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Denk mit, mach mit
Neue Aufgabe mit 52 Jahren: Peter Brunner ist seit Jänner neuer Geschäftsführer des dowas in Bregenz.
dowas – Zahlen und Fakten •dowas ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Bregenz. Gegründet im August 1982 mit den Arbeitsschwerpunkten Existenzsicherung, Arbeit und Beschäftigung und Wohnen. •dowas setzt sich für Menschen ein, die in ihrer Existenz bedroht sind. Dowas steht dafür, dass alle Menschen am sozialen Leben teilnehmen können, auch wenn ihre Integration in etablierte Strukturen schwer fällt. •dowas bietet dazu im Bezirk Bregenz Angebote wie Treffpunkt, eine Notschlafstelle, eine Beratungsstelle und ambulante Betreuungen sowie auch verschiedene ambulant betruete Wohn- möglichkeiten, unter anderem Gemeinschaftswohnungen an. •dowas hat 2018 insgesamt 1349 KlientInnen (2017: 1336) betreut. 272 Personen haben in der Notschlafstelle (2017: 261) insgesamt 2735 mal (2017: 2887) übernachtet. •Im dowas-Treffpunkt gab es 2018: 7150 Besuche und 3437 Essensausgaben.
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von Gitte Nenning
Schon in meiner Schulzeit habe ich mich über das Phänomen des jähr- lichen Wirtschaftswachs- tums gewundert. Aber damals hoffte ich noch, dass die „klugen Köpfe“ wissen, was sie der Gesell- schaft empfehlen. Mit den Jahren verstand ich, dass das leider ein Irrtum war, und Wis - sen nicht Weisheit bedeutet. Jeder Mensch, der mit wa- chem Blick durchs Leben geht, weiß, dass es unendliches Wachstum nicht gibt. Weder bei den Tomaten im Garten, den Haaren auf dem Kopf, noch der Anzahl der Schuhe im Schrank. Egal um was es geht, alles ist mit Endlich- keit verbunden. Die Tomate verwelkt. Die Haare fallen aus, wachsen nach oder auch nicht. Der Schuhschrank ist irgendwann voll. Ohne Vernichtung und Verlust gibt es keine Erneuerung.
Dennoch sind wir schnell im System gefangen. Jeder Unternehmer weiß, nach einem guten Jahr mit Zuwachs kommen die Zahlungsforderungen von Sozialversiche- rung und Finanzamt sofort hinterher. Dann muss man noch besser wirtschaften, um die Mehrforderung zu leis- ten und somit steigen die Umsätze und die Kosten weiter an. Die einzige Möglichkeit, das umzudrehen, ist, bewusst zu wenig zu erwirtschaften.
Vor über einem Jahr habe ich beschlossen, das Risiko zu wagen und bin mit einer zweimonatigen beruflichen Auszeit aus dem Rad ausgestiegen. Man wundert sich, mit wie wenig Geld man leben kann, wenn man etwas wirk- lich will. Das freudige Aha-Erlebnis hatte ich dann im Jahr danach, als ich ein Steuerguthaben hatte und die Sozial- versicherung erstmals keine Nachzahlung forderte. Somit war der Wiedereinstieg viel entspannter als befürchtet.
Was würde wohl im Großen passieren, wenn wir unser Wirtschaftswachstum stoppen würden? Es ginge sicher nicht ohne persönliche Einschränkungen und Verluste. Das forderte meine Auszeit auch. Aber jede Veränderung bringt Chancen und Gewinn, muss nicht immer materi- ell sein. Mit Sicherheit aber würde unsere Erde belohnt werden, weil wir durch die Umstellung aufhören würden, Leid und Zerstörung in anderen Teilen unserer Welt zu fördern. Weil wir ja wissen, unendliches Wachstum ohne Zerstörung gib es nicht. Vielleicht findet ihr eure Nische zum Mitdenken und Mitmachen!