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Marketing: Warum in Zeiten des Wandels Marken ihre große Stärke beweisen Entsorgungsbranche: Warum die Kreislaufwirtschaft für die Energiewende unverzichtbar ist

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Der Weg zum guten Ruf Wie wertvoll ein gutes Image für Unternehmen ist

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Die Zukunft im K

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Ausblick

„Ein guter Ruf ist wertvoller als Geld“… …soll der römische Mimen-Autor Publilius Syrus im ersten Jahrhundert v. Chr. gesagt haben. Transferiert man seine Erkenntnis in unsere Zeit, so könnte man sie zweifellos in eine Marketingstrategie einbinden: Ein guter Ruf ist ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit und wirkt sich positiv auf das Image aus. Wo heute viele Mitbewerber um die Gunst des Kunden buhlen, das Internet die Vergleichbarkeit von Produkten und Preisen schnell und unkompliziert macht, ist ein guter Ruf wichtiger denn je. Doch wie lässt sich eine exzellente Reputation, ein positives Unternehmensimage aufbauen? Welche besonderen Leistungen sind notwendig und welche Werte machen ein Unternehmen aus, um sich von Marktbegleitern zu differenzieren? Differenzierung meint, sich ein eigenes, authentisches Profil zu erarbeiten, um z.B. von Kunden und in der Öffentlichkeit im positiven Sinne als einmalig und unverwechselbar wahrgenommen zu werden. Fakt ist, ein ausgezeichnetes und vor allem glaubwürdiges Unternehmensprofil erarbeitet man sich nicht „von heute auf morgen“ und der erstklassige Ruf ist schon lange kein Selbstläufer. Vielmehr bedarf es eines ständigen Einsatzes und kontinuierlicher Anstrengung. Am Ende des „steinigen Weges“ liegen die Vorteile für engagierte Unternehmenslenker klar auf der Hand: Investoren lassen sich einfacher finden, wenn Vertrauen aufgebaut wurde. Gute Mitarbeiter wollen in erstklassigen Firmen mit gutem Ruf arbeiten. Und auch Kunden machen lieber Geschäfte mit Unternehmen, denen ein tadelloses Image vorauseilt. Nicht wenige Unternehmen in der Region übernehmen Verantwortung und engagieren sich in verschiedenen Bereichen. Umweltfreundliche Produktionsprozesse, fairer Handel, ein mitarbeiterorientiertes und vertrauenswürdiges Personalmanagement, die Unterstützung des Ehrenamts sind nur einige Handlungsfelder, auf denen sich Unternehmen bewegen. Dass die gesellschaftliche Verantwortung ein Motivationsgrund ist, die Erhöhung des Rekrutierungspotenzials und die Verbesserung des eigenen Arbeitgeberimages ein weiterer Antrieb sind, schmälert nicht ihr Engagement. Von dieser win-win-Situation können alle profitieren. Was regionale Unternehmen tun können, um „mehr als nur ein Arbeitgeber“ zu sein, lesen Sie in unserem Titelthema. Von Christiane Peters, Chefredakteurin

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Zu Beiträgen, die im Heft mit diesem Symbol gekennzeichnet sind, finden Sie weitere Informationen auch in unserem Online-Magazin unter www.mawi-westfalen.de

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INHALT 3 Ausblick 4 Inhalt ■ Forschung und Entwicklung 6 Mechatronik IEM: Industrie-Richtlinie für mehr Orientierung

10 Unternehmensimage

Der Weg zum guten Ruf Unternehmen, die erfolgreich sein und sich von Mitbewerbern differenzieren wollen, müssen sich mit besonderen Leistungen in Stellung bringen. Was aber macht ein Unternehmen mit „gutem Ruf“ aus?

6 Zukunftsatlas 2016: Beste Zukunftschancen für Münster und Kreis Gütersloh 7

Unternehmensgründung: Wettbewerbsvorteil Nachhaltigkeit

8 Kolumne: Ganz, gar nicht oder ein bisschen? 8 iPro-N: Intelligente Produkte in Kooperation entwickeln 9 Dein Tag zum Gründen: Hilfe für den Start in die Selbstständigkeit ■ Unternehmensimage 10 Der Weg zum guten Ruf

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11 Interview: „Vertrauenswürdige Unternehmen haben ein positiveres Image“

Werte im Unternehmen

12 Interview: „CSR ist in der DNA des Mittelstands verankert“ 14 Familienunternehmen: Vom Hidden Champion zum sichtbaren attraktiven Arbeitgeber

„Vertrauenswürdige Unternehmen haben ein positiveres Image“

15 Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen: Höheres Rekrutierungspotenzial und besseres Arbeitgeberimage

Unternehmen gelten als vertrauenswürdig, wenn sie als kompetent, zuverlässig und wohlwollend wahrgenommen werden. Prof. Dr. Anja Iseke, von der Universität Paderborn, über Vertrauenswürdigkeit in der Wirtschaft

16 Nachgefragt: Ein positives Image, ein guter Ruf 16 Udo Lorenz: „Wir sind viel mehr als nur Arbeitgeber“ 17 Carl Michael Werthenbach: „Wir legen Wert auf Qualität und die fängt bei der Ausbildung an“ ■ Marketing und Kommunikation 18 Interview: „In Zeiten des Wandels beweisen Marken ihre große Stärke“

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20 Digitales Marketing: Mehr Sichtbarkeit am Markt mit Content-Marketing 21 Nutzt Du schon, oder suchst du noch? Die Bedeutung von Usability und User Experience ■ Entsorgung und Recycling 23 Daten- und Aktenvernichtung: Den Datenschutz im Auge behalten 24 Nachgefragt: „Wir sind auf großes Interesse gestoßen“ 25 Interview zur Kreislauf- und Entsorgungswirtschaft: „Recycling ist gelebte Ressourceneffizienz“ 27 Sonderabfallentsorgung: Kostspielige Rückgewinnung von wertvollen Ressourcen

Marketing und Kommunikation

„In Zeiten des Wandels beweisen Marken ihre große Stärke“ Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer Markenverband e.V., über die Marke als Wettbewerbsvorteil, Instrument der Differenzierung und die Bedeutung von Basiswerten für das Vertrauen in eine Marke.

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27 Recycling-Baustoffe: Mehr wertvolle Produkte rückgewinnen ■ Kommunikation und Digitalisierung 29 Digitalisierung: Geschäftsprozesse vorantreiben 31 Computerunterstützte Telefonie: Mehr Effektivität 33 Interview: „Wir möchten einen Fußabdruck hinterlassen, der zeigt, dass es anders geht“


34 Internetbasierte Telefonie: Leistungsfähig und zukunftssicher

Kreislauf- und Entsorgungswirtschaft

36 BREKOM – Neue IT-Sicherheitslösung stellt Hacker vor Probleme ■ Personal und Management 37 Mentoring-Programme: Katalysatoren für Fachkräfteentwicklung und -bindung 38

Erste Paderborner TRAUMJOB „Wir wollen viele Perspektiven schaffen“

40 OWL Portraits: Arbeiten und Leben in der Region 40 symmedia: Auf der Suche nach Gleichgesinnten ■ Unternehmen und Märkte

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Ein anspruchsvolles Geschäft Peter Kurth, Präsident BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V., über die Kreislauf- und Entsorgungswirtschaft als Impulsgeber und Technologieführer.

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42 Serie: Rubrik: Denker und Lenker – Böllhoff „Der Glaube an Innovationen und kontinuierliche Verbesserung“ 43 Kolumne: Wie erreichen die Lokalradios in OWL junge Menschen? 43 Brandschutzauflagen bei Gewerbeimmobilien: Brandgefährlicher Immobilienerwerb 45

HARTING Applied Technologies: Perfekte Montage-Automation für die Bernstein AG

46 Netzwerktage OWL: Ohne Netzwerke und Kontakte geht es nicht 47 Impressum / Vorschau

Kommunikation und Digitalisierung

Geschäftsprozesse vorantreiben Die Weichen auf dem Weg zur digitalisierten Arbeitswelt sind gestellt. Doch wie weit sind die Unternehmen wirklich, um ihre digitale Arbeitswelt und digitalen Geschäftsprozesse voranzutreiben?

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■ Forschung und Entwicklung

Entwurfstechnik Mechatronik IEM

Zukunftsatlas 2016

Industrie-Richtlinie für mehr Orientierung

Beste Zukunftschancen für Münster und Kreis Gütersloh

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er neu gegründete VDI/VDE-Fachausschuss Mechatronisch integrierte Baugruppen (MID) arbeitet an einer Richtlinie zur Herstellung von MID im LDS-Verfahren. „Wir entwickeln eine Richtlinie, die für potentielle Anwender der MIDTechnologie von hoher Bedeutung ist“, sagt Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke. Der Leiter des Lehrstuhls FAPS und Vorsitzender des Vorstandes der Forschungsvereinigung Räumliche Elektronische Baugruppen (3-D MID) e.V., ist Forschungspartner im Industrieausschuss, ebenso das Hahn-Schickard-Institut in Stuttgart und die Fraunhofer-Einrichtung für Entwurfstechnik Mechatronik IEM in Paderborn. „Ohne eine breit akzeptierte Norm für die Integration von Leiterbahnen auf beliebig geformte Kunststoffkörper muss der Anwender jedes Projekt aufs Neue aufwändig qualifizieren. Diese Situation ist im Wettbewerb zu standardisierten Technologien von entscheidendem Nachteil“, so Prof. Franke. Der neu gegründete Fachausschuss mit Experten aus For» Die Funktionen auf der sperrigen Leiterplatte schung und Industrie (links) werden im Fraunhofer IEM direkt ins will diese Lücke füllen Gehäuse gebracht. Christoph Jürgenhake arbeitet und mit Richtlinien an der Technologie. Foto: David Gense « und Referenzprozessen Orientierung und Sicherheit schaffen. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu, Direktor am Fraunhofer IEM und Vorsitzender des Fachausschusses, erläutert die Herausforderungen des Projektteams: „Im Grunde stoßen zwei Welten aufeinander: Auf eine komplexe Kunststoff-Form wird aufwendige Elektronik gesetzt. Da muss in der Entwicklung und in der Produktion einiges bedacht werden.“ Zwar gebe es die internationale Norm für Leiterplatten IPC-A-610, darin seien die unterschiedlichen speziellen Anforderungen an 3D-Leiterplatten allerdings kein Thema. Nach Abschluss der Forschungsarbeiten gibt es Empfehlungen für Akteure entlang der gesamten Prozesskette. Dafür wird ein Referenzprozess für die Laserdirektstrukturierung (LDS) definiert. Dieser aus den Schritten Kunststoffspritzen, Strukturierung und Metallisierung zusammengesetzte Prozess hat sich am Markt durchgesetzt. Durch die häufig verteilte Wertschöpfungskette ergeben sich jedoch Fehlerpotentiale an Schnittstellen, so Christoph Jürgenhake vom Fraunhofer IEM. „Zur Optimierung des Gesamtprozesses werden wir Fehlerpotentiale wie etwa die Toleranzgrenze bei der Fremdmetallisierung aufzeigen und Lösungen vorschlagen. Damit entsteht eine wissenschaftliche Diskussionsgrundlage für alle Akteure – vom Hersteller bis zum Kunden.“ Die Veröffentlichung der Richtlinie ist für Frühjahr 2017 geplant. n n Weitere Informationen: www.iem.fraunhofer.de

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er Kreis Gütersloh spielt weiterhin in der oberen Liga: Im aktuellen Prognos-Zukunftsatlas belegt der Kreis den fünften Platz aller Kreise und kreisfreien Städte in NordrheinWestfalen. Im bundesweiten Vergleich landen die Gütersloher auf Platz 72 (von 402). Unter allen Kreisen in NRW belegt Gütersloh Platz eins. Besonders positiv schnitt der Kreis in den Kriterien „Innovation“ und „Demografie“ ab. Herausforderungen gibt es in der im Vergleich zu anderen erfolgreichen Regionen nicht ausreichenden Dynamik und den Arbeitsmarktdaten. „Der Zukunftsatlas bescheinigt unserer » Albrecht Pförtner, Geschäftsführer pro Region gute Zu- Wirtschaft GT: „Das gute Ranking haben wir kunftschancen. Das unserer starken Wirtschaft zu verdanken.“ Foto: pro Wirtschaft GT « haben wir nicht zuletzt der starken Wirtschaft vor Ort zu verdanken“, sagt Albrecht Pförtner, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft pro Wirtschaft GT. „Wir müssen jetzt allerdings dran bleiben, damit wir auch weiterhin so gut dastehen.“ Eine ausgezeichnete Perspektive bescheinigte das Ranking auch der Stadt Münster, der mit dem 41. Platz „sehr hohe Zukunftschancen“ prognostiziert wurden. Im bundesweiten Vergleich der kreisfreien Städte landet Münster auf Platz 23, in der NRW-Rangliste liegt sie an vierter Position. „Sehr zufrieden sei er mit dem Leistungsnachweis in der Kategorie „Wirtschaft & Arbeitsmarkt“, sagt Münsters oberster Wirtschaftsförderer Dr. Thomas Robbers: „Ein 14. Platz von 402 Landkreisen und Städten steht für Standortattraktivität und Leistungsstärke“, betont der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster GmbH mit Blick auf den stärker werdenden Wettbewerb der Regionen. Auf dem Gebiet „Wettbewerb und Innovation“, wo es für Münster nur zu Rang 144 reichte, sei noch Luft nach oben. „Möglicherweise können wir noch an der einen oder anderen Stellschraube drehen. Andererseits kann Münster trotz seiner erfolgreichen Wirtschaftsstruktur nicht alle Anforderungen der Analyse erfüllen. Das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos untersuchte die Bereiche „Demografie“, „Arbeitsmarkt“, „Wettbewerb und Innovation“ sowie „Wohlstand und soziale Lage“. n

n Das komplette Ranking gibt es auf www.prognos.com/zukunftsatlas


■ Forschung und Entwicklung

Unternehmensgründung

Wettbewerbsvorteil Nachhaltigkeit

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mmer mehr Gründerinnen und Gründer erkennen Nachhaltigkeit als Chance, sich neue Märkte zu erschließen. Wer mit zukunftsfähigen Produkten und Dienstleistungen Erfolg haben will, braucht ein belastbares Geschäftsmodell. Im Rahmen der Gründerinitiative StartUp4Climate entwickelte jetzt ein Team der Universität Oldenburg und des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit dafür ein Instrument. Mit Hilfe des Werkzeugs „Sustainable Business Canvas“ wird Nachhaltigkeit von Anfang an in die Geschäftsmodellentwicklung integriert. Die Gründerinitiative StartUp4Climate bietet gemeinsam mit Partnern dazu Workshops und Schulungen an. Das Tool sei aber nicht nur für Start-ups mit einer nachhaltigen Geschäftsidee geeignet, betont Prof. Dr. Klaus Fichter, Inhaber der Professur für Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit (PIN) an der Universität Oldenburg. Unter seiner Leitung wurde das Tool von einem Team

der Universität Oldenburg und dem Borderstep Institut entwickelt. „Auch wenn man sich ausschließlich fürs Geldverdienen interessiert, profitiert man als Unternehmen davon, Nachhaltigkeit in sein Geschäftsmodell mit einzubeziehen.“ Das habe die Erprobung des Tools in der Praxis gezeigt. „Unser Tool hilft Risiken zu minimieren und Fallstricke zu identifizieren“, erläutert der Wirtschaftswissenschaftler. Mit dem Modell werden gesetzliche Vorschriften genauso wie Verbraucheranforderungen von Anfang an mit in das Geschäftsmodell einbezogen. „So lassen sich Imageprobleme vermeiden, wenn das eigene Produkt zum Beispiel aufgrund von nicht vorher bedachtem Verpackungsmüll negative Aufmerksamkeit erhält.“ Start-ups, deren Geschäftsidee von vornherein nachhaltigkeitsorientiert ist, profitierten hingegen von der Möglichkeit, mit dem Modell die eigenen Chancen auf dem Markt besser auszuloten und ihr Geschäftsmodell auf feste Füße zu stellen. „Umfangreiches Hintergrundwissen, Praxisbeispiele, Videos und weiterführende Informationen vermitteln eine solide Grundlage zum Thema Geschäftsmodell“, führt Klaus Fichter aus. Somit eigne sich das Modell für Gründungsinteressierte ebenso wie für Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell neu ausrichten wollen. Foto: © jbrouckaert/123rf.com n n Das Tool kann über das Webportal StartGreen unter start-green. net/tools kostenfrei aufgerufen und online genutzt werden.

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■ Forschung und Entwicklung

Kolumne - Ganz, gar nicht oder ein bisschen?

Warum Fokus gleichzeitig gut und schlecht ist

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ründer sind häufig kreative Menschen, die viele Ideen und Energie haben – und deswegen am liebsten vier Unternehmen parallel betreiben würden. Viele fokussieren sich spätestens nach der euphorischen Anfangsphase auf ein Unternehmen. Auch wenn der Fokus auf ein Unternehmen traditionell und sicher auch berechtigt als sinn» Jan Philipp Platenius « voll angesehen wird, führt dies häufig dazu, dass Gründer selbst in einem zwei- oder dreiköpfigen Team einerseits Aufgaben übernehmen, die sie sehr gut beherrschen, andererseits aber auch für Bereiche verantwortlich sind, die ihnen weniger liegen. Einfach weil sie sich mit ihrer kompletten Zeit dem einen Unternehmen widmen. Während ein Startup dadurch im Recruiting stark ist, aber das Produktmanagement eine Herausforderung darstellt, hat ein anderes Jungunternehmen den geborenen Produktmanager im Team, aber Schwierigkeit, ein gutes Team aufzubauen. Ein Grund, warum viele ambitionierte Startups und talentierte Teams scheitern.

Damit der Fokus auf ein Unternehmen nicht zum Nachteil wird, gibt es in den Gründungshochburgen mittlerweile Inkubatoren, StartupFabriken oder operative Investoren, die mit eigenen Teams Startups in erfolgskritischen Bereichen wie HR, Produktmanagement, IT unterstützen. „Gründen aus dem Baukasten“ quasi. Man kann natürlich sagen, dass Gründer, die dies in Anspruch nehmen, keine Unternehmer aus echtem Schrot und Korn (und auch nicht mit entsprechend hohen Anteilen) sind, aber die Erfolgswahrscheinlichkeit eines so ausdifferenzierten Teams steigt natürlich. In Westfalen wird es wohl noch etwas dauern, bis es eine derart professionelle Infrastruktur für Gründer gibt. Dennoch lohnt es, darüber nachzudenken, ob Gründer mit oben genannten speziellen Fähigkeiten wirklich immer Vollzeit an einem Unternehmen arbeiten müssen oder aber, ob sie dieses Können nicht besser – wenn die Zeitressourcen und die Phase des Unternehmen es zulassen – über mehrere Unternehmen verteilen. Und dafür auch die fehlenden Fähigkeiten ebenfalls in das Unternehmer-Team holen, wenn auch nur im Umfang von einem Tag pro Woche. Der Autor der Kolumne Jan Philipp Platenius ist Geschäftsführer von Talents' Friends und gibt das Facebook-Magazin „Unternehmerische Zeiten" heraus. n n Weitere Informationen: https://www.facebook.com/unternehmerische.zeiten

iPro-N

Intelligente Produkte in Kooperation entwickeln

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leine und mittlere Unternehmen aus dem Münsterland, die oft keine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung haben, erhalten jetzt Hilfe beim digitalen Wandel. Das INTERREG-VAProjekt iPro-N unterstützt sie dabei, intelligente Produkte in deutschniederländischer Kooperation zu entwickeln. Neben Münsterland e.V. und der Emsland GmbH auf deutscher Seite sind Oost N.V. als Leadpartner, das TechologieCentrum Noord-Nederland (TCNN) und der Kennispark Twente an der Zusammenarbeit beteiligt. „Das Emsland und das Münsterland sind dank ihrer kleinen und mittleren Unternehmen hervorragend aufgestellt. Deshalb tun wir alles, um sie zu un» Eine vorbildliche Zusammenarbeit bei terstützen“, sagt Franz-Josef Sider Entwicklung intelligenter Produkte ckelmann, Leiter des Amts für pflegt Jan-Willem Boezel vom regionale Landesentwicklung niederländischen Spezialfahrrad-Hersteller Van Raam seit Jahren mit dem Weser-Ems. Reinhard BernsGronauer Unternehmen Innotronic. hausen, Dezernent der BezirksFoto: Kennispark Twente « regierung Münster, der die Ent-

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wicklung von iPro-N als Nachfolger des Erfolgsprojekts „Mechatronik für KMU“ von der ersten Idee vor mehr als zwei Jahren begleitet hat, wirbt für die Vorteile des neuen Angebots. „Es hat eine starke inhaltliche Zuspitzung auf ein sehr aktuelles Thema und bietet durch den Münsterland e.V., der als Vertreter der Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Region auftritt, eine strukturierte Herangehensweise.“ Wie die Entwicklung intelligenter Produkte in deutsch-niederländischer Kooperation in der Praxis aussehen kann, erklärten Martin Bügener von der Gronauer Innotronic GmbH und Jan-Willem Boezel vom niederländischen Spezialfahrrad-Hersteller Van Raam. Sie arbeiten seit mehr als sechs Jahren zusammen an der Entwicklung und Weiterentwicklung der kundenspezifischen Steuerung und persönlichen Anpassung per Smartphone für die Fahrräder für Menschen mit mehr oder weniger großen Beeinträchtigungen. „Made in Germany ist in den Niederlanden ein gutes Verkaufsargument“, erklärt Boezel. „Und Fahrräder aus den Niederlanden genießen wiederum in Deutschland einen guten Ruf“, sagt Bügener. Deshalb ist sein Unternehmen auf münsterländischer Seite der erste Teilnehmer des Projekts iPro-N. Ziel ist die Entwicklung eines Smartbikes, bei dem sich beispielsweise der Akku per SMS oder E-Mail von alleine meldet, wenn er aufgeladen werden muss oder kaputt zu gehen droht. n n Weitere Informationen: www.muensterland.com


