4.1 Körperhafte Architektur und ihre Auswirkungen auf die Zwischenräume „So wie die Form das Geformte prägt“,28 wird der architektonische Raum vom architektonischen Körper erzeugt.29 Die Konzeption und Form des Gebauten steht demnach in direkter Wechselwirkung mit den Zwischenräumen. Bei Halen wie auch bei Seldwyla ist das „Gebaute“ das Resultat einer Addition von einzelnen Wohneinheiten. Anhand von Ideenskizzen der beiden Siedlungen lässt sich jedoch bereits deutlich erkennen, dass sich die räumlichen Ergebnisse der beiden Siedlungen, welche aus der angesprochenen Addition hervorgehen, grundlegend unterscheiden. Diese räumliche Differenz ist darauf zurückzuführen, dass die Grundelemente (einzelne Wohneinheiten) das Abbild von unterschiedlichen Ideen sind und sich dadurch stark voneinander unterscheiden. Diese Differenz der Grundeinheiten führt schlussendlich zum angesprochenen unterschiedlichen Bild der Zwischenräume.
Abb. 13. Skizze von Rolf Keller zur Siedlung Seldwyla. Im gesamten Gefüge ist jedes Haus klar zu erkennen. Die gewählte Architektursprache und Komposition suggeriert eine dörfliche Atmosphäre. Abb. 14. Skizze von Atelier 5 zur Siedlung Halen. Die Zwischenräume sind das Abbild eines Systems. Die einzelne Grundeinheit ist jeweils nicht ersichtlich. 28 Keller, 1973. S. 83. 29 vgl. Van der Laan, 1992. S. 164.
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