Infocus der FH Brandenburg

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FH BRANDENBURG

Neues Wohnheim und neue Cafeteria Erste Absolventen des Fernstudiengang BWL und des Studiengangs Medizininformatik International Media Camp Multimediaprojekte online in ProBase

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Z E I T S C H R I FT D E R F A C H H O C H S C H U L E B R A N D E N B U R G Nr. 2 / 10 | Herbst 2010 | Jahrgang 17 | ISSN 0946-8285


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I N H A LT U N D I M P R E SS U M

EDITORIAL

Editorial

HOCHSCHULE Projektförderung für Diversity-Konzept der FHB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Studentenwerk Potsdam baut Wohnanlage und renoviert Cafeteria . . . . . . 6 Bessere Arbeitsbedingungen in der Hochschulbibliothek . . . . . . . . . . . . . . 7 Familienfreundliche Hochschule und Professorinnenprogramm . . . . . . . . . 11 9. Innovationspreis ausgelobt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 FHB ist Netzwerkpartner des Festo Bildungsfonds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Daniela Werth managt Präsenzstelle Prignitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Eindrücke von verschiedenen FHB-Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Chronik des Sommersemesters 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Neues von BürgerServiceNetz-Verein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 -31 Für virtuellen MINT-Kurs erste Credit Points vergeben . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Termine und Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 KomSiB betreibt Qualitätssicherung in der Sicherheitsbranche . . . . . . . . . . 39 STUDIERENDE Der schnellste FHB-Student: Spitzensportler Björn Leow . . . . . . . . . . . . . . . SIFE-Projekt organisiert Praktika für Grundschüler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SIFE-Projekt stellt Plakate gegen Rassismus aus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Online-Plattform ProBase zeigt Multimedia-Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Interaktive Multimediastation im Stadtmuseum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schlaue Köpfe und 90-Sekunden-Filme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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STUDIUM Erste Absolventen beim Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre . . . . . . . Anerkennung von Ausbildungsinhalten im Studium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erste Absolventen des Studiengangs Medizininformatik . . . . . . . . . . . . . . . Studium Generale vermittelt differenziertes Deutschlandbild . . . . . . . . . . . Kreative Teamarbeit mittels Touchscreen-Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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FORSCHUNG / TRANSFER Optimierung des Produktionsprozesses der EOP Biodiesel AG . . . . . . . . . . 16 Bereits mehr als 30 Kooperationsprojekte im Jahr 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Reger Gebrauch von Innovationsgutscheinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Große Transferveranstaltungen im Audimax und in Rathenow . . . . . . . . . . . 28 Kooperationsprojekt mit WebXells bei der CeBIT vorgestellt . . . . . . . . . . . . . 29 Neues von der Branchentransferstelle IKT und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 -37 Forschungsförderung zur Steigerung der Innovationskraft . . . . . . . . . . . . . . 40 Transferinstitut soll 2011 seine Arbeit aufnehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Über eine Million Euro aus dem Europäischen Sozialfonds . . . . . . . . . . . . . 41 INTERNATIONAL Neues aus dem Zentrum für Internationales und Sprachen . . . . . . . . . . . . . Physikprofessoren bei internationaler Lehrerfortbildung . . . . . . . . . . . . . . . TIM Students visited the „Capital of Europe“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . International Media Camp mit der University of the West of Scotland . . . . .

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GRÜNDER Neues aus dem GründungsZentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 -23 PERSÖNLICH Buchvorstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 - 45 Personalien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Prof. Dr. Katharina Löwe: PerspektivWechsel und infocus-Fragebogen . . . . 46

Impressum infocus Herbst 2010 / Nr. 2 / 17. Jahrgang Herausgeber: Der Präsident der Fachhochschule Brandenburg Dr. rer. pol. Hans Georg Helmstädter Redaktion und Layout: Stefan Parsch (V.i.S.d.P.) Anzeigen und Titelfoto: Dana Voigt Mitarbeit: Alle genannten Autoren und Fotografen Grundlayout: Birte Morling Druck: Druckerei Pietsch, Grebs Auflage: 2 000 Exemplare

Editorial

INHALT

Liebe Leserinnen und Leser, zu Beginn des neuen Semesters können wir wieder zahlreiche neue Studentinnen und Studenten begrüßen, die sehr unterschiedliche biografische Hintergründe haben. Viele haben Abitur, andere die Fachhochschulreife, wieder andere haben sich über ihre Berufsausbildung und -erfahrung für das Studium qualifiziert. Nach wie vor studieren die meisten in Vollzeit und Präsenz, aber zunehmend immatrikulieren wir Frauen und Männer, die bereits im Berufsleben stehen und nebenher ein Onlineoder Fernstudium absolvieren. Neuerdings ist auch ein nebenberufliches Präsenzstudium möglich, ein entsprechendes Pilotprojekt beginnt jetzt zum Wintersemester im Studiengang Maschinenbau. Finanziell unterstützt wird das Projekt u. a. durch ein Preisgeld von 25 000 Euro, das unsere Hochschule beim Wettbewerb „Ungleich besser! Verschiedenheit als Chance“ des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft für unser Diversity-Konzept gewonnen hat (Seite 4). Doch nicht nur im Bereich Diversity sind wir spitze, auch das aktuelle CHEHochschulranking stellt uns ein exzellentes Zeugnis aus. Alle fünf bewerteten Studiengänge liegen in der Spitzengruppe, die neu gerankten Technikstudiengänge Maschinenbau (Rang 14) und IT-Elektronik (Rang 10) bestätigen die guten Bewertungen im vergangenen Jahr für die Informatik (Rang 1) und die Wirtschaftinformatik (Rang 5). In keinem einzigen erhobenen Kriterium landete ein FHB-Studiengang in der Schlussgruppe – der Lohn für hervorragende Leistungen unserer ProfessorInnen und MitarbeiterInnen! (Details auf http://www.fh-brandenburg.de/ unter „Aktuelles“) Für ein gutes Studium muss der Rahmen stimmen, auch baulich und räumlich. Deshalb sind wir froh, dass in diesem Jahr gleich drei Bau- und Umbauprojekte durchgeführt wurden und werden. So konnten wir kürzlich das Richtfest am 2. Bauabschnitt der Studentenwohnanlage Zanderstraße feiern, die das Studentenwerk Potsdam sehr zügig errichten lässt. Ebenfalls das Studentenwerk hat die Cafeteria im Mensagebäude renovieren und neu gestalten lassen, was sich wirklich sehen lassen kann (Seite 6). Und schließlich hat die Hochschulbibliothek den Lesesaal so umgestaltet, dass es erheblich mehr Arbeitsplätze für Laptops gibt und Gruppenarbeit besser möglich ist (Seite 7). Allen Beteiligten danke ich herzlich für ihr Engagement! Vor der Lektüre des infocus möchte ich noch darauf hinweisen, dass es mit Beginn der Vorlesungszeit regelmäßig eine Rundmail namens „FHB aktuell“ mit wichtigen und interessanten Neuigkeiten aus der Hochschule geben wird – damit die Zeit bis zum nächsten infocus nicht zu lang wird. Und nun wünsche ich Ihnen eine informative und anregende Lektüre!

Anschrift: Fachhochschule Brandenburg Magdeburger Straße 50 . 14770 Brandenburg an der Havel Postanschrift: Postfach 2132 . 14737 Brandenburg a. d. Havel Telefon: (03381) 355-0 . Telefax: (03381) 355-199 E-Mail: presse@fh-brandenburg.de infocus ist die Zeitschrift der FH Brandenburg. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Beiträge werden nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr veröffentlicht. Die Redaktion behält sich Kürzungen von unaufgefordert eingereichten Beiträgen vor. Nachdruck einzelner Artikel gegen Belegexemplar gestattet.

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Dr. rer. pol. Hans Georg Helmstädter Präsident der Fachhochschule Brandenburg

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HOCHSCHULE

Förderpreis für Diversity-Projekte

Projektförderung für Diversity-Konzept der FHB Wettbewerb des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft – Projekt Teilzeitstudium Maschinenbau Die FHB gehört zu den bundesweit acht ausgewählten Hochschulen, die vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft eine Projektförderung in Höhe von 25 000 Euro erhalten. Im Rahmen der Initiative „Ungleich besser! Verschiedenheit als Chance“ wird die FHB in den kommenden zwei Jahren beispielhafte Strategien und Maßnahmen für den produktiven Umgang mit studentischer Vielfalt entwickeln. Zudem werden die FHB und die anderen sieben Hochschulen in einem Benchmarking-Club die Qualitätsstandards für ein DiversityAuditierungsverfahren erarbeiten, das sie im Zuge des Prozesses selbst durchlaufen. Bereits vor knapp zwei Jahren erhielt die FHB für das Konzept „Wir überschreiten Grenzen“ den mit 10 000 Euro dotierten Sonderpreis „Diversity“ des Deutschen Arbeitgeberpreises Bildung 2008.

auftragten Carmen Kampf sowie Yorck Hener und Dr. Daniel de Ridder vom Centrum für Hochschul-Entwicklung (CHE) wurde auch über ein konkretes Pilotprojekt gesprochen, für das die Fördermittel größtenteils verwendet werden sollen: Der Bachelorstudiengang Maschinenbau wird ab diesem Wintersemester auch in einem Teilzeitmodus für Berufstätige angeboten. Dabei nehmen die Studierenden an nur zwei bis drei Tagen pro Woche an den Lehrveran-

Neben Prof. Dr. Bernhard Hoier, Dekan des Fachbereichs Technik, ist Prof. Dr. Franz Henning Schröder ein Befürworter des Pilotversuchs: „Wenn wir zur Verringerung des Fachkräftemangels und zu einer Steigerung der Arbeitsqualität in den Unternehmen der Region beitragen können, dann sollten wir das tun.“ Prof. Schröder stellt sich deshalb den Teilzeitstudierenden auch als Mentor zur Verfügung. Er betont zugleich, dass den berufstätigen Studenten durch die Doppelbelastung ein großes Durchhaltevermögen abverlangt werde. Aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg – und so ist zu erwarten, dass die Kandidaten die höheren Anforderungen im Studium gegenüber denen einer Berufsausbildung mit Sicherheit meistern werden. Um das Projekt zum Erfolg zu führen, werden neben anderen Maßnahmen auch zusätzliche studentische Tutoren eingesetzt. Insgesamt bedeutet der Teilzeitmodus einen erhöhten Planungs- und Betreuungsaufwand für den Fachbereich.

Das Konzept der FHB, „Grenzen überschreiten – Diversity ermöglichen und gestalten“, Unterstützung erhält Prof. zielt auf eine zeitliche und Schröder außerdem durch eine organisatorische FlexibilisieSchirmherrschaft für seine rung der Studienformate insProfessur, die die Zahnradwerk besondere für Studierende, Pritzwalk GmbH übernehmen die ein berufsbegleitendes wird. Für 30 000 Euro kann Studium absolvieren. So soll u. a. eine halbe Stelle für einen ein Mentor den Studierenden Akademischen Mitarbeiter geals zentraler Ansprechpartner schaffen werden. zur Verfügung stehen und mit ihnen gemeinsam eine indiviDas Teilzeitstudium könnte ein duelle, berufsbegleitende Studienverlaufsplanung entwik- Projektauftakt am 18. August 2010 (v. l.): Yorck Hener (Geschäftsführer CHE Consult), Dr. Modell für die Zukunft sein, Daniela de Ridder (CHE Consult), Dr. Claudia Appelius (Persönliche Referentin FHB-Präsikeln, Tutorien und Vertiefungs- dent), Dr. Hans Georg Helmstädter (FHB-Präsident), Carmen Kampf (Gleichstellungsbeauf- nicht nur für Studieninteressierte, die bereits seit Jahren veranstaltungen organisieren tragte FHB). Foto: Parsch im Erwerbsleben stehen. Das und durchführen. Die FHB beergibt sich aus dem Umstand, dass mehr als staltungen des Vollzeitstudiums teil, wodurch kennt sich mit ihrem Konzept zu der Heraus60 Prozent aller Studierenden in Deutschland sich das Studium über neun bis zwölf statt forderung, verstärkt Studieninteressierte faktisch Teilzeitstudierende sind, weil sie über regulär sieben Semester erstreckt. Vieohne formale Hochschulzugangsberechtiwährend der Vorlesungszeit nebenher arbeilen Berufstätigen können aufgrund ihrer begung bzw. mit beruflichen Vorerfahrungen zu ten müssen. ruflichen Qualifizierung Studienmodule anerunterstützen und zu qualifizieren. Stefan Parsch kannt werden. Zudem werden Praxissemes___________________________ ter, Ingenieurprojekt und Bachelor-Arbeit mit Beim Projektauftakt in Form einer Gesprächsentsprechender Aufgabenstellung während runde am 18. August 2010 mit FHB-Präsident Mentor für berufsbegleitendes Teilzeitstudium im der Berufstätigkeit absolviert, so dass sich Hans Georg Helmstädter, Projektleiterin Dr. SG Maschinenbau: Prof. Dr. Franz Henning Schröder die Studienzeitverlängerung in Grenzen hält. Claudia Appelius, der FHB-GleichstellungsbeTelefon 355-382, E-Mail schroeder@fh-brandenburg.de

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STUDIERENDE

FHB-Student und Spitzensportler Björn Leow

Ein Leben zwischen Hörsaal und Tartanbahn Technik-Student Björn Leow hat Weltmeisterschaften und die Olympischen Spiele im Visier Auf den ersten Blick ist Björn Leow (Jahrgang 1988) ein ganz normaler Student im 5. Semester des Studiengangs IT-Elektronik. Doch neben seinem Studienabschluss verfolgt er ein anderes großes Ziel: eine Medaille bei Olympischen Spielen. Dafür nimmt er einiges auf sich, geht trainieren, wenn seine Kommilitonen sich leichteren Freizeitaktivitäten widmen und verschiebt auch schon einmal Teile seines Studiums zugunsten von Wettkampfvorbereitungen. Möglich macht das ein Abkommen der FHB mit dem Olympiastützpunkt Potsdam, das die Abstimmung der Studienpläne auf die individuellen Bedürfnisse von Leistungssportlern regelt. So musste Leow große Teile eines Semester ausfallen lassen, um sich optimal auf die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin vorbereiten zu können. Der 400-Meter-Spezialist Björn Leow studiert an der FHB IT-Elektronik.

Björn Leow ist es seit seiner Schulzeit gewohnt, trainieren und lernen miteinander zu vereinbaren. Wie sein Bruder Alexander wollte er die Sportschule Potsdam besuchen und stellte sich deren Sichtungswettkampf. Prompt war er der zweitschnellste, der je bei einer Sichtung gemessen wurde. Leow stammt aus einer sportlichen Familie, am bekanntesten ist seine Tante Antje Möldner, die im vergangenen Jahr einen neuen Deutschen Rekord im 3000m-Hindernislauf aufstellte.

Zu seiner Paradestrecke 400 Meter (die längste Sprintstrecke vor der Mittelstrecke) kam Leow eher durch unglückliche Umstände, nämlich aufgrund zahlreicher Verletzungen. Nach der Genesung von einer Verletzung wird ein Sportler über die längeren Sprintstrecken (400 m, 200 m) an sein früheres Leistungsniveau herangeführt, und da Leow häufig wieder mit der 400-Meter-Strecke begann, blieb er schließlich dabei. Den Leistungs-

Fotos (3): Olaf Möldner

sport aufzugeben, kam für ihn nicht in Frage, schon wegen der tollen Schule nicht. In den Alltag der Sportschule Potsdam integriert sind Trainings um 10 und um 16 Uhr, neben 80 Lehrkräften kümmern sich 30 Trainer und 30 Erzieher um die Schüler. Eigentlich müsste Björn Leow sechs Stunden pro Tag trainieren, doch das beißt sich mit dem Studium. In Absprache mit dem Fachbereich Technik hat er es nun so eingerichtet, dass er ab 15 Uhr in Potsdam trainieren kann. Er mag sein Studium sehr und würde nach dem Bachelorabschluss gerne noch einen Master machen – aber mindestens ebenso wichtig sind seine sportlichen Ambitionen. Und diese sind vielverspechend: So stellte er bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren mit der 4 x 400 m-Staffel in der Besetzung Florian Handt, Maximilian Kriese und Thomas Schneider in 3:10.44 eine neue deutsche Bestleistung auf. Die nächsten Ziele sind, sich jenseits des Junioren-Bereichs, also bei den Senioren, zu etablieren; die nächsten Weltmeisterschaften 2011 hat er fest im Blick und dann möchte er natürlich die Norm für die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 erfüllen. Dann wird das Studium wieder etwas zurückstehen müssen, aber am Ende wird er beides schaffen: Olympia und Bachelor. Stefan Parsch

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HOCHSCHULE

Neue Studentenwohnanlage – Umgestaltung Cafeteria

Wohnraum für 300 Studierende direkt am Campus Studentenwerk Potsdam erweitert die Studentenwohnanlage und lässt die Cafeteria neu gestalten Das Richtfest für das dreistöckige Gebäude fand gerade mal vier Monate nach der Grundsteinlegung statt – das spricht für einen zügigen Fortschritt beim 2. Bauabschnitt der studentischen Wohnanlage in der Zanderstraße. Da haben das Studentenwerk Potsdam als Bauherr und die ausführenden Unternehmen ganze Arbeit geleistet. Wo viele Jahre lang Zirkusse ihre Zelte aufschlugen, werden zum Wintersemester 2011 / 2012 rund 100 Studentinnen und Studenten wohnen, lernen und feiern. Im bereits 1998 fertig gestellten 1. Bauabschnitt der Wohnanlage finden rund 200 Studierende Platz, so dass nun insgesamt rund ein Zehntel der etwa 3 000 FHB-Studentinnen und -Studenten einen Wohnheimplatz finden können. Das entspricht ungefähr dem bundesdeutschen Durchschnitt.

Während im bestehenden Wohnheim überwiegend Plätze in Dreier- und Vierer-Wohngemeinschaften angeboten werden, sind es in der neuen Wohnanlage hauptsächlich EinZimmer-Appartments. Nach der Erfahrung des Studentenwerks ist das die Wohnform, die die Studierenden in jüngster Zeit bevorzugen. Untergebracht werden sollen auch Räumlichkeiten für eine Kindertagespflegestelle (Stichwort familienfreundliche Hochschule). Wie der Begriff „2. Bauabschnitt“ verrät, war das jetzt in Bau befindliche Gebäude bereits in den 90er-Jahren geplant, damals jedoch nicht errichtet worden. Nun hat das Studentenwerk Potsdam die Gunst der Stunde genutzt und baut mit Mitteln des Konjunkturpakets II der Bundesregierung und mit Unterstützung des Landes Brandenburg die neue

Wohnanlage für über fünf Millionen Euro. Mit dem aktuellen Bau wurde das Architekturbüro des 1. Bauabschnitts (Hufnagel Pütz Rafaelian in Berlin) beauftragt. Die damaligen Pläne wurden jedoch überarbeitet; so werden modernere, hochwertigere Materialien verwendet als ursprünglich geplant. Nachdem das Projekt am 17. September 2009 offiziell bekannt gegeben worden war, begannen am 8. Februar 2010 die Bauarbeiten im noch gefrorenen Untergrund. Nach der Fertigstellung der Bodenplatte und einigen weiteren Arbeiten wurde am 20. April der Grundstein für die Wohnanlage gelegt. Neben der Geschäftsführerin des Studentenwerks Potsdam, Karin Bänsch, nahmen die Oberbürgermeisterin von Brandenburg an der Havel, Dr. Dietlind Tiemann, FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter sowie die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Dr. Martina Münch, an diesem symbolischen Akt teil. Die am 6. November 2009 ernannte Ministerin absolvierte unmittelbar im Anschluss daran ihren Antrittsbesuch an der FHB.

Grundsteinlegung am 20. April mit (v. l.) Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann, Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch, FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter und Karin Bänsch, Geschäftsführerin des Studentenwerks Potsdam.

Die Bauarbeiten gingen gut voran, Ende Mai war der Rohbau der 1. Etage fertig. Mitte August waren bereits alle drei Geschosse errichtet, so dass am 24. August 2010 das Richtfest gefeiert werden konnte. Als offizielle Gäste konnte Karin Bänsch erneut FHB-Präsident Dr. Helmstädter sowie Michael Brandt, Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bauen der Stadt Brandenburg an der Havel und Martin Gorholt, Staatssekretär des Wissenschaftsministeriums begrüßen.

Ende Mai stand der Rohbau des Erdgeschosses, die beiden weiteren Stockwerke wurden bis Ende August Fotos (3): Parsch errichtet.

Neben dem Neubau in der Studentischen Wohnanlage hat das Studentenwerk Potsdam auch in die Renovierung und Neugestaltung der Cafeteria im Mensagebäude investiert. Auf einem neuen Fußbodenbelag stehen neue Tische, Stühle, Bänke und Hocker, eine frische Farbgestaltung mit Weiß und Gelb sorgt für ein modernes, aber gemütliches Ambiente. Neue Lampen und ein großes Leuchtfeld an der Decke bereichern die Einrichtung. Das Innenarchtekturbüro inside hatte drei Entwürfe vorgelegt, aus denen in Absprache mit dem AStA und der Hochschulleitung der FHB die jetzt umgesetzte Gestaltung ausgewählt wurde. Insgesamt hat der

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Das Richtfest für die Studentenwohnanlage wurde am 24. August gefeiert, anschließend wurde mit dem Einbau der Fenster begonnen.

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Neu gestaltete Hochschulbibliothek

Umbau etwa 70 000 Euro gekostet, die das Studentenwerk Potsdam aus Eigenmitteln aufgebracht hat. Am Erscheinungstag dieser infocus-Ausgabe, 20. August 2010, wurde die Cafeteria im Anschluss an die Immatrikulationsveranstaltung feierlich eröffnet. Stefan Parsch ___________________________ Studentisches Wohnen in Brandenburg an der Havel: Internet www.studentenwerk-potsdam.de/wohnen.html E-Mail wohnen@studentenwerk-potsdam.de Telefon 0331/3706-501 (Marina Schwanke)

Die neu gestaltete Cafeteria im Mensagebäude wird zum Wintersemester eröffnet.

Foto: Parsch

Steckdosen für Notebooks im gesamten Lesesaal Hochschulbibliothek nach Umbau noch attraktiver für das wissenschaftliche Arbeiten in Gruppen Von Dr. Birgit Zänker

Seit dem Sommersemester bietet die Hochschulbibliothek noch bessere Arbeitsbedingungen für ihre Nutzer an. Was bedeutet das konkret? Als die Bibliothek Anfang der 1990er-Jahre geplant wurde, waren die Nutzungsgewohnheiten anders als heute: Ein großer Teil der Nutzer wollte ungestört im Lesesaal arbeiten. Dafür stellten sie sich einen umfänglichen Bestand an Büchern und Zeitschriftenartikeln zum Durcharbeiten zusammen. Darüber hinaus konnten sie in bibliografischen Fachdatenbanken auf CD-ROM recherchieren. Folgerichtig wurden ein großer Lesesaal und ein

kleinerer Rechercheraum mit PCs geplant. Im Laufe der Jahre wurde immer deutlicher, dass weniger Nutzer ungestört lesen, sondern häufiger in Gruppen Themen gemeinsam bearbeiten und diskutieren wollten. Das führte in einer Übergangsphase dazu, dass zusätzliche Tische und Stühle im Rechercheraum den quantitativen Anforderungen gerecht wurden, der Raum aber zu voll und unübersichtlich wurde. Die inzwischen zur Grundausstattung von Studierenden gehörenden Notebooks konnten nur über provisorische Verteilerkabel mit Strom versorgt werden. Daher waren wir sehr froh, als uns die Mitteilung ereilte, dass eine Neuverkabelung beider Räume möglich sei. So konnten alle

Arbeitsplätze mit Steckdosen für Notebooks ausgerüstet werden. Verbunden damit räumten wir um: der große, wenig genutzte Lesesaal wurde zum Recherche- und Gruppenarbeitsraum mit drei Zonen: 1. einer Recherchezone mit MultifunktionsArbeitsplätzen sowohl zur Recherche als auch zur Gruppenarbeit 2. eine Gruppenarbeitszone, in der auch größere Gruppen zusammen arbeiten können 3. eine Ausruh- bzw. Konversationszone In diesem Raum befinden sich nach wie vor auch die Zeitschriften der letzten drei Jahrgänge sowie Medien der Signaturengruppen A bis O. Eine Babywippe, ein Kinderstuhl und diverse Spielzeuge stehen Eltern mit Kindern zur Verfügung. Der Lesesaal mit Auskunftstheke wurde in den kleineren ehemaligen Rechercheraum verlegt. Hier ist nach wie vor ruhiges, ungestörtes Arbeiten mit und ohne Notebook möglich. Die nicht optimale natürliche Belichtung des jetzigen Lesesaals ist leider ein unabänderlicher Nachteil. Die Tische am Fenster sind folglich zuerst belegt. Wie es sich für einen Lesesaal gehört, finden die Nutzer hier einen umfangreichen Bestand an Nachschlagewerken. Die Reaktionen der Nutzer auf unseren Umbau waren durchweg positiv. Gerade in der Prüfungszeit erweist sich die neue Lösung als großer Gewinn. ___________________________ Alles über die Hochschulbibliothek:

Der Lesesaal wird nach dem Umbau stärker genutzt.

