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«Wir betäuben uns»

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Das Vorurteil

Das Vorurteil

Autorin Anna Miller (36) schrieb mit «Verbunden» einen Ratgeber für digitale Achtsamkeit. Im Interview erklärt sie, weshalb wir oft online sind, warum es uns schadet, und sie erklärt, was wir dagegen unternehmen können.

Interview: Stephan Santschi Bilder: zVg.

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Einst war das Handy nur ein Telefon. Was ist es heute?

Anna Miller: Ein Fluch und ein Segen zugleich. Einerseits erleichtert es uns sehr vieles, andererseits verwenden wir viel Zeit und Energie mit Dingen, die sich negativ auf unser Leben auswirken. Die Macher im Silicon Valley schaffen es mit ausgeklügelten Techniken, dass wir obsessiv viel Zeit auf Social Media verbringen. Wir haben viele digitale Pendenzen, befinden uns in der physischen Welt und gleichzeitig anderswo. Das führt zu digitalem Stress und schadet der Gesundheit.

Laut Studien ist der Mensch während 40 Prozent seiner Wachzeit online. Warum schadet uns das?

Weil wir pro Minute sehr viel digitalen Input in uns aufnehmen, wir saugen die Informationen auf. Wenn ich am Morgen, bevor ich aufstehe, sieben E-Mails beantworte, meine traurige Freundin auf Instagram aufmuntere und zwei News über den Krieg in der Ukraine lese, macht das etwas mit meinem Körper. Digitale Pendenzen lassen sich in jeder Ritze des Alltags abarbeiten, zum Beispiel während den zwei Minuten, wenn ich auf den Bus warte. Diese Überreizung führt mittel- und langfristig zu Stresssymptomen.

Warum tun wir uns das an?

Weil es keine Normen, Regeln und Gesetze gibt, die uns sagen, wann es zu viel ist. Es ist wie früher, als alle geraucht haben. Spiegelneuronen in unserem Gehirn sorgen dafür, dass wir das Verhalten von anderen kopieren und uns anpassen. Die digitale Präsenz hat dabei die Qualität, unseren Gemütszustand aufzuputschen und unerwünschte Gefühle wegzudrücken. Wir betäuben uns.

Wie kommen wir da wieder raus? Mit dem Buch «Verbunden» haben Sie kürzlich einen Ratgeber für digitale Balance veröffentlicht. Einerseits liegt es an Politik und Wirtschaft, Regeln für die digitale Präsenz im Beruf festzusetzen. Andererseits sollte sich jeder Einzelne mehr Räume schaffen und körperlich aktiver werden. Es ist wie bei einer Diät. Wenn ich auf den Schoggikuchen verzichten muss, will ich etwas anderes essen, das auch fein, aber gesünder ist. Wenn ich etwas mit Freude und Energie mache, hat das Handy eine weniger starke Sogkraft. Gönnen Sie sich also mehr Realzeit, weniger Bildschirmzeit. Schaffen Sie Platz fürs Erschaffen von Erinnerungen.

Autorin Teresa Bücker meinte in einem Interview mit Ihnen, dass der Mensch zu wenig Zeit für die Erholung habe und deshalb auf digitale Medien setze, weil es wenig Energie koste.

Absolut richtig. Wenn ich erschöpft nach Hause in die Wohnung komme, setze ich mich zuerst mal aufs Sofa, gehe online.

Aus zehn Minuten werden dann schnell zwei Stunden. Es geht darum, negative Routinen aufzubrechen und sie mit positiven zu ersetzen. Helfen kann, wenn ich beispielsweise den Wecker stelle, um ein Bewusstsein für meine Zeit in den sozialen Medien zu erhalten. Oder ich verschiebe mein Hobby in die Morgenstunden.

Werde ich nicht zum Aussenseiter, wenn ich zu lange offline bin?

Viele Menschen haben tatsächlich grosse Angst, dass es soziale Konsequenzen hat, wenn sie nicht erreichbar sind, oder dass sie etwas verpassen. Suchen Sie das Gespräch mit Partnerin, Chef und Freunden, erläutern Sie, wann Sie da sind und wann wirklich weg. Ich muss nicht immer online sein, um als pflichtbewusster Mensch zu gelten. Legen Sie das Smartphone in einen anderen Raum, schaffen Sie physische Distanz. Drehen Sie es beispielsweise auf laut, um Notfallanrufe nicht zu verpassen.

Haben Sie weitere Tipps, wie Menschen Ihre digitale Aufmerksamkeit schulen können?

Machen Sie einen digitalen Frühjahrsputz, mit Ihren Apps, Push-Nachrichten und Social-Media-Kanälen. Was kostet zu viel Zeit und Energie und darf weg? Gönnen Sie sich im Alltag digitale Auszeiten. Fahrrad-Tour mit der Familie? Lasst alle das Handy zuhause. Lunch im Park mit der Freundin? Schaltet den Flugmodus ein. Echte Verbundenheit entsteht über echte Präsenz. Und: Tun Sie das, was Ihnen wichtig ist, immer zuerst. Denn unser Gehirn schaltet einfacher von Fokus auf Freizeit als umgekehrt. Das heisst: Zuerst die Fokus-Arbeit, dann die Social-Media-Einheit. Zuerst Joggen im Park, dann Netflix. Das Internet schläft nie. Und kann deshalb auch mal warten.

