevante Bereiche investieren. Warum haben Politik und Wissenschaft so ein großes Interesse an den schnell wachsenden Unternehmen? Was sollte von Seiten der Politik getan werden, um diese Unternehmen zu fördern? Dr. Susanne Schlepphorst: Politik und Wissenschaft haben ein großes Interesse an den schnell wachsenden Unternehmen, weil sie innerhalb weniger Jahre in größerem Maße Arbeitsplätze schaffen. So haben die von uns befragten Gazellenunternehmen z.B. innerhalb von drei Jahren die Zahl ihrer Beschäftigten von durchschnittlich 155 auf 287 steigern können. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass genügend qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen. Bei unserer Befragung zeigte sich allerdings, dass dies aktuell ein Problem darstellt und die Weiterentwicklung der schnell wachsenden Unternehmen behindert. Auf Grund des demografischen Wan-


■ Unternehmenswachstum

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Dr. Susanne Schlepphorst beschäftigt sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung von Familienunternehmen. Foto: IfM

«

dels ist zu befürchten, dass sich dieses Hindernis in den kommenden Jahren noch stärker bemerkbar machen wird. Natürlich liegt es in der Verantwortung der Unternehmen sich als attraktiver Arbeitgeber am Markt zu präsentieren bzw. Fachkräfte in ausreichendem Maße auszubilden. Wirtschaftspolitische Maßnahmen wie die schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse sowie eine zeitnahe Integration ausländischer Mitbürger in den regulären Arbeitsmarkt können jedoch darüber hinaus einen wichtigen Beitrag leisten, den Pool an Fachkräften zu vergrößern und den Unternehmen den Zugang zu Fachkräften zu erleichtern.

Zusammengefasst: Wo liegt das Geheimnis schnell wachsender Unternehmen, was machen diese besser als ihre Marktbegleiter? Dr. Susanne Schlepphorst: Es wäre schön, wenn man das Geheim-

nis so klar definieren könnte. Ein Patentrezept für ein schnelles Wachstum gibt es jedoch nicht. Die Ergebnisse unserer Befragung zeigen allerdings, dass es einige wachstumsrelevante Merkmale gibt, die sich positiv auf die Entwicklung eines Unternehmens auswirken, die jedoch nicht grundsätzlich aktiv beeinflussbar sind. So scheint z.B. schnelles Wachstum insbesondere in den ersten Phasen des Unternehmenslebenszyklus möglich zu sein. Eine Stellschraube der Unternehmen liegt in ihrer Forschungsaktivität: Sind Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung aktiv, dann steigt ihre Chance, zu den schnell wachsenden Unternehmen zu gehören. Wenn für das Management als erwerbswirtschaftliches Ziel die Gewinnmaximierung und/oder eines oder beide der gemeinwohlorientierten Ziele von (sehr) hoher Bedeutung ist, dann hat dies einen negativen Effekt auf die Wahrscheinlichkeit des schnellen Wachstums. In der Studie sind wir zusätzlich der Frage nachgegangen, ob sich Familienunternehmen von Nicht-Familienunternehmen hinsichtlich des schnellen Wachstums unterscheiden. So messen familiengeführte Unternehmen beispielsweise der Unabhängigkeit von Fremdkapitalgebern eine hohe Bedeutung bei und bevorzugen daher die Finanzierung durch Eigenkapital. Die Ergebnisse zeigen, dass Familienunternehmen, die einer Aufnahme von Fremdkapital offen gegenüberstehen, eine höhere Wahrscheinlichkeit für ein schnelles Wachstum aufweisen, als Nicht-Familienunternehmen. n

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■ Unternehmenswachstum

Interview

„Bei den Wachstumszielen auf quantitative und qualitative Kriterien setzen“ Dr. Micha Bergsiek, Professor an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) Paderborn und Leiter des Deutschen Zentrums für nachhaltiges Wirtschaften und Fachkräftesicherung, über das Wachstum von Unternehmen, mögliche Gefahren und Alternativen.

H

err Professor Bergsiek, woran lässt sich Wachstum im Unternehmen festmachen? Welche Rahmenbedingungen fördern das Wachstum? Micha Bergsiek: Grundsätzlich wird Wachstum in Unternehmen in quantitativen Größen gemessen, zum Beispiel über eine Umsatzerhöhung innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Seltener wird Wachstum über den Anstieg der Mitarbeiteranzahl oder die Steigerung des Gewinns gemessen. Wachstum wird prinzipiell durch die allgemeine Wirtschaftslage gefördert. So ist es im Rahmen eines wirtschaftlichen Aufschwungs in der Regel einfacher, entsprechende Wachstumsraten zu erzielen. Die Marktanteile von heute bestimmen die Marktposition von morgen. Vor diesem Hintergrund: Welche Rolle spielt hierbei das Unternehmenswachstum? Micha Bergsiek: Auch Unternehmen mit heutigen hohen Marktanteilen können zukünftig verdrängt werden, wenn sie nicht innovativ sind. Es ist allerdings wichtig, in wachsenden Märkten mindestens so stark wie die Wettbewerber zu wachsen, also den eigenen Marktanteil zu halten oder zu vergrößern. Nimmt später das Marktwachstum ab oder kommt es ganz zum Erliegen, so hat man sich dann eine möglichst gute Ausgangsposition geschaffen. In gesättigten Märkten zu wachsen, ist deutlich schwieriger als in wachsenden Märkten und erfolgt dann nur über Verdrängung.

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Professor Micha Bergsiek: „Unternehmen, die sich ausschließlich auf das quantitative Wachstum konzentrieren, geraten nicht selten in den Konflikt mit Anforderungen an eine nachhaltige Unternehmensführung.“

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Unternehmen, die wachsen, benötigen professionelle Strukturen. Was bedeutet das für die Führung und das Management? Micha Bergsiek: Unternehmen benötigen nicht unbedingt professionelle Strukturen, wenn sie wachsen. Viele innovative Unternehmen haben trotz wenig durchdachter Strukturen ein eindrucksvolles Wachstum bewiesen. Allerdings sind professionelle organisatorische Strukturen und Regelungen eindeutig wachstumsfördernd. Speziell im Bereich Führung spielt zum Beispiel das Setzen realistischer Zielvorgaben eine zentrale Rolle. Gerade kleine innovative und wachsende Unter-

nehmen haben das Problem, in kurzer Zeit ihre Mitarbeiterzahl deutlich erhöhen zu müssen. Dann spielt die strukturierte Einarbeitung der neuen Mitarbeiter und die Auswahl der passenden Führungsinstrumente eine zentrale Rolle. In dieser Situation sieht sich die Unternehmensleitung mit einem dauerhaften Change Management konfrontiert, um die Organisation dem Umsatzwachstum anzupassen.

» Unternehmen, die sich ausschließlich auf das

quantitative Wachstum konzentrieren, geraten nicht selten in den Konflikt mit Anforderungen an eine nachhaltige Unternehmensführung. « Wo liegen mögliche Gefahren, wenn Unternehmen sich ausschließlich auf ihr Wachstum konzentrieren? Bei welchen Anzeichen sollten sie auf die Wachstumsbremse treten? Micha Bergsiek: Wenn der wirtschaftliche Erfolg von Unternehmen gemessen wird, werden häufig quantitative Größen wie zum Beispiel Gewinn oder Umsatz herangezogen. Qualitative Größen wie beispielsweise die allgemeine Lebensqualität oder speziell die Zufriedenheit der Mitarbeiter oder der Grad der erreichten Work-Life-Balance der Mitarbeiter treten dabei eher in den Hintergrund. Unternehmen, die sich ausschließlich auf das quantitative Wachstum konzentrieren, geraten nicht selten in den Konflikt mit Anforderungen an eine nachhaltige Unternehmensführung. So führt rein quantitatives Wachstum naturgemäß dazu, dass mehr Ressourcen auf Kosten der Natur verbraucht werden. Ziel eines nachhaltigen Wirtschaftens sollte es sein, nur so viel Ressourcen zu verbrauchen, wie auf natürliche Weise wieder neu entstehen können, um nachfolgende Generationen nicht zu belasten. Wie der Begriff Work-Life-Balance andeutet, sollten im Sinne von Nachhaltigkeit nicht nur die ökologischen Grenzen, sondern auch die sozialen Komponenten berücksichtigt werden. Gibt es eine Alternative für Wachstum? Micha Bergsiek: Die Alternative heißt, sich bei den Wachstumszielen nicht nur auf quantitative, sondern auch auf qualitative Kriterien zu stützen. Dies hat gleichzeitig mehrere Vorteile: Erstens werden ökologische Belastungen reduziert und nachhaltige Innovationen im Unternehmen gefördert; zweitens wird das Unternehmen attraktiver für aktuelle und potenzielle Mitarbeiter, was vor dem Hintergrund der aktuellen demographischen Herausforderungen von hoher Bedeutung ist. Drittens achten Kunden immer stärker auch auf nachhaltige Aspekte des Produktes beim Kauf, wodurch das Wachstum von nachhaltigen Unternehmen wiederum verstärkt wird. n


Venture Capital-Kultur

Deutschland bleibt Entwicklungsland Forschungs- und wachstumsorientierte mittelständische Unternehmen beklagen oftmals einen Zugang zu ausreichenden Finanzierungsmöglichkeiten. Wie wichtig Venture Capital ist, beschreibt Herbert Schulte, Landesgeschäftsführer BVMW NRW.

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eutschland wird seinen Ruf als Entwicklungsland in Sachen Risikokapital nicht so leicht los. Aber die Politik hat es in der Hand, Stellschrauben zu drehen, die neues Potenzial eröffnen. Das Fundament einer florierenden Wirtschaft ist ein vitaler Kapitalmarkt. Gerade in Zeiten des digitalen Wandels kommt es in erheblichem Maße darauf an, Risikokapital zu mobilisieren. Die noch junge digitale Wirtschaft ist wesenhaft mittelständisch geprägt. Sie schafft Arbeitsplätze dort, wo alte Industrien niedersinken und füllt die ökonomische und soziale Vakanz mit neuen Jobs und Ausbildungsberufen. Doch fehlt es hierzulande oft an einem flexiblen Risikokapitalmarkt, der als Scharnier zwischen Investoren und Innovationsrealisierung am Markt fungiert und neben der notwendigen Risikobewertung auch die Chancen einer dynamischen Marktentwicklung transparent macht. Das Silicon Valley macht es vor, wie das funktionieren kann: Hier arbeiten Geldgeber, Hochschulen, Start-ups und Medien Hand in Hand auf engstem Raume. Das „Tal der kurzen Wege“ ist so zu einem beispielhaften Inkubator für neue Ideen geworden, die aus einer ganz großen, alles überragenden Vision entspringen: Die Zukunft zu gestalten. Nur zum Vergleich: In den USA wurden von 2012 bis 2015 64 Milliarden Euro auf dem Venture Capital-Markt bewegt, in Deutschland waren es im selben Zeitraum gerade einmal zwei Milliarden Euro, wobei der Löwenanteil auf den Startup-Standort Berlin fiel. Der deutsche Mittelstand wäre in Herbert Schulte, Landesgeschäfts» führer BVMW NRW plädiert für der Lage, dieses Prinzip zu adaptieren. Vieles, was bereits eine Venture Capital-Kultur in heute funktioniert, ist selbstgetragen, finanziert aus dem Deutschland. Foto: BVMW « Eigenkapital und dem Cashflow der Betriebe selbst.

Risikokultur überdenken Das Problem liegt vielfach in der Struktur des Bankenmarktes begründet. Die Hausbank geht ins Risiko, wenn der Staat als Kreditausfallbürge zur Seite springt. Große Investitionen bleiben so allerdings auf der Strecke und manche gute Idee findet ihre Realisierung dann in Übersee. Zu selten finden Venture-Capital-Firmen den Weg zu deutschen Mittelständlern. Was wäre zu tun? Deutschlands Politik wäre gut beraten, eine Debatte über die Risikokultur anzustoßen. Materiell sollte die Politik Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen der Betriebe steuerlich fördern. Es braucht auf der Seite der Mittelständler dringend weitere Anreize ins Risiko zu gehen und in eine offene Zukunft zu investieren. Der Gesetzgeber sollte diesen Sinneswandel mit einer Steuerrückerstattung eines Teils der FuE-Investitionen fördern und damit eine neue Risikokultur etablieren. Auch wäre es denkbar, Betrieben, die noch keine Gewinne erzielen, diese Prämie als Gutschrift für FuE zu erteilen. Ergänzend dazu könnte auf Unternehmensseite darüber nachgedacht werden, die steuerliche Förderung von Patentverwertungen in Form der sog. Patent-Box zu etablieren. Doch auch aus Investorensicht kann der Staat sein Steuerrecht auffrischen: In einem Roll-Over Verfahren wäre eine Steuerstundung für reinvestierte Gewinne denkbar, um mehr Kapital hierzulande zu mobilisieren. n

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■ Unternehmenswachstum

Nachgefragt

Was macht Familienunternehmer stark? Bernd Repohl, Regionalvorsitzender DIE FAMILIENUNTERNEHMER und Geschäftsführer der HMR RAUTEC Automatisierung und Prozesstechnik GmbH, Bielefeld

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ls Familienunternehmer pflegen wir eine ganz besondere Philosophie. Wir streben nicht nach dem kurzfristigen Gewinn, sondern nach dem langfristigen Erhalt. Deshalb führen wir unsere Unternehmen mit Weitsicht und Verantwortung. Verantwortung liegt bei uns auf verschiedenen Ebenen: für unsere Familie und unsere Mitarbeiter. Wir sehen uns aber auch in der Verantwortung für unsere Region. Hier schaffen wir Arbeitsplätze und engagieren uns. Die Bedeutung der Mitarbeiter ist eine Besondere. Erfahrungsgemäß können sich die Beschäftigten stärker mit dem Unternehmen identifizieren, die Beziehung untereinander ist von Nähe und Vertrauen geprägt, was wiederum die Fluktuationsrate niedrig hält. Diese langfristige Bindung trägt dazu bei, wertvolles Know-how im Unternehmen zu halten und zum Beispiel in der Forschung und Ent» Bernd Repohl « dieses wicklung zu nutzen.

Uns ist bekannt, dass die Gehälter in nicht familiengeführten Unternehmen auf einem höheren Niveau liegen und wir hier ein Defizit besitzen. Wir punkten jedoch mit einem besseren Betriebsklima, einer flacheren Hierarchie und mit einer von kürzeren Entscheidungswegen geprägten Unternehmenskultur. Es gibt genügend Beispiele die zeigen, wie ehemals erfolgreiche Familienunternehmen durch den Verkauf an einen Konzern in ein schlechtes Fahrwasser gerieten, gute Mitarbeiter verloren und am Ende ausbluteten. Wir wissen, dass es insbesondere für kleinere und in der Öffentlichkeit wenig bekannte Familienunternehmen schwierig ist, Mitarbeiter zu rekrutieren. Für unser Unternehmen haben wir eine praktikable Lösung gefunden, in dem wir unsere Mitarbeiter selbst aufbauen. Außerdem bieten wir Studierenden die Möglichkeit, ihre Bachelor-Thesis bei uns zu schreiben, in der Hoffnung sie dann an uns zu binden. Alle Familienunternehmer haben eins gemeinsam, die Einheit von Risiko und Haftung. Wir haften mit unserem Kapital für die Risiken, die wir eingehen und können uns waghalsige Spekulationen nicht erlauben. Deshalb liegt uns sehr viel an einer starken Eigenkapitalausstattung, das macht uns zukunftsstark und unabhängig von Kapitalgebern.“ n

WINDMÖLLER

„Unternehmenserfolg ist wie ein Langstreckenlauf “ Dipl.-Betriebswirt Matthias Windmöller, geschäftsführender Gesellschafter der windmöller holding GmbH, über seine Erfolgsfaktoren für mehr Wachstum.

H

err Windmöller, gibt es ein „Rezept“ für Unternehmenserfolg? Matthias Windmöller: Das universelle Erfolgsrezept gibt es nicht. Dafür gibt es einfach zu viele Einflussfaktoren, die man nicht selbst bestimmen kann, auf die man allerdings immer angemessen reagieren können muss. Unternehmenserfolg im Mittelstand ist wie ein Langstreckenlauf, der viele Bedingungen abfordert: Der Wille zur Höchstleistung, Weitsicht und Übersicht, Kontinuität, aber auch die Fähigkeit, jederzeit einen Zwischenspurt einzulegen. Wer nur auf den „short term profit“ schaut, wird langfristig scheitern, man muss in Dekaden denken können. Wer, wie wir, den Menschen, seine Stärken, seine Ideen und Vielfältigkeit sowohl bei der Produktanwendung als auch im Unternehmen in den Mittel-

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punkt stellt, macht schon einiges richtig. Dazu kommen Einflussgrößen wie Zeitpunkt und Gelegenheit, die zu erkennen und denen sich anzupassen man bereit sein muss. Aber auch die Märkte (Handel und Verbraucher) müssen bereit sein, die Vorteile von Innovationen gegenüber Bestehendem zu erkennen und Produkte aufzunehmen. Der Wille zur Innovationsführerschaft und die latente Suche nach neuen Chancen sind heute im Geschäftsmodell unseres Unternehmens fest verankert. Mit welcher Wachstumsstrategie ist Ihr Unternehmen erfolgreich? Matthias Windmöller: Wenn es um Neues und Nachhaltiges geht, geben wir gern alles. Das ist unser Motor für Fortschritt. Immer innovativ, immer leidenschaftlich und gleichzeitig

ehrlich und bodenständig und verbunden mit der Region. Wir produzieren dort, wo wir leben. Mit engagierten MitarbeiterInnen und fortschrittlicher Technik: Unsere Strategie für Prosperität basiert auf dem Anspruch der Innovationsführerschaft: Wir wollen die Ersten sein. Mit nachhaltigen Produkten in Premium-Qualität. Wir denken Dinge anders, deshalb kommen wir zu neuen Lösungen. So wurden wir z.B. Marktführer bei Akustikmatten zur Tritt- und Gehschalloptimierung. Wachstum generieren wir aus der Marktnähe, d.h., aus der Attraktivität in Qualität und Design unserer Produkte und Leistungen für Handel und Verbraucher und aus der Erschließung neuer Märkte. Wir setzen auf Internationalisierung und sind so in über 70 Ländern aktiv. Tendenz steigend.Dabei legen wir großen Wert auf organisches Wachstum,


■ Unternehmenswachstum

klassischen Faktoren, wie: hohe Kundenzufriedenheit, großes Markenvertrauen, Kontinuität im Umsatzzuwachs, die Zunahme von Marktanteilen und MitarbeiterInnen, der Ausbau der Exportaktivitäten und letztlich die marktgerechte Diversifikation der Produktpalette mit prozessoptimierten Fertigungsverfahren.

» Matthias Windmöller, geschäftsführender Haupt-

gesellschafter der Windmöller Holding GmbH und Geschäftsführer der Windmöller Flooring Products WFP GmbH mit der Bodenmarke wineo. Foto: WINDMÖLLER

«

sind aber auch, wie z.B. bei der Übernahme der WITEX AG im Januar 2012, offen für Gelegenheiten zu strategischem Wachstum. An welchen Faktoren lässt sich Ihr Wachstum festmachen? Matthias Windmöller: Nun, das sind, wie bei allen Marktteilnehmern, auch bei uns die

Welche Rolle spielen z.B. Forschung und Entwicklung, Kapitalbeschaffung und Mitarbeiterrekrutierung? Matthias Windmöller: Regelmäßige Investitionen in Forschung und Fertigung zur Entwicklung nachhaltiger und moderner Produkte sind fester Bestandteil unseres Geschäftsmodells. Ohne die Kraft und Ressourcen, die wir in Ideen- und Produktentwicklung, in Material- und Nachhaltigkeitsforschung stecken, gäbe es nicht unsere Wettbewerbsvorteile und somit kein Wachstum. Für uns als familiengeführtes MittelstandsUnternehmen ist es wichtig, eine „gesunde“ Finanzierungsstruktur hinsichtlich der Eigenkapital- und Fremdkapital-Quote zu haben;

wir wachsen überwiegend aus eigenem Wachstum. Bei der Mitarbeiter-Rekrutierung setzen wir auf interkulturelle Vielfalt. Das haben wir so in unseren Führungsleitlinien verankert. Die Verschiedenheit der Einzelnen, so unsere gute Erfahrung, fördert die Stärke des Ganzen. Als regional wichtiger Arbeitgeber setzen wir auch auf unsere jungen Talente, die wir gezielt fordern und fördern. n

KONTEXT Zur Wintermöller-Gruppe gehören die Unternehmen wineo, Spezialist für Bodenbeläge mit Sitz in Augustdorf, die Windmöller Polymer Technologie (WPT), Produzent der PURLINE Bioböden und Anbieter biobasierter Akustiksysteme, Detmold, sowie die Windmöller Holzwerkstpffe GmbH, Bad Oeynhausen.

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■ Bauindustrie

Interview zur Digitalisierung der Bauindustrie

„BIM ist für die Bauwirtschaft eine kleine Revolution“ Prof. Beate Wiemann, studierte Juristin und Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen e.V., über den Megatrend Bauen 4.0 und die Chancen und Herausforderungen für die Industrie. © alphaspirit / 123rf .com

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elches wirtschaftliche Potenzial bieten die digitalen Planungs- und Fertigungsprozesse für die Bauwirtschaft, für die Planer, Bauherren und Nutzer? Beate Wiemann: Bauprojekte sind heute bedauerlicherweise zu oft durch Konflikte geprägt. Bauherr und Architekt, Architekt und Bauunternehmen stellen meistens zu spät fest, dass etwas nicht wie ursprünglich gedacht realisiert wurde. Im Anschluss geht es bei vielen Projekten nur noch um Schuldzuweisungen, die in oftmals jahrelangen Prozessen enden. Von einer „Partnerschaft am Bau“ aller Beteiligten ist bislang leider wenig zu sehen. Die Folge davon: Zeitverzögerungen, Kostensteigerungen, verbesserungswürdige Qualität und schlechtes Image – vom Ärger und Aufwand einer juristischen Auseinandersetzung einmal ganz abgesehen. Die in Deutschland nach wie vor glorifizierte strikte Trennung von Planen und Bauen trägt natürlich auch nicht gerade zu einer Verbesserung der Situation bei.

einer digitalisierten Branche. Die Aufstellung eines Bauprojektes in Form eines 3DModells, ergänzt durch die zwei Dimensionen „Zeit“ und „Kosten“, ermöglicht allen Beteiligten zu jedem Zeitpunkt des Prozesses auf die Daten des Projektes zuzugreifen. Änderungen können direkt im Modell eingepflegt werden, die Konsequenzen werden unmittelbar sichtbar. Jeder Projektbeteiligte wird über Eingriffe informiert und kann Einwände rechtzeitig vorbringen und intervenieren. Nachträgliche Korrekturarbeiten werden reduziert. Die Bauwirtschaft verspricht sich davon eine massive Verbesserung der Projektorganisation und der Koordinierung aller Beteiligten – mit positiven Auswirkungen auf die Bauzeit, auf Projektkosten und vor allem auf die Transparenz im Bauprozess. Wer hier frühzeitig dabei ist und BIM konsequent „lebt“, kann sich entscheidende Vorteile im Wettbewerb erarbeiten.

Doch welche Potenziale könnten wir heben, wenn wir diese Schwierigkeiten eindämmen würden? Building Information Modeling, kurz BIM, ist der Megatrend der Bauwirtschaft und der wegweisende Schritt hin zu

Wo liegen die Vorteile des Digitalen Planens, Bauens und Betreibens, wenn es um die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz geht?