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Foto: Marcus Heinrich

http://www.fh-brandenburg.de/hochschulbibliothek.html

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STUDIERENDE

Studierende organisieren Praktika für Grundschüler

Grundschüler in Unternehmen SIFE-Projekt bietet praktische Erfahrungen für Studierende Von Stephanie Warsow

Arbeitgeber achten heute bei der Auswahl der Bewerber nicht nur auf gute Noten – soziales Engagement und praktische Erfahrungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Das Projekt „Unternehmerfratzen“ bietet Studierenden der FHB die Möglichkeit, praktische Erfahrungen im Projektmanagement zu sammeln. Theoretische Inhalte aus den Vorlesungen können direkt im Projekt erprobt und angewendet werden. Außerdem lernt, wer mitmacht, schon während des Studiums verschiedene Unternehmen auf ganz ungezwungene Art und Weise kennen und knüpft so wertvolle Kontakte für Praktika, Bachelorarbeiten u. ä. Projektmitglieder können ihre Soft Skills erweitern – Teamarbeit, Konfliktmanagement, Kommunikation, Organisation, Eigenverantwortung, Projektpräsentationen vor Unternehmensvertretern u. v. m. Flache Hierarchien und ein breites Aufgabenspektrum ermöglichen es, dass sich jede(r) mit ihren/seinen ganz eigenen Fähigkeiten und Stärken in das Projekt einbringen kann. Das Projekt „Unternehmerfratzen“ ist ein studentisches Projekt der FHB im Rahmen der Initiative „Students In Free Enterprise“ (SIFE, siehe auch Artikel nächste Seite). Studierende aus allen Fachrichtungen engagieren sich für so-

Bei Vorbereitungstagen in der Schule werden die Schüler auf die Berufe eingestimmt. Fotos (2): Unternehmerfratzen

ziale Belange, indem sie sich Problemen wie dem demografischen Wandel, der regionalen Abwanderung und dem aufkommenden Fachkräftemangel, aber auch der Perspektivlosigkeit junger Menschen annehmen. Das Projekt arbeitet hierzu mit Grundschülern zusammen, denn hier haben die Kinder noch nicht allzu viele Sorgen, Leistungsdruck und Bewerbungsstress. Auf spielerische Art und Weise soll den Kindern vermittelt werden, dass Arbeit ein Teil des Lebens ist, der durchaus Spaß machen kann und dass es sich lohnt, „langweilige“ Grammatik und „öde“ Matheformeln zu lernen – dem Schulischen wird also ein Sinn gegeben. Insbesondere bei einer Arbeitslosenquote von 12,1 Prozent in Brandenburg an der Havel fehlen vielen Kindern Menschen in ihrer Umgebung, die eben das vorleben können.

Auch das RBB-Fernsehen berichtete bereits über „Unternehmerfratzen“. Foto: RBB

die Projekte durch. Unsere Aktivitäten reichen so von der Partnerakquise über das Marketing bis hin zur Sponsorensuche und der fachlichen Vorbereitung und Durchführung der Projekttage mit den Kindern. ___________________________ Fachhochschule Brandenburg, Unternehmerfratzen Postfach 2132, 14737 Brandenburg an der Havel

Dabei sind wir als Studenten die treibenden Kräfte: Wir planen, organisieren und führen

E-Mail: unternehmerfratzen@googlemail.com Stephanie Warsow: warsow@fh-brandenburg.de

Projektpartner und Sponsoren z z z z z z z z z z z z z z z

Brandenburger Tafel Bundesagentur für Arbeit Deutsche Bahn AG Deutsche Post AG Deutsche Telekom AG Heidelberger Druckmaschinen AG KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Layout Werbung, Brandenburg a. d.Havel Media Markt Restaurant Inspektorenhaus Rotary Club Brandenburg an der Havel Steffi Holz Konzept Design Verkehrsbetriebe Brandenburg a. d.Havel Werbe Profi Brandenburg WS Schalungs- und Betontechnik

Grundschüler erhalten interessante Einblicke wie hier in die Verkehrsbetriebe Brandenburg an der Havel.

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STUDIERENDE

Plakatausstellung „Rote Karte dem Rassismus“

Plakate gegen Rassismus im Brandenburger Theater Projekt der SIFE-Gruppe „Rote Karte dem Rassismus“ mit Schülerinnen und Schülern Von Nicole Kleybrink

Im Projekt „Rote Karte dem Rassismus“, das unter dem Dach der internationalen Initiative „Students in Free Enterprise“ (SIFE) durchgeführt wird, hatten Schülerinnen und Schüler aus Brandenburg an der Havel im vergangenen Schuljahr die Möglichkeit, ihren Gedanken und Meinungen zum Thema Rassismus Ausdruck zu verleihen: Sie nahmen an einem Wettbewerb teil, indem sie Plakate gestalteten. Um den Schülern die Arbeit zu erleichtern, wurden Rahmenvorschläge gemacht, die das Thema vorgaben, allerdings genügend Spielraum für eine kreative und kritische Umsetzung ließen. Die folgenden Schulen hatten sich an der Plakataktion beteiligt: die Nicolaischule, das Bertolt-Brecht-Gymnasium, das Evangelische Gymnasium und die OttoTschirch-Oberschule. Unterstützt wurde das Projekt vom Jugendkulturfabrik Brandenburg e.V. (JUKUFA), dem Brandenburger Theater sowie zahlreichen weiteren Helfern. Die Ausstellung der Plakate fand vom 27. Mai bis zum 11. Juni 2010 im Foyer des Brandenburger Theaters statt. Zu sehen waren 51 Plakate von Schülern der Klassenstufen 8 bis 13. Zur Eröffnung der Ausstellung wurde eine Vernissage im Foyer des Brandenburger Theaters veranstaltet. Hier begrüßten der Intendant des Brandenburger Theaters, Christian Kneisel und die FHB-Studentin Diana Bran-

Intendant Christian Kneisel (l.) und FHB-Studentin Diana Branscheid begrüßten die Vernissage-Besucher.

scheid (SIFE) die Gäste. FHB-Präsident Hans Georg Helmstädter hielt im Anschluss eine Rede. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung durch Anton Kirch von der Yamaha Musikschule Pötsch und Julien Sieg’l von der Freien Musikschule Brandenburg. Eine Jury prämierte in den anschließenden zwei Wochen das ausdrucksvollste und beste Plakat einer jeden Schule. Die Jury bestand aus vier Gruppen: erstens aus Kunstsachverständigen der Stadt Brandenburg an der Havel (Christian Radeke und Jan Beumelburg),

zweitens aus einem Vertreter des Kooperationspartners JUKUFA (Guido Schütz) und drittens aus Studierenden der FHB. Schließlich wurden die Bürger der Stadt dazu aufgerufen, sich über die Projektwebseite (www.fh-brandenburg.de/rotekarte) an der Abstimmung zu beteiligen. Hierzu wurden alle Plakate in einer Galerie zur Abstimmung bereitgestellt. Zum Abschluss der Plakataktion fand eine Siegerehrung im Zuge des Campusfestes der FHB statt. Die jeweils Bestplatzierten einer Schule erhielten Gutscheine für das Kino in Brandenburg sowie das Marienbad. SIFE ist eine 1975 gegründete Non-Profit-Organisation. Mit weltweit mehr als 1 800 aktiv teilnehmenden Hochschulen in 47 Ländern zählt SIFE zu einer der größten internationalen Studenteninitiativen. „Rote Karte dem Rassismus“ ist ein weiterführendes Projekt (seit 2007) an der FHB in Kooperation mit Schülern der Stadt ebenso wie Vereinen, Unternehmen, Politikern unserer Region und allen, die sich gegen Rassismus stark machen wollen. Die Aufgabe besteht darin, Lösungsansätze zu entwickeln, die zur Bekämpfung sowie Überwindung von Rassismus beitragen. Ein Anlass für das Projekt ist die geringe Beschäftigung mit dem Thema Rassismus an den Schulen Brandenburgs an der Havel. ___________________________ SIFE-Gruppe „Rote Karte dem Rassismus“:

Die Plakate der Schüler stießen auf reges Interesse.

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Fotos (3): SIFE „Rote Karte dem Rassismus“

Internet www.fh-brandenburg.de/rotekarte

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I N T E R N AT I O N A L

Zentrum für Internationales und Sprachen

Mehr Betreuungs- und Weiterbildungsangebote Neuigkeiten und Informationen aus dem Zentrum für Internationales und Sprachen (ZIS) Tutorien für ausländische Studierende im Sommersemester Das Projekt „Tutorien für ausländische Studierende“ des Akademischen Auslandsamts wird im Rahmen des hochschulweiten Wettbewerbs FHB-Qualitätsfonds gefördert. Im vergangenen Sommersemester 2010 wurden die ersten Tutorien für ausländische Bachelor-Studierende des Fachbereichs Informatik und Medien sowie des Studiengangs Wirtschaftsinformatik durchgeführt. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten wurden die Tutorien von den ausländischen Studierenden immer besser angenommen. Ausländische Studierende haben aufgrund unterschiedlicher Vorkenntnisse, (Fach-)sprachproblemen sowie dem Nichtvertrautsein mit der deutschen Lernkultur oftmals besondere Studienschwierigkeiten. Die Tutorien, die von zwei sehr engagierten Studierenden durchgeführt wurden, gaben ihnen die Möglichkeit, sich Hilfe in einem kleinen Rahmen zu holen. Die Rückmeldungen der teilnehmenden Studierenden über diese Möglichkeit waren positiv, jedoch wurde eine Fokussierung auf bestimmte Fächer gewünscht. Die Tutorien sollen mit dieser geänderten Ausrichtung im Wintersemester weitergeführt werden. Paddeln mit der Weltmeisterin Schon fast gegen Ende ihres Aufenthalts in Brandenburg bekamen die Austauschstudierenden, die im Sommersemester 2010 an der FHB studierten, noch einmal etwas ganz besonderes geboten. Am Dienstag, 8. Juli ging

es auf zum Paddeln mit der achtfachen Goldmedaillengewinnerin Birgit Fischer. Die bis heute erfolgreichste deutsche Olympionikin, die aus Brandenburg stammt, wies die ausländischen Studierenden in die Paddelkunst ein. Zusammen ging es dann einmal rund um die Stadt Brandenburg. Im Anschluss wurden die verbrauchten Kalorien gleich beim gemeinsamen Grillen im Garten des Stadtmuseums wieder aufgefüllt. Das Grillen wurde von den Mitarbeitern des Museums ausgerichtet. Der Paddelausflug mit Birgit Fischer ist Teil des Veranstaltungsprogramms, das Kanu-Ass Birgit Fischer (l.) mit zwei internationalen Studenten. Foto: Jessica Assel das Akademische Auslandsamt jedes Jahr für die auslänbote geben. Gleichzeitig bietet das Programm dischen Austauschstudierenden organisiert aber auch Module für deutsche Studierende, (siehe auch Artikel auf Seite 38). die gemeinsam mit den ausländischen Teilnehmern Interkulturelle Erfahrungen samNeues Weiterbildungs- und meln und wichtige Kenntnisse für Studium Betreuungsprogramm ISAB und Beruf erwerben können. Durch die Mit Start des Wintersemesters wird es für die Teilnahme an den Veranstaltungen haben die Studierenden der FHB ein neues WeiterbilStudierenden die Möglichkeit, das Zertifikat dungs- und Betreuungsprogramm geben. Das „Interkulturelle Kompetenzen“ zu erlangen. Projekt „ISAB“, das für Integrieren, Studieren Ausländische Studierende können außerdem und Absolvieren in Brandenburg steht, richtet zusätzlich das Zertifikat „Karriereplan“ erwersich in erster Linie an ausländische Studieben und sich so gezielt auf den Übergang ins rende und soll diesen zu den verschiedenen Berufsleben vorbereiten. Studienphasen gezielte Unterstützungsange-

Viel Spaß hatten die internationalen Studierenden beim Kanuausflug, an dem auch Museumsdirektor Dr. HansGeorg Kohnke (links, im roten Hemd) teilnahm. Foto: Heike Wolff

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Das Projekt soll das Verständnis ausländischer und deutscher Studierender füreinander verbessern und gemäß dem Motto „Internationalization at home“ die Integration auf dem Campus fördern. Darüber hinaus soll es ausländische Studierende bei ihrem Studium unterstützen und diese auf dem Weg zum erfolgreichen Studienabschluss begleiten. Einzelne Maßnahmen sind z. B. die Workshopreihe „International in Brandenburg“, die sich gezielt an Studienanfänger richtet, ein Seminar zum Arbeiten in multinationalen Projektgruppen, das fortgeschrittenen Studierenden einen Einblick in die Arbeit in internationalen Teams vermitteln soll, ein Kulturprogramm und ein Begegnungsabend. Für ausländische Studierende werden zusätzlich spe-

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HOCHSCHULE

Familienfreundlichkeit – Professorinnenprogramm

zielle Bewerbungscoachings und Seminare zum Übergang in das Berufsleben angeboten. Informationen über das Programm und zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es unter: www.fh-brandenburg.de/1800.html oder bei Jessica Assel ( assel@fh-brandenburg.de ). ISAB wird im Rahmen des Profin-Programms durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst gefördert und läuft zunächst über einen Zeitraum von zwei Jahren. DAAD-Preis an Julie Kwamou Mbompuaze Der diesjährige Preis des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD) für hervorragende akademische Leistungen ausländischer Studierender an der FHB wurde von FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter im Rahmen eines Pressegesprächs am 12. August 2010 an die Studentin Julie Kwamou Mbompuaze aus Kamerun übergeben. Der DAAD-Preis ehrt ausländische Studierende für ihre besonderen Studienleistungen und ihr gesellschaftliches Engagement. Julie Kwamou Mbompuaze erhielt den mit 1 000 Euro dotierten Preis, weil sie im Diplom-Studiengang Ingenieurwissenschaften, Studienrichtung Elektro- und Informationstechnik, hervorragende Studienleistungen erbringt. Dies ist besonders zu würdigen, da sie seit Ende 2009 Mutter eines Jungen ist und ihre daraus erwachsenden Pflichten in sehr guter Weise

mit ihrem Studium verbindet. Julie Kwamou Mbompuaze bearbeitet zurzeit ein Diplomthema auf dem Gebiet des Elektronikentwurfs für ein Brandenburger Unternehmen. Danach möchte sie sich durch ein Masterstudium spezialisieren. Von Brandenburg in die Welt Im vergangenen Semester lief zum ersten Mal das neue Stipendienprogramm „Von Brandenburg in die Welt“ an, mit dem das Akademische Auslandsamt Auslandsaufenthalte deutscher Studierender fördert. Im 1. Durchlauf bewarben sich 11 Studierende, von denen der Großteil eine Förderung erhielt

bzw. noch erhalten wird. Das Stipendium wird jedes Semester vergeben. Gefördert werden können Praktika und Studienaufenthalte im Ausland sowie der Besuch von Fach- und Sprachkursen an ausländischen Hochschulen. Informationen zum Bewerbungsablauf und zu den Förderbedingungen gibt es im Internet unter der Adresse: www.fh-brandenburg.de/1795.html . ___________________________ Akademisches Auslandsamt: WWZ Raum 239 E-Mail: auslandsamt@fh-brandenburg.de Heike Wolff: wolffh@fh-brandenburg.de, Tel. 355-104 Jessica Assel: assel@fh-brandenburg.de, Tel. 355-287

FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter (l.), Heike Wolff (2.v.r.) als Mitarbeiterin des Akademischen Auslandsamtes und Prof. Dr. Bernhard Hoier (r.), Dekan des Fachbereichs Technik, übergaben den DAAD-Preis an Julie Kwamou Mbompuaze Foto: Parsch

Geld für Vorhaben zur Verbesserung der Gleichstellung Neuigkeiten zum Thema Familiengerechte Hochschule – Förderung aus Professorinnenprogramm Netzwerktreffen und Experimentierfest „Haus der kleinen Forscher“ am 22.09.2010 Auch dieses Jahr findet im Audimax das Netzwerktreffen und Experimentierfest vom „Haus der kleinen Forscher“ statt, zu dem im letzten Jahr 450 Kinder und Kita-Mitarbeiter kamen. Neben spannenden Experimenten werden auch wieder Hüpfburgen und weitere Spielmöglichkeiten für Unterhaltung sorgen. Eltern-Netzwerktreffen am 12.10.2010 Zum Start des neuen Semesters findet am 12. Oktober 2010 in der Zeit von 10 bis 12 Uhr das Eltern-Netzwerktreffen im Wintersemester statt. Das Eltern-Service-Büro (Raum 214 / WWZ) ist den gesamten Tag für Interessierte geöffnet und steht für deren Fragen bereit. Förderung aus Professorinnenprogramm Die FHB hat sich erfolgreich am Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder

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zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen beteiligt. Das positiv begutachtete Gleichstellungskonzept der FHB ist Grundlage für die Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Die FHB fördert mit finanziellen Mitteln des Professorinnenprogramms Vorhaben ihrer Mitglieder und Angehörigen, die zur Verbesserung der Gleichstellung von Männern und Frauen an der Hochschule oder zur Verbesserung einer Vereinbarkeit der Tätigkeit an der Hochschule mit familiären Verpflichtungen beitragen. Im Folgenden sind Beispiele für mögliche Vorhaben angeführt: z Impulsstipendien für Studierende bei Gefahr der Überschreitung der Regelstudienzeit aufgrund familiärer Betreuungsverpflichtung

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Kinderbetreuungskosten zur Wahrnehmung von wissenschaftlichen Veranstaltungen oder Fortbildungen Maßnahmen zur Qualifizierung von Frauen in Bereichen mit Unterrepräsentanz Projekte zur Förderung potenzieller Bewerberinnen in MINT-Studiengängen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) Freie Anträge

Antragsberechtigt sind alle Mitglieder und Angehörige der Hochschule. Informationen rund um die Förderung und die Formulare zur Antragstellung finden Interessierte unter: www.fh-brandenburg.de/914.html ___________________________ Familien-Service-Büro: Nina Maria Sechting Raum 204/WWZ, Telefon 355-214 E-Mail bfb@fh-brandenburg.de

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I N T E R N AT I O N A L

Lehrerfortbildung in der Schweiz

Phänomenen auf der Spur mit Hochgeschwindigkeit Physiker der Fachhochschule Brandenburg zum 4. Mal zur Lehrerfortbildung in Winterthur eingeladen Die Professoren Klaus-Peter Möllmann und Michael Vollmer wurden nach 2003, 2004, und 2006 nunmehr bereits zum 4. Mal eingeladen, am Schweizer Science Center Museum Technorama – dem wohl beeindruckendsten

europäischen Wissenschaftsmuseum zum Anfassen – in Winterthur in der Nähe von Zürich eine mehrtägige Lehrerweiterbildung durchzuführen. Die Veranstaltung umfasste drei jeweils halbtägige Experimentalveran-

Ausschnitte aus dem Bewegungsablauf eines in ein gefülltes Glas fallenden Tropfens. Während des Falls oszilliert der Tropfen in seiner Form aufgrund des Zusammenspiels von Schwerkraft und Oberflächenspannung. Beim Aufprall wird ein Teil der Bewegungsenergie in viele kleine zerspritzende Tröpfchen überführt, ein zweiter Teil in die Deformation der Flüssigkeitsoberfläche. Letztere wirkt dann wie eine Feder, die beim Entspannen eine Flüssigkeitssäule nach oben schleudert, welche wieder in Tröpfchen zerfällt. Foto: FB Technik

Experimente am 8.12.

staltungen für Lehrer aus der Schweiz und den grenznahen deutschen Raum der Sekundarstufen I und II. Das Oberthema der diesjährigen Veranstaltung war „High speed – slow motion: den Phänomenen auf der Spur“. Die Veranstaltungen waren jeweils dreigeteilt. Zunächst gaben Prof. Möllmann und Prof. Vollmer eine Einführung in die Geschichte und Entwicklung der Hochgeschwindigkeitskameratechnik sowie den Stand der Technik auch im Niedrigpreissegment, welches für Schulen interessant ist. In einem zweiten Teil wurden ausgewählte Experimente durchgeführt und quantitativ analysiert. Nach einer kurzen Pause wurden sodann weitere Freihandexperimente nach den Wünschen der Teilnehmer durchgeführt. Dabei kam die im Jahr 2008 angeschaffte Hochgeschwindigkeitskamera zum Einsatz, welche bis zu Raten von 4000 Bildern pro Sekunde (fps) ein Vollbild von 512 * 512 Bildpunkten liefern kann. Bei reduzierten Bildausschnitten sind Bildwiederholraten bis zu 200 000 fps möglich. Die physikalischen Beispiele spannten den Bogen von einfachen und komplexen Bewegungsabläufen in der Mechanik über das Verhalten von Flüssigkeiten bis hin zu elektrischen und magnetischen Phänomenen. Die Resonanz auf alle drei Weiterbildungen war hervorragend und die Einladung zur nächsten, dann bereits fünften Veranstaltungsreihe für 2011 oder 2012 wurde bereits ausgesprochen. Prof. Dr. Michael Vollmer ___________________________ Prof. Dr. Michael Vollmer: vollmer@fh-brandenburg.de Prof. Dr. K.-P. Möllmann: moellmann@fh-brandenburg.de

Spende für Studierendenstiftung Brandenburger Bank gibt 700 Euro zur Unterstützung von Studenten

Für Freunde der Experimentalvorlesungen von Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann und Prof. Dr. Michael Vollmer gibt es eine gute Nachricht: Am Mittwoch, 8. Dezember 2010, zeigen die beiden Physikprofessoren wieder verblüffende Experimente in einem unterhaltsamen Rahmen. Näheres demnächst unter www.fh-brandenburg.de/3.html .

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Im Rahmen einer Sitzung des Stiftungsrats der Studierendenstiftung der FHB hat am 5. März 2010 die Brandenburger Bank ein Spende in Höhe von 700 Euro bekannt gegeben. Dirk Wendorf, Leiter der Filiale Am Hafen, überreichte symbolisch einen Scheck an die Mitglieder des Stiftungsrates, darunter FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstäd-

ter, und der ehemalige FHB-Präsident Prof. Dr. Rainer Janisch. Das Geld kommt direkt den Stipendiaten zugute. Mit der Brandenburger Bank verbindet die FHB eine mehrjährige, fruchtbare Zusammenarbeit. Unterstützt wurden und werden u.a. Projekte wie der Brandenburger Nachwuchspool sowie der Innovationspreis 2009.