■ Forschung und Entwicklung

Dein Tag zum Gründen

Hilfe für den Start in die Selbstständigkeit

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ordrhein-Westfalen zum Gründerland machen: Das ist das Ziel von „Dein Tag zum Gründen“. Die Veranstaltungsreihe kommt am 4. August nach Bielefeld, am 8. September nach Münster. Bereits im dritten Jahr tourt das Veranstaltungsformat Dein Tag zum Gründen durch das Land, um über die Selbstständigkeit im 21. Jahrhundert zu informieren und Existenzgründer untereinander zu vernetzen. Nach dem großen Interesse an den Veranstaltungen in den vergangenen beiden Jahren in Köln, Dortmund und Bielefeld sind in diesem Sommer auch Münster und Düsseldorf auf der Tour dabei. Ein umfangreiches Programm, das aus Vorträgen, Workshops und Beratungsangeboten besteht, trifft auf viel Platz für die Ideen der Teilnehmer. „Die maßgeblichen Motoren des digitalen Wandels sind dabei Startups. Mit relevanten, kreativen Ideen entfachen diese eine ungeheure Innovationskraft in NRW. Erfolgsbeispiele aus Nordrhein-Westfalen zeigen auf, wie Startups sich in wenigen Jahren zum starken Mittelstand

entwickeln können, dabei Arbeitsplätze sichern und neue schaffen“, sagt NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, der in diesem Jahr die Schirmherrschaft übernommen hat. „Deswegen begrüße ich, dass die Veranstaltungsreihe Dein Tag zum Gründen seit 2014 in ganz NRW Halt macht.“ Unterstützung erhält Initiator Tobias Tauch nicht nur von den regionalen und kommunalen Trägern und Unternehmen, sondern vor allem auch aus den lokalen Startup-Netzwerken. „Mir ist wichtig, dass unser Programm und Angebot bei Dein Tag zum Gründen authentisch und hilfreich für den Start in die Selbstständigkeit ist und bleibt. Darum freue ich mich, dass wir uns in allen Städten auf Netzwerke von Gründern und Startups stützen können, die auch nach den Veranstaltungen weiter für die Teilnehmer als Wegbegleiter vor Ort sind.“ n n Kostenlose Registrierung und das Programm: http://Dein-Tag-zum-Gruenden.de

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■ Titelthema: Unternehmensimage

Der Weg zum guten Ruf

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ue Gutes und rede darüber“: Diesem bekannten Sprichwort kommt besonders in Zeiten zunehmender Digitalisierung, wo jeder Wettbewerber nur einen Mausklick entfernt ist, eine besondere Bedeutung zu. Vor dem Hintergrund der Vergleichbarkeit und der Austauschbarkeit von Produkten, des Wettbewerbs um kluge Köpfe und Kostendrucks, brauchen Unternehmen einmal mehr ein klares Profil. Also Werte, die sie leben und kommunizieren und Taten, die sie praktizieren, um sich damit eine gute Reputation, ein gutes Image zu erarbeiten. Unternehmen, die erfolgreich sein und sich von Mitbewerbern differenzieren wollen, sind gefordert, sich mit besonderen Leistungen in Stellung zu bringen. Schließlich ist ein gutes Image für ein erfolgreiches Unternehmen von unschätzbarem Wert. Dennoch ist der Weg zum erstklassigen Ruf kein Selbstläufer. Vielmehr bedarf es eines ständigen Einsatzes und konti-

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nuierlicher Anstrengung. Am Ende des „steinigen Weges“ liegen die Vorteile für engagierte Unternehmenslenker klar auf der Hand: Investoren lassen sich einfacher finden, wenn Vertrauen aufgebaut wurde. Gute Mitarbeiter wollen in erstklassigen Firmen mit gutem Ruf arbeiten. Und auch Kunden machen lieber Geschäfte mit Unternehmen, denen ein tadelloses Image vorauseilt. Empfehlungen zufriedener Kunden sind dabei die erste Wahl. Was aber macht ein Unternehmen mit „gutem Ruf“ aus und welche Rolle spielen hierbei zum Beispiel nachhaltiges Wirtschaften, soziales Engagement, Vertrauenswürdigkeit oder auch eine zukunftsorientierte Personalpolitik?


■ Titelthema: Unternehmensimage

Interview: Werte in der Wirtschaft

„Vertrauenswürdige Unternehmen haben ein positiveres Image“ Anja Iseke, Juniorprofessorin an der Universität Paderborn, über Vertrauenswürdigkeit in der Wirtschaft und wie Unternehmen Vertrauen aufbauen und pflegen können.

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rau Professor Iseke, welchen Wert hat Vertrauenswürdigkeit generell in der Wirtschaft? Dr. Anja Iseke: Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit spielen immer dann eine große Rolle, wenn der Austausch zwischen zwei Parteien nicht direkt und unmittelbar erfolgt und wenn nicht alle Bedingungen des Austauschs vertraglich geregelt werden können. Das gilt insbesondere auch für die Beziehung zwischen Mitarbeitern und Arbeitgebern, da Arbeitsverträge per se unvollständig sind.

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Professorin Dr. Anja Iseke Foto: Uni Paderborn

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Gibt es einen Kriterienkatalog, der festlegt, wann ein Unternehmen vertrauenswürdig ist? Dr. Anja Iseke: Es gibt keinen klaren Kriterienkatalog. In der Forschung werden verschiedene Aspekte diskutiert, die im Prinzip drei Faktoren adressieren: Kompetenz, Zuverlässigkeit/Integrität und Wohlwollen. Personen oder auch Unternehmen gelten dann als vertrauenswürdig, wenn sie als kompetent, zuverlässig bzw. prinzipientreu und als wohlwollend wahrgenommen werden. Haben vertrauenswürdige Unternehmen mehr Erfolg? Gelingt es ihnen leichter, geeignete Mitarbeiter zu rekrutieren? Dr. Anja Iseke: Vertrauen ist quasi ein Tauschmedium, vergleichbar mit Geld. Unter dem Stichwort Sozialkapital wird aktuell die ökonomische Bedeutung von Vertrauen diskutiert. Vertrauenswürdige Unternehmen finden leichter Kooperationspartner und haben ein positiveres Image, was für Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen wichtig ist. Gerade in Arbeitsbeziehungen spielt Vertrauen daher eine wichtige Rolle. Wenn Mitarbeiter auf Jobsuche sind, wissen sie in der Regel relativ wenig über einen potentiellen Arbeitgeber – sie kennen möglicherweise Gehalt und Jobinhalte, aber sie wissen häufig nicht, wie das Arbeitsklima ist, wie die Aufstiegschancen sind, wie die Work-Life-Balance im Alltag aussieht, etc. Angesichts dieser Unsicherheiten müssen sie beim Abschluss des Arbeitsvertrags darauf vertrauen, dass die Informationen des Arbeitgebers glaubwürdig sind und die Arbeitsbedingungen positiv sein werden. Daher spielt das Image eine entscheidende Rolle für die Arbeitgeberattraktivität und die Bewerbungsabsicht.

Wie können Unternehmen Vertrauenswürdigkeit kommunizieren? Dr. Anja Iseke: Vertrauenswürdigkeit lässt sich erst im Zeitablauf beurteilen. Daher kann ein Unternehmen diese nur signalisieren. Empfehlenswert ist es daher Kompetenz, Zuverlässigkeit und Wohlwollen zu kommunizieren. Ein Unternehmen kann zum Beispiel auf wirtschaftlichen Erfolg und Innovationskraft verweisen. Unternehmenswerte sind ein wichtiger Indikator für Integrität – hier spielen zum Beispiel transparente und faire Auswahlverfahren eine wichtige Rolle. Der Hinweis auf Investitionen in Mitarbeiter, wie Personalentwicklungsmaßnahmen und Vergütungssysteme, ist ein Indiz für Wohlwollen. Wie lässt sich Vertrauen aufbauen und pflegen? Dr. Anja Iseke: Employer Branding ist ein wichtiges Instrument, um Vertrauenswürdigkeit zu signalisieren. Hier spielt Authentizität eine große Rolle – es nützt nichts, vollmundig Dinge zu behaupten, die der Bewerber als unrealistisch wahrnimmt oder die im Widerspruch zu anderen Informationen über das Unternehmen stehen. Gibt es hierzu spezielle Ergebnisse für unsere Region bzw. für kleine und mittelständische Unternehmen? Dr. Anja Iseke: Die Forschung zeigt, dass wir vertraute Dinge positiver beurteilen als unbekannte. Daher ist es gerade für kleine und mittelständische Unternehmen wichtig, sich bei Bewerbern bekannt zu machen. Das ist übrigens für viele Unternehmen die Motivation, Namensgeber für Fußballstadien zu sein. Ihnen geht es gar nicht so sehr darum, den Kunden damit anzusprechen, sondern darum, den Namen des Unternehmens bekannt zu machen, um auf diese Weise Bewerber anzuziehen. Darüber hinaus kann ein wenig bekanntes Unternehmen Vertrauenswürdigkeit auch durch ein Zertifikat als guter Arbeitgeber signalisieren. n

KONTEXT Anja Iseke ist seit 2008 Juniorprofessorin für Organizational Behavior an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Paderborn. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich u.a. mit den Themenfeldern Employer Branding und Vertrauen in Organisationen.

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■ Titelthema: Unternehmensimage

Interview: Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen

„CSR ist in der DNA des Mittelstands verankert“ Thorsten Brinkmann vom CSR-Kompetenzzentrum OWL über die Bedeutung von Corporate Social Responsibility für Unternehmen und wie sie und die Gesellschaft davon profitieren können.

H

err Brinkmann, Ihre Ziele sind, die regionalen Betriebe zu sensibilisieren und ihnen praxisgerechte CSR-Kenntnisse zu vermitteln. Wie groß ist die die Bereitschaft der Unternehmen, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen? Thorsten Brinkmann: Die typische Erst-Reaktion der Betriebe ist: „CSR - was soll das denn sein?“ Wenn wir dann erklären, was CSR ist und Beispiele aus der Praxis aufzeigen, dann hören wir ganz oft: „Ja, das machen wir doch schon!“ Und das zu Recht - denn vor allem kleine und mittelständische Unternehmen tun freiwillig mehr für die Gesellschaft, ihr Umfeld oder auch für ihre Mitarbeiter als es die gesetzlichen Bestimmungen verlangen. Kurzum: CSR ist in der DNA des Mittelstands in OWL verankert. Und CSR lohnt sich. Nicht nur für die Gesellschaft, sondern genauso für das Unternehmen. Denn Kunden schauen immer häufiger auch bei kleinen Betrieben ganz genau hin: Wie geht man im Unternehmen mit den Mitarbeitern um? Welche Produkte bietet das Unternehmen? Und woher kommen eigentlich die Rohstoffe? Wir beschäftigen uns nun seit mehr als zehn Jahren mit dem Thema CSR im Mittelstand und das Interesse der Unternehmen steigt kontinuierlich, ihr gesellschaftliches Engagement zielgerichtet für bestimmte Gruppen bzw. Themen und gleichzeitig zum eigenen Vorteil einzusetzen. Welche Handlungsfelder beinhalten die CSR-Konzepte? In welchen Bereichen engagieren sich die Unternehmen besonders? Thorsten Brinkmann: Ein Betrieb kann CSR gezielt als nachhaltige Strategie für sein gesamtes Unternehmen nutzen, um in seinen

» Thorsten Brinkmann: „Der Kern von CSR und verantwortungsvoller Unternehmensführung sind wechselseitige Anerkennung und eine werteorientierte Unternehmenskultur.“ « 12

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Märkten nachhaltig erfolgreich zu agieren. Im CSR-Kompetenzzentrum zeigen wir den Unternehmen individuelle Strategien in den vier Handlungsfeldern Markt, Umwelt, Arbeitsplatz und Gemeinwesen auf - sei es also beispielswiese durch fairen Handel, umweltfreundliche Produktionsprozesse, mitarbeiterorientiertes Personalmanagement oder durch die Unterstützung des Ehrenamtes. Der Kern von CSR und verantwortungsvoller Unternehmensführung sind dabei wechselseitige Anerkennung und eine werteorientierte Unternehmenskultur. Und gerade das Thema Fachkräftesicherung ist nach wie vor eines der Themen, die am häufigsten bei uns nachgefragt werden. CSR funktioniert hier nicht nur zur Akquise von Fach- und Führungskräften, sondern genauso für die Motivation der Beschäftigten. Das Statement eines Mitarbeiters bringt es ganz knackig auf den Punkt: „Ich gebe 100 Prozent für mein Unternehmen, weil ich hier Fairness und Verantwortung erlebe!“ Wie kommunizieren Unternehmen ihr Engagement für soziale Verantwortung in der Öffentlichkeit? Thorsten Brinkmann: „Unser Engagement ist selbstverständlich - da redet man doch gar nicht drüber“ - das ist eine weit verbreitete Meinung gerade von mittelständischen Unternehmen in OWL. Aber wer CSR strategisch nutzen möchte, der muss kommunizieren: Gezielt, mit klaren Botschaften und zu den eigenen Mitarbeitern wie nach außen. „Tue Gutes und lass andere darüber reden“ ist ein pragmatisches Motto, um CSR-Aktivitäten glaubwürdig zu kommunizieren. Denken Sie etwa an die lokale Zeitung, die über den ehrenamtlichen Mitarbeitereinsatz eines Handwerkerbetriebs im örtlichen Altersheim berichtet. So wichtig es ist, über sein CSR-Engagement zu berichten, so wichtig ist es, dies mit Augenmaß zu tun. Denn je mehr sich ein Unternehmen mit vergleichsweise kleinen Taten groß brüstet, desto kritischer wird es künftig von seinen Stakeholdern, den gesellschaftlichen Anspruchsgruppen wie z.B. den Nachbarn, Kunden, Medien oder auch den eigenen Mitarbeitern unter die Lupe genommen. Werden Unternehmen, die sich sozial engagieren, in der Öffentlichkeit positiv wahrgenommen? Wenn ja, woran lässt sich das festmachen? Thorsten Brinkmann: Private und gewerbliche Kunden, aber auch Fach- und Führungskräfte erwarten von Unternehmen ein verantwortliches Verhalten beispielsweise gegenüber den Mitarbeitern, der Umwelt oder auch dem Gemeinwesen am Standort. Und sie „belohnen“ ein entsprechendes Engagement des Unternehmens immer häufiger - das zeigen unzählige wissenschaftliche Studien genauso wie die zunehmende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten beim Discounter um die Ecke. So verfolgen beispielsweise viele Nachbarn der Unternehmen sehr genau, wie sich das Unternehmen an seinem lokalen Standort gesellschaftlich verhält. Immer mehr Konsumenten achten beim Kauf


auf die Produktionsbedingungen unter denen bestimmte Güter hergestellt werden, ob etwa Kinderarbeit bei der Textilproduktion auszuschließen oder wie der ökologische Fußabdruck eines Produktes zu bewerten ist. Die positive Bewertung durch die Öffentlichkeit lässt sich nicht nur durch immaterielle Imagegewinne für das Unternehmen festmachen, sondern vielfach auch durch harte ökonomische Fakten. Das soziale Engagement von Unternehmen entwickelt sich dabei von Geld- und Zeitspenden noch viel tiefer in die Wertschöpfungskette der Unternehmen hinein. Ein praktisches Beispiel dazu: Das Detmolder Unternehmen Taoasis wird vom NRW-Wirtschaftsministerium als Vorzeigebetrieb dafür genannt, was soziales Engagement auch im Ausland betrifft, nämlich in Anbauländern, in welchen Taoasis die natürlichen Rohstoffe für sein nachhaltiges Produktsortiment bezieht. Was die Öffentlichkeit betrifft, fragen Sie mal im abgelegen Dorf Dindou in Togo nach dem sozialen Engagement des Familienunternehmers Meyer und Sie werden sehen, wie global wir heute schon im Mittelstand aus OWL in Richtung CSR unterwegs und auch bekannt sind. Können Sie ein konkretes Unternehmensbeispiel nennen, das zeigt, wie Corporate Social Responsibility in der Praxis umgesetzt wurde? Thorsten Brinkmann: Vor kurzem haben wir gemeinsam mit der Initiative für Beschäftigung den CSR-Preis OWL vergeben. Eines der prämierten Unternehmen ist die Firma Ludwig Weinrich, ein Schokoladenhersteller aus Herford. Wenn Sie bewusst nachhaltig konsumieren und auf Schokolade nicht verzichten wollen, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Sie auf Weinrich als einer der Pioniere in diesem Marktsegment stoßen. Vor vielen Jahren war Weinrich bereits ein Vorreiter in der konsequenten Umstellung seiner Produktion auf Bio-Schokolade. 2014 hat Weinrich seine Produktion komplett auf 100 Prozent nachhaltigen Kakao umgestellt. Als Fairtrade-Pionier engagiert sich Weinrich für bessere Lebensbedingungen seiner Lieferanten, den Kakao-Kleinbauern. So z.B. beim Bau von Schulen in den Erzeugerländern und bei der finanziellen Planungssicherheit der Kleinbauern. So zahlt das Unternehmen höhere Rohstoffpreise für Kakaobohnen und Rohrohrzucker aus kontrolliert biologischen Anbau. Hierdurch erhalten die Kakaobauern ein sicheres, kalkulierbares Einkommen und werden unabhängig von den Risiken des schwankenden Kakao-Weltmarktpreises. n

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n Weitere Informationen: www.csr-kompetenz.de und www.csr-preis-owl.de

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KONTEXT Das CSR-Kompetenzzentrum OWL ist ein Projekt der GILDE-Wirtschaftsförderung Detmold in Kooperation mit der Initiative für Beschäftigung OWL e.V. Bielefeld. Es wird mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen sowie des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung EFRE als „Investition in unsere Zukunft“ durch die Europäische Union unterstützt. Corporate Social Responsibility (CSR) ist ein Konzept, das auf freiwilliger Basis soziale und ökologische Belange in die Unternehmenstätigkeit und in die Beziehungen mit Partnern wie Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern integriert. Weitere Informationen: www.csr-kompetenz.de und www.gildezentrum.de

SUDBRACKSTRASSE 12 33611 BIELEFELD PHONE +49 (0) 521-961777-91 MAIL BUSINESSKUNDEN@FOURWINDS379.DE INTERNET WWW.FOURWINDS379.DE

TELEKOMMUNIKATION FÜR GESCHÄFTSKUNDEN markt & wirtschaft 7 / 2016

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■ Titelthema: Unternehmensimage

Familienunternehmen

Vom Hidden Champion zum sichtbaren attraktiven Arbeitgeber Sie produzieren hervorragende Produkte für den Weltmarkt und sie besitzen eine beeindruckende Wirtschaftskraft: In der Öffentlichkeit sind diese Unternehmen oft unbekannt. Das kann ihnen jedoch die überregionale Personalrekrutierung erschweren.

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inter diesen Hidden Champions oder „heimlichen Marktführern“, wie sie gerne genannt werden, verbergen sich oftmals erfolgreiche, nicht börsennotierte Familienunternehmen. Mit der Konsequenz, dass über all ihre Aktivitäten, ihre Technologien und Produkte in der Regel nicht offen publiziert wird, und somit Erfolg, Innovativität und Wirtschaftskraft nicht konsequent nach außen getragen werden. Die aktive Kommunikation von Stärken, Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmalen ist allerdings gerade für die Familienunternehmen relevant, da diese einen hohen Bedarf an gut ausgebildeten Beschäftigten haben. Dieses eher zurückhaltende Verhalten steht jedoch in starkem Gegensatz zu der Notwen-

digkeit von Familienunternehmen, sich attraktiv auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren. Der Aufbau einer starken und attraktiven Arbeitgebermarke umfasst das aktive Herausstellen der Alleinstellungsmerkmale, durch die sich das Unternehmen von Wettbewerbern positiv abgrenzt. Denn nur, wenn Unternehmen ihre Spezifika und Wettbewerbsfaktoren als Marke überregional nach außen verkaufen, werden sie für potenzielle Bewerbende sichtbar. Für Familienunternehmen bedeutet das auch, die verstärkte Kommunikation von Werten wie nachhaltiges Wirtschaften, soziale Verantwortung, organisches Wachstum und innovative Technologien. Je stärker die Konkurrenz um Führungs- und Fachkräfte wird, desto mehr sind Arbeitgeber gefragt, die es schaffen, ihre hoch qualifizierten, motivierten Beschäftigten langfristig zu binden. Eine positive Außenwahrnehmung ermöglicht es zudem, junge Talente und Nachwuchsführungskräfte in das Unternehmen zu holen. Der Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke trägt insgesamt dazu bei, dass regionale, mittelständische Familienunternehmen in Bewerberanfragen immer stärker mit Großunternehmen konkurrieren können. Lange Zeit standen Standort, Größe und Branche im Fokus von Bewerberentscheidungen.

Unternehmen, die in sogenannten „sexy businesses“ an einem attraktiven Standort tätig sind, in Konzernstrukturen agieren und internationalisierte Karrierewege bieten, erhielten die meisten Bewerbungen. Nicht-konzerngeführte Unternehmen, insbesondere die regional geprägten Mittelständler, wurden von Nachwuchsführungskräften als Arbeitgeber weniger wahrgenommen. In den letzten Jahren hat sich im Großen und Ganzen das Bild der Familienunternehmen und ihre Bedeutung als Arbeitgeber stark gewandelt. Die Zeiten, in denen Familienunternehmen als verstaubt und als Vertreter der sogenannten „Old-Economy“ galten, sind vorbei. Es gibt keinen Grund für Familienunternehmen, Marktführerschaften heimlich zu leben oder Erfolge vor der breiten Öffentlichkeit zu verstecken. Wenn Familienunternehmen zunehmend aktiver darin werden, ihre „familiness“ nach außen zu tragen und überregional bekannt zu machen, entwickeln sie sich von Hidden Champions zu weithin sichtbaren, attraktiven Arbeitgebern, die auf hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte als zentrale Wettbewerbsfaktoren zurückgreifen können. Autorin Dr. Christina Hoon ist Stiftungsprofessorin am Lehrstuhl Führung von Familienunternehmen an der Universität Bielefeld. n

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» Prof. Dr. Christina Hoon: „Wenn Unternehmen

ihre Spezifika und Wettbewerbsfaktoren als Marke überregional nach außen verkaufen, werden sie für potenzielle Bewerbende sichtbar.“ Foto: Universität Bielefeld

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Hidden Champions (heimliche Gewinner) sind nach Hermann Simon (Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 1990) Unternehmen, die sich erfolgreich auf dem Weltmarkt behaupten und sich durch eine hohe Wettbewerbsfähigkeit, Spezialisierung und Wissensbasis auszeichnen. Sie agieren in engen Marktnischen und entwickeln einzigartige, aber unauffällige Produkte, die sie in hoher Fertigungstiefe produzieren. In Deutschland repräsentieren diese Unternehmen den sogenannten Mittelstand und stellen laut Statistik der Stiftung Familienunternehmen (2014) den stärksten Beschäftigungsmotor dar. Als Familienunternehmen gelten Hidden Champions, wenn sich die Mehrheit der Entscheidungsrechte im Besitz der Unternehmerfamilie befindet und mindestens ein Vertreter der Familie aktiv an der Leitung bzw. Kontrolle des Unternehmens beteiligt ist (Definition der Stiftung Familienunternehmen, 2014).