» Prof. Beate Wiemann: „Die Bauwirtschaft verspricht sich von BIM eine massive Verbesserung

der Projektorganisation und der Koordinierung aller Beteiligten – mit positiven Auswirkungen auf die Bauzeit, auf Projektkosten und vor allem auf die Transparenz im Bauprozess.“ Foto: Bauindustrieverband NRW

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Beate Wiemann: BIM ermöglicht allen Beteiligten eine exaktere Planung und Bauausführung. Die Anforderungen und Bedürfnisse der späteren Nutzer können von Beginn an stärker in die Planung und dadurch auch in die Bauausführung mit einbezogen werden. Das geschickte Zusammenwirken von


■ Bauindustrie

Planern und Bauunternehmen unter Berücksichtigung der Ziele des Bauherrn ermöglicht damit eine bessere Nutzbarkeit und eine höhere Effizienz des späteren Gebäudes. Dies trägt zu einem reduzierten Energieaufwand für Strom und Wärme bei. Damit leistet die Digitalisierung am Bau in Form von BIM auch einen effektiven Beitrag zum Ressourcenschutz und zum nachhaltigen Bauen. Wo liegen die zentralen Anforderungen und Herausforderungen, denen sich die Bauwirtschaft stellen muss, um Bauen 4.0 in die Praxis umzusetzen? Beate Wiemann: BIM ist für die Bauwirtschaft eine kleine Revolution. Sowohl die Zusammenarbeit mit den Baupartnern als auch die Abläufe im Unternehmen müssen neu organisiert und aufgestellt werden. Sie benötigen im Unternehmen eine Art „BIMKoordinator“, der sowohl die verschiedenen Informationen der aktuellen Projekte im Unternehmen zusammenführt und ver-

arbeitet als auch als Ansprechpartner für andere Akteure agiert. Zugleich muss dieser Mitarbeiter die Anwendung im Kreis der Mitarbeiter etablieren und Hilfestellung leisten. Als Unternehmer müssen Sie all ihre Mitarbeiter mitnehmen und für die neuen Potentiale und Möglichkeiten begeistern. Zu Beginn stehen für das Unternehmen jedoch nicht unerhebliche Anfangsinvestitionen an, um BIM zu etablieren und die Organisation auf das neue System umzustellen. Die größte Herausforderung hierbei ist jedoch die Harmonisierung der technischen Standards. Wenn Sie heute mit BIM arbeiten, ist dies keine Garantie für einen problemlosen Datenaustausch z.B. mit der Planungsseite oder Nachunternehmern. Unterschiedliche BIM-Programme führen dazu, dass am Ende Planungen doch wieder per Hand auf Papier übertragen werden müssen. Das ist natürlich keine konsequente und zielführende Projektrealisierung. Als Bauwirtschaft sind wir federführend an der Gesellschaft

„planen-bauen 4.0 Gesellschaft“ beteiligt. In dieser diskutieren wir mit anderen am Bau Beteiligten die nächsten Schritte zur Harmonisierung und zur Vereinheitlichung der genutzten Technik. Zudem erwarten wir von unseren Partnern auf der Planungsseite, sich ebenfalls für BIM zu öffnen und bestehende Beharrungskräfte abzulegen. Anstatt an etablierten Lösungen festzuhalten, wollen wir zusammen den „neuen Weg“ zu gehen. Wie weit ist die Thematik bereits in der Bauwirtschaft angekommen? Beate Wiemann: BIM steckt in Deutschland aufgrund der beschriebenen Schwierigkeiten vielfach noch „in den Kinderschuhen“. Während andere Länder bereits seit einigen Jahren mit BIM arbeiten und das Bauen

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Im Team zum Erfolg Als mittelständisches Bau- und Immobilienunternehmen leisten wir seit mehr als 45 Jahren hohe Qualität in sämtlichen Bereichen des Bauwesens und über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie. Mit über 400 Mitarbeitern bietet das Unternehmen u. a. Komplettlösungen für das schlüsselfertige Bauen, den Hoch- und Ingenieurbau, den Metall- und Fassadenbau, das Gebäudemanagement und das Modulare Bauen. Gemeinsam mit Partner- und Tochterunternehmen wie der RSB Rheiner Stahlbau GmbH erzeugen wir Synergien. MBN Bau Aktiengesellschaft markt & wirtschaft 9 / 2016 19 Beekebreite 2 - 8 · 49124 Georgsmarienhütte · Tel. +49 5401 495-0 · Fax +49 5401 495-1190 · info@mbn.de · www.mbn.de


■ Bauindustrie

4.0 etabliert haben, vertrauen deutsche Planer und Bauherren zu oft noch auf althergebrachte Methoden. Die Verbreitung von BIM in Bauunternehmen ist deswegen bislang sehr unterschiedlich. Ohne einen innovativen und veränderungsbereiten Bauherrn mitsamt Planer, können Sie die Potenziale von BIM nicht vollends ausschöpfen, der ganzheitliche Ansatz geht nicht auf. Aufgrund der hohen Anfangsinvestitionen hängt die Bereitschaft, sich des Themas anzunehmen, häufig auch von der Größe des Unternehmens ab. Allerdings spüren wir bereits heute, dass innovative Unternehmen auch durch BIM erfolgreich am Markt agieren. Wir erwarten gerade von der öffentlichen Hand als einer der größten Auftraggeber im Hoch- wie im Tiefbau, BIM verpflichtend einzuführen und damit auf Auftraggeberseite voranzugehen. Insbesondere kleine und mittelständische

Unternehmen müssen wir auf diesem Weg jedoch mitnehmen und die Standardisierung und Kompatibilität der Programme und technischen Anforderungen konsequent verbessern. Unsicherheiten sind

prägen ihren Alltag. Während andere Branchen bereits vielfach Berufe anbieten, in die die Digitalisierung Einzug gehalten hat, entwickeln wir dies in der Bauwirtschaft jetzt mit voller Kraft.

Ohne einen innovativen Bauherrn lassen sich die Potenziale von BIM nicht vollends ausschöpfen.

Für unsere dual Studierenden ist BIM fester Bestandteil ihres Lehrplanes und für die Ausbildung zum Bauzeichner sind die Anfänge ebenfalls gemacht. Die Devise lautet: Bau goes digital - weg vom Reißbrett und hin zum 5D-Modell. In Zukunft werden diese jungen Menschen digital am Computer Daten einpflegen. Wir gehen damit auch einen wichtigen Schritt auf die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen zu, die wir für eine Ausbildung in einem Bauberuf begeistern wollen. Die Digitalisierung ist in der Baubranche angekommen! n

„Gift“ für Investitionen. Dies gilt insbesondere für neue Verfahren und Techniken. Als Verband arbeiten wir daran mit, BIM auch bislang zurückhaltenden Mitgliedsunternehmen näher zu bringen. Denn BIM ist, da sind wir uns sicher, das Zukunftsthema der Branche. BIM bietet der Bauwirtschaft auch Chancen in anderen Bereichen. Unsere Branchenherausforderung heißt Nachwuchswerbung. Junge Menschen sind heute digital unterwegs, das Internet und smarte Anwendungen

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Digitale Technologien können zu Kostenwahrheit, Kostentransparenz, Effizienz und Termintreue entscheidend beitragen. Die bessere Verfügbarkeit von Daten für alle am Bauprojekt Beteiligten sorgt für Transparenz und Vernetzung. Zeitpläne, Kosten und Risiken können einfacher, früher und präziser ermittelt und lückenlos kontrolliert werden. Die durchgängige Digitalisierung aller planungs- und realisierungsrelevanten Bauwerksinformationen als virtuelles Bauwerksmodell wird mit Building Information Modeling (BIM) umschrieben. Diese Methode nutzt gegenüber herkömmlichen IT-Modellen deutlich mehr Informationen und schafft eine synchronisierte Datenbasis, auf die alle am Bau Beteiligten zugreifen können. Um BIM in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen, hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Ende letzten Jahres einen Stufenplan für die Einführung von BIM vorgelegt. Er gilt in erster Linie für den Infrastrukturbau und den infrastrukturbezogenen Hochbau, kann aber auch in anderen Bereichen als Modell genutzt werden. Dieser Plan sieht als erste Stufe eine Vorbereitungsphase (bis 2017) vor, in der z.B. Standardisierungsmaßnahmen durchgeführt und Leitfäden, Checklisten und Muster erarbeitet werden. In der zweiten Stufe (2017-2020) sollen die derzeitigen vier Pilotprojekte deutlich erweitert werden, um über alle Planungs- und Bauphasen hinweg Erfahrungen sammeln zu können. In der dritten Stufe (ab 2020) soll BIM im Zuständigkeitsbereich des BMVI bei neu zu planenden Projekten regelmäßig angewandt werden. Der Stufenplan beschreibt u.a. das dann geforderte Leistungsniveau und listet die Maßnahmen auf, die zur Vorbereitung der breiten Einführung ergriffen werden sollten.


■ Bauindustrie ■ Bauen

Bauwirtschaft

Die Baubranche braucht die intelligente Baustelle 4.0

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ie bisherige Marktentwicklung ist ermutigend: „Seit 2005 erlebt die Bauwirtschaft einen Aufwärtstrend", sagt Kai Stefan Schober, Autor der Studie „Bauwirtschaft im Wandel – Trends und Potenziale bis 2020" von Roland Berger und der HypoVereinsbank (HVB). Zwischen 2010 und 2015 lag das durchschnittliche jährliche Wachstum bei 1,3 Prozent. Damit habe der deutsche Baumarkt seit 2010 nach Polen, Großbritannien, Schweden und Belgien die fünfthöchste Wachstumsrate in der EU. Beim Bauvolumen liege Deutschland mit 294 Milliarden Euro auf Platz eins – vor England und Frankreich. Für die Zukunft erwarten die Studienautoren ebenfalls eine positive Entwicklung: „Die Wohnungsknappheit in Ballungsräumen und das anhaltend günstige Zinsumfeld werden in der Bauwirtschaft weiterhin für gute Wachstumsperspektiven sorgen", sagt Lutz Diederichs, Vorstand der HypoVereinsbank für den Bereich Unternehmer Bank. Dieser Trend wird durch den zunehmenden Bedarf an Wohnraum für Flüchtlinge weiter angekurbelt. Die Experten rechnen deshalb mit einem Wachstum des Bauvolumens von durchschnittlich 1,5 Prozent pro Jahr bis 2020. Allerdings müsse die Branche noch einige Hürden nehmen, warnt Kai-Stefan Schober: „Die Bauindustrie muss jetzt mit neuen Trends wie der Digitalisierung, erhöhten Energieeffizienzstandards und dem demografischen Wandel umgehen. Nur wenn es Baufirmen gelingt, die wesentlichen Trends frühzeitig für sich zu nutzen, lässt sich der Wachstumspfad fortsetzen."

© Chalermsuk Bootvises / 123rf.com

Die Bauwirtschaft wächst seit Jahren kontinuierlich. Die Digitalisierung der Branche und notwendige Effizienzsteigerungen beflügeln den Markt weiterhin. Doch diese Trends stellen die Bauindustrie vor große Herausforderungen: Sie verlangen flexible Geschäftsstrategien, um die positive Entwicklung fortsetzen zu können.

(BIM) gibt es bereits, aber viele Unternehmen nutzen diese Möglichkeiten noch nicht oder nur unzureichend. Mittelfristig setzen sie so ihre Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel. „Diese Themen haben das Potenzial, die Baubranche erheblich zu verändern", sagt Schober.

Digitalisierung verbessert Produktivität Die Bauwirtschaft kämpft seit Jahren mit einer unterdurchschnittlichen Produktivitätsentwicklung. Zwischen 2000 und 2011 verbesserte sich die Produktivität der Bauindustrie nur um 4,1 Prozent – die gesamte deutsche Wirtschaft lag im gleichen Zeitraum bei 11 Prozent Produktivitätssteigerung. „Die Baubranche braucht die intelligente „Baustelle 4.0“, auf der unter anderem alle Gewerke und Maschinen vernetzt sind. So können alle Phasen des Bauprojekts optimiert und die Effizienz erhöht werden", erklärt Schober. Digitale Planungsmethoden wie Building Information Modeling markt & wirtschaft 9 / 2016

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■ Bauindustrie

Was Unternehmen tun können

Mehr Effizienz durch intelligente Technologien Innovative Technologien bieten der Baubranche nicht nur die Möglichkeit effizienter zu werden, sondern eröffnen auch neue Geschäftsfelder und zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten. Intelligente Technologien etwa für Gebäudetechnik (Smart Homes), 3D-Drucker und Bauroboter werden künftig an Bedeutung gewinnen. Dies gilt ebenso für GreenTech-Produkte zur Verbesserung der Nachhaltigkeit. Auch der demografische Wandel beeinflusst die Branche nachhaltig: Vor allem spezialisierte Bauunternehmen sehen sich bereits heute mit einem zunehmenden Fachkräftemangel konfrontiert. Gleichzeitig erschließt sich aber auch Wachstumspotenzial durch die steigende Nachfrage nach altersgerechten Sanierungen oder Neubauten. Je nach Größe und Geschäftsmodell ergeben sich für Unternehmen also verschiedene Strategien: Diese reichen vom Ausbau des Produktportfolios über die Fokussierung auf Wachstumssegmente bis hin zur Expansion in Deutschland oder international. „Wie bei allen Zukunftstrends gilt auch in der Bauindustrie: Wer frühzeitig auf die Herausforderungen reagiert, kann auch in den kommenden Jahren erfolgreich sein", fasst Lutz Diederichs von der HypoVereinsbank zusammen. n

Für internationale Konzerne ergeben sich strategische Chancen aus der Differenzierung über neue digitale Möglichkeiten (z.B. den Einsatz von Robotern oder 3DDruckern auf der Baustelle), da besonders Leuchtturm- und Großprojekte diese neue Technologien unterstützen und nachfragen werden. Breit aufgestellte Mittelständler haben in den vergangenen Jahren auf der Margenseite leicht verloren. Sie sollten daher die Digitalisierung als Chance zur Differenzierung und Optimierung der Kostenseite ergreifen. Neben einem weiteren Ausbau des GreenTech-Geschäfts könnte auch eine Portfolio-Erweiterung im Bereich der Gebäudetechnik oder temporärer Gebäude sinnvoll sein. So können Marktanteile zurückgewonnen und Umsätze gesteigert werden. Für lokale Bauunternehmen bietet sich mit dem Bereich GreenTech die Chance, von zukünftigen Trends zu profitieren und Umsätze zu steigern. Zusätzlich bietet sich eine geografische Erweiterung in Deutschland an, die jedoch auf Metropolregionen und deren Umland fokussiert sein sollte. Dort könnte auch diese Gruppe von den wachsenden Haushaltszahlen profitieren. Für Spezialisten ergeben sich besonders im Bereich Infrastruktur/Tiefbau in Metropolregionen Potenziale. Hier stehen durch die Urbanisierung komplexere Bauvorhaben an. Weitere Wachstumsmöglichkeiten bestehen durch einen Fokus auf den GreenTech-Sektor. (Quelle: Roland Berger)

Nachgefragt

Ist Bauen 4.0 in den Unternehmen angekommen? „Bauen 4.0 ist in Deutschland punktuell angekommen, aber nicht durchgängig. Um die Früchte ernten zu können, die die Digitalisierung verspricht, braucht es diese Durchgängigkeit. Eine ganze Reihe von Bauausführenden kann schon mit der neuen Technologie umgehen, und es gibt auch bereits einige Architekten und Planer, die ihre Planung komplett digital durchführen. Dies sind Beispiele dafür, dass Bauen 4.0 schon heute möglich ist. In der Masse angekommen ist das Thema aber noch nicht.“ Christine Lemaitre, geschäftsführender Vorstand Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.

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■ Bauindustrie

Nachhaltiger Gebäudebetrieb

Geringere Betriebskosten, höhere Nutzerzufriedenheit Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. hat ein Zertifikat entwickelt, das den Betrieb und die Qualitäten bestehender Gebäude adressiert. Dieses hilft Betreibern und Eigennutzern, die Performance ihrer Gebäude unter Nachhaltigkeitsaspekten Schritt für Schritt zu verbessern.

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as Zertifizierungssystem ist mit neun Kriterien schlank gehalten und adressiert nur solche Themen, die betriebsrelevant, optimierbar und beeinflussbar sind. Den CO2-Ausstoß und das Abfallaufkommen reduzieren, den Energie- und Wasserverbrauch senken, damit letztlich die Betriebskosten minimieren und gleichzeitig die Nutzerzufriedenheit erhöhen: All dies ist

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DGNB-Präsident Prof. Alexander Rudolphi: „Uns geht es darum, die Art und Weise, wie wir mit unseren Gebäuden umgehen, signifikant zu verbessern.“ Foto: DGNB

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möglich, wenn ein Gebäude konsequent nach Nachhaltigkeitsprinzipien betrieben wird. Der Schlüssel zu einem nachhaltigen Gebäudebetrieb liegt im richtigen Management – angefangen mit der Definition konkreter, messbarer Ziele und der Umsetzung sinnvoller Maßnahmen, die genau auf diese Ziele einzahlen. Hinzu kommen ein Erfolgscontrolling und die abschließende Bewertung als Ausgangspunkt für weitere Optimierungsinitiativen. Was theoretisch klingt, wird mit dem neuen DGNB Zertifikat für Gebäude im Betrieb praktisch anwendbar – einfach, schnell und ohne große Zusatzkosten. Das Zertifikat etabliert nachhaltigkeitsorientierte Prozesse und zeigt praktische Hilfestellungen für kontinuierliche Verbesserungen auf. Dabei soll die eigene Performance an aktuellen und ambitionierten Performancezielen gemessen sowie relevante, risikominimierende und zukunftsorientierte Optimierungen angestoßen und umgesetzt werden. Wie bei den bekannten Zertifizierungssyste-

men der DGNB werden auch beim Zertifikat für Gebäude im Betrieb neben den drei klassischen Nachhaltigkeitsqualitäten Ökologie, Ökonomie und Soziales noch technische sowie prozessuale Aspekte berücksichtigt. Beim Zertifikat für Gebäude im Betrieb fließen dabei die Kriterien der Prozessqualität stärker mit in die Gesamtbewertung ein, was den Management-Ansatz des Systems unterstreicht. „Uns geht es darum, die Art und Weise, wie wir mit unseren Gebäuden umgehen, signifikant zu verbessern“, erklärt DGNB-Präsident Prof. Alexander Rudolphi. „Das neue Zertifikat für Gebäude im Betrieb leistet hier eine wertvolle Hilfestellung, indem es Anforderungen an Betreiber, Gebäude und Nutzer stellt, die tatsächliche Möglichkeiten zur Beeinflussbarkeit und Verbesserung aufzeigen.“ Insgesamt umfasst das DGNB Zertifikat für Gebäude im Betrieb neun Kriterien, womit es deutlich schlanker ist, als die übrigen Zertifizierungssysteme der DGNB, die im Schnitt rund 40 Kriterien abdecken. n

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■ Bauindustrie

12. Herforder Bauforum OWL

Welche Chancen bietet die digitale Transformation? Im Mittelpunkt des 12. Herforder Bauforum OWL steht die digitale Transformation in der Bauund Energiebranche. Die Veranstaltung ist Auftakt für die Vorstellung des neuen Projekts „Klimaschutz, Energie und Bauen im Industrie 4.0-Umfeld“.

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as Bauen und insbesondere die Bautechnik wandeln sich in rasantem Tempo. Während der Bau von Gebäuden jahrhundertelang denselben Regeln folgte, bringen die technischen Neuerungen des letzten Jahrzehnts nicht nur eine ungeahnte Vielfalt an intelligenten Bauprodukten, sondern auch eine neue Form der Architektur-Produktion hervor. Digitale Planungs- und Fertigungsprozesse, adaptiert aus dem Automobil- und Maschinenbau, erlauben die serielle Fabrikation bis zu Kleinstmengen von einem Stück. Maßgeschneiderte Bauelemente sind heute möglich – mit einer Präzision und Fertigungsqualität, die sich aktuell noch in Leuchtturmprojekten

INDUSTRIEUND GEWERBEBAU

abbilden. Doch in der Architektur der Zukunft wird die heute nur in Grundzügen überschaubare digitale Bautechnologie ihre Maßstäbe setzen. Die computergestützte Fertigung, vom Entwurf über die Baustellenlogistik und den Gebäudebetrieb bis hin zum Recycling, birgt ein enormes wirtschaftliches Potenzial für die Bauwirtschaft und eine große Sicherheit für Planer, Bauherr, Nutzer, Betreiber und Re-User. Im Umfeld dieser sich abzeichnenden weitreichenden Veränderungen der Bauwirtschaft und einer daraus zwangsläufig resultierenden unbekannten Baukultur werden mehr denn je Prozessteuerung und Neuprozess-Entwicklung wichtig. Doch wer definiert solche Bauprozesse? Wo werden die unüberschaubaren technologischen Optionen zu einer Gesamtqualität gebündelt, strukturiert, in die Wertschöpfungskette Bau integriert? Und wo liegen die Vorteile, aber auch die Risiken einer digitalisierten Planungs-, Bau- und BetreiberKette? Das sind aktuell die Fragen, auf die Antworten gefunden werden müssen.

Das Energiesystem 2050 hat keinen Platz für Öl- und Gasheizungen

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Das Herforder Bauforum OWL stellt sich diesen Herausforderungen und beschäftigt sich mit den Themen Building Information Modelling (BIM) – Digitales Planen, Bauen und Betreiben sowie Gebäudeleittechnik und Gebäudeautomation. Ein Höhepunkt der Veranstaltung dürfte die Vorstellung des neuen Projektes „Klimaschutz, Energie und Bauen im Industrie 4.0-Umfeld“ sein. „Ziel ist es, die Chancen und Möglichkeiten zu beleuchten, die sich für die Akteure in der Baubranche durch die Digitalisierung bieten. Im Fokus stehen folgende Fragen: Welche neuen Produkte, Werkzeuge und Geschäftsmodelle gibt es? Welche Marktveränderungen kommen auf uns zu? Mit unseren Partnern, Ausstellern und Teilnehmern wol-

len wir gemeinsam Antworten auf diese Fragen erarbeiten“, beschreibt Klaus Meyer, Veranstalter und Geschäftsführer Energie Impuls OWL, die Intention. (Siehe Beitrag S. 25.) Im sogenannten dezentralen Energie 4.0-Labor eröffnen außerdem verschiedene Workshops einen Zugang zu den aktuellen The-

» Chancen der digitalen Transformation für die Baubranche: Welche Produkte und Werkzeuge bietet der Markt bereits? Foto: © Gina Sanders / Fotolia.com « men Marktveränderungen durch 4.0, Produkte und Dienstleistungen 4.0 sowie Tools 4.0. Hier werden die Fragen diskutiert: Welche digitalen Tools werden der Baubranche bereits bereitgestellt? Welche Software ist gewünscht und wie praxistauglich ist BIM? Der Schwerpunkt Energie 4.0. beschäftigt sich mit den Fragen „Wie kann Energieflexibilität schon heute realisiert werden? Welche Technologien sind am Markt und welche Transformationsprozesse gibt es? n

KONTEXT Das 12. Herforder Bauforum OWL findet am 7. Oktober in Kooperation mit der Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford e.V. im Kreishaus Herford statt. Neben verschiedenen Workshops zeigen Aussteller und Sponsoren innovative Produkte und Dienstleistungen. n Weitere Informationen: www.energie-impuls-owl.de


■ Bauen

Klimaschutz, Energie und Bauen im Industrie 4.0-Umfeld

Kompetenzen zusammenführen OWL hat herausragende Rahmenbedingungen und Fähigkeiten für die Schaffung eines integrierten Energiekonzeptes. Das Projekt „Klimaschutz, Energie und Bauen im Industrie 4.0-Umfeld“ ist Teil eines integrierten Handlungskonzeptes OWL 4.0.

