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SUMMER GLAM

SUMMER GLAM

AUSM WALD FÜR WILLI

Maria Petrova.

Die Schlagzeugerin spielt mit Ernst Molden beim „Schrammel.Klang.Festival“ in Litschau, 8. bis 10. und 15. bis 17. Juli: schrammelklang.at Später am Herrensee: das Theaterfestival „hin & weg“, 11. bis 21. August:

www.hinundweg.jetzt

Text: Viktória Kery-Erdélyi

Sie war vier, als sie mit dem Klavierspielen begann und zehn, als sie aufhörte. „Das war überhaupt nicht meines“, lacht Maria Petrova. Dass sie als rebellische 14-Jährige einen Drumstick nach einem Konzert fing, darf heute als Schicksalswink gedeutet werden; wenig später beginnt die gebürtige Bulgarin am Schlagzeug und

spielt mit 15 in der ersten Band. 18 Jahre jung kommt sie nach Österreich, um am Gustav-Mahler-Konservatorium und an der Uni für Musik und darstellende Kunst zu studieren. Hattest du nach der Schule gleich den Wunsch, Musikerin zu werden? Maria Petrova: So einen Beruf kann man nicht planen; man muss einfach tun und hoffen, dass sich die Wege finden. Als ich nach Österreich kam, wusste ich am ersten Tag nicht einmal, wo ich übernachten werde. Aber ich habe ein Grundvertrauen, dass sich gerade in schwierigen Momenten Lösungen finden. Bei den wenigen konkreten Wünschen für mein Leben bin ich mir beim Schlagzeug sehr sicher. Ich tue mir schwer, vor einer Gruppe von Menschen zu reden, aber wenn ich auf der Bühne spiele, bin ich offen und ehrlich. Am Schlagzeug fühle ich mich zu Hause, es ist meine Art zu kommunizieren. Noch dazu sehr erMIT POWER UND PASSION. folgreich in Formationen Maria Petrova wie Madame Baheux oder mit Ethel Merhaut. Worauf darf man sich freuen, wenn du beim „Schrammel.Klang.Festival“ mit Ernst Molden auftrittst?

AUF DER WALDBÜHNE. Neue Wiener Concertschrammeln

Dieses Duo haben wir spontan während der Pandemie gegründet; wir spielen Songs aus dem großen Fundus von Ernst Molden, beispielsweise Nummern vom „Frauenorchester“ oder solche, die er mit Willi Resetarits gesungen hat. Wenn man zu zweit spielt, hat man viel Raum für Improvisation und Veränderung. Ich freue mich sehr auf diese Songs, sie klingen jedes Mal neu und frisch. Das Programm steht auch unter dem Stern Willi Resetarits. Ich bin aber nicht ausschließlich traurig. Wenn ein Mensch stirbt, lebt er in seinen Kindern weiter. So ist es mit Willis Liedern auch, er ist physisch leider nicht mehr da, aber seine Energie und Ideen leben in seiner Musik weiter. Ich empfinde es als große Ehre, dass ich dazu beitragen darf.

Wie erlebst du Litschau?

Ich freue mich jedes Mal, wenn ich in diese Oase am Herrensee und mit den Bühnen im Wald komme. Zeno Stanek (Intendant, Anm.) lässt sich immer viel Neues einfallen. Es ist wie ein kultureller Abenteuerurlaub, wo auch viel kreativer Austausch passiert. Was ich sehr mag: Es treten bekannte Formationen wie die Neuen Wiener Concertschrammeln auf, aber auch neue, noch unbekannte Acts.

Julia Lacherstorfer und

Simon Zöchbauer. „Mut & Gerechtigkeit“ bei „wellenklænge. Festival für zeitgenössische Strömungen“, Lunz am See, 15. bis 30. Juli,

www.wellenklaenge.at

Text: Viktória Kery-Erdélyi

NEUE IMPULSE

©Theresa Pewal

WUNDERVOLL ECHT. Die künstlerische Leitung Julia Lacherstorfer und Simon Zöchbauer

Der Lunzer See, der Wald, die Berge: Die wundervolle Naturkomposition bereichert seit 25 Jahren das Festival wellenklænge, Julia Lacherstorfer und Simon Zöchbauer erweitern im fünften Jahr ihrer

Intendanz einmal mehr ihren Horizont.

Stilistisch verweben sie von Beginn an

Acts unterschiedlicher Genres, bringen musizierende Menschen zusammen, die einander befruchten und ausgetretene

Pfade verlassen. Zu den Gästen zählen heuer Yasmo & die Klangkantine, Anna-Maria Hefele, Dornleitn Gsang, Clemens Wenger und Ankathie Koi.