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STUDIERENDE

Projektdatenbank ProBase – Ausstellung DDR-Jugend

„Was haben andere gemacht?“ Online-Plattform ProBase zeigt Multimedia-Projekte „Was haben eigentlich die anderen Studenten gemacht?“ – „Was passiert eigentlich in dieser Lehrveranstaltung?“ – „Was ist eigentlich bei dem Projekt herausgekommen?“ Das sind Fragen, die Studierende der FHB häufig an die Lehrenden stellen. Antworten darauf kann die Projektdatenbank ProBase bieten. ProBase versteht sich als Plattform zur Präsentation von Semester-, Drittmittel- und Forschungsprojekten im Internet. Dabei soll die Plattform eine interne Wirkung als Instrument zur gegenseitigen Anregung und zur Information über aktuelle und abgeschlossene Projekte entfalten. Eine externe Wirkung verfolgt die Plattform als „Schaufenster“ für Studieninteressierte oder auch potenzielle Kooperationspartner der FHB. Die technologische Grundlage der Plattform bilden AJAX-Frameworks (Asynchronous Javascript And XML), wodurch die Inhalte dynamisch und asynchron in den Browser der Nutzer geladen werden. ProBase verfügt über detaillierte Suchfunktionen sowie über Kommunikationsfunktionen mit der Möglichkeit,

Projektteilnehmer/innen gezielt per E-Mail zu kontaktieren, Projekte zu kommentieren und zu bewerten oder Projekte in eine eigene Favoritenliste zu laden. Die Entwicklungsarbeiten an ProBase begannen 2007 als einfaches Semesterprojekt, wurden 2008 als Diplomarbeiten von Christian Raue und Marco Matthies weitergeführt und als Teilprojekt im Rahmen des Strategieprozesses FHB 2020 als Projektplattform für alle Fachbereiche 2009 vollendet. Alle Angehörigen der FHB sind eingeladen, die Plattform mit eigenen Projektergebnissen zu bereichern. Prof. Stefan Kim

_______________________ http://probase.fh-brandenburg.de

Interaktive Multimediastation im Stadtmuseum Kooperationsprojekt zur Ausstellung „Jugend in der DDR“, die bis Ende 2010 zu sehen ist In einem Kooperationsprojekt der FHB mit dem Stadtmuseum Brandenburg an der Havel unter Leitung von Prof. Stefan Kim (FHB) und Dr. Hans-Georg Kohnke (Museum) wurde die Ausstellung „Jugend in der DDR“ realisiert. Die Ausstellung vermittelt mit Infotafeln, zahlreichen Exponaten und einer interaktiven Multimediastation Einblicke in das Leben der Jugendlichen während der DDR-Zeit. Die Multimediastation wird über einen Touchscreen gesteuert, mit dessen Hilfe die Besucher durch eine Zeitleiste, Themenbereiche

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oder Literaturliste und Glossar navigieren. Jennifer Sturm und Johannes Husen, beide Studierende im Fachbereich Informatik und Medien, haben Bild-, Audio,- Video- und Textmaterial bearbeitet bzw. die Interaktion in Adobe Flash programmiert. Die Inhalte der Ausstellung wurden in den Jahren 2008 bis 2010 von Schülerinnen und Schülern des von Saldern Gymnasiums, der Otto-Tschirch-Oberschule und des BertoltBrecht-Gymnasiums in Brandenburg an der Havel unter museumspädagogischer Betreu-

ung von Gudrun Bauer und Astrid Rose recherchiert und zusammengetragen. Das Screendesign entwickelte Jan Bauer im Rahmen seiner Bachelorarbeit an der BTK-FH in Berlin. Die Ausstellung wurde am 16. Juni durch Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann eröffnet und ist noch bis Ende des Jahres im Stadtmuseum im Frey-Haus zu sehen. Prof. Stefan Kim ___________________________ Weitere Informationen im Internet: http://www.stadt-brandenburg.de/index.php?id=3297


STUDIUM

Vier Jahre Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre

„Es lohnt sich, diese Belastung auf sich zu nehmen“ Der Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre mit Diplomabschluss trägt erste Früchte Von Prof. Dr. Jürgen Schwill, Dipl.-Betr.wirt (FH) Katja Kersten (AWW e.V.), Dipl.-Betr.wirt (FH) Sabine Szola

Im Sommersemester 2010 ging der erste Jahrgang des Fernstudiums Betriebswirtschaftslehre in die Diplomphase. Die Zeitsoldatin Jana Kusch aus Brandenburg an der Havel hat am 16. Juni als Erste des Jahrgangs ihr Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre in der Regelstudienzeit mit der Gesamtnote „Gut“ abgeschlossen. Sie war die Schnellste – und das, obwohl sie während der Studienzeit zu mehreren Einsätzen im Ausland war. Zu ihrem Kolloquium kamen viele: neben den Prüfern und den Mitarbeiterinnen des Studiengangsmanagements viele Kommilitonen des Fernstudiengangs und weitere interessierte Zuhörer, selbst FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter folgte der Präsentation von Jana Kusch zum Thema „eRecruiting – Personalbeschaffung im Internet für mittelständische Unternehmen“ und beteiligte sich bei der anschließenden Diskussion. Er war auch der Erste, der der Ersten gratulierte und die Diplomurkunde überreichte. Der Weg zum Diplom ist lang, mit Entbehrungen verbunden, letztlich aber zu schaffen, wie der Erfahrungsbericht von Jana Kusch zeigt:

Sicher wurden Abstriche am heiligen Wochenende in der Unternehmensplanung gemacht, aber diese Entbehrungen wurden häufig auch mit guten Noten belohnt. Aus meiner Sicht war das Grundstudium die härteste Zeit, da man viel für die Prüfungen lernen bzw. sich zunächst einmal wieder an das Lernen gewöhnen musste. Die Vorlesungszeiten von teilweise freitags 13:00 bis 20:30 Uhr und samstags 08:00 Uhr bis 20:30 Uhr abends waren sicher nicht immer einfach durchzuhalten. In kleinen Lerngruppen motivierten wir uns gegenseitig, dass wir doch schon weit sind und nicht mehr viel zusätzliche Belastung kommen kann. Die Lernatmosphäre empfand ich als sehr gut und unkompliziert. Aufgrund der kleinen Gruppe an Studierenden konnten die Dozenten auf gestellte Fragen und Probleme detailliert eingehen,

sich in diesem Zusammenhang in einem optimalen Zeitmanagement üben. Ebenso wie die Diplomklausuren, in denen man angeeignetes Wissen aus mehreren Semestern anwenden musste. Jedoch war man durch eine entsprechende Vorarbeit in den Vorlesungen gut darauf vorbereitet. Das letzte Semester war der Diplomarbeit gewidmet. Es stellte sich für mich als praktikabel heraus, sich für dieses Endprojekt Urlaub anzusparen, um mich dann voll auf die Erstellung der Diplomarbeit konzentrieren zu können. Selbstverständlich hatte ich schon im Vorfeld viel Material zusammengetragen, um den doch so kostbaren Urlaub optimal zu nutzen. Die Zusammenarbeit mit dem gewählten Betreuern, Prof. Dr. Jürgen Schwill sowie Dipl.Kauffrau (FH) Ursula Schwill, bei der Erstellung der Diplomarbeit verlief in meinem Fall wunderbar und reibungslos. So konnte ich mein selbst gesetztes Ziel erreichen und verteidigte meine Diplomarbeit als Erste unseres Jahrgangs. Rückblickend war das Studium eine Bereicherung für mich. Damit meine ich nicht nur den akademischen Abschluss, sondern auch die erlangten Fähigkeiten, wie z. B. an Problematiken strukturiert heranzugehen oder sich selbst optimal zu organisieren. Auch wenn sich vier Jahre sehr lange anhören, lohnt es sich, diese Belastung auf sich zu nehmen.“

„Im Oktober 2006 war es endlich soweit: Das Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre begann Die frisch gebackene Diplom-Betriebswirtin (FH) Jana Kusch mit ihren Diplomarbeitsbefür die ersten 16 Studenten in treuern Dipl.-Kffr. (FH) Ursula Schwill und Prof. Dr. Jürgen Schwill. Foto: Dana Voigt Brandenburg an der Havel. Dass Jana Kusch ihren Hochschulabschluss damit jeder Studierende die Thematik verWahnsinnige vier lange Jahre sollte das im Rahmen eines Fernstudiengangs auch erstanden hatte. Studium insgesamt dauern. Das bedeutete langen konnte, das war der Verdienst zuvier Jahre kaum ein freies Wochenende für nächst einiger Weniger, wie der kurze RückHoch motiviert durch das Vordiplom in der Taseine Familie und sich selbst. Ständig den blick zeigt: sche, konnte man im Anschluss für das HauptGedanken im Kopf zu haben: „Du musst noch studium zwei Vertiefungsfächer und ein Wahldies oder jenes für das Studium machen.“ Wie alles begann … pflichtfach aus einer Reihe von angebotenen Aber wir wagten den Schritt frei nach dem Am Anfang stand – wie immer – eine Idee, Fächern zusätzlich zu den Pflichtfächern wähMotto: „Sei realistisch und versuch das vorgetragen vom damaligen Präsidenten der len. Leider kamen hier für einige Fächer nicht Unmögliche“, denn nebenbei musste man ja FHB, Prof. Dr. Rainer Janisch, und bis heute genug Interessierte zusammen und so mussnoch arbeiten gehen und die eine oder andeunterstützt vom Dekan des Fachbereichs Wirtten sich manche Mitstreiter umorientieren. In re Verpflichtung wahrnehmen. schaft, Prof. Dr. Hartmut Heinrich. Die Urdiesem Abschnitt des Studiums empfand ich sprungsidee bestand vor allem darin, den Mitdie zeitliche Belastung durch die Vorlesungen In den ersten vier Semestern Grundstudium arbeitern von Unternehmen der Region eine als nicht mehr so stark. Jedoch musste man wurde mir aber klar, dass es zu schaffen ist – akademische Ausbildung berufsbegleitend mehr zu Hause in Eigenleistung erbringen und aus fachlicher und auch aus zeitlicher Sicht.

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Vier Jahre Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre

anzubieten und so dem schon 2005 prognostizierten Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Und nach der Idee kamen die „Ideenkiller“ mit ihren Bedenken und den üblichen „Killerphrasen“ wie z. B. „ohne zusätzliches Personal geht das nicht“ oder „klappt sowieso nicht“. Zum Glück gab es auch Befürworter – und die „To Do-Liste“ war lang: Planung des gesamten Studienaufbaus, des speziell auf Berufstätige zugeschnittenen Studienablaufs, Erstellung des Curriculums, Erstellung einer Studien- und Prüfungsordnung, Kalkulation der Kosten, Akquisition von DozentInnen, Gestaltung von Dozentenverträgen, Auswahl bzw. Gestaltung einer Lernplattform und – nicht zu vergessen – Marketing für den Fernstudiengang ... Dank der Agentur für wissenschaftliche Weiterbildung und Wissenstransfer (AWW) e.V., die sich mit großem Engagement und voller Überzeugung diesem Vorhaben stellte, die notwendigen Aufgaben so weit wie möglich übernahm und dadurch den Fachbereich weitgehend entlasten konnte, sowie dank des Engagements des Fachbereichs konnten all diese Hürden genommen werden. Nach dem die „Papierlage“ stimmte und auch der Fachbereichsrat und der Senat „Daumen hoch“ signalisierten, konnte es im Sommer 2006 so richtig losgehen: Regionale und überregionale Pressearbeit sowie Werbung in der Berliner UBahn wurden betrieben, ein TV-Spot im Stadtkanal Brandenburg wurde geschaltet. Unternehmen und die öffentliche Verwaltung wurden direkt angesprochen und es gab eine Informationsveranstaltung an der FHB. ... und sich zur Erfolgsstory entwickelte Der Aufwand lohnte sich: Der erste Jahrgang des Fernstudiengangs konnte am 29. September 2006 mit der ersten Präsenzveranstaltung mit 16 Studierenden in Brandenburg an der

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STUDIUM

Havel starten, zeitgleich fiel auch in der Präsenzstelle Prignitz in Pritzwalk der Startschuss für die 17 Studierenden dort. Und wie sich der Aufwand lohnte bzw. lohnt – der Fernstudiengang hat eine kontinuierlich wachsende „Fangemeinde“; mittlerweile sind 331 Studierende, die nicht nur aus der Region Berlin-Brandenburg, sondern auch aus anderen Bundesländern kommen, im Fernstudiengang immatrikuliert. Im Vergleich zu Der Fernstudiengang BWL wird inzwischen mit Präsenzlehre in allen drei PräsenzGrafik: FB Wirtschaft allen anderen Studien- stellen der FHB angeboten. gängen des Fachbeburg an der Havel als auch in Pritzwalk, reichs weist der Fern-BWL die größten WachsSchwedt und Hennigsdorf begonnen werden. tumsraten bezüglich der Studierendenzahlen Das Hauptstudium findet dann für alle Stuauf. Ein wesentlicher Grund für die große Bedierenden in Brandenburg an der Havel statt. liebtheit des Fernstudiengangs ist dabei die intensive und serviceorientierte Betreuung … und wie geht es weiter? und Beratung durch das StudiengangsmaDass es mit dem Fernstudium weitergeht, nagement der AWW e.V. und des Fachbereichs steht außer Frage, auch weil die AbsolvenWirtschaft. tInnen eines berufsbegleitenden Fernstudiums in der Wirtschaftspraxis besonders anerBeschleunigt wurde das Wachstum durch die kannt sind. Wer ein Fernstudium erfolgreich Kooperation der FHB mit der Verwaltungsakaabsolviert, kann beim Arbeitgeber so richtig demie Potsdam (VWA). Der Abschluss der punkten. Dies belegt eine repräsentative VWA wurde als Vordiplom der FHB anerkannt forsa-Studie vom Januar 2010 eindrucksvoll. und so konnten erstmals im Wintersemester So dokumentieren die Fernstudierenden 2008 / 2009 VWA-AbsolventInnen als Querneben dem erlangten Fachwissen entscheieinsteiger in das Hauptstudium des Fernstudende Schlüsselqualifikationen, die auf dem diengangs integriert werden. Diese Chance heutigen Arbeitsmarkt wichtig sind. Dazu zähnutzten im ersten Durchgang 29 ehemalige len hohe Eigenmotivation, Zielstrebigkeit, Studierende der VWA Potsdam. Einige von ihhohe Selbstständigkeit, gutes Zeitmanen haben das Fernstudium schon erfolgreich nagement bzw. Organisationsfähigkeit sowie absolviert, andere stehen kurz davor. Flexibilität und Offenheit für neue Ideen. Auch bei den PräsenzOb es – wie bisher – beim Abschlussgrad stellen hat sich einiDiplom bleiben wird, ist derzeit noch unklar. ges getan. Neben der Fest steht aber, dass weitere berufsbegleitenersten Präsenzstelle de Studienformate das Qualifizierungsanin der Prignitz (Pritzgebot des Fachbereichs erweitern werden; walk) kamen 2009 die Ideen dazu gibt es schon, Anträge sind in ArPräsenzstelle Uckerbeit – bald kann es wieder losgehen mit dem mark (Schwedt) und üblichen Prozess: Vorstellung der Ideen – 2010 die Präsenzstel„Ideenkiller“ mit „Killerphrasen“ – Engagele Oberhavel (Henment Weniger … nigsdorf) als Lehrstätten dazu. Das Grund___________________________ studium des Fernstudiengangs kann somit Der Artikel in voller Länge und Infos zum Fern-BWL: sowohl in Brandenwww.fh-brandenburg.de/fernstudium.html

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FORSCHUNG / TRANSFER

Effiziente Energieausnutzung FHB-Projekt optimiert den Produktionsprozess der EOP Biodiesel AG Das im Jahre 2000 gegründete Unternehmen EOP Biodiesel AG in Pritzwalk-Falkenhagen, welche vorrangig Treibstoffe aus regenerativen Energien herstellt, fertigt nach neuesten Gesichtspunkten Biodiesel sowie wertvolle Nebenprodukte (Rapsexpeller, technisches Glyzerin und Kaliumsulfat) für den nationalen und internationalen Markt. Speziell die verstärkten Anstrengungen hinsichtlich des Qualitätsmanagements und des Umweltmanagements im Unternehmen führten schon jetzt durch die Erweiterung von bestehenden Produktionsanlagen zu einer nachhaltigen Entwicklung. Hinsichtlich der

Ein Tanklastzug mit Biodiesel aus Pritzwalk-Falkenhagen.

ökonomischen Nachhaltigkeit werden in Form eines mehrstufigen Forschungs- und Entwicklungsprojektes neue Untersuchungen der FHB zur effizienten Energieausnutzung im Produktionsprozess zur Biodieselherstellung durchgeführt. Nach einer umfassenden Ist-Aufnahme der energierelevanten Prozesse im Unternehmen sollen die produktionsspezifischen Anlagen und Prozesse nach Prioritäten eingeteilt werden, die den größten Energieeinspareffekt vermuten lassen. In den nachfolgenden Teilprojektphasen wird ein Maßnahmenkatalog entwickelt, der anhand einer Kosten-Nutzen-

Fotos (3): FB Technik

Rechnung dem EOP-Management eine aussagekräftige Entscheidungsgrundlage für Nachfolgeinvestitionen ermöglicht. Das durch die Technologie- und Innovationsberatungsstelle (TIBS) der FHB akquirierte Projekt wird durch Dipl.-Ing. Andreas Niemann (Projektleiter) geleitet und durch den FHB-Diplomanden Matthias Wist vor Ort unterstützt. René Stahl (TIBS) ___________________________ Technologie- und Innovationsberatungsstelle René Stahl, Telefon (03381) 355-305 E-Mail rene.stahl@fh-brandenburg.de

Matthias Wist unterstützt das F&E-Projekt direkt im Unternehmen.

Erfreuliche Entwicklung der Nachfrage aus der Wirtschaft Über 30 Kooperationsprojekte sind 2010 bereits gestartet – TIBS erreicht erneut höchste Förderstufe Nach dem guten Jahresabschluss für das letzte Transferjahr kann die Technologie- und Innovationsberatungsstelle (TIBS) einen weiteren Erfolg vermelden. Alle Transferstellen in Brandenburg werden vom Brandenburgischen Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten nach einer Aktivitätsbeurteilung gefördert und in dieser Qualitätsprüfung erreichte die TIBS mit 254 Punkten auch für 2011 die höchstmögliche Förderstufe. Aber nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch im laufenden Jahr kann die TIBS eine

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erfreuliche Nachfrage nach der wissenschaftlichen Expertise der FHB beobachten. Neben den neun Projekten, deren Zustandekommen durch die Brandenburger Innovationsgutscheine im ersten Halbjahr 2010 erleichtert wurde (s. Artikel S. 17), sind weitere 25 Projekte mit FHB-Wissenschaftlern an den Start gegangen. Diese neuen Projekte spiegeln die große fachliche Bandbreite der Kompetenzen an der FHB wider und sie zeigen eine breite finanzielle Streuung. Angefangen von kleinen Laboranalysen und Materialbewertungen in den Laboren des Fachbereichs Technik für

wenige 100 Euro bis hin zu Großprojekten über 100 000 Euro, wie beim Projekt von Prof. Dr. Thomas Preuß zur Entwicklung eines Community-Managers, welches mit einer hohen Förderung im Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie verbunden ist. Diese erfreuliche Entwicklung der Nachfrage aus der Wirtschaft nach Forschungs- und Entwicklungsprojekten mit der FHB hat einen kleinen Nachteil, den wir aber sehr gerne in Kauf nehmen. Alle neuen Projekte können

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FORSCHUNG / TRANSFER

Erfolgreiches Förderinstrument Innovationsgutschein

hier nicht aufgeführt werden, deshalb seien hier stellvertretend genannt: z

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Prof. Dr. Michael Stobernack analysiert für die Stadtwerke Brandenburg den Aufwand einer Stichtagsabrechnung Prof. Paulus entwickelt für ProBuilding e.V., einem Netzwerk für Gebäudesicherheit, neue Qualifizierungsangebote im Sicherheitsbereich

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Prof. Stefan Kim konzipiert für das Stadtmuseum im Frey-Haus ein Ausstellungsdesign und für das Burg-Museum in Ziesar eine interaktive Multimediaanwendung (s. S. 13). Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann führt für die PV-Flex umfangreiche Schichtuntersuchungen an Photovoltaik-Modulen durch Dr. Christina Niehus ist in vier Untersuchungsaufträgen zur Werkstoffprüfung aktiv Andreas Niemann untersucht Effizienz und

Möglichkeiten der Optimierung bei der Energienutzung für die EOP-Biodiesel AG (s. S. 16) und die Meyenburger Möbelwerke. Auch in iq brandenburg, dem Netzwerk aller Transferstellen im Land Brandenburg, ist die TIBS aktiv: von der Vollversammlung von iq brandenburg wurde der Leiter der TIBS der FH Brandenburg als Netzwerksprecher bestätigt. Norbert Lutz (TIBS)

Reger Gebrauch von Innovationsgutscheinen Neues Förderinstrument des Landes Brandenburg unterstützt Kooperationsprojekte mit Unternehmen Anfang des Jahres führte die Landesregierung als neues Förderinstrument die Brandenburger Innovationsgutscheine (kleiner Gutschein: 100 % Förderung bis zu 1 500 Euro, großer Gutschein: 75 % Förderung bis zu 10 000 Euro) ein. Mit diesem Programm fördert das Land Brandenburg Forschungs- und Entwicklungsaufträge von kleinen und mittleren Unternehmen einschließlich Handwerksbetrieben an wissenschaftliche Einrichtungen, um die Innovationskraft der Betriebe für die Herausforderungen der Zukunft zu stärken. Die Innovationsgutscheine können über alle Transferstellen des Netzwerkes iq brandenburg beantragt werden, in dem natürlich auch die TIBS, die Technologie- und Innovationsberatungsstelle an der FHB, Mitglied ist.

Förderinstrument überaus eifrig genutzt wird. An der FHB sind inzwischen vier Forschungsund Entwicklungsprojekte (F&E-Projekte) mit Hilfe des kleinen Innovationsgutscheines an den Start gegangen: Neben dem erwähnten Projekt von Prof. Urban ist auch Prof. Dr. Friedrich Holl dabei, er bereitet für die RFT kabel Brandenburg GmbH eine Studie zur Ermittlung von grundsätzlichen Sicherheitsrisiken vor. Prof. Dr. Thomas Preuß berät die Technoplan Zelte und Planen GmbH bei der Konzeption einer Online-Plattform. Ein zweites Pro-

Wie jedes neue Förderinstrument, so brauchten auch die Brandenburger Innovationsgutscheine anfangs einen besonderen Schub, um als Möglichkeit bei den potenziellen Gutschein-Nutzern bekannt zu werden. Einen solchen Anlass bot im Frühjahr eine Pressekonferenz des Brandenburger Wirtschaftsministers Ralf Christoffers, bei der Norbert Lutz als Sprecher von iq brandenburg die Jahresbilanz des Netzwerkes vorstellte und Minister Christoffers anschließend die ersten beiden Innovationsgutscheine überreichte. An einem dieser Erstlinge ist auch die FHB beteiligt, Prof. Alexander Urban arbeitet mit der Chronos Media GmbH in Potsdam bei der Entwicklung eines netzgestützten Verfahrens für die Speicherung und Bereitstellung von Bewegtbildmedien. Seit diesem Auftakt sind einige Monate vergangen und zwischenzeitlich haben neben den Transferstellen natürlich auch die Gutschein-Väter und -Mütter im Wirtschaftsministerium die Entwicklung der beiden Sprösslinge aufmerksam verfolgt. Und sie konnten dabei registrieren, dass das neue

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jekt von Prof. Preuß mit Metallbau Service Brandenburg beschäftigt sich mit der Konzeption einer Online-Metallbau-Community.

Projekteinsteiges angeschoben werden, bietet der große Gutschein schon mehr Möglichkeiten, in „richtige“ F&E-Projekte einzusteigen. Auch hier ist die FHB gut dabei, seit Start des Programms wurden fünf Projekte durch einen großen Innovationsgutschein gefördert: Für die webXells GmbH optimiert Prof. Dr. Michael Höding Datenbanken auf mobilen Endgeräten. Gleich drei F&E-Aufträge mit Förderung durch den großen Innovationsgutschein bearbeitet Prof. Dr. Reiner Creutzburg: er untersucht bei der Industrieelektronik Brandenburg GmbH die Wirkung digitaler Signalverarbeitung, erstellt für die BAT – Automatisierungstechnik-Planungs GmbH eine Studie zu Möglichkeiten der sicheren Remote Control und für das Unternehmen Roland Consult Stasche & Finger GmbH arbeitet er an der verlustfreien Datenübertragung beim intraoperativen Monitoring. Prof. Preuß, dessen wissenschaftliche Beratung für die Metallbau Service Brandenburg schon durch einen kleinen Innovationsgutschein gefördert wurde, setzt seine Tätigkeit für dieses Unternehmen durch Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Online-Metallbau-Community fort, gefördert durch einen großen Innovationsgutschein. Ähnlich gute Bilanzen zeigen sich auch in den anderen Transferstellen im Land Brandenburg, die Innovationsgutscheine entwickeln sich also zu einem rege genutzten Förderinstrument. Nähere Infos und Anträge für die Innovationsgutscheine gibt es bei der TIBS, ein Flyer kann auch von der TIBS-Seite im Internet herunter geladen werden. Norbert Lutz (TIBS) ___________________________ Technologie- und Innovationsberatungsstelle (TIBS)

Während über den kleinen Gutschein wegen der Limitierung auf 1 500 Euro überwiegend Machbarkeitsstudien oder erste Stufen eines

Raum 30/WWZ, Telefon (03381) 355-122 E-Mail tibs@fh-brandenburg.de Internet www.fh-brandenburg.de/95.html

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I N T E R N AT I O N A L

TIMies visiting Brussels

Interesting Insights into Politics and Business Students of Technology and Innovation Management visited the “Capital of Europe”: Brussels By Anika Holzheier

In February 2010 the students of Technology and Innovation Management went to Brussels in order get to know the political, economical and cultural side of “Europe’s capital”. Mrs Angela Lloyd, the students’ English teacher, already talked about various aspects of Europe. But isn’t it always best to see and experience it in person? That is why we followed the “tradition” of visiting Brussels as this is now the third time in series. So Mrs Lloyd, the students and I as TIM Counsellor set out for Brussels from February 16th to February 21st.

vertretung. Mrs Urban, also very interested in the students’ background, tried to establish a connection between students and companies in Brandenburg. In order to get a better overview of the numerous European Institutions we heard a very interesting lecture by Mr Jos Depondt at Hogeschool Universiteit Brussels (HUB), one of our partner universities in Belgium. Mr Depondt himself is an employee of the Directorate Enterprise at the European Commision. In his lively lecture he told us also about the effects of the Lisbon treaty of 2009 which aims to reinforce democracy in the EU and its capacity to promote the interests of the citizens.