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it den Projekten des Technologienetzwerks it's OWL wird bereits seit 2012 Pionierarbeit im Bereich Industrie 4.0 geleistet. Dadurch hat die Region ausgewiesene Kompetenzen erlangt, die in der Politik und der Fachwelt bundesweit höchste Anerkennung finden. In weiteren Anwendungsfeldern ist die digitale Transformation noch wenig angekommen. Das soll das integrierte Handlungskonzept OWL 4.0 nun ändern: Ein aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördertes Bündel von zehn Projekten soll mit rund 150 beteiligten regionalen Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft die Auseinandersetzung mit dem Thema Digitalisierung interdisziplinär vorantreiben. Das Projekt „Klimaschutz, Energie und Bauen im Industrie 4.0-Umfeld“ ist eines dieser geförderten Projekte und vor dem Hintergrund einer künftigen Energieversorgung aus dezentralen, erneuerbaren Ressourcen zu sehen. „Ziel muss es sein, das damit einhergehende volatile Energieangebot mit der Energienachfrage zu einem flexiblen, intelligenten System zu vernetzen, das zugleich Versorgungssicherheit und Kosten beherrschen kann. „Dazu müssen energierelevante Komponenten auf Verbraucherseite flexibilitätsfähig werden, um zeitliche Lastverschiebepotenziale zu realisieren. Dies betrifft die Energieverbraucher Wohngebäude, Haushalte und Zweckgebäude ebenso wie produzierende Industrie mit ihren Maschinen und Verfahren, Gewerbe, Dienstleistungen und Handwerk“, beschreibt Klaus Meyer, Geschäftsführer Energie Impuls OWL.

In OWL ist schon Realität, was für ähnliche Industrieregionen erst Zukunftsszenario ist. Mit 30 Prozent der in NRW installierten Windkraftleistung und deren Wachstumsrate liege OWL bereits jetzt um mehr als das Doppelte über dem Bundes- und mehr als das Dreifache über dem Landeswachstum. Klaus Meyer: „Bis zu 40 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien werden im OWL-Stromnetz bereits sicher organisiert. So ist in OWL schon Realität, was für ähnliche Industrieregionen erst Zukunftsszenario ist.“ Damit habe die Region als Industriestandort für diese Aufgabenstellung nicht nur herausragende Rahmenbedingungen, sondern sei durch den Spitzencluster Industrie 4.0 ganz besonders befähigt, mit Digitalisierung, Selbstoptimierung, Big Data, Adaptivität und Robustheit die notwendigen Einzelkomponenten zu entwickeln, den Strom- mit dem Wärme- und Mobilitätsmarkt zu verbinden und zu einem integrierten Konzept zusammenzuführen. Zusammen mit den Projektpartnern Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Fachhochschule Bielefeld, InteG e.V. und KlimaWoche Bielefeld e.V. entwickelt das Kompetenznetzwerk Energie Impuls OWL e.V. ein dezentrales Energie 4.0-Labor OWL. In diesem neuen trans- und interdisziplinären Kompetenznetzwerk entwickeln Wissenschaft, Unternehmen und Bürgergesellschaft die heute im Einzelnen noch abstrakt erscheinenden Lösungen im Gesamtzusammenhang. Die Integration von Best Practice-Projekten erweitert den Ansatz erheblich. Das gibt die notwendigen Voraussetzungen für eine gesteigerte Interdisziplinarität sowie die dringend notwendige Einbindung der Zivilgesellschaft in die Forschungsansätze. „Im Kontext der digitalen Transformation und bezogen auf Klimaschutz, Energie und Bauen wollen wir Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft in Kompetenznetzwerken zusammenführen, für eine Stärkung der Anwendungsorientierung von Hochschulen sorgen und die Voraussetzung für die Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen schaffen“, fasst Klaus Meyer die Intention des aktuellen Projektes zusammen. n

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■ Bauindustrie

Gebäudetechnik

Mehr Effizienz durch integrale Planung

Die Ottensmeier Ingenieure GmbH, Spezialist für Gebäudetechnik, setzt auf die Digitalisierung in der integralen Planung und hat bereits verschiedene Projekte erfolgreich durchgeführt.

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ir freuen uns auf das diesjährige Herforder Bauforum, in dessen Mittelpunkt die Auftaktveranstaltung des neuen Projektes „Klimaschutz, Energie und Bauen 4.0“ steht“, sagt ClausHermann Ottensmeier. Der Geschäftsführer der Ottensmeier Ingenieure mit Sitz in Paderborn ist seit Jahren auf der von Energie Impuls initiierten Veranstaltung präsent und sieht hier eine ideale Möglichkeit, die Chancen und Möglichkeiten vorzustellen, die sich für ihn als Akteur in der Integralen Planung durch die Digitalisierung bieten. Wie Bauen 4.0 in der Praxis aussehen kann, zeigen zwei Projekte, bei denen Ottensmeier Ingenieure eine Revitalisierung bestehender Technikzentralen in einem Maschinenbaubetrieb und einem Krankenhaus vorgenommen haben. „Die besondere Herausforderung bei der Sanierung der Heizzentrale bestand darin, in der im Bestand vorhandenen Energiezentrale auf dem ursprünglichen Aufstellungsplatz von zwei Großkesseln nun drei Spezialkessel mit Abgas-Wärmerückgewinnung und ein BHKW für die Grundlastversorgung nebst hydraulischer Weiche/Pufferspeicher, etc. aufzubauen“, beschreibt Ottensmeier die komplexe Situation. Dabei sei es extrem wichtig gewesen, mit echten Abmessungen im Maßstab 1:1 mit realen Bauteilen der Hersteller arbeiten zu können. Nur durch diese exakte Planung schaffte es das Team, alle Aufstellplätze optimal zu belegen und alle notwendigen Trassenführun-

» 3D-Visualisierung der neuen Kesselanalge « 26

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gen unter Beachtung der erforderlichen Komponenten baureif zu konzipieren. Ottensmeier: „Mit der hier umgesetzten BIMkonformen Arbeitsweise wurde die Grundlage für das zukünftige Computer-Aided Facility Management-(CAFM) System gelegt. Bei der Umsetzung der zentralen Sanierung im Krankenhausbereich, die im laufenden Betrieb erfolgte, wurde eine zentrale Wärmerückgewinnung, ergänzend zum Austausch der einzelnen Raumlufttechnik-Anlagen (RLT) nachgerüstet.“ Um einen reibungslosen Ablauf der späteren Baumaßnahme sicherzustellen, haben die Spezialisten virtuell jede einzelne Komponente der RLT-Anlagen sowie des WRGSystems hinsichtlich ihrer Größe explizit geprüft, so dass man den gesamten Transport- und Einbauprozess der Bauteile im Vorfeld „durchspielen“ konnte.

Sanierung der Heizzentrale im Maschinenbaubetrieb In einem Maschinenbauunternehmen übernahmen die Ingenieure die Revitalisierung des Heizwerks mit einer Bestandsleistung von zehn Megawatt, den Neuaufbau von dreimal zwei Megawatt, plus Abgaswärmetauscher, Einbindung eines BKHWs und Erstellung einer neuen Kaminanlage. Dazu erfolgte zunächst die digitale Aufmessung der an der Örtlichkeit gegebenen Raumverhältnisse. Daraufhin erfolgte eine Neuplanung im 3D-Verfahren mit realen Abmessungen der Einbaukomponenten Kessel, Brenner, hydraulische Weiche BHKW etc. „Unsere Software erlaubt es, neben der 3DVisualisierung auch die Isolierung der Rohrleitungen bzw. der Behälter darzustellen, um so den wirklichen Platzbedarf zu überprüfen. Außerdem ist sie in der Lage, Schnittlisten für die Rohrvorfertigung zu generieren. In der komplexen Mess-, Steuer- und Regelungstechnik arbeiten wir mit Programmtools, mit deren Hilfe wir auf Basis von Schemata Datenpunktlisten generieren und so eine fabrikats- und herstellerneutrale Leistungsbeschreibung, auf Baugruppen reduziert,

erstellen können“, nennt der Ingenieur weitere Vorteile.

Revitalisierung der im Bestand vorhandenen Raumluft-Anlagen Im Zuge der Bestandserhaltung in einem Krankenhaus führte das Team eine umfangreiche Bestandsaufnahme der Be- und Entlüftungsanlagen sowie der Mess-, Steuerund Regelungstechnik durch. Die Planung der Revitalisierung der Raumluft-Zentralen wurde bei laufendem Betrieb konzipiert und in einer 3D-Modulierung der Austausch der Einzelkomponenten planungstechnisch und logistisch erarbeitet. Zusätzlich erfolgte die Konzeption einer komplexen Wärmerückgewinnung nach dem energieeffizienten SEW-System für sämtliche in den Zentralen zum Austausch anstehenden RLT-Anlagen.

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In einer 3D-Modulierung wurde der Austausch der Einzelkomponenten planungstechnisch und logistisch erarbeitet. Grafiken: Ottensmeier

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Aktuell führen die Ingenieure die Projektierung und technische Projektsteuerung weiterer Baumaßnahmen am Standort unter Einbeziehung der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik durch. Ziel ist es, eine Aufschaltung über das BACnet-Protokoll mit Einbindung in die bestehende Gebäudeleittechnik-/ Zentrale-Leittechnik-Infrastruktur sowie die Vorbereitung eines ComputerAided Facility Management (CAFM)-Systems durchzuführen. n

■ Weitere Informationen: www.oi-tga.de


■ Bauindustrie – Portrait

AirportPark FMO

Logistik und Gewerbe in bester Lage im Münsterland Neues Planungsrecht für 110.000 m² Logistikgrundstücke

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wischen Münster und Osnabrück, direkt an der A1 HamburgKöln und vor dem Flughafen, bietet der AirportPark FMO expandierenden Logistik- und Gewerbeunternehmen auf insgesamt rund 200 Hektar beste Standortbedingungen. Aufgrund der regen Nachfrage von Logistikern sind seit Kurzem rund 110.000 m² Bauland für die Logistikbranche neu im Angebot.

» Neues Planungsrecht für Gewerbe und Logistik auf vier Teilgrundstücken von insgesamt ca. 110.000 m² Größe. Grafik u. Foto: AirportPark FMO GmbH. « Regio-Logistik hat Betrieb aufgenommen Direkt vor dem Werk von Schumacher Packaging hat die Regio-Logistik Deutschland GmbH & Co. KG ihren neuen Hauptsitz gebaut. Nach der Region Münster/Osnabrück beabsichtigt der PaketexpressDienstleister mit Partnern zusätzliche Regionen in Deutschland mit dem Konzept „Same Day Delivery“ zu erschließen. Für Regio-Logistik ist der AirportPark FMO hierfür der ideale Expansionsstandort.

fläche. Das intelligente gebäudetechnische Konzept kühlt die kompletten Büroräume über eine Betonkernaktivierung – inklusive Einzelraumregelung. Zudem ist die Decke für die Grundheizung des Gebäudes zuständig. Ferner wird in der Halle eine besondere Industriefußbodenheizung installiert. Mit der im AirportPark FMO zusätzlich angebotenen Fernwärmeversorgung eines benachbarten Biomasseheizkraftwerkes werden sowohl für den Investor als auch für die Nutzer » Udo Schröer, Geschäftsführer lukrative wirtschaftliche Vorteile AirportPark FMO GmbH. « geschaffen. Überzeugendes Standortpaket • Direkter Autobahnanschluss an die A1 Hamburg-Köln • Linienflugverkehr an die Drehkreuze Frankfurt, München und Istanbul • 24/7-Betrieb • Effiziente Grundstückszuschnitte mit Erweiterungsoption • Leistungsstarker Breitbandanschluss via Glasfaser • Lukrative Fernwärmeversorgung zusätzlich zum Gasanschluss • Kosten sparende Versickerung des Regenwassers • LED-Straßenbeleuchtung

■ www.airportparkfmo.de Schumacher Packaging plant zweiten Bauabschnitt Der fränkische Verpackungshersteller Schumacher Packaging hat im AirportPark FMO bereits über 50 Mio. Euro investiert und mehr als 120 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Schumacher Group sieht in der optimalen Infrastruktur direkt an der A1 und am Flughafen beste Voraussetzungen für den weiteren Ausbau der europäischen Präsenz in Märkten wie den Niederlanden, Belgien und den skandinavischen Ländern. Schumacher plant bereits den zweiten Bauabschnitt für weitere 80 Arbeitsplätze auf dem über 100.000 m² großen Grundstück. Dream Tec baut attraktiven Büro- und Hallenkomplex Der Immobilienentwickler Dream Tec errichtet zurzeit ein innovatives Büro- und Lagergebäude mit 650 m² Büro- und 1.350 m² Hallen1.+ 2. Neuer Büro- und Hallenkomplex der Firma Dream Tec GmbH im Bau. Foto: AirportPark FMO GmbH. Animation: ©plan.werk / Gesellschaft für Architektur und Städtebau mbH, Münster. 3. Der Neubau von Regio-Logistik vor dem Werk von Schumacher Packaging; rechts das Projekt von Dream Tec. Foto: AirportPark FMO GmbH.

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■ Bauindustrie

Baukonzepte in Modulbauweise

Flexibel, anpassungsfähig und nachhaltig Zu wenige Kita-Plätze für die Betreuung des Nachwuchses, fehlender Wohnraum für Flüchtlinge: Themen, die uns seit Langem beschäftigen und die nach schnellem Handeln verlangen. Auf diese aktuellen Bedarfe hat die MBN Bau AG mit schnell realisierbaren modularen Konzepten reagiert.

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konzept zur Erstellung von zeitgemäßen Kindertagesstätten entwickelt hatte. „Unser Kompetenzteam hat, aufbauend auf seinem umfangreichen Erfahrungsschatz, eine Modulbauweise erarbeitet, bei der Bauherr und Nutzer die Einrichtung im Baukastenprinzip mit kompetenter Beratung nach individuellen Wünschen und Anforderungen selber zusammenstellen“, beschreibt Rainer Elsner, Projektleiter der MBN Bau AG, die zukunftsweisende Idee. Neben der kurzen Bauzeit von sieben Monaten punktet das Konzept mit weiteren Vorteilen. 1 Insbesondere aus energetischer Sicht werden hier Zeichen gesetzt. Die in Holzrahmenbauweise errichtete Immobilie erreicht den Passivhausstandard und benötigt weniger als 15 KWh/ m²a. Je nach Standort wird der Restenergiebedarf mit Fernwär2 me, Nahwärme oder Gasbrennwertthermen in Kombination 1. Kindertagesstätte in Modulbauweise: Das Gebäude überzeugt nicht nur aus energetischer Sicht. mit Solarthermie ge2. Flüchtlingsunterkunft: Das modulare Baukonzept schafft schnell menschenneriert. würdigen und günstigen Wohnraum. Fotos: MBN Bau AG Durch das Baukastensystem ist das Gebäude nachhaltig konzipiert, so dass es gesstätten nach Systembauweise schlüsauch bei Entwicklungsbedarf neuen Anforselfertig realisiert. derungen angepasst werden kann. Der SysImpulsgeber für die zukunftsweisende Idee tembau kann nach 25 Jahren umgebaut war die BGW Bielefelder Gemeinnützige und umgenutzt werden. Wohnungsbaugesellschaft mbH, die ange„Denkbar ist, das Gebäude in Wohn-, Bürosichts des hohen Bedarfs am Ausbau und und Gewerberaum umzubauen. Die hochder Qualitätsverbesserung des Angebots effiziente Gebäudehülle und ein Großteil an Einrichtungen für Kinder ein Modulbauarbenfroh und in leuchtenden Farben sind sie ein wahrer Eyecatcher im Straßenbild in der Region: Die kompakten und prägnanten Gebäude sehen jedoch nicht nur optisch hervorragend aus, auch im Inneren steckt jede Menge Know-how. Die MBN Bau AG mit Stammsitz in Georgsmarienhütte hat diese Kinderta-

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der tragenden Wände können erhalten bleiben, und auch eine Anpassung der Gebäudetechnik ist möglich, so dass der Bauherr eine hohe Zukunftssicherheit hat“, sagt Rainer Elsner.

Flexible Unterkünfte nicht nur für Flüchtlinge Auf das akute Problem, kurzfristig Wohnraum für Flüchtlinge zu schaffen, hat der Bauspezialist ebenfalls mit der Entwicklung eines modularen Konzeptes reagiert. „Wir sind in der Lage, günstige und würdevolle Unterkünfte innerhalb von fünf Monaten zu schaffen. Wobei jedes Gebäude individuell aus drei verschiedenen Modulen zusammengesetzt werden kann“, so Rainer Elsner. Mit ihren vielfältigen Möglichkeiten zur unkomplizierten Modifikation sind sie auf einen langfristigen wirtschaftlichen Betrieb für unterschiedliche Nutzungen ausgerichtet, von der Erstaufnahme über das temporäre Wohnen für Flüchtlinge bis hin zum sozialen Wohnen“, beschreibt Rainer Elsner das Konzept. Verändert sich die Nutzung, so passt sich das Gebäude dank seiner Flexibilität an und schafft kurzfristig neuen Wohn- oder Arbeitsraum. Innerhalb von 14 Monaten hat die MBN Bau AG bereits 13 Kindertagesstätten in Systembauweise im Raum Bielefeld, Bochum und Gütersloh fertiggestellt. Derzeit wird eine weitere Kindertagesstätte in vorbezeichneter Modulbauweise in Hannover realisiert. Darüber hinaus erstellt MBN aktuell unter dem Motto „Wohnen für Alle“ zwei Modulbau-Wohnprojekte für Flüchtlinge und Menschen mit geringem Einkommen in Bielefeld. n n Weitere Informationen: www.mbn.de


■ Bauindustrie

Gewerbe- und Wohnungsbau

Natürlich mit Holz Welche Bauweise ist die effektivste und nachhaltigste? Der Markt bietet viele Lösungen: Der Baustoff Holz gewinnt immer mehr Anhänger.

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ie Diskussionen sind bekannt: Sollen angesichts des gesteigerten Bedarfs an Wohnungen, die Bauvorschriften gelockert werden sollten? Die Anforderungen in Deutschland sind hoch. „Mit Blick auf unser Klima und die Erwärmung der Welt, sollten wir die erreichten energetischen Standards unserer Neubauten keinesfalls reduzieren“, sagt Dipl.-Ing. Peter Brendel vom Bauspezialisten Meisterstück-HAUS. Das in Hameln ansässige Unternehmen beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Holzbauweise im Gewerbe- und Wohnungsbau. Da die energetischen Ziele eines Gebäudes mit der Gebäudehülle und der verbauten Technik erreicht würden, könne man darüber nachdenken, was letztendlich effektiver sei. Doch diese Frage lasse sich leicht beantworten, denn eine Gebäudehülle halte im Gegensatz zur verbauten Technik in der Regel ein Gebäudeleben lang, gibt Peter Brendel zu bedenken. Fakt ist, die Technik wird im Lebenszyklus eines Gebäudes mehrmals erneuert, was die Fragen zur Effizienz und der Rentabilität schnell zu Gunsten der Gebäudehülle beantwortet. Bei der Frage der Materialwahl setzen Investoren immer öfter auf die Holzbauweise, um von den zahlreichen Vorteilen, die der Rohstoff Holz bietet, zu profitieren. Die idealen Dämmeigenschaften stellen einen Pluspunkt dar. „Bei der Holzbauweise wird ein Großteil der Gebäudedämmung, praktisch ohne Mehraufwand, zwischen die Tragkonstruktionen aus Holz eingelegt. Die im Holzbau üblichen Dämmstandards, die häufig um mehr als 50 Prozent besser sind als von der aktuellen Energieeinsparverordnung gefordert, sind die Grund-

» Bauen mit Holz: Musterhaus in der Ausstellung „Eigenheim und Garten“ Fellbach GmbH & Co. KG. Foto: Meisterstück-HAUS « lage für geringste Heiz- oder Kühlungskosten“, beschreibt Peter Brendel die Vorteile. Selbst bei Gewerbebauten mit hohen Ansprüchen an den Komfort, sei es meist möglich, auf eine Kühlung vollständig zu verzichten. Die geringen, noch erforderlichen Heizungsaufwendungen in der Nutzung seien kaum relevant. Neben der Effizienz der Holzbauweise kommt der Nachhaltigkeit eine ebenso große Bedeutung zu. Immer mehr Unternehmen setzen auf eine nachhaltige Unternehmensphilosophie, die sie auch beim Bau ihres Gebäudes – für die Öffentlichkeit sichtbar – dokumentieren. n

KONTEXT Das im Jahr 1903 gegründete Unternehmen Meisterstück-HAUS mit Sitz in Hameln konnte in den mehr als 113 Jahren Marktpräsenz zahlreiche technische und marktspezifische Innovationen entwickeln. Der Rohstoff Holz ist von Beginn an das bevorzugte Baumaterial und das aus gutem Grund: Erstens benötigt Holz nur relativ wenig Energie für seine Bearbeitung, zweitens verbessern seine bauphysikalischen Eigenschaften die Wärmedämmung von Gebäuden und sparen Heizenergie, und drittens speichern Baustoffe aus Holz dauerhaft CO2. n Weitere Informationen: www.meisterstueck.de

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Brandschutz

Oftmals nur ein notwendiges Übel

© hxdbzxy/123rf.com

Pro Jahr wird in Deutschland ein volkswirtschaftliches Vermögen von mehreren Milliarden Euro durch Feuer vernichtet. Jeder dritte Brand in der Industrie führt zu Sachschäden von mehr als 500.000 Euro. Dennoch investieren viele Firmen gerade nur so viel in den Brandschutz, wie unbedingt erforderlich ist.

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ie Spätfolgen eines Brandes werden oft unterschätzt. Diese führen jedoch nicht selten zum Existenzverlust. Eine Insolvenz ist dabei weniger auf unzureichende Versicherungsleistungen zurückzuführen; so ersetzt die Feuerversicherung den Schaden an Gebäuden und Maschinen, während fortlaufende Kosten und entgangene Gewinne durch eine Betriebsunterbrechungsversicherung abgedeckt sind. Ob jedoch Kunden

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und Mitarbeiter nach Behebung des Schadens und einer Wiederaufnahme des Betriebes zurückkehren, ist fraglich. Durch konsequenten und vorbeugenden Brandschutz könnten viele dieser Probleme vermieden werden. Grundsätzlich gilt: Ein entstehender Brand lässt sich mit einem Feuerlöscher fast immer gezielt löschen. Vorausgesetzt, die Geräte werden regelmäßig, mindestens jedoch alle zwei Jahre, sachkundig geprüft – und die Mitarbeiter wissen, wo der nächste Feuerlöscher hängt und wie man ihn bedient. Das Wissen um die richtige Vorgehensweise im Brandfall ist entscheidend, um Gefahren so gering wie möglich zu halten. Das verlangt regelmäßige Weiterbildung, da sich gesetzliche Regelungen immer wieder verändern. Vor diesem Hintergrund ist der vier-

te Ostwestfälische Brandschutztag zu sehen, dessen Ziel es ist, praxisorientiert und neutral über das Thema Brandschutz zu informieren. „Unser Anliegen ist es, Unternehmer für die Problematik zu sensibilisieren und auf die Wichtigkeit eines effektiven Brandschutzes hinzuweisen“, sagt Veranstalter Klaus Meding. (Siehe auch Interview auf S. 49) Der vierte Ostwestfälische Brandschutztag findet am 19. Oktober im Messezentrum Bad Salzuflen statt. Der Messeveranstalter bietet für Aussteller und Besucher ein Full-Service-Konzept an. Für diejenigen, die sich vor Messebeginn mit einem Aussteller-Code registrieren, sind Catering, Eintritt und Parken kostenlos. n n Weitere Informationen: www.owl-brandschutztag.de

32805 Horn-Bad Meinberg Tel.: 05234-820948 Fax.: 05234-820959 www.wb-brandschutz.de info@wb-brandschutz.de

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Kongress- und Vortragsprogramm 09.00 bis 09.15 Uhr: 09.15 bis 09.50 Uhr: 10.00 bis 10.35 Uhr: 11.00 bis 11.35 Uhr: 11.45 bis 12.20 Uhr: 13.30 bis 14.00 Uhr: 14.10 bis 14.45 Uhr: 15.10 bis 15.35 Uhr: 15.45 bis 16.30 Uhr:

Begrüßung der Gäste und Aussteller durch Landrat Axel Lehmann Warmrauchversuche, Oliver Krüger, TÜV Rheinland Damit der Funke nicht die Initiative ergreift, GreCon, N.N. Brandschutznormen bei Objektmöbeln, Kai Rudolphy (SMV Sitz + Objektmöbel) Ihre Brandmeldeanlage wird produktiver – Alarmierungs- und Wartungsunterstützung, Jürgen Vogel, Schraner Brandschutz rechtssicher dokumentieren, KEVOX, N.N. Neue Normen für die Bemessung im Brandfall, Prof. Jens-Uwe Schulz, Hochschule Ostwestfalen-Lippe Ausbildung von Brandschutzhelfern und Brandschutzbeauftragten nach DGUV, Andreas Krieger, DGUV EVALARM - mobiles Notfallmanagement, ein Dialog zwischen Feuerwehr und Hersteller; Ulrich Strecker, Feuerwehr Rheda-Wiedenbrück, und Dennis Jung, Groupkom

n Das komplette Programm und Ausstellerverzeichnis: www.brandschutztag-owl.de

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■ Brandschutztag

Interview zum Ostwestfälischen Brandschutztag

„Die Messe leistet einen großen Beitrag zur Fortbildung vor Ort“ Die vierte Fire Protect, der Ostwestfälische Brandschutztag, am 19. Oktober im Messezentrum Bad Salzuflen, wird mit einigen Neuheiten im Brandschutz aufwarten. Highlights sind erstmals auch im Außenbereich geplant. Veranstalter Klaus Meding über das Konzept und zukünftige Ziele.