NIEDERÖSTERREICHERIN: Wieso das Jahresthema „Mut & Gerechtigkeit“?

Simon Zöchbauer: Wir reflektieren jedes Jahr, was uns in der Welt beschäftigt, was gesellschaftlich prickelt oder sogar kocht und kamen so gemeinsam zum Begriff Gerechtigkeit. Und was braucht es dazu? Mut, um sie einzufordern, weil es da immer Widerstände gibt.

Julia Lacherstorfer: Ob nun im sozialen Bereich, beim Klima oder in der Verteilung von Vermögen, es ist gerade vieles aus der Balance, das sehr wohl geändert werden kann.

Diversität ist euch wichtig, das schlägt sich auch im Programm nieder …

Julia: Wir haben erkannt, dass wir für mehr musikalische Vielfalt einen zusätzlichen Input brauchen. Erstmals holten wir für den Abend „Floetic Justice“ Tonica Hunter als Kuratorin dazu – für neue Perspektiven aus der Black Community bzw. aus einer erweiterten Community abseits von Klassik, Jazz oder akademischem Background. Die braucht es nämlich nicht unbedingt, um spannende Musik zu machen.

Simon: Das eigens zusammengestellte Ensemble probt seit Monaten, auch für uns wird es spannend, was dabei rauskommt. Der Abend ist auch sonst ein völlig neues Format: eine Mischung aus Konzerten und Podiumsgesprächen.

Eingebettet in das Festival sind auch eure Workshops für Musizierende. Was wünscht ihr euch für sie und für das Festivalpublikum?

Julia: Die Workshops sind dafür da, dass man sein Instrument frei von Stress angreifen und sich damit kreativ ausdrücken kann. Man kriegt einen Einblick in diese sehr lebensfrohen Richtungen Folk und zeitgenössische Volksmusik. Viele gründen nach unseren Workshops Ensembles und denken sich eigene Projekte aus.

Simon: Wir wünschen uns, dass Natur, Kunst und Begegnungen allen Gästen neue Impulse geben, dass eine Resonanzerfahrung passiert.

© Maria Frodl Alpine Dweller

© Alexandra Stanic

HUMOR MIT TIEFGANG

Christina Meister-Sedlinger.

Theatersommer Schloss Wolfpassing. „Der tollste Tag“ von Peter Turrini, 5. bis 20. August 2022,

www.theatersommer-wolfpassing.at

Text: Angelica PralHaidbauer

Peter Turrinis „Der tollste Tag“ beruht auf Beaumarchais „Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit“. Turrini hat allerdings das Rokokogeflecht der Uraufführung von 1786 radikal verwandelt und ein Stück kreiert, das vor Witz und Erotik sprüht – mit einem ordentlichen Schuss gesellschaftskritischer Bissigkeit.

NIEDERÖSTERREICHERIN: Christina, im zweiten Jahr deiner Intendanz in Wolfpassing hast du erneut auf heitere, heimische Theaterliteratur gesetzt – und diesmal gleich auf den großen Autor Turrini ...

Christina Meister-Sedlinger: Ich gebe zu, ich habe eine persönliche Leidenschaft für Dramatiker aus Österreich, und Turrini gehört für mich zu einem der bedeutendsten Autoren der Gegenwart. Er ist ein unglaublich kluger Beobachter unserer Welt und der Menschen und er packt seine Beobachtungen auf geniale Weise in Charaktere und schlussendlich in Stücke, die unter dem Deckmantel der Komödie ganz schön viel bittere Wahrheit ans Licht bringen. Das macht er allerdings mit so geschliffenen Dialogen, so viel Witz und Charme, dass man nie das Gefühl bekommt, es steht da jemand mit dem „Rohrstaberl“ und maßregelt uns für unser Verhalten. Ich selbst habe mich schon oft ertappt, dass ich mich bei einem Turrinistück vor Lachen zerkugelte, und erst danach wurde mir bewusst, wie heftig und wahr die Geschichte war, die Turrini da erzählt. In „Der tollste Tag“ geht es doch um den Missbrauch von Ein© Theatersommer Schloss Wolfpassing fluss und Macht, und wie „die Kleineren“ unterdrückt werden. Wie kriegt man da die Kurve zur Komödie? Darf ich eine Gegenfrage stellen? Ist es nicht viel schlimmer, die bittere Wahrheit mit lachendem Gesicht gesagt zu bekommen als weinend und zähneknirschend entgegengebrüllt mit