Information and Communication, the students had a lot of questions. Of particular interest were the relationships between the EU and the African union in the fields of policy, economy and social affairs. Mr Niang answered all the questions the students asked in a very detailed way, as typical of diplomats. But the program was not just political but also economic as we visited also two globally operating companies around Brussels. First we visited Cisco Systems in Diegem, an American multinational cooperation designing and selling consumer electronics, networking and communications technologies as well as services. Mr Luc Davis, one of the Senior Managers, presented the different working fields and their special service, 24 by 7. That means that because of the large number of agencies around the world you can contact Cisco Systems 24 hours a day, 7 days a week for technical support. He also showed the technical laboratories and explained several pieces of networking equipment. The students were quite interested so that numerous questions followed. As the very last official appointment we visited the gas power station Electrabel in Drogenbos, an active trader on all of Europe’s energy markets. So they generate power with natural gas, hydraulic power, fossil fuels, renewable energy and nuclear power. Central questions were therefore how they see the future of nuclear power and the chances for renewable energy.

TIMies in the Landesvertretung Brandenburg at the European Union.

At first we met Mrs Birgit Urban, responsible for economic affairs at the Brandenburger Landesvertretung in Brussels, where the aims and interests of our region are perceived on a European level. In cooperation with other regional offices they influence the European decision-making and form the political will. In her talk she also mentioned the role and importance of the Committee of Regions as well as programs to make Brandenburg more attractive for the economy. As the students themselves live in the area of Brandenburg, they were keen to ask questions about processes and actions of the Landes-

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Photograph: FB Wirtschaft

Later that day, we visited Mrs Katja Reppel, deputy head of the unit Innovation Policy Development at the European Commision. She reported what the EU and especially the European Commission ventures in order to strengthen innovations among European companies. The last political appointment this week was at the permanent representation of the African Union in Brussels as for the first time for many years, we have several students from African states in our TIM group. After the introduction by Mr Niang from the division

Besides the political and economic program, we also had some free time in which we took a trip to Antwerp, the city of diamonds. We also found time to try certain Belgian specialties for example waffles, chocolate and beer in the most famous Belgian pub Delirium. TIM 2009 would like to thank for this excursion as it was helpful for understanding the workings of the EU in a very much better way. Thanks go to FH Brandenburg (Dietmar Hausmann), International Office (Heike Wolff) and Mrs Lloyd as well as the DAAD for financial support. For his invaluable support in creating the interesting programme, we would like to give special thanks to Mr Stefaan Debrabandere from HUB.

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HOCHSCHULE

Innovationspreis 2010

Attraktive Prämien für neuartige Problemlösungen 6 500 Euro sind beim 9. Innovationspreis ausgelobt – Bewerbungsschluss: 22. Oktober 2010 Wie kann ein denkmalgeschütztes Gebäude durch eine neuartige Hubtreppe barrierefrei werden? Wie vermeidet man die lästige Eingabe personenbezogener Daten zur Registrierung in diversen Internetanwendungen, ohne die Datensicherheit aus den Augen zu verlieren? Wie lässt sich der Support von Softwareherstellern automatisieren und effizienter gestalten? Mit diesen und vielen anderen anwendungsnahen Problemstellungen beschäftigten sich die Einreichenden des Innovationspreises 2009 und brachten ihre Lösungsvorschläge an die Öffentlichkeit. 2010 ist der Innovationspreis zum 9. Mal ausgeschrieben worden. Den Teilnehmern winken – dank der Unterstützung durch zahlreiche Sponsoren – erneut Siegprämien von insgesamt 6 500 Euro. Die Bewerbungsunterlagen sind bis zum 22. Oktober 2010 in schriftlicher Form bei der FHB einzureichen. Die feierliche Prämierung der Sieger wird am 25. November 2010 im Audimax der FHB stattfinden.

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Der Innovationspreis soll jüngere Menschen motivieren, gemeinsam mit regionalen Unternehmen innovatives Denken und Handeln in der betrieblichen Praxis zu stärken. Die Innovationen sollen möglichst auf die für das Land Brandenburg typischen kleinen und mittleren Unternehmen (ein bis 250 Mitarbeiter) zugeschnitten sein. Organisiert wird

der Wettbewerb von der Technologie- und Innovationsberatungsstelle (TIBS) der FHB. ___________________________ Nähere Informationen im Internet: www.fh-brandenburg.de/115.html oder bei der TIBS: Telefon (03381) 355-122 E-Mail tibs@fh-brandenburg.de

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STUDIUM

Anerkennung Ausbildungsinhalte – Studienabbruch

Ausbildungsinhalte werden im Studium anerkannt FH Brandenburg gehört zu den Vorreitern unter den staatlichen Hochschulen in Deutschland Ab sofort können an der FHB Ausbildungsinhalte des von den Industrie- und Handelskammern (IHK) geprüften Berufsabschlusses Industriekaufmann/-frau pauschal anerkannt werden – das ist bisher nur an sehr wenigen staatlichen Hochschulen in Deutschland möglich. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung können die Module Betriebswirtschaftslehre und Externes Rechnungswesen (mit Zusatzprüfung) pauschal anerkannt werden. Dies gilt für alle Interessenten, welche die Berufsausbildung innerhalb der vergangenen vier Jahre abgeschlossen haben. Bestandteil der Bologna-Reform in Brandenburg ist das Bestreben, die Durchlässigkeit zwischen den Ausbildungswegen zu erhöhen. Dazu werden die Inhalte beliebter Ausbildungsberufe aus den Bereichen Wirtschaft und Technik hinsichtlich ihrer Gleichwertigkeit mit den Modulen der Studienrichtungen überprüft. Im Falle der Gleichwertigkeit sollen einige Module eines Studiums für alle Absolventen einer Ausbildung bzw. Weiterbildung angerechnet werden. Die Entwicklung und Implementierung dieser pauschalen Anrechnungskataloge wird im Innopunkt-Projekt „Weitersehen – Weiterbilden – Weiterkommen“ demnächst auch für die Berufe IT-

Systemkaufmann, Kaufmann / Kauffrau für Bürokommunikation, Mechatroniker / -in, Elektroniker / -in durchgeführt. Die FHB bietet beruflich qualifizierten Studieninteressierten die Möglichkeit, auch ohne formale Hochschulzugangsberechtigung ein Studium aufzunehmen. Voraussetzungen für die fachgebundene Zulassung ohne Abitur sind an der FHB ein Abschluss der Sekundarstufe I (oder ein gleichwertiger Abschluss), eine für das beabsichtigte Studium geeignete abgeschlossene Berufsausbildung und eine darauf aufbauende, mindestens

zweijährige Berufserfahrung. Alternativ für die letztgenannte Voraussetzung können das Bestehen der Meisterprüfung oder der Erwerb einer der Meisterprüfung gleichwertigen Berechtigung in einem für das beabsichtigte Studium geeigneten Beruf herangezogen werden. Wer Beratungsbedarf oder Fragen zum Projekt hat, kann sich bei Eva Friedrich (Tel.: 03381/327-365, per Mail: eva.friedrich@fhbrandenburg.de) melden und sich im Internet: „www.weiterkommen-in-brandenburg.de“ informieren.

Das ganze Team (v. l.): Dana Voigt, Leiterin Ursula Schwill, Erhardt Ewert, Eva Friedrich.

Foto: Heike Schulze

Was tun, wenn der Studienabbruch droht? Projekt „Weitersehen – Weiterbilden –Weiterkommen“ berät zu Wegen aus der schwierigen Situation Für den Einen kommt es überraschend und die Andere trägt sich schon lange mit dem Gedanken das Studium aufzugeben. Seit Beginn des Jahres werden im Projekt „Weitersehen – Weiterbilden – Weiterkommen“ Studierende der FHB beraten, die vor der Entscheidung stehen, das Studium abzubrechen oder das Studienfach zu wechseln. Im ersten Halbjahr haben sich 21 junge Studierende, davon 5 Frauen und 16 Männer, wegen Ihrer Studienprobleme beraten lassen. Die Gründe für einen Studienabbruch sind vielfältig. Viele Studentinnen und Studenten haben im Laufe ihres Studiums Leistungsund Motivationsprobleme, Schwierigkeiten mit Studieninhalten oder Zweifel an der Eignung für ihr Studienfach, an der Finanzierbarkeit des Studiums u. v. m. Ein Drittel

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der Betroffenen berichtete über erhebliche Probleme in der Mathematik, gefolgt von der Volkswirtschaftslehre (25 Prozent) bis hin zur Wahl des falschen Studiengangs (14 Prozent). Diese Unsicherheiten oder Probleme mit dem Studium haben viele Studienabbrüche oder Wechsel des Studienfachs zur Folge. Bei einer Entscheidung für einen Abbruch stehen viele StudentInnen vor der Frage, wie es weitergehen soll und was man mit den im Studium erworbenen Kenntnissen anfangen soll. Ziel ist es, kritische Studiensituationen rechtzeitig zu identifizieren, individuell zu beraten und Exmatrikulationen möglichst zu vermeiden. Die Hälfte aller Betroffenen haben nach wie vor den Wunsch, einen Hochschulabschluss zu erreichen. Dabei kann eine Fort-

führung des Studiums sinnvoll sein, ein Hochschulwechsel notwendig werden oder der Weg über eine Berufsausbildung, mit anschließendem Fernstudium, zum Ziel führen. Zudem werden bei einem unmittelbar anstehenden Abbruch Ausbildungsalternativen aufgezeigt, durch unterstützende Assessment Center Potenziale ermittelt und nach Möglichkeit Weiterbildungs- bzw. Ausbildungsmaßnahmen empfohlen. Betroffene können sich an Dana Voigt wenden: (03381) 327-366, Mail voigtd@fh-bran denburg.de ___________________________ Projekt „Weitersehen – Weiterbilden – Weiterkommen“ Magdeburger Straße 19b, 14770 Brandenburg a. d. Havel Internet: www.weiterkommen-in-brandenburg.de

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HOCHSCHULE

Netzwerkpartner beim Festo Bildungsfonds

Finanzielle Unterstützung und Qualifizierung im Netzwerk FHB ist Partner des Festo Bildungsfonds, der als „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ ausgezeichnet wurde Dreimal bereits war die FHB ein ausgewählter Ort im Rahmen der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“, zwei weitere Male wurden enge Kooperationspartner auf diese Weise prämiert. Nun kommt eine weitere Auszeichnung hinzu: als Netzwerkpartner des Festo Bildungsfonds, der am 2. Juli 2010 ein ausgewählter Ort im Land der Ideen wurde. Partner ist die FHB deshalb, weil es beim Festo Bildungsfonds nicht allein um eine finanzielle Unterstützung von Studierenden geht, sondern auch um Qualifizierung in einem Netzwerk, in das neben ausgewählten Hochschulen renommierte Unternehmen und hochkarätige Experten eingebunden sind. So können sich die Teilnehmer des Festo Bildungsfonds nicht nur ohne finanzielle Sorgen ganz auf ihr Studium konzentrieren, ihnen wird zugleich der Aufbau eines persönlichen Netzwerkes mit Hochschul- und Unternehmenskontakten ermöglicht.

Weiterbildung. Um dem drohenden und teilweise schon akuten Fachkräftemangel im Bereich Ingenieurwissenschaften, Technik und Informatik entgegenzuwirken, legte der Konzern 2007 den ersten firmeneigenen Bildungsfonds auf.

Die Festo AG mit Hauptsitz in Esslingen gehört zu den größten Automatisierungsunternehmen weltweit. Das Tochterunternehmen Festo Didactic ist führend in der industriellen

Die Nachfrage unter den Studierenden technischer Fächer ist groß, da sich die Rückzahlungssumme nach dem späteren Verdienst richtet, das Schuldenrisiko also minimiert

FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter (5.v. l.) gehörte zu den Teilnehmern des Netzwerktreffens aus Anlass der Auszeichnung als „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“. Foto: Festo

wird. Der Festo Bildungsfonds in Kooperation mit CareerConcept erhielt im StudienkreditTest 2010 des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) mit Spitzenergebnissen in vier von fünf Kategorien die beste Bewertung aller bundesweiten Angebote zur allgemeinen Studienfinanzierung. ___________________________ Nähere Informationen zum Festo Bildungsfonds: www.festo-bildungsfonds.de

Erste Prignitzer Absolventinnen des Fernstudiums BWL Absolventin Daniela Werth übernimmt das Standortmanagement der Präsenzstelle Prignitz in Pritzwalk Die ersten Studierenden des Fernstudiengangs Betriebswirtschaftslehre an der Präsenzstelle Prignitz haben es geschafft. Die frisch gebackenen Absolventinnen Anke Steffen und Daniela Werth dürfen sich fortan Diplom-Betriebswirt (FH) nennen und kön-

Daniela Werth (l.) und Anke Steffen.

nen sich darüber hinaus auf eine positive berufliche Zukunft in ihrer Heimatregion freuen.

Während sich Anke Steffen im Zahnradwerk Pritzwalk auf eine neue, ihrer Qualifikation entsprechende Aufgabe im Unternehmen freuen darf, wird Daniela Werth zukünftig neben ihrer Tätigkeit im BIEM GründungsService (siehe Seite 23) auch das Standortmanagement der Präsenzstelle Prignitz in Pritzwalk übernehmen. Sie ist somit die Nachfolgerin von Andy Stolz, der im Rahmen seines Masterstudiums an der FHB ein Auslandssemester in Schottland verbringen wird. Auch wenn das Studium neben dem Beruf und der Familie nicht immer ganz einfach geFoto: MAZ/Atzenroth

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wesen sei, so habe sich der Aufwand für beide Absolventinnen gelohnt. Besonders stolz sind die beiden darauf, dass sie ihr Studium in der Regelstudienzeit von acht Semestern geschafft haben. Die übrigen zwölf Fernstudierenden des ersten Jahrgangs stehen ebenfalls kurz vor ihrem Ziel und werden voraussichtlich bald ihre Diplomurkunde in den Händen halten. Auch in diesem Jahr ist wieder ein berufsbegleitender BWL-Fernstudiengang in Pritzwalk geplant, wobei letztmalig der Abschluss Diplom-Betriebswirt (FH) garantiert werden kann. Eine Anmeldung ist noch bis zum 30. September 2010 möglich. ___________________________ Präsenzstelle Prignitz in Pritzwalk: Telefon 03395 / 764414, E-Mail prignitz@fh-brandenburg.de http://www.fh-brandenburg.de/prignitz.html

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GRÜNDER

Pflegepersonalsuche – Unternehmerinnen-Brunch

Internetplattform für die Pflegepersonalsuche der Zukunft Innovative studentische Geschäftsidee für die Pflegebranche in der Region Potsdam-Mittelmark kann somit bereits am 25. Oktober 2010 an den Start gehen. Das Besondere am Konzept der beiden Gründer ist ihre Spezialisierung auf die Region. Somit ist es für Arbeitssuchende aus der Umgebung Potsdam-Mittelmark, Brandenburg an der Havel und Potsdam besonders einfach entsprechende Jobangebote im Bereich der Pflege zu finden. Natürlich liegt der Vorteil auch bei den Unternehmen, sie sprechen mit Pflegional gezielt Fachkräfte an, die hier arbeiten und leben wollen.

Der Wirtschaftsinformatik-Student Jan Lukowiak hatte zusammen mit seinem Kommilitonen Daniel Rautenberg eine spannende Idee: Eine regionale Internetplattform zur Personalsuche einzig und allein für die Pflegebranche. „Aus unseren anderen beruflichen Kontakten sind wir auf spannende Zahlen gestoßen, die besagen, dass der Bedarf an Voll- und Teilzeitbeschäftigten im Bereich Pflege sich bis zum Jahr 2050 fast verdreifachen wird. Das bedeutet, dass die Gefahr eines Pflegenotstandes droht und in Zukunft immer mehr qualifizierte Arbeitskräfte im Bereich der Pflege fehlen und es in Sachen Personalgewinnung einfach an der Zeit ist umzudenken.“, erläutert Gründer Jan Lukowiak. Mit dieser Idee im Kopf sind er und Daniel Rautenberg dann zum GründungsZentrum der FHB gegangen und haben sich Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Idee geholt.

Unter www.pflegional.de kann derzeit die „coming-soon“-Seite bewundert werden, die erste Einblicke in den Aufbau und die Funktionsweise der Internetplattform gibt. Natürlich sind die Jungunternehmer auch im „SocialMedia“-Bereich aktiv und versorgen Jan Lukowiak (l.) und Daniel Rautenberg. Foto: Pflegional die Community über Facebook, Twitter etc. mit aktuellen Informationen und Diskussionsanregungen, um ihre Seite stetig schließlich effektiv, um ihre Idee in die Tat zu verbessern. Die Semesterpause nutzten die beiden umzusetzen. Ihre Internetplattform Pflegional

Interesse an Unternehmerinnen-Brunch steigt weiter Zum Aktionstag „Nachfolge ist weiblich“ wurde eine Ausstellung mit Foto-Portraits eröffnet Seit nunmehr einem Jahr gibt es den Unternehmerinnen-Brunch, der vom GründungsZentrum der FHB und dem Technologie- und Gründerzentrum Brandenburg an der Havel (TGZ) ins Leben gerufen wurde. Die stetig steigenden Zahlen der teilnehmenden Unternehmerinnen zeigen, dass sich die Frauen in dieser Runde sehr wohlfühlen und das Konzept

Ausstellung mit Brandenburger Unternehmerinnen.

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aufgeht. In diesem speziellen Forum haben sie die Gelegenheit, in einer lockeren Atmosphäre ihre spezifischen Themen und Probleme auszutauschen. Für den diesjährigen „Aktionstag – Nachfolge ist weiblich“ haben sich die Veranstalterinnen Diana Deinert und Monika Kretschmer etwas Besonderes einfallen lassen. Im Anschluss an den 5. Unternehmerinnen Brunch am 10. Juni 2010 wurde durch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Brandenburg an der Havel die Ausstellung „Brandenburger Unternehmerinnen im Portrait – Eine Retrospektive in Bildern“ im Beisein zahlreicher interessierter Gäste feierlich eröffnet. Die porträtierten Frauen wurden dafür von der Fotografin Ute Steglich mit viel Einfühlungsvermögen und dem Blick fürs Wesentliche ins Bild gesetzt. Die Ausstellung zeigt Foto: GZ

Frauen, die im Laufe der letzten zehn Jahre in der Stadt Brandenburg an der Havel gegründet haben und ihr Unternehmen – teils bereits seit vielen Jahren – erfolgreich führen. Ihre Gründungen wurden zum großen Teil unterstützt durch das Beratungsangebot des Lotsendienstes und des Regionalbudgets der Stadt Brandenburg an der Havel. Das 6. Treffen fand am 14. September statt. Der Termin wurde durch die Unternehmerin Irmgard Makusch gestaltet, die sich mit dem Beratungs- und Coaching-Unternehmen „Einklang“ im Frühjahr 2010 selbständig ge macht hat. Interessierte Unternehmerinnen und Gründerinnen können sich an das GründungsZentrum wenden. ___________________________ GründungsZentrum: E-Mail gruendung@fh-brandenburg.de Internet www.fh-brandenburg.de/gruendungszentrum.html Telefon 355-517 (Diana Deinert), 355-228 (Thomas Rau)

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GRÜNDER

Gründungsservice Prignitz – Erfolgreiche Nachfolge

GründungsZentrum erweitert sein Angebot Daniela Werth betreut seit Anfang März 2010 Gründungen aus der Prignitz Das GründungsZentrum der FHB hat seit dem 1. März 2010 eine neue Anlaufstelle. Studierende, Hochschulabsolventen (bis fünf Jahre nach dem Studium) sowie akademische Mitarbeiter können sich seitdem in der Präsenzstelle Prignitz in Pritzwalk betreuen lassen. Auf diese Weise können Gründungsinteressierte aus dem Hochschulumfeld, die in ihrer Heimatregion die Gründung eines Unternehmens verfolgen, vor Ort gezielt unterstützt werden. Als Ansprechpartnerin der Präsenzstelle begleitet Daniela Werth die Gründungswilligen in der Vorgründungsphase und stellt individuelle Beratungsleistungen zur Verfügung. Von diesem zusätzlichen Serviceangebot können auch die Fernstudenten vor Ort profitieren, wenn sie bereits während ihres Studiums eine Selbständigkeit vorbereiten wollen.

Daniela Werth ist selbst seit 2006 Fernstudentin an der FHB und absolviert Studieneinheiten in der Präsenzstelle Prignitz. Als gebürtige Pritzwalkerin fühlt sie sich stark mit der Region verbunden und ist daher bestrebt, durch nachhaltige Gründungen die Wirtschaft in der Region zu stärken. Neben der Betreuung in der Vorgründungsphase gibt es in Pritzwalk ebenso Schnupper- und Kennenlernangebote, bei denen Interessierte unverbindlich an das Thema Gründung herangeführt werden. ___________________________ Gründungsservice an der Präsenzstelle Prignitz c/o Bildungsgesellschaft Pritzwalk, An der Promenade 5, 16928 Pritzwalk, Raum 219 Telefon 03395 / 764414 E-Mail werth@fh-brandenburg.de

Daniela Werth unterstützt Gründer.

Foto: GZ

So sieht erfolgreiche Unternehmensnachfolge aus! Die RB Bauelemente GmbH in Lenzen feiert 20-jähriges Bestehen und schließt Nachfolgeprozess ab Das Unternehmen RB Reinert Bauelemente GmbH wurde im Juli 1990 von Erich Reinert gegründet, der bereits 1992 seinen Sohn Sven Reinert mit in den Betrieb nahm und 1996 zum Gesellschafter mit 50-prozentigem Anteil und 2. Geschäftsführer machte. Um

sich auf seine Rolle als alleiniger Geschäftsführer gut vorzubereiten, trat Sven Reinert 2006 das Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre der FHB in der Präsenzstelle in Pritzwalk an. Bereits während des Studiums konnte er sich so intensiv mit den Rahmen-

Das Unternehmen RB Reinert Bauelemente GmbH hat die Nachfolge erfolgreich bewältigt: Sven Reinert (l.) führt das von seinem Vater Erich Reinert (4.v. r.) gegründete Unternehmen fort. Foto: RB Reinert

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bedingungen und grundlegenden Entscheidungen für den Übernahmeprozess auseinandersetzen. In Form eines Übergabe-Businessplans und eines Übergabe-Handbuches wurden die verschiedenen Aspekte der Unternehmensnachfolge der RB Reinert Bauelemente GmbH betrachtet. Diese im Rahmen der Lehre angefertigten Projektarbeiten bildeten eine wichtige Diskussionsgrundlage für den realen Übernahme-Prozess. Und so konnte im Juli 2010 nicht nur das 20-jährige Bestehen der RB Reinert Bauelemente GmbH gebührend gefeiert werden, sondern ebenso der erfolgreiche Generationswechsel im Hause Reinert. Nachdem die Unternehmensnachfolge nun aussichtsreich von Sven Reinert angetreten wurde, gilt es für ihn, auch sein Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre noch erfolgreich zu Ende zu führen, mit der Abgabe der Diplomarbeit. „Es hat sich gezeigt, dass es gerade in der Unternehmensnachfolge wichtig ist, von langer Hand zu planen, um erfolgreich in die nächste Generation zu starten“, so Sven Reinert abschließend.

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V E R A N S TA LT U N G

Campusfest – Tag der offenen Tür – Hochschulball

Viele Besucher bei öffentlichen FHB-Veranstaltungen Eindrücke von Tag der offenen Tür, Campusfest, Hochschulball und Public Viewing im Sommersemester 2010

Beim diesjährigen Tag der offenen Tür am 11. Juni 2010 wurde erstmals eine Fahrt mit einer historischen Straßenbahn angeboten.

Abiturienten und andere Studieninteressierte strömten bei schönem Frühlingswetter auf den Campus und in die Labore. Fotos (2): Dana Voigt

Schon am Nachmittag war das Campusfest gut besucht.

Den Auftritt von Bosse sahen rund 1 000 Besucher.

Gut gefüllte Tanzfläche beim Hochschulball am 23. April. Foto: Oliver Karaschewski

Beim Public Viewing der WM-Spiele gab es oft Grund zur Freude.