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err Meding, pro Jahr wird allein in Deutschland ein volkswirtschaftliches Vermögen von mehreren Milliarden Euro durch Feuer vernichtet. Dennoch investieren viele Unternehmen gerade nur so viel in den Brandschutz, wie unbedingt erforderlich ist. Wo liegen hauptsächlich die Defizite im betrieblichen Brandschutz? Klaus Meding: Brandschutz ist erst einmal grundsätzlich für jeden Unternehmer ein notwendiges Übel, mit dem man eben kein Geld verdienen kann. Beim anlagentechnischen und baulichen Brandschutz wird leider immer noch zu wenig hingeschaut. Da verwundert es wenig, dass hier nur solche Maßnahmen ergriffen werden, die unbedingt erforderlich sind. Und das oftmals auch nur dann, wenn Strafen angekündigt werden oder sogar die Schließung droht.

Die größten Defizite liegen jedoch im organisatorischen Brandschutz. Ein besorgniserregendes Bild zeichnet sich in vielen Betrieben beim Blick auf die Schulung der Mitarbeiter zum Thema „Verhalten im Brandfall“ ab. Dabei ist jeder Unternehmer nach der Arbeitsstättenrichtlinie verpflichtet, egal wie viele Beschäftigte er hat, mindestens einmal im Jahr diese Schulung durchzuführen. Gerade kleine Betriebe, wie Arztpraxen, Sonnenstudios, Friseure, Imbissbetriebe usw. führen solche Schulungen häufig aus Unwissenheit nicht durch. In diesem Jahr veranstalten Sie zum vierten Mal die Fire Protect, den Ostwestfälischen Brandschutztag. Welche Zielgruppe sprechen Sie an und welchen konkreten Nutzen gibt es für die Besucher?

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Klaus Meding: Heute ist es immer wichtiger, die neuesten Vorschriften und Normen im Brandschutz zu kennen, weil Änderungen oder Anpassungen sehr häufig erfolgen. Deshalb müssen sich nicht nur Unternehmer, sondern auch Planer, Ingenieure, Architekten und Bauämter regelmäßig fortbilden. Fakt ist jedoch, dass Mitarbeiter für die Teilnahme an Weiterbildungen immer seltener freigestellt werden. Deshalb leistet diese Messe einen großen Beitrag zur Fortbildung vor Ort. Lange Anreisen, Übernachtungen und Reisekosten entfallen. Die Besucher haben hier die Möglichkeit, sich mit den Ausstellern auszutauschen und neue Produkte kennenzulernen. Stichwort Aussteller: Woher kommen die Unternehmen und welche Neuheiten und Produkte werden sie präsentieren? Klaus Meding: Da es sich nicht um eine regionale Messe handelt, kommen die Aussteller aus dem gesamten Bundesgebiet und aus Österreich. Die Ende September stattfindende größte Sicherheitsmesse in Essen nehmen wir zum Anlass, die Neuheiten auch bei uns vorzustellen. Die Firma FEUMAT zum Beispiel ist mit einer Brandsimulationsanlage vor Ort. Der Anhänger hat aufgeklappt eine Fläche von über 20 Quadratmetern. In dem Anhänger gibt es eine Brandmeldeanlage, eine

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Wir haben Montag-Freitag von 8:00 - 17:00 Uhr sowie Samstag nach Terminabsprache für Sie geöffnet.

Brandstelle, eine Feststellanlage und eine Dachkuppel für den Rauchabzug. Die Firma Labor Strauss zeigt eine App, über die man eine Brandmeldeanlage per Fernabfrage bedienen kann. Im Außenbereich wird die Firma Koppenhagen mit der Cobra Feuerlöschlanze Vorführungen durchführen. Mit der Lanze werden Löcher in Betonwände, Fenster oder Stahltüren gebohrt und anschließend wird mit Wassernebel gelöscht. Videovorträge am Stand des Unternehmens erläutern diese einzigartige Produktentwicklung und deren Ar- » Veranstalter Klaus Meding hat Ausbeitsweise. Das Innenministerium steller aus dem gesamten BundesgeNRW prüft derzeit auch den Ein- biet und Österreich für eine Teilnahme gewinnen können. « satz der Feuerlöschlanze auf einem Einsatzfahrzeug. Ein Highlight präsentiert auch die Firma STF, die eine unkaputtbare Dachkuppel vorstellt. Wer das nicht glauben möchte, kann an dem Objekt tätig werden und versuchen, es zu zerstören. Erfolgreiche „Zerstörer“ werden mit einem iPad belohnt. Eine besondere Fläche zur Präsentation haben wir den Verbänden zur Verfügung gestellt. Ein Blick auf das Kongressprogramm. Welche Themen stehen in diesem Jahr im Fokus? Klaus Meding: Auch in diesem Jahr haben wir wieder einen Fachkongress mit namhaften Referenten. Die Themen stammen, wie gehabt, zur Hälfte aus dem Normenwesen und zur anderen Hälfte aus dem Produktbereich. Nach der Begrüßung der Aussteller und Gäste durch Landrat Dr. Axel Lehmann, folgen die Vorträge, wie Technische Prüferordnung NRW (TÜV Rheinland), Funkenlöschanlagen (GreCon), Brandschutznormen bei Objektmöbeln, Neue Normen für die Bemessung im Brandfall (Hochschule Ostwestfalen-Lippe) etc.. Besonders interessant wird ein Dialog zwischen der Feuerwehr Rheda-Wiedenbrück und dem Hersteller eines Katastrophenmanagementsystems sein. Das System ist bereits eingeführt und die Feuerwehr berichtet von ihren Erfahrungen. Entgegen anderen Veranstaltungen ist die Teilnahme am Fachkongress für alle Besucher der Messe kostenlos. Wie sieht Ihre Planung für die nächsten Jahre aus? Was sind Ihre Wünsche? Klaus Meding: Im nächsten Jahr wird die Messe am 18. Oktober stattfinden. Da ich die Veranstaltung zur größten Fachmesse im Norden ausbauen möchte, hoffe ich auf weiteren guten Zuspruch der Hersteller und Besucher. Natürlich werden wir versuchen, noch weitere Verbände für die Teilnahme an der Messe zu gewinnen und sie in das Veranstaltungskonzept zu integrieren. In diesem Jahr ist es uns gelungen, die Regionaltagung eines Ausstellers im Rahmen der Messe stattfinden zu lassen. Langfristiges Ziel ist es, etwa 150 Aussteller zur Teilnahme zu gewinnen. Dann wird sich auch die Veranstaltungsdauer auf zwei Tage erstrecken. n


Feuerlöschlanze bohrt durch Beton

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ine Besonderheit auf dem Außengelände ist der Einsatz des sogenannten Cobra-Löschsystems, das von der Firma Koppenhagen präsentiert wird. Hier kann man um 11, 13 und 15 Uhr erleben, wie mit der Feuerlöschlanze Löcher in Betonwände, Fenster oder Stahltüren gebohrt werden und anschließend mit Wassernebel der Brand gelöscht wird.

Schneidleistung durch drei Millimeter Baustahl innerhalb von fünf bis zehn Sekunden erreicht, um dann die kühlende Wirkung des Wassernebels zum Brandobjekt zu bringen. „Wir sind in der Lage, das Brandobjekt innerhalb von etwa 30 Sekunden von 700°C auf 70°C herunter zu kühlen“, beschreibt so Frank Koppenhagen. Der von zahlreichen die Feuerwehren im Inund Ausland und in der Industrie sehr viel Zuspruch erfährt. Die enorme Schnelligkeit und der hohe Löscherfolg seien überzeugend bei verschiedensten Brandszenarien. n www. koppenhagen.info Halle 22.1 | Stand 7

Smarte Funkrauchmeldesysteme

E Bei der aus Schweden stammenden Anlage handelt es sich um eine Rahmeneinheit mit zwei Benzin-Vergasermotoren, die zweimal 27 PS unter der Haube haben. „Durch den 80 Meter Schnellangriffsschlauch und einer Leistung von 250 bis 300 bar gelangen wir auch in die entfernteste Ecke eines Brandobjektes“, beschreibt Geschäftsführer Frank Koppenhaben die Innovation. Die Anlage verfügt über einen Wassertank mit einem Fassungsvolumen von 270 Litern und kann deshalb autark eingesetzt werden. Weitere Leistungsdaten, die aufhorchen lassen: Mit dem Cobra-Löschsystem wird eine

in internetbasiertes FunkrauchmeldeSystem präsentiert die Pyrexx GmbH, Spezialist für die Herstellung von Rauchwarnmeldern. Die bereits am Markt etablierten und bewährten PX-1C Funkrauchmelder hat der Dienstleister für die Wohnungswirtschaft nun zu einem smarten und zuverlässigen Funkrauchmelde-System erweitert. Das Prinzip ist einfach: Meldet ein Rauchwarnmelder einen Alarm, gelangt eine Meldung direkt auf das Smartphone, Tablet oder den Computer mit dem exakten Wohnungsstandort, der Temperatur sowie der Information, welches Zimmer betroffen ist. Ideale Einsatzorte sind nicht nur Mehrfamilienhäuser, sondern auch Wohnheime, Kitas oder Container-Beherbergungsstätten, in denen eine Brandmeldeanlage nicht obligatorisch ist. Für Großanwendungen lassen sich mehrere PX-iP Gateways miteinander

vernetzen. Die Pyrexx App unterstützt Dienstleister bei der Konfiguration. Erweiterbar ist das Funkrauchmelde-System mit dem Alarmrelais PX-AR, das drahtlos in eine PX-1C Funkgruppe integriert werden kann. Im Alarmfall steuert das PX-AR per Kabel exter-

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Höchste Sicherheit: Funkrauchmelde-Systeme lösen sekundenschnell einen Alarm aus, damit umgehend Hilfe möglich ist. Foto: Pyrexx

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ne Anwendungen, wie zum Beispiel akustische oder optische Signalgeber, Lüftungsanlagen, Rollladensysteme oder auch smarte Home-Automation-Systeme. In Verbindung mit einem Schalter lassen sich über das Alarmrelais die akustischen Alarme von vernetzten PX-1C Funkrauchmeldern auslösen. n www.pyrexx.com Halle 22.1 | Stand 28

Brand, Feuer, Rauch – Unterschätzte Gefahren

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rände und Feuer lassen sich nicht immer vermeiden. Um die Gefahren für den Menschen und die Kosten, die durch einen Brand entstehen können, zu reduzieren,

Kompetent und sicher im Brandschutz mit TÜV-zertifizierten Weiterbildungen Effektiver Brandschutz im Betrieb ist unerlässlich, denn im Brandfall entstehen hohe Kosten, denen man im Vorfeld entgegenwirken kann. Erhalten Sie in dem Lehrgang Betrieblicher Brandschutzbeauftragter (TÜV) in nur einer Woche das Fachwissen zum baulichen, technischen und organisatorischen Brandschutz, um die Aufgaben des Brandschutzbeauftragten im Betrieb übernehmen zu können. TÜV Rheinland Akademie Am Grauen Stein, 51105 Köln

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kann jedoch jeder präventiv aktiv werden. Vorhandene Immobilien und das darin enthaltene Hab und Gut lassen sich mechanisch und elektronisch sichern. Hierzu bieten sich beispielsweise Rauchmelder, Brand- und Alarmanlagen sowie Feuerschutztüren und -tresore an. Professionell geplant und instal-

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Einbruchschutz und Brandschutz in Kombination: Das Sichtel-Team Andreas Döpking, Sven Mantei und André Rutha (v.l.)

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liert, bieten solche Anlagen wirksamen Schutz gegen die Folgen von Brand, Feuer und Rauch. Das in Minden ansässige und bundesweit tätige Unternehmen SichTel ist seit 20 Jahren Anbieter innovativer Sicherheitslösungen für Privat- und Geschäftskunden. Auf dem Brandschutztag stellt der Sicherheitsspezialist diese Gefahren in den Fokus und zeigt u.a. die neueste Generation Feuerschutztresore der „PaperStar“-Baureihe des deutschen Premium-Herstellers Format. „Diese Serie bietet gleich doppelten Schutz“, so SichTel-Geschäftsführer Andreas Döpking. „Tresore müssen nicht nur hervorragenden Einbruchschutz bieten, sondern sollten die wertvollsten Dinge auch zuverlässig gegen Feuer, Rauch und auch Löschwasser schützen.“ Die Tresore der „PaperStar“-Baureihe eignen sich durch ihre Schutzklasse hervorragend für gewerbliche Anwendungen, bei denen z.B. Verträge, Geld und Urkunden vor Gefahren geschützt werden müssen.

it dem Auftrag ein Feuerwehr-Anzeigetableau (FAT) für die Branddirektion München zu entwickeln, begann die Unternehmensgeschichte der SCHRANERGruppe mit Sitz in Erlangen. Gründer Stefan Schraner erweiterte sein Angebotsspektrum um weitere zukunftsweisende Produkte und startete die Produktion eigener Feuerwehrschlüsseldepots. Motiviert, diese Produkte weiterzuentwickeln, entstand vor sechs Jahren mit Smartryx das erste mobile Feuerwehr-Anzeigetableau für Smartphone, Tablet und PC. Mobile Lösungen bieten zusätzliche Informationen zur schnellen Alarmorganisation, indem sie Beteiligten, auch aus der Ferne, schnellen Zugriff auf relevante Daten erlauben. Das Thema Alarmierung ist konstant im Fokus der Entwicklungstätigkeiten, um weitere Innovationen zu schaffen. Ergebnis dieses Engagements ist auch neue die Wartungsbox, eine mobile Lösung, die BMA-Alarme automatisch protokolliert. n www.schraner-rosin.de Halle 22.1 | Stand 12

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enn es um Brandschutz geht, ist die Watermann und Bischoff GmbH seit mehr als 20 Jahren ein kompetenter Partner. Auf dem Brandschutztag informieren die Sicherheitsspezialisten über die Themen baulicher und präventiver Brandschutz. Das durch den Bundesverband Sicherheitstechnik eV (BHE) zertifizierte Unternehmen ist Spezialist für Rauch- und Brandschutztüren,

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Unsere nächsten Termine: Ausbildung zur Fachkraft für Rauchwarnmelder nach DIN 14676 ab 6. September OWL-Brandschutztag am 19. Oktober Wir erstellen Feuerwehrpläne und Flucht-und Rettungswegpläne nach DIN

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■ Transport und Logistik

Interview zur Logistik 4.0

„Die Digitalisierung als Schlüssel für intelligenten Transport“ Fraunhofer-Forscher kümmern sich in vielfältigen Forschungs- und Industrieprojekten darum, die Chancen der vierten industriellen Revolution zu nutzen. Fraunhofer IML-Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen über die Bedeutung von Industrie 4.0 für den Bereich Logistik, Verkehr und Umwelt.

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err Professor Clausen, Digitalisierung und Industrie 4.0 sind in der öffentlichen Wahrnehmung stärker mit der Produktion als mit der Transportlogistik verbunden. Inwieweit ist die Entwicklung auch Thema im Bereich Logistik, Verkehr und Umwelt? Prof. Uwe Clausen: Die Digitalisierung betrifft alle Aspekte der Logistik. Wir können die Chancen auf Dauer nicht nutzen, wenn wir die Bereiche Produktion, Beschaffung und Distribution hinsichtlich der Informationsflüsse trennen. Wir müssen ganzheitlich denken und tun dies mit unseren Partnern in der Forschung wie Logistikpraxis zunehmend.

darum, dass wir in den Verkehrs- und Logistiksystemen die Voraussetzungen schaffen, durch Ortung und Identifikation, durch Sendungsverfolgung und Kommunikation entlang der gesamten Logistikkette noch schneller und sicherer auskunfts- und reaktionsfähig zu werden. Dabei ist oft nicht die Technik das Problem, sondern die Gestaltung von Prozessen und Services. Aber auch die Bedeutung von Daten und die Verantwortlichkeit für ihre Erfassung und Übermittlung sind zentrale Handlungsfelder. Verkürzt kann man sagen: Erst müssen Strukturen und Prozesse auf den Prüfstand, dann Hard- und Software.

Woran arbeiten Sie dabei konkret? Prof. Uwe Clausen: Unser Team in der Verkehrslogistik hat sich dem Motto „Smart Transportation Logistics“ verschrieben. Hier geht es

Wo wird die Digitalisierung Einzug in die Transportlogistik halten? Welche Anwendungsfelder sehen Sie konkret im Verkehr? Prof. Uwe Clausen: Wir bearbeiten drei Szenarien der Zukunft gerade

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■ Transport und Logistik

mit besonderer Priorität: das „Autonome Fahren“, „Smarte Transport Management Systeme“ (TMS) und den „Urban Data Space“. Mit letzterem wollen wir vor allem die Kooperation bei der Ver- und Entsorgung in Ballungsräumen durch effiziente Kommunikation besser unterstützen. Das ist wichtig, weil etwa in der City-Logistik bislang die Transaktionskosten oft zu hoch waren und die kooperative Nutzung von Flächen oder Fahrzeugen bisher zu oft daran gescheitert ist.

» Wir arbeiten daran, in den Verkehrs- und Logis-

tiksystemen die Voraussetzungen zu schaffen, durch Ortung und Identifikation, durch Sendungsverfolgung und Kommunikation entlang der gesamten Logistikkette noch schneller und sicherer auskunfts- und reaktionsfähig zu werden.

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Ob Pkw oder Lkw – „autonomes Fahren“ ist derzeit in aller Munde. Sie haben es bereits als ein Kernthema angesprochen. Wird denn der Verkehr in Zukunft ganz automatisiert ablaufen können? Prof. Uwe Clausen: Als Daimler den automatischen Truck im letzten Sommer in Magdeburg vorgestellt hat, war ich dabei und muss gestehen, ich war auch beeindruckt. Allerdings müssen wir bei aller Euphorie bedenken, dass es neben den offenen technischen Aspekten aktuell vor allem auch rechtlich viele noch nicht gelöste Fragen gibt. Technisch wird es beispielsweise insbesondere in den Bereichen der Infrastruktur spannend, die weniger gut gestaltet und markiert sind als eine Bundesautobahn. Rechtlich wird es unter anderem um politische Weichenstellungen, aber auch Versicherungen und Verantwortlichkeiten gehen. Dazu können wir zwischen Industrie, den Anwendern und der Politik natürlich als neutraler, wissenschaftlicher Partner vermitteln und haben uns auch mit anderen Instituten bei Fraunhofer dazu schon gemeinsam aufgestellt. Ich halte das automatisierte Fahren für einen „Mega-Trend“ mit einigen Herausforde-

» Ziel der Digitalisierung ist es, alle Prozesse der Logistik miteinander zu vernetzen. © Kseniia Badorina / 123rf.com « rungen und vielen spannenden Chancen sowohl im Bereich der Mobilität wie des Transports. Zu den Chancen gehören höhere Sicherheit und ein besserer Verkehrsfluss nicht nur auf der Straße, sondern beispielsweise auch auf der Schiene. Darüber hinaus forschen wir in unserem Hamburger Center für Maritime Logistik sogar daran, wie wir Schiffe autonom fahren lassen. „Ver- und Entsorgung“ sind zwei Seiten der Medaille Transportlogistik. Wie betrifft die Digitalisierung einen weiteren großen Aspekt Ihrer Arbeit - die Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft? Prof. Uwe Clausen: Manche wissen es nicht, aber Entsorger waren mit die ersten, die ihre Behälter mit RFID-Chips ertüchtigt haben. Hier forschen wir jetzt bereits an der nächsten Stufe: An die Sammelbehälter kommt noch mehr Intelligenz. In diesen Szenarien teilen die

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■ Transport und Logistik

spannende Konzepte sind Rohstoffbörsen, die Anbieter, d. h. Unternehmen mit „Entledigungswillen“ – etwa mit sortenreinen Fraktionen aus Kunststoff-Resten – und Nachfrager mit Bedarf an hochwertigen Kunststoffgranulaten zusammenbringen.

» Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen, Institutsleiter am Fraunhofer IML: „Wir können die Chancen auf Dauer nicht nutzen, wenn wir die einzelnen Bereiche hinsichtlich der Informationsflüsse trennen.“ Foto: IML « Behälter Füllgerade und Standzeiten mit, rufen Entsorgungsfahrzeuge entweder ganz autonom oder durch einfache Taster mit Sendefunktion. Zur Digitalisierung gehört dann auch, dass die Fakturierung und Abfallberichte automatisiert erstellt werden. Andere

Das klingt bereits sehr fortschrittlich und autonom. Was braucht es für den Weg in die digitale Kreislaufwirtschaft noch? Prof. Uwe Clausen: Wir brauchen mehr Wissen über Bauteile und Komponenten am Ende des wirtschaftlichen Lebens der Güter. Für neue Produkte müssen auch diese Daten verfügbar gemacht werden. Für gebrauchte, ältere Produkte helfen Röntgenanalysen dabei, zu identifizieren, ob und welche Schadstoffe enthalten sind und welche Wertstoffe (z. B. Seltene Erden) gewonnen werden können. Gute Logistik ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor dafür: Ob und wie diese Rückgewinnung wirtschaftlich überhaupt möglich ist, hängt von den Logistikkonzepten ab, die dahinterstehen. Und wenn es uns gelingt, die Digitalisierung für diese Logistik der Zukunft zu nutzen, dann profitieren alle Beteiligten davon und schützen dabei sogar die Umwelt – eine Win-Win-Situation im wahrsten Sinne des Wortes. Quelle: Logistik entdecken, Magazin des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik IML Dortmund, 2016 n

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■ Transport und Logistik

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RegioPort Minden

Ein neuer Hafen für die Region Die Hafenstadt Minden ist bereits heute ein wichtiger Logistikstandort. Mit der Inbetriebnahme des künftigen RegioPort wird die Bedeutung weiter steigen und eine neue Drehscheibe im Containerverkehr entstehen.

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chon der Standort ist ein Sahnestück: In direkter Lage zu den wichtigsten Ost-West-Verbindungen zwischen Ruhrgebiet und Berlin punktet er durch die Anbindung zum Mittellandkanal und zur Autobahn 2. Direkt in Minden befindet sich das Wasserstraßenkreuz, das den Kanal über die Weser führt. Da auch über die Schiene alle wichtigen Destinationen problemlos erreichbar sind, überrascht es nicht, dass die Hafenstadt als logistische Größe einen hohen Stellenwert genießt. Diese Entwicklung lässt sich eindrucksvoll am Containeraufkommen erkennen, deren Abwicklung über den Terminal im Industriehafen II erfolgt. Seit seiner Eröffnung in 2002 werden stetige Zuwächse im Umschlag verzeichnet – in den letzten Jahren regelmäßig im zweistelligen Prozentbereich.

Allerdings bedingt dieses Wachstum auch, dass die Kapazitäten nahezu ausgeschöpft sind. „Um weiterhin die Versorgung der Wirtschaft in Ostwestfalen und dem westlichen Niedersachsen zu gewährleisten, arbeiten wir aktuell an einem Ausbau der Umschlagkapazitäten“, sagt Joachim Schmidt, Geschäftsführer der Mindener Hafen GmbH. Deshalb entsteht direkt am Mittellandkanal ein neuer Hafen, der im Laufe der nächsten zwei Jahre den Betrieb aufnehmen soll. Der RegioPort wird, in Verbindung mit dem aktuellen Terminal, optimale Voraussetzungen schaffen, Container von der Straße auf die Wasserstraße oder die Bahn zu verlagern. Damit wird nicht nur die Straßenverkehrsinfrastruktur entlastet, sondern auch die Umweltbelastung reduziert.