© Theatersommer Schloss Wolfpassing

DAS ENSEMBLE.

erhobenem Zeigefinger? Aber es ist mir jetzt schon wichtig anzumerken, dass unser Theatersommer in erster Linie unterhalten und ein richtig schöner Sommerabend im Schlossambiente sein soll. Natürlich ist Turrini das Gegenteil von oberflächlich und er hat uns mit „Der tollste Tag“ ganz schön viel zu sagen. Regisseur Daniel Pascal hat sich eine Inszenierung erdacht, die ein richtiges Fest für Augen und Ohren wird. Es wird bunt, es wird sehr musikalisch, unglaublich komisch – gepfeffert mit kräftigen Pfeilspitzen, die viel Aktuelles treffen und ganz schön aufrütteln werden.

Gemeinsam mit deinem Ehemann Martin hast du das theatersommerliche Rahmenprogramm erweitert ...

Ja, wir werden größer! Wir freuen uns sehr, dass wir die „Teilzeitdivas“ für einen Abend gewinnen konnten. Mit ihrer MusikComedyShow „BLINDDATE MIT BRUCE WILLES“ gibt‘s am 10. August um 19:30 Uhr Slapsticks, unglaublich viel Witz und noch mehr Hüftschwung zu sehen und dabei jagt ein Welthit den anderen. Es war uns aber auch ganz wichtig, etwas für Kinder anzubieten – und da gibt es wohl kaum jemand besseren als Kinderliedermacher Bernhard Fibich. Sein Mitmachkonzert „Gschamster Diener“ findet am 13. August um 15 Uhr im Schloss statt.

Ingrid Skovhus,

Stefan Wollmann. Ab 16. Juli 2022 wird im Südbahnhotel Semmering ein internationales Kulturprogramm in abwechslungsreichen, neuen Formaten geboten.

www.suedbahnhotel-kultur.at

Text: Angelica Pral-Haidbauer

WACH GESPIELT

© Sabine Hauswirth

Ingrid Skovhus und Stefan Wollmann haben ihre kulturelle Expertise und unternehmerische Ader zusammengeführt und im bedeutendsten Grandhotel der k.u.k. Südbahngesellschaft, einem Juwel österreichischer Architektur-,

Gesellschafts- und Tourismusgeschichte, die Südbahnhotel Kultur gegründet. Der

Unternehmer und Kulturförderer Christian Zeller hat das legendäre Bauwerk

Ende 2021 gekauft, und wird es 2025 als Hotel wiedereröffnen. Sie als Künstlerische Geschäftsführerin das weltberühmte Bauwerk bespielen?

Ingrid Skovhus: Unsere Mission ist, unsere Gäste ab Juli zu zauberhaften Tagen mit Kultur, Natur, Wissenschaft und Kulinarik in das Südbahnhotel am Semmering, dem historischen „Grünen Smaragd von Wien“, einzuladen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Musik – von Klassik über Operette und Chanson bis Jazz –, dazu kommen szenische Formate, Literatur, Bildende Kunst und vieles mehr. Wir werden unsere Programme mit vielfältigen Outdooraktivitäten in der laut Wolfgang Kos „exzentrischen Landschaft“ sowie mit wissenschaftlichen Veranstaltungen verbinden. Darüber hinaus werden wir regelmäßig speziell für Kinder und Familien entwickelte Programme anbieten. Und last but not least werden die verlockenden Angebote aus Küche und Keller sowie die Cocktailkultur an den Bars eine Hauptrolle auf der Südbahnbühne Semmering spielen.

Herr Wollmann, wie werden Sie als Kaufmännischer Geschäftsführer das ehrwürdige Haus in Szene setzen?

Stefan Wollmann: Wir bespielen den historischen Speisesaal, den Waldhofsaal mit dem Blick in die Landschaft, die Lobby und den Grünen Salon sowie die beiden Terrassen mit unserem Kulturprogramm. Darüber hinaus bieten wir Ihnen regelmäßig Themenführungen durch den Ort und zu den Villen berühmter historischer Persönlichkeiten sowie Spezialführungen durch das Südbahnhotel. Freuen Sie sich darauf, spannende Künstlerinnen und Künstler kennenzulernen, nach dem Sonntagsbrunch mit Ihren Kindern an Workshops teilzunehmen, die fantastische Landschaft zu erkunden und künstlerisch zu erfahren und die Tage bei einem musikalischen Sundowner auf unseren Terrassen ausklingen zu lassen.