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Fotos (2): Tobias Dressler

Foto: Dressler


HOCHSCHULE

Sommersemester 2010

Chronik des Geschehens – Sechs Monate FH Brandenburg Überblick über die wichtigsten Veranstaltungen und Ereignisse von März bis August 2010 März 2010 1. Der Gründungsservice für Studierende, Hochschulabsolventen und akademische Mitarbeiter an der Präsenzstelle Prignitz der FHB nimmt seine Arbeit auf. Ansprechpartnerin ist Daniela Werth. Infos: www.fh-brandenburg.de/prignitz.html 17. Die FHB gehört zu den ersten beiden Nutznießern des neuen Förderinstruments „Brandenburger Innovationsgutschein“: Wirtschaftsminister Ralf Christoffers übergibt den Bescheid für einen „kleinen Innovationsgutschein“ an die Chronos-Media GmbH aus Potsdam, die damit ein kleines Kooperationsprojekt mit dem Fachbereich Informatik und Medien der FHB finanziert. (s. S. 16)

Vizepräsidentin für Lehre und Internationales weiterleitet. Weitere Informationen: www.fh-brandenburg.de/1803.html Juni 2010 16. Der vor vier Jahren eingerichtete Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre bringt die erste Absolventin hervor: Jana Kusch kann ihr Studium in der Regelstudienzeit und mit der Gesamtnote „Gut“ erfolgreich abschließen. (s. S. 14 / 15) 16. Prof. Dr. iur. Peter Macke, Präsident des Verfassungsgerichts Brandenburg a. D. und Präsident des Brandenburgischen Oberlandesgerichts a.D., wird feierlich verabschiedet. Prof. Macke war seit 2006

Schülerin und drei Schüler des JohannWolfgang-von-Goethe-Gymnasiums in Pritzwalk erhalten die ersten Credit Points für eine erfolgreiche Prüfung als Abschluss eines Informatik-Fernkurs im Projekt „Virtuelle MINT-Kurse“. (s. S. 34) 15. Die FHB gehört zu den bundesweit acht ausgewählten Hochschulen, die vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft eine Projektförderung in Höhe von 25 000 Euro erhalten. Im Rahmen der Initiative „Ungleich besser! Verschiedenheit als Chance“ wird die FHB in den kommenden zwei Jahren beispielhafte Strategien und Maßnahmen für den produktiven Umgang mit studentischer Vielfalt entwickeln. (s. S. 4)

April 2010 13. In der Informationsveranstaltung „Technologietransfer und Forschungskooperationen zwischen Wirtschaft und Hochschule“ stellt die FHB erstmals einem großen Unternehmerkreis ihr wissenschaftliches Leistungsprofil vor. Die FHB kooperiert dabei mit den Industrie- und Handelskammern des Landes Brandenburg sowie dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI). Organisiert wird die Veranstaltung von der TIBS. 20. Der Grundstein für den Neubau der Studentischen Wohnanlage Zanderstraße (2. Bauabschnitt) wird gelegt. (s. S. 6 / 7) Mai 2010 4. Beim CHE-Ranking erreichen die neu bewerteten technischen Studiengänge Plätze in der Spitzengruppe. IT-Elektronik (in der Fächergruppe Elektrotechnik) liegt bundesweit auf Platz 10, Maschinenbau auf Rang 14. (siehe Editorial) 31. Die FHB tritt dem Nationalen Kodex für das Ausländerstudium an deutschen Hochschulen bei, der Qualitätsstandards formuliert. Ausländische Studierende der FHB können sich bei Fragen zum Nationalen Kodex oder bei Beschwerden an den AStA wenden, der die Beschwerde an die

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Am 22. Juni 2010 wurden wieder die besten Abiturienten der Stadt Brandenburg an der Havel bei einer feierlichen Veranstaltung im Audimax ausgezeichnet. Auf dem Foto von rechts nach links: Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann als Schirmherrin der Veranstaltung, Anton Kirch (Gesamtsieger mit 805 Punkten, Brecht Gymnasium), Julia Schneider (Geografie, Brecht), Adrian Seidel (Biologie, von Saldern Gymnasium), Karsten Harnisch (Informatik, Brecht), Kai Schindelhauer (Mathematik, Saldern), Caroline Rabe (Deutsch, Saldern), Christoph Bornemann (Englisch, Saldern), Friederike Ebert (Geschichte, Saldern), Sandra Kettelhake (Psychologie, Brecht), Kristin Sturm (Pädagogik, Oberstufenzentrum „Flakowski“), Norman Schmidt (Elektrotechnik, Flakowski), Kathleen Günther (Wirtschaftswissenschaften, Flakowski), Christian Martin (Politische Bildung, Saldern). Nicht im Bild: Rufina Foto: Parsch Gafeeva (Kunst, Saldern).

Honorarprofessor am Fachbereich Wirtschaft der FHB. Den Rahmen bildet Prof. Mackes Vortrag über das „Heilbehandlungsfolgenrecht in der ehemaligen DDR“. Juli 2010 1. Die FHB vergibt erstmals vor dem Studium erworbene Leitungsnachweise auf der Grundlage des Juniorstudiums: Eine

August 27. Beim Diploma Event des Fachbereichs Informatik und Medien erhalten die ersten sechs Absolventen des Studiengangs Medizininformatik ihre BachelorUrkunden. Sie hatten im Frühjahr 2010 ihre Praxisphase absolviert und anschließend ihre Bachelor-Arbeiten angefertigt. (s. S. 35)

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I N T E R N AT I O N A L

International Media Camp 2010

Das erste „International Media Camp“ Kooperationsprojekt der Fachhochschule Brandenburg und der University of the West of Scotland Von Robert Cyrul, Josephine Meister, Marianne Schwarz und Sophie Neuberger

Wir leben in einer Welt, die stärker denn je international vernetzt ist. Die Globalisierung umfasst heute fast alle Lebensbereiche. Wissenschaftlicher Fortschritt und technologische Innovationen haben dazu entscheidend beigetragen. Weltoffenheit, Internationalität und Mobilität sind Voraussetzung und Markenzeichen wissenschaftlicher Exzellenz. Daher werden Sprachkenntnisse, die im Studium durch ein Auslandssemester vertieft wurden, von der Industrie sehr geschätzt. Leider zeigen Statistiken auch, dass die Auslandsmobilität der deutschen Studierenden von ihrer sozialen Herkunft abhängt. Da bleibt es so manchem Studierenden verwehrt, in die Hörsäle anderer Länder zu schnuppern. Glasgow

Genau in diesem Punkt setzte die Fachhochschule Brandenburg gemeinsam mit der „University of the West of Scotland“ ein deutliches Zeichen. 18 ausgewählten Studierenden wurde es ermöglicht, den Kurs „International Media Camp“ zu belegen, der in zwei Ländern, an zwei verschiedenen Hochschulen stattfand. Nach einem Auswahlverfahren ging es im März dieses Jahres für die neun deutschen Studieren-

den in die erste Planungsphase: Hier wurde besprochen, welche Medienprojekte die Studenten gerne anstreben würden. Dabei gab es erste Ideen für mehrere Kurzfilmprojekte und einen interaktiven Internetauftritt. Im Vorfeld übernahmen Prof. Alexander Urban und die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Fachbereichs Informatik und Medien, Stephanie Neumann und Susanne Draheim, die inhaltliche Konzeption und Organisation. Ihnen ist es zu verdanken, dass durch verschiedene Fördergelder (u. a. Förderung aus den Mitteln des Fonds „Qualität der Lehre“ 2009) den Studierenden der FHB die Flüge sowie der Aufenthalt in Glasgow finanziert werden konnte. Am 1. März 2010 brachte uns ein Flieger von Berlin nach Glasgow. Das Centre for Contemporary Arts (CCA) stand für uns offen und sollte Dreh- und Angelpunkt der nächsten Tage sein. Wie auch beim ersten Live-Kontakt, bei dem sich die Gruppen und schlussendlich auch die Themen der einzelnen Projekte herausstellten, war das CCA der Ort für Screenings aller Art. Selbstorganisation ist auch immer eine Möglichkeit, sich in seinem Handeln frei zu

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Foto: Stephanie Neumann

bewegen. Somit wurde uns auch ermöglicht, die Woche für unser Projekt größtenteils selbst zu strukturieren. Da merkt auch der Student, wie wichtig es sein kann, das Bett um sieben Uhr in der früh zu verlassen. Denn die Stadt ist groß und einige kleine Attraktionen wollte man ja auch nicht verpassen. Neben der Arbeit gab es genügend Zeit zum Kulturaustausch. Die Professoren der Dele-

Projekt »Pub Culture«

Projekt »Industry«

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Foto: Marianne Schwarz

Foto: Sandra Wenzelewski


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International Media Camp 2010

gationen koordinierten innerhalb der Woche immer wieder Treffen, in denen es möglich war, alle Projektteilnehmer zu Gesicht zu bekommen. Sei es bei einem gemeinsamen Essen, einem traditionellen schottischen Tanzabend mit original Dudelsackmusik, oder auch der Besuch eines Comedy Clubs. Für so ziemlich jeden Geschmack war etwas dabei. Alles fühlte sich sehr harmonisch und gastfreundschaftlich an. Thema eines der Gruppenprojekte war das Pub- und Barleben in Glasgow und Berlin. Durch den Besuch eben dieser lernten wir hier die ersten kulturellen Differenzen kennen. Live-Gitarrenmusik wird in Schottland groß geschrieben. Nahezu jeder Pub und sei er auch noch so klein , hat seine eigene Bühne und an einigen Abenden in der Woche lockt schon vor der Tür das »OpenMic«-Angebot. Gastronomie und live gespielte Akustikgitarren gehen hier Hand in Hand. Das Ziel dieser Gruppe war es im weiteren auch, Unterschiede im Bereich des sozialen Verhaltens von Konzertbesuchern in Glasgow und Berlin zu entdecken. Wer jetzt glaubt, dass es wohl kaum Unterschiede geben kann, der kann sich gerne vom Gegenteil überzeugen lassen bei einem Besuch der Internetseite www.internationalmediacamp.eu , auf der alle Gruppenprojekte einzusehen sind.

Projekt »Stereotypes«

Projekt »Music«

Foto: Stephanie Neumann

Foto: Marianne Schwarz

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Glasgow Ayr Train

Ein weiteres Projekt behandelte die Thematik der Vorurteile und Kenntnisse über das jeweils andere Land. Interviews auf der Sauchiehall Street in Glasgow und dem Alexanderplatz in Berlin brachten die interessantesten Ansichten ans Licht. Mit Ende des Aufenthaltes in Glasgow setzte die erste Postproduction-Phase ein. Man muss sich vor Augen führen, dass die Studierenden des Kurses innerhalb von zwei bis drei Tagen Film-, Audio- oder auch Bildmaterial sammelten, um in weiteren zwei Tagen eine erste Nachbearbeitung des Rohmaterials zu ermöglichen. Denn Ziel war es, dass die Arbeiten nach der einen Woche in Schottland zur Hälfte fertig sind und eine erste Zwischenpräsentation der Gruppenprojekte in unserer Partnerschule, hier speziell dem Ayr Campus der UWS, durchgeführt werden konnte. Zur Hälfte, da die Zeit kommen sollte, in denen unsere schottischen Freunde uns besuchten und die Gruppenarbeiten in die zweite Runde gingen. Ihren Abschluss fand die zweite Projektwoche nach der finalen Präsentation im Rittersaal der FHB, beim gemütlichen Abschlussgrillen auf unserem Campus. Grundlegend behandelte jede Gruppe ihr spezielles Thema mit Hinsicht auf Pa-

Foto: Stephanie Neumann

rallelen und Differenzen zwischen Mentalität, Kultur und nicht zuletzt auch der Geschichte beider Länder. Durch Reflektierung eben dieser Schwerpunkte war es für alle Beteiligten möglich, viel über das jeweils andere Land zu erfahren. Was so manchen Studenten schlussendlich davon überzeugte, sich für ein oder sogar zwei Auslandssemester zu begeistern. Alle Studenten dieses Pilotprojektes haben die Vorteile eines internationalen Exkurses erkannt und wünschen, dass solche Ansätze Bestand haben werden und noch tiefer in deutsche Hochschulstrukturen einkehren.

International Media Camp Team 2010

___________________________ International Media Camp Website: www.internationalmediacamp.eu

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TRANSFER

Info-Veranstaltungen an FHB und in Rathenow

Über 120 Interessenten für Forschungskooperationen Veranstaltungen an der FHB und in Rathenow zu Technologietransfer zwischen Hochschule und Wirtschaft „Die Fachhochschule Brandenburg stellt sich vor“. Unter diesem Titel hatten FHB und IHK Cottbus gemeinsam zu einer großen Transferveranstaltung am 13. April 2010 in das Audimax der FHB geladen. Den Anstoß dazu gab Dr. Peter Wetzel, Lehrbeauftragter des Fachbereichs Wirtschaft, der mit seinen Kontakten zur IHK Cottbus diese Transferveranstaltung ermöglichte. Mit zahlreichen Einladungen über die Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg wurde ein großer Interessentenkreis angesprochen und das am 13. April gut gefüllte Audimax war der Lohn für die umfangreichen Vorbereitungen seitens der Technologie- und Innovationsberatungsstelle (TIBS) und zahlreicher weiterer Akteure: über 120 Besucher, in überwiegender Mehrheit Vertreter von Unternehmen, interessierten sich für die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der Hochschule. Die Transferveranstaltung startete am Vormittag mit einem ersten Block im Audimax, moderiert von Dr. Hans Georg Helmstädter, der dabei auch die Hochschule allgemein vorstellte. Anschließend berichtete der Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer, Prof. Dr. Arno Fischer, über die Schwerpunkte in Forschung und Entwicklung und stellte die TIBS als erste Anlaufstelle für interessierte Unternehmen vor. Für Innovationen durch Forschung- und Entwicklung gibt es vielfältige Möglichkeiten der Förderung, angefangen von der Wirtschaftsförderung des Landes durch die Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB), über Bundesförderungen bis hin zu Förderprogrammen der EU. Einen Überblick über solche Fördermöglichkeiten prä-

sentierte der Leiter der TIBS mit Schwerpunkten auf den neuen Brandenburger Innovationsgutscheinen (siehe Seite 16) und dem ZIM-Programm der Bundesregierung. Abschließend beleuchtete der Career Service der Hochschule die Möglichkeiten, die die FHB Unternehmen bei der Gewinnung von qualifizierten Fachkräften bietet und zum Abschluss dieses Blocks stellte sich die Branchentransferstelle IKT und Medien (BIKuM) vor.

Dr. Klaus-Peter Tiemann (l.), Geschäftsführer der RFT kabel Brandenburg GmbH, kam zur Informationsveranstaltung, die Norbert Lutz (r.) und sein TIBS-Team organisiert hatten. Fotos (2): Dana Voigt

Nach der Mittagspause wurde die Veranstaltung dann in drei Workshops in den Fachbereichen fortgesetzt. Hier waren neben den Dekanen auch zahlreiche Wissenschaftler aus verschiedenen Arbeitsgebieten vertreten, so dass konkrete Fragestellungen seitens der Firmen gleich von Spezialisten beantwortet werden konnten. Auch die bei Bedarf angebotenen Laborbesichtigungen wurden gut genutzt und boten vielfach einen Einstieg in fachliche Diskussionen.

Cottbus als Mitveranstalter war von Ablauf und Nutzen der Transferveranstaltung so überzeugt, dass es inzwischen schon Fortsetzungen mit anderen Hochschulen im Land gab. Auch die FHB darf mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein: in einer Auswerterunde beim Präsidenten konnten über 30 konkrete Anfragen gezählt und zur Abarbeitung an die Bereiche der Hochschule gegeben werden. Davon liegen in der TIBS inzwischen auch schon die ersten Projektverträge vor.

Am Ende konnten die Veranstalter ein positives Resümee ziehen. Von den Teilnehmern der Transferveranstaltung kamen fast durchweg positive Rückmeldungen, insbesondere die Möglichkeit der konkreten Gespräche mit Wissenschaftler wurde sehr begrüßt. Die IHK

Auch im Umland wurde diese Transferveranstaltung wohlwollend registriert und aus dem Westhavelland der Wunsch nach einer Wiederholung vor Ort an die FHB herangetragen. So organisierte die TIBS zusammen mit den Wirtschaftsförderungen der Nachbarstädte Premnitz und Rathenow am 24. Juni im Technologie und Gründerzentrums Rathenow eine weitere Ausgabe dieses Veranstaltungsformates, zwar in einem kleineren Rahmen, aber durchaus nicht mit weniger Aufmerksamkeit wurde diese Transferveranstaltung durch die beiden Bürgermeister Ronald Seeger (Rathenow) und Roy Wallenta (Premnitz) vor über 35 Teilnehmern eröffnet. Norbert Lutz (TIBS)

___________________________ Technologie und Innovationsberatungsstelle (TIBS) Raum 30/WWZ, Telefon (03381) 355-122 E-Mail tibs@fh-brandenburg.de

Die Vorstellung der FHB hinsichtlich Forschungskooperationen stieß bei Unternehmern auf großes Interesse.

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Internet www.fh-brandenburg.de/95.html

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FORSCHUNG / TRANSFER

Software zum Schutz mobiler Daten

„phoneObserver – Geofencing“ bei der CeBIT Projekt von FB Wirtschaft und WebXells Auch in diesem Jahr war die FHB bei der weltgrößten Computermesse, der CeBIT in Hannover, auf dem Gemeinschaftsstand der Länder Berlin und Brandenburg vertreten. Das Exponat „phoneObserver – Geofencing“ dient der Kontrolle und dem Schutz von mobilen Daten. Wie können Unternehmen den Einsatz von mobilen Datengeräten (wie Smartphones) kontrollieren und die darauf befindlichen Daten vor unbefugtem Zugriff oder Diebstahl schützen? Mit Hilfe von Geofencing – dem Aufziehen von koordinatenbasierten Grenzen – kann ein Administrator bestimmen, was mit Daten auf mobilen Endgeräten in definierten Gebieten geschehen soll. Beim Verlust eines Gerätes kann jederzeit die aktuelle Position bestimmt und das Gerät für weiteren, ggf. ungewollten oder unerlaubten Gebrauch gesperrt werden. Eine einfache Sicherung der Inhalte über ein Webinterface und das Löschen von Content ist ebenso möglich, wie die Benachrichtigung über den Wechsel der SIM-Karte – die vollständige Kontrolle obliegt dem Ad-

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ministrator über ein intuitives Webinterface. Die erfolgreiche Umsetzung des Projektes „phoneObserver“ zeigt einmal mehr, welche Chancen in der Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft stecken. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen der webXells GmbH in Potsdam und der FHB auf Vermittlung der Branchentransferstelle IKT und Medien (BIKuM). Administrativ wurde das

Projekt begleitet durch die Technologie- und Innovationsberatungsstelle der FHB (TIBS), die auch für die Organisation und Mitbetreuung des Messestandes verantwortlich war. Carmen Reber (FB Wirtschaft)

___________________________ WebXells GmbH: http://www.webxells.com/

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HOCHSCHULE

Neues vom BürgerServiceNetz-Verein

InfoDisplays, ServiceKiosk und internationale Praktikanten Informationen und Neuigkeiten aus dem BürgerServiceNetz-Verein an der Fachhochschule Brandenburg Von Prof. Dr. Dietmar Wikarski und Dipl.-Ing. Michael Naumann

Bei der öffentlichen Jahresversammlung des BürgerServiceNetz-Vereins am 6. Juli 2010 im Senatssaal der FHB wurde Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse des Jahres gehalten und die anstehenden Aufgaben ins Visier genommen. Der Fokus des Projekts, das an der FHB seit dem Jahre 2004 läuft, lag in den vergangenen Jahren auf der Entwicklung in Inbetriebnahme so genannter BürgerKioske in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und SachsenAnhalt. Inzwischen sind insgesamt über 25 derartiger elektronischer Kioske im Dauerbetrieb. Als Ergänzung, Pendant und z. T. auch als Alternative zu elektronischen Kiosken haben sich inzwischen elektronische Displays entwickelt – in der Fachwelt auch als „Digital Signage“ („Digitale Beschilderung“) bezeichnet1. Viele der BürgerKiosk-Standorte wurden in den letzten beiden Jahren zusätzlich zu den Kiosken auch mit solchen „InfoDisplays“ ausgestattet.

Das InfoDisplay im Fachbereich Wirtschaft.

InfoDisplays in der Fachhochschule Brandenburg und weiteren öffentlichen Bereichen Ob in der Bahn, am Flughafen, im Fitnessstudio oder im Einkaufszentrum – Bildschirme werden zunehmend häufiger an öffentlichen Orten als Informations- und Werbemedium genutzt. Im Rahmen der Weiterentwicklung von Anwendungen setzt auch das BürgerServiceNetz solche Bildschirme als „InfoDisplays“ ein. Hier werden standardmäßig Displays mit einer Diagonale von 42 Zoll eingesetzt, die mittels Decken- oder Wandhalterung weit sichtbar platziert werden. Die Ansteuerung und Übertragung der Inhalte erfolgt über den durch das BSN-Projekt entwickelten InfoDisplay ContentPlayer, wobei die Inhalte (neudeutsch als Content bezeichnet) in Form von Bildern, Weblinks sowie 1 Der Begriff Digital Signage beschreibt die Verwaltung und Präsentation digitaler Medieninhalte über öffentlich installierte Großbildschirme.

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RSS-Feeds daherkommen. Bei den InfoDisplays des BSN sind dies typischerweise aktuelle Informationen eines Standortpartners, Nachrichten und z. B. Wetterinformationen. Auch die Einbindung einer Laufschrift

ist möglich, um auf besonders aktuelle und wichtige Sachverhalte hinzuweisen. Die Präsentation der Inhalte erfolgt generell in einer Diaschau (Schleife) mit einer Standardanzeigezeit von jeweils zehn Sekunden, wobei diese Zeiten auch individuell angepasst und auswählte Bilder mehrmals in einer Schleife angezeigt werden können. Die Standortpartner erhalten Zugang zu einem neu entwickelten, webbasierenden InfoDisplay ContentManager, womit sie Reihenfolgen, Zeitdauern und weitere Darstellungseigenschaften individuell festlegen können. Seit dem Tag der offenen Tür 2009 informiert auch der Fachbereich Wirtschaft an zwei InfoDisplays im WWZ aktuell über geplante und veränderte Veranstaltungen, den Speiseplan der Mensa, Nachrichten und das Wetter (infocus berichtete). Interesse für den Einsatz weiterer InfoDisplays bestehen inzwischen auch im Fachbereich Technik und in

der Hochschulbibliothek. Auch außerhalb der FHB sind bereits BSN-InfoDisplays erfolgreich im Einsatz. So wurden im Bürgerhaus Brandenburg-Hohenstücken zusätzlich zu einem dort aufgestellten BürgerKiosk zwei InfoDisplays in Betrieb genommen. Die inhaltliche Gestaltung sowie die Schulung von Jugendlichen erfolgen im Rahmen des EU-Projektes „Stärken vor Ort“ durch Mitglieder der BürgerServiceNetz-Verein e. V. und Studenten des Fachbereichs Wirtschaft. Weitere InfoDisplays befinden sich im Rathenower CityCenter und im Kloster Zarrentin (Landkreis Ludwigslust). Dort und dann auch weitergehend am dortigen BürgerKiosk können sich insbesondere die Touristen über aktuelle Veranstaltungen informieren. Der ServiceKiosk im Fachbereich Wirtschaft Im Unterschied zu den meisten anderen Standorten folgte an der FHB der elektronische Kiosk (hier als ServiceKiosk bezeichnet) den InfoDisplays. Nach einem Jahr durchgehendem Betrieb des ServiceKiosks lässt sich auch hier eine erfreuliche NutFoto: BSN zungshäufigkeit konstatieren: Selbst wenn der (kostenlose) Drucker hier erstaunlich wenig genutzt wird, so erfüllt der ServiceKiosk offensichtlich ein wesentliches Bedürfnis von Studierenden und Besuchern nach schneller und zielgerichteter Information. Neben dem Aufruf der FHB- und FBWWebseiten ist das vor allem der Abruf von EMails, von Stundenplänen, Fahr- und Speiseplänen, aber auch von Lehrmaterialien. Erfreulicher Weise sind Installation und Betrieb von InfoDisplay und ServiceKiosk nicht als Initiative des BSN-Vereins entstanden, sondern auf ausdrücklichen Wunsch und unter Mitarbeit der Abteilung „Technischer Labordienst, Service und Organisation“, insbesondere durch dessen Leiter Dietmar Hausmann und Renate Wietusch. Auch die Aktualisierung der Inhalte der InfoDisplays erfordert einen regelmäßigen Aufwand, der über die Pflege der Webseiten weit hinaus geht. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

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I N T E R N AT I O N A L

Internationale Praktikanten beim BSN-Verein

Weitere Aktivitäten und Pläne des BSN-Vereins Neben den regelmäßigen Messe-Teilnahmen (in diesem Jahr am AAL-Kongress im Januar und auf der IT-Profits im Juni) gibt es weitere Pläne und Trends, über die hier noch kurz berichtet werden soll: Dies sind zum einen die Ausstattung der Kioske mit einer BluetoothSchnittstelle, so dass z. B. Besucher von Messen oder touristischen Attraktionen auf

Wunsch weitere Informationen auf ihr Handy gesendet bekommen (so schon auf der ITProfits im Juni 2010 demonstriert) und die Erschließung des neuen und erfolgversprechenden Anwendungsbereichs „Gesundheitsbetreuung“, für den die ServiceKioske zu „GesundheitsKiosken“ weiter entwickelt werden sollen, wie auch Versuche, das BSN-Prinzip in anderen Teilen der Welt (z. B. Kamerun und Indonesien) mit Hilfe von ausländischen

Studierenden zu etablieren. Genaueres dazu findet sich im unten stehenden Artikel. ___________________________ BürgerServiceNetz e.V. Prof. Dr. Dietmar Wikarski: Telefon (03381) 355-277 E-Mail wikarski@fh-brandenburg.de Dipl.-Ing. Michael Naumann: Telefon (03381) 355-558 E-Mail naumann@fh-brandenburg.de Internet: www.buergerservicenetz.de/

„Ohne Konfikt in einem internationalen Team gearbeitet“ Praktikanten beim BürgerServiceNetz-Verein kommen aus Kamerun, Indonesien, Lettland und Deutschland Im Rahmen ihres Bachelorstudiums in den Fachrichtungen Wirtschaftsinformatik und Finanzwesen absolvierten sieben Studenten ihr dreimonatiges Praktikum im Frühsommer 2010 beim BSN e.V. Das Team der Praktikanten war international besetzt. So arbeiteten Kameruner, Indonesier, Deutsche und ein Lette gemeinsam an interessanten Aufgaben, die weit über das teilweise übliche Kaffeekochen und Kopieren hinausgingen. „Meine Hauptaufgabe beim BürgerServiceNetz-Verein war die Übersetzung der Webseiten ,www.bsn-kiosk.de‘ und ,www.bsn-projekt.de‘ vom Deutschen ins Englische“, berichtet Armand Alps von der Banku Augstskola Riga (Lettland). Mit noch größerer Begeisterung widmete er sich aber verschiedenen Design-Aufgaben, wie Entwürfe neuer BürgerKioske mit dem 3D-Programm Google SketchUp oder das Design für das InfoDisplay des Zarrentiner Klosters. Josiane Ngo Tonye aus Kamerun, die an der FHB studiert, konnte beim BSN-Praktikum ihren deutschen Wortschatz verbessern und u.a. ihre Kenntnisse über Cascading Style Sheets (CSS) und Hypertext Makeup Language (HTML) vertiefen. „Außerdem hat es Spaß gemacht, ohne Konflikt in einem internationalen Team zu arbeiten.“ Ihre Hauptaufgabe waren Übersetzungen ins Französische. FHB-Student Chris Hannemann hat sich während seines Praktikums beim BSN zahlreichen Aufgaben gewidmet und mit einer Reihe von Programmen und Programmiersprachen gearbeitet. So war es z. B. für die Arbeit im Aufgabenbereich „BSN-InfoDisplay“ notwendig, mit PHP, jQuery, JavaScript, HTML und CSS zu arbeiten. „Eine weitere spannende Aufgabe war es, einen Computer mit einer Wii-Fernbedienung zu steuern. Dazu musste

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ich zuerst einmal grundlegende Informationen sammeln, wie dies funktionieren soll, sowie ein eigenes Skript schreiben für GlovePie, einem Programm, mit dem man Steuerungsbefehle von anderen Geräten umprogrammieren kann.“ Philipp Emmermacher, ebenfalls FHB-Student, bewertet sein Praktikum als „absolut positiv, vor allem an den abwechslungsreichen Aufgaben habe ich Gefallen gefunden.“ Durch seine Aufgaben habe er die Chance bekommen, sich neue Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen und diese am konkreten Fall anzuwenden. Das positive Arbeitsklima und die regelmäßigen Besprechungen seien seiner Arbeit beim BürgerServiceNetz-Verein zugute gekommen. Und er freut sich, dass er seine Bachelor-Arbeit dazu nutzen kann, seine Aufgaben zum Abschluss zu bringen. Dazu gehören sowohl eine Bluetooth-Anwendung als auch die Weiterentwicklung der statistischen Auswertungssoftware für die BürgerKioske. Ausführlichere Praktikumsberichte sind unter „www.buergerservicenetz.de“ zu finden.

