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Gemeinsame Sache
Um Ideen zu verwirklichen, ist zwangsläufig Zusammenarbeit erforderlich. Das ist im Limmattal nicht anders. Die Regionale 2025 spielt dabei eine wesentliche Rolle.
Zwei Kantone, zwei Planungsgruppen, vier Gemeinden und diverse Einzelpersonen setzen sich ein für die grüne Querverbindung mitten im Limmattal. Der Korridor soll sich nachhaltig weiterentwickeln, was in diesem Fall bedeutet: Freiräume sichern, landwirtschaftliche Nutzung garantieren, Erholungsmöglichkeiten bieten, Langsamverkehr stärken, Siedlungsbau begrenzen und den Raum zu Identifikationszwecken aufwerten.
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Die Kraft geteilter Ziele
Das seien viele Ziele und viele Beteiligte, räumt Peter Wolf, Geschäftsleiter der Regionale 2025 ein, und das fordere die Zusammenarbeit heraus: «Kommt hinzu, dass die Kantonsgrenze durch den Korridor führt, was die Sache nicht vereinfacht. Ebenso muss der Schulterschluss der vier Gemeinden eingeübt werden. Es ist ja nicht so, dass die Stadt Dietikon ähnlich tickt wie Spreitenbach, Würenlos oder Oetwil an der Limmat.» Trotz aller Unterschiede haben sich sämtliche Beteiligten zu den Zielen bekannt. Die Regionale 2025 hat die Projektleitung im Auftrag der vier Gemeinden, der zwei Planungsgruppen und der beiden Kantone übernommen – und fische Raumplanungswissen ein, die Regionale 2025 erledigt die Aufgaben dahinter.»
Der Landschaftskorridor Hüttikerberg–Sandbühl führt über vier Gemeinden und zwei Kantone.
Konkret bedeutet das: «Die Regionale 2025 unterstützt die Gemeinden, wo die Projekte die Gemeindegrenzen sprengen oder eben zu viele Beteiligte involviert sind», sagt Peter Wolf. Dass ein derartiges Projekt anspruchsvoll ist, weiss auch Kaspar Fischer als Regionalplaner des zürcherischen Limmattals: «Hinter einer erfolgreichen Zusammenarbeit steckt viel Arbeit. Vor allem die Projektleitung ist gefordert.» Der 37-Jährige betont, dass Elan und Geduld nötig seien und natürlich eine sorgfältige Interessenabwägung.
Die Kraft des persönlichen Kontakts
Das Projekt
verantwortet Organisation und Ablauf. «Mit vereinten Kräften möchten wir die Ziele in die Tat umsetzen. Das ist der Grundstein, auf dem wir aufbauen. Und wir sorgen dafür, dass es vorangeht.» Letzterem stimmt Lukas Nadig, der Leiter der Bauverwaltung von Spreitenbach, uneingeschränkt zu: «Als Gemeinde stossen wir bei solchen Projekten an unsere Grenzen. Da ist jede Entlastung wichtig. Wir bringen das spezi-
Eine passgenaue Unterstützung benötigt nicht zuletzt eine gute Kommunikation. Wenn man informiert und erklärt, wenn man sich mit der Zeit kennt, liegen die Schranken für das gemeinsame Wirken tiefer. «Zu diesem Zweck haben wir eine Steuerungsgruppe eingesetzt; dort kommen die vier Gemeinden zusammen. Auch eine Arbeitsgruppe ist entstanden, in der sich Bauverwalter und Planerinnen aller regionale2025.ch/projekte
Der «Landschaftskorridor Hüttikerberg–Sandbühl» führt durch die Gemeinden Spreitenbach, Dietikon, Oetwil a. d. L. und Würenlos und damit die Kantone Zürich und Aargau. Geprägt ist dieser Teil des Limmattals überwiegend von Landwirtschaftsflächen aber auch von grossen Infrastrukturanlagen wie dem Rangierbahnhof Limmattal. Neu realisierte oder in Planung stehende Siedlungen rücken den Korridor vermehrt in den Fokus raumplanerischer Überlegungen. Das Projekt möchte dessen grüne Freiräume aufwerten sowie landwirtschaftlich genutzte Gebietsteile erhalten. Aktuell wird die Idee eines Landwirtschaftsparks untersucht, der im Korridor realisiert werden könnte. Diese Untersuchung führt das Planungsbüro «bauchplan» durch. Konkrete Initialmassnahmen sind bereits angedacht. Das Projekt ist für die finale Projektschau 2025 vornominiert.
Limmattaler Gemeinden treffen. Ferner laden wir die Akteure zu Veranstaltungen ein oder zu den Vorstandssitzungen der Regionale 2025», erläutert Peter Wolf.

Die Kraft der Partizipation Partizipation ist ein Erfolgsfaktor jedes grösseren Vorhabens. Tangiert ein Projekt verschiedene Gesellschaftsgruppen,
Anzeige ist Vorarbeit zu leisten: Ziele erklären, Zusammenhänge aufzeigen, Argumente austauschen, Implikationen darlegen, zuhören, sensibilisieren. Partizipation möchte Betroffene früh ins Boot holen, Misstrauen und Befürchtungen aus der Welt schaffen. Peter Wolf macht klar: «Auch in diesem Projekt war und ist das entscheidend. Das Erreichen der Ziele setzt zum Beispiel voraus, dass die im Korridor ansässigen Landwirtschaftsbetriebe unsere Ideen mittragen. Ohne sie geht es nicht. Der grüne Fleck zwischen Dietikon, Spreitenbach, Würenlos und Oetwil an der Limmat sichert schliesslich deren Lebensunterhalt.» Das ist mit ein Grund, wieso die Regionale 2025 dafür geworben hat, ein externes Planungsbüro mit Erfahrung in der Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft einzusetzen. «Projektarbeit ist ein Prozess. Sie geht schrittweise voran. Darin unterstützt uns das Planungsbüro, auch in der Partizipation», so Wolf. «Spezifische Vorteile zeigen wir klar auf. Gibt der Landwirt einige Quadratmeter seines Landes für einen Erlebnisweg auf, muss er dafür an anderer Stelle etwas bekommen. Ein Hoflädeli direkt am Weg wäre eine Möglichkeit oder das Aufstellen von Infotafeln, die seine Produkte erklärend bewerben. Oder er profitiert von einer extensiv bewirtschafteten Fläche, die die Biodiversität erhöht, was sich positiv auf die Qualität seiner Produkte auswirkt.» Die Herausforderung für die Regionale 2025 sieht er just darin: «Als Koordinations- und Mediationsstelle sind wir der Anwalt der Ziele. Wir achten darauf, dass die Umsetzung nicht an Fahrt verliert. Das gehört genauso zur Zusammenarbeit. Dass man dranbleibt, vorwärtsgeht, insbesondere wenn Schwierigkeiten auftauchen.»