parenthese.ch
Blick von La Bâtiaz hinunter auf das alte Martigny
rundgang durch Martigny Entdeckungstour
Parcours Ausgangspunkt ist der 2012 komplett renovierte Zentralplatz (1). Zunächst geht es der Rue Marc Morand und dem Square Vaison-la-Romaine entlang. Auf der Ostseite des Platzes steht das Grand-Maison (2), eine ehemalige Gaststätte aus dem frühen 16. Jahrhundert, wo Goethe, Dumas und viele andere Berühmtheiten aus aller Welt abgestiegen sind. Das Manoir – ein Patrizierhaus aus dem Jahr 1730 – ist heute Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst (3). Weiter geht es auf der alten Hauptstrasse ans Ufer der Dranse zur Holzbrücke (4), die 1818 nach dem Eisbruch des Giétroz-Gletschers und der Überschwemmung des Quartiers neu aufgebaut wurde. Am Ort der zerstörten Brücke befindet sich die Kapelle Notre-Dame-de-Compassion (1625-1630). Auf wundersame Weise verschont, beherbergt sie heute eine der schönsten Votivgabensammlungen des Wallis (5). Dem linken Ufer entlang führt der Weg an der Fondation Louis Moret vorbei, die für ihre Ausstellungen zeitgenössischer Kunst berühmt ist (6). Bei der Rossettan-Brücke vermittelt eine Tafel wichtige Informationen. Nach einer leichten Flusskrümmung führt die Tour in die Gemeinde Martigny-Combe und durch das Creusats-Quartier, schliesslich auf der Hauptstrasse an die Dranse in Martigny-Croix und weiter in westlicher Richtung nach Martigny-Bourg, linkerhand die Kapelle St-Michel (7). Die Tour führt durch die Grand-Rue des Ortsteils Bourg. Rechts befindet sich das 1645 erbaute ehemalige Ursulinerinnen-Kloster (8). An der Ostecke der Place du Bourg steht das Hôtel des Trois Couronnes, 1609 erbaut als Residenz der «Vidomes» (Beamte, die im Namen des Bischofs Recht sprachen) (9). Der Rue de Surfrête und der Rue du Forum folgend erreichen wir die Fondation Gianadda (10). Hier beginnt der «archäologische Rundgang» zu zahlreichen Bauwerken aus der Römerzeit: Tepidarium (11), Amphitheater (12) – eines der spektakulärsten Monumente des Forum Claudii Vallensium (2. bis 4. Jh. n.Chr.) –, ein Stück Pflasterstrasse, Mithraeum (13), der älteste Keller des Wallis neben dem Caldarium (14), Domus Minerva (15) und schliesslich neben der protestantischen Kirche ein militärischer Grenzstein sowie die Überreste einer frühchristlichen Kathedrale aus dem 4. Jahrhundert (16). Der Stadtrundgang endet am Zentralplatz beim Rathaus (17) und dem riesigen 55 m2 grossen Glasgemälde des Schweizer Künstlers Edmond Bille.
Martigny Tourisme Av. de la Gare 6
Phototypie Co. Médiathèque Valais – Image et Son
1920 Martigny 027 720 49 49 info@martigny.com www.martigny.com Überlagerung von Plänen aus den Jahren 1850, 1910 und 1990 nach C. Coppey, 1991-1992
Der Dranse entlang
Start: Zentralplatz Wanderzeit: 1h20 Höhenunterschied: +30 m -30 m Distanz: 6 km
Die Geschichte der Stadt Martigny Martigny blickt auf eine reiche Geschichte zurück. Die erste Stadt entstand im Jahr 45 n. Chr. in der Nähe der Keltenstätte Octodure. Das Forum Claudii Vallensium, Hauptstadt des römischen Wallis, wird später zum ersten Bischofsitz. Im Mittelalter ist Martigny eine Ansammlung von Weilern, die sich zu einer Gemeinschaft zusammenschliessen. Im Laufe der Geschichte untersteht diese dem Bischof von Sitten und dem Grafen von Savoyen. An den Passrouten über Simplon und Grosser St. Bernhard gelegen, erlebt die Stadt einen grossen Aufschwung und wird zum wichtigen Marktflecken und Knotenpunkt. Ab dem 19. Jahrhundert wird die Stadt in mehreren Etappen urbanisiert. Die Anlegung des Zentralplatzes und die Ankunft der Eisenbahn sind Marksteine in der Verwandlung des mittelalterlichen, aus mehreren Dörfern bestehenden Ortes in eine moderne Stadt. Die Agglomeration entwickelt sich längs der Bahnhofstrasse, die alte Hauptstrasse verliert an Bedeutung. Die herkömmliche Nord-Süd-Achse des Chemin Royal weicht der neuen Ost-West-Achse. Im 20. Jahrhundert breitet sich Martigny weiter aus, die alten mittelalterlichen Quartiere verschmelzen zu einer Einheit.
Dank: Espace Mont-Blanc – Realisation: Gemeinde Martigny, Gemeinde Martigny-Combe, Valrando, Martigny Tourisme, Cave Gérald Besse. Autoren: Sarah Besse (Önologin Cave Gérald Besse), Sandro Benedetti (Geograf)
Foto Benedetti
Fondation Gianadda: Grosse private Kulturstätte. Das ganze Jahr fürs Publikum geöffnet.
Foto Arnaud Carpentier
durch Martigny