JUBILÄUMSAUSGABE 29. April 2010
MITARBEITER
HINTERGRUND
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Traditionsunternehmen mit Drive Ruth Arnet (Product Manager Indian Ocean), Franco Muff (Manager Customer Service) und Rolf Lüthy (Product Manager Cities / Theme Parks) erklären, weshalb sie bereits lange Jahre bei Hotelplan tätig sind. Nathalie de Regt Wie lange arbeiten Sie bereits bei Hotelplan und welche Stationen haben Sie in dieser Zeit durchlaufen? Ruth Arnet: Ich kam Ende März 1981 zu Hotelplan, um das Reiseleiter-Seminar zu belegen. Nach Abschluss des Kurses war ich zehn Jahre im Ausland zunächst als Bürohilfe, dann als Reiseleiterin tätig. Ich habe auch Rundreisen geführt, war an verschiedenen Orten Resident Manager und kam 1991 in die Schweiz zurück. Der Zufall wollte es, dass ein Product Manager Griechenland, sozusagen meine zweite Heimat, gesucht wurde. Seit 1991 bin ich in Zürich in der Produktion tätig, zuerst für Griechenland, dann auch für andere Destinationen. Heute betreue ich als Product Manager den Indischen Ozean. Franco Muff: Seit meiner Lehre war ich immer in einem Reisebüro oder einer Fluggesellschaft tätig. 1993 arbeitete ich bei Swissair und kam zu Hotelplan, weil an meinem Wohnort Zug eine Filiale eröffnet wurde. Diese konnte ich übernehmen und habe sie 13 Jahre geleitet. Dann wurde es Zeit für eine Veränderung und ich wechselte in den Kundendienst. Seit 2006 bin ich in Glattbrugg für den Costumer Service zuständig. Rolf Lüthy: Ich bin seit April 1999 bei Hotelplan tätig. Ich kam vom SSR, wo ich 15 Jahre zuerst USA, danach Städtereisen betreut habe. Bei Hotelplan bin ich nun auch bereits seit elf Jahren für Städtereisen, hauptsächlich für Paris und Disneyland, zuständig. Wurde eine neue Stelle besetzt, wurden meist interne Mitarbeiter nachgezogen. Man hat sich wirklich xMal überlegt, bevor man jemand Externen eingestellt hat. Ich erhielt die Stelle eigentlich nur, weil ich von Beginn weg klar gemacht habe, dass ich den Job nur annehme, wenn ich Paris übernehmen kann. Und Hotelplan sagte, wir nehmen dich nur, weil du Paris übernimmst (Gelächter). Es war also eine glückliche Fügung. Können Sie sich noch an den ersten Arbeitstag erinnern? Ruth Arnet: Ich kann mich noch gut an den ersten Tag im Reiseleiter-Seminar
Ruth Arnet ist seit 29 Jahren in verschiedenen Funktionen bei Hotelplan tätig.
erinnern, das im Gottlieb DuttweilerInstitut statt fand. Ich fuhr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Rüschlikon und traf Ingrid Holenweger, die spätere Chefin der Reiseleitung bei Hotelplan. Wir kamen ins Gespräch und stellten fest, dass wir an den gleichen Ort unterwegs waren. Das Seminar war wirklich eine Bereicherung. Ich habe dort sehr viel über mich selbst gelernt. Franco Muff: Zwei Mitarbeiter waren bereits längere Zeit für Hotelplan tätig und haben mich in die neue Materie eingeführt. Zunächst war ich etwas ernüchtert, da ich aus der eher fortschrittlichen Traviswiss-Welt kam. Nun musste ich abends an einem be-
Ruth Arnet: Ich freue mich noch heute jeden Morgen auf die Arbeit. stimmten Computer den Umsatz und die Annullationen eingeben, und Ende Woche wurde eine Diskette nach Zürich geschickt (lacht). Die ersten paar Tage kommen mir immer wieder in den Sinn: Die Assistentin des damaligen Regionalleiters Angelo Banditelli war eine Spanierin, die mich ziemlich zackig instruierte. Einmal habe ich Angelo eine handschriftliche Notiz geschickt. Da rief sie mich an und sagte: «Herr Muff, Sie haben Herrn Banditelli etwas von Hand geschrieben. Möchten Sie nicht lieber eine interne Notiz am Computer verfassen?» Es warf sie ziemlich aus dem Konzept, dass ich nicht den üblichen «Dienstweg» einschlug. Rolf Lüthy: Meinen ersten Arbeitstag verbrachte ich mit der Einführung in das Buchungs- und Reservationssys-
Franco Muff leitete von 1993 bis 2006 die Hotelplan-Filiale in Zug, jetzt ist er Leiter des Kundenservices.