Bereits seit langem werden attraktive intermodale Linienverkehre über Minden angeboten. Dazu gehören Verbindungen mit dem Binnenschiff nach Hamburg und Bremerhaven, die mehrmals in der Woche zur Verfügung stehen. Das gilt auch für die Bahn, über die der Terminal, neben Hamburg und Bremerhaven, zusätzlich an die Seehäfen in Wilhelmshaven, Rotterdam und Antwerpen (über Duisburg) angebunden ist. Im immer stärker wachsenden Segment der temperaturgeführten Containertransporte hat sich der Hafen ebenfalls etabliert. Deshalb wurden in der Vergangenheit Einheiten für die Temperaturregulierung durch den Aufbau von Stationen zur Stromversorgung geschaffen. Über diese Funktionalitäten verfügt auch

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■ Transport und Logistik

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der neue RegioPort, der zusätzlich noch weitere logistische Optimierungen ermöglicht. Bisher ist der Containerhafen in Minden nur für Schiffe mit einer Länge bis maximal 85 Metern zugänglich. Mit der Inbetriebnahme des RegioPort ergeben sich in Kooperation mit der neuen Schleuse in Minden zusätzliche Optionen. „Wir haben dann die Möglichkeit, Schiffe mit einer Länge von bis zu 135 Metern abzufertigen und so eine größere Anzahl an Containern mit einem Schiff zu transportieren. Daraus resultieren eine Optimierung der Wirtschaftlichkeit sowie eine Stärkung des Systems Wasserstraße/Hafen. Wir sind überzeugt, dass die Verkehrsverlagerung auf das Binnenschiff weiterhin steigt. Und davon profitiert letztendlich die Umwelt“, beschreibt der Geschäftsführer. Die Mindener Hafen GmbH erarbeitet und setzt zukunftsweisende Logistikkonzepte um, wie zum Beispiel die Schaffung von Ansiedlungsmöglichkeiten mit direkter Anbin-

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dung an den Hafen für die hafen- und containeraffine Nutzung. Die Mindener verfügen zudem über ein umfangreiches Netzwerk zu lokalen Akteuren und Logistikdienstleistern, um so weitere Dienstleistungen, wie die Be- und Entladung von Containern, Lagerhaltung, Kommissionierung und Distribution, Verzollung, Reinigung und Reparatur von Containern anzubieten. Für Güter, die nicht im Container transportiert werden können, stehen weitere privatwirtschaftliche Hafenbetriebe zur Verfügung. Zusätzlich existiert eine Kooperation mit der Hafenanlage im benachbarten niedersächsischen Bückeburg, die in den letzten Jahren umfangreich saniert wurde, weitere Optimierungen laufen. Hier liegt der Schwerpunkt im Umschlaggeschäft von Massengütern, wie Getreide, Düngemittel, Sand, Kies oder Holz und Mineralöle. Beide Häfen sind Gründungsmitglieder im „Hafenband am Mittellandkanal“ – ein Zu-

sammenschluss von insgesamt sechs Häfen in der Region, deren Ziel es ist, ideale Voraussetzungen für eine nachhaltige und wirtschaftliche Logistik zu schaffen. n n Weitere Informationen: www.mindener-hafen.de 1. Der Mindener Containerterminal im Industriehafen II 2. Der Mindener Hafen als trimodale Drehscheibe: Das bedeutet Transport auf der Schiene, zu Wasser und auf der Straße 3. Kanalanlagestelle: Hier erfolgt der Umschlag auf das Binnenschiff. 4. Der Mindener Hafen ist ein wichtiger Logistikstandort und wird durch den neuen RegioPort weiter an Bedeutung gewinnen. Fotos: Mindener Hafen

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■ Transport und Logistik

Produktionslogistik

Prozessoptimierung durch individuellen IT-Einsatz Logistik ohne IT ist kaum noch vorstellbar. Am weitesten verbreitet ist die Telematik im Lkw, über die der Fahrer mit der Disposition kommuniziert. Die Herausforderung liegt in der übergreifenden IT-Steuerung einer ganzen Logistikkette und der Verbindung von Telematik und Lagerverwaltungssoftware. Die W. Massong KG ist Spezialist auf diesem Gebiet und unterstützt Unternehmen in der IT-gesteuerten Prozessoptimierung.

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ie Ausgangssituation: Ein Kunde aus der Industrie betreibt einen Shuttle-Verkehr, um die fertigen Produkte von seiner Produktionsstätte nach festem Fahrplan zum Lager zu transportieren. Durch diesen unflexiblen Einsatz nach festgelegtem Zeitplan entstehen beim Kunden diverse Probleme. So steht die fertige Ware unnötig lange im Werk und blockiert dort die ohnehin knappe Fläche. Zudem entstehen hohe Kosten, einerseits für den Fuhrpark selbst, anderseits bedingt durch lange Standzeiten an den Rampen und eine schlechte Fahrzeugauslastung.

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Nach eingehender Analyse der Ausgangssituation entwickelte Massong in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden einen Lösungsansatz, der auf einer IT-gestützten, « auftragsgesteuerten Abarbeitung ohne festen Fahrplan basiert. IT-seitig kommen nun Scanner zum Einsatz, zudem die Telematik-Geräte in den Fahrzeugen sowie die Massong-eigene Software „Massong Logistics Network“ (MLN). Scanner sind verhältnismäßig günstig in der Anschaffung und können vielfältig eingesetzt werden. Daher erzielt man hier schnell einen bemerkbaren Effekt. Denkbar wäre in einer Situation wie im beschriebenen Praxisbeispiel auch der Einsatz von RFID-Technik. Der tatsächliche Zeitvorteil im Prozess muss jedoch individuell gegen Kosten und Aufwand abgewogen werden. Foto: Massong

Die fertige Ware wird nun im Werk in einen leeren Trailer verladen. Anschließend scannt der Mitarbeiter vor Ort per Barcode seine eigene Position sowie die im MLN-Lagerverwaltungs-Tool ermittelte ZielRampe im Lager und sendet die Daten an das MLN-TourenplanungsTool. Dort werden sie zu einer Tour verarbeitet, die wiederum an das Telematik-Empfangsgerät einer Zugmaschine gesendet wird. Der Fahrer der Zugmaschine holt den beladenen Trailer ab, bringt ihn an die vorgesehene Ziel-Rampe und stellt einen leeren Trailer zurück an die Start-Rampe im Werk. Nach Abschluss dieser Tour bekommt das Verlade-Personal im Werk eine Meldung über den neuen beladebereiten Trailer. Die Mitarbeiter im Lager sind gleichzeitig darüber informiert, dass ein beladener Trailer an ihrer Rampe zur Entladung bereits steht. Die Fertigmeldung wird zudem an den Kunden übermittelt. Er verfügt in Echtzeit über die Information, dass die fertige Ware im Lager angekommen ist und kann die weitere Bearbeitung, beispielsweise den weiteren Versand an den eigenen Kunden, planen.

Der gesamte Prozess ist flexibler und schneller geworden. „Diese Prozessoptimierung hat dem Kunden eine enorme Kosteneinsparung durch eine Reduzierung des Fuhrparks und eine bessere Auslastung der Trailer eingebracht. Darüber hinaus ist der gesamte Prozess wesentlich flexibler und schneller geworden. Auch die Transparenz der Daten hat sich enorm verbessert, da Standort von Ware und Fahrzeugen nun jederzeit über die Software abrufbar sind. Darüber hinaus hat diese Verbesserung Vorteile entlang des gesamten Prozesses gebracht, denn die Fläche im Werk ist wesentlich seltener durch fertige Ware blockiert, die gesamte Personal- und Ressourcenplanung ist enorm vereinfacht“, fasst Geschäftsführer Josef Massong die Ergebnisse des Optimierungsprozesses zusammen. n

KONTEXT Die W. Massong KG ist ein Logistikunternehmen mit Hauptsitz im ostwestfälischen Paderborn. Die gesamte Unternehmens-Gruppe zählt rund 500 Mitarbeiter und verfügt über fünf Standorte in Deutschland und Osteuropa. Das Dienstleistungsangebot erstreckt sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Kunden von Transport- und Lagerlogistik bis hin zu Wertschöpfungsleistungen wie Kommissionierung, Montage oder Verpackung. Die hauseigene Software Massong Logistics Network, (kurz MLN) wurde 2005 freigeschaltet und wird durch IT-Spezialisten stetig

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weiterentwickelt und verbessert. Der Vorteil ist eine individuelle Anpassung an jedes Projekt. Schnittstellen zu gängigen Kundenprogrammen sind dabei selbstverständlich. MLN wird u.a. in den Bereichen Disposition, Fuhrparkmanagement und Lagerverwaltung eingesetzt. n Weitere Informationen: www.massong.de


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Interview

„Industrie 4.0 braucht ein entsprechendes Management“ Fraunhofer IML-Institutsleiter Prof. Dr. Michael Henke, zuständig für den Bereich Unternehmenslogistik, über traditionelle Denkweisen, Wagenburg-Mentalität und die Kultur von Start-up-Unternehmen als Vorbild für ein modernes Management.

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err Professor Henke, was in der Industrie 4.0 mit der Industrie passiert, wird aktuell insbesondere hinsichtlich der technologischen Innovationen intensiv diskutiert. Was aber bedeuten Autonomie und Vernetzung von Anlagen für das Management? Dr. Michael Henke: Die Realisation der Industrie 4.0 in den Unternehmen obliegt weitgehend dem Management. Was dabei oft übersehen wird, ist das Management selbst. Der Erfolg der Industrie 4.0 hängt nicht nur von neuen Technologien ab, wie die Diskussion zu suggerieren scheint. Er hängt vielmehr stärker als bislang diskutiert auch vom Management selbst ab. Die Technologien der Industrie 4.0 sind vorhanden. Jetzt bestünde die Aufgabe des Managements darin, Unternehmen und Belegschaft zu befähigen, diese Technologien auch nutzbringend einzusetzen. Der Konjunktiv ist deshalb angebracht, weil dieser Kernaufgabe des Managements aktuell noch vielerorts funktionelles Silo-Denken und Wagenburg-Mentalität entgegenstehen. Der Einkauf spricht z. B. zu wenig mit der Logistik und das Marketing spricht zu spät mit dem Einkauf. Häufig liegt es auch einfach daran, dass die kommunikative und prozedurale Vernetzung von Funktionsabteilungen auf operativer Ebene nicht weit genug operationalisiert ist. Dieses Versäumnis manifestiert sich noch zu häufig in Hindernissen wie Bildschirm-Masken, Formularen oder Reportstrukturen, die nicht abteilungsübergreifend abgestimmt sind. Oft spricht auch jede Abteilung ihre eigene Sprache – und niemand nimmt sich des Sprachgewirrs an. Übergreifende Ursache für sämtliche vernetzungsfeindlichen Hindernisse ist also die vielerorts traditionelle Funktionsdenkweise. Ihr steht der Imperativ der Industrie 4.0 entgegen: Deshalb brauchen wir weniger Funktionsdenke und mehr Prozessdenkweise!

Das nach da? Läuft.

Gilt das nur für große Konzerne oder auch für den Mittelstand? Dr. Michael Henke: Es gibt etliche Management-Themen, die primär für große Unternehmen und Konzerne relevant zu sein scheinen. Industrie 4.0 gehört nicht dazu. Unsere aktuelle Studie im Auftrag des BMWi verdeutlicht die Potenziale von Industrie 4.0 gerade im Mittelstand. Die Studie kam unter anderem aber auch zu der eher beunruhigenden Erkenntnis: Viele entscheidende Größen des vor allem künftigen wirtschaftlichen Erfolgs im Mittelstand (und anderswo) liegen derzeit außerhalb des Fokus von Förderung und Supply Chain Management. Dieser Fokus liegt für die Industrie 4.0 bislang hauptsächlich auf der Produktion – alle anderen Funktionen werden eher vernachlässigt. Es sind in der betrieblichen Praxis darüber hinaus hervorragende Einzellösungen auf dem neuesten technologischen Stand entwickelt worden. Es fehlt – im besten Sinne des Supply Chain Managements – deren Verbindung untereinander; es fehlt die Vernetzung zu einem ganzheitlichen, die einzelnen Wertschöpfungsstufen übergreifenden System. Oft fehlt auch die ökonomische Bewertung der eingesetzten Technolo-

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■ Transport und Logistik

gielösungen – auch das wird zu einer zentralen Aufgabe des Managements 4.0. Beide Aufgaben illustrieren, dass die Industrie 4.0 ein Management 4.0 benötigt. Es braucht also ein eigenes Management für die vierte industrielle Revolution? Dr. Michael Henke: Kein Unternehmen verfügt über die Investitionsmöglichkeiten, Industrie 4.0 von heute auf morgen komplett einzuführen. Die vierte industrielle Revolution ist eher eine schnelle Evolution, die nach und nach bestehende Anlagen mit neuen Technologien kombiniert und vernetzt – dies in bestimmten Unternehmenskontexten allerdings mit revolutionärer Geschwindigkeit. Hier ist das Management gefragt, die Migration gezielt zu steuern. Dies zeigt das Beispiel der Smart Maintenance: Vernetzt die Industrie 4.0 idealerweise alle Maschinen, legt der Ausfall eines Netzelements potenziell das gesamte Netz lahm. Eine zentrale Voraussetzung der Smart Factory ist deshalb die Smart Maintenance. Sie setzt instand, noch bevor der Stillstand einer Maschine dazu Anlass bietet. Industrie 4.0 macht für die intelligente Instandhaltung immer neue technische Hilfsmittel verfügbar, z.B. die Augmented Reality. Viele von diesen smarten Geräten werden am Fraunhofer IML für den Anwendungsfall der Logistik weiterentwickelt. Datenbrillen sind ein typisches Beispiel zur Beschleunigung des Wissensmanagements an der Schnittstelle Mensch/Maschine.

men und Führungskräfte, wenn und soweit sie Firmenkultur, Struktur und Organisation, Kommunikationsprozesse und gegenseitige Wertschätzung transformieren. Oft erinnert das Endergebnis an die Kultur von Start-up-Unternehmen: Alle kommunizieren ohne Abteilungsschranken oder Hierarchiegrenzen miteinander, in Meetings ist kein Ranggefälle erkennbar, die Hierarchien sind flach, die Entscheidungsprozesse agil und viel Verantwortung „sickert“ auf die operative Ebene durch. die diese Veränderungen ja mittragen muss … Dr. Michael Henke: Es ist ganz klar eine Managementaufgabe, die Mitarbeiter für die Bewältigung dieses Wandels zu motivieren und zu befähigen. Früher war das die Aufgabe des Change Managements. Dieser Begriff ist zwar vielerorts diskreditiert, doch die Aufgabe hinter der reinen Begrifflichkeit bleibt bestehen: Wer nicht gerade ein

Was muss ein Unternehmen denn tun, um diese Möglichkeiten für sich zu nutzen? Dr. Michael Henke: Soll Industrie 4.0 nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich reüssieren, müssen wir die Transformation von Philosophie und Hierarchie, von Organisation und Struktur weg vom vorherrschenden Funktions(selbst)verständnis und hin zu einem neuen Prozessverständnis bewältigen. Wertschöpfungsprozesse enden nicht an der Abteilungs-, Firmen- oder Branchengrenze. Das war dem Management schon vor der Industrie 4.0 bekannt, doch die „alte“ Industrie funktionierte bislang auch ganz gut mit Bereichsfürstentümern. Die Industrie 4.0 lässt das nicht mehr zu. Wenn die Maschinen sich vernetzen, müssen die Menschen mindestens nachziehen. Diesen Paradigmenwechsel von der Denkweise der isolierten Funktion zum Mindset der vernetzten Prozesse erringen Unterneh-

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Entsorgung und Verwertung von

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Prof. Dr. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML: „Es ist eine Management-Aufgabe, die Mitarbeiter für die Bewältigung dieses Wandels zu motivieren und zu befähigen.

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Digital Native ist, fühlt sich von der Industrie 4.0 oft eher überfordert bis geängstigt. Auf Seiten der Mitarbeiter drückt sich diese „Angst“ unter anderem in der Besorgnis um den eigenen Arbeitsplatz oder die Furcht vor Überforderung und Statusverlust aus. Diese Ängste zu mildern und gleichzeitig die ausgeblendeten Chancen glaubhaft aufzuzeigen, ist idealtypisch Aufgabe des Managements 4.0. Diese Aufgabe kann nicht dadurch bewältigt werden, dass ManagementLegionen im Silicon Valley einfallen, dort sogar bisweilen Sabbatical halten, begeistert heimkehren und sozusagen als erste Maßnahme der Industrie 4.0 das großflächige Duzen am Arbeitsplatz einführen. Dieses symbolhafte Management ersetzt nicht den Einsatz von Large Scale Interventions, von Zukunftswerkstätten, Change Agents oder ganz banalen Informationsveranstaltungen und normalen Schulungsmaßnahmen zur Industrie 4.0 für die ganze Belegschaft. Das sind Werkzeuge des Wandels, und auch deren Einsatz ist Managementaufgabe. Wir brauchen also neben der schon angesprochenen Migration der Systeme eine Transformation der Unternehmensstrukturen und Führungskulturen, begleitet von einem intensiven Change Management-Prozess. Nur dann kann Industrie 4.0 wirklich gelingen. Quelle: Logistik entdecken, Magazin des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik IML Dortmund, 2016 n

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■ Transport und Logistik

Skyline Express International

Mit LOGISTIK 4.0 zu mehr Effizienz Die Vernetzung und Automatisierung ist nun die vierte Revolution – nach der „Dampfmaschine“, der Einführung der Massenproduktion und der elektro-technologischen Revolution der 1970er Jahre. Schlagworte wie Smart Factory und Big Data gehören längst zum Alltag – nicht ohne Folgen für die Logistik.

A

bläufe werden gemeinsam mit dem Kunden analysiert, standardisiert und mit zunehmender Integration vollständig übernommen. Die Vernetzung der „Supply Chain“ fordert die Unternehmen zu enormen Investitionen in neue Technologien. Der Logistikdienstleister Skyline Express International mit Sitz in Lage hat sich Ende 2015 für die Investition in eine neue Software entschieden, die aufgrund integ-

rierter SCM Software wesentlich zukunftsfähiger ist und es ermöglicht, „Logistik 4.0“ in die Praxis umzusetzen. Mit den wichtigsten Kunden werden heute Daten per EDI ausgetauscht. Jeglicher Aufwand für doppelte Dateneingabe wird konsequent vermieden. Am Beispiel eines Handelsunternehmens, bei dem die Lipper die komplette Logistik vertrauensvoll seit vielen Jahren abwickeln, sieht der Prozess so aus: Die Produkte werden in Italien und China bestellt, das SCM übernimmt vollständig die Bestelldaten und überwacht eigenständig die rechtzeitige Übernahme der Ware. „Mit über 2.000 Artikeln am Lager erreichen wir ein Höchstmaß an Umschlag, sodass bei begrenzten Flächen immer mehr Umsatz generiert werden kann“, betont Skyline-Geschäftsführer Volker Sim. Da die komplette Bandbreite von Transportmöglichkeiten zur Verfügung steht, schlägt das System nach vorprogrammierten Kriterien den kostengünstigsten Versandweg vor – Pa-

ketdienst, Express oder Lkw-Sammelgut. Kundenwünsche werden bis zuletzt berücksichtigt. „Egal, was strukturiert wird, Flexibilität muss bleiben“ ist eine Maxime der Skyline Express International GmbH. Die Aufträge werden ebenso digital an die Dienstleister weitergereicht unter Berücksichtigung ihrer individuellen Anforderungen. Bis zum Jahresende sollen auch die Zustelldaten vom jeweiligen Frachtführer zurückkommen, die Endverbraucher können diese jederzeit auf der kundeneigenen Website per Knopfdruck einsehen. Allein das Verfolgen von Aufträgen und Bearbeiten von Kundenanfragen zur Lieferzeit spart enorm Zeit. Zuletzt hat der Logistikspezialist die Retourenbearbeitung inklusive technischer Überprüfung der Geräte komplett übernommen und für die Zukunft stehen Überlegungen an, die vollständige Auftragsbearbeitung des Kunden zu absolvieren. n n Weitere Informationen: www.skyline-express.de

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■ Personal und Management

OWL Portraits

Personalentwicklung

Arbeiten und Leben in der Region

Fehlendes Talentmanagement

Was macht Arbeiten und Leben in einer Region wie Ostwestfalen-Lippe aus? Welche beruflichen und privaten Entwicklungsmöglichkeiten sehen die Menschen für sich, ihre Familien und Freunde in OWL? Was wird für die Zukunft erhofft? Antworten auf diese Fragen können am besten die ‚Betroffenen‘ selbst geben. In der mehrteiligen Reihe „ OWL Portraits“ kommen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des „Cross Mentoring“ zu Wort. Das Fachkräfteentwicklungsprogramm von OWL MASCHINENBAU verbindet Menschen unterschiedlicher Funktionen und Positionen aus Unternehmen in ganz OWL. So bekommt die Region mit jeder Ausgabe ein sehr persönliches Gesicht. » Andreas Broshinski, Diesmal im Porträt: Andreas Broshinski, ProHARTING Electric GmbH & Co. KG « duct Manager bei der HARTING Electric GmbH & Co. KG, innerhalb der HARTING Technologiegruppe, die mit rund 4.200 Mitarbeitenden in 13 Produktionsstätten und weltweit 43 Vertriebsgesellschaften für herausragende Technologiekompetenz in den Bereichen Steckverbinder, Geräteanschlusstechnik, Elektromagnetische Produktlösungen sowie Sondermaschinen und Werkzeuge steht. Nach dem Studium zum Wirtschaftsingenieur Maschinenbau und dem anschließenden Master im Bereich Unternehmensentwicklung an der Fachhochschule Hannover, absolvierte Andreas Broshinski zunächst ein Traineeprogramm, welches Einblicke in diverse Unternehmensbereiche ermöglichte. Daraus resultierte auch der Wunsch Product Manager zu werden. „Seit nunmehr zwei Jahren bin ich bei HARTING als Product Manager für schwere Steckverbinder tätig. In Porta Westfalica aufgewachsen und durch Freunde und Familie stark mit dieser Region verwurzelt, stand für mich von vornherein fest, dass ich mich im Anschluss an das Studium bei einem Arbeitgeber in OWL sehe. Die Kombination aus einer Fortbildungsreihe und die Möglichkeit Erlerntes direkt auf mich zu beziehen und mit den anwesenden, berufserfahrenen Mentoren zu diskutieren, machen das Cross-Mentoring für mich ganz besonders. Themen, wie beispielsweise die eigene Positionierung, dienen dazu, sich bewusst mit seiner Rolle im Unternehmen auseinanderzusetzen und Wege für die Zukunft zu ebnen.“ n n Weitere Informationen: www.owl-maschinenbau.de

Die Zukunftsfähigkeit des Mittelstands hängt in erster Linie vom Personal ab.