■ Titelthema: Unternehmensimage

Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen

Höheres Rekrutierungspotenzial und besseres Arbeitgeberimage Viele Unternehmen stellen sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Das aktuelle Engagement für Flüchtlinge ist nur ein Beispiel.

U

nsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen. Das wird nicht nur durch die aktuelle Diskussion um die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen deutlich. Weitere längerfristige Trends wie der demografische Wandel, die Digitalisierung und Globalisierung sowie die damit verbundene Gefahr zunehmender sozialer Ungleichheit stellen die Gesellschaft vor große Aufgaben. Unternehmen kommt hier eine zentrale Bedeutung zu. Sie würden vermehrt als gesellschaftliche Akteure wahrgenommen, ihre Mitverantwortung für die Gesellschaft und die Mitgestaltung von Veränderungsprozessen werde adressiert, so eine aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Wenn es darum geht, gesellschaftliche Verantwortung zu zeigen, setzen Unternehmen verschiedene Impulse. Eine Mehrheit der befragten Unternehmen engagiert sich zum Beispiel für die Attraktivität der Heimatregion. Ebenso wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefördert, indem über 90 Prozent der Unternehmen Elternzeit oder Teilzeitarbeit anbieten. Weiterhin leisten sie einen wertvollen Beitrag in den Bereichen Gesundheitsförderung der Mitarbeiter, Integration und Diversität sowie im Bildungsbereich, etwa durch gezielte Förderung der akademischen Bildung. Drei von vier Unternehmen in Deutschland übernehmen gesellschaftliche Verantwortung in der Flüchtlingshilfe. Neben der Soforthilfe durch Spenden, schaffen sie vor allem mit Maßnahmen zur Integration in den Arbeitsmarkt Perspektiven für Flüchtlinge. Jeder zweite Betrieb bietet Ausbildungsmöglichkeiten für junge und ungelernte Migranten sowie reguläre Arbeitsplätze an. Jeder dritte hilft bei der Eingliederung in die Arbeitswelt durch berufsbegleitende Fort- und Weiterbildungen sowie Berufsinformationen.

Diversität als Mittel zur internationalen Reputation und zum verbesserten Marktzutritt

Diejenigen Unternehmen, die Flüchtlinge bei der Arbeitsmarktintegration unterstützen, stellen mehrheitlich (62 Prozent) zusätzliche Praktikumsplätze zur Verfügung. Etliche Betriebe sehen in der Zuwanderung von Flüchtlingen mittelfristig Chancen für den deutschen Arbeitsmarkt. Gut zwei Fünftel erwarten positive direkte Effekte. Sie glauben, dass es leichter werde, besonders motivierte und lernbereite Mitarbeiter zu finden, wenn Flüchtlinge dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stünden. Zudem hofft die Hälfte der Unternehmen auf einen Zuwachs an interkultureller Kompetenz der Mitarbeiter, da sich in kulturell gemischten Teams das Potenzial und die Kreativität der Mitglieder besser entfalten könne. „Unternehmen kommt eine Schlüsselrolle zu, wenn es darum geht,

Flüchtlingen eine Perspektive zu geben. Betriebe packen mit an, wenn akut Hilfe gebraucht wird und ermöglichen durch Arbeit und Ausbildung die langfristige Integration“, sagt Birgit Riess, Direktorin des Programms Unternehmen in der Gesellschaft in der Bertelsmann Stiftung. Betriebe, die Maßnahmen im Diversitäts- und Integrationsmanagement durchführen, haben, so die Studie, in erster Linie zwei Hauptmotive. Sie wollen zum einen ihr Rekrutierungspotenzial erhöhen, indem sie Personengruppen gezielt ansprechen, und gleichzeitig ihr Arbeitgeberimage verbessern. Damit ist der Fachkräfte- beziehungsweise Bewerbermangel für 72 Prozent der Unternehmen ein wichtiger Beweggrund. Zum anderen wollen viele Unternehmen durch die Maßnahmen das Know-how und die Arbeitsprozesse verbessern. 65 Prozent versprechen sich von einer multikulturellen Belegschaft mehr Kreativität, Innovationkraft und Wissensvielfalt. Diversität als Mittel zur internationalen Reputation und zum verbesserten Marktzutritt erhofft sich mit jeweils etwa 40 Prozent ein weitaus geringerer Anteil von Unternehmen. Allerdings hat dieses Motiv für Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes und des Baugewerbes eine größere Bedeutung als für Dienstleistungsunternehmen. n

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■ Titelthema: Unternehmensimage

Nachgefragt

Ein positives Image, ein guter Ruf, ein starkes Profil Immer mehr Unternehmen zeigen nachhaltiges und soziales Engagement, setzen auf ethische und moralische Werte. Wir fragten regionale Unternehmen, mit welchen Aktivitäten sie Akzente setzen?

» Udo Lorenz, Geschäftsführer der GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbH, Münster: „Wir sind viel mehr als nur Arbeitgeber“ «

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ls führender deutscher ERP-Anbieter für den Großhandel und stetig wachsendes Unternehmen der IT-Branche legen wir größten Wert auf Mitarbeiterzufriedenheit und Nachwuchsförderung. Aufbauend auf klar formulierten Unternehmenszielen, dem Respekt vor der Persönlichkeit eines jeden einzelnen sowie flachen Hierarchien profitieren Mitarbeiter der GWS von großer mitarbeiterspezifischer Unterstützung. Neben technisch gut ausgestatteten Arbeitsplätzen und flexiblen Arbeitszeiten zählen hierzu eine leistungs- und erfolgsorientierte Vergütung, ein umfangreiches Gesundheitsmanagement sowie eine große persönliche Unterstützung zum Beispiel beim Thema Familienorganisation. Regelmäßige Weiterbildungen, die an die individuelle Karriereplanung angepasst sind, sowie regelmäßige Feedback- und Austauschrunden mit Vorgesetzten ergänzen die gelebte Orientierung mit den Mitarbeitern.

Erfolgreiche Bewertungen Wie wohl sich die GWS-Mitarbeiter fühlen, belegen die Bewertungen im Internet, z.B. Kununu oder auch der beim Arbeitgeber-Wettbewerb „Great Place to Work 2016“. Die GWS ist sehr stolz darauf, auf Basis der Auswertungen mit den Signet „Deutschlands Beste Arbeitgeber 2016“, „Beste Arbeitgeber NRW 2016“ „Beste Arbeitgeber MÜNSTERLAND 2016“ sowie „Beste Arbeitgeber ITK 2016“ zu werben. Bei dem Vergleich, der jährlich vom Great Place to Work® Institut Deutschland erstellt wird, beantworten die Mitarbeiter anonym Fragen zu Arbeitsplatzthemen. Parallel wird die Geschäftsführung im Rahmen eines Kultur-Audits ebenfalls zu Themen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Chancengleichheit oder Weiterbildungsangebote befragt.“ n

Mitarbeiternahe Unternehmenspolitik und soziales Engagement Als Unternehmen, das vermehrt auch international aktiv ist, legen wir großen Wert auf gelebte kulturelle Vielfalt, absolute Offenheit gegenüber Religion und Gleichberechtigung sowie die Förderung von Menschen, die besondere Unterstützung benötigen. Im Fokus eines unserer sozialen Projekte, wo wir z.B. NIMA’s e.V., einen Verein zur Ausbildungsförderung, in Münster unterstützen, stehen dabei sozialbenachteiligte Jugendliche und Flüchtlingskinder bzw. Kinder mit Migrationshintergrund. Zu den Projekten dort zählen u.a. der Bewerbungsmappen-Check, bei denen Schüler ihre Bewerbung zur Prüfung an die Personalabteilung schicken können. Die Entsorgung von Elektroschrott, die Bereitstellung von Dienstfahrrädern, vergünstigte Nahverkehrstickets für Mitarbeiter oder die Nutzung von schadstoffarmen Dienstfahrzeugen sind wiederum aktive Elemente der Unternehmenspolitik im Bereich Ressourcenschonung und Umweltschutz im Unternehmen.

» Udo Lorenz: „Wir legen größten Wert auf Mitarbeiterzufriedenheit und Nachwuchsförderung.“ «

Klaus Meding Sicherheitsanlagen GmbH Wir schulen im Brandschutz

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Unsere nächsten Termine: Ausbildung zur Fachkraft für Rauchwarnmelder nach DIN 14676 ab 6. September OWL-Brandschutztag am 19. Oktober Wir erstellen Feuerwehrpläne und Flucht-und Rettungswegpläne nach DIN

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Klaus Meding | Sicherheitsanlagen GmbH | Gerberweg 24 | 32108 Bad Salzuflen Telefon: 05222-707989 | Telefax: 05222-805181 | E-Mail: info@kmsonline.de

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■ Titelthema: Unternehmensimage

» Carl Michael Werthenbach, Geschäftsführer Werthenbach

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„Wir legen Wert auf Qualität und die fängt bei der Ausbildung an“ «

W

ie bei vielen Mittelständlern entstehen auch bei uns immer wieder Engpässe bei der Rekrutierung von Auszubildenden. Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns intern kontinuierlich mit den Fragen: Wie können wir uns als Unternehmen im Bereich der Ausbildung verbessern? Was können wir konkret tun, um Interessierten ein optimales Ausbildungsangebot zu bieten? Die jetzt erhaltene Zertifizierung „Best Place to Learn" gibt uns eine hervorragende Rückmeldung. Sie spiegelt den aktuellen Stand unserer Ausbildungsqualität wider und zeigt Wege für neue Maßnahmen auf. Gleichzeitig erwarten wir von der Auszeichnung eine Erhöhung der Bekanntheit und Attraktivität unseres Unternehmens nach außen. Sie soll erkennbar darstellen, dass sich eine Ausbildung bei Werthenbach durch ihre Qualität von anderen unterscheidet, was jedem Lernenden mehr Perspektiven eröffnet. Intern setzt die Bewertung Maßstäbe, die unsere Abteilungen immer wieder fordern.

Ausbildung bei Werthenbach bedeutet die aktive Einbindung in das Tagesgeschäft, die Eigenverantwortung und selbstständiges Arbeiten fördert. Dazu erhalten die Auszubildenden direkt zum Beginn ihrer Lehrzeit sinnvolle Schulungseinheiten, um für den unbekannten Arbeitsalltag „gerüstet“ zu sein. Vermittelt werden dabei u.a. das Werthenbach A-Z, Hintergrund-Informationen zu allen Standorten und Geschäftsbereichen. Eine erste ITSchulung erklärt unser EDV-System als Ganzes. Um die jungen Menschen auf ihre Kundenkontakte vorzubereiten, stehen auch ein Training zum Thema Business-Knigge sowie weiterführende Produktschulungen auf dem Programm. Das entspricht unserem Grundsatz „fördern und fordern“. Regelmäßige Feedbackgespräche sind an der Tagesordnung. Wir bieten darüber hinaus ein Nachhilfeangebot, das bei Defiziten in der Berufsschule genutzt werden kann. Ein individueller Ausbildungsplan gibt jedem die Möglichkeit, seine persönlichen Wünsche einzubringen. Auch die gute Kommunikation zwischen Betrieb und Berufsschule sowie unsere hohen Übernahmechancen kennzeichnen das vielschichtige Ausbildungskonzept. Die Ansprache junger Menschen erfolgt auf Personal- und Hochschulmessen und in Schulen. Zusätzliche Aktionen, wie einen Tag der offenen Tür, werden von unseren Auszubildenden mitgestaltet, die hier in besonderer Weise Empfehlungsmarketing betreiben. Aktuell entwickeln wir eine Facebook-Seite, die ausschließlich der Personal-Rekrutierung dienen soll und zielgruppenspezifische Informationen bereitstellt.“ n

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» Carl Michael Werthenbach hat das Gütesiegel

„Best Place to Learn“ für sein Unternehmen erhalten. Damit gehört es zu Deutschlands besten Ausbildungsbetrieben. Foto: Werthenbach Holding GmbH & CO. KG

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■ Marketing und Kommunikation Wert

Marke

innovativ

Starke

Kunden

Treue

Zukunft

Qualitat

Vertrauen

» Foto: pixabay « Interview: Marken und Märkte im Wandel

„In Zeiten des Wandels beweisen Marken ihre große Stärke“ Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer Markenverband e.V., über die Marke als Wettbewerbsvorteil, Instrument der Differenzierung und die Bedeutung von Basiswerten für das Vertrauen in eine Marke.

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ie Vergleichbarkeit von Preisen und Leistungen, ein verändertes Kommunikations- und Einkaufsverhalten sowie ein ständiger Preis- und Wettbewerbsdruck führen dazu, dass sich Märkte weiter verändern. Was bedeutet diese Entwicklung für die Markenwerte eines Unternehmens? Christian Köhler: Gerade in Zeiten des Wandels beweisen Marken ihre große Stärke. Nachhaltig bestätigt dies die seit 1999 vom Markenverband und McKinsey durchgeführte Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Marke. Obwohl in diesen Zeitraum Zäsuren fallen, wie die Bankenkrise, geändertes Verbraucherverhalten und die Auswirkungen der Digitalisierung, hat sich die volkswirtschaftliche Bedeutung der Marke stetig gesteigert. Aktuell tragen Marken 1,1 Billionen Euro zur Bruttowertschöpfung in Deutschland bei und über 5,1 Millionen aller Erwerbstätigen werden von Markenunternehmen beschäftigt. Gleichzeitig hat bei den Verbrauchern eine Trendumkehr stattgefunden, erstmalig seit 20 Jahren setzt die Mehrheit der Deutschen auf Qualität. Und auf Unternehmensseite sehen fast 90 Prozent der Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil in ihren Marken.

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Eindrucksvoll belegt dies die Werthaltigkeit der Marke und bestätigt sie als Wertelieferanten für Markenunternehmer, Verbraucher und Gesellschaft gleichermaßen. Für Markenunternehmen ein Grund mehr, selbstbewusst in die Zukunft zu sehen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Vergleichbarkeit von Produkten: Wie können Markenprodukte sich dennoch auf dem Markt differenzieren / abgrenzen? Christian Köhler: Besonders die Marke ist für Unternehmen die Differenzierung gegenüber Wettbewerbern. Sie ist damit ein wichtiger Bestandteil des Leistungswettbewerbs, der für innovative, hochwertige Produkte und Leistungen zu angemessenen Preisen zu Gunsten des Verbrauchers sorgt. An der Marke werden die verschiedenen Eigenschaften festgemacht, sozusagen verankert. Vorbildliche Markenführung und die Durchsetzung von gelebten Markenwerten sind die Basis für den Erfolg von Marken. Marke schafft Präferenzbildung auf Kundenseite und somit Kundenbindung durch die Möglichkeit eindeutiger Differenzierung gegenüber der Konkurrenz.


■ Marketing und Kommunikation

Eine klare und gelebte Wertehaltung von Marken trägt wesentlich zu ihrer Zukunftssicherheit bei.

»Marken entstehen durch Etablierung beim Kunden. Das heißt Markenpolitik ist klar empfängerorientiert. « Schafft die Markenführung eine klare Identitätsausprägung, dann folgt hieraus Vertrauensbildung und am Ende Markentreue. Ausruhen gilt nicht, denn gerade mit ihren Innovationen und ihrer Kommunikation treffen erfolgreiche Marken den Zeitgeist der Verbraucher. Dies ohne Verlust an der Qualität oder an den Markenwerten.

Stichwort Markenkommunikation: Gibt es Faktoren, die bestimmen, ob für das heutige Markenerleben mehr analoge und/oder digitale Kontaktpunkte wichtig sind? Christian Köhler: Ein Unternehmen sollte sich vorrangig sowohl von den Erwartungen der Verbraucher, als auch den eigenen Fähigkeiten bei der Kontaktaufnahme leiten lassen. Gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung gilt: Die reine Dialogmöglichkeit erlaubt noch keine Differenzierung. Aber die Investition in guten Dialog kann Relevanz und Präferenz treiben. Jeder, der in die

Eine Marke verkörpert Werte und Emotionen, die sich im Laufe der Zeit jedoch an den Bedürfnissen und Erwartungen ihrer Zielgruppe anpassen müssen. Was bedeutet das für die Markenführung bzw. das Management einer Marke? Christian Köhler: Marken haben die Kraft, Werte zu reflektieren und Wertegemeinschaften zu bilden. Ohne die entsprechende Leistungsunterstützung durch die Marke gelingt weder die Bildung von Wertegemeinschaften noch der Versuch, Wertbündel zu vermarkten. Klarheit bei der Markenführung, das Eingehen auf das Lebensumfeld der Markenfans und die Investition in gut geführten Dialog sind die Treiber für die Schaffung von Relevanz und Präferenz. Was muss bei einer strategischen Neuausrichtung hinsichtlich Markenidentität und korrekter Markenpositionierung bedacht werden? Christian Köhler: Für Markenbindung ist die Übereinstimmung der eigenen Wertvorstellungen mit den Erwartungen der angepeilten Zielgruppen unverzichtbar. Inwiefern die strategische Neuausrichtung einer Marke erfolgreich ist, hängt ganz wesentlich davon ab, ob diese mit ihrem Leistungsversprechen vereinbar ist und sie die Verbraucher immer wieder überzeugen kann. Basiswerte wie Qualität, Verantwortung, Ehrlichkeit und Berechenbarkeit sind die Grundvoraussetzung für das fortgesetzte Vertrauen in eine Marke.

» Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer Markenverband e.V.:

„Marke schafft Präferenzbildung auf Kundenseite und somit Kundenbindung durch die Möglichkeit eindeutiger Differenzierung gegenüber der Konkurrenz.“ Foto: Markenverband

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aktive Kommunikation tritt, muss sich vorher sehr klar darüber sein, wofür seine Marke steht und wofür nicht. Die Herausforderung ist hierbei der Umgang mit der Vervielfältigung von Meinungen über das Web. Statt WebVote müssen Markenführende klare Antworten auf Fragen geben: „Wofür will ich stehen?“, „Wofür hat meine Marke Relevanz?“. Das ist der Unterschied zwischen Marken und modischen Eintagsfliegen. n

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■ Marketing und Kommunikation

Digitales Marketing

Mehr Sichtbarkeit am Markt mit Content-Marketing Content-Marketing – der Begriff, der vor einigen Jahren noch als Spielerei abgetan wurde, gewinnt immer mehr an Bedeutung.

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ass sich Unternehmen durch erfolgreiches Content-Marketing nach vorne bringen, gleichzeitig ihre Sichtbarkeit am Markt erhöhen und sich effektiv von ihren Wettbewerbern abheben können, ist mittlerweile bewiesen. 95 Prozent aller Internetzugriffe erfolgen über Google. Und für Google heißt es „Content is King“! Die Vorteile des Content-Marketings sind vielfältig. Durch individuellen Content werden Unternehmenswebsites relevanter für Google. Google kann Websites, Blogs und Social-Media-Aktivitäten besser einem gewissen Markt oder Themengebiet zuordnen, sodass die Relevanz und damit die Sichtbarkeit in Suchmaschinen steigt. Gut durchdachter Content auf der Firmen-Website, im Online-Shop sowie auf weiteren firmenrelevanten Plattformen führt dazu, dass sich Unternehmen auch mit relativ kleinen Mitteln schnell und effektiv von ihren Wettbewerbern abheben können. Ein weiterer Vorteil ist - durch aktuellen Content bleiben sie im Gespräch. Er bietet den Kunden durch individuelle Informationen einen Mehrwert und reduziert so den Aufwand für Pre-Sales- und After-Sales-Aktionen. Zusätzlich bietet Content-Marketing die Möglichkeit, in regelmäßigen Kontakt zum Kunden zu stehen, ohne ihn dabei auf direktem Wege durch Mailings und Co. kontaktieren zu müssen. Aussteuern können Unternehmen ihren individuell generierten Content auf diversen Wegen. Plattformen wie die eigene Website oder der Online-Shop bilden hier nur einen Teilbereich ab. Auch auf Sekundärebenen wie Blogs, Foren und sozialen Netzwerken wird der Content von Suchmaschinen analysiert und im besten Fall als relevant eingestuft. Die Möglichkeiten sind also riesengroß - Sinn macht Content-Marketing allerdings nur mit der richtigen Strategie.

» Content-Marketing löst das Problem, dass Unternehmen mit ihren Kunden in Kontakt bleiben können, ohne dabei aufdringlich zu sein. « Wie sieht die richtige Strategie für erfolgreiches Content-Marketing aus? Die wichtigsten für Google relevanten Faktoren sind Natürlichkeit, Regelmäßigkeit und Individualität. Es zählt hier also die Devise „Qualität statt Quantität“. Selbstverständlich sollten Unternehmen für

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regelmäßigen und aktuellen Content sorgen, wichtiger als die Häufigkeit ist in diesem Fall aber die Relevanz. Besonders individuellen Content werden Suchmaschinen erkennen und somit besser ranken als beispielsweise einen kopierten Pressetext der lokalen Zeitungen. Mit der richtigen Strategie wird man schon kurz- bis mittelfristig einen positiven Erfolg hinsichtlich des Google-Rankings feststellen. Um die Marketingaktionen durchdacht zu planen, empfiehlt sich ein Redaktionsplan. Zudem sollte ein klares Content-MarketingTeam definiert werden, das eine gewisse Stilistik verfolgt, die man im Voraus gemeinsam festlegt: Wie sollen die Kunden angesprochen werden? Welche Medien sind für das Unternehmen am relevantesten? Und wie kann man durch den Content neue Interessenten gewinnen, ohne dabei die bestehenden Kunden zu langweilen? Zu beachten ist, dass die unterschiedlichsten Kanäle auch die unterschiedlichsten Medien erfordern. Ein InstagramAccount wirkt beispielsweise nur durch optisch ansprechendes Bildmaterial, wohingegen FacebookPosts eine klare Aussage transportieren sollten. Hier kann also nicht jedes Medium in gleicher Form behandelt werden. Content-Marketing ist kein Job, den die Mitarbeiter nebenbei ausführen sollten. Content-Marketing kostet zwar Zeit, spart aber im besten Fall viel Geld für andere, kostspieli- » Erfolgreiches Content Marketing: für mehr Sichtbarkeit am Markt. Grafik: LEONEX « ge Marketingaktionen!