PIKANT UNTER PERÜCKEN

Michou Friesz in drei Rollen. Sommerspiele Perchtoldsdorf, Tragikomödie „Molière oder Der Heiligenschein der Scheinheiligen“ vom 30. Juni bis 30. Juli, www.sommerspiele-perchtoldsdorf.at.

Text: Viktória Kery-Erdélyi Fotos: Ingo Pertramer

Zum fünften Mal arbeitet Michael Sturminger mit Michou Friesz zusammen, erzählt die facettenreiche Schauspielerin im Interview. Nach „Bunbury“, „Onkel Wanja“, dem TV-Film „Die Unschuldsvermutung“ und „My Fair Lady“ an der Elbphilharmonie Hamburg folgt ein Homecoming bei den Sommerspielen Perchtoldsdorf; er ist dort langjähriger Intendant und heuer wieder Regisseur.

Vielversprechende Fotos! Welchen Verwandlungen unterziehen Sie sich auf der Burg?

Michou Friesz: Heuer spielen wir alle mindestens zwei Rollen und werden uns viel umziehen; Kostüm und Bühne machen Marie und Paul Sturminger immer ganz toll! Ich bin zu Beginn eine Schauspielerin aus Molières Truppe, dann ein Mönch in Kutte und schließlich Ludwig XIV. mit Perücke und allem Chichi.

Wie tauchen Sie in Ihre Rolle ein?

Ich hab‘ mich, weil das auch der größte Part ist, auf den Sonnenkönig gestürzt, der schon mit fünf Jahren König wurde, sich wahnsinnig über die Künste definiert hat und Versaille bauen ließ. Ich habe Dokus und Filme gesehen, Bücher gelesen und so viel Interessantes gefunden. Für mich ist es besonders interessant, einen Mann zu spielen – und diese Macht, wo bis heute keine Gleichheit herrscht. Worum geht es in der Tragikomödie „Molière oder Der Heiligenschein der Scheinheiligen“? Der Schriftsteller Michail

Bulgakow, der just aus Kiew

AUS DEM ENSEMBLE. Michou Friesz, Wojo van Brouwer, Emanuel Fellmer, Michael Pogo Kreiner

stammt, hatte brandgefährlich gegen Stalin geschrieben, der Diktator verbot die Aufführung seiner Werke. Bulgakow konnte sich nur wehren, indem er in eben diesem Stück seine eigene Geschichte im Verhältnis zwischen Molière und dem König widerspiegelt. Das ist bewegend und aufregend, gerade jetzt.

Wie erleben Sie den Spielort?

Es ist abends wunderschön, wenn das Licht weniger und weniger wird, bis nur noch das Bühnenlicht da ist. Die Stimmung ist magisch vor der Burg und es ist herrlich, dass wir nach den Vorstellungen zu den Heurigen können (lacht).

Dramaturgin Angelika Messner verriet im Vorfeld, dass heuer viele Instrumente zum Einsatz kommen. Wie das?

Das hat sich so schön gefügt: Raphael Nicholas spielt Fagott, Hannah Rang Klarinette, Michael Pogo Kreiner ist auch heuer wieder als Musiker dabei, diesmal mit Orgel, Wojo von Brouwer spielt Klavier, es kommt noch eine Geigerin und eine junge Elevin spielt Harfe, das ist unglaublich toll! Wir üben auch schon gregorianische Choräle, die wir als Mönche singen, es wird sehr musikalisch.

Nina Blum.

Märchensommer Poysbrunn, Kinderwandertheater „Bremer Stadtmusikanten – neu vertont“ vom 7. Juli bis 28. August,

www.maerchensommer.at

Text: Angelica Pral-Haidbeuer Fotos: Anna Stöcher, Märchensommer Poysbrunn

DIE ERZÄHLERIN

© Anna Stöcher

Die Regisseurin und Schauspielerin ist seit 2015 Intendantin und künstlerische Leiterin der Sommernachtskomödie Rosenburg. Seit nunmehr 16 Jahren verzaubert sie als Regisseurin Theaterfans ab drei

Jahren mit immer neuen Adaptierungen bekannter Märchen in Poysbrunn.

NIEDERÖSTERREICHERIN: Nina, im heurigen Stück werden Neesel, Nahund, Schmatze und Auahahn aus ihrer Heimat verjagt. Die Stadtmusikanten beschließen daraufhin gemeinsam zu fliehen, um eine Karriere als Popstars in Bremen zu starten. Hat dieses Stück einen Bezug zur derzeitigen Migranten-Situation?