tem «Tosca». Ich hatte so meine Schwierigkeiten, bis ich das System, das eigens für Hotelplan entwickelt worden war, in dem Griff bekam. Es war zwar pure Übungssache, aber das erste halbe Jahr war für mich eher hart. Können Sie erklären, weshalb Sie Hotelplan seit Jahren die Treue halten? Ruth Arnet: Hotelplan ist «meine» Firma, die Leute, die Nähe zum Ausland, schlicht und einfach meine Arbeit im Tour Operating. Ich würde Mühe bekunden, wenn ich von 8 bis 12 und 13 bis 17 Uhr in einem Büro sitzen müsste. Mir macht es Spass, dass immer etwas läuft. Ich stehe auch heute noch am Morgen auf und freue ich mich auf die Arbeit. Viele Menschen empfinden Tour Operating als zu hektisch, aber ich brauche diese Hektik. Franco Muff: Dass es Hotelplan ist, hat sich so ergeben. Warum ich immer noch bei Hotelplan tätig bin, ist sicherlich auch dem Umstand zu verdanken, dass ich es spannend finde, in der Tourismusbranche in einem grösseren Unternehmen tätig zu sein, das einem verschiedene Möglichkeiten anbieten kann. Ich habe Hotelplan als Arbeitgeber auch stets als sehr angenehm empfunden. Ich hatte immer schon eine positive Einstellung zur Migros und die Erwartungen, die ich hatte, haben sich auch grösstenteils bestätigt. Rolf Lüthy: Als ich den Entschluss gefasst habe, den Arbeitgeber zu wechseln, war die Frage, ist es Hotelplan oder gibt es noch etwas anderes? Ich glaube, ich wäre nicht in der Tourismusbranche geblieben, wenn es nicht Hotelplan gewesen wäre. Bei Hotelplan durfte ich immer mit guten Leuten zusammenarbeiten. Ich bin überzeugt, dass die guten Mitarbeiter nicht einfach so kommen. Wenn die Firmenkultur stimmt, dann «züchtet» sie sozusagen auch einen gewissen Menschenschlag heran.
Rolf Lüthy ist bereits seit 11 Jahren der Mann für Paris und Disneyland bei Hotelplan.
Franco Muff: Ich möchte noch kurz auf den nine-to-five-Job zu sprechen kommen, den Ruth erwähnt hat. Das setzt natürlich auch voraus, dass man Leute engagiert, die flexibel sind. Seit 2007 haben für die alteingessenen Hotelplan-Leute sehr viele Veränderungen stattgefunden. Es haben sich manche gefragt – und ich gehöre auch dazu –, bist du bereit, mitzugehen und dich den Veränderungen anzupassen? Und wenn ich das Gefühl gehabt hätte, ich möchte das nicht, hätte ich die Konsequenzen ziehen müssen. Ich denke, diejenigen, die heute noch dabei sind, sind diejenigen, die sich als etwas beweglicher erwiesen haben. Können Sie sich an besonders schöne, emotionale oder lustige Momente erinnern? Rolf Lüthy: Das ist eigentlich mein Alltag. So gefragt, fällt mir nichts Besonderes ein. Ich lache sehr viel am Tag und da ist eine Steigerung relativ schwierig (lacht)! Selbst in den grössten Stressmomenten vergeht uns im Team das Lachen nicht. Franco Muff: Einen emotionalen Moment, jedoch wenig erfreulich für einige Direktbetroffene, habe ich anlässlich einer Marketing-Tagung in Bern erlebt: Damals wurde das Projekt «Wir Planetarier» vorgestellt, das auf der Bonuspunkte-Idee à la Cumulus basierte. Das heisst, wer eine Reise buchte, konnte Punkte sammeln. Der nächste Redner war der damalige CEO, der mit drei Sätzen das ganze Projekt vom Tisch fegte. Ruth Arnet: Die Weihnachtsessen sind für mich eigentlich immer sehr spezielle Anlässe. Oder auch die Agententreffen, wenn die ganze Truppe noch zusammen ausgeht und über gemeinsame Erlebnisse plaudert. Wir erleben hier wirklich sehr viele schöne Momente.