■ Marketing und Kommunikation

Ohne Kontrolle kein langfristiger Erfolg Alle Content-Marketing-Maßnahmen können zwar kurzfristig erfolgsversprechend sein, bringen aber ohne ein erfolgreiches WebControlling auf lange Sicht gar nichts. Es sollte analysiert werden, welche Aktionen den Traffic auf der Website oder im Online-Shop gesteigert haben, um daraus Rückschlüsse ziehen und die entsprechenden Maßnahmen einleiten zu können. Die durchgeführten Aktivitäten sollten also getrackt, analysiert und darauf aufbauend weitere Marketing-Maßnahmen optimiert werden. Nur so wird Content-Marketing zum kostensparenden Erfolgsfaktor, der die Sichtbarkeit von Unternehmen im Internet bzw. am Markt deutlich verbessern kann. n

KONTEXT Autor Stephan Winter ist Inhaber der LEONEX Internet GmbH aus Paderborn. Das mittlerweile 30-köpfige Team ist spezialisiert auf die Gestaltung und die Umsetzung von E-Commerce-Lösungen und Internetseiten sowie deren erfolgreiche Vermarktung über Content-Marketing, Social-Media-Marketing und Suchmaschinenoptimierung. Dabei setzt es auf etablierte Branchenlösungen wie Magento und TYPO3, die sich flexibel auf die Bedürfnisse klassischer B2B-Unternehmen anpassen lassen.

Nutzt Du schon, oder suchst du noch?

Die Bedeutung von Usability und User Experience Wer kennt sie nicht, die alltäglichen Momente in denen uns Softwareprogramme oder Geräte – eigentlich gemacht, um uns das Leben zu erleichtern – schier zur Verzweifelung bringen, weil sie kaum benutzbar oder kompliziert zu bedienen sind?

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iese Situationen verdeutlichen: Jeder, der heutzutage ein am Markt erfolgreiches Produkt entwickeln möchte, muss dieses genau auf die Nutzungsbedürfnisse seiner Zielgruppe abstimmen. Besonders im E-Commerce-Bereich zeigt sich durch Umsatzsteigerung, Kundenzufriedenheit und Kosteneinsparung immer wieder, ob die Erwartungen der Zielgruppe erfüllt wurden. Und doch kommt es immer wieder vor, dass einfache Möglichkeiten für Usability-Optimierungen nicht ausgeschöpft oder einfach zu spät betrachtet werden. Aber was heißt eigentlich Usability und User Experience? Der Begriff Usabilty ist eine Kombination der beiden englischen Worte to use (verwenden, benutzen) und ability (Fähigkeit). Im deutschen Sprachraum hat sich der Begriff Gebrauchstauglichkeit (DIN ISO 8241-11) etabliert. Der Fokus liegt hier auf der eigentlichen Nutzung eines Produktes, also ob der Benutzer mit dem Produkt zurechtkommt oder nicht. Ein Beispiel zur Verdeutlichung. Ein Auto fährt von A nach B und erfüllt damit seinen Zweck. User Experience, kurz UX, erweitert die Untersuchung der Nutzung um die Erwartungshaltung der Probanden, ohne das Produkt zu diesem Zeitpunkt schon zu kennen. Nach der Nutzung wird dann überprüft, ob sich eine Bindung oder eine Distanz zum Produkt entwickelt hat. Stellen Sie sich vor dem Kauf eines Autos die Frage: Bin ich eher ein VW-Käfer-Typ oder eher der Geländewagenfahrer?

Beschreibung helfen Personas beispielsweise dem Entwicklerteam sich in die Lage der potenziellen Nutzer zu versetzen und diese Perspektive während des gesamten Designprozesses zu vertreten. Personas erhalten einen Namen, ein Gesicht, eine Funktion, einen Werdegang und ein Privatleben. Zusätzlich verfügen sie über Ziele, Verhaltensweisen, Vorlieben und Erwartungen. Damit Personas entwickelt werden können, müssen zunächst andere quantitative und qualitative Methoden herangezogen werden, um

Die Persona-Methode Eine mögliche Untersuchungsmethode in diesem Bereich sind Personas (lat. Maske) – also fiktive Personen, die die Merkmale einer bestimmten Zielgruppe charakterisieren. Aufgrund der umfangreichen markt & wirtschaft 7 / 2016

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■ Marketing und Kommunikation

geeignete Nutzerdaten erheben zu können. Das können beispielsweise Online-Befragungen oder Interviews sein. Erst wenn die Nutzerdaten vorliegen, lassen sich durch Segmentierung und Clusteranalyseverfahren die Hauptnutzergruppen (Kernpersonas) und deren Untergruppen (Randpersonas) ermitteln. Personas sollten bereits zu Beginn eines Projektes erarbeitet werden, um während des gesamten Projekts davon profitieren zu können. Ist eine Webseite bereits online, eignen sich Personas zur Überprüfung des Soll-Ist-Zustandes. So wird deutlich, ob die aufgestellten Hypothesen über die Nutzer richtig sind. Auf dieser Grundlage kann die Webseite entsprechend für die bestehende Zielgruppe optimiert oder für eine neue Zielgruppe ausgerichtet werden.

Neuland-Medien ist Mitglied der German UPA German UPA – der Berufsverband der Deutschen Usability und User Experience Professionals – ist Ansprechpartner und Interessenvertretung wenn es um Benutzerfreundlichkeit geht. Als Meinungsführer im Themenfeld „Usability und User Experience (UX)“ vertritt der Verband seine Mitglieder in der Wissensvermittlung und Meinungsbildung. Neuland-Medien ist Mitglied des Berufsverbandes und gilt als Experte der German UPA. n

Eyetracking mit Hilfe des WebGazers Eine weitere Möglichkeit der Usabilty-Optimierung ist das Eyetracking, welches parallel zum Usability-Test erfolgt. Mit Hilfe des WebGazers (dt. Netzgucker) können Unternehmen einen tieferen Einblick in die Denkprozesse der Nutzer-Zielgruppe erhalten. Das Werkzeug kombiniert ein modernes Remote Eyetracking System (dt. Blickbewegungssystem) mit einer Software zur Aufzeichnung und Analyse der Nutzerinteraktion auf Webseiten. Der Clou: Neben Video- und Audioaufzeichnungen, um die Mimik und Gestik sowie Sprachkommentare der Nutzer zu erfassen, sowie der Aufzeichnung von konkreten Handlungen (Tastatureingaben, Mausklicks) erfasst der WebGazer zudem auch die Blickbewegungen des Nutzers und wertet diese aus. Dadurch wird ein Mehrwert generiert, denn mit dem WebGazer kann die Informationsaufnahme des Users ohne Einschränkung erfasst werden: Sieht der User die Anzeige, verfolgt er den Hinweis im Kasten? Was sieht er zuerst? Auch unbewusste Handlungen lassen sich hierdurch aufdecken und analysieren. Diese Erkenntnisse sind beispielsweise wertvoll für die visuelle Gestaltung einer Webseite. Abschließend stellt sich jetzt natürlich die Frage, ob es nicht auch ohne Usability geht. Klar geht das. Aber die konsequente Optimierung der Usability und User Experience ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Dabei geht es nicht allein um die ständige Weiterentwicklung der Bedienbarkeit. Die Nutzer setzen heutzutage eine gute Usability voraus. Denn dauert es zu lange, bis sich ein Besucher auf der Webseite orientieren kann, steigt die Unzufriedenheit und das Vertrauen in Angebot und Anbieter nimmt ab. Die Folge: Der Webseiten-Betreiber hat eine potentielle Anfrage oder Bestellung „verschenkt“, den Kunden möglicherweise verloren » Christian Terhechte und Dr. Thies und der Kunde ist entPfeiffer (v. li.) von der MEDIABLIX IIT täuscht und wird an andeGmbH « rer Stelle weitersuchen.

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» Durchführung einer Nutzerstudie mit dem WebGazer. Fotos: NeulandMedien GmbH & Co. KG « KONTEXT Neuland-Medien setzt Werkzeuge aus dem Bereich Neue Medien zielgerichtet für Unternehmen unterschiedlicher Branchen ein. Im Fokus steht das Motto: Wissen, was wie begeistert. Sowohl in der Konzeption und Umsetzung als auch in der Begleitung von Webprojekten ist dies spürbar. Neuland-Medien arbeitet nach dem Prinzip 1+1=3 und kooperiert mit Hochschulen sowie Experten aus der Region, um die so entstehenden Dienstleistungen stetig zu optimieren. Diese setzen sich aus den Bereichen Webdesign und Webprogrammierung, Erklärfilm, Augmented Reality sowie Online-Marketing und im speziellen Social Media zusammen. n Weitere Informationen: www.neuland-medien.de


■ Entsorgung und Recycling

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Datenschutz: Professionelle Anbieter in der Akten- und Datenvernichtungsbranche erarbeiten passgenaue Konzepte, die verschiedene Sicherheitsstufen berücksichtigen. Foto: pixabay

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Daten- und Aktenvernichtung

Den Datenschutz im Auge behalten

Alte Krankenhausakten als Konfettimaterial, Anwaltsakten im Papiercontainer: Der leichtsinnige Umgang mit Daten gehört immer noch zum Unternehmensalltag. Groß sind die Lücken im Wissen um die korrekte Handhabe.

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nsbesondere kleine und mittlere Betriebe verfügen über unzureichende Kenntnis, wie es um den Datenschutz in Deutschland generell bestellt ist. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage, die im März dieses Jahres von Ipsos Mori im Auftrag von Shred-it rund um den Themenkomplex rechtliche Vorgaben und Konsequenzen von Datenverlusten sowie konkrete Umsetzung von Datenschutzmaßnahmen durchgeführt wurde. Hier gaben nur 38 Prozent der Befragten an, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Aufbewahrung und Vernichtung vertraulicher Informationen genau zu kennen. Gleichzeitig bemängelten aber 64 Prozent der Firmeninhaber das fehlende Engagement der Regierung beim Schutz physischer und elektronischer Daten. Dabei zählt das Bundesdatenschutzgesetz seit seiner Einführung im Jahr 1970 zu den sicherlich weitreichendsten und striktesten der Welt. Der unsachgemäße Umgang mit Daten ist kein Kavaliersdelikt. Die daraus resultierenden Schäden können nicht nur den Ruf des Unternehmens lädieren und hohe finanzielle Verluste nach sich ziehen. Rechtliche Konsequenzen sind zusätzlich zu erwarten. 21 Prozent der Betriebe kennen diese Folgen eines Datenverlustes bereits. Andererseits führen 38 Prozent der Befragten an, keine Dokumente zu besitzen, deren Verlust sich geschäftsschädigend für sie auswirken könnte. Mit dieser Annahme offenbart sich jedoch ein fataler Trugschluss. Denn neben personenbezogenen Daten wie Kundenadressen und Personalakten gehören dazu beispielsweise auch persönliche Korrespondenzen oder Aufzeichnungen geistigen Eigentums, die in den Händen eines Wettbewerbers zu großen Einbußen führen könnten. Vorgaben und konkrete Richtlinien für die Aufbewahrung, Archivierung und Vernichtung vertraulicher Daten, ob auf Papier oder auf digitalen Datenträgern, haben nur etwa 50 Prozent der befragten Unternehmen. Dies ist aber trotzdem erfreulich, denn im Vergleich dazu gaben noch im Jahr 2015 nur 26 Prozent der Betriebe an, über entsprechende Regeln zu verfügen. Einige Maßnahmen ließen sich jedoch relativ einfach umsetzen, wie zum Beispiel

eine Clean-Desk-Policy. Diese besteht formell lediglich in einem Fünftel der befragten Betriebe. Auch die Beauftragung eines professionellen Dienstleisters für die Aktenvernichtung nutzen bisher nur neun Prozent der Betriebe.

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■ Entsorgung und Recycling

Professionelle Akten- und Datenvernichter erfüllen die gesetzlichen Vorgaben und beraten rund um die Informationssicherheit. Doch wie wählt man den richtigen Partner aus? Hilfreich sind Zertifikate und Qualitätssiegel. Der bvse-Fachverband Akten- und Datenträgervernichtung hat im vergangenen Jahr ein Qualitätssiegel eingeführt, dessen Ziel es ist, Kunden in die Lage zu versetzen, fach- und sachkundige Unternehmen aus dem Bereich der Aktenund Datenträgervernichtung besser zu erkennen, damit sie sich

dann bewusst für eine hervorragende und qualitätsgesicherte Dienstleistung entscheiden können. Dazu wurden Qualitätsmerkmale definiert, die sich eng an der DIN 66399 orientieren, teilweise aber auch darüber hinausgehen. Die Zertifizierungskriterien setzen das Entsorgungsfachbetriebe-Zertifikat voraus und verlangen von den Fachbetrieben zusätzlich deutlich weitergehende Anforderungen, die den speziellen Bereich der Akten- und Datenvernichtung und insbesondere die DIN 66399 betreffen. n

Nachgefragt

„Wir sind auf großes Interesse gestoßen“ Jörg Lacher, Geschäftsführer der bvse-Zert GmbH, über die Akzeptanz des neuen Qualitätssiegels und warum es so wichtig ist, Daten verantwortungsbewusst zu vernichten.

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err Lacher, der bvse-Fachverband Akten- und Datenträgervernichtung hat im vergangenen Jahr ein Qualitätssiegel eingeführt. Wie sieht die bisherige Akzeptanz und Resonanz in der Entsorgungsbranche aus? Jörg Lacher: Nachdem der Fachverband Akten- und Datenträgervernichtung das Qualitätssiegel in den Jahren 2014 und auch noch 2015 erarbeitet hatte, wurde verschiedenen Branchen-Unternehmen das Siegel vorgestellt. Wir sind direkt auf Interesse gestoßen. Teilweise gab es jedoch hinsichtlich der Zertifizierung nach „altem Stand" noch vertragliche Verbindungen, die erst noch auslaufen mussten bzw. müssen. Bei den Beratungsgesprächen hat sich jedoch herausgestellt, dass bei einer Reihe von Unternehmen auch Investitionen in die Anlagen- und Gebäudetechnik erforderlich sind, um die Kriterien erfüllen zu können. Das Siegel ist darauf gerichtet, nur Unternehmen zu zertifizieren, die Know-how, Anlagentechnik und Sicherheit bieten. In der zweiten Jahreshälfte 2015 wurden die ersten drei Unternehmen zertifiziert. Im ers» Jörg Lacher « ten Halbjahr 2016 haben sich weitere sieben Unternehmen für eine Zertifizierung entschlossen. Datenschutzpannen gehören zum Unternehmensalltag. Immer noch wird vielerorts leichtsinnig mit dem Thema Aktenvernichtung umgegangen. Wie lassen sich Unternehmen noch mehr für das Thema Datenschutz sensibilisieren? Jörg Lacher: Datenvernichtung ist mehr als einen mobilen oder stationären Schredder zu betreiben. Mindestens ebenso wichtig sind die gesamte Logistik und der Organisationsablauf. Nur wenn alles zusammenpasst, kann wirklich gewährleistet werden, dass die Vernichtung der Dokumente ordnungsgemäß erfolgt und sie nicht in fremde Hände geraten. Deshalb ist es entscheidend, dass Unternehmen mit der Datenvernichtung beauftragt werden, die über die notwendige Qualifikation verfügen und diese auch im unternehmerischen Alltag sicherstellen können.

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Die Unternehmensverantwortlichen müssen bei der Auswahl des Dienstleisters daher nicht nur auf den Preis achten, sondern vor allem auf die Leistungsfähigkeit. Denn Datenschutzpannen sind heutzutage kein Kavaliersdelikt mehr. Ordnungswidrigkeitstatbestände sind schnell erfüllt, wenn die Vorschriften des Bundesdatenschutzgesetzes verletzt werden. Erhebliche Schadensersatzansprüche können auf das Unternehmen zukommen. Gravierend kann sich auch ein Imageschaden auf die unternehmerische Tätigkeit auswirken, gerade in Branchen, in denen es vor allem darum geht, Vertraulichkeit zu wahren. Das Qualitätssiegel Akten- und Datenträgervernichtung steht für eine qualifizierte Kontrolle durch unabhängige Sachverständige. Diese kontrollieren die Betriebe nicht nur im Rahmen von regemäßigen Audits vor Ort, sondern auch durch unangekündigte Überprüfungen. Unternehmen, die mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnete Dienstleister mit der Akten- und Datenträgervernichtung beauftragen, können nachweisen, dass sie bei der Auswahl sorgfältig und verantwortungsbewusst vorgegangen sind. n

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■ Entsorgung und Recycling

Interview zur Kreislauf- und Entsorgungswirtschaft

„Recycling ist gelebte Ressourceneffizienz“ Peter Kurth, Präsident BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V., über die Kreislauf- und Entsorgungswirtschaft als Impulsgeber und Technologieführer.

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or nicht allzu langer Zeit haben sich die Leistungen der Abfallwirtschaft auf das Sammeln, Transportieren und Deponieren von Abfällen konzentriert. Heute ist die Kreislaufwirtschaft ein System unterschiedlichster, aufeinander abgestimmter Technologien mit einem breiten Dienstleistungsspektrum. Was hat die Branche bis heute so stark gemacht? Peter Kurth: Das ist völlig richtig: Kaum ein Wirtschaftszweig hat sein Tätigkeitsprofil in den letzten Jahrzenten so umfassend verändert und erweitert wie die deutsche Kreislauf- und Entsorgungswirtschaft. Ganz früher ging es bei der Müllabfuhr um Gefahrenabwehr. Um Seuchen und Krankheiten vorzubeugen, musste der Unrat, der sich in den Straßen auftürmte, weggeschafft werden. Aus den Unternehmen der Städtereinigung sind aber mittlerweile Sekundärrohstoffunternehmen geworden, Partner der Industrie als Produzenten und Lieferanten von Rohstoffen. Diese Entwicklung wurde möglich, weil es die Unternehmen der Kreislaufwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten verstanden haben, auf neue Herausforderungen unternehmerisch zupackend zu reagieren, politische Weichenstellungen zu nutzen und neue Märkte zu erschließen. Ein besonders wichtiger gesetzgeberischer Meilenstein, der als

Katalysator für diese Entwicklung wirkte, war der Erlass der deutschen Verpackungsverordnung im Jahr 1991. Die durch die Verordnung festgelegten Rücknahme- und Recyclingpflichten wurden von der privaten Entsorgungswirtschaft umgesetzt. Das 1994 folgende Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz legte erstmals den Vorrang der Abfallverwertung vor der Abfallbeseitigung fest. Außerdem wurden weitere Produkte in die Produktverantwortung einbezogen: Elektroaltgeräte, Altfahrzeuge, Altöl und Altbatterien. Die Umsetzung dieser rechtlichen Vorgaben übernahmen erneut die privaten Unternehmen. So kam es Schritt für Schritt zur

» Foto: © skdesign/123rf.com « Entwicklung von Innovationen, neuen Technologien und Dienstleistungsangeboten. Laut der aktuellen Studie „Branchenbild der deutschen Kreislaufwirtschaft“ könnten in Europa allein durch eine konsequente Kreislaufwirtschaftspolitik bis zum Jahr 2030 mehr als zehn Prozent der

europäischen CO2-Reduktionsziele erreicht werden. Durch welche Maßnahmen kann die Kreislaufwirtschaft dieses Ziel umsetzen? Peter Kurth: Ohne Hilfe des Gesetzgebers wird das nicht gelingen, weil unsere Branche mehr als andere ambitionierte Rahmenbedingungen aus der Politik braucht. Als erstes muss es ein europaweites Verbot für die Deponierung von unbehandelten Siedlungsabfällen geben. Denn solche Abfälle bestehen zu einem großen Teil aus organischen Verbindungen. Wenn diese deponiert werden, entsteht aus ihnen nicht nur CO2, sondern auch der noch weitaus schlimmere Klima-Killer Methan. Beispielsweise hat die Deponierung im Jahr 2004 in der Europäischen Union 114 Millionen Tonnen CO2Ausstoß verursacht. Einen großen Teil der Siedlungsabfälle könnte man wesentlich klimafreundlicher wiederverwenden oder recyceln. Auch wenn die Abfälle in einer der hochmodernen Müllverbrennungsanlagen verbrannt werden, ist das noch immer deutlich besser für das Klima, als wenn die Abfälle einfach deponiert werden. Leider ist aber die Deponierung von Abfällen gerade in vielen osteuropäischen Ländern noch die Regel. Deshalb wäre es auch sehr sinnvoll, solange bis die anderen Staaten bei der Infrastruktur aufgeholt haben, ihre Abfälle in Deutschland hochwertig stofflich und energetisch zu verwerten.

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■ Entsorgung und Recycling

Die deutsche Kreislaufwirtschaft sieht sich heute als internationaler Impuls- und Ideengeber für andere Staaten. Was ist damit genau gemeint? Peter Kurth: Deutschland ist international die führende Nation im Bereich der Umwelttechnik. Anfang Juni ist in München die weltweit führende Messe der Branche, die IFAT, zu Ende gegangen. Fast die Hälfte der Besucher kam aus dem Ausland. Nicht ohne Grund, denn mit Ausfuhren in Höhe von 11,6 Milliarden Euro im Jahr 2015 hat der Export für die deutsche Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle gespielt. Dabei werden neben Sekundärrohstoffen auch viele technische Güter exportiert. Das reicht von der Kehrmaschine über Instrumente zur Abfallbehandlung bis zu Großanlagen wie zum Beispiel Recyclinganlagen für Kunststoffe. Dabei sind die Vereinigten Staaten von Amerika der wichtigste Handelspartner, gefolgt von europäischen Staaten und China. Wie will/muss die Kreislaufwirtschaft auf die drei Megatrends Ressourcenschonung, Energiewende und Klimaschutz reagieren? Peter Kurth: Die Kreislaufwirtschaft muss nicht im herkömmlichen Sinne reagieren. Sie ist vielmehr ein ganz natürlicher Teil des globalen Wandels. So ist Recycling gelebte Ressourceneffizienz: Indem wir natürliche Rohstoffe zum Beispiel durch die Verwendung von Recyclaten schonen, können schädliche Umwelteinflüsse vermieden werden. Diese Überlegung sollte aber eigentlich schon beim Design eines neuen Produktes mitge-

» Peter Kurth: „Die Unternehmen der Kreislaufwirtschaft haben es immer verstanden, auf neue Herausforderungen unternehmerisch zupackend zu reagieren und neue Märkte zu erschließen.“ Foto: Die Hoffotografen GmbH Berlin « dacht werden, damit es später einfach in seine Bestandteile zerlegt und wiederverwendet werden kann. Das ist leider noch viel zu selten der Fall.

ven Abbau von Primärrohstoffen verzichtet werden. Sie sehen also: Die Kreislaufwirtschaft ist Teil der Lösung, nicht Teil des Problems dieser Megatrends.