GREENS & BEANS

Erbsen, Linsen und Bohnen sind aus der vegetarischen und veganen Küche nicht wegzudenken – gesund, vielseitig kombinierbar und eine natürliche, hochwertige Eiweissquelle. Anne-Katrin Weber bringt die Hülsenfrüchte in frischen, grünen Kombinationen und internationalen, alltagstauglichen Rezepten voll zur Geltung – sei es in aromatischen One-Pot-, Wok- und Pfannengerichten, in Rezepten für den Ofen oder knackigen Salaten. Die Küchentipps vermitteln Hintergrundwissen zu Lagerung, Einweich- und Garzeiten, Resteverwertung sowie zu zeitsparender Vorbereitung und nährstoffschonender Zubereitung der Gerichte.

Greens & Beans

Anne-Katrin Weber www.at-verlag.ch

Flower Girls

Frische Kräuter, Rosenbeete und schmutzige Fingernägel, hier wird gewerkelt, gepflanzt und geerntet. Die 20 Gartenbloggerinnen haben eines gemeinsam: Sie leben ihre blühende Leidenschaft und lassen sich auf ihren Blogs über die Schulter schauen, möchten begeistern und inspirieren. Wer eine grüne Seele hat, stolz auf seine erdverkrusteten Hände ist, den werden diese authentischen Gartengeschichten freuen und berühren.

Flower Girls Sarah Stiller www.callwey.de

Blumenpracht in Töpfen

Arthur Parkinson www.callwey.de

Gärten als Lungen der Städte sind wichtig für Mensch und Tier und sorgen für den Erhalt der Biodiversität. Zudem bieten sie als Räume des konstanten Planens und Veränderns Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung. Arthur Parkinson zeigt, wie allein in Töpfen ein prächtiges Blumenparadies entstehen kann. Von Mohn über Papageientulpen bis hin zu süssen Erbsen und Kürbissen: Dem Gärtner-Traum sind keine Grenzen gesetzt. Im fundierten Topfgartenratgeber, der mit erfrischendem Ideenreichtum und wunderschönen Fotografien den städtischen Blumenliebhaber zum Nacheifern inspiriert, finden Sie bunte Pflanztipps für das gesamte Gartenjahr.

Den Frühling spürt die TopPharm Rathaus Apotheke dieses Jahr besonders intensiv! Unsere Apotheke wird von Kopf bis Fuss umgebaut – was Sie alles erwartet? Gerne geben wir ein paar erste Einblicke.

Vor bald 25 Jahren sind unsere Vorgänger Ursula und Beat Getzmann mit der Rathaus Apotheke in die Räumlichkeiten der Landstrasse 77 gezogen. Sie haben damals mit einem innovativen Architektenteam eine moderne, lichtdurchflutete und grosszügige Apotheke geschaffen. Seither ist viel passiert. Nicht nur konnte die Apotheke und damit auch die Anzahl Mitarbeitenden wachsen, auch haben sich die Anforde - rungen an Arbeitsabläufe, Platzbedürfnisse und nicht zuletzt an die EDV geändert. Für uns ist deshalb der Zeitpunkt gekommen, Neues zu wagen ohne das Bewährte aus den Augen zu verlieren.

Unser neues Konzept soll für Sie als Kunde mehr Diskretion und kürzere Wartezeiten bieten. Durch die Vergrösserung der Ladenfläche und das Platzieren von mehr Verkaufsstellen werden sowohl den vertieften Beratungen, wie auch dem zügigen Einkauf Rechnung getragen.

Ebenso wichtig war uns, unserem hochmotivierten Team mehr Komfort bieten zu können. Darum wird der neue, grosszügige Personalraum mit Tageslichteinfall und einer voll ausgestatteten Personalküche gestaltet. Der dritte Eckpfeiler des Umbaus ist die Medikamentenlogistik. Mit der Investition in einen Rüstautomaten können wir mehr Packungen auf kleinerem Raum lagern und gewinnen durch die vollautomatische Einlagerung mehr Zeit, um uns der Kundenberatung widmen zu können.

Haben wir Sie «gluschtig» gemacht? Wir freuen uns auf Ihren Besuch in der umgebauten Apotheke im Mai 2023!

Marion & Hans Jürg Engel und das Team der Rathaus Apotheke

Ein breites Therapieangebot, Einzel- und Gruppenaktivitäten und diverse Veranstaltungen vom Tanzevent bis zum Kinonachmittag sorgen dafür, dass es im RPB nie langweilig wird!

Pfefferminzpesto & Fliedercouscous

Köstliches aus Wiese, Wald und Garten. 90 raffinierte Rezepte und 30 Pflanzenporträts. Essen, was die Natur uns schenkt. Von diesem uralten Prinzip liessen sich die Autorinnen leiten. Draussen in der Natur öffneten sie ihre Sinne für alles, was wächst, duftet und blüht. Dieses Buch inspiriert dazu, sich auf einzigartige Weise mit der Natur zu verbinden.

Pfefferminzpesto & Fliedercouscous

Judith Gmür-Stalder Kathrin Fritz www.at-verlag.ch

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