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ersonalthemen und wirtschaftliches Wachstum zählen im Mittelstand und in Familienunternehmen zu den größten Herausforderungen. Für konsequenten Erfolg und internationale Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit müssen die Unternehmen HR stärker professionalisieren und in die Personalentwicklung investieren. So das Ergebnis der Studie „HR-Strategie 2020. Trends und Treiber für Human Resources im Mittelstand“, die FRANKFURT BUSINESS MEDIA – Der F.A.Z.-Fachverlag in Kooperation mit Cornerstone OnDemand und Hoyck Management Consultants erstellt hat. Für den Mittelstand sind der Fachkräftemangel und die Personalentwicklung bis 2020 die größten Herausforderungen, um das eigene Kerngeschäft erfolgreich fortzuführen. Angesichts alternder Belegschaften und kürzerer Innovationszyklen drohen vielen Unternehmen ein Know-how-Verlust sowie geschäftliche Nachteile in globalisierten Märkten. Für die Top-Manager im Mittelstand besitzen, laut Studie, Personalthemen sogar eine größere strategische Relevanz als die Digitalisierung. Zudem sorgen sich mittelständische Betriebe um ihre mittelfristige Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit und um Finanzierungsmöglichkeiten in einem schwierigen weltpolitischen Umfeld. Als Antwort auf die Herausforderungen für HR will der Mittelstand bis 2020 verstärkt in die Personalentwicklung, in die IT und in das Recruiting investieren. Ein professionelles Talentmanagement wäre für die künftige Besetzung vakanter Positionen für Experten und Führungskräfte notwendig, doch im Mittelstand fehlen dafür meistens Strategien und Strukturen. Gerade kleinere Unternehmen und inhabergeführte Familienunternehmen fördern zwar die Weiterbildung aller Mitarbeiter, versäumen es aber, frühzeitig einen Stamm an Nachwuchsführungskräften aufzubauen. n

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■ Personal und Management

Mitarbeiterengagement

Mehr Interesse für Klimaschutz Ein neues Projekt stellt die Beteiligung von Beschäftigten am betrieblichen Klimaschutz in den Mittelpunkt.

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eder kann etwas zum Klimaschutz beitragen. Unternehmen spielen dabei eine zentrale Rolle und viele engagieren sich bereits. Ein Großteil der Projekte adressiert bisher die Geschäftsleitung. Doch wie können Beschäftigte und ihre Interessenvertretungen sich in diesem Thema engagieren?

Dieser Frage geht ein Projekt nach, das bei der Technologieberatungsstelle beim DGB NRW e.V. (TBS NRW) angesiedelt ist. Hier werden gemeinsam mit Unternehmen Werkzeuge zur besseren Beteiligung entwickelt und erprobt. Ziel des Projektes ist es, über verstärkte Beteiligung Potenziale für mehr Energie- und Ressourceneffizienz zu

finden. Welche Möglichkeiten gibt es in den Unternehmen und wie kann man diese ausbauen? Wie kann ein betriebliches Vorschlagswesen zu mehr Klimaschutz beitragen? Welche Aktionen und Veränderungen führen dazu, dass Mitarbeiter das Thema interessiert? Film und Kurz-Check Bisher sind aus dem Projekt ein Film und ein Kurz-Check entstanden. Der lustige und ungewöhnliche Film „Arschkalt – Ein Büro auf Eis“ steht online zur Verfügung – er soll auf das Thema und das Projekt aufmerksam machen. An dem Kurz-Check können Interessierte kostenfrei direkt im Internet teilnehmen. Als Kooperationspartner begleiten die Effizienz-Agentur NRW und Energie Impuls OWL e.V. das Projekt. Gefördert wird es vom Europäischen Sozialfonds sowie dem Land NRW. Das Förderprojekt ist Teil des Klimaschutzplans NRW. Hier unterstützen gleich zwei Ministerien das Projekt: Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales (MAIS NRW) und das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und

Verbraucherschutz (MKULNV NRW). Interessierte Interessenvertretungen, Unternehmen und Effizienz- und Energieberater können sich an die TBS NRW e.V. wenden. n n Weitere Informationen: www.tbs-nrw.de/mehr-klimaschutz-durchbeteiligung

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Filmszenen: Der lustige und ungewöhnliche Film „Arschkalt – Ein Büro auf Eis“ möchte Beschäftigte für mehr Interesse an Energie- und Ressourceneffizienz sensibilisieren. Fotos: Filmausschnitte „Arschkalt – Ein Büro auf Eis“

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■ IT & MEDIA FUTUREcongress

IT&MEDIA FUTUREcongress in Bielefeld

Mehr Erfolg durch Digitalisierung Geschäftserfolg durch Digitalisierung und Optimierung: Das ist das Motto des ersten IT&MEDIA FUTUREcongress in der Bielefelder Stadthalle. Mit gut 100 Ausstellern und 35 Speakern geht am 22. September die größte IT-Management-Veranstaltung in der Region an den Start. Veranstalter Michael Mattis, der mit diesem Konzept in Hessen bereits erfolgreich aufgetreten ist, sieht auch in der Region großes Potenzial.

H

err Mattis, mit Ihrem Veranstaltungsformat IT&Media FUTUREcongress waren Sie bereits im Rhein-Main-Gebiet erfolgreich. In diesem Jahr kommen Sie erstmals in die Region. Was hat Sie motiviert, nach Bielefeld zu kommen? Michael Mattis: Tatsächlich haben wir uns mit sehr vielen Regionen in Deutschland beschäftigt. Für uns waren verschiedene Kriterien wichtig. Zu allererst allerdings ging es darum, eine Region zu finden, die auf der einen Seite ein hohes Innovationspotenzial bietet und auf der anderen Seite auch eine starke Wirtschaftskraft hat. Die Region Ostwestfalen-Lippe hat beides. Zusätzlich haben wir in den ersten Gesprächen festgestellt, dass die einzelnen Cluster in der Region sehr eng miteinander verknüpft sind und man hier gut miteinander arbeitet. Zu guter Letzt haben wir bei einem Gespräch mit

der IHK Bielefeld deutlich gespürt, dass diese die Veranstaltung auch unterstützen wird. Im Moment können wir nur feststellen, dass der Kongress sehr gut angenommen wird. Aktuell haben wir etwas mehr als 85 Aussteller für die Veranstaltung gebucht und mehr als 35 Sprecher werden auf der Konferenz parallel auf vier Bühnen auftreten. Der Name IT&Media FUTUREcongress klingt vielversprechend. Ist der Name Programm? Mit welchen Zukunftsfragen bzw. Herausforderungen beschäftigt sich der Kongress? Michael Mattis: In erster Linie geht es natürlich um das Thema Geschäftserfolg. Erfolg kommt nicht über Nacht, sondern ist das Ergebnis von Entscheidungen, die man in der Vergangenheit getroffen hat. Digitalisierung ist seit längerer Zeit schon Chefsache. Doch alleine die Digitalisierung bringt nicht den gewünschten Geschäftserfolg. Immer wieder, und das gilt insbesondere für den Mittelstand, ist es extrem wichtig, dass bei der Digitalisierung der Unternehmen die eigentliche Zielsetzung des Unternehmens nicht aus dem Auge verloren wird. Mitarbeiter müssen bei diesen Veränderungen im Unternehmen mitgenommen werden, Prozesse werden am besten gleich mit optimiert und schließlich gibt es auch viele Bedenken und Ängste in der Belegschaft, auf die Rücksicht genommen werden muss. Um Ihre Frage zu beantworten, auf dem FUTUREcongress geht es hauptsächlich um die Optimierung von Unternehmen mit Hilfe der Digitalisierung.

» Mit der Veranstaltung adressieren wir hauptsächlich Entscheider im Unternehmen. « Welche Zielgruppe möchten Sie ansprechen und warum ist der Besuch der Veranstaltung empfehlenswert? Michael Mattis: Mit der Veranstaltung adressieren wir hauptsächlich Entscheider im Unternehmen. Es geht also nicht um Bits und Bytes. Wer die langfristige erfolgreiche Ausrichtung seines Unternehmens im Kopf hat, der sollte diese Veranstaltung besuchen. Als Zielgruppe sind hauptsächlich Geschäftsführer und Entscheider angesprochen. Also auch die zweite Führungsebene im Unternehmen. Natürlich geht es auf dem Kongress auch um Trends, denn nichts ist schlimmer als zum Beispiel eine wichtige Entwicklung innerhalb der Branche zu verpassen.

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Aus welchen Branchen rekrutieren sich die ausstellenden Unternehmen bzw. welche Themen stehen im Fokus? Auf der Veranstaltung werden sich etwa 100 Aussteller präsentieren, die einzelnen IT-Schwerpunkten zuzuordnen sind: Telekommunikation, IT-Security und Datenschutz, E-Collaboration und ERP- / CRM-Systeme sowie DMS-Systeme, Dienstleister und Services, App-Entwicklung, Mobile Anwendungen und Cloud-Services, Virtualisierung und Rechenzentren, aber auch Recruiting und Weiterbildung. Der FUTUREcongress ist nach vier übergeordneten Themenbereichen aufgebaut: 1. Online-Marketing und Sales, 2. Prozessoptimierung und Kommunikation 3. Neue Arbeitswelten und Weiterbildung / Recruting 4. IT-Security und Datenschutz / IT-Recht. Als Sonderthema bieten wir am Nachmittag noch vier Vorträge rund um das Thema SharePoint an.

» Veranstalter Michael Mattis: „Der IT&MEDIA FUTUREcongress gibt Entscheidern die Möglichkeit, sich kompakt über die wichtigsten ManagementThemen im Bereich Digitalisierung und Optimierung von Unternehmen zu informieren. Best-Practice Lösungen stehen bei der Konferenz im Vordergrund, Lösungen statt Bits und Bytes.“

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Mit welchen Highlights wartet das Kongressprogramm auf?

IT-Services. IT-Lösungen. www.netgo.de

IT-Security Consulting. Training & Qualifications. www.sila-consulting.de

Michael Mattis: Das Gesamtprogramm der Veranstaltung ist wirklich ein Knaller. Die einzelnen Highlights hier alle aufzuzählen, würde zu lang werden. Einige möchte ich doch nennen. Wir freuen uns zum Beispiel auf die Teilnahme von Herrn Oliver Flaskämper, Vorstand Priority AG und Vorstandsmitglied im Bundesverband Bitcoin e.V. oder auch Frau Tanja Krüger, Managing Director - resolto, Mitglied des erweiterten Vorstands und Sprecherin Arbeitskreis Informatik VDI OWL e.V. sowie Vorstandssprecherin InnoZent OWL e.V.. Nicht zu vergessen die Keynote von Herrn Bernhard Zöller, Vorstandsmitglied im ECM-Arbeitskreis des BITKOM und Autor von ECM-Fachbüchern und -Publikationen. Ich bin überzeugt, dass es insgesamt eine wirklich runde Veranstaltung wird. Es lohnt sich in jedem Fall dabei zu sein. n

Besuchen Sie NETGO und SILA am 22.09.2016 IT&MEDIA FUTUREcongress in Bielefeld markt & wirtschaft 9 / 2016 Stand F5

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■ IT & MEDIA FUTUREcongress

IT&MEDIA FUTUREcongress

Vorträge n E-Commerce & Online-Marketing im B2B-Umfeld – Von der Planung zum Erfolg Was erwartet meine Zielgruppe im B2B-Umfeld und wie finde ich es heraus? Dieser praxisnahe Vortrag gibt einen Einblick in die Themen B2B E-Commerce & B2B Online-Marketing anhand von Best Practice Beispielen sowie nützlichen Optimierungsvorschlägen. Referent: Stephan Winter ist Geschäftsführer der Internetagentur LEONEX aus Paderborn, sein Fokus ist das Online-Marketing im B2B-Umfeld. 10 Uhr, Bühne 1 n Industrie 4.0 - Vernetzung braucht IT-Sicherheit: wie ein SOC hilft Besucher erfahren, welche wirksamen technischen und organisatorischen Maßnahmen sie zur Bekämpfung neuer Bedrohungen für Industrie 4.0 ergreifen sollten: Verhindern & Erkennen, Reaktion & Analyse, Schadensbegrenzung – Aufgaben eines Security Operation Centers (SOC). Referent: Andreas Vogt, Gruppenleiter Security Brekom, verfügt über mehrjährige Erfahrungen im Bereich Security & Safety in Industrie und Mittelstand 11.30 Uhr, Bühne 4 n Lernen im SharePoint- Pomme SP oder wie man beim Arbeiten lernen kann Die Pomme SP ist die erste am Markt bewährte E-Learning Plattform, die als native SharePoint Anwendung vorliegt. Als Learning Management System nutzt es die Ressourcen und administrativen Vorteile des SharePoint und profitiert von der tiefen Integration in die Arbeitsprozesse. Referent: Dr. Steffan Ritzenhoff, Geschäftsführer Creos GmbH 15.30 Uhr, Bühne 3

Besuchen Sie uns am 22. September 2016 auf dem IT & MEDIA FUTURE congress in der Stadthalle Bielefeld, Messestand D 11

n Dirroci – Die 7-Schritt-Methode für die Windows 10-Migration Die Komplettlösung garantiert Unternehmen eine Windows 10-Migration mit minimierten zeitlichen und finanziellen Risiken. Raynet erläutert anhand von Kundenreferenzen, welche Vorteile die professionelle Vorbereitung bietet und wie sich eine reibungslose Durchführung darstellt. Referent: Ragip Aydin, geschäftsführender Gesellschafter Raynet GmbH, Paderborn 15.30 Uhr, Bühne 4 n Die hier vorgestellten Vortragsthemen stellen eine kleine Auswahl dar. Das komplette Programm: www.itandmedia.de

KONTEXT Der IT&MEDIA FUTUREcongress gibt Geschäftsführern und TopEntscheidern die Möglichkeit, sich kompakt an einem Tag über die wichtigsten Management-Themen im Bereich Digitalisierung und Optimierung von Unternehmen zu informieren. „Best-Practice Lösungen stehen bei der Konferenz im Vordergrund, Lösungen statt Bits und Bytes“ so Veranstalter Michael Mattis. Besucher aus den wichtigsten Branchen finden auf der Veranstaltung fachgerechte und praxisorientierte Vorträge und ein aktuelles Messeangebot. Entscheider erfahren hier in BestPractice-Vorträgen, wie andere Branchenpartner Herausforderungen gemeistert haben. In der Kombination zwischen IT&MEDIA und FUTUREcongress treffen sich Anwender und Anbieter, um sich auf einer Plattform den Zukunftsthemen ausgewählter Branchen zu stellen. Die etwa 100 Aussteller sind in folgenden IT-Schwerpunkten tätig: Telekommunikation, IT-Sicherheit und Datenschutz, E-Collaboration und ERP-/CRM-sowie DMS-Systeme, Dienstleister und Services, App-Entwicklung, Mobile Anwendungen, Cloud-Services, Virtualisierung und Rechenzentren sowie Recruiting und Weiterbildung. Zu den Speakern gehören namhafte Personen und Unternehmen, darunter zum Beispiel: Oliver Flaskämper, Gründer - Aktionär - Vorstand Priority AG und Vorstandsmitglied im Bundesverband Bitcoin e.V., Lars Hartmann, Hewlett-Packard Enterprise Aruba - Sales Director Germany Networking und Bernhard Zöller, Vorstandsmitglied im ECM-Arbeitskreis des BITKOM und Autor von ECM-Fachbüchern und -Publikationen. Auf den vier Bühnen treten parallel insgesamt mehr als 35 Sprecher auf. Das Veranstaltungskonzept hat sich bereits im Rhein-Main Gebiet mit mehr als 2500 Teilnehmern pro Jahr sehr gut etabliert. Hier findet am 23. Februar 2017 in Frankfurt bereits der 5. IT&MEDIA FUTUREcongress statt. Der Preis für ein Tagesticket beträgt 29 Euro und beinhaltet den Eintritt zur Messe und zur Teilnahme am Kongress. n Weitere Informationen unter: www.itandmedia.de.

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■ IT & MEDIA FUTUREcongress / PR

Raynet

Unirez

Windows 10-Migration im Fokus

Betriebswirtschaftliche Standardlösung

as Paderborner Unternehmen Raynet ist führender und innovativer Dienstleistungs- und Lösungsanbieter im Bereich der Informationstechnologie. Die Präsentation von Produkten und Lösungen im Bereich des Enterprise Application Lifecycle Managements steht im Mittelpunkt der Kongressmesse. Mit der Komplettlösung „Dirroci“ garantiert der IT-Spezialist Unternehmen mit minimierten zeitlichen und finanziellen Risiken auf das neue Betriebssystem zu migrieren. Damit stellt das Unternehmen nicht nur eine professionelle Vorbereitung, sondern gleichzeitig die reibungslose Durchführung von Migrationsprojekten sicher. Diese Methode umfasst die automatisierte Analyse und Bereinigung des gesamten Softwareportfolios, das Testen der Anwendungen auf Kollisionen und Kompatibilität gegenüber Windows 10 sowie die Gewährleistung einer sicheren und zuverlässigen Bereitstellung der Softwarepakete auf das neue Betriebssystem. » Raynet-Geschäftsführer Ragip Ay- Das Thema Windows din informiert in seinem Vortrag 10-Migration steht auch über Windows 10-Migration. im Fokus des Vortrags, Foto: Raynet « auf das Ragip Aydin, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Raynet GmbH um 15.30 Uhr auf Bühne vier näher eingeht. n

ie Unirez GmbH aus Detmold ist langjähriger SAPBusiness-One-Partner der SAP SE mit GoldpartnerStatus, der u. a. für eine exzellente Beratungsleistung und eine hohe Kundenzufriedenheit verliehen wird. SAP Business One ist eine leicht zu bedienende, leistungsfähige und kostengünstige betriebswirtschaftliche Standardlösung für kleine und mittlere Unternehmen. Das Lösungspaket bietet u. a. Funktionen für das Finanzwesen, den Ein- und Verkauf, die Materialwirtschaft, die Produktionssteuerung, Projektmanagement und CRM. Einsetzbar ist SAP Business One als Vor-Ort- oder Cloud-Lösung und richtet sich an Unternehmen aller Branchen. Sämtliche Geschäftsprozesse werden umfassend abgedeckt. Reports und Auswertung können mit wenigen Klicks erstellt werden. Auch als „kleine“ Enterprise-Lösung zur Anbindung von Geschäftspartnern und Niederlassungen von SAP ERP-Bestandskunden ist SAP Business One geeignet. Über die SAP Exchange Technologie können Stammdaten integriert, Logistik-Informationen ausgetauscht, Ressourcen gemeinsam genutzt und die Rechnungslegung konsolidiert werden. Für viele KMU oder Niederlassungen großer Unternehmen ist dies ein strategisch bedeutender Vorteil von SAP Business One gegenüber Konkurrenzprodukten. Hinzu kommt die Investitionssicherheit, für die SAP als langjähriger Anbieter ausgereifter betriebswirtschaftlicher Standardsoftware steht. SAP Business One ist nur bei SAP-Business-One-Partnern erhältlich und kann nicht direkt von SAP lizensiert werden. Die Unirez GmbH betreut mittlerweile 100 zufriedene SAP-Business-One-Kunden nicht nur in der Region, sondern im gesamten Bundesgebiet, Großbritannien und den USA.. n

n Weitere Informationen: www.raynet.de und auf dem IT&MEDIA FUTUREcongress Stand F3

n Weitere Informationen: www.unirez.de und während des IT&MEDIA FUTUREcongress Stand D 11

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» Mit innovativen Lösungen und exzellentem Service wollen wir Marktführer im Application Lifecycle Management werden. « Ragip Aydin, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter

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■ IT & MEDIA FUTUREcongress / PR

KI Systemgefährten bieten mit der KI POW3RCLOUD eine stabile und performante IT-Infrastruktur Eine wichtige Basis für einen verlässlichen Geschäftsbetrieb ist eine stabile IT-Infrastruktur. Einige Unternehmen betreiben ihre IT-Infrastruktur an verschiedenen Standorten und stehen tagtäglich vor der Herausforderung die Verfügbarkeit ihrer Systeme zu gewährleisten.

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ie Entscheidung neue IT-Infrastruktur anzuschaffen, beinhaltet nicht nur umfangreiche Investitionen zu tätigen, sondern gleichzeitig auch weiteren administrativen Aufwand. Denn gerade IBM Power i Kunden arbeiten häufig noch mit selbstgeschriebenen ERP Anwendungen und müssen so für die Pflege des Betriebssystems und der Plattform spezielles Know-how vorhalten. Dieses veranlasst immer mehr mittelständische Kunden, den Betrieb der eigenen Systeme an einen Dienstleister abzugeben. Die Migration in die KI POW3RCLOUD erfolgt quasi geräuschlos und erweist in der alltäglichen Arbeit keinen Unterschied zu einer lokalen Installation.

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Mit der KI POW3RCLOUD haben wir eine Lösung geschaffen, die höchsten Anforderungen an Performance und Verfügbarkeit genügt. Durch den redundanten Aufbau in zwei Brandabschnitten sowie einer synchronen Spiegelung der Daten bietet unsere Lösung ein Höchstmaß an Betriebssicherheit.

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Frank Siepmann, Leiter Services & Solutions KI Systemgefährten Die Vorteile der KI POW3RCLOUD liegen auf der Hand: als eine der wenigen Plattformen in Deutschland ist die KI in der Lage die drei gängigsten Betriebssysteme in Deutschland zu hosten: Windows, Linux und vor allem für den Mittelstand unabdingbar IBM Power i. Über redundante mit AES-256 Bit verschlüsselte Anbindungen erfolgt der Datenaustausch zwischen dem Standort des Kunden und der KI POW3RCLOUD. Die Daten bleiben dabei immer in Deutschland und in deutschen Rechenzentren. Durch das Hosting verringert sich die hierzu benötigte Fachkompetenz kundenseitig massiv. Denn Wartung, Austausch und Aktualisierungen der Hardware liegen komplett beim Hoster. Zudem ist

auch das Angebot der Managed Services seitens der KI in der KI POW3CLOUD enthalten. Hier kann der Kunde von täglichen bis jährlichen Überprüfungen seiner Systeme, bis zu Microcode-Updates a…uf Betriebssystemebene viele Services hinzu buchen.

» Bei guter Planung und mit dem richtigen Partner kann die Cloud für viele Mittelständler der richtige Weg sein. « Jan Kamps, Vertriebsleiter KI Systemgefährten Der wichtigste Punkt für die KI POW3RCLOUD ist aber die Flexibilität. Produktionsspitzen, Hardwareengpässe, Auslagerung des Backups, all dies ist innerhalb kürzester Zeit möglich. Die KI Systemgefährten sind ein IT-Dienstleistungsunternehmen, welche 1996 mit der fachlichen Expertise für die IBM Power i (ehem. AS/400), gegründet wurde. In tiefem Verständnis für die Herausforderungen und Prozesse der zumeist mittelständischen Kunden nutzen sie heute die hohe Qualifikation, das Wissen und die Erfahrung ihrer Mitarbeiter für ein breites Spektrum an IT-Leistungen im FullService. Von der Analyse zur Beratung, vom Einkauf zur Implementierung, von der Adaption bis zur Wartung, von der Architektur bis zur branchenspezifischen ERP-Anwendung. In enger Verzahnung mit global agierenden Herstellern sind sie in der Lage, ihre Kunden frühzeitig an Entwicklungen und Trends teilhaben zu lassen und so zukunftsfähige IT-Konzepte zu entwickeln. n n Weitere Informationen: www.ki-gmbh.de und auf dem IT&MEDIA FUTUREcongress, Stand E6

KONTEXT KI POW3RCLOUD Die KI POW3RCLOUD ist eine hochverfügbare Enterprise CloudPlattform, welche in einem nach ISO 9001:2008 und ISO/IEC 27001:2005 zertifizierten Rechenzentrum in Deutschland untergebracht ist. Neben der IBM Power-Plattform bieten die KI Systemgefährten in der KI POW3RCLOUD auch mit VMware virtualisierte Intel-Systeme an. Die KI POW3RCLOUD kann zudem auch für Disaster Recovery sowie Backup in die Cloud eingesetzt werden.

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■ IT & MEDIA FUTUREcongress / PR

BREKOM seit fünf Jahren in Ostwestfalen-Lippe

IT- und TK-Lösungen im Fokus Mit einem neuen Servicekonzept für Industrie 4.0 hat die BREKOM GmbH ein Angebot entwickelt, von dem mittelständische Produktionsunternehmen profitieren.