»Auch für das Gelingen des

Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung der Branche hinsichtlich Innovationen und Technologieführerschaft. Was muss passieren, damit die Kreislaufwirtschaft ihre Vorreiterrolle auch zukünftig sichern kann?

Generationen-Projekts Energiewende leistet die Kreislaufwirtschaft wichtige Beiträge. «

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Peter Kurth: Wichtige Innovationen im Bereich der Kreislaufwirtschaft wurden immer von privaten Unternehmen entwickelt. Damit Deutschland auch in Zukunft in der Kreislaufwirtschaft ganz vorne mitspielen kann, muss die private Entsorgungswirtschaft also gestärkt werden. Dabei geht es uns nicht um Subventionen: Es geht um fairen Wettbewerb. Denn derzeit erleben wir eine Welle der Verstaatlichung im Bereich der Entsorgungswirtschaft. Die Kommunen versuchen, immer mehr Einfluss zu gewinnen und haben unberechtigte Begünstigungen im Bereich der Vergabe von Aufträgen und im Steuerrecht. Die privaten Unternehmen der Kreislaufwirtschaft wollen sich gerne dem Wettbewerb stellen und weiterhin mit Innovationen und Erfindungsreichtum überzeugen. Aber dafür braucht es faire und ausgewogene Rahmenbedingungen. Wenn der Staat versucht, die privaten Unternehmen aus dem Markt zu drängen, nimmt er ihnen die Luft zum Atmen und den finanziellen Spielraum für Forschung und Entwicklung. n


■ Entsorgung und Recycling

Sonderabfallentsorgung

Kostspielige Rückgewinnung von wertvollen Ressourcen Rohstoffe werden auch aus der Sonderabfallentsorgung zurückgewonnen, wobei das Ressourcenpotential von Sonderabfällen noch lange nicht ausgeschöpft ist.

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nsbesondere die privatrechtliche Sonderabfallentsorgung trennt bei ausgewählten Sonderabfällen werthaltige Stoffe aus der gefährlichen Matrix ab und bringt die Sekundärrohstoffe dann zurück in den Wirtschaftskreislauf. Privatrechtliche Entsorger generieren auf diese Weise wertvolle Materialien, die Primärstoffe ergänzen. Die nach der Aufbereitung verbleibenden gefährlichen Reststoffe werden in Sonderabfallbehandlungsanlagen oder in hierfür genehmigten Verbrennungsanlagen verbrannt. „Von den 22 Millionen Tonnen Sonderabfällen, die in Deutschland anfallen, werden derzeit neun Prozent recycelt. Diese Zahl könnte höher liegen, jedoch stößt das Recycling gefährlicher Abfälle noch an viele Grenzen“, sagt Dr. Hanshelmut Itzel von der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft. „Da sind nicht nur die sinkenden Verbrennungspreise, die dem Recycling Konkurrenz machen, sondern auch die unterschiedliche rechtliche Behandlung, etwa von Primär- und Recyclingchemikalien, durch das Stoff- und das Abfallrecht und die damit verbundenen Belastungen für Recyclingunternehmen“, so der der Experte. Damit steht die privatrechtliche Sonderabfallentsorgung in Deutschland in besonderer Weise im Spannungsverhältnis von Rohstoffrückgewinnung zu energetischer Nutzung. Sorge bereitet vielen Entsorgungsunternehmen aber, dass die Preise für Sekundärrohstoffe, die aus gefährlichen Abfällen generiert werden, wegen der verfallenden Preise der Primärrohstoffe immer weiter nachgeben, so der bsve. Darüber hinaus setzen hohe Verbrennungspreise die Sonderabfallentsorgungsunternehmen zusätzlich unter Druck. Die privaten Entsorger sind darauf angewiesen, einerseits anfallende Aufbereitungsrückstände zu verbrennen und andererseits nicht verwertbare Sonderabfälle zu beseitigen. Während sich die privatrechtliche Sonderabfallentsorgung in den Vorjahren auch durch die Preise für die zurückgewonnenen Rohstoffe stabilisieren konnte, gefährden die immer weiter nachgebenden Rohstoffpreise die bestehende Sonderabfallverwertung. Mittelständische Entsorger konnten in 2015, so ergab eine bvse-Umfrage, ihre Erfassungsmengen um immerhin drei Prozent ausweiten. Für 2016 wird ein deutlich geringerer Zuwachs der Erfassungsmenge, nämlich nur noch ein Prozent, erwartet. Bedrängt sehen sich die Unternehmen

der Branche durch die hohen Kosten für das Sammeln, Lagern, Behandeln und Aufbereiten der gefährlichen Abfälle. So steigen die Kosten für Transport, Personal und Verwaltung beständig. Zusätzlich erweitert der Gesetzgeber immer wieder seine Auflagen für das Aufbereiten und Verwerten von Sonderabfällen, wodurch mittelständische Unternehmen aus dem Markt verdrängt werden. n

KONTEXT In Nordrhein-Westfalen sind im Jahr 2013 rund 5,3 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle entstanden. Unter Berücksichtigung aller Abfallströme in und aus anderen Ländern und dem Ausland sind im Jahr 2013 rund 6,4 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle entsorgt worden. Der Abfallimport nach Nordrhein-Westfalen betrug im Jahr 2013 rund 1,7 Millionen Tonnen, wovon rund 0,7 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle waren. Im Vergleich zum Jahr 2012 ist die Importmenge um 7,8 % gesunken. Der Abfallexport ist im Jahr 2013 um 48 % auf rund 0,55 Millionen Tonnen angestiegen, wobei überwiegend die Exporte nicht gefährlicher Abfälle um 64 % bzw. 181.067 Tonnen angestiegen sind.

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■ Entsorgung und Recycling

Recycling-Baustoffe

Rückgang der Quote befürchtet Nachhaltig Bauen bedeutet in Kreisläufen zu denken. In diesem Sinne stellen mineralische Restmassen beim Rückbau von Bauwerken Rohstoffe dar, die als wertvolle Produkte den Stoffkreislauf schließen.

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ecycling-Baustoffe kommen vielfach zum Einsatz. Im Wege- und Straßenbau, im Sportplatz- und Landschaftsbau sowie für Lärmschutzwälle und Dämme finden sie eine ideale Verwendung. Und auch in der Beton- und Steinherstellung greift man auf diese Baustoffe als wertvolles Material zurück. Nach Angaben des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes liegt die Recyclingquote bei etwa 90 Prozent und damit weit über der EU-Vorgabe von 70 Prozent. Vor dem Hintergrund des Inkrafttretens

der neuen Mantelverordnung befürchtet Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa jedoch, „…dass uns dieser Beitrag zur Ressourcenschonung mit Inkrafttreten der Mantelverordnung nicht mehr gelingen

kann; denn wir befürchten eine drastische Beschneidung der bisherigen Kreislaufwirtschaft Bau und damit einen deutlichen Rückgang der hohen Recyclingquote.“ Seine Befürchtungen beruhen auf der Grundlage, dass über die Verwendung von Recycling-Baustoffen und die Verwertung von Böden in der Baupraxis nicht die theoretischen Verwertungsmöglichkeiten der Verordnung entscheiden, sondern die Praktikabilität auf der Baustelle, so der Zentralverband. Gegen den Einsatz von Recycling-Baustoffen würden zukünftig nicht nur die umfangreichen Prüf-, Dokumentations- und Archivierungspflichten sprechen, sondern auch die eingeschränkten Verwertungsmöglichkeiten. Selbst für die Recycling-Baustoffe der höchsten Umweltverträglichkeitsklasse, die zukünftig „Produktstatus“ erhalten sollen und daher nicht mehr als Abfall gelten, seien diese umfangreichen Nachweise zu führen, kritisiert der Verband. Setze der Bauherr jedoch Primärbaustoffe ein und verzichte gänzlich auf Recycling-Baustoffe, würden diese bürokratischen Hemmnisse komplett entfallen.

Gegen den Einsatz von Recycling-Baustoffen sprechen eingeschränkte Verwertungsmöglichkeiten Da eine regionale Verwertung von Böden aufgrund fehlender Bodenbörsen und eines fehlenden Bodenmanagements öffentlicher Auftraggeber in der Regel nicht möglich sei, würden die Böden sogleich nach der Deponieverordnung beprobt und zur nächstgelegenen Deponie transportiert. Diese Praxis werde sich mit Inkrafttreten der Mantelverordnung und durch die noch höheren Anforderungen an die Verwertung von Bodenmaterial weiter verschärfen, heißt es weiter. Pakleppa warnt vor einem weiteren Anstieg der Baukosten aufgrund hoher Deponiepreise: „Nach unserer Einschätzung wird es zu einer zusätzlichen Deponierung von ca. 70 Millionen Tonnen mineralischer Bau- und Abbruchabfälle einschließlich Böden kommen, sofern die Mantelverordnung in der vorgelegten Entwurfsfassung in Kraft tritt. Da sich der Deponieraum weiter verknappen wird und die Deponiepreise schon jetzt anziehen, entstehen Mehrkosten von über einer Milliarde Euro jährlich, die öffentliche wie private Bauherren tragen müssen.“ Foto: © Leszek Glasner / 123rf.com n

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■ Kommunikation und Digitalisierung

Kommunikation und Digitalisierung

Geschäftsprozesse vorantreiben Die Weichen auf dem Weg zur digitalisierten Arbeitswelt sind gestellt. Die aktuelle Bitkom-Studie „Digital Office Index“ (DOI) beschreibt, wie weit Unternehmen ihre Prozesse bereits digitalisiert haben und an welchen Stellen Nachbesserungsbedarf besteht.

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war ist der Weg hin zum digitalen Büro in Deutschland erst zur Hälfte geschafft. Doch die Ergebnisse der Studie zeigen, dass viele Unternehmen die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse vorantreiben“, sagt Jürgen Biffar, Vorstandsvorsitzender des Kompetenzbereichs Enterprise Content Management im Bitkom. So kündigt fast die Hälfte der befragten Unternehmen an, in diesem Jahr vermehrt in die Digitalisierung von Büro- und Verwaltungsprozessen zu investieren, bei 42 Prozent bleiben die Investitionen unverändert. Spitzenreiter sind die Ver- und Entsorger, gefolgt vom Maschinenbau.

Neue Software-Lösungen zahlen sich aus Dass sich Investitionen in die Digitalisierung von Büro- und Verwaltungsprozessen lohnen, bestätigen die Betriebe, die diesen Weg bereits bestritten haben. So sagen 74 Prozent der befragten Unternehmen, dass sich die Einführung neuer Software-Lösungen positiv auf die Performance ihrer internen Büro- und Verwaltungsprozesse ausgewirkt hat. Auch die Kunden profitieren: Knapp zwei Drittel der Unternehmen geben an, dass sie die Kundenzufriedenheit durch optimierte Prozessabläufe deutlich steigern konnten. Gut die Hälfte konnte außerdem die Datensicherheit erhöhen.

Vier Nutzertypen der Unternehmens-Digitalisierung Beim Einsatz digitaler Büro- und Verwaltungsprozesse in Unternehmen identifiziert der DOI vier verschiedene Nutzertypen. Sie unterteilen sich in Vorreiter, Unternehmen mit über- oder unterdurchschnittlichem Digitalisierungsfortschritt und Nachzügler. Die Vorreiter der Digitalisierung setzen weit häufiger als andere Firmen Software-Lösungen für Geschäftsprozesse ein und nutzen Cloud Compumarkt & wirtschaft 7 / 2016

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■ Kommunikation und Digitalisierung

ting. Auch die elektronische Rechnung haben sie bereits umgesetzt und die Digitalisierung ihrer Papierakten weitgehend abgeschlossen. Neben einer zentralen Strategie für die Bewältigung des digitalen Wandels verfügen sie über einen Mitarbeiter, der für die Koordinierung der Digitalisierung verantwortlich ist. Laut Umfrage zählen neun Prozent aller Unternehmen in Deutschland zu den Vorreitern der Digitalisierung. Der Großteil sind Großunternehmen ab 500 Mitarbeitern. Immerhin 41 Prozent weisen einen überdurchschnittlichen Digitalisierungsfortschritt auf, 28 Prozent sind unterdurchschnittlich digitalisiert. Fast ein Viertel zählt zu den Nachzüglern. Bei ihnen handelt es sich meist um kleinere Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern.

» Der Mittelstand hat seine Zurückhaltung beim Cloud Computing endgültig abgelegt « Zum ersten Mal hat im vergangenen Jahr eine Mehrheit der Unternehmen in Deutschland Cloud Computing eingesetzt, das zeigt die repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag der KPMG AG unter 457 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern. Demnach nutzten 54 Prozent der Unternehmen im Jahr 2015 Cloud Computing. Im Jahr davor waren es erst 44 Prozent. Weitere 18 Prozent

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der Befragten planten oder diskutierten im vergangenen Jahr den Einsatz. „Cloud Computing ist eine Basistechnologie für die digitale Transformation“, sagt Dr. Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research. „Die Technologie schafft enorme Effizienzgewinne und sie ist in der digitalen Wirtschaft sehr häufig die Basis neuer Geschäftsmodelle.“ Der starke Anstieg der Nutzung ist laut Umfrage fast ausschließlich auf kleinere und mittlere Unternehmen zurückzuführen. „Der Mittelstand hat seine Zurückhaltung beim Cloud Computing endgültig abgelegt“, zieht Dr. Axel Pols ein positives Fazit. Cloud Computing bezeichnet aus Sicht der Anwender die bedarfsgerechte Nutzung von IT-Leistungen wie Speicherplatz, Rechenkapazitäten oder Software über Datennetze. Das Datennetz kann ein unternehmens- bzw. organisationsinternes Intranet (Private Cloud Computing) oder das öffentliche Internet (Public Cloud Computing) sein. Nach den Ergebnissen der Umfrage nutzten im vergangenen Jahr 26 Prozent der Unternehmen Public Cloud Computing, im Jahr zuvor erst 16 Prozent. Dagegen stabilisierte sich der Einsatz von Private Clouds bei 38 Prozent (Vorjahr: 39 Prozent). „Bislang installierten die Unternehmen vor allem Private Clouds, weil vielen die Nutzung über das öffentliche Internet zu unsicher schien. Das ändert sich jetzt“, so Dr. Axel Pols. „Das vergangene Jahr markiert den Durchbruch für Public Cloud Computing in der deutschen Wirtschaft.“ Vor allem die großen US-Cloud-Anbieter hätten nach der Geheimdienstaffäre auf die Sicherheitsbedenken der Anwender reagiert. „Viele Cloud-Provider haben massiv in die Sicherheit investiert und Rechenzentren in Europa und speziell in Deutschland aufgebaut“, sagt Peter Heidkamp, Partner und Head of Technology bei KPMG. Damit sei gewährleistet, dass Daten im Rechtsgebiet der Europäischen Union bleiben.

Die am weitesten verbreitete Public-CloudAnwendung ist laut Umfrage Büro-Software. 43 Prozent der befragten Unternehmen nutzen über das Internet zum Beispiel Textsysteme, Tabellenkalkulation oder Programme zur Erstellung von Präsentationen.

» Cyberangriffe sind eine reale Gefahr, die alle Unternehmen betrifft «

35 Prozent setzen so genannte Groupware mit Funktionen wie E-Mail, Messenger oder Kalender ein, 34 Prozent branchenspezifische Anwendungen und 30 Prozent Software für die Organisation von Arbeitsgruppen (Collaboration Tools). Immerhin 29 Prozent nutzen spezielle Sicherheitsanwendungen unter dem Stichwort Security as a Service über das Internet. Heidkamp: „Public Cloud-Computing kann den Unternehmen handfeste Vorteile bieten: Im besten Falle bekommen sie optimierte IT-Leistungen zu geringeren Kosten. Die skeptische Haltung einiger Unternehmen gegenüber Public Clouds spiegelt sich auch nicht in den Erfahrungen der Anwender wider. Im Gegenteil: 73 Prozent der Unternehmen, die Public Cloud-Dienste nutzen, haben damit positive Erfahrungen gemacht.“ Trotz des kräftigen Anstiegs bei der PublicCloud-Nutzung sind Sicherheitsbedenken weiter das größte Hindernis für einen intensiveren Einsatz der Technologie. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen fürchten einen unberechtigten Zugriff auf sensible Unternehmensdaten und 45 Prozent einen Datenverlust. „Das Vertrauen der Anwender in die Sicherheit der Cloud-Services ist die wichtigste Voraussetzung für eine weitere Verbreitung“, sagt Heidkamp. Laut Umfrage berichteten 15 Prozent der Unternehmen, dass es Sicherheitsvorfälle im Zusammenhang mit dem Einsatz von Public-Cloud-Lösungen in den letzten zwölf Monaten gegeben hat, bei weiteren 20 Prozent gab es einen Verdacht. „Cyberangriffe sind eine reale Gefahr, die alle Unternehmen betrifft – und zwar unabhängig von der Cloud-Nutzung“, so Heidkamp. Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen könnten CloudDienste ein höheres Sicherheitsniveau gewährleisten als eine Inhouse-Lösung Foto: © aimage / 123rf.com n


■ Kommunikation und Digitalisierung

Computerunterstützte Telefonie

Mehr Effektivität Computerunterstütztes Telefonieren eröffnet viele Möglichkeiten und sorgt für mehr Effektivität in der Kommunikation. Unabhängig von Branche und Größe profitieren alle Unternehmen.

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elmut Schieve hat schon viele Menschen glücklich gemacht. „Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, wie plötzlich der Glanz in die Augen des Kunden tritt, wenn das Projekt abgeschlossen ist“, berichtet der ITK-Spezialist aus dem Münsterland. Der Gründer und Geschäftsführer von TKS – Telekommunikation & Service weiß, wie Unternehmen unterschiedlichster Branchen die Kommunikation mit ihren Kunden am Telefon effektiver gestalten können. Das Geheimnis seines Erfolgs ist die computerunterstützte Telefonie (CTI), die für jedes Unternehmen, ganz gleich welcher Branche und Größe, einen attraktiven Mehrwert bietet. Neben großen Versicherungen und Unternehmen verschiedenster Branchen wissen auch Handwerksbetriebe und Arztpraxen die Vorzüge von CTI zu schätzen.

Die Kommunikation mit dem Kunden verändert sich Das Telefon klingelt, auf dem Bildschirm erscheinen alle wichtigen Informationen, wie der Name des Kunden, wo er ansässig ist und welche Produkte er kauft etc. Das Gespräch wird entspannter, man ist vor dem Gespräch bestens informiert, die mühsame Suche in den Kundendaten entfällt. Helmut Schieve: „Hier sind schnell Zeitersparnisse von bis zu einer Minute pro Telefonat zu erzielen. Zeit, die für andere Tätigkeiten zur Verfügung steht. Hier schafft man einen klaren Mehrwert, weil man nicht nur effektiver arbeitet, sondern auch beim Kunden eine höhere Zufriedenheit erreicht. Außerdem schlägt

der Zeitgewinn sofort positiv zu Buche, ist also unmittelbar nach der Einrichtung messbar.“ Der ITK-Spezialist mit besonderer Neigung zum Experimentieren und einer großen Portion Innovationsfreude, hat einen starken Partner an seiner Seite. Seit 18 Jahren ist er Fachhandelspartner des Bielefelder Telefonanlagenherstellers AGFEO, profitiert also auch von deren Knowhow, was wiederum seinen Kunden zu Gute kommt. „Dabei ist der Kontakt damals eher zufällig entstanden. Mit dem Start meiner Selbststän» Computerunterstützte Telefonie: Das bedeutet für digkeit habe ich Unternehmen verschiedenster Branchen einen echten mit zahlreichen Mehrwert. Foto: © Kurhan / Fotolia « Herstellern sehr negative Erfahrungen gemacht. Eher aus einer Not heraus bin ich bei den Bielefeldern gelandet. Was mich faszinierte, die boten schon damals eine Fernprogrammierung an, was meinem Servicegedanken sehr entgegenkam. Was mir ebenfalls imponierte, sie hatten vor 15 Jahren bereits erste Ansätze der Computertelefonie im Portfolio“, beschreibt Schieve. Die enorme Innovationsstärke des Unternehmens und die in vielen Bereichen zu beobachtende Vorreiterrolle seien Kriterien gewesen, die ihn sehr beeindruckt hätten und die eine bis heute andauernde Partnerschaft begründen. Ein gemeinsamer Termin bei einem Kunden war die „Geburtsstunde“ des sogenannten AGFEO-Klick, eine Schnittstelle zwischen PC und Telefonanlage aus dem Hause AGFEO und somit die Basis für die Software, die CTI erst möglich macht. „Der Kunde aus der Versicherungsbranche äußerte den Wunsch, dass beim Eingang eines Anrufes sich die Kundendatei öffne. Das brachte mich auf die Idee, die Anwendersoftware so zu steuern, dass eine programmierte Anruffahne mit dem Namen versehen und durch Anklicken die Kundenakte geöffnet wird“, beschreibt Schieve seine Motivation für sein Engagement.