Nina Blum: Das Thema der Vertreibung und Heimatlosigkeit ist natürlich gerade sehr aktuell. Es geht bei unserer

NINA BLUM. Intendantin und Regisseurin

Adaptierung aber vor allem um die Sehnsucht, seine wahre Bestimmung zu finden: Im Fall unserer vier Tiere ist es der Traum Musikerin bzw. Musiker zu werden. Bremen ist die Sehnsuchtsstadt der Musik. Doch dort regiert ein korruptes Schwein alias Bürgermeisterin und drei skrupellose Ratten, die sich Musikbosse nennen. Diese rauben den Bremer Stadtmusikanten ihre Instrumente und vertreiben sie aus Bremen. Somit sind sie zunächst wieder einmal heimatlos.

Auf welche Reise werden sich die kleinen Märchenfans in dem interaktiven Spiel begeben?

Sie werden in fremden Ländern, wie Afrika, Indien, Mexico und Schottland auf verschiedene „Musikgurus“ – wie einen Elefanten, eine heilige Kuh, einen Schmetterling und einen Fuchs – treffen, die ihnen neue Rhythmen sowie auch ein neues Selbstbewusstsein schenken. Durch diese Abenteuer gestärkt kehren sie zurück nach Bremen. Diesmal aber gelingt ihnen der Durchbruch und die Erfüllung ihrer Träume - sie werden eine gefeierte Band. Somit ist „Neu-Vertonung“ der Bremer Stadtmusikanten ein Märchen über Freundschaft, Heimat, Musik und das Glück, seine wahre Bestimmung zu finden und zu leben.

In der Sommernachtskomödie Rosenburg bringt Ihr „Manche mögen‘s verschleiert“ auf die Bühne. Kannst du uns einen kleinen Vorgeschmack geben?

Gerne! In Michael Niavaranis Theaterfassung des französischen Kultfilms „Cherchez la femme“ („Voll verschleiert“) sagt zum Beispiel Alexander zu Mitra: „Unsere Wohnung ist doch nur deshalb so klein, weil ihr unbedingt im Nobelviertel wohnen wolltet.“ Die kontert: „Ja, entschuldige bitte, wir sind Perser – wo sollen NEU VERTONT. wir sonst Die Bremer Stadtmusikanten wohnen? In den Slums, bei den Migranten? Das ist doch absurd.“ Diese 1001-Nacht-Komödie über ein Liebespaar zwischen zwei Kulturen garantiert interkulturellen Zündstoff, wobei Vorurteile einfach weggelacht werden dürfen! Ein Bruder, der zum religiösen Fundamentalisten geworden ist, und Eltern, die jede Kleinigkeit am Mittagstisch zum Politikum werden lassen. Gespielt wird vom 23. Juni bis 31. Juli 2022, Infos und Tickets auf www.sommernachtskomoedie.at

MONIKA & IHRE ENGEL

Monika Steiner. Bernarda Bobro.

Monika Schwabegger. Ausgehend von Mendelssohn Bartholdys „Elias“ widmet sich das Festival Retz mit einem Oratorium in szenischer Aufführung höchst aktueller Themen. Vom 7. bis 24. Juli 2022.

www.festivalretz.at

Text: Angelica Pral-Haidbauer

In Szene gesungen. In Worte gefasst. Regisseurin Monika Steiner rückt das fragile Seeleninnere der Titelfigur Elias ins Zentrum der Handlung. Mit

Bernarda Bobro (Sopran) und Monika

Schwabegger (Mezzosopran) besetzen zwei erstklassige Solistinnen die Rollen

Witwe/Engel und Königin/Engel.

NIEDERÖSTERREICHERIN: Frau Steiner, welche aktuelle Botschaft beinhaltet Ihre Inszenierung?