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stellen, IT-Sicherheit sowie IT-Infrastruktur nternehmen müssen heutzutage an. „Unser Selbstverständnis ist das eines eine Vielzahl von Aspekten beachhundertprozentigen Dienstleisters, der sich ten, um erfolgreich am Markt agiein die Situation seiner Kunden hineinverren zu können. Hierzu gehören nicht nur setzt und durch Erfahrung und Know-how die Produkte oder Leistungen, die ein Unhochwertige, praxistaugliche und wirtternehmen erbringt, sondern auch der Beschaftliche Lösungen trieb der eigenen ITund Betriebskonzepund TK-Infrastruktur. te entwickelt, die Maßgeschneiderte einen nachhaltigen Lösungen sind gefragMehrwert für den ter denn je. Kunden bieten“, so Hier setzt das LöMarkus Krieg, Leiter sungsportfolio der der BREKOM-NiederBREKOM GmbH an. lassung in OstwestfaDas Unternehmen mit len-Lippe. Stammsitz in Bremen Das Unternehmen enist nun seit fünf Jahgagiert sich besonders ren mit einer Niederfür die Ausbildung lassung in Ostwestfajunger Menschen und len-Lippe (Paderborn bietet mehrere IHKund Bielefeld) vertreAusbildungsberufe ten. Die Wurzeln der an sowie fördert das Niederlassung liegen Deutschland-Stipenin dem 1996 gegründium. Das als besondeten EGGENET-Sysders familienfreundtemhaus. Gesellschaflich ausgezeichnete ter waren damals zwei Unternehmen mit regionale Energieversorgungsunterneh- » Markus Krieg, Leiter der BREKOM-Nieder- 140 Mitarbeitern ist lassung in Ostwestfalen-Lippe: „Unser Selbstmen. Durch diese re- verständnis ist das eines hundertprozentigen Mitglied in mehreren gionale Verwurzelung Dienstleisters, der sich in die Situation seiner regionalen und übersieht BREKOM seine Kunden hineinversetzt und durch Erfahrung regionalen Vereinen, Stärke im direkten Di- und Know-how hochwertige, praxistaugliche z. B. in der Allianz für und wirtschaftliche Lösungen und Betriebskonalog mit den Kunden zepte entwickelt, die einen nachhaltigen Mehr- Cybersicherheit, im Technologie -Netzvor Ort - persönlich, wert für den Kunden bieten.“ « werk it´s owl und im verlässlich und komBundesverband mittelständische Wirtschaft petent. Der Dienstleister setzt auf Kontinui(BVMW). tät. So können viele Mitarbeiter bei einer Gerade Ostwestfalen-Lippe ist geprägt von sehr niedrigen Fluktuation auf eine lange einer großen Anzahl an mittelständischen Betriebszugehörigkeit zurückblicken. VorProduktionsunternehmen. Für sie ist es teil für den Kunden: ein eingespieltes Team häufig sehr schwierig, umfassende auf das mit reibungslosen Abläufen und Prozessen Unternehmen zugeschnittene IT-Lösungen garantiert Schnelligkeit und damit niedrige zu finden. Diese sind jedoch unerlässlich, Kosten. um im immer stärker werdenden WettbeAls Partner für Kommunikation und Sicherwerb Schritt zu halten. heit bietet BREKOM Geschäftskunden überAus über 20 Jahren Erfahrung hat BREKOM greifende Lösungen in den Bereichen Teleein Servicekonzept entwickelt, um für eine fonanlagen, Unified Communications, IT-Infrastrukturumgebung einen BetriebsContact Center, Gebäudesicherheit, Leit-

und Wartungsplan zu erstellen. Neben der Verwaltungs-IT ist in das Konzept auch die Produktions-IT, zum Beispiel mit der Maschinenvernetzung per LAN oder WLAN, Industrie-PCs und Barcode-Scannern eingeschlossen. Im Zuge der Vernetzung von Maschinen mit Produktionsanlagen und ERP-Systemen im Rahmen von Industrie 4.0 entstehen hochflexible Produktionsprozesse, die in Echtzeit gesteuert und überprüft werden können. Die eingesetzte Soft- und Hardware muss kontinuierlich unterbrechungsfrei funktionieren und Wartungsarbeiten dürfen den Produktionsbetrieb nicht stören. „Nicht alle Industriebetriebe sind in der Lage, genügend Mitarbeiter mit dem benötigten Know-how für die Pflege der Produktions-IT bereitzustellen“, weiß Markus Krieg. „Die Zeiten der Adhoc-Problemlösungen eines reaktiven IT-Supports gehen zu Ende. Das neue Servicekonzept berücksichtigt aktuelle Kundenanforderungen und dient dazu, Prozesse, Konfiguration und Qualitätssicherung einer proaktiven IT-Betreuung zu planen, umzusetzen und zu optimieren.“ In zahlreichen Referenzprojekten konnte BREKOM seine Leistungsqualität unter Beweis stellen, z. B. bei Heil- und Mineralquellen Germeta GmbH (Warburg), St. VincenzKrankenhaus GmbH (Paderborn) und ARGE Neue Medien e.V. (Paderborn). Über Veranstaltungen und Webinare informiert BREKOM den Mittelstand regelmäßig über aktuelle IT-Themen, um Innovationen in die Firmen zu transportieren und dadurch die Unternehmen in der Region im Wettbewerb erfolgreich zu stärken. Auf dem 1. IT&Media FUTUREcongress am 22. September in Bielefeld können sich Interessenten auf dem Messestand C1 sowie beim BREKOM-Fachvortrag zum Thema „Industrie 4.0 - Vernetzung braucht IT-Sicherheit: wie ein SOC hilft“ informieren. n ■ Weitere Informationen: www.brekom.de

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12. FMB Zuliefermesse Maschinenbau

Die 12. FMB Zuliefermesse Maschinenbau, die vom 9. bis 11. November im Messezentrum Bad Salzuflen stattfindet, steht ganz im Zeichen des Megatrends Industrie 4.0.

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ass Ostwestfalen-Lippe im Maschinenbau wichtige Impulse setzt, ist längst kein Geheimnis mehr. Nicht umsonst hat sich OWL zu eine der drei stärksten Maschinenbau-Regionen Europas entwickelt. Viele Weltmarktführer in Einzelsegmenten des Maschinenbaus, aber auch in der elektrischen Verbindungstechnik sind hier Zuhause. Das allein zeigt schon, warum der Messeplatz der FMB – Zuliefermesse Maschinenbau gut gewählt ist: Die Dichte an Maschinenbauern und ihren Zulieferern schafft eine gute Basis für die Suche nach neuen Geschäftspartnern – und zieht immer mehr Besucher auch aus dem benachbarten Ausland an. Nicht zuletzt punktet die Region mit ihrem Technologie-Netzwerk Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe (it's OWL). Hier haben sich Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Organisationen zusammengeschlossen, um Antworten für die großen Herausforderungen zu finden. Die zunehmende Digitalisierung stellt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor immense Aufgaben. Konkrete Hilfestellungen bietet der Spitzenclus-

ter it´s OWL: In Transferprojekten können KMU mit Unterstützung von Forschungseinrichtungen neue Technologien für intelligente Produkte und Produktionsverfahren einführen. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu, Geschäftsführer it´s OWL Clustermanagement GmbH, zieht ein bisher positives Resümee: „Unser Technologietransfer aus der Forschung in die Unternehmen ist sehr erfolgreich. Das unterstreichen die große Resonanz und die positiven Rückmeldungen aus der Wirtschaft. 73 Projekte wurden bereits erfolgreich umgesetzt, 57 weitere sind gestartet. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, den heimischen Mittelstand fit für die Digitalisierung in der Produktion (Industrie 4.0) zu machen.“ Das Netzwerk präsentiert sich mit einem Gemeinschaftsstand auf der FMB und zeigt beispielhafte Forschungsprojekte, die eine große Bandbreite an Technologien und Anwendungsbereichen abdecken. Darüber hinaus beteiligen sich aber auch zahlreiche Aussteller aus der Region an den einzelnen Transferprojekten von it´s OWL. Sie haben daher bereits Erfahrung mit der Umsetzung von Industrie 4.0-Projekten sammeln können. Für die Besucher der Messe heißt das: Auf der FMB erhalten sie Informationen aus erster Hand über die Technologien und Methoden, mit denen sich Industrie 4.0 in der Praxis der industriellen Produktion umsetzen lässt. Sie haben hier die Gelegenheit, mit den Akteuren der Projekte ins Gespräch zu kommen. Wertvolle Informationen vermittelt außerdem das umfangreiche Vortragsprogramm an den drei Messetagen. n n Weitere Informationen: www.fmb-messe.de

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Impulsgeber für die Digitalisierung von heute und morgen


Interview zur FMB

„Die FMB zeigt praxisorientierte Beispiele für die Umsetzung von Industrie 4.0“ Christian Enßle, Project Manager FMB, Clarion Events Deutschland GmbH, über den aktuellen Stand der Vorbereitungen, die Bedeutung von Industrie 4.0 und die neuen Messe-Aktivitäten.

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err Enßle: Gut zwei Monate vor Beginn der FMB: Sind Sie mit der derzeitigen Resonanz zufrieden? Christian Enßle: Auf jeden Fall. Der Buchungsstand ist seit Monaten höher als im Vorjahr. Wir verzeichnen erneut eine Rekordbeteiligung an Ausstellern und einen sehr guten „Mix“ über die gesamte Zulieferindustrie des Maschinenbaus hinweg. Hat sich das Branchen- und Herkunftsspektrum der ausstellenden Unternehmen im Vergleich zu den letzten Jahren stark verändert? Christian Enßle: Das Branchenspektrum deckt weiterhin die gesamte Prozesskette des Maschinenbaus ab, und das Herkunftsspektrum der Aussteller ist ebenfalls stabil geblieben. Ursprünglich war die Messe als rein regionale Veranstaltung konzipiert, um den Kontakt und die Geschäftsbeziehungen zwischen Zulieferern und Maschinenbauern aus OWL zu fördern. Inzwischen zieht die Messe vor allem bei den

Besuchern immer weitere Kreise, aber der Anteil der Aussteller, die aus OWL kommen, bleibt stabil bei rund einem Drittel. Zu den Ausstellern, die von außerhalb kommen, gehören sowohl Weltmarktführer wie Bosch Rexroth, Festo und Siemens, die mit Vertretungen in OWL präsent sind, aber auch zahlreiche mittelständische Spezialisten zum Beispiel der Antriebs- und Steuerungstechnik. Unter welchem Thema bzw. Motto steht die Messe? Was werden die Highlights sein? Christian Enßle: Wir verzichten bewusst auf ein Messemotto, weil wir den Ausstellern keine Vorgaben machen und die ganze Breite der Zulieferindustrie abbilden möchten. Zu den Highlights gehört für mich der Stand von it´s OWL, auf dem Institute und Unternehmen beispielhafte Projekte zeigen und damit einen Ausblick auf Maschinen, Anlagen und Technologien der nahen Zukunft geben.

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Wie beurteilen Sie die derzeitige Entwicklung rund um das Thema „Produktion der Zukunft nach den Grundsätzen der Industrie 4.0“? Sind die Unternehmen aus unserer Region gut darauf vorbereitet? Und welchen Beitrag kann die FMB hierzu leisten? Christian Enßle: Die Diskussion wird intensiv geführt – das ist gut, weil es zeigt, dass alle Beteiligten die Tragweite dieser Entwicklung erkannt haben. Auf einen kurzen Nenner gebracht, bedeutet Industrie 4.0 ja, dass auch kleine Losgrößen bis hin zu individualisierten Produkten hoch automatisiert und zu wettbewerbsfähigen Kosten produziert werden. Darauf sind die Unternehmen der Region nicht

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Christian Enßle: „Wir verzeichnen erneut eine Rekordbeteiligung an Ausstellern und einen sehr guten „Mix“ über die gesamte Zulieferindustrie des Maschinenbaus hinweg.“ Foto: Clarion Events Deutschland GmbH

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nur gut vorbereitet, sie praktizieren es teilweise bereits – ein Beispiel sind die individualisierten Klemmenleisten von Phoenix Contact. Mit dem Spitzencluster it´s OWL, an dem mehr als 200 Unternehmen, Unis und Institute beteiligt sind, ist OWL ein einziges großes Forschungslabor für Industrie 4.0. Die FMB wird, wie gesagt, konkrete und praxisorientierte Beispiele für die Umsetzung von Industrie 4.0 zeigen. Ein Blick in die nahe Zukunft: Im Februar 2017 veranstalten Sie erstmals die FMB-Süd in Augsburg. Vor welchem Hintergrund findet die Messe in Süddeutschland, also in einer Hochburg des Maschinenbaus statt? Welches Potential sehen Sie hier? Christian Enßle: Wir sehen hier sehr großes Potenzial, weil die FMBSüd mitten auf der „Technologieachse Süd“ stattfindet, die sich von Karlsruhe über Stuttgart und Augsburg bis München erstreckt. Allein im unmittelbaren Einzugsgebiet der Messe gibt es mehr als 650 produzierende, vorwiegend mittelständische Unternehmen mit über 130.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 28 Milliarden Euro. Und: Die Anregung für eine solche Messe kam von den FMB-Ausstellern in Bad Salzuflen. Viele von ihnen haben bereits für Augsburg gebucht. Nichts ist so gut, dass es nicht noch verbessert werden könnte. Was sind Ihre Ziele und Herausforderungen für die nächsten Jahre? Christian Enßle: Auch wenn die FMB immer mehr Unternehmen und Fachpublikum anzieht und immer weitere Kreise zieht, soll der Charakter einer Messe der kurzen Wege, bei der das persönliche Gespräch im Vordergrund steht, erhalten bleiben. Dieser Herausforderung stellen wir uns gern und in stetem Dialog mit den Ausstellern und Besuchern. n

KONTEXT Forschung und Entwicklung auf der FMB Nicht nur aktuelle, sondern auch zukünftige Entwicklungen des Maschinenbaus und der industriellen Produktion stehen im Fokus der FMB. Mehrere Hochschulen, Institute und andere Forschungseinrichtungen der Region werden auf der Messe beispielhafte Projekte, Prototypen und Forschungsvorhaben vorstellen. Damit demonstrieren sie, dass sich Ostwestfalen-Lippe (OWL) als Heimatregion der FMB zu einem starken Forschungs-

ERP | CRM | DMS | Finance

standort des Maschinenbaus entwickelt hat und diese Position kontinuierlich ausbaut. Zu den Einrichtungen, die OWL zum „Hotspot“ für die Industrie 4.0-Forschung machen, gehören z. B. das CoR-Lab der Universität Bielefeld. Weitere Forschungsstandorte sind: Das Institut für industrielle IT (InIT) der Hochschule Lemgo, das Fraunhofer IOSBINA und das Heinz-Nixdorf-Institut sowie das Fraunhofer IEM.

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Vernetzte Arbeitswelt

Herausforderung 4.0 gemeinsam meistern Die Digitalisierung verändert bereits heute nachhaltig die Arbeitswelt. Für Frank Schrader, Mitglied der Geschäftsleitung bei Piening Personal, heißt das Stichwort „Net-Work“. Herr Schrader, fast täglich zitieren Medien den Begriff der Industrie 4.0 … Frank Schrader: Ja, es scheint fast so, als habe jemand schlafende Geister geweckt. Dabei ist die Digitalisierung der Arbeitswelt keinesfalls eine abrupte Entwicklung. Sie ist ein kontinuierlicher Prozess, den manch einer lange Zeit lieber verdrängt haben mag.

Wie gehen mittelständische Unternehmen mit dieser Entwicklung um? Frank Schrader: Im Mittelstand fehlt es häufig an internen Ressourcen, um allen technischen Entwicklungen zu folgen. Die Kernkompetenz liegt bei Produkten und Dienstleistungen – Personal ist eine Stabsfunktion. Als Personaldienstleister analysieren wir daher mit den Augen eines Mittelständlers Prozesse im Personalwesen, um tragfähige Lösungen für eine vernetzte Arbeitswelt zu entwickeln. Im Sinne des „NetWork“ agieren wir dabei zusammen mit un-

serem Kooperationsunternehmen der expertplace networks group AG, einem Spezialisten für Strategien in den Bereichen IT, HR, Sales und Finance, als Berater und Lösungsanbieter. FMB – Zuliefermesse Maschinenbau Expertenvortrag „Industrie 4.0“: Welche Herausforderungen bringt die Industrie 4.0 mit sich? Volker Altwasser und Esther von Sigsfeld von der expertplace networks group AG erläutern Auswirkungen und Handlungsoptionen in den Bereichen Produktion, IT und Anlagentechnik und zeigen erforderliche Ansätze zur HR-Qualifizierung und Reorganisation auf. (10. November, 11.30 Uhr, Halle 21). n

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Was heißt das für das Personalmanagement? Frank Schrader: Wer heute neue Mitarbeiter sucht, muss sich auf einen virtuellen Arbeitsmarkt begeben. Zudem spielt es in vielen Wirtschaftsbereichen keine Rolle mehr, wo genau in der Welt ein Produkt hergestellt oder eine Dienstleistung erbracht wird. An-

gebot und Nachfrage, inklusive Rekrutierung, treffen sich auf einem globalen digitalen Marktplatz.

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■ Unternehmen und Märkte

» Die Architektur des neuen Gebäudes orientiert sich am traditionellen Baustil des Münsterlandes. « Stolze - Dr. Diers - Beermann GmbH

Neue Räumlichkeiten für modernes Arbeiten Seit Beginn des Jahres übt die Stolze - Dr. Diers - Beermann GmbH ihre Beratung im neuen Gebäude an der Neubrückenstraße in Emsdetten aus. Damit bündelt die Gesellschaft, mit den Schwerpunkten Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung und die damit im Zusammenhang stehende rechtliche Beratung, sämtliche Aktivitäten wieder an einem Standort.

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urch kontinuierliches Wachstum war die Gesellschaft an ihre räumliche Kapazitätsgrenze gestoßen und hatte vor mehreren Jahren ein weiteres Bürogebäude in der Nachbarschaft bezogen. Auch dies wurde zu klein und es entstand der Wunsch nach einem gemeinsamen Gebäude, das nun auf der gegenüberliegenden Straßenseite neu errichtet wurde. Das Ergebnis sind Räumlichkeiten, die den Anforderungen an ein zeitgemäßes, modernes Arbeiten gerecht werden. Zudem verfügt die neue Immobilie über einen individuell teilbaren Seminarraum, so dass sich entsprechende Informationsveranstaltungen für Mandanten und Mitarbeiter direkt vor Ort durchführen lassen. Raum wurde auch für eine Bibliothek und eine gemütliche Cafeteria geschaffen. Parkprobleme gehören nun auch der Vergangenheit an, am neuen Standort stehen 40 Stellplätze zur Verfügung. Die Architektur des neuen Gebäudes orientiert sich am traditionellen Baustil des Münsterlandes. Die Fassade präsentiert sich mit hellem Sandstein, roten Klinkern und Eichenfenstern. Die örtliche Verbundenheit zeigt sich auch darin, dass vor allem lokale Handwerker und Dienstleister am Bau tätig waren. Ein schonender Umgang mit den natürlichen Ressourcen wird durch die Beheizung und Kühlung mit Erdwärme sowie entsprechende Wärmedämmung, sowohl bei den Außenwänden als auch bei den Glaselementen und der Beleuchtung mit 100 Prozent LED-Leuchten, erzielt.

aus die Kompetenz aller in der Kooperation zusammengeschlossenen Experten abrufen können. „Ziel ist es, die Mandanten in ihrem Unternehmen langfristig und nachhaltig zu begleiten und für sie anspruchsvolle ganzheitliche Lösungen zu erarbeiten. Daher wird besonderer Wert auf individuelle Betreuung und Beratung aus einer Hand gelegt“, beschreibt Ge-

Wissen und Erfahrung vernetzen Mit derzeit 16 Berufsträgern (davon 4 Wirtschaftsprüfern, 2 Rechtsanwälten und 16 Steuerberatern) und insgesamt 50 Mitarbeitern zählt die Gesellschaft zu den führenden Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien in Westfalen. Eine stets aktuelle Bibliothek und moderne Medien unterstützen die Fortbildung. Jedes Jahr legen Mitarbeiter Berufsexamina ab, um sich konsequent weiterzuentwickeln. Das führt dazu, dass die Mandanten feste Ansprechpartner haben, die das Unternehmen langjährig betreuen, über umfassendes Fachwissen verfügen und darüber hin-

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Die Geschäftsführer: Johannes Fink, Dr. Philip Diers, Dr. Marie-Theres Stolze, Heinz Stolze, Wilfried Beermann und Prof. Dr. Fritz-Ulrich Diers (v.l.). Fotos: Stolze - Dr. Diers - Beermann

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■ Unternehmen und Märkte

Beratung. Gleichzeitig übernimmt und optimiert die Steuerberatungsgesellschaft auf Wunsch die laufenden Steuerdeklarationen, die Durchführung der Buchführungsarbeiten sowie die Betreuung der Lohn- und Gehaltsabrechnungen. Im Rahmen der Wirtschaftsprüfung erfolgt die Durchführung von u.a. Pflicht- und freiwilligen Prüfungen von Einzel- und Konzernabschlüssen. Betriebswirtschaftliche Beratung, Unternehmensbewertung sowie diverse Leistungen im Rahmen von Unternehmenskäufen und -verkäufen gehören zu weiteren Dienstleistungen.

Flexible Strukturen und Kooperationen – auch international

» Heinz Stolze und Prof. Dr. Fritz-Ulrich Diers (v.l.) in der Bibliothek. « schäftsführerin Dr. Marie-Theres Stolze. Die Kanzlei Stolze-Dr. DiersBeermann GmbH betreut Mandanten jeglicher Rechtsform und Größe, vorwiegend jedoch mittelständische Familienunternehmen. Ihr Angebot umfasst ein breites Spektrum von Dienstleistungen: Über die laufende steuerliche Beratung hinaus werden die Mandanten unter anderem im Erbschaft- und Schenkungsteuerrecht, im Bereich des Umwandlungssteuerrechts, des internationalen Steuerrechts, der Unternehmensnachfolge und des Stiftungssteuerrechts betreut. Unterstützung mit einer ausgewogenen Steuergestaltung, die Risiken begrenzt und Möglichkeiten nutzt, ist das Ergebnis jeder

Über die örtlichen Niederlassungen in Emsdetten und Rheine hinaus arbeitet die Gesellschaft im Rahmen der Kooperation von Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern, CW & S, mit anderen Kanzleien in Westfalen zusammen. Auf diese Weise lassen sich auch umfassende Aufgaben schnell in angemessener Qualität und für die Mandanten zu akzeptablen Bedingungen bearbeiten. Darüber hinaus ist die Stolze - Dr. Diers - Beermann Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft mbH Mitglied der AGN, eines internationalen Verbundes von Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern, um auch überregional und grenzüberschreitend ihre Mandanten betreuen zu können. n n Weitere Informationen: www.cw-s.de

BVMW-Veranstaltungsvorschau ■ Meeting Mittelstand Die Markenphilosophie Wie sich strategische Markenbildung positiv auf den Geschäftserfolg auswirkt Di. 13.09.2016 Beginn um 18:00 Uhr, Ende ca. 21:00 Uhr HELIOS Klinikum Warburg Hüffertstr. 50, Warburg ■ Controlling Kongress OWL Excellent Business mit Controlling Di. 25.10.2016 Beginn um 13:00 Uhr, Ende ca. 22:00 Uhr Gut Lippesee GmbH & Co. KG Münsterstr. 122, Paderborn

BVMW Geschäftsstelle Gütersloh • Paderborn • Höxter fon 0 52 51.6 86 03 67 fax 0 52 51.6 86 23 28 www.paderborn.bvmw.de erika.schumacher@bvmw.de

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■ Unternehmen und Märkte – Portrait

NETZkultur

Anrufflut perfekt meistern! Sie bekommen zig Anrufe pro Tag und wissen nicht mehr, wo Ihnen der Kopf steht? Welche Rückrufwünsche sollen Sie zuerst beantworten, wenn Sie nicht wissen, wie wichtig die Anliegen Ihrer Anrufer sind? Und was, wenn Sie mal nicht da sind? So meistert NETZkultur aus Lippstadt die Anrufflut.