Wir verkaufen den Nutzen

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Experimentierfreudig: ITK-Spezialist Helmut Schieve kann Computerprogramme, die bisher über keine Telefonunterstützung verfügen, CTI-fähig machen. Foto: TKS

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Die damals exklusiv für die Provinzial Versicherung eingeführte Lösung weckte auch bei anderen Unternehmen Begehrlichkeiten. Schieve fragte bei Softwarespezialisten an, die die Programmierung für ihn übernehmen sollten, stieß jedoch auf taube Ohren. „Mir blieb nichts anderes übrig, als die Programmierung selbst durchzuführen. markt & wirtschaft 7 / 2016

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■ Kommunikation und Digitalisierung

Dazu musste ich aber erst einmal zusätzliche Kenntnisse erwerben“, erklärt der experimentierfreudige Unternehmer. In den letzten Jahren hat er für zahlreiche Branchen erfolgreiche Lösungen geschaffen und damit Computerprogramme, die bisher über keine Telefonunterstützung verfügten, CTI-fähig gemacht. „Ich analysiere die genutzten Programme meiner Kunden und programmiere z.B. einen Wählbutton, der an den relevanten Stellen in der Software erscheint, nehme jedoch keinen direkten Eingriff vor. Oder ich suche nach Schnittstellen, an die ich eine Kundennummer oder Adresse übergeben kann, die dann den entsprechenden Kunden öffnet“, beschreibt der ITK-Spezialist seine Vorgehensweise. Für die Zukunft sieht sich Schieve in einer guten Position. Mit seiner Partnerschaft zu AGFEO weiß er sich bestens aufgestellt. Gerade die neue ES-Serie der Bielefelder Telefonschmiede eröffne bisher ungeahnte Möglichkeiten und schaffe einen hervorragenden Telefonkomfort. „Eine Besonderheit der ES-Systeme ist die Integration der Mehrfach-Nutzung des AGFEO-Klicks und der Auswahlmöglichkeiten. Die Bielefelder haben hier ein ausgeklügeltes Programmiersystem mit neuen technischen Oberflächen marktreif gemacht, dass

den Telefonkomfort noch einmal optimiert. Die Zuteilung von Anrufen nach bestimmten Kriterien ist zum Beispiel ein Aspekt. Nicht mehr der ankommende Ruf, sondern der jeweilige Ansprechpartner steht im Fokus. Das sorgt für mehr Effektivität und wird so manchem Nutzer Glanz in die Augen zaubern. n

KONTEXT Durch die Verbindung des AGFEO Kommunikationssystems mit der Anwendersoftware werden auf dem PC des Unternehmens, ausgelöst durch den Anruf, Kundendaten herausgesucht, bevor der Telefonhörer abgenommen wird. Aufgerufen durch den „AGFEO KLICK“ ist der Ansprechpartner vor dem Gespräch mit dem Kunden bestens informiert. Das sorgt für überdurchschnittlich gute Kundenzufriedenheit, kompetente telefonische Beratung und schnelle Antworten zu aktuellen und abgeschlossenen Anfragen. n Weitere Informationen: www.agfeo.de

Interview

„Wir möchten einen Fußabdruck hinterlassen, der zeigt, dass es anders geht“ Klaus Teßmann, Gründer und Geschäftsführer der FOURWINDS 37-9 will mit seinem Unternehmen neue Wege beschreiten. Seine Arbeit wird in der Telekommunikationsbranche für Aufsehen sorgen. Seine Botschaft: Vertrauen wiederherstellen und Kunden zufrieden machen.

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err Teßmann, die Telekommunikationsbranche kennen Sie bestens. Mit gut acht Jahren Erfahrung in diesem Geschäft wissen Sie, worauf es ankommt. Warum haben Sie jetzt den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und was reizt Sie daran? Klaus Teßmann: Die Vision und die Ideen dafür gibt es schon seit langer Zeit. Jetzt ist der Zeitpunkt da, diesen Schritt auch konkret zu gehen. Durch meine achtjährige Tätigkeit in verschiedenen Bereichen, zuletzt beim Direktvertrieb eines großen Providers als Kundenberater für Geschäftskunden, ist mir die Telekommunikationsbranche sehr vertraut. Es stimmt mich nachdenklich, dass in Umfragen die TK-Branche hinsichtlich der Kundenzufriedenheit oftmals auf den letzten Rängen

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Klaus Teßmann: „Ich bin der Überzeugung, dass es einen Weg gibt, eine Lanze für vertrauenswürdige und verlässliche Beratung zu brechen.“ Foto: FOURWINDS

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anzutreffen ist. Wir sind der Überzeugung, dass es einen Weg gibt, eine Lanze für vertrauenswürdige und verlässliche Beratung zu brechen. Dabei sind mein Team und ich nicht angetreten, die Branche zu revolutionieren, wir möchten einen Fußabdruck hinterlassen, der zeigt, dass es anders geht.

Wie möchten Sie in der Branche Vertrauen schaffen? Wo sehen Sie Ihre Stärken und Alleinstellungsmerkmale? Klaus Teßmann: Es sind vor allem die Kriterien Aufrichtigkeit, Verbindlichkeit, Transparenz und Erreichbarkeit, die entscheidend sind, um Vertrauen zu gewinnen.


■ Kommunikation und Digitalisierung

An erster Stelle stehen für mich Aufrichtigkeit und Verbindlichkeit. Das bedeutet, wir beraten unsere Kunden so, als säßen wir selbst auf deren Platz. Wie wünschen wir selbst von Verkäufern behandelt zu werden? Verbindlichkeit bedeutet Dinge einzuhalten, die man versprochen hat, und auch klar auszudrücken, wenn etwas nicht geht. Der Kunde erlebt so eine greifbare Realität, die ihn zufrieden macht. Das nehmen wir sehr ernst und das kann man von einem Vertrauensberater auch erwarten.

unserer Prinzipien, Kompliziertes einfach zu machen.

verändern, wir möchten die Veränderung sein. «

In Ihrer Imagebroschüre bezeichnen Sie sich als Servicerevolutionäre. Das klingt nach Aufbruch? Klaus Teßmann: In der Tat. Allerdings, geht es uns nicht darum eine Revolution zu entfachen. Das hat in der Regel damit zu tun, dass man mit dem Finger auf andere zeigt und sie verurteilt, um dann eine eigene, neue Ordnung aufzurichten. Das ist nicht unser Herz. Wenn Sie so wollen, dann glauben wir, dass es Zeit ist, selbst die Revolution zu sein. Ich meine damit, so revolutionär anders vorzugehen, dass der Markt erkennt, dass es auch anders geht – und zwar erfolgreich.

Dazu gehört auch Transparenz. Der Kunde wird im Detail informiert. Angebote und Leistungsbeschreibungen sind übersichtlich und maximal einfach aufgebaut und enthalten alle relevanten Konditionen und Kosten. Auch hier gilt wieder das Prinzip: berate so, wie du selbst beraten werden möchtest. Wir nehmen das wörtlich. Erreichbarkeit. Bei uns gibt es keine Hotline, jeder Kunde hat seinen Ansprechpartner, der sich schnell und verbindlich um sein Anliegen kümmert. Er hat die Gewissheit, dass er lösungsorientiert und bedarfsgerecht beraten wird. Unser Betreuungsbasispaket enthält schon mehr Leistungen, als man es für gewöhnlich auf dem Markt findet. Mit weiteren, buchbaren Paketen decken wir auch die Vor-Ort Versorgung oder die Hardware des Kunden auf individuelle Art und Weise ab. Einfach gesagt: Jeder Kunde ist für uns wertvoll, ganz gleich, wie groß oder klein er ist, und kann sicher sein, dass wir für ihn da sind und ihn ernst nehmen. Dabei ist ein weiteres

Welche Leistungen bieten Sie an? Klaus Teßmann: Wir sind Spezialisten für die Entwicklung, Planung und Umsetzung von digitalen Kommunikationslösungen für Geschäftskunden. Unser Portfolio umfasst alle Produkte der relevanten deutschen Provider und deckt sowohl Mobilfunklösungen, als auch Festnetz- und Internetlösungen ab. Insbesondere beraten wir darauf, welche Möglichkeiten und Chancen die ISDN-Abschaltung der Telekom mit sich bringt. Weiterhin beraten wir Kunden in Sachen Digitale Revolution, d.h. wir unterstützen Unternehmen dabei, Arbeitsprozesse effizienter und besser über digitale Anwendungen abzubilden. Die Bereiche IT-Sicherheit, M2M Kommunikation, Breitbandanbindung und Netzwerk decken wir über eine Kooperation mit renommierten Partnern ab. Doch wir bewegen uns nicht allein im Business-Bereich. Ein Kunde kann auch seine Privatverträge über uns abdecken. Diese Kombination haben

» Wir möchten nicht den Markt

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wir bei unserer Bankberaterin gesehen und fanden dies eine geniale Lösung. Alle Unternehmen, die mit uns zusammenarbeiten, können sicher sein, einen Partner an ihrer Seite zu haben, der sie im gesamten Bereich der digitalen Kommunikation begleitet. Ein Blick in die nahe Zukunft: Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in den nächsten Jahren? Klaus Teßmann: In den kommenden zwei Jahren streben wir für den Standort Bielefeld ein gesundes Wachstum und den Aufbau eines tragfähigen Fundaments an. Danach möchten wir bundesweit aktiv werden. Ziel ist es, in den 21 größten Städten mit Vertriebs- und Serviceniederlassungen präsent zu sein. Und natürlich bewegt es uns, wieder Leben in eine zunehmend geschädigte Branche zu bringen. n

KONTEXT Mit dem Firmennamen FOURWINDS 37-9 setzt Unternehmensgründer Klaus Teßmann ein Zeichen in der Telekommunikationsbranche und dokumentiert seine Sicht auf den Markt und den Charakter seines Unternehmens. „Wir sind klar, transparent, zuverlässig. Wind steht für neues Leben, Klarheit, Leichtigkeit, Tragfähigkeit – das sind unsere Kerneigenschaften“, beschreibt Teßmann die Motivation für die Namensgebung. n Weitere Informationen: www.fourwinds379.de

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■ Kommunikation und Digitalisierung

Internetbasierte Telefonie

Leistungsfähig und zukunftssicher

Die Ära der analogen und ISDN-Telefonie geht bald zu Ende. Der Einstieg in die All-IP-Welt steht ITK-Marktzahlen bevor. Damit erfolgt die Umstellung der bisherigen leitungsvermittelnden KommunikationstechMarktvolumen (in Mrd. Euro) Wachstumsraten ITK-Markt nikDeutschland* auf Paketvermittlung mit 2013 2014 IP-Protokoll. 2015 2016 14/13 15/14 16/15

T

Summe ITK + CE

151,0

153,1

157,6

160,2

1,4%

2,9%

1,7%

dem Vorteil einer effizienteren Nutzung elefonieren über das Internet Consumer Electronics 10,7 10,2 9,6 9,6 -5,3% -5,3% 0,2% der Transportwege und des Netzmanage(Voice over IP) hat in vielen UnterSumme ITK 140,3 143,0 147,9 150,5 1,9% 3,5% 1,8% ments. Unterschiede in der aktuellen Nutnehmen die klassische TelefonanlaInformationstechnik 74,7 77,8 81,1 83,5 4,2% 4,2% 3,0% zung lassen sich laut BITKOM in der Größe ge abgelöst: Immer mehr Betriebe haben der Unternehmen feststellen. Bebereits auf die internetbasierte Telefonie IT-Hardware 21,2 22,5 23,6 23,8 6,3% 5,1%Größere 0,8% triebe sind aufgeschlossener, umgestellt, die fließende 18,1 Übergänge Software 19,1zwi20,3 21,5 traditionell 5,4% 6,2% 6,2% sie digitalisieren ihre gesamten Kommunischen unterschiedlichen35,4KommunikatiIT-Services 36,2 37,2 38,2 2,3% 2,6% 2,7% kationswege und seien auch die ersten, die onsmedien, wie Sprache, Video und Chat Telekommunikation 65,6 65,2 66,9 67,0 -0,6% 2,6% 0,2% sich neuen Lösungen aufgeschlossen zeigzulässt. Durch die Nutzung digitaler Kanäle TK-Endgeräte 9,3 9,3 11,1 11,0 -0,2% 19,3% -0,2% ten und sich beispielsweise cloudbasierte soll die gesamte Netzinfrastruktur deutlich TK-Infrastruktur 6,1 6,3 zu6,5 2,9% Angebote6,7nutzbar3,8% machten.2,5% leistungsfähiger und vor allen Dingen „Die Umstellung auf in0,0% der kunftssicher werden. Telekommunikationsdienste 50,2 49,6 49,3 49,3 -1,3% eine virtuelle, -0,5% Cloud befindliche Telefonanlage macht Alle Inhalte, inklusive Sprache, werden in * Für detaillierte Zahlen zum deutschen ITK-Markt sowie zu anderen europ./internat. Märkten siehe: www.eito.com unabhängig. Zusätzliche sogenannten IP-Paketenwerden übertragen. MitIT-Hardware Abweichend von den EITO-Definitionen hier im Segment auch Halbleiter berücksichtigt.Nutzer können jeMrd. €

18,0%

180 160 140

151,0

153,1

10,7

10,2

74,7

77,8

157,6

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9,6

9,6

81,1

83,5

120

100

Digitale CE IT

8,0%

80 60

65,6

65,2

40

-20

67,0

1,7%

1,4%

-0,4% 1 2013

2 2014

Quelle: Bitkom, EITO; März 2016

3 2015

4 2016

-2,0%

Der Umsatz mit Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik wird im laufenden Jahr erstmals die Marke von 160 Milliarden Euro (+1,7%) überspringen. Wachstumstreiber der Branche bleibt die Informationstechnologie, welche der Prognose zufolge um drei Prozent auf 83,5 Milliarden Euro wachsen soll. Am stärksten wird der Softwarebereich mit einem Umsatzplus von 6,2 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro zulegen. Das Geschäft mit IT-Dienstleistungen, zu dem unter anderem IT-Beratung und das Projektgeschäft gehören, wird um 2,7 Prozent auf 38,2 Milliarden Euro wachsen. Die Telekommunikation wird der Bitkom-Prognose zufolge einen minimalen Anstieg von 0,2 Prozent ausweisen und ein Volumen von 67,0 Milliarden Euro erreichen. Quelle: Bitkom, EITO, März 2016

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Hohe Sicherheitsstandards bei IP-Telefonie möglich

Wachstum (%)

2,9%

20 0

66,9

TK

derzeit dazu gebucht werden“, beschreibt Bitkom-Experte Johannes Weicksel den Vorteil. Insbesondere Großunternehmen mit mehreren Standorten profitierten von den Möglichkeiten. Natürlich beschäftigen sich auch kleine und mittelständische Unternehmen mit der Thematik. Galt die Telefonie bisher als verfügbares Arbeitsmittel, ist sie nun zu einem Instrument mit weitreichenden Möglichkeiten avanciert. Der Nutzen der IP-basierten Telefonie überwiegt: „Es ist ein Leichtes neue Medien, wie Videobilder oder Präsentationen in ein Gespräch dazu zu schalten. Mit der sogenannten paketbasierten Telefonie ist außerdem die Überleitung vom Festnetz auf das Mobiltelefon möglich“, beschreibt Johannes Weicksel einen weiteren Pluspunkt. Um eine optimale Verbindung zu erhalten, sei jedoch ein ausreichender Paketstrom unerlässlich.

Es halten sich Gerüchte, wonach IP-Telefonie leichter abgehört werden kann als ISDN-Telefonate. Fachleute verweisen jedoch darauf, dass dies nicht der Fall ist. Bei beiden Technologien gibt es Angriffsmöglichkeiten, die allerdings unterschiedlich aussehen, weil es verschiedene Techniken sind. Gespräche von IP-basierten Telefonanschlüssen werden technisch zwar über das Internet-Protokoll abgewickelt, der Telefon-Anbieter leitet die Gespräche aber unabhängig vom normalen Internet-Verkehr in seinem Netz weiter und kann so grundsätzlich die notwendige Sprachqualität und Sicherheit garantieren. n


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■ Kommunikation und Digitalisierung

BREKOM

Neue IT-Sicherheitslösung stellt Hacker vor Probleme Der IT-Dienstleister BREKOM aus Paderborn ist in Deutschland einer von fünf Partnern des Sicherheitsanbieters Bromium.

D

ie Abwehr von Cyber-Attacken ist heute ein zentrales IT-Thema. Bei Sicherheitslösungen rückt der Endpunkt, d. h. der Desktop-PC oder das Notebook, immer öfter ins Blickfeld. Denn er hat sich als das schwächste Glied innerhalb der IT-Sicherheitsarchitektur im Unternehmensnetz erwiesen. Angreifer richten daher ger-

» Markus Krieg: „Die neue Technologie der Micro-Virtualisierung auf dem Client sorgt für höhere Sicherheit.“ « ne ihre Aufmerksamkeit auf sie, um ihre Angriffe zu starten. Um Zugriff auf einen Rechner zu erlangen, genügt oft bereits eine ungepatchte Anwendung, eine Sicherheitslücke in einem pdf-Reader oder Browser oder gar ein per Mail zugeschickter „verseuchter“ Link.

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Aktuelles Beispiel: Anfang des Jahres wurde die IT des Neusser Lukaskrankenhaus lahmgelegt. Auslöser soll ein durch einen Anwender unbewusst angeklickter Anhang einer E-Mail sein. Aufgrund der Virusinfektion mussten in Neuss mehrere Operationen verschoben werden. „Herkömmliche Client-basierte Lösungen, die zur Abwehr auf die Erkennung von Malware angewiesen sind, haben kaum noch Chancen, den heutigen Attacken standzuhalten, denn sie sind auf die Erkennung von Schadcode angewiesen“, so Markus Krieg, Leiter der BREKOM-Niederlassung in Ostwestfalen-Lippe. Der regionale IT-Dienstleister geht dabei einen anderen Weg. Als einer von wenigen Partnern in Deutschland setzt er auf die innovative Lösung des Sicherheitsanbieters Bromium, die gefährliche Tasks isoliert und damit die potenzielle Angriffsfläche für Hacker auf ein Minimum reduziert. Dies erfolgt durch die Technologie der sogenannten Micro-Virtualisierung. Dieses Verfahren nutzt Hardwarefunktionen, die heute in den meisten CPUs vorhanden sind, um automatisch einzelne Tasks zu isolieren, sobald sie gestartet werden. Die Tasks, z.B. eine Browser-Session, das Bearbeiten eines Dokuments oder das Öffnen eines E-MailAttachments, laufen dann in einer virtuellen Umgebung ab. Dies erfolgt ohne für den Anwender bemerkbare Performanceeinbußen. Das zugrunde liegende Konzept lautet: Es steht nicht die Detektion von Schadcode oder das Aufspüren von Angriffen im Vordergrund, sondern der gezielte Schutz vor Malware. Die eingesetzte Technologie der Micro-Virtualisierung kapselt dabei jede potenziell gefährliche Anwenderaktivität, wie das Downloaden eines Dokuments oder den Zugriff auf die Daten eines USB-Geräts, in einer dedizierten Micro-VM. Dadurch wird die Ausbreitung von Schadcode durch hardwarebasierte Isolation verhindert. Denn wenn zum Beispiel eine Website versucht, dem Anwender Malware unterzuschieben, so findet alles nur in der Micro-VM statt. So-

bald der Anwender den Browser schließt, sind auch alle Spuren des Schädlings auf dem Rechner beseitigt. Mit diesem neuen Lösungsansatz wird ein Paradigmenwechsel in der Endpunkt-Sicherheit eingeleitet: Es steht nicht mehr die Detektion von Schadcode im Vordergrund, sondern der Schutz vor dessen Auswirkungen. Schließlich sind Hacker den Entwicklern von Sicherheitssoftware immer einen Schritt voraus. Aus diesem Grund kann eine 100-prozentige Detektion von Malware naturgemäß nicht gewährleistet sein. Neue Tricks von Hackern verpuffen nun wirkungslos, da sie nur innerhalb der Micro-VM stattfinden. „Unser neuer Lösungsansatz auf Basis der Bromium-Software bietet mehrere Vorteile“, so Markus Krieg. „Durch die Isolierung aller potenziell gefährlichen Prozesse erreicht Malware nie das eigentliche Betriebssystem und kann somit weder lokal noch im Netzwerk Schaden anrichten oder zu einem Datendiebstahl führen. Selbst Anwendungen, die nicht auf einem aktuellen Update- oder Patchstand sind, bleiben geschützt. “

» Malware erreicht nie das eigentliche Betriebssystem und kann so keinen Schaden anrichten « Wir freuen uns, dass wir mit BREKOM einen weiteren leistungsstarken Partner im Bereich Kommunikations- und Sicherheitslösungen gewinnen konnten“, erklärt Jochen Koehler, Regional Director DACH bei Bromium in Heilbronn. „Für uns stellt diese Kooperation eine gute Gelegenheit dar, unser innovatives Lösungsmodell im deutschsprachigen Markt weiter bekannt zu machen.“ n

n Weitere Informationen: www.brekom.de


■ Personal und Management

Mentoring-Programme

» Abschluss-Workshop im Communication Center der Firma WAGO Kontakttechnik mit allen Beteiligten «

Katalysatoren für Fachkräfteentwicklung und -bindung

Das Branchennetzwerk OWL MASCHINENBAU hat bereits zum vierten Mal erfolgreich ein CrossMentoring zur Fachkräfteentwicklung in Technik-Unternehmen in der Region durchgeführt.

F

achkräfte in unterschiedlichen Phasen ihrer beruflichen Entwicklung zu fördern, das ist das Ziel des Mentorings. BerufseinsteigerInnen (Mentees) bilden dabei zusammen mit erfahrenen Fachkräften (MentorInnen) Mentoring-Tandems. Die Besonderheit des Cross-Mentorings: Mentoren und Mentees stammen aus unterschiedlichen Unternehmen und oft auch Branchen. „Das Cross-Mentoring ist für die Unternehmen ein bewährtes Instrument der Fachkräfteentwicklung und -bindung. Besonders schätzen die Unternehmen den offenen Erfahrungsaustausch und die gemeinsame Lösungsfindung im Netzwerk“, beschreibt Dr. Angelika Kipp, Programmleiterin bei OWL MASCHINENBAU, den Erfolg des Programms. Gerade haben elf Tandems aus regionalen Unternehmen des Maschinenbaus, der Automatisierung, Verbindungstechnik und Informationstechnologie die aktuelle Cross-Mentoring-Runde abgeschlossen. Dieser Tag stand, wie das ganze Programm, im Zeichen des „Cross“, also des unternehmens- und generationenübergreifenden Dialogs. In diesem gemeinsamen Lernprozess bekommen alle Beteiligten konkrete Methoden und neue Instrumente an die Hand. „Das gilt nicht nur die unterjährige Tandem-Arbeit, sondern insbesondere auch für die begleitenden Fachworkshops für Mentees und MentorInnen. Hier werden die Cross-Tandems zusammengeführt, um miteinander und auf Augenhöhe inhaltliche Themen und individuelle Erfahrungen auszutauschen“, erklärt Heidrun Strikker, begleitende Moderatorin von der SHS CONSULT GmbH.