Die BSN-Praktikanten: Chris Hannemann und Philipp Emmermacher (u. l.) sowie (v. o.) Josiane Ngo Tonye und Collins Fessi (Kamerun), Armands Alps (Lettland), Nurry Raraswati und Muhammad Reiza (Indonesien). Fotos (4): BSN

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STUDIERENDE

Studierendenwettbewerbe fürs Marketing

Schlaue Köpfe und 90-Sekunden-Filme werben Studierende Wissenschaftsministerium und FHB-Marketing prämierten im Studentenkeller die Wettbewerbsgewinner Das Jahr 2010 steht im Bereich Studierendenmarketing an der FHB erneut unter dem Stern des Wettbewerbs. Konnte man in 2009 eben noch den Slogan der FHB erschaffen („Hier studier’ ich!“), riefen in 2010 die Wettbewerbe „Schlaue Köpfe“ und „Dein Studium in 90 Sekunden“ zur Teilnahme auf. Die Besonderheit: Erstmalig in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK). Das MWFK sieht es als Aufgabe des Hochschulmarketings an, in den kommenden Jahren verstärkt Anstrengungen zu unternehmen, die besten Köpfe nach Brandenburg zu holen und in Brandenburg zu halten, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu sichern. Seit längerem sind Schlagworte wie Fachkräftemangel oder demografische Entwicklung keine Seltenheit mehr im Sprachgebrauch brandenburgischer Hochschulen. Nicht zuletzt ist auch die Kampagne „Studieren in Fernost“ Ergebnis dieser Entwicklungen. Zudem hatte das MWFK bereits vor drei Jahren mit der eigenen Kampagne „Lieber studieren – in Brandenburg“ gestartet. Mit Plakaten und Bierdeckeln wurde bundesweit für ein Studium in Brandenburg geworben. Da fast alle Hochschulen – darunter die FHB – Neugründungen nach der Wende sind,

Wettbewerbssieger Folgende Gewinner wurden bei der Prämierung am 12. Juli 2010 im Studentenkeller IQ mit Preisgeldern zwischen 750 und 250 Euro ausgezeichnet: „Schlaue Köpfe“: Michael Kerschke (25, FHB), Maria Haferkorn (23, Europa-Universität Viadrina in Frankfurt / Oder), Anja Hosch (22) und Helmar Scholz (21, beide Universität Potsdam) „Dein Studium in 90 Sekunden“: Stephanie Warsow („Laufstegtraining für’s Leben“), Nico Gühlstorf und Oliver Karaschewski („Traumstudium“), Ole Fischer („Die Studentensafari“). Die Filme sind auf www.youtube.com zu finden: „fh brandenburg 90sec“ in die Suche eingeben.

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Hatten gut lachen bei der Preisverleihung im Studentenkeller IQ: Stephanie Warsow (2. v. l.), Ole Fischer, Oliver Karaschewski und Nico Gühlstorf mit der Moderatorin der Veranstaltung (l.). Fotos (2): Parsch

muss lange Tradition an teilweise jahrhundertealten Hochschulstandorten mit handfesten Vorteilen ausgeglichen werden. Moderne Ausstattung, junge engagierte Professoren, überwiegend gute Betreuungsverhältnisse, innovative Studienangebote und bedingungen sowie Zwei der vier „schlauen Köpfe“ (l.) bei der Auszeichnung durch Vertreter des MWFK. gute Umfeldbedingungen, was zum Beispiel Wohn- und MenWie das Land setzt auch die FHB zunehmend saangebote anbelangt, sind nur einige der auf authentische Werbung. Es gibt kaum jeVorzüge. Eine Vermarktungsaufgabe, derer manden, der besser die Vorteile des Studisich die FHB seit Dezember 2007 mit der ums darstellen kann, als so genannte TestiMarketing-Referentin Katharina Leipnitz anmonials, „Models“ und Filmemacher aus den genommen hat. eigenen Reihen. Zudem sollen die Studieninteressierten dort abgeholt werden, wo sie sich am häufigsten aufhalten – im Internet. Nun sollen sich die Brandenburger HochNeben Schulen und Bildungsmessen sind schulen gemeinsam auf Bildungsmessen auch die sozialen Netzwerke wie Facebook, präsentieren und zudem eine WanderausYoutube oder die VZ schon bald wesentlicher stellung in Gymnasien schmücken. BesonBestandteil der Marketingstrategie der FHB. ders im Hinblick darauf suchte das MWFK landesweit die Hochschulgesichter. Parallel Katharina Leipnitz dazu fand ein Video-Wettbewerb als Pilot___________________________ Projekt an der FHB statt. In 90 Sekunden sollten die Teilnehmer aus eigener Sicht ihr StuStudierenden-Marketing der FHB: Katharina Leipnitz dium darstellen. Tel. (03381) 355-293, E-Mail leipnitz@fh-brandenburg.de

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HOCHSCHULE

Ausstellung „Frauen in Führungspositionen“

Perspektiven für Schülerinnen Wanderausstellung „Frauen in Führungspositionen“ ab Januar 2011 Überdurchschnittlich viele Abiturientinnen entscheiden sich im Land Brandenburg gegen ein Studium. Dabei sind die Möglichkeiten, als Frau Karriere zu machen, in Ostdeutschland besser als in den alten Bundesländern. Dass sich studieren lohnt und Frauen vielfältige Entwicklungsperspektiven bietet, ist Thema der Wanderausstellung „Frauen in Führungspositionen“, die derzeit an der FHB und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus vorbereitet und ab Januar 2011 an Brandenburger Gymnasien und Gesamtschulen gezeigt wird. In der Ausstellung berichten 13 bekannte und weniger bekannte Frauen über ihren beruflichen Werdegang. Sie kommen aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Kultur, leiten internationale Organisationen, arbeiten an Experimenten im All, entwerfen Flugzeugtriebwerke und haben eine Familie gegründet. Lebendig beschreiben sie, wie es ihnen gelungen ist, mit ihren Träumen, Idealen und Fähigkeiten einen

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erfolgreichen Karriereweg zu gestalten und welche Bedeutung ihr Studium dabei hatte. Fotografiert werden die Frauen von Bettina Flitner. Die Kölner Fotografin hat sich mit verschiedenen Ausstellungen und Publikationen einen Namen gemacht. Sie wirft mit ihren Bildern einen Blick hinter die Kulissen, nähert sich den Frauen und ihren Tätigkeiten auf einfühlsame Weise und liefert dabei überraschende Perspektiven. Die Ausstellung wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Sie sensibilisiert insbesondere Schülerinnen der Klassenstufen 9 und 10 für die Karrieremöglichkeiten, die ein Studium ihnen bietet. Kathleen Krause ___________________________ Kathleen Krause, Telefon (03381) 355-379

Psychologische Beratung an der FHB Das moderne Hochschulstudium bringt oftmals belastende Situationen mit sich, denen nicht alle Studierende gewachsen sind. Kommen eventuell noch private Probleme hinzu, kann der Studienerfolg in Gefahr geraten. Wer Schwierigkeiten mit dem Lernen hat oder sich nicht motivieren kann, wen Existenzsorgen quälen, wer Schwierigkeiten mit den Eltern oder in der Beziehung hat, der kann sich direkt an der FHB beraten lassen. Auch wer jemanden zum Aussprechen und Zuhören braucht, kann einen Termin vereinbaren oder einfach vorbeikommen. Das Beratungsangebot des Studentenwerks Potsdam kann jeden Freitag von 8 bis 12 Uhr im Raum 002 / WWZ wahrgenommen werden. Ansprechpartnerin ist Diplom-Psychologin Nicole Kiesow, die auch telefonisch erreichbar ist: (03381) 355-118, allerdings nur während der Sprechzeiten.

E-Mail krausek@fh-brandenburg.de

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HOCHSCHULE

Erste Credit Points für Juniorstudierende

Studienleistungen schon vor dem Start des Studiums Vier Schüler des Goethe-Gymnasiums Pritzwalk erhielten die ersten Credit Points als Juniorstudierende Die FHB hat erstmals Credit Points (Leistungsnachweise) auf der Grundlage des Juniorstudiums vergeben: Eine Schülerin und drei Schüler des Johann-Wolfgang-vonGoethe-Gymnasiums in Pritzwalk erhielten am 1. Juli 2010 die ersten Credit Points aus den Händen von Prof. Dr. Friedhelm Mündemann, Dekan des Fachbereichs Informatik und Medien. Nach dem Brandenburgischen Hochschulgesetz können besonders begabte Schülerinnen und Schüler schon vor einem regulären Studium als Juniorstudierende Leistungen erbringen, die in einem späteren Studium der gleichen Fachrichtung anerkannt werden. Christiane Pirow, Christian Krüger, Sebastian Preuß und Marvin Richter bekamen die Credit Points in Form von USB-Sticks überreicht – „… die nächsten Credit Points gibt es dann nur noch auf dem Papier“, ergänzte Prof. Mündemann. Die vier Gymnasiasten hatten an einem Informatik-Fernkurs im Projekt „Virtuelle MINT-Kurse“ (vMK) teilgenommen und die Lerneinheit mit einer schriftlichen Prüfung abgeschlossen, die einer Klausur zum Ende des 1. Informatik-Semesters vergleichbar ist. Dabei wurden sie in Pritzwalk von Fachlehrer Olaf Eisele betreut, während Prof. Mündemann den Fernunterricht mit Hilfe des virtuellen Seminarraums ilinc 10 und der internetbasierten Lernplattform Moodle erteilte. „MINT“ steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik und damit für die Fächer, in denen gut ausgebildete Fachkräfte schon jetzt und in Zukunft voraussichtlich noch stärker gesucht werden. In manchen Regionen Brandenburgs aber können viele Schüler (insbesondere in der Abi-

Prof. Dr. Friedhelm Mündemann (l.) und Fachlehrer Olaf Eisele (r.) übergaben die Credit Points und entsprechende Urkunden an (v. l.) Sebastian Preuß, Marvin Richter, Christian Krüger und Christiane Pirow. Foto: Parsch

turstufe) die von ihnen gewünschten Leistungskurse nicht mehr belegen, weil die Mindestzahl von Anmeldungen für diese Kurse je Schule nicht erreicht wird. Hier soll das Konzept „Virtuelle MINT-Kurse“ die Schulen in die Lage versetzen, unter Zuhilfenahme von Angeboten netzbasierten Lehrens und Lernens als Anreicherung und Ergänzung zum konventionellen Lehren und Lernen, Kurse auch bei geringen Anmeldezahlen in einem Verbund mehrerer Schulen durchzuführen.

Erfolg gewertet. Weitere Schulen aus Wittstock, Kyritz, Perleberg und Nauen haben Interesse an den vMK, da diese künftig ein größeres Fächerangebot ermöglichen und die Attraktivität der Schulen erhöhen können. In den nächsten Monaten soll nun erprobt werden, welche Schüleranzahl bei vMK möglich und sinnvoll ist und wie eine Einbindung in den regulären Unterricht erfolgen kann. ___________________________ Informationen zu den virtuellen MINT-Kursen:

Die erste Testphase ab 26. Januar 2010 wurde trotz technischer Probleme, vor allem wegen der zu geringen Bandbreite bei der Datenübertragung, von allen Beteiligten als

Heiko Farwer, Telefon (03381) 355-291 E-Mail farwer@fh-brandenburg.de Prof. Dr. Friedhelm Mündemann, Telefon (03381) 355-401 E-Mail dekan-i@fh-brandenburg.de

Termine und Veranstaltungen im Wintersemester 2010/11 20.09.2010, 9:30 Uhr, Audimax Immatrikulationsfeier Start Einführungswoche für Studienanfänger 06.10.2010, 14:00 Uhr, Audimax Brandenburger Energieforum 2010 12.10.2010, 20:00 Uhr, Studentenkeller „IQ“ Kabarett Dietrich & Raab: „Wer war Matthias K.? – Ein Fondsmanager auf der Flucht!“

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20.10.2010, 18:00 Uhr, Hörsaal 027/InfZ Hochschulreihe: „Kleiner-schneller-sparsamer“ – Neuere Tendenzen und Entwicklungen bei der Entwicklung digitaler Halbleiterchips Vortrag von Prof. Dr. Gerald Kell 17.11.2010, 18:00 Uhr, Hörsaal 101/IWZ I Hochschulreihe: Reisebericht „Taiwan“ Vortrag von Prof. Dr. Arno Fischer und Prof. Dr. Reiner Malessa

25.11.2010, 18:00 Uhr, Audimax Innovationspreis-Verleihung 08.12.2010, 19:00 Uhr, Audimax Hochschulreihe: Experimentalvorlesung Von Prof. Dr. Michael Vollmer und Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann Nähere Informationen zu den Veranstaltungen und weitere Termine unter http://www.fh-brandenburg.de/3.html

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STUDIUM

Erste Absolventen der Medizininformatik

Erste Absolventen des Studiengangs Medizininformatik Urkundenübergabe beim Diploma-Event – Neue Rekordzahl an Absolventen des FB Informatik und Medien Beim diesjährigen Diploma Event des fachbereichs Informatik und Medien am 27. August 2010 im Audimax hatte Dekan Prof. Dr. Friedhelm Mündemann mehrere prositive Neuigkeiten zu verkünden. Zum einen konnte er die neue Rekordzahl von 111 Absolventinnen und Absolventen in den vergangenen zwölf Monaten vermelden, zum anderen konnte er den ersten Absolventen des Studiengangs Medizininformatik die BachelorUrkunden überreichen. Sie hatten im Frühjahr 2010 ihre Praxisphase absolviert und anschließend ihre Bachelor-Arbeit angefertigt. Vor drei Jahren startete der Studiengang Medizininformatik mit den ersten 20 Studierenden. Dieser Studiengang, der durch eine Kooperation der FHB mit der Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH entstanden ist, bildet Medizininformatiker aus, denen während der sechssemestrigen Ausbildung neben Informatikkenntnissen spezielles Wissen aus dem Bereich der Medizin und des Gesundheitswesens vermittelt wird. Zuletzt befassten sich die Absolventen im Wahlpflichtbereich ihres Studiums mit Themen wie Biosignalverarbeitung, medizinische Bildverarbeitung, medizinische Informationssysteme und Telemedizin. Dieser Wahlpflichtbereich bietet den Studierenden zukunftsweisende Entfaltungsmöglichkeiten. Die Themen der Bachelor-Arbeiten der Absolventen sind anwendungsbezogen und wurden gemeinsam mit Praxispartnern angefertigt. Sie reichen von der medizinischen Bildverarbeitung über die Evaluation von Eyetracking-Daten bis hin zur Softwareentwicklung inklusive Datenbankanwendungen für medizinische Zwecke. So sind u. a. zwei Arbeiten gemeinsam mit der Strahlenklinik in Brandenburg an der Havel und zwei mit der Charité in Berlin entstanden.

Medizininformatik. Wir sind stolz, den ersten Jahrgang erfolgreich durch das Bachelorstudium bis zum Abschluss begleitet zu haben.“ Prof. Mündemann ging auch noch näher auf die Absolventenzahlen des Fachbereichs Informatik und Medien ein: In den zwölf Monaten des Wintersemesters 2009/10 und Sommersemesters 2010 erhielten insgesamt 111 Studierende ihre Abschlussurkunden: noch 29 Diplome, schon 75 Bachelor und sieben Master. Bei den Abschlussveranstaltungen in den vergangenen Jahren, jeweils Ende August, hatten die Zahlen deutlich niedriger gelegen: 2009: 91, 2008: 79, 2007: 63,

2006: 51. Beim Diploma Event selbst konnten 32 Abschlussurkunden überreicht werden, 29 mit dem Titel „Bachelor of Science“ und drei „Master of Science“, 21 Prozent davon waren weibliche Absolventen. In einem Gastvortrag beschrieb Jan Dérer seinen Werdegang vom FHB-Diplomanden im Jahr 2004 über seinen Master-Abschluss hin zum Promotionsstudenten mit den Wegstationen Gründer einer Softwarefirma (heute sieben Mitarbeiter), Fachbereichsleiter an einer privaten Hochschule, Gründer einer game-design-Firma sowie weitere berufliche Stationen.

Vier der sechs ersten Absolventen der Medizininformatik mit Prof. Mündemann (Bild oben) und alle Absolventen, die das Diploma Event besuchten, mit Prof. Mündemann und Prof. Fischer (Bild unten) Fotos (2): Parsch

Von den Absolventen planen vier ein Masterstudium aufzunehmen, wobei drei im Fachbereich Informatik und Medien in dem zum jetzigen Wintersemester neu angebotenen Masterstudium Medizininformatik studieren werden. Die anderen Absolventen haben bereits Stellenangebote. Im Rahmen des Diploma Events sagte Dekan Prof. Dr. Friedhelm Mündemann: „Im Namen des Fachbereichs gratuliere ich den ersten Absolventen in der

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TRANSFER

9. SAP-Forum und neue BIKuM-Mitarbeiterin

Beteiligung vieler renommierter Unternehmen Erfolgreicher Austausch zu Trends um SAP im 9. Berlin-Brandenburger SAP-Forum an der FHB Der Fachbereich Wirtschaft und die Branchentransferstelle BIKuM veranstalteten am 17. Juni 2010 das Berlin-Brandenburger SAP Forum, das bereits zum 9. Mal stattfand. Eröffnet wurde das Forum von Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch und Rainer Zinow (SAP). Das Forum dient dem Aufbau und der Pflege eines Netzwerkes von Anwendern und Experten rund um die Themenkomplexe, die sich beim Einsatz der marktführenden Integrierten Standardsoftware ergeben. Der große Bedarf an Treffen auf diesem Themengebiet zeigt sich unter anderem an der Beteiligung vieler renommierter Firmen aus dem gesamten Bundesgebiet an dem aus den jährlichen Foren entstandenen Netzwerk.

Prof. Dr. Andreas Johannsen (FHB, l.) führte durch die Veranstaltung, Rainer Zinow (SAP AG) sprach die Keynote.

Das diesjährige Thema des Forums lautete „Business Software – Trends in Ausbildung und Praxis“. Die über 60 Teilnehmer diskutierten im Audimax unter anderem über die Trends in Planung und Konsolidierung, die intelligente Steuerung von Mehrwegverpackungen in Disposition und Wareneingang und innovative Trends im Geschäftsprozessmanagement mit SAP. Vertreter von SAP, der ZF Getriebe GmbH, von IBSolution, EMC Deutschland, T-Systems International und der DKB IT Services GmbH präsentierten Einblicke in ihre spezifischen Fragestellungen bzw. Entwicklungen. Aufgrund des starken Interesses an weiterem Austausch wird das SAPForum 2011 zum 10. Mal veranstaltet werden.

Konzentrierte Aufmerksamkeit im Publikum des SAP-Forums, auch bei Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch (vorne links), die die Veranstaltung mit einer Rede eröffnete. Fotos (3): Bohne

Personelle Verstärkung bei BIKuM Die Branchentransferstelle IKT und Medien an der FHB hat seit 1. Juli 2010 eine neue Mitarbeiterin: Anne Rausch unterstützt, zunächst halbtags, vor allem die Bereiche Unternehmensbetreuung und Trendforschung.

Anne Rausch

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Foto: Parsch

Anne Rausch hat Physik an der Friedrich-SchillerUniversität Jena studiert und arbeitete danach beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln und Berlin. Dort beschäftigte sie sich unter anderem mit der Entwicklung optischer Messtechniken und ihrer Anwendung in der Turbomaschinendiagnostik.

BIKuM, seit 2008 an der FH Brandenburg angesiedelt, unterstützt die IT- und Medien-Unternehmen Brandenburgs bei der Identifizierung und Akquisition von Forschungs- und Entwicklungsprojekten. BIKuM hilft zudem bei der Identifizierung passender Förderprojekte des Landes Brandenburg, des Bundes und der EU und der Vermittlung passender Partner in der Wissenschaft. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der Branchentransferstelle ist das Aufspüren aktueller anwendungs- und marktorientierte Themen und damit verbunden die Organisation von Workshops zu aktuellen Themen in der IKT und Medienbranche.

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TRANSFER

Potenzialanalyse und Masterplan zur IKT-Branche

Innovationspotenziale der IT- und Medienunternehmen Branchenstransferstellen BIKuM und GEOKomm befragten die Branche des Landes Brandenburg z

Im September 2009 beauftragten die Branchentransferstellen Geoinformationswirtschaft sowie IKT und Medien (BIKuM) und die ZukunftsAgentur Brandenburg – Projekt Koordination Innovationsstrategie – den Lehrstuhl für Marketing und Innovationsmanagement der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus, eine Innovationspotenzialanalyse der brandenburgischen Geoinformationswirtschaft bzw. der IKT- und Medienwirtschaft durchzuführen. Zentrales Element dieser Analyse sollte sein, z die „innovativen“ Unternehmen zu identifizieren und zu erfassen,

eine Umfrage zur Erhebung der Innovationspotenziale durchzuführen.

Zielgruppe der Befragung waren nicht nur so genannte Hersteller von Geoinformationsund IKT-Produkten, sondern auch innovative Nutzer entsprechender Produkte. Insgesamt wurden so knapp 11 000 Unternehmen identifiziert und in die Befragung einbezogen.

z

deren Innovationspotenziale an Hand zu definierender Faktoren zu identifizieren

Die Ergebnisse der Befragung sind bei den beiden Branchentransferstellen GEOkomm und BIKuM in elektronischer Form erhältlich: Corry Kröner, E-Mail bts@geokomm.de Dennis Bohne, E-Mail bohne@bikum.de

Potenzialanalyse und Maßnahmenkatalog für IKT-Branche Landesregierung Brandenburg erarbeitet Masterplan „Informations- und Kommunikationstechnologie“ Für die weitere Entwicklung der IKT-Branche in Brandenburg erarbeitet die Landesregierung derzeitig einen „Masterplan IKT Brandenburg“. Neben der Analyse der Potenziale und Kernkompetenzen der Brandenburger IKT-Unternehmen sind kurz- und mittelfristige Ziele sowie ein Maßnahme-Katalog zu entwickeln und zu untersetzen. Diese Entwicklung soll durch einen „IT-Dialog 2010“ unterstützt werden, bei dem die Unternehmen ihre Anregungen und Bedürfnisse dialogisch einbringen können. Die Firma Public One ist als Dienstleister vom Brandenburgischen Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten (MWE) beauftragt

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worden, diesen Dialog zu unterstützen und zu moderieren und mit den Unternehmen unter anderem die folgenden Fragen zu erörtern: z z

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Wo liegen die Stärken und Schwächen der Brandenburger IKT-Branche? Welche Ziele verfolgt die IKT-Branche in Brandenburg? Wie können diese Ziele erreicht werden? Welche Maßnahme-Pakete müssen umgesetzt werden? In welchen Bereichen muss die IKT-Branche unterstützt werden? Welche Maßnahmen sind für die Branche notwendig? Wie kann durch Kooperationen und Zusammenarbeit aller Akteure die Branche gestärkt werden?