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as hat der Kunde noch mal gesagt? „Der Gesprächsinhalt am Telefon ging meist verloren. Entweder wurde er gar nicht notiert oder nur auf kleinen, gelben Post-its, die aus mysteriösen Gründen immer unter Akten und Papierstapeln verschollen gingen. Und wenn wir die Infos dann brauchten, standen wir mächtig auf dem Schlauch“, erinnert sich Felix Graffenberg, Geschäftsführer von NETZkultur aus Lippstadt, an die damalige Chaos-Situation in seinem Büro. Das Ende der Post-it-Ära Das war das Ziel, als das NETZkultur-Team 1996 aus der „eigenen Not“ begann, die Büromanagement- und CRM-Software „infra-struktur“ zu programmieren. Bei dem kleinen EDV-Unternehmen mit fünf Mitarbeitern kam der interne Informationsfluss ständig ins Stocken. „Das größte Problem waren die telefonischen Kundenanfragen. Wohin mit den Infos? Man sitzt am Telefon und kritzelt schnell etwas auf einen Zettel. 1. war der Zettel im Büro nicht zugreifbar für den Kollegen draußen beim Kunden. 2. konnten wir häufig die Sauklaue der Kollegen nicht entziffern und 3. waren die Zettel später häufig verschollen und somit alle Infos verloren. Das machte immer einen schlechten Eindruck, wenn ich beim Kunden anrufen und nachfragen musste, was er wollte, nur weil wir zu schusselig waren, es ordentlich zu notieren“, erinnert sich Graffenberg.

» Alle Anrufe inklusive Anrufnotiz zentral in der „infra-struktur“ – für alle Kollegen zugreifbar! « 58

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Heute: Alle Anrufe mit Anrufnotizen übersichtlich in einer Liste „Jetzt haben wir endlich „infra-struktur“, erklärt Graffenberg zufrieden. Jeder Anruf wird vollautomatisch im Anrufmanagement dokumentiert. „Ruft ein Kunde an, sehe ich schon, bevor ich den Hörer abnehme, wer es ist und kann den Kunden schon mit seinem Namen begrüßen. Das begeistert viele“, freut sich Graffenberg. „Zu den Anrufen tragen meine Kollegen und ich jeweils kurz die Gesprächsinhalte ein, damit wir auch noch in zwölf Wochen wissen, was wir mit dem Kunden besprochen haben.“ Da die Anrufer anhand der » NETZkultur Geschäftsführer Rufnummer von der Software erFelix Graffenberg « kannt werden, wird der Anruf automatisch mit der digitalen Kundenakte verknüpft, so dass man diesen nicht nur in der Anrufliste, sondern auch in der Kontakthistorie des Kunden jederzeit wiederfindet. „Bin ich mal nicht erreichbar, stelle ich das Telefon einfach auf den Büroservice um, damit meine Kunden trotzdem Ihr Anliegen loswerden können“, ergänzt Graffenberg. Der Büroservice mit Anrufannahme im Namen des Kunden an sieben Tagen pro Woche ist bei „infra-struktur“ gleich inkludiert. Ortsunabhängig zusammenarbeiten „Mir ist es egal, wo ich gerade bin. Ich kann von überall aus arbeiten und mich mit meinem Team synchronisieren“, freut sich Graffenberg. „Per Smartphone checke ich regelmäßig die eingegangenen Anrufe und erledige oder delegiere Rückrufe.“ Einfach per Browser einloggen und alle Informationen parat haben. „Dank infra-struktur geht bei uns keine Info mehr verloren und wir müssen nicht mehr bangen, dass die Post-its verschwinden, wenn einer im Büro mal das Fenster aufmacht“, lacht Graffenberg zufrieden. n ■ Weitere Informationen: www.infra-struktur.de


Kongressmesse MEiM 2016

Führung, die Gesundheit garantiert Der erste Keynote-Speaker der diesjährigen Kongressmesse Mehr Erfolg im Mittelstand steht fest. Am 30. November präsentiert Marcello Liscia im Heinz Nixdorf Museumsforum die sogenannte A.P.F.E.L.-Strategie®.

17.– 18. März 2017 Schützenhof Paderborn

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esundheit ist längst nicht mehr Privatsache eines Mitarbeiters. Viele Unternehmen sind mittlerweile aktiv dabei, die Gesundheit ihrer Mitarbeiter aufrecht zu erhalten und zu fördern. Doch welche Maßnahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements greifen in möglichst vielen Situationen des Arbeitsalltags und bringen gleichzeitig einen Mehrwert für alle Lebensbereiche? Genau hier setzt die A.P.F.E.L.-Strategie® an und bietet klare Konzepte, mit denen die Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter nicht nur erhalten, sondern nachhaltig gesteigert werden. Dabei stehen die Abkürzungen für: A wie Aktivität: Jüngste Studien zeigen, dass geistige Fitness nicht nur das Resultat von Gehirnjogging ist, sondern von körperlicher Bewegung. P wie Pausen: In ein volles Gefäß kann man nichts mehr hineinschütten. Kleine Regenerationspausen eröffnen die Möglichkeit, anschließend wieder „voll da zu sein”! F wie Fitness: Fit im Job zu sein, heißt, den Anforderungen des Arbeitsalltages entsprechen zu können. Koordinative Fähigkeiten, Flexibilität, Kraft und Ausdauer gehören genauso dazu wie Maus und Tastatur zum Computer. E wie Ernährung: Nicht Gewichtsreduktion steht hier im Vordergrund, sondern die bewusste Auswahl von Gerichten und Snacks, die nicht Kraft rauben, sondern Energie geben. L wie Leistung: Studien des Bundesverbandes der Betriebskranken- » Führung, die Gesundheit garantiert: Keykassen zeigen deutlich, dass be- note-Speaker Marcello Liscia informiert in triebliche Gesundheitsförderung zu seinem Vortrag, wie die Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter nachhaleiner signifikanten Leistungssteigetig gesteigert werden können. « rung führt.

TRAUMJOB

Personalmesse & Ausbildungsplatzbörse Stärkung der Arbeitgebermarke Plattform Fachvortrag direkter Kontakt mit Bewerbern

Im Vortrag von Marcello Liscia auf der MEiM um 14 Uhr im Auditorium erfahren die Teilnehmer, wie auch sie das Betriebliche Gesundheitsmanagement in ihrem Unternehmen einführen können. n ■ Weitere Informationen: www.meim.de

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Melanie Schwarz ist Verkaufsleiterin im Medienunternehmen ams – Radio und MediaSolutions und verantwortet die Vermarktung von Lokalradios in den Kreisen Gütersloh, Warendorf und Paderborn/Höxter sowie die Kundenberatung und -betreuung für den Bereich MediaSolutions mit den Geschäftsfeldern Audio, Video und Event.

Kolumne

Die andere Werbewirkung von regionaler Werbung

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ch begrüße Sie zur Sommerkolumne mit dem Thema Werbewirkung von regionaler Werbung. Die Einschätzung von Werbewirkung speziell im lokalen und regionalen Bereich wird anders wahrgenommen als bei nationalen Kunden. Bei KMUs ist die Werbung meist regional geprägt; in den seltensten Fällen buchen diese Unternehmen nationale TV-Werbung. Wird Fernsehwerbung gebucht, erfolgt die Zuschauer-Messung bekanntlich zeitgleich zur Ausstrahlung der Sendungen und des Werbeblocks. Die effektiven Zahlen liegen am nächsten Tag vor. Danach werden Kaufdaten eruiert und schon weiß der Kunde, wie wirkungsvoll die letzte TVKampagne war. Bei den regionalen Medien wie Tageszeitung, Radio, Plakat und regionaler Onlinewerbung gibt es natürlich auch aussagekräftige Marktforschung, die vor einer Auftragsunterzeichnung dargelegt werden kann. Aus meiner Erfahrung „fühlt“ sich die Werbung im regionalen Markt aber irgendwie noch anders an. Hier ziehen Kunden auch häufig andere Parameter als nur die harten Zahlen heran. Ich möchte Ihnen dazu ein Beispiel aufzeigen: Ein Autohaus stellt ein Sondermodell vor. Zwei Wochen vor der Vorstellung wird Radiowerbung gebucht. Die Spotanzahl wurde gemeinsam mit dem Mediaberater festgelegt, die ausgewiesene Kontakthäufigkeit, die durch die

Funkwerbung erreicht wird, liest sich sehr überzeugend. Zwei Tage später hört der Autohausinhaber seinen Spot im Auto. Am Tag der Vorstellung werden seine potenziellen Kunden befragt, wie sie auf das Angebot aufmerksam wurden. Die meisten antworten, dass sie durch die Radiowerbung davon erfahren haben. Dass die Kampagne nachhaltig wirkt, zeigte sich darin, dass das Sondermodell längere Zeit nach seiner Bewerbung im Radio noch nachgefragt wurde – oft mit Bezugnahme auf den Werbespot. Der Autohausinhaber war begeistert und zwar aus mehreren Gründen: 1. Er hatte seine Werbung selbst im Radio wahrgenommen. 2. Die Veranstaltung für das Sondermodell hat viele potenzielle Kunden angelockt. Also ein gut besuchter Auftakt für die Verkaufsaktion. 3. Die Kunden besuchten aufgrund der Werbung das Autohaus. 4. Die werbliche Maßnahme führte zu konkreten Verkaufsgesprächen mit Vertragsabschluss. Das sind die eigentlichen regionalen Werbeparameter, die viele regionale Kunden von einem Medium, einer Werbeaktion und schlussendlich von der Werbewirkung überzeugen. Sie werden auf ihre Werbung angesprochen – „ich habe Ihre Werbung gelesen, ich habe Sie im Radio gehört“. Diese Worte zu hören, bedeuten einem regionalen Kunden oftmals mehr als die Chance auf Tausende Kontakte. n

MSF-Vathauer Antriebstechnik

Mit Marktneuheiten die Nase vorn

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ie MSF-Vathauer Antriebstechnik GmbH & Co. KG gehört zur Innovationselite in Deutschland. Das hat die Teilnahme am Innovationswettbewerb TOP 100 bestätigt. Die Detmolder sind Technologieführer der dezentralen Antriebsautomatisierung und damit ein wichtiger Akteur auf dem Weg in eine digitalisierte Wirtschaft. Beim aktuellen Innovationswettbewerb TOP 100 überzeugte das 1978 gegründete Familienunternehmen vor allem mit seinen Innovationsprozessen und der Art und Weise, wie es seine Mitarbeiter, Kunden und externe Forschungseinrichtungen in die Entwicklung von Lösungen einbezieht. Neue Ideen aus den eigenen Reihen oder von Partnern lässt der Top-Innovator zunächst in

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allen Firmenbereichen bewerten. Gibt die Firmenleitung für eine Entwicklung grünes Licht, arbeiten die Entwickler eng mit dem nationalen und internationalen Vertrieb zusammen, um abzustimmen, für welche Märkte die neue Lösung interessant sein könnte und wie sie gegebenenfalls für bestimmte Märkte angepasst werden muss. Mit Hilfe begleitender Marktanalysen prüfen die Verantwortlichen außerdem, welche zusätzlichen Einsatzgebiete sich anbieten. „Hierbei kommen ebenfalls moderne und wissenschaftlich erprobte Marktanalysetools zum Einsatz“, sagt Geschäftsführer Marc Vathauer. Der Erfolg dieses Ansatzes zeigt sich in der Geschäftsentwicklung: 60 Prozent ihres Umsatzes erzielen die Ostwestfalen mit Marktneuheiten und innovativen Verbesserungen, die sie vor der Konkurrenz auf den Markt gebracht haben. Zu ihren jüngsten Innovationen gehört ein System zur Energierückgewinnung: Das Energy-RecoverySystem (ERS) dient dazu, die Gesamtenergieaufnahme in Produktionsanlagen zu reduzieren. n


■ Unternehmen und Märkte – Portrait

symmedia sucht Software-EntwicklerInnen

Die vernetzte Zukunft aktiv mitgestalten Seit 1997 entwickelt symmedia Industrie-4.0-Servicelösungen für den Maschinen- und Anlagenbau und gehört damit zu den marktführenden Anbietern in diesem Segment.

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ymmedia baut Brücken: Die Software symmedia SP/1 vernetzt weltweit installierte Maschinen eines Herstellers mit seiner Serviceorganisation und baut damit eine ständige Kommunikation zwischen Hersteller und Kunde auf. Durch die Vernetzung über das „Internet der Maschinen” hat der Maschinenhersteller die Möglichkeit, seinen Service auf ein neues Level zu bringen. symmedia gestaltet aktiv die digitale Zukunft im Maschinen- und Anlagenbau. Vor allem Software-EntwicklerInnen sind deshalb gefragt. Software-EntwicklerIn: ein Beruf mit Zukunft Eine moderne App, die Programmierung von Datenbanken oder die neue Augmented-Reality-Datenbrille: Wenn Marina Knieling morgens das Büro betritt, erwarten die 29-jährige Software-Entwicklerin vielfältige Aufgaben. Seit eineinhalb Jahren

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Gemeinsame Events stehen bei symmedia auf der Tagesordnung: Hier hat das Team gerade erfolgreich die Ziellinie des SCHÜCO-Firmenlaufs in Bielefeld überquert. Das stärkt den Teamgeist.

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ist sie Teil der symmedianer in Bielefeld und hat sich ganz bewusst für einen von Männern dominierten Beruf entschieden: „Digitalisierung und Industrie 4.0 sind die Zukunft. Bei meiner Tätigkeit als SoftwareEntwicklerin kann ich diese entscheidend mitgestalten und innovative Produkte für Maschinenbauer und -betreiber entwi-

ckeln. Das motiviert mich jeden Tag aufs Neue”, sagt die studierte Medieninformatikerin. „Es ist interessant zu sehen, wie aus einer Kundenanforderung am Ende ein innovatives Produkt entsteht. So war es beispielsweise bei der Entwicklung einer Service-App, die wir erst kürzlich auf den Markt gebracht haben.” Blick über den Tellerrand Bastian Rössl arbeitet seit drei Monaten bei symmedia und steht gerade am Ende seiner Einarbeitungsphase: „In den ersten Monaten geht es vor allem darum, das Thema zu verstehen und symmedia kennenzulernen. Aber auch erste eigene Projekte durfte ich bereits umsetzen”, sagt der 27-jährige Software-Entwickler. „In der hauseigenen Akademie bekommen Neueinsteiger einen umfassenden Überblick über die symmedia-Produkte, die verschiedenen Abteilungen und Funktionen. So stehen auch fachfremde Themen auf dem Plan, wie beispielsweise Vertriebsprozesse, Akquise oder der Umgang mit Kunden am Telefon. Dieser Blick über den Tellerrand gefällt mir besonders gut. Nicht zuletzt ist die Atmosphäre im Team wirklich toll. Gemeinsame Events, wie etwa ein Team-Wochenende oder regelmäßige Fortbildungen, schaffen ein angenehmes Miteinander.” Seit über 15 Jahren: Industrie-4.0-Lösungen aus einer Hand symmedia wurde 1997 von Peter Barkowsky gemeinsam mit acht Bielefelder Industrieunternehmen gegründet, darunter die Dr. August Oetker KG und die Gundlach Gruppe. Diese Verbindung trägt zur Stabilität und zum langfristigen Unternehmenserfolg bei. symmedia erhält so maßgeblichen Spielraum für die Entwicklung neuer Technologien.

Mit dem eigenen Leistungsangebot und den Synergien des Netzwerks erhalten symmedia-Kunden alle Leistungen rund um das „Internet der Maschinen” aus einer Hand. Jährlich investiert das Bielefelder Unternehmen mindestens 35 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Zu den Referenzen zählen unter anderem SMS group, ENGEL Austria, VW, Audi, Oerlikon Barmag, Carl Zeiss Meditec, Fette Compacting, Georg Fischer und manroland.

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Entwicklungen von Apps für mobile Endgeräte und Datenbrillen gehören zum Tagesgeschäft von Bastian Rössl (links) und Marina Knieling. Fotos: symmedia

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Die digitale Zukunft gestalten symmedia sucht ständig neue motivierte Mitarbeiter. Alle offenen Stellen und mehr Informationen zu den symmedianern unter: www.symmedianer.de oder telefonisch unter 0521 96655-50. n

Ein starkes Netzwerk symmedia ist Gründungsmitglied der Initiative Service Excellence, eines Zusammenschlusses führender Softwareanbieter und Berater für den Service im Maschinenbau. markt & wirtschaft 9 / 2016

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■ Unternehmen und Märkte

Koch International

Nachwuchssicherung durch Ausbildung

In Sachen Ausbildung setzt der Logistikdienstleister Koch International seit Jahren Impulse.

M

it insgesamt 30 Auszubildenden ging am Stichtag 1. August der bisher stärkste Ausbildungsjahrgang im Hause Koch International an den Start. Zwölf Berufskraftfahrer, sieben Fachkräfte für Lagerlogistik, zehn Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen sowie ein Fachinformatiker Fachrichtung Systemintegration begannen beim Logistikdienstleister ihre berufliche Laufbahn. Die Ausbildung von Nachwuchskräften ist dem Osnabrücker Unternehmen seit vielen Jahrzehnten ein Anliegen. Ulrich Hoefner vom Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen e.V. (GVN) begrüßte gemeinsam mit der Geschäftsführung, dem Management und den Ausbildern die neuen Auszubildenden. In ihren Ansprachen machten die Redner deutlich, dass die Ausbildung die Basis für die berufliche Laufbahn bildet. Auch in diesem Jahr bietet Koch International ein duales Studium im Bereich Betriebswirtschaft an. Die Zusammenarbeit mit dem Institut Duales Studium der Hochschule Osnabrück am Standort Lingen ermöglicht dieses Angebot. „Hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen zu unseren wichtigsten Erfolgsfaktoren”, erläutert Uwe Fieselmann. „Ein duales Studium verbindet eine praxisnahe mit

einer wissenschaftsbezogenen Ausbildung. Das Fachwissen, das im Studium erworben wird, kann direkt im Unternehmen angewandt werden. Ein duales Studium bleibt somit ein wichtiges Instrument unserer Personalplanung“, so der Geschäftsführer weiter. n

» Ausbildungsstart: Zahlreiche jungen Menschen beginnen ihre berufliche Laufbahn bei Koch International. Foto: Koch International «

MeisterWerke

Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb

Die MeisterWerke Schulte GmbH ist zum dritten Mal in Folge „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ und gehört damit zu den besten 20 Prozent der bewerteten Unternehmen.

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ie aktuellen Auszubildenden der MeisterWerke hatten dazu im März an einer unabhängigen Befragung der ertragswerkstatt GmbH zu ihrem Ausbildungsbetrieb teilgenommen. Bewertet wurden unter anderem Einbindung und Wertschätzung der Auszubildenden, Ausstattung des jeweiligen Arbeitsplatzes sowie die anfallende Arbeitsbelastung.

Hersteller hochwertiger Qualitätsprodukte für Boden, Wand und Decke bildet derzeit 33 junge Menschen in zehn Ausbildungsberufen aus. An der Befragung nahmen Auszubildende aus 122 Unternehmen teil. Ziel des Siegels „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ ist es, Jugendlichen eine aussagekräftige Orientierungshilfe bei der Wahl ihres Ausbildungsbetriebes zu geben. n

Befragungsergebnisse noch weiter verbessert „Es macht uns sehr stolz, dass wir unsere ohnehin bereits guten Ergebnisse der beiden letzten Jahre erneut verbessert haben“, erklärt Personalleiter Eberhard Fornefeld. „Das zeigt uns, dass wir unsere Stärken durch das besondere Engagement unserer Ausbilder und durch effektive Personalarbeit weiter ausbauen konnten.“ Besonders gut schnitten die MeisterWerke in den Bereichen Ausbilder, wie die Kompetenz des Ausbilders und Behandlung der Azubis, Möglichkeit zum selbstständigen Lernen sowie Ausstattung des Arbeitsplatzes ab. „Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Auszubildenden unser Unternehmen als verantwortungsvollen Ausbildungsbetrieb wahrnehmen – sie sind schließlich unsere Zukunft“, so MeisterWerke-Geschäftsführer Guido Schulte. „Auch ihre Verbesserungsvorschläge nehmen wir sehr ernst. Unser Ziel ist dabei klar: Wir wollen unsere guten Ergebnisse in den kommenden Jahren halten oder noch weiter steigern.“ Der

» Ausgezeichnet: Die Auszubildenden vergaben dem Unternehmen „gute Noten" - sehr zur Freude der Geschäftsleitung. Foto: MeisterWerke «

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Vorschau

Die nächste Ausgabe erscheint am 15. Oktober, Anzeigen- und Redaktionsschluss ist am 23. September. Impressum Herausgeber PBL MEDIA Verlag, Meisenstraße 96, 33607 Bielefeld Tel. 05 21 / 2 99 73 90, Fax: 05 21 / 2 99 73 91 e-mail: info@mawi-westfalen.de

Redaktion Christiane Peters (Chefredakteurin) Tel.: 05 21 / 2 99 73 90, Mobil: 01 71 / 1 74 22 59 e-mail: peters@mawi-westfalen.de

Anzeigen Jörg Gieselmann e-mail: anzeigen@mawi-westfalen.de Tel.: 05 21 / 2 99 73 90 Das Abonnement läuft über ein Jahr und verlängert sich nur dann um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens drei Monate vor dem Ablauf des Abonnements gekündigt wird. 8 Hefte kosten im Abonnement 20 Euro.

Erscheinungsweise 8 x im Jahr, Preis des Einzelheftes: 4,00 Euro.

Layout und Konzeption Antje Huck, e-mail: huck@mawi-westfalen.de

Druck Hans Gieselmann Druck- und Medienhaus GmbH & Co. KG, Bielefeld Gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Verantwortlich für den Inhalt: Christiane Peters 18. Jahrgang Auflage: 25.000 Exemplare sowie 7.500 digitale Exemplare

Umgezogen? Neue Adresse? Liebe Leserin, lieber Leser! Damit wir auch zukünftig markt & wirtschaft an die richtige Adresse senden, möchten wir Sie bitten, uns im Falle einer Adressänderung bzw. Abbestellung dieses mitzuteilen: Telefon: 0521-299 739-0, Fax: 0521-299 739-1 oder E-Mail: service@mawi-westfalen.de

Vielen Dank für Ihre Unterstützung! www.mawi-westfalen.de

Sonderheft personal & wirtschaft

Arbeit 4.0 – Neue Anforderungen für die digitalisierte Arbeitswelt Maschinen übernehmen immer mehr Arbeitsprozesse. Menschen sind für die Aufsicht verantwortlich, das Verkaufen, Verhandeln, Verändern und Kreieren – für alles Neue und Individuelle. Welche Kompetenzen brauchen Mitarbeiter für eine digitale Arbeitswelt? Wie müssen Personalentwicklung und -management darauf reagieren? Welche Herausforderungen müssen sich Weiterbildungsanbieter und Personaldienstleister stellen?

Schwerpunktheft zur FMB

12. Zuliefermesse Maschinenbau mit vielen Highlights Die 12. FMB – Zuliefermesse Maschinenbau präsentiert die gesamte Wertschöpfungskette der Zulieferer und Dienstleister für den Maschinenbau. markt & wirtschaft berichtet wieder ausführlich in einem Schwerpunktheft über die regionale Zuliefermesse mit Interviews, Hintergrundinformationen und Ausstellerinnovationen rund um den Maschinenbau.

Büro- und Arbeitswelten

Fit für die Zukunft?

Die Hälfte aller Erwerbstätigen in Deutschland arbeitet heute im Büro. Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch: Digitalisierung und Globalisierung erfordern nicht nur organisatorische, sondern auch strukturelle und räumliche Veränderungen. Halten die Arbeitsplätze mit dem Wandel der Büroarbeit Schritt?

Fotonachweise: Titel und S. 10: © peshkov / Fotolia.com; S. 6 "Green Economy": © Borderstep Institut S. 18: © alphaspirit / 123rf .com; S. 21: © Chalermsuk Bootvises / 123rf.com; S. 24: © Gina Sanders / Fotolia.com, S. 30: © hxdbzxy/123rf.com, S. 36: © Kseniia Badorina / 123rf.com; S. 52 Daniel Schwarz / 123rf.com; S. 58: © Elnur / Fotolia.com Vorschau "Fit für die Zukunft?" © pixabay / Arbeit 4.0: © NOBUYUKI TAKAHASHI / 123rf.com markt & wirtschaft 9 / 2016

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