Fachkräfteförderung durch unternehmens- und generationenübergreifenden Dialog Alle TeilnehmerInnen, Mentees wie Mentoren, betonen immer wieder, wie spannend und hilfreich gerade der „Blick über den Tellerrand des eigenen Unternehmens“ ist und sich erst dadurch Lösungswege eröffnen. Außerdem lerne man, sich für die Perspektive von Mitarbeitern anderer Generationen zu interessieren. Beides, die „Erfahrenheit“ der gestandenen Fachkräfte wie auch die „Unbefangenheit“ der BerufseinsteigerInnen erhalten im Mentoring eine Wertschätzung. Diese Hal-

tung und die neuen Möglichkeiten miteinander über Generationen hinweg zu kommunizieren, nehmen die TeilnehmerInnen mit in ihren beruflichen Alltag. „Vielfältige Fragestellungen und intensiver Austausch zu speziellen und aktuellen Themen der Fachkräfteentwicklung – diese Kombination hat für mich den Reiz des Programms ausgemacht. In den Workshops mit den Mentees konnten wir durch den starken Praxisbezug viel voneinander lernen, was auch meine Führungskompetenzen weiter geschärft hat“, beschreibt Mentor Heiko Springsguth von der WAGO Kontakttechnik, was das Cross-Mentoring für ihn ausgemacht hat. „Besonders der Fokus auf die persönliche, anstelle der fachlichen Entwicklung hat mir geholfen, in Zusammenarbeit mit meinem Mentor individuelle Stärken und Schwächen zu identifizieren. Dies erlaubte nicht nur meine nächsten Entwicklungsschritte im Einzelnen zu definieren, sondern auch auf sie vorbereitet zu sein“, ergänzt sein Mentee Nils Röhl, von der Syskoplan Reply GmbH & Co. KG. Die Vorgesetzten der Mentees bekräftigen, dass auch sie sich durch das Mentoring-Programm ausgesprochen unterstützt fühlen, indem die Berufs- » Voneinander lernen: Mentee Nils Röhl von der Syskoplan einsteigerInnen in einem gesteuerten Reply GmbH & Co. KG und sein Prozess andere Unternehmen kennen Mentor Heiko Springsguth, lernen können. „Dadurch erweitern WAGO Kontakttechnik. Fotos: unsere jungen Fachkräfte ihre Pers- OWL Maschinenbau « pektiven, aber es besteht nicht die Gefahr der Abwerbung“, hebt Thomas Heimann, Ausbildungsleiter bei der Firma WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG, hervor. Der neue Durchgang Cross-Mentoring 2016/17 ist bereits in der Vorbereitung. n n Weitere Informationen: www.owl-maschinenbau.de markt & wirtschaft 7 / 2016

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– Anzeige –

TRAUMJOB 2017 Stärkung der Arbeitgebermarke Plattform Fachvortrag direkter Kontakt mit Bewerbern

Erste Paderborner TRAUMJOB

„Wir wollen viele Perspektiven schaffen“ Premiere gelungen: so die Bilanz der ersten Paderborner TRAUMJOB. Die Veranstalter der Personalmesse & Ausbildungsplatzbörse sehen für die Zukunft weiteres Potenzial. Die Termine für die nächsten beiden Jahre sind gebucht.

C

hristina Berns, Projektleiterin der TRAUMJOB, hat die Messlatte hochgelegt. Am 17. und 18. März nächsten Jahres sollen sich gut 130 Aussteller im Paderborner Schützenhof auf der TRAUMJOB präsentieren und aktive Personal-Rekrutierung betreiben. Die Perspektiven seien gut. Viele Unternehmen hätten bereits für die erste Messe ihr Interesse bekundet, sich jedoch noch nicht für eine Teilnahme entschieden. „An diesen Kontakten knüpfen wir nun wieder an“, sagt Berns, die bereits jetzt mit der Akquise der Unternehmen beginnt. Mit dem Claim „Mehr Perspektiven als du denkst“ sieht sich die Personalmesse auf einem guten Weg. „Wir wollen möglichst viele Perspektiven schaffen und sehen in der Vielfalt unseres Veranstaltungskonzeptes ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal gegenüber den anderen Jobmessen in der Region. Wir sind davon überzeugt, dass es uns gelingen wird, die TRAUMJOB in den nächsten drei bis vier Jahren als ernstzunehmende Veranstaltung und geeignete Plattform für Stellensuchende in Paderborn zu etablieren“, zeigt sich die Projektleiterin optimistisch. Die erste TRAUMJOB mit 32 Unternehmen aus den Branchen IT, Finanzwesen, Spedition, Einzelhandel, Handwerk und Weiterbildung besuchten gut 1.100 Interessierte.

» Einige Besucher verließen die Veranstaltung mit einem Job in der Tasche. «

Unser Plus für Sie:

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 Verbreitung Ihrer Anzeigen über unsere Social Media-Kanäle

 Vorstellung Ihres Unternehmens durch Fachvorträge möglich

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»

Gut besucht: Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten die TRAUMJOB, um sich über Ausbildungsplätze und Jobangebote zu informieren.

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«


„Die Aussteller lobten die gute Organisation und die Betreuung durch den Veranstalter sowie die Qualität der geführten Gespräche. Einige von ihnen fanden direkt vor Ort ihren neuen Mitarbeiter. Besonders erfolgreich war die Bundeswehrkarriere-Beratung Paderborn, die gleich mehrere Interessenten für Beratungsgespräche gewinnen konnte. Allein aus den Stellengesuchen an der Job-Wand haben sich sechs Beratungen für die Bundeswehr ergeben. Und auch für einige Ausbildungsplätze im Handwerk sind geeignete Bewerber gefunden worden“, so Christina Berns.

17.– 18. März 2017 Schützenhof Paderborn

» Zeit für Gespräche: Paderborns Bürgermeister Michael Dreier eröffnete die Personalmesse und suchte den Kontakt zu den ausstellenden Unternehmen. « Die Erfahrungen aus der ersten TRAUMJOB und das Feedback der Aussteller sollen nun dazu dienen, das Messekonzept für die Veranstaltung im nächsten Jahr zu optimieren. Dazu gehört zum Beispiel eine effektivere Kooperation mit den Schulen. „Um die neunten Klassen der Haupt- und Realschulen sowie die Gymnasien und Berufskollegs für den Besuch der TRAUMJOB zu gewinnen, sind wir aktuell mit den zuständigen Lehrern im Gespräch. Geplant ist, die Teilnahme der entsprechenden Schulen bereits vor der Messe fest zu buchen. Davon profitieren wiederum die Aussteller, die im Vorfeld eine Planungssicherheit hinsichtlich der realen Besucherzahlen erhalten.“ Bewährt hat sich das Angebot von Gemeinschaftsständen, dass im nächsten Jahr noch weiter ausgebaut werden soll: Branchen wie das Handwerk, das in der Regel kleiner aufgestellt ist, als andere Unternehmen, sollen die Möglichkeit haben, über einen Gemeinschaftsstand kleinere Flächen zu buchen, um sich gewinnbringend zu präsentieren. Das gilt auch für Start-ups, die es oftmals schwer haben, mit einem kleineren Budget Präsenz zu zeigen, ihre Bekanntheit zu stärken und aktiv in die Personal-Rekrutierung einzusteigen. n

KONTEXT

Nehmen Sie Kontakt auf! Christina Berns Projektleitung TRAUMJOB Personalmesse & Ausbildungsplatzbörse

Stadtlanfert 7 33106 Paderborn Fon: 05251 870707-0 berns@mittelstandsmarketing.de

Die Termine für die nächsten beiden Jahre stehen bereits fest: Die TRAUMJOB findet am 17. und 18. März 2017 sowie am 16. und 17. März 2018 im Schützenhof Paderborn statt. Interessierte Unternehmen erhalten weitere Informationen bei Projektleiterin Christina Berns, E-Mail: berns@mittelstandsmarketing.de n Weitere Informationen: www.traumjob.org

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■ Personal und Management

symmedia

OWL Portraits

Arbeiten und Leben in der Region Was macht Arbeiten und Leben in einer Region wie OstwestfalenLippe aus? Welche beruflichen und privaten Entwicklungsmöglichkeiten sehen die Menschen für sich, ihre Familien und Freunde in OWL? Was wird für die Zukunft erhofft? Antworten auf diese Fragen können am besten die „Betroffenen“ selbst geben. In der mehrteiligen Reihe „OWL-Porträts“ kommen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des „Cross-Mentoring“ zu Wort. Das Fachkräfteentwicklungsprogramm von OWL MASCHINENBAU verbin» Kerstin Fiene, WAGO Kontakttechnik GmbH & det Menschen unterschiedlicher Co. KG « Funktionen und Positionen aus Unternehmen in ganz OWL. So bekommt die Region durch die Porträtreihe ein sehr persönliches Gesicht. Diesmal im Porträt: Kerstin Fiene, Berechnungsingenieurin bei der WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG in Minden, weltweit erfolgreicher Hersteller von Komponenten der elektrischen Verbindungs- und Automatisierungstechnik. Als Berechnungsingenieurin unterstützt Kerstin Fiene die Konstrukteure bei der Entwicklung von Produkten. „Mittels einer Simulation können Fehler und Risikofaktoren an einem Bauteil frühzeitig erkannt und behoben werden. Das spart viel Zeit und Kosten. An meiner Arbeit gefällt mir, dass ich an verschiedenen Projekten beteiligt bin, sodass es immer wieder neue spannende Aufgabenstellungen und Herausforderungen zu bewältigen gibt.“ In Espelkamp aufgewachsen, hat sie bereits ihre Ausbildung bei WAGO und ihr praxisintegriertes Studium am Campus Minden absolviert. „Mich hat es nicht in die Ferne gezogen, weil ich mich hier in OWL einfach sehr wohl fühle. Meine Familie und Freunde leben hier und die Region bietet mir privat und beruflich alles, was ich brauche. Im Cross-Mentoring-Programm habe ich interessante Einblicke in andere Unternehmen bekommen und Menschen kennengelernt, die mir bei meiner beruflichen Entwicklung zur Seite stehen.“ n

n Weitere Informationen: www.owl-maschinenbau.de

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Auf der Suche nach Gleichgesinnten Die symmedia GmbH ist ein exzellenter Softwarepartner für den Maschinenbau. Dennoch hat das Bielefelder Unternehmen Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiter zu finden: Die Suche nach Gleichgesinnten geht weiter.

H

och oben auf der Brücke sieht die Welt doch ganz anders aus: Der Blick reicht auf die viel befahrene Turnerstraße in der Bielefelder City. Was von außen wie eine Verbindung zweier Gebäude aussieht, offenbart sich beim Betreten der Brücke als ein inspirierender Ort, an dem hoch konzentriert gearbeitet wird. Hier ist das Team der symmedia aktiv, hier wird hoch motiviert geforscht und entwickelt und das Internet der Maschinen gebaut. „Wir sind anders als andere Unternehmen und sehen das sehr positiv“, sagt Geschäftsführer Peter Barkowsky, der vor 19 Jahren zusammen mit weiteren Gesellschaftern wie den Unternehmen Dr. August Oetker und der Gundlach Gruppe die symmedia gegründet hat. Die Westfalen haben sich in der Nische des Service im Maschinenbau etabliert und

» Geschäftsführer Peter Barkowsky ist ständig auf der Suche nach geeigneten Mitarbeitern. Insbesondere in der Region möchte er noch mehr Aufmerksamkeit bei potenziellen Bewerbern schaffen.

«

das mit Erfolg - im Bereich Remote Service sind sie europaweit Marktführer. Die Bielefelder sehen sich als Brückenbauer, die zwischen den Serviceorganisationen von Maschinenherstellern und ihren Kunden Verbindungen schaffen. „Unsere Software symmedia SP/1, auf Java-Basis entwickelt, vernetzt die weltweit installierten Maschinen eines Herstellers mit seiner Serviceorganisation und baut damit eine ständige Kommunikation zwischen Hersteller und


■ Personal und Management

» Gemeinsam auf der „Brücke“: 45 symmedianer gehören zum Team, weitere Gleichgesinnte sind willkommen. « mit der Schaffung eines Industrie 4.0-Showrooms Kunden und Interessenten nun noch näher an die Thematik heranführen möchte.

Mitarbeiter zu gewinnen, ist eine ständige Herausforderung

Kunde auf. Durch die Vernetzung miteinander kann der Maschinenhersteller seine Prozesse so gestalten, dass sie mit den Anforderungen seiner Kunden korrespondieren und er letztendlich in die Lage versetzt wird, einen größeren Service-Umsatz mit seinen Kunden zu machen. Er wird damit vom Produkt- zum Lösungsanbieter“, beschreibt Barkowsky die Philosophie.

Schon lange die Vorteile und den Nutzen einer intelligenten Vernetzung erkannt Dieses Konzept treibt das Team seit fast 20 Jahren um. Schon lange bevor der Hype um Industrie 4.0 für Diskussionen gesorgt hat, haben die Softwarespezialisten die Vorteile und den Nutzen einer intelligenten Vernetzung erkannt. Deshalb hält Barkowsky auch den Ball flach. Er stimmt nicht in die allgemeine Euphorie ein. „Irgendwann wird es die Ernüchterung geben, weil nicht alle Erwartungen erfüllt wurden. Dann wird sich zeigen, dass sich nur einige Entwicklungen durchsetzen konnten. Industrie 4.0 ist Segen und Fluch zugleich.“ Den Segen und damit den Nutzen sieht Ingenieur Barkowsky ganz konkret: „Wenn das Servicegeschäft durch die Vernetzung effizienter und erfolgreicher aufgestellt werden kann, haben Maschinenhersteller einen klaren Vorteil gegenüber anderen Produktanbietern.“ Seitdem alle von Industrie 4.0 reden, habe sich die Einstellung der Unternehmensver-

antwortlichen zum Thema Service geändert, beschreibt Barkowsky seine Beobachtungen. Die Thematik habe viele Jahre ein Schattendasein gefristet, die Entscheider habe es schlichtweg nicht interessiert. Mittlerweile seien sie fasziniert. „Viele Maschinenhersteller schauten mich ungläubig an, wenn ich ihnen die wirtschaftliche Seite einer lebenslangen Betreuung der Maschine durch unsere Software erläuterte. Tatsache ist, dass die Hersteller mit ihren Maschinen fast kein Geld mehr verdienen können. Durch die Digitalisierung geraten sie immer mehr in Gefahr, überflüssig zu werden. Ein Hersteller, der auf die Serviceschiene setzt, hat die große Chance, mehr Umsatz und Gewinn zu machen. Die Vernetzung der Maschine erhöht den Serviceumsatz und dient der Absicherung der eigenen Existenz“, so der Unternehmer, der

» Steht ein eine Wartung an? Werden Ersatzteile

Trotz der exzellenten Positionierung im Markt ist Barkowsky ständig auf der Suche nach geeigneten Mitarbeitern. Die Bilanz des ersten Halbjahres: 13 neue Kolleginnen und Kollegen haben sich für die symmedia entschieden und damit die Zahl der Beschäftigten auf 45 erhöht. „Das ist eine ständige Herausforderung, Menschen zu gewinnen, die zu uns passen. Wir wollen insbesondere hier in der Region noch mehr Aufmerksamkeit gewinnen“, gibt der Unternehmer zu bedenken. Projektleiter, Entwickler und Produktmanager seien jederzeit gefragt. „Früher haben wir Plakate geklebt, um Mitarbeiter zu gewinnen. Auch bei Google sind wir aktiv geworden und haben unter dem Motto „Kollege gesucht“ gezielt unsere Fühler ausgestreckt. Das reichte jedoch nicht.“ Mittlerweile kommunizieren die eigenen Mitarbeiter über ihre spannende Arbeit im Blog (www.symmedianer.de), um Interessenten für das Unternehmen zu begeistern. Die, die den Schritt zu symmedia geschafft haben, die angekommen sind, um zu bleiben, sehen sich als Teil aller „symmedianer“, wie sie sich identitätsstiftend bezeichnen, und profitieren nicht nur von einem modernen Umfeld und Arbeitsplatz. Es wird viel dafür getan, dass sich jeder hier wohlfühlt: Neben regelmäßigen Teamevents brechen die symmedianer alle zwei Jahre zu einem gemeinsamen Wochenende auf, um abseits des Arbeitsplatzes ein fröhliches Miteinander zu schaffen. Fortbildungen für jeden Mitarbeiter sind ebenso selbstverständlich wie flexible Arbeitszeiten, so dass Frühaufsteher und Langschläfer zu ihrem Recht kommen. Auch sonst sei das Betriebsklima hervorragend, könne sich jeder bei seiner Arbeit selbst verwirklichen, sagen die, die schon länger dabei sind. n n Weitere Informationen: www.symmedia.de

benötigt? symmedia SP/1 Plant ist die optimale Schnittstelle zwischen Betriebsleiter und Servicetechniker. Fotos: symmedia

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■ Unternehmen und Märkte

Serie: Rubrik: Denker und Lenker – Böllhoff

„Der Glaube an Innovationen und kontinuierliche Verbesserung“ Unternehmenslenker stehen im Fokus unserer Serie „Das kommt aus Bielefeld“. Wilhelm Alexander Böllhoff, Geschäftsführender Gesellschafter der Böllhoff-Gruppe, über seine Philosophie, Herausforderungen und Visionen.

W

as fasziniert Sie an Ihrem Unternehmen bzw. was erfüllt Sie an Ihrer Tätigkeit? Wilhelm Böllhoff: Es ist vor allem ein Aspekt, der mich an meiner Tätigkeit fasziniert und der sich kurz und präzise formulieren lässt: Begeisterung durch erfolgreiche Verbindungen. Das ist unsere Vision, die motiviert und die zugleich zu neuen Herausforderungen anspornt. Außerdem macht es mir Freude, dass ich jeden Tag die Möglichkeit habe, Prozesse zu gestalten. Gibt es Leitsätze oder Vorbilder, die für Sie im Hinblick auf die Führung des Unternehmens von Bedeutung sind? Wilhelm Böllhoff: Als familiengeführte Unternehmensgruppe handeln wir nach einem Leitbild, das von Werten, Erfolgszielen und einer Kultur geprägt wird. Im Mittelpunkt steht hier vor allem unser Leitsatz: „Nur der Dreiklang aus Mut, Fairness und Begeisterung kann zum Erfolg führen“. Welche bedeutenden Entscheidungen haben Sie in den letzten Jahren vorgenommen, um Wachstum zu generieren? Wilhelm Böllhoff: Wachstum generieren wir nur durch weitere Spezialisierung. Das bedeutet in der Praxis, eine Spezialisierung auf Produkte und Lösungen zu erreichen, die differenziert, innovativ und multiplizierbar ist. Weitere Wachstumspotenziale sehen wir zudem durch eine konsequente Internationalisierung. Wo sehen Sie die besonderen Stärken Ihres Unternehmens? Wilhelm Böllhoff: Die aktive Unterstützung der gesamten Wertschöpfungskette unserer Kunden ist die Motivation unseres Handelns. Durch die Verbindung aus Innovation, Vollsortiment Verbindungstechnik und Service haben wir dieses Ziel bisher bestens umsetzen können.

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Stichwort Arbeitgeberattraktivität: Was tun Sie, um Ihr Unternehmen für Mitarbeiter und zukünftiges Personal attraktiv zu gestalten? Wilhelm Böllhoff: Motivierte und gute Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden ist für jedes Unternehmen existenziell. Wir praktizieren hier schon seit Jahren ein Konzept, das darauf basiert, allen Beschäftigten die richtige Mischung aus attraktiven und anspruchsvollen Aufgaben anzubieten. Weiterbildungs- und Freizeitangebote sowie transparente Entscheidungen und Kommunikation sind weitere Aspekte, die für das Miteinander im Unternehmen wichtig sind. Wie sehen Ihre Weichenstellungen für die nächsten Jahre aus? Wilhelm Böllhoff: Unser Handeln wird auch künftig bestimmt durch unseren festen Glauben an Innovationen und kontinuierliche Verbesserung sowie schöpferische Zerstörung- um mit dem großen Ökonomen Schumpeter zu sprechen. Die bereits begonnene Internationalisierung ist ein wichtiges Ziel, das wir mit großem Engagement auch in den nächsten Jahren betreiben. n

» Wilhelm Alexander Böllhoff, (50) Geschäftsfüh-

render Gesellschafter der Böllhoff Unternehmensgruppe, ist seit 21 Jahren im Familienunternehmen tätig.

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KONTEXT Die Bielefelder Böllhoff-Gruppe, weltweit führender Hersteller und Händler von Verbindungselementen und Verarbeitungssystemen, wird in vierter Generation von den Brüdern Wilhelm Alexander und Michael Böllhoff geführt. In dem 1877 gegründeten Unternehmen sind 2.700 Mitarbeiter beschäftigt. Neben den sechs Standorten in Deutschland ist das Familienunternehmen in Argentinien, Brasilien, China, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweiz, Slowakei, Spanien, Süd-Korea, Thailand, Tschechien, Türkei, Ungarn und den USA mit eigenen Niederlassungen tätig. Darüber hinaus ist die Gruppe mit einem Netzwerk von Agenturen in allen wichtigen Märkten vertreten. Böllhoff hat zwölf Produktionsstätten in zehn Ländern. Neben den Standorten Bielefeld und Sonnewalde in Deutschland, weitere in Großbritannien, Österreich, Schweiz, Frankreich, Italien, Brasilien, Indien, China und den USA. n Der Beitrag ist Teil unserer Serie „Das kommt aus Bielefeld“, die in Kooperation mit der WEGE Bielefeld erscheint.


■ Unternehmen und Märkte

Melanie Schwarz ist Verkaufsleiterin im Medienunternehmen ams – Radio und MediaSolutions und verantwortet die Vermarktung von Lokalradios in den Kreisen Gütersloh, Warendorf und Paderborn/Höxter sowie die Kundenberatung und -betreuung für den Bereich MediaSolutions mit den Geschäftsfeldern Audio, Video und Event.

Kolumne

Wie erreichen die Lokalradios in OWL junge Menschen?