Monika Steiner: Obwohl der Text des Oratoriums auf einer 2.500 Jahre alten Geschichte aus dem Alten Testament fußt, ist der gesellschaftspolitische Inhalt auch heute relevant: Der Prophet Elias geißelt das Volk Israels im Namen seines Gottes mit einer jahrelangen Dürre. Hunger und ein blutiger Religionskrieg sind die Folge des Kampfes um Ressourcen, um die Macht und die Deutungshoheit – heute würde man sagen, die mediale Vorherrschaft. Elias selbst ist ein zutiefst zerrissener Charakter mit einer ausgeprägten Persönlichkeitsstörung, die sich in manischen Höhenflügen abwechselnd mit tiefer Depression zeigen. Er begegnet in diesen Zuständen aber nicht nur Schuldgefühlen bis hin zu Suizidgedanken, sondern, gestützt von seiner Gläubigkeit, auch seinen Engeln – die ihn durch das ganze Stück in verschiedensten Ausfor © Festival Retz mungen begleiten. Über allem steht die Musik von Mendelssohn Bartholdy, mit packenden Chören, mitreißenden Arien und Ensembles, die die Zuhörer in ihrer Intensität und Schönheit berühren und begeistern ...

Frau Bobro, das Festival Retz steht für offene Grenzen, Sie sind gebürtige Slowenin. Welches besondere Zeichen der (Völker-)Verbindung vermag die Musik zu leisten?

Bernarda Bobro: Ich stamme aus einem kleinen Ort, der von der Mur getrennt wird. Auf einer Seite ist Mureck, auf der anderen Trate, von Einheimischen Cmurek genannt. Ich bin oft über die Brücke ins Nachbarland gegangen, wo zwar eine andere Sprache gesprochen wird, aber dennoch alles so vertraut ist. Daraus entstand die Idee, in Graz Musik zu studieren. Damals sprach ich – wie viele meiner Studienkollegen aus aller Welt – kein Deutsch. Die Sprache der Musik kannte aber jeder, sie hat uns auf der Suche nach der Schönheit vereint. Ein Fluss zieht also keine Grenzen, er fließt nur seinen Weg.

Frau Schwabegger, Sie sind Stimmbildnerin am Konservatorium für Kirchenmusik der Diözese Linz. Was fasziniert Sie an der Kirchenmusik?

Monika Schwabegger: Als Kirchenmusikerin begleite ich aktiv einen mystischen Prozess und schaffe durch die Musik eine Brücke zum Kirchenvolk. Die Menschen „hören“ und wir „ge-hören“ plötzlich auf wundersame Weise zusammen. Das „Wir-Gefühl“ entwickelt sich leichter – ein unschätzbarer Wert in Zeiten der Pandemie … Andererseits schafft die Kirchenmusik für viele Menschen ein Umfeld, sich einbringen zu können. Junge Menschen können sich hier oft zum ersten Mal in die Öffentlichkeit trauen, sich zeigen und dabei wachsen. Abseits von Musikschulkonzerten werden sicher viele Musikerinnen und Musiker ihren ersten Auftritt in einem Kirchenraum erlebt haben.

MODE

„Urlaubstage sind die Oasen in der Wüste des Alltags.“

Hermann Lahm, Lyriker und Hobbyautor

© comma

Holiday Vibes

Coole Safari-Looks

Ob auf Kurztrip in die Großstadt oder in der Wildnis: Die erdigen Töne des Safari-Looks wirken kühlend auf der Haut und sind vielfältig kombinierbar. Die Sommer-Kollektion von comma Casual Identity bringt die modischen Allround-Talente in den typischen Safari-Shades Khaki und Beige in den Kleiderschrank – von lockerem Leinen, dünnen Jeansstoffen bis hin zu luftdurchlässigem Strick. Die feinen Naturfasern sind elegant, gleichzeitig unbeschreiblich lässig und strahlen eine gewisse Leichtigkeit aus. Beige Oberteile und Hosen, Shorts in Khakitönen (am Foto für 69,99 Euro) kontrastieren perfekt zu weißen It-Pieces wie Cropped-Hemden und High Waisted-Culottes. Ein bequemes Highlight sind die kurzen Jumpsuits, die getoppt mit einem vor der Sonne schützenden Bucket Hat mit wenig Aufwand ganz viel Urlaubs-Vibes in den Alltag bringen. Also, ab auf Safari!

VEGANER BEGLEITER

Nina Sarugg, die bekannte Regisseurin und Moderatorin aus Purkersdorf, hat mit viel Liebe zum Detail an ihren neuen Shopper-Bags designed by VIENNINA gearbeitet, die zu 100 Prozent vegan und PETA-zertifiziert sind. So setzt die überzeugte Veganerin bei ihrem modernen Klassiker auf „Appleskin“. Die innovativen It-Bags in den Farben Taupe und Schwarz beeindrucken nicht nur mit formvollendetem Design, sondern auch durch praktische Features, wie dem integrierten Laptop-Fach und einer grandiosen Koffer-Halterung. Infos: www.viennina.com

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