Die Brandenburger Unternehmen der IKTBranche haben die Möglichkeit, direkt an diesem Dialog mitzuwirken und ihre Ideen aus der unternehmerischen Sicht in die Erstellung des IKT-Masterplan Brandenburg einfließen zu lassen. Die Dialogplattform ist unter „www.masterplan-ikt.de“ zu finden. Der Masterplan wird bis Oktober 2010 fertig gestellt. ___________________________ Branchentransferstelle IKT und Medien (BIKuM ) an der Fachhochschule Brandenburg Ansprechpartner: Dennis Bohne, Anne Rausch Telefon (03381) 355-235, Fax (03381) 355-604 E-Mail info@bikum.de

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STUDIUM

Studium Generale für ausländische Studierende

Bei -10°C im Dom und mit Dr. Motte im Wohnheim Beim Studium Generale wird ausländischen Studierenden ein differenziertes Deutschlandbild vermittelt „Was sollten ausländische Studenten denn in der Stadt Brandenburg mal gesehen haben?“ An diese Frage von Dr. Claudia Appelius, damals im Akademischen Auslandsamt der FHB tätig, kann sich Dr. Hans-Georg Kohnke noch gut erinnern. Denn sie stand 2002 am Beginn einer Einrichtung, die zahlreiche ausländische Studierende der FHB in den vergangenen Jahren schätzen gelernt haben: das Studium Generale.

Der Besuch des Industriemuseums steht regelmäßig auf dem Programm. Fotos (3): Stadtmuseum

Dr. Hans Georg Kohnke (r.) erläutert an einer Gedenkstätte den Widerstand gegen die Nationalsozialisten.

Dr. Motte, Gründer der Love-Parade (2.v. l.) besuchte 2004 die Erasmus-Studierenden im Wohnheim.

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Dr. Kohnke ist Museumsdirektor von Brandenburg an der Havel und hält seit dem Wintersemester 2002/2003 im Rahmen eines Lehrauftrags regelmäßig Seminare über die mehr als 1000-jährige Geschichte der Stadt. Das vornehmliche Ziel ist es, den Austauschstudenten und den anderen nicht-deutschen Studierenden ein differenziertes Bild der Stadt und Deutschlands zu vermitteln. Denn obwohl sie sich für einen Aufenthalt in der Bundesrepublik entschieden haben, prägen häufig noch klischeehafte Vorstellungen deren Deutschlandbild. So sorgt der Umstand, dass in Hollywoodfilmen Deutsche überwiegend als Nazis auftreten, für ein schiefes Bild, und manch ein Osteuropäer habe sich gewundert, wie locker die Deutschen eigentlich seien, berichtet Dr. Kohnke. Die Seminare beginnen stets im Stadtmuseum, weitere obligatorische Orte sind der Dom, das Industriemuseum, die EutanasieGedenkstätte und seit einigen Jahren das Archäologische Landesmuseum. Aber auch kleinere Museen werden besucht, etwa die Sammlung „Olle und dolle Räder“, wo in diesem Jahr der 12-jährige Sohn des Museumsbetreibers die Führung übernahm und sich damit um den Titel „Jüngster Museumsdirektor Deutschlands“ bewarb. Neben Türmen (Friedenswarte, Rathausturm, abenteuerliche Besteigung des Rathenower Torturms) stehen auch Besichtigungen moderner Betriebe wie RapidEye oder Metallbau Windeck auf dem Programm. Besonders aufwühlend sind nach Erfahrungen von Dr. Kohnke die Führungen durch die „Euthanasie“-Gedenkstätte. Viele polnische Studenten hätten Opfer dieser Nazi-Verbrechen in ihren Familien und begehen regelmäßig Gedenktage in ihrer Heimat. Deshalb sei dieser Termin oft mit großen Emotionen verbunden. Jahrelang beschränkte sich das Studium Generale auf die helle Jahreszeit, also das Sommersemester, doch seit drei Jahren wird es auch im Wintersemester angeboten – was im letzten Winter Härteprüfungen zur Folge hat, wie sich Dr. Kohnke erinnert: „Wir hatten draußen -25°C, und im Dom immer noch -10°C.“ Doch der Wissensdurst der Teilnehmer sei größer gewesen als die Unannehmlichkeiten.

Auch mit Prominenz konnte Dr. Kohnke bereits aufwarten: So lud er den Gründer der Love-Parade, Dr. Motte, der damals Kunstinstallationen in Brandenburg an der Havel gestaltete, zum Seminar ein und bereitete seinen Studentinnen und Studenten eine große Freude. Ein seit Jahren fester Bestandteil des Studiums Generale im Sommer ist ein Training und eine Kanufahrt über die vielen Wasserwege der Stadt mit der achtfachen Kanu-Olympiasiegerin Birgit Fischer (siehe auch Seite 10). Anschließend findet im Museumsgarten jeweils ein Barbeque mit internationalen Gerichten der Teilnehmer statt. Dr. Hans-Georg Kohnke plädiert dafür, das Studium Generale fester in der Hochschule zu verankern und es in den ausländischen Partnerhochschulen stärker zu bewerben. Er habe die Erfahrung gemacht, dass immer wieder dieselben ausländischen Hochschulen vertreten seien, weil die Teilnehmer des Studiums Generale ihren Kommilitonen zu Hause den Aufenthalt in Brandenburg an der Havel weiterempfehlen würden. Stefan Parsch ___________________________ Ansprechpartner: Akademisches Auslandsamt, (03381) 355-104, auslandsamt@fh-brandenburg.de

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HOCHSCHULE

Aktivitäten und Erfolge des KomSiB

Qualitätssicherung in der Sicherheitsbranche Aktivitäten und Erfolge des KomSiB im Förderzeitraum Mai 2008 bis Februar 2010 Seit seiner Gründung im Mai 2008 befasst sich das Kompetenzzentrum für Qualifizierung im Bereich der Sicherheit an der FHB (KomSiB) insbesondere mit der nachhaltigen Verbesserung der derzeitigen Aus- und Weiterbildungsangebote im Bereich der Sicherheit und deren expliziter Ausrichtung auf bestehende Qualifizierungserfordernisse (vgl. infocus 03 / 2008). Die Ergebnisse aus der empirischen Studie des KomSiB zu „Qualifizierungsanforderungen im Bereich der Sicherheit“ belegen, dass es derzeitig generell an Fachkräften in der Sicherheitsbranche mangelt. Dieser Fachkräftemangel beruht zu einem erheblichen Teil darauf, dass das Qualifizierungsangebot den Erfordernissen des Marktes nur ungenügend entspricht. Fachbereichsübergreifende oder gar ganzheitliche Betrachtungen der verschiedenen sicherheitsspezifischen Aufgaben sowie die Integration in den betriebswirtschaftlichen Kontext im Unternehmen werden in den Qualifizierungsangeboten nur unzureichend behandelt. Strukturen und Inhalte der Qualifizierungsangebote erschließen sich den Unternehmen nicht hinreichend, so dass Angebot und Nachfrage bzw. die Vergleichbarkeit der Qualifizierungslandschaft im Bereich der Sicherheit in Deutschland nicht gegeben sind.

zwei Aspekte: zum einen auf eine stärkere Durchlässigkeit der Ausbildungsangebote, um die berufliche Weiterqualifizierung zu ermöglichen, zum anderen auf eine inhaltlich technische Qualifizierung im Hinblick auf die Sicherung von Gebäuden mit Technologie nach dem geplanten Zertifizierungsschema von GS-Net. Beteiligte Partner in diesem Projekt sind u. a. Ausbildungsanbieter, Branchenverbände, Industrie- und Handelskammern, Sicherheitsdienstleister und Großunternehmen. Ziel ist es, das Konzept für den Fachwirt Sicherheitstechnik bis Juni 2011 zu entwickeln und mit einem Ausbildungsanbieter regional erstmalig anzubieten. Weitere Aktivitäten des KomSiB Seit 2008 organisiert das KomSiB gemeinsam mit dem Masterstudiengang Security Manage-

An diesem Punkt ansetzend hat das KomSiB das „Security Qualification Portal“ entwickelt, welches einen Auszug bestehender Qualifizierungsangebote und Karrierepfade im Bereich der Sicherheit in Deutschland abbildet und Berufsbilder in der Sicherheitsbranche vorstellt. Weitere Informationen unter www.security-qualification.de .

ment und dem Institut für Safety and Security (ISS) das regelmäßig im Januar stattfindende Security Forum an der FHB. Mit jährlich steigenden Teilnehmerzahlen bietet das Security Forum allen Gästen und Referenten Gelegenheit zum Informationsaustausch und für Diskussionen zu aktuellen Sicherheitsthemen.

Eine weitere Maßnahme ist die Erarbeitung eines Konzepts zur Entwicklung und Gestaltung eines neuen Qualifizierungsangebots in der Sicherheitsbranche, des „Fachwirts Sicherheitstechnik“. Gemeinsam mit seinen Partnern im Sicherheitsnetzwerk der Region Berlin-Brandenburg konzentriert sich das KomSiB in der Konzipierung insbesondere auf

In Kooperation mit der ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (ZAB) und dem Institut für Safety and Security (ISS) initiiert das KomSiB einen Kooperationsverbund „Ausbildung für Sicherheit“ der Berlin-Brandenburger Qualifizierungsanbieter im Bereich der Sicherheit. In einem ersten Workshop im April 2010, in welchem die regionalen Anbieter von Sicherheits-

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qualifizierungen großes Interesse an einem solchen Verbund äußerten, wurde über die Notwendigkeit von Bemühungen zu attraktivitäts- und imagesteigernden Aktivitäten diskutiert. Die Arbeit des KomSiB in diesem Projekt besteht u. a. in der Erarbeitung einer konzeptionellen Herangehensweise für die Bildung eines regionalen Kooperationsverbundes. Am 28. Oktober 2010 veranstalten die Kooperationspartner im Foyer Waschhaus Potsdam einen Karrieretag als messeähnliche Veranstaltung, bei der sich Qualifizierungsanbieter und Sicherheitsdienstleister einerseits vorstellen werden und potenziell an Aus- und Weiterbildungsangeboten Interessierte andererseits über regionale Qualifizierungsangebote und Arbeitgeber informieren können. Mit der Bewerbung der Länder Berlin und Brandenburg 2008/2009 beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) um ein Spitzencluster „Sichere Hauptstadtregion“, in dem das KomSiB „Aus- und Weiterbildung“ als eines von drei Teilclustern koordinierte, hat sich der „SIGNUM Arbeitskreis für Integrierte Ausbildung in der Sicherheit“ gebildet. Die FHB wurde von den Arbeitskreisteilnehmern mit der Aufgabe der Koordinierung und organisatorischen Betreuung des Arbeitskreises betraut. Hierfür ist vorgesehen, ein Netzwerk in der Region Berlin-Brandenburg zu bilden, welches aus regionalen Akteuren und Branchenspezialisten besteht und sich insbesondere mit der Thematik der integrierten Qualifizierung innerhalb der Sicherheitsbranche befasst. Über die Netzwerkarbeit hinaus wird Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft angestrebt. Die Förderung für das KomSiB läuft im Februar 2011 aus. Schon jetzt ist absehbar, dass das KomSiB seine im Rahmen der Projektförderung gesteckten Ziele mit Erfolg und guter Sichtbarkeit erreicht hat. KomSiB ___________________________ Kompetenzzentrum für Qualifizierung im Bereich der Sicherheit: www.kompetenzzentrum-sicherheit.de/

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TRANSFER

Forschungsförderung – Neues Transferinstitut

Forschungsförderung zur Steigerung der Innovationskraft Ein Förderprogramm des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Kostensenkung. Mit Hilfe dieser Fördergelder konnte unterstützend ein Wissenschaftler eingestellt werden und somit erfolgreich an der Realisierung der Zielstellungen gearbeitet werden.

Das Förderprogramm „Forschungsund Innovationsförderung zur Steigerung der Innovationskraft“ richtet sich an alle Brandenburger Hochschulen mit dem Ziel, aus innovativen Forschungsprojekten heraus produktbezogene Anwendungen zu schaffen. Wissenschaftler mit fortgeschrittenen Forschungsprojekten sollen ihre Forschungsergebnisse besser und schneller in den Technologietransfer einbringen können.

Bei dem Programm „Forschungs- und Innovationsförderung zur Steigerung der Innovationskraft“ handelt es sich um eine 100 %-Finanzierung des MWFK. Die Antragstellung ist – im Gegensatz zu anderen Förderprogrammen – nicht mit allzu großem Aufwand verbunden.

Seit 2007 nutzt die FHB erfolgreich diese Fördermöglichkeit. In diesem Masseln aus den Öfen abgezogener Schlacken und Schäume. Das enthalteZeitraum wurden bereits 16 Anträge ne Metall ist deutlich am Glanz der Masseln zu erkennen. Foto: FB Technik Die TIBS steht interessierten Wissenmit einem Volumen von 719 000 Euro schaftlern bei dieser sowie weiterer AntragGmbH und Co KG in Premnitz unter der Leitung gestellt. Davon wurden 10 Zuwendungen in stellungen gerne unterstützend zur Seite. von Dr. Christina Niehus. Das Ziel dieses ProHöhe von 440 000 Euro erteilt. Die drei jektes war die Entwicklung eines Verfahrens gestellten Anträge für das Jahr 2010 in Höhe Bärbel Boritzki-Ritter zur Reduzierung bzw. Vermindung der Schlavon 95 000 Euro sind noch nicht bestätigt, ___________________________ cke- und Oxidbildung beim Aufschmelzen von aber positiv in Aussicht gestellt. Die Projekte Zinkdruckgusslegierungen sowie die verbeslaufen über zwei bis maximal drei Jahre. Technologie- und Innovationsberatungsstelle serte Rückgewinnung des Metalls aus der Raum 30 / WWZ, Telefon (03381) 355-122 Schlacke, Bohnen und Kreislaufmaterialien Ein Beispiel hierfür ist das KooperationsproE-Mail: tibs@fh-brandenburg.de mit dem Ziel der Materialeinsparung und jekt mit der Havelländischen Zinkdruckguss www.fh-brandenburg.de/forschungsfoerderung.html

Forschungsgelder aus Kofinanzierungsfonds Zur Unterstützung der Akquisition von Drittmittelprojekten in Forschungsförderprogrammen bereits in der Antragsphase stellte die Hochschulleitung im Mai und im Rahmen eines wettbewerblichen Verfahrens erstmals zweckgebundene Finanzmittel bereit. Im Ergebnis des Wettbewerbs konnte an elf Professorinnen und Professoren Gelder in Höhe von 67 000 Euro vergeben werden. Diese Mittel unterstützen im Erfolgsfall bei der Antragstellung ein Drittmittelvolumen von über vier Millionen Euro. Auf der Basis der Erfahrungen dieser ersten Ausschreibungsrunde wird ein Verfahren zur Weiterentwicklung des dann jährlich geplanten Wettbewerbs unter Beteiligung des Senats und der Senatskommission für Forschung angestrebt, z. B. durch die Etablierung eines FHB-internen Begutachtungsverfahrens für die Anträge.

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Brandenburger Transferinstitut geplant Neue Einrichtung soll Anfang 2011 ihre Arbeit aufnehmen Das Präsidium hat am 14. April 2010 einen weit reichenden Beschluss gefasst: Zum Anfang des Jahres 2011 soll ein zentrales Transferinstitut an der FHB seine Arbeit aufnehmen. Zur Vorbereitung und Konzeption dieser neuen Einrichtung wurde eine Arbeitsgruppe mit Interessenvertretern der TIBS, des AWW e.V., des BIKuM, des BIEM e.V., der Dekane und der Professorenschaft, sowie des Haushaltsbeauftragten und des Vizepräsidenten für Forschung und Technologietransfer vom Präsidenten eingesetzt. Ziele, Anreize und Arbeitsfelder des neuen Instituts sind: z Akquisition von Drittmittelprojekten (Industrieprojekte, Projekte aus Förderprogrammen) und damit Erhöhung der Drittmitteleinnahmen der Hochschule z Entlastung der Wissenschaftler durch Koordinierungsarbeiten des Transferinstituts z Entlastung der Hochschulverwaltung durch

z z z z z z

Auslagerung großer Teile der Arbeitsleistung bei der Abwicklung und Projektsteuerung von Forschungsprojekten für die Wissenschaftler Flexibilisierung der Verwendung von Drittmitteln Flexible Abwicklung von Lehraufträgen Erbringung von Services für die Hochschule (Veranstaltungen, Marketing, …) ggf. Positionierung als zertifizierter Anbieter von Weiterbildungsmaßnahmen Erbringung von Services im Bereich von Unternehmensgründungen Forschergruppen sollen eigene Abteilungen (Teilinstitute) im Institut bilden und damit ihr Profil schärfen

Damit ist ein wichtiger Schritt getan worden, um auch vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Transfersituation in Brandenburg, gestärkt den zukünftigen Wissens- und Technologietransfer zu gestalten.

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TRANSFER

ESF-Förderung von Wissenschaft und Forschung

Über eine Million Euro aus dem Europäischen Sozialfonds Erfolgreiche Projekte zur Förderung von Wissenschaft und Forschung – Masterstudium „Digitale Medien“ Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist das wichtigste Finanzierungsinstrument der Europäischen Union (EU) zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen in Europa und für mehr Beschäftigung und Wirtschaftswachstum. Er wird für Fördermaßnahmen in den Bereichen Bildung, Beschäftigung und soziale Eingliederung eingesetzt. Seit 2007 hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) eine Richtlinie zur Förderung von Wissenschaft und Forschung aus diesem Fonds aufgelegt, der mit der Förderperiode 2011 - 2013 nun in seine 3. Antragsrunde gegangen ist. Ziel des Programms ist die Förderung von Maßnahmen, die das Humanpotenzial des Landes für Forschung und Innovation stärker nutzen, die Attraktivität der Brandenburger Hochschulen erhöhen und insbesondere die familienfreundliche Hochschule zu einem Markenzeichen Brandenburgs entwickeln. Förderfähig in dem Programm sind Projekte z zur Verbesserung des Übergangs von der Schule zu Hochschule, z zur Verbesserung des Übergangs von der Hochschule in die Berufstätigkeit, z Lebenslanges Lernen – Familiengerechte Hochschule. Auch die FHB hat in dieser 3. Förderperiode wieder Anträge eingereicht. In insgesamt

neun Projekten, die zum Teil verlängert wurden, wurden der FHB bisher Fördermittel mit einer Gesamtsumme von 1,1 Mio. Euro genehmigt. Die Antragstellung sowie das Management der von der LASA GmbH vorgegebenen formulargebundenen Mittelabruf- und Abrechnungssysteme werden in der FHB durch die TIBS koordiniert. Ansprechpartnerin für alle Projektbeteiligten ist Annelore Götze. Eines der Projekte, die in der 1. Förderperiode 2007 - 2010 gefördert wurden und im Mai dieses Jahres ausliefen, war das Projekt „Master Project & Research Program – Digitale Medien und Konvergenz“. Dieses Projekt stand unter Leitung von Prof. Dr. Jörg Berdux bzw. Prof. Alexander Urban und wurde maßgeblich von Susanne Draheim durchgeführt. Im Mittelpunkt der Projektaktivitäten standen kontinuierlich während der gesamten Laufzeit die konzeptionelle Planung und der Aufbau eines konsekutiven Master-Studiengangs „Digitale Medien“ (DMM), der am Fachbereich Informatik und Medien der FHB zum Wintersemester 2010/11 eingerichtet wird. Am 18. Mai 2010 hat der Fachbereichsrat Informatik und Medien die Einführung dieses Studienangebotes inklusive der Studienund Prüfungsordnung sowie einer Zulassungsordnung beschlossen. Während der gesamten Projektlaufzeit von 2008 bis 2010 fanden regelmäßige Treffen und ein Work-

shop mit dem Kooperationspartner, der Berliner Technischen Kunsthochschule (btkFH) statt. Dabei standen sowohl organisatorische als auch konzeptionelle Planungsaktivitäten im Zentrum der gemeinsamen Arbeit. Die inhaltlichen Schwerpunkte des Planungsprozesses waren z die Curriculumsentwicklung, z die Studienorganisation, z der Zuschnitt der Kooperation, z die Aushandlung des Kooperationsvertrages, der am 28. Januar 2010 unterzeichnet wurde und z die institutionelle Einbindung in die jeweiligen Fachbereiche. Von Beginn des ESF-Projektes an wurde bei der Studiengangs- und Curriculumsentwicklung die Grundidee einer konsequenten Projektorientierung verfolgt. Darüber hinaus orientierte sich das Konzept an dem für Masterstudien als fruchtbar beurteilten Ansatz eines frühzeitigen Beginns der Master-Thesis mit begleitenden wissenschaftlich fundierten Lehrveranstaltungen ab dem 1. Semester. Annelore Götze (TIBS)

___________________________ Technologie- und Innovationsberatungsstelle Annelore Götze, Telefon (03381) 355-353 E-Mail: goetzea@fh-brandenburg.de

ASQF-Förderpreis für FHB-Absolvent Heiko Kirsch, Absolvent des Master-Studiengangs Security Management, hat im Juni 2010 den ASQF-Förderpreis erhalten. Stephan Goericke, Geschäftsführer des „Arbeitskreises SoftwareQualität und -Fortbildung e.V.“ (ASQF), überreichte Kirsch den mit 500 Euro dotierten Preis für seine herausragenden Studienleistungen und im Besonderen seine Master-Arbeit.

FHB-Absolvent Heiko Kirsch (links) erhält die Auszeichnung aus den Händen von ASQF-Geschäftsführer Stephan Goericke. Foto: SG Security Management

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Der Ausgezeichnete hat Security Management im Februar 2010 abgeschlossen. Im besonderen Maße wurde in der Begründung seine Master-Thesis mit dem Thema „Ontologiebasierte Zugriffskontrolle in Serviceorientierten Architekturen“ hervorgehoben, die er in Zusammenarbeit mit der EADS Defence & Security verfasst hat. Kirsch ist ferner einer der ersten Zertifikatsinhaber des ISSECO „Certified Professional for Secure Software Engineering“.

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STUDIUM / STUDIERENDE

Einsatz von Touchscreens in der Lehre

Kreative Teamarbeit mittels Touchscreen-Technologie „Design Thinking“ – ein weltumspannendes Forschungs- und Ausbildungsfeld Prof. Dr. Werner Beuschel berichtet über Studien zu neuer Design-Software, einen Workshop und verschiedene Kooperationen in diesem Bereich.

Touchscreens sind derzeit der Renner bei elektronischen Geräten. Vom kleinformatigen Display beim neuen i-Phone bis zu den gestengesteuerten Bildschirmen, die im Fernsehen bei der Berichterstattung zur FußballWeltmeisterschaft zum Einsatz kamen. Immer neue „Apps“, kleine Softwareprogramme zum kostenpflichtigen Herunterladen, verwandeln die Bildschirme bei Berührung in universelle Medienzentren, die vom Notizbuch über Computeranwendungen bis zum

Das volle Potenzial dieser Technologie erschließt sich freilich erst, wenn man nicht nur auf vorgefertigte Menüs zurückgreifen, sondern tatsächlich selbst kreativ werden und Neues entwerfen kann. Denn, so könnte man den gegenwärtigen Touchscreen-Hype nach dem Roman „Mikrosklaven“ von Douglas Coupland kritisch bewerten: „Durch Interaktivität versucht man Leuten, die sonst nichts kreieren, eine Illusion von Autorschaft zu geben“. Das Ziel, gerade in der studentischen Ausbildung sollte aber sein, „Autorschaft“, d. h. kreatives Arbeiten mit der neuen Informationstechnik, zu befördern. Dieses Ziel umzusetzen, ist allerdings auch

matik seit 2008 über mehrere Semester jeweils in neuen Versionen getestet (siehe Foto) und die Ergebnisse an die Entwickler zurück vermittelt. Der besondere Clou an dieser Software ist, dass sie spezifisch für die frühen, planenden und damit kreativen Phasen von Problemlösungen eingesetzt werden kann. Was üblicherweise auf einem normalen Whiteboard oder einem großen Blatt Papier stattfindet, nämlich erste Entwürfe zur Verständigung einer Arbeitsgruppe, kann hier mit so genannten Scraps mit Stift oder Finger erzeugt und elektronisch verfügbar gemacht werden. Die Testaufgaben richteten sich auf für Wirtschaftsinformatiker durchaus übliche Themen: Entscheidungsabläufe entwerfen, Diagramme in Unified Modeling Language (UML) erstellen, Prozesse modellieren. Dass dieser Erfahrungs- und Interessenhintergrund, der Brandenburg mit Kalifornien verband, durch eine weitere Verbindung nach Australien sozusagen als weltweiter Ideenverbund zu den Einsatzmöglichkeiten von Touchboards ergänzt werden sollte, war bei den ersten Systemtests noch nicht zu erahnen. Dies bahnte sich zunächst dadurch an, dass eine Studentin des Master-Studiengangs Technologie- und Innovationsmanagement (TIM) ein Thema mit dem Aspekt Kreativitätsunterstützung im Ausland bearbeiten wollte. Doch soll die Studentin selbst schildern, wie es dazu kam.