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erzlich willkommen zur fünften Ausgabe der markt und wirtschaft in den Sommerferien. In meiner Kolumne geht es dieses Mal um den demografischen Wandel, der auch in der Medienwelt eine große Rolle spielt. Als Folge des demografischen Wandels gibt es immer weniger junge Menschen als ältere. Das stellt nicht nur das aktuelle Rentensystem vor Herausforderungen. Auch Werber und Marketer kämpfen damit, die werberelevante Zielgruppe der 14-49-Jährigen zu erreichen. Die Frage ist, wie und wo erreiche ich diese kaufkräftige Zielgruppe von morgen? Im Internet, über das Handy, hauptsächlich mobil und natürlich über die Social Media Kanäle, bei Facebook & Co. Ja sicher, aber was mache ich denn zum Beispiel als Radiosender? Meine Hörer sind gemeinsam mit dem Radio älter geworden. Sie erinnern sich sicher, in Ausgabe zwei habe ich über die Lokalradios in OWL berichtet, die dieses Jahr 25 Jahre werden. Bleiben wir bei dem Beispiel: Vor 25 Jahren war der Hörer 25 Jahre und heute ist er 50 Jahre alt. Im besten Alter, kaufkräftig, Familie, privat und beruflich angekommen. Die Kinder dieser Person sind zwischen 10 und 30 Jahren und gehören eben zu dieser Generation, die nicht zwingend das gleiche Radioprogramm hört wie die Eltern. Das liegt in erster Linie daran, dass

beide Generationen andere Interessen und Bedürfnisse haben. Die jungen Leute wollen Musik hören (ihre Musik hören) und Tipps für die Freizeitgestaltung bekommen. Das deckt sich nicht zwingend mit dem Radioprogramm der Lokalsender. Die Vorlieben der Zielgruppe werden wir nicht ändern, aber das Radio kann sein Programm auf die Zielgruppe anpassen. Und das sollte es tun, denn die jungen Leute von heute sollen die Hörer von morgen werden. Dazu muss man ihnen etwas bieten. Man muss auf ihre Bedürfnisse und Interessen eingehen. Die Lokalradios in OWL machen das seit vier Jahren. Das Programm der Abendschiene am Wochenende gehört den jungen Leuten. Das Jugendradio radio deinfm - ein Produkt der Lokalradios. Am Freitag und Samstag von 21 bis 24 Uhr und sonntags von 18 bis 20 Uhr werden Musik und Inhalte auf die junge Zielgruppe ausgerichtet. Andere Moderatoren, andere Sprache, andere Themen. Die Musik gibt es den ganzen Tag im Web und auf einer eigenen App. Nicht nur die Inhalte wurden angepasst, sondern auch die Mediennutzung der Zielgruppe wurde von Anfang an berücksichtigt. Deshalb gab es zum Start dieses Programmformates die App und die Webnutzung. Am 1. Juni 2016 feierte radio deinfm seinen vierten Geburtstag. n

Brandschutzauflagen bei Gewerbeimmobilien

Brandgefährlicher Immobilienerwerb Der Erwerb einer Gewerbeimmobilie kann problematisch sein. Ist nämlich eine Nutzungsänderung geplant, muss auch das Brandschutzkonzept geprüft werden.

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ach langem Suchen ist endlich eine geeignet erscheinende Gewerbeimmobilie gefunden. Größe, Lage und Preis stimmen und die Finanzierung steht, man ist sich mit dem Verkäufer handelseinig. Dem nächsten Schritt, der Unterzeichnung des Kaufvertrages beim Notar, steht nichts mehr im Wege. Das böse Erwachen folgt, wenn die Beantragung einer Nutzungsänderung von der Behörde verlangt wird. Neben branchenspezifischen Anforderungen ist in aller Regel auch ein neues Brandschutzkonzept erforderlich. Sonderbauten müssen grundsätzlich über ein Brandschutzkonzept verfügen. Hier wird nachgewiesen, ob das betrachtete Gebäude die Anforderungen der Landesbauordnung in Bezug auf den Brand-

schutz erfüllt. Das Brandschutzkonzept ist Bestandteil der Baugenehmigung und muss im Betrieb eingehalten werden. Daher ist bei einer Nutzungsänderung auch das Brandschutzkonzept anzupassen.

Ernsthafte Brandschutztechnik in Gebäuden erst seit 20 Jahren Da der Brandschutz erst nach dem katastrophalen Flughafenbrand in Düsseldorf 1994 Bedeutung erlangt hat, kann davon ausgegangen werden, dass Gebäude bis zu dieser Zeit brandschutztechnisch nicht unbedingt allen Anforderungen entsprechen. markt & wirtschaft 7 / 2016

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■ Unternehmen und Märkte

»Brandschutz in Gebäuden: Insbesondere wenn eine Immobilie erworben wird, gilt es den vorhandenen Brandschutz zu prüfen, damit es erst gar nicht zu einer gefährlichen Situation kommt. Foto: © hxdbzxy / 123rf.com « Brandschutzkonzepte gibt es in aller Regel auch erst ab dieser Zeit. Zur Beurteilung, ob ein Gebäude für die geplante Nutzung überhaupt geeignet ist, können meist nur die vorherigen Genehmigungsunterlagen Auskunft geben. Daher ist ein Blick in möglichst alle früheren Genehmigungsunterlagen notwendig. Häufig sind diese aber nicht mehr vorhanden. Dann bleibt nur noch die Möglichkeit, das Gebäude aus brandschutztechnischer Sicht neu bewerten zu lassen. Nicht selten scheitert eine geplante Nutzung, weil die Immobilien aus Gründen des Brandschutzes nicht geeignet ist. Auch das Argument des Bestandsschutzes kann bei Mängeln, die eine konkrete Gefahr für Leib oder Leben von Personen begründen, nicht herangezogen werden. Ein weiterer Punkt, der unter Umständen hohe Kosten nach sich ziehen kann, sind die erforderlichen Sachverständigenprüfungen. Um Gewissheit über die Funktionsfähigkeit sicherheitstechnischer Anlagen zu erlangen, sind die früheren Prüfberichte notwendig. Häufig können diese nicht vorgelegt werden, weil sie entweder verloren gegangen sind oder vielleicht auch gar nicht durchgeführt wurden. Ohne diese Unterlagen kann aber keine Prüfung nach dem zum Einbauzeitpunkt geltenden Stand durchgeführt werden. Unter Umständen bleibt dem Prüfer keine andere Wahl als aktuelle Vorschriften

anzuwenden. Letztlich kann dies bedeuten, die betroffene Anlage zu ersetzen. Hier wird schnell deutlich, dass sich hinter dem Brandschutz ein hohes Kostenrisiko verbergen kann. Neben den Behörden gibt es auch weitere Gründe, die eine Überprüfung des Brandschutzes erforderlich machen, wie z.B. Versicherungen, Finanzdienstleister oder Anforderungen aus dem Qualitätsmanagement. Dies bekommt gerade in der Zuliefererindustrie eine immer größere Bedeutung. Damit ein eventuelles Risiko durch die Brandschutzanforderungen kalkulierbar wird, ist die Einschaltung eines später ohnehin erforderlichen Brandschutzsachverständigen schon vor dem Kauf dringend anzuraten. Als Sonderbauten, für die ein Brandschutzkonzept vorliegen muss, gelten zum Beispiel: Hochhäuser ab 22m Höhe, bauliche Anlagen mit mehr als 30 m Höhe, bauliche Anlagen und Räume mit mehr als 1.600 m² Grundfläche, Verkaufsstätten mit mehr als 700 m² Verkaufsfläche, Messe- und Ausstellungsbauten, Büro- und Verwaltungsgebäude mit mehr als 3.000 m² Geschossfläche, Schulen, Hochschulen und ähnliche Einrichtungen, Garagen mit mehr als 1.000 m² Nutzfläche, (Aufzählung gekürzt, Quelle: §68 Abs.1 BauO NRW). Prüfpflichtige sicherheitstechnische Anlagen sind u.a. CO-Warnanlagen in geschlossenen Großgaragen, ortsfeste, selbsttätige Feuerlöschanlagen, lüftungstechnische Anlagen, maschinelle Lüftungsanlagen in geschlossenen Mittel- und Großgaragen, Druckbelüftungsanlagen zur Rauchfreihaltung von Rettungswegen, maschinelle Rauchabzugsanlagen, Sicherheitsbeleuchtungs -und Sicherheitsstromversorgungsanlagen, Brandmelde- und Alarmierungsanlagen, elektrische Anlagen (Aufzählung gekürzt, Quelle: Technische Prüfverordnung NRW). Autor Jörn Klaas ist zertifizierter Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz und Mitglied beim Netzwerk Brandschutz OWL. n n Weitere Informationen: www.netzwerk-brandschutz-owl.de

KONTEXT Ostwestfälischer Brandschutztag Diese und weitere Themen stehen im Fokus auf dem Ostwestfälischen Brandschutztag am 19. Oktober im Messezentrum Bad Salzuflen. Zielgruppe sind Architekten, Bauherren, Ingenieure, Behörden, Feuerwehren und Brandschutzbeauftragte aus Unternehmen, die hier eine ideale Möglichkeit haben, sich über aktuelle Gesetzesvorgaben und deren Umsetzung in der Praxis zu informieren. markt & wirtschaft ist Medienpartner und berichtet ausführlich in der September-Ausgabe über die Veranstaltung. Unternehmen, die sich in der Ausstellung präsentieren möchten, können sich für eine Messeteilnahme anmelden. n Weitere Informationen: www.owl-brandschutztag.de

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■ Unternehmen und Märkte

HARTING Applied Technologies

Perfekte Montage-Automation für die Bernstein AG HARTING Applied Technologies ist ein anerkannter Spezialist im Bereich Sondermaschinen- und Werkzeugbau.

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ie Tochtergesellschaft der HARTING Technologiegruppe befasst sich mit der Entwicklung, Konstruktion und dem Bau von Montagesystemen und Sondermaschinen für branchenübergreifende Industrien, wie z.B. der Möbel-, Elektround Automobilindustrie bis hin zur Medizintechnik. Als Schwerpunkt werden neben vollautomatisierten werkstückträger- und servo-basierten Montagesystemen manuell verkettete „one-pieceflow"-Linienkonzepte wie auch ergonomische Einzelplatzsysteme angeboten. Eine weitere Stärke des Unternehmens ist die Automatisierung im Anschluss von Spritzguss- und Druckgussmaschinen mit unterschiedlichen Handlingssystemen. HARTING Applied Technologies hat sich im Laufe der Jahre einen exzellenten Ruf erworben. Das Geheimnis der hohen Innovationskraft liegt neben einem leistungsfähigen Maschinenpark mit hohem Automatisierungsgrad unter anderem in den hochqualifizierten und hochmotivierten Mitarbeitern, die ihre Aufgaben mit einem sehr hohen Maß an Eigenverantwortung wahrnehmen und gestalten. Für die BERNSTEIN AG mit Hauptsitz in Porta Westfalica konstruierte das Unternehmen einen maßgeschneiderten Fertigungsautomaten. Auf der Anlage wird zukünftig ein von BERNSTEIN neu entwickelter Sicherheitsschalter automatisch montiert, geprüft, beschriftet und palettiert. Dabei werden sieben verschiedene Ausführungen, die aus bis zu 26 Teilen bestehen, produziert. Bei der Auslegung der Anlage stand eine hohe Energieeffizienz im Vordergrund. Deshalb wurden überwiegend elektrische Antriebe und Achsen, sowie Robotertechnik eingesetzt, die zusätzlich eine hohe Ausbringungsleistung ermöglichen. Vor der Montage durchlaufen sämtliche Bauteile spezielle Reinigungsstationen, um die einwandfreie Funktion des Endproduktes zu garantieren. Durch das intuitive Bedienkonzept und dem geringen Rüstaufwand für einen Variantenwechsel gewährleistet die Anlage eine hohe Verfügbarkeit. Die Anlage besteht aus einzelnen modularen HARTING Montagezellen. Die flexiblen HARTING Montagezellen ermöglichen Änderungen, sowie Erweiterungen von Montageabläufen, die aufgrund von Prozess- und/oder Produktänderungen notwendig sind. Somit werden mit diesem System die Herstellkosten kleinstmöglich gehalten, bei minimaler Ersatzteilhaltung. HARTING bietet dementsprechend eine hohe Teile-Verfügbarkeit sowie kurze Reaktionszeiten. Joachim Ulfik, Gruppenleiter Neuentwicklung mechanische Schaltgeräte bei der BERNSTEIN AG, zieht ein positives Fazit der Zusammenarbeit: „Das technische Know-how und die maßgeschneiderte Lösung für unser Projekt haben uns überzeugt. Die hochwertigen Komponenten und die langjährige Erfahrung von HARTING waren zwei weitere Entscheidungskriterien.“ n

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Maßgeschneiderter Fertigungsautomat für die BERNSTEIN AG: Auf der Anlage wird zukünftig ein von BERNSTEIN neu entwickelter Sicherheitsschalter automatisch montiert, geprüft, beschriftet und palettiert. Foto: Harting

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n Weitere Informationen: www.HARTING-Applied-Technologies.de

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■ Unternehmen und Märkte

Netzwerktage OWL

Ohne Netzwerke und Kontakte geht es nicht Die Netzwerktage OWL in Bad Salzuflen, das neue Format von MesseHAL, stößt auf positive Resonanz bei den Unternehmen der Region. Für die am 22. und 23. November stattfindende Veranstaltung haben bereits jetzt viele Teilnehmer zugesagt.

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ebastian Zemelka ist sehr zufrieden. „Mit den Netzwerktagen OWL haben wir ein Messeformat für die Region entwickelt, das wirklich völlig neu im Markt ist. Und das kommt gut an. Wir haben viele Gespräche mit Unternehmen und Verbänden geführt und ausschließlich positives Feedback erhalten. Deshalb sind die Netzwerktage auch schon sehr gut gebucht“, sagt der Commercial Manager von MesseHAL. Das im vierten Jahr in Deutschland tätige Messeunternehmen organisiert in Bad Salzuflen jährlich eine Reihe von Fachmessen für verschiedene Branchen. Die zweitägigen Netzwerktage OWL seien eine Plattform für jedes Unternehmen aus Ostwestfalen-Lippe. MesseHAL wolle Möglichkeiten schaffen, neue Partnerschaften zu schließen und Kooperations- und Geschäftspotenziale herzustellen. „Unternehmer und Freiberufler wissen: Ohne Netzwerke und gezielte Kontakte geht es nicht. Deshalb schaffen wir mit den Netzwerktagen OWL eine Veranstaltung, die sich ausschließlich an Unternehmer richtet und dabei vor allem den Mittelstand im Blick hat. Er ist das Herz der regionalen Wirtschaft, und die allermeisten Unternehmen gehören dem Mittelstand an. Für Eigentümer und Manager schaffen wir unsere interaktive und facettenreiche Business-to-Business-Plattform“, beschreibt Sebastian Zemelka. Doch was bedeutet das konkret? MesseHAL wird verschiedene Präsentationsformen anbieten, durch die Teilnehmer mit anderen Teilnehmern und Besuchern ins Gespräch kommen und Geschäftsbeziehungen anbahnen können. Der persönliche Kontakt steht bei allen Formen im Mittelpunkt, betont der Commercial Manager. „Wir planen verschiedene Arten von Messeständen, eine Speed-Dating-Area für den schnellen und strukturierten Austausch mit allen Teilnehmern und einen Projekt-Pool. Dort präsentieren Unternehmer ihre aktuellen Projekte und finden Experten als potenzielle Partner – von der Kooperation bis hin zur Finanzierung.“ Ebenso finden „Elevator Pitches“ statt,

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mer und Besucher direkt einen guten Überalso Kurzpräsentationen auf der Bühne mit blick haben und ihren Rundgang strategisch der Möglichkeit, Visitenkarten und Prospekplanen können. So gut wie alle Wirtschaftste zu verteilen. Und bei den Workshops ersektoren sind vertreten, von Medien und halten Teilnehmer für 90 Minuten eine BühVerlagen, Gesundheit und Medizin, Markene, um ihr spezielles Wissen den Besuchern ting und Werbung über Industrie und Proin einem separaten Raum vorzustellen. Daduktion, das Gastgewerbe, Finanzen und für melden sich die Teilnehmer gezielt an, Versicherung und Beratung und Consulting MesseHAL bewirbt die Programme auf der bis hin zu Energie und Umwelt, Steuern und Messe. Ebenso gibt es eine Recruiting-Börse, Recht, Personal und Recruiting sowie Elekhier können Unternehmer auf attraktive tronik und Telekommunikation. Dazu geselStellenangebote aufmerksam machen und ihr Unternehmen als Arbeitgeber in den Mitlen sich Vertreter aus Institutionen und Vertelpunkt stellen; in der Kandidaten-Lounge bänden und weitere Dienstleister. „Uns ist präsentieren passende Kandidaten ihr Profil. wichtig, dass sich alle Netzwerker schnell Dass das Konzept gut ankommt, zeigt die orientieren können und keine Zeit verlieren, bisherige Beteiligung. Ein Beispiel: Die Wirtum sich um die wirklich wichtigen Dinge schaftsjunioren Ostwestfalen sind ein starkümmern zu können: nämlich neue Kontakkes Netzwerk junger Unternehmer und Fühte aufbauen, um das eigene Geschäft zu rungskräfte aus der Region. „Da das stärken“, so Sebastian Zemelka. n Netzwerken bei den Wirtschaftsjunioren zentraler Bestandteil und gelebte Praxis ist, liegt es auf der Hand, dass wir uns an den Netzwerktagen beteiligen. Wir freuen uns auf spannende Kontakte und neue Impulse für unser Business in der Region“, sagt Mirco Welsing, Vorstandssprecher der Wirtschaftsjunioren Ostwestfalen. MesseHAL wird die neue Veranstaltung in verschiedene Berei- » Zeit für Kontakte und neue Partnerschaften: Die zweitägige che aufteilen und Branchen so Veranstaltung sieht sich als Business-Plattform für den Mittelstand. Foto: MesseHAL « zusammenstellen, dass Teilneh-

KONTEXT Der Veranstalter MesseHAL bietet allen Ausstellern ein umfangreiches Full-Service-Paket, das unter anderem den bezugsfertigen Standbau inklusive Reinigung und Abfallpauschale beinhaltet. Aussteller erhalten 250 Eintrittsgutscheine für ihre Partner und Kunden. Das Catering am Messestand und im Aussteller-Restaurant sind inklusive, Parkplätze für Aussteller und Besucher sind kostenfrei. Eine kurzfristige Anmeldung wird empfohlen, da die Plätze begrenzt sind. Eine Teilnahme ist bereits ab 100 Euro möglich. n Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten: www.messe-hal.de/netzwerktage-owl


Vorschau

Die nächste Ausgabe erscheint am 1. September, Anzeigen- und Redaktionsschluss ist am 12. August. IMPRESSUM

Industrie- und Gewerbebau

Nachhaltig planen und bauen Das Thema Nachhaltigkeit ist aus der Bau- und Immobilienbranche nicht mehr wegzudenken. Investoren, Bauherren, Bewohner und Nutzer profitieren von nachhaltig geplanten „Green-Buildings“ ebenso wie die Umwelt und zukünftige Generationen. Je größer und umfangreicher die Bauprojekte werden, desto umfangreicher müssen deshalb die Mehrwerte für Bauherren, Inverstoren und Nutzer sein. Wo liegen die Chancen und Herausforderungen? Foto: © adimas / Fotolia

Herausgeber PBL MEDIA Verlag, Meisenstraße 96, 33607 Bielefeld Tel. 05 21 / 2 99 73 90, Fax: 05 21 / 2 99 73 91 e-mail: info@mawi-westfalen.de

Redaktion Christiane Peters (Chefredakteurin) Tel.: 05 21 / 2 99 73 90, Mobil: 01 71 / 1 74 22 59 e-mail: peters@mawi-westfalen.de

Anzeigen Jörg Gieselmann e-mail: anzeigen@mawi-westfalen.de Tel.: 05 21 / 2 99 73 90 Das Abonnement läuft über ein Jahr und verlängert sich nur dann um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens drei Monate vor dem Ablauf des Abonnements gekündigt wird. 8 Hefte kosten im Abonnement 20 Euro.

Erscheinungsweise 8 x im Jahr, Preis des Einzelheftes: 4,00 Euro.

Layout und Konzeption Antje Huck, e-mail: huck@mawi-westfalen.de

Druck Hans Gieselmann Druck- und Medienhaus GmbH & Co. KG, Bielefeld Gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Verantwortlich für den Inhalt: Christiane Peters 18. Jahrgang

Transport - Logistik - Verkehr

Enormes Potenzial für mehr Wachstum Die Logistik ist in den letzten Jahren immer vernetzter geworden und in der modernen, nachhaltigen Wirtschaft ein unerlässlicher Wegbereiter für Beschaffung, Produktion und Absatz. Welche Trends beeinflussen die Branche in den nächsten Jahren? Welche Impulse, Ideen und Innovationen können von der Logistikbranche ausgehen, um Ökonomie und Ökologie nachhaltig zu verbinden? Foto: © Cienpies Design / Fotolia

Auflage: 25.000 Exemplare sowie 7.500 digitale Exemplare

Umgezogen? Neue Adresse? Liebe Leserin, lieber Leser! Damit wir auch zukünftig markt & wirtschaft an die richtige Adresse senden, möchten wir Sie bitten, uns im Falle einer Adressänderung bzw. Abbestellung dieses mitzuteilen: Telefon: 0521-299 739-0, Fax: 0521-299 739-1 oder E-Mail: service@mawi-westfalen.de

Vielen Dank für Ihre Unterstützung! www.mawi-westfalen.de

FMB-Zuliefermesse Maschinenbau 2016

Gebündelte Fachkompetenz für neue Zulieferketten

Mit der elften Veranstaltung in Folge präsentiert die Zuliefermesse Maschinenbau vom 9. bis 11. November das gesamte Spektrum an Komponenten und Dienstleistungen für den Maschinenbau. Dabei deckt die Messe die gesamte Bandbreite der Zulieferkomponenten für den Maschinen- und Anlagenbau ab. markt & wirtschaft stimmt auf das Event mit Interviews, Hintergrundinformationen und Ausstellerinnovationen rund um den Maschinenbau ein. Foto: Clarion Events Deutschland GmbH Fotonachweise: Eigenanzeige (U2): © Fernando Gregory / 123rf.com Titel: © stylephotographs / 123rf.com und eigene Grafik markt & wirtschaft 7 / 2016

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