Wirtschaftsinformatik-Student Christoph Trapp am interaktiven Whiteboard.

Fernsehen alles abdecken können. Die berührungssensitiven Bildschirme sind aber nicht nur für Konsumgeräte interessant, sie können als Tafeln auch im Unterricht eingesetzt werden, um den Mitmacheffekt beim Lehren und Lernen zu unterstützen. So existieren in mehreren Labors an unserer Hochschule mittlerweile Smartboards™, mit denen z. B. Präsentationen direkt an einem entsprechenden Touchscreen angezeigt und auch farbig annotiert werden können. Die Steuerung des Ablaufs und der Notizen wird direkt per Magnetstift oder Hand an der Tafel vorgenommen, der umständliche Wechsel zur Tastatur entfällt.

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Foto: FB Wirtschaft

auf dem derzeitigen technischen Stand nicht ganz leicht. Denn eigenständiges Design auf den Touchscreens erfordert auch spezielle Software oder zumindest eine Öffnung der Schnittstellen, was aber derzeit von den handelsüblichen Herstellern eher nicht gewährt wird. So traf es sich gut, dass es ein Angebot eines Kollegen von der University of California an Prof. Beuschel gab, die von dortigen Doktoranden entwickelte Freihand-Software zu testen. Im Rahmen dieser informellen Kooperation wurde die Software namens „Calico“ von Studierenden im Studiengang Wirtschaftsinfor-

Carina Leue, zweifache Absolventin der FHB, berichtet im Folgenden über ihre Erfahrungen in Australien bei der Themenfindung und der Erstellung ihrer Masterarbeit zum Themenbereich Kreatives Arbeiten.

„Als bereits fertige Diplom-Wirtschaftsinformatikerin kurz vor Abschluss des Aufbau-Studiums TIM nahm ich für den Winter 2009/10 eine Art Sonderurlaub von meiner derzeitigen Beschäftigung als Referentin im New Business & Innovation Management bei der Lufthansa Systems Infratec GmbH in Frankfurt am Main. Entsprechend meinem beruflichen Hintergrund in der Kombination aus Informationstechnik und Innovation war es mein Ziel, meine Abschlussarbeit in einem Bereich zu schreiben, der beide Bereiche umfasst und darüber hinaus das Sammeln internationaler Erfahrungen ermöglicht.

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STUDIUM / STUDIERENDE

Einsatz von Touchscreens in der Lehre

Auf der Suche nach diesen Faktoren suchte ich mir nach einigen Anläufen und im Rahmen der Anfangsberatung mit meinem Betreuer, Prof. Beuschel, Australien als Ziel aus. Bald stieß ich auf Arbeiten der Wissenschaftler Linda Candy und Ernest Edmonds und auf ihre „Creativity and Cognition Studios“ (CCS) an der University of Technology in Sydney. Ich initiierte den ersten E-Mail-Kontakt, bewarb mich mit einer Idee für ein Forschungsvorhaben, füllte einige administrative Formulare aus und saß nach einiger Zeit schließlich in den Büros der CCS in der fünften Etage des Gebäudes mit der Nummer 10 im Zentrum Sydneys! Die erste Zeit verbrachte ich mit Literaturrecherchen sowohl zum Bereich Kreativität als auch zu IT und schließlich in der Kombination aus beidem: IT-basierte Tools zur Unterstützung der Kreativität. Ich hatte zahlreiche Ideen für meine Abschlussarbeit im Kopf, wobei es meine ursprüngliche Idee war, ein Konzept für ein Online-Kreativitätstraining in meinem Unternehmen zu erstellen. Während der Recherche stieß ich jedoch auf ein Tool namens Scribblr, dem ich schließlich besondere Aufmerksamkeit schenkte. Scribblr ist ein Kreativitäts- bzw. Kollaborations-Tool, das seinerzeit als Prototyp entwickelt wurde und auf Tests in einer realen Umgebung geradezu „wartete“. Ich mochte die Idee, mich mit einem neu entwickelten Kreativitäts-Tool auseinanderzusetzen. Je mehr ich mich damit beschäftigte, desto intensiver wurden meine Absichten, da das Tool einen neuen und interessanten Ansatz zur webbasierten Zusammenarbeit zwischen Designern und Architekten verfolgte. Somit standen meine Pläne fest: mein Ziel war es nun, die Nutzbarkeit von Scribblr zu testen. Dabei arbeitete ich eng mit einem der Tool-Entwickler in Sydney zusammen und band für die Untersuchung eine Usergruppe in Deutschland mit ein. Welche Ergebnisse meine Untersuchung aufzeigt und welche Methoden ich dabei verwendete, steht in meiner Masterarbeit, die über Prof. Beuschel angefordert werden kann.“ Den positiven Abschluss fand die in Australien angefertigte Arbeit schließlich im Sommersemester, als durch glückliche Fügung sogar der australische Zweitgutachter Prof. Ernest Edmonds, ein Professor der University Sydney und viel gefragter Gastredner bei Fachkonferenzen mit dem Thema Design, zum Abschlusskolloquium von Carina Leue an der

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FHB dabei sein konnte. Er kam zwar nicht eigens 15 000 Kilometer von Sydney angeflogen, wie die Märkische Allgemeine in einem launigen Bericht über die Prüfung vermutete, sondern er konnte vielmehr im Rahmen eines Forschungssemesters in England den (kleineren) Sprung über den Ärmelkanal zu uns machen. Damit stand einer erfolgreichen Verteidigung der Arbeit – natürlich in Englisch – und der anschließenden Urkundenverleihung durch die Vizepräsidentin für Lehre und InternationalesLehre, Prof. Dr. Bettina BurgerMenzel, nichts mehr im Wege. Die thematischen Bezüge rund um „Design“ gaben für Prof. Beuschel Gelegenheit, im Anschluss an das Prüfungskolloquium einen kleinen, ebenfalls englischsprachigen Workshop zu diesem Thema zu veranstalten. Der australische Kollege stellte dazu in seinem Vortrag „The Art of Interaction“ Überlegungen

Alles in allem also vielversprechende und möglicherweise auch für unsere Hochschule zukunftsträchtige Ideen und Entwicklungsansätze. Mit den vorliegenden Arbeiten über den Einsatz von Touchboards stehen etliche Forschungs- und Ausbildungselemente bereit, die nach weiterer Verwendung und Bearbeitung rufen. Zum einen wäre es sicher sinnvoll, Entwurfssysteme wie Calico und Scribblr vergleichend zu untersuchen und auch weitere ähnliche Systeme einzubeziehen. Zum anderen sollte derartige Software regulären Eingang in die Ausbildung finden, da sie wie geschildert, für planende und kreative Tätigkeiten in vielen Studienrichtungen geeignet ist und zukünftig sicherlich auch vermehrt in der Praxis zu finden sein wird. Der besondere Wunsch von Prof. Beuschel im Hinblick auf die curriculare Weiterentwicklung an der FHB wäre aber, Design als sowohl praxisrelevanten wie auch reflexiven Ausbildungsgegenstand

Prof. Dr. Werner Beuschel (l.), Carina Leue, Prof. Ernest Edmonds und Prof. Dr. Bettina Burger-Menzel (r.) bei der Übergabe der Masterurkunde an Carina Leue (2. v. l.). Foto: Parsch

und Erfahrungen zur Gestaltung von Interaktionsdesign dar. Daneben halfen beim Workshop auch einige einschlägig im Umgang mit Touchboards erfahrene Studierende aus dem Fachbereich Wirtschaft mit, John Reinke und Matthias Jänicke, die ebenfalls kurz vor ihrem Abschluss stehen. Ein junger Wissenschaftler von der Universität Paderborn ergänzte den Kreis. Er beschäftigte sich mit einer noch nicht so verbreiteten Variante von Touchscreens, nämlich Touchtables. Er zeigte am Beispiel auf, wie das Technische Hilfswerk solche interaktiven Tische zur Planungs- und Koordinationsunterstützung bei Notfällen einsetzt.

zu verankern. Man muss nicht weit in die Ferne schauen – nur bis Potsdam – um prominente Ausbildungsbeispiele unter dem Stichwort „Design Thinking“ zu finden. Hier könnte oder sogar sollte unsere Fachhochschule eine, wie es immer so schön heißt, „proaktive Rolle“ bei der Integration zukunftsträchtiger Bildungsinhalte spielen! Prof. Dr. Werner Beuschel Carina Leue, Dipl.-Wi.-Inform., M.Sc.

___________________________ Prof. Dr. Werner Beuschel: beuschel@fh-brandenburg.de Carina Leue: carina.leue@lhsystems.com

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PERSÖNLICH

Buchvorstellungen – Personalien

Umfangreiche Monografie zur Wärmebildtechnologie Englischsprachige Publikation von Prof. Dr. Michael Vollmer und Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann From the content: Fundamentals of Infrared Thermal Imaging z Basic Properties of IR Imaging Systems z Advanced Methods in IR Imaging z Some Basic Concepts of Heat Transfer z Basic Applications: Direct Visualization of Physics Phenomena z IR Imaging of Buildings and Infrastructure z Industrial Application: Detection of Gases z Microsystems z Selected Topics in Research and Industry (thermal reflections, metal industry, automobile industry, airplane and space craft industry, various industrial applications, electric applications) z Miscellaneous: Selected Applications in Other Fields (medical and veterinary applications, sports, arts, surveillance and security, nature)

Die Physiker Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann und Prof. Dr. Michael Vollmer haben ein englischsprachiges Buch publiziert, das sich mit Grundlagen, Forschung und Anwendungen der Infrarot-Wärmebild-Technologie befasst und international zu einem Standardwerk auf diesem Gebiet werden könnte. Der folgende Text stammt vom Verlag Wiley-VCH, Berlin. This richly illustrated hands-on guide is designed for researchers, teachers and practitioners. The huge selection of examples taken from science, basic teaching of physics, practical applications in industry and a variety of other disciplines spanning the range from medicine to volcano research allows readers to pick those that come closest to their own individual task at hand. Following a look at the fundamentals of IR thermal imaging, properties of the imaging systems, as well as basic and advanced methods, the book goes on to discuss infrared imaging applications in teaching, research and industry. Specific examples include thermography of buildings, microsystems and the rather new field of infrared imaging of gases. Impartially written by expert authors in the field from a

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renowned applied science institution, who are in the unique position of having both experience in public and private research and in teaching, this comprehensive book can be used for teaching beginners in the field as well as providing further education to specialized staff, students and researchers.

Vollmer, Michael / Möllmann, Klaus-Peter Infrared Thermal Imaging Fundamentals, Research and Applications 1. Auflage - August 2010 2010. XVIII, 594 Seiten, Hardcover 521 Abb. (485 Farbabb.), 29 Tab. ISBN: 978-3-527-40717-0 – Wiley-VCH, Berlin

Abschlussarbeiten perfekt gestalten Buchempfehlung: Wissenschaftliche Publikationen mit QuarkXpress

Am 22. Juni 2010 konnte Prof. Dr. Arno Fischer (r.), Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer, aus den Händen von Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Förderzusage einer Antragstellung im 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union entgegennehmen. Mit diesen Drittmitteln konnte eine Akademische Mitarbeiterin, Mandy Peschenz, angeFoto: BMBF stellt werden.

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QuarkXpress heißt das LayoutProgramm, mit dem seit neun Jahren der infocus entsteht. Es ist ein Klassiker, bereits 1995 habe ich während eines Praktikums bei der Zeitschrift „TV Spielfilm“ mit QuarkXpress gearbeitet, danach in verschiedenen Zeitungsredaktionen. Dass man mit „Quark“ auch wissenschaftliche Arbeiten sehr komfortabel gestalten kann, darauf bin ich erst durch das Buch von Thomas Biedermann gestoßen. Das Buch ist sehr viel verständlicher geschrieben als das normale Handbuch und dennoch sehr detailreich. Ein wichtiger Vorteil von QuarkXpress ist, dass es zahlreiche Publikationsmöglichkeiten bietet, etwa, wenn man die Abschlussarbeit hin-

terher als Buch oder im Internet veröffentlichen möchte. Und wer sich mit dem Gedanken trägt, neben oder nach dem Studium Print- oder Weblayout zu gestalten sollte sich noch während des Studium die Educational-Version QuarkXpress für 149 Euro zulegen – oder das Kombiangebot von „www.journeyed.de“ nutzen: die Software und das Buch von Thomas Biedermann für 164,90 Euro. Stefan Parsch Thomas Biedermann Wissenschaftliches Arbeiten mit der LayoutSoftware QuarkXpress – ein Handbuch Verlag Thomas Biedermann 256 Seiten, 22,90 Euro ISBN 978-3-941695-00-9

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PERSÖNLICH

Buchvorstellung – Publikationen – Personalien

Deutsch als Wissenschaftssprache Prof. Edels Buch über „die Macht der Sprache in der Wissenschaft“ „Die Macht der Sprache in der Wissenschaft“ lautete der Titel eines Vortrags, den Prof. Dr. Karl-Otto Edel am 16. April 2008 in der öffentlichen Hochschulreihe hielt. Unter dem gleichen Titel hat er im April 2010 ein Buch herausgebracht, das voraussichtlich im Oktober in 2. Auflage erscheinen wird. Als die ersten Universitäten gegründet wurden, war Latein die Sprache der Gelehrten. Erst allmählich setzte sich an deutschen Universitäten ab dem 16. Jahrhundert auch die deutsche Sprache durch. Unter anderem durch die außerordentlichen Leistungen deutscher Wissenschaftler im 19. Jahrhundert stieg Deutsch zur internationalen Wissenschaftssprache auf.

Prof. Edel beschreibt diese Geschichte in seiner gewohnt faktenreichen, aber unterhaltsamen Art. Zugleich ist das Buch ein Plädoyer für den Erhalt des Deutschen als Wissenschaftssprache trotz des scheinbar übermächtigen Englischen im internationalen Wissenschaftsbetrieb. Ein informatives Buch, das zugleich zum Nachdenken und zur Diskussion anregt. Stefan Parsch

Karl-Otto Edel Die Macht der Sprache in der Wissenschaft Ein geschichtlicher Abriss von den Anfängen bis zur Gegenwart 108 Seiten, ISBN 978-3-931263-93-5 IFB Verlag Deutsche Sprache, Paderborn

Willkommen und auf Wiedersehen

Publikationen 2009 von Prof. Dr. Joachim Tanski Bücher Existenzgründung (zus. m. Schreier / Thoma). Planegg, 5. Aufl. 2009 Steuerrecht. Freiburg, 6. Aufl. 2009 Managerhaftung und Risikomanagement – Recht und Praxis der Corporate Governance (zus. m. Radtke / Uhlemann). München 2009 Internationale Rechnungslegungsstandards – IAS/IFRS Schritt für Schritt. München, 3. Aufl. 2010 Herausgeberschaften Management-Handbuch Accounting, Controlling and Finance (ACF) (zus. M. C.Ch. Freidank). München 2002 ff. Mitarbeit an Kommentaren Federmann / Gnam (Hrsg.): Handbuch der Bilanzierung. Freiburg im Breisgau 1960 ff. (Loseblattwerk). Beitrag: Bewertungsvereinfachung, 149. Nachlieferung 2009 Karl Petersen, Christian Zwirner, Gerrit Brösel (Hrsg.): Systematischer Praxiskommentar Bilanzrecht. Köln 2010. Beitrag: Kommentierung von § 246 HGB

Eingestellte und ausgeschiedene Mitarbeiter von Februar bis August Eingestellte Mitarbeiter Philipp Hartog (15.02.2010), Akademischer Mitarbeiter Projekte „Kommunale IT-Sicherheit“ und „TankNotStrom“, FB Wirtschaft Raum 406 / WWZ, 290 Maximilian Scharsich (15.02.2010), Akademischer Mitarbeiter Projekt „PLAS“, FB Wirtschaft Klaus Ruge (15.03.2010), Lehrkraft für besondere Aufgaben, FB Technik Raum 43 / WWZ, 324 Stefanie Hellmich (22.03.2010), Mitarbeiterin Abteilung Haushalt und Beschaffung. Raum 134 / WWZ, 144 Stefan Pratsch (01.04.2010), Akademischer Mitarbeiter Projekt „Etablierung eines Studentenexpertenteams“ bzw. „init AG“ im FB Informatik und Medien R. 106 / InfZ, 408 Heiko Kirsch (01.07.2010), Akademischer Mitarbeiter Projekt „Sicherheitsanalyse RFT“ Raum 406 / WWZ, 290 Andrea Glaesner (01.07.2010), Akademische Mitarbeiterin „FBT-Profil“ R.29 / WWZ, 153 Anne Rausch (01.07.2010), Akademische Mitarbeiterin BIKuM Raum 337 / WWZ, 251

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Mandy Peschenz (01.08.2010), Akademische Mitarbeiterin bei VPF R. 328/WWZ, 250 Ausgeschiedene Mitarbeiter Prof. Dr. Jörg Berdux (01.03.2010): Wechsel an andere Hochschule Jens Ziegler (28.02.2010), Akademischer Mitarbeiter Projekt „TankNotStrom“: Auflösungsvertrag Ivan Pirner (28.02.2010), Wissenschaftliche Hilfskraft DB-Projekt: Ende des befristeten Vertrags Simone Wurster (28.02.2010), Akademische Mitarbeiterin „Professorinnenprogramm“: Ende des befristeten Arbeitsvertrages Henry Richter (16.05.2010), Akademischer Mitarbeiter Projekt Innovationsförderung „MAPSE“, FB Wirtschaft: Ende des befristeten Arbeitsvertrages Maximilian Scharsich (31.05.2010) Akademischer Mitarbeiter im Projekt „PLAS“, FB Wirtschaft: Auflösungsvertrag Sandra Kuschminder (30.06.2010), Auszubildende FB Wirtschaft / Dekanat: Ende der Ausbildung

Aufsätze und Fallstudien Rückstellungen nach BilMoG – eine Annäherung an die IFRS? In: IRZ 9/2009, S. 367-371 Vom „Polizisten“ zum Helfer und Berater (mehrere Co-Autoren). In: KU Gesundheitsmanagement, 11/2009, S. 79-82 Bilanzrechtsmodernisierung und IFRS: Distanz und Nähe. In: IRZ 1/2010, S. 15-19 Artikel, Lexikon-Beiträge und Buchbesprechungen Jährliche Buchbesprechungen in: Die Wirtschaftsprüfung (WPg) Vorträge 9. Jahreskongress „Trends in der Internen Revision“: a) Vortrag „Aktuelle Anforderungen an die Interne Revision“ b) Tagungsleitung für beide Tage, 4. und 5. Mai 2009, Wiesbaden, Hotel Nassauer Hof European Accounting Association, 32st Annual Congress, Session Chair „Financial Analysis RF5“ am 14.05.2009, Tampere, University of Tampere

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PERSÖNLICH

PerspektivWechsel / Fragebogen Prof. Löwe

Müllwagen und Recyclinghof statt Vorlesungssaal Prof. Dr. Katharina Löwe tauschte für einen Tag mit der MEBRA-Geschäftsführerin Heike Friedrichs die Anwesenheit einer Managerin, Seit mehreren Jahren schon orum viele Fragen zur Praxis zu stelganisiert die Industrie- und Hanlen, etwa über Verwertungstechnidelskammer Potsdam (IHK) den ken, aber auch zur Datensicher„PerspektivWechsel“: Eine Fühheit. Auch Fragen nach einem rungsperson aus der Wirtschaft Praktikum oder einer Abschlusstauscht für einen Tag die Arbeitsarbeit im Unternehmen wurden stelle mit einem Professor. Die FHB gestellt. Dem steht Heike Friedhat sich schon dreimal an der Akrichs sehr offen gegenüber, und tion beteiligt, doch am 21. Mai auch andere Formen der Zusam2010 haben zum ersten Mal zwei menarbeit mit der FHB kann sie Frauen ihre Jobs kurzzeitig gesich gut vorstellen, denn sie war wechselt: Heike Friedrichs, Gebeeindruckt vom hohen technischäftsführerin der Märkischen schen Standard der Labore. BeEntsorgungsgesellschaft BranFoto: Parsch Prof. Dr. Katharina Löwe Foto: Ute Sommer gleitet wurde die MEBRA-Gedenburg mbH (MEBRA), und Prof. Heike Friedrichs schäftsführerin an diesem Tag von Dr. Katharina Löwe, die an der FHB Carmen Kampf und Mitarbeitern der TIBS. entiertes Thema, deshalb war dieser Einblick Maschinenbau und Verfahrenstechnik lehrt. für mich sehr interessant“, sagt Prof. Löwe. Mittags trafen sich die beiden JobtauscheFür beide Seiten sei es nun einfacher, gemeinAb 8 Uhr stellten Heike Friedrichs und Berinnen in der Mensa zum Austausch und kasame Projekte zum Recycling zu definieren. triebsstättenleiter Jörg Weber in Prützke (Klosmen überein, dass es für beide ein spannenter Lehnin) das Unternehmen MEBRA und den des Erlebnis war, das die eigenen Erfahrungen Unterdessen hielt Heike Friedrichs eine VorleReyclinghof vor. Prof. Löwe lernte im Laufe des bereichert. Als besonders positiv empfand sung über die Recyclingpraxis bei der MEBRA Tages die verschiedenen Standorte und ReHeike Friedrichs an diesem Tag, dass nicht und erlebte nach eigener Aussage, wie trotz cyclinghöfe kennen, denn auch sämtliche Lieständig ihr Telefon geklingelt habe. Auch Prof. zahlreicher Vortragsfolien die Zeit lang wergenschaften und die gesamte Fahrzeugflotte Löwe war mit ihrem Tagesablauf zufrieden: den kann. Die Studierenden des Schwergehören zum Verantwortungsbereich der Ge„Das war ein sehr eindrucksvoller Tag!“ S. P. punkts Energie- und Umwelttechnik nutzten schäftsführerin. „Recycling ist ein zukunftsori-

Kurze Wege und gute Zusammenarbeit an der FHB Maschinenbau-Professorin Katharina Löwe beantwortet den infocus-Fragebogen Prof. Dr.-Ing. habil. Katharina Löwe wurde zum 1. November 2009 auf die Professur „Allgemeiner Maschinenbau und Verfahrenstechnik“ berufen. 1. Wie war Ihr erster Eindruck von der FHB? Sehr gut! Ich komme von der TU Berlin, da ist mir diese kleine Hochschule mit ihren kurzen Wegen und dem persönlichen Charakter sehr positiv aufgefallen. 2. Welche Chancen bietet die FHB, die andere Hochschulen nicht bieten? Es existiert ein engerer Kontakt der Professoren zu Studierenden und den Kollegen als an einer großen Universität. Es herrscht eine

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gute Zusammenarbeit und gemeinsam ist viel zu erreichen. 3. Wie groß ist Ihr Interesse an interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus anderen Fachbereichen? Interdisziplinarität ist für mich sehr wichtig und wird auch für den Berufseinstieg der Studierenden immer wichtiger, weil der Arbeitsmarkt Kenntnisse auf breiter Basis verlangt. Ich arbeite schon seit langem in interdisziplinären Teams z. B. im Bereich der Sicherheitstechnik und möchte diesen Aspekt an der FHB in Zukunft noch mehr verankern. 4. Für welches Projekt können Sie sich zurzeit am meisten begeistern? Ich kann mich für alle meine Projekte begeistern. Im Bereich der Energietechnik ist gerade im Land Brandenburg viel Innovation zu spüren. Ein besonders zukunftsweisender

Prozess im Fachbereich Technik ist die Entwicklung des neuen Masterstudienganges, welcher mir eine ganz besondere Möglichkeit der Gestaltung bietet. 5. Wie würden Sie 100 000 Euro an der FHB investieren? Einen Teil würde ich für Akademische Mitarbeiter einsetzen, denn es gibt hier einfach zu wenige. Das übrige Geld würde ich in Labore zu den Regenerativen Energien investieren. 6. Zu guter Letzt: Was würden Sie der Hochschulöffentlichkeit gerne noch sagen? Für die sehr freundliche Aufnahme in den Fachbereich Technik und die ganze FHB bedanke ich mich sehr herzlich! ___________________________ Prof. Dr. Katharina Löwe: Telefon (03381) 355-311 E-Mail: katharina.löwe@fh-brandenburg.de

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