Migros magazin 53 2015 d zh

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MIGROS-WELT | MM53, 28.12.2015 | 45

Wissenswertes

Hintergrund

Rund um Südfrüchte Gesundheit

In den Wintermonaten lechzen wir geradezu nach sonnengereiften, süssen, tropischen Früchten, die nur so strotzen vor Vitaminen. Anhänger der chinesi­ schen Ernährungslehre jedoch stehen dem Verzehr in unseren Breitengraden kritisch gegenüber. Besonders rohe Südfrüchte sollen auf den Organismus kühlend wirken, was asiatischen Ernährungs­ experten im euro­ päischen Winter wenig sinnvoll erscheint.

Mehr Rezepte unter Saison.ch

Sonnengereift Südfrüchte sind nicht nur zuverlässige Vitaminspender, sie machen

auch gute Laune, weil sie an Ferien erinnern. Sie schmecken pur, finden aber auch in der Küche vielseitige Verwendung.

Wissenswertes

In der Küche

Ananas

Das eiweissspaltende Enzym Bromelain von frischen Ananas wirkt verdauungsfördernd. Daher sind Ananas eine wohltuende Nachspeise nach einem Fondue, oder man isst sie gar als Brotersatz dazu. Tipp: Bei reifen Ananas lassen sich die grünen Mittelblätter mühelos entfernen.

Besonders gut passt Ananas in pikante Gerichte mit süssen und sauren Komponenten. Ihre feste Konsistenz verliert sie auch beim Erhitzen nicht. Vorsicht: Ananas vertragen sich schlecht mit Milchprodukten; die Kombinationen werden bitter, wenn sie nicht sofort verzehrt werden.

Banane

Bananen werden in den Herkunfts­ ländern grün geerntet, da sie sonst mehlig werden. Zu Hause immer separat lagern. Bananen sondern besonders viel Ethylen ab, das an­ dere Früchte vorzeitig zum Reifen bringt. Bananen ertragen keine Temperaturen unter 13 Grad.

Die Banane ist ein unkomplizierter, nahrhafter Snack für unterwegs. In der Küche ist sie beliebt als Zutat für Smoothies; sie süsst und macht die Mixgetränke wunderbar cremig. Gekochte Bananen sind Geschmack­ sache, legendär sicher im Schwei­ zerischen Riz Casimir.

Drachenfrucht, Pitahaya

Ihr Anbau ist anspruchsvoll: Erst wenn die Pflanze 20 Jahre alt ist, reifen die ersten Früchte. Zudem blüht sie nur eine Nacht und muss genau dann bestäubt werden. Wenn die Frucht reif ist, lässt sich die pinkfarbene Schale leicht von Hand ablösen.

Das Aroma der Drachenfrucht ist sehr mild und erinnert ein wenig an Kiwi oder Erdbeere. Sie ist ein Blickfang in Fruchtsalaten. Erhitzt verliert die Dra­ chenfrucht ihren zarten Geschmack. Die schwarzen Kerne wirken verdau­ ungsfördernd, besonders wenn man sie zerkaut.

Mango

In Indien, der Heimat der Mango, ist die Frucht heilig. Die Liebe geht so weit, dass Inder das Jahr in zwei Abschnitte einteilen: Die Monsunzeit und die Mangozeit. Es soll rund 1000 Sorten geben, wovon aber nur wenige für den Handel relevant sind.

Mangos schmecken intensiv und un­ verwechselbar herbsüss. Sie kommen in der Küche vielfältig zum Einsatz: etwa roh in Desserts oder gekocht in Curries. Wer keine frischen hat, kocht gedörrte Früchte mit. Mangolassi (Mangos vermixt mit Naturejoghurt) passt zu scharfen indischen Gerichten.

Passionsfrucht

Die Passionsfrucht hat ihre ideale Reife erreicht, wenn sich ihre Schale dunkelviolett verfärbt und leicht schrumpelig wird. Ein guter Trick, um Passionsfrucht­ fleisch und ­saft haltbar zu machen: in Eiswürfelbehältern einfrieren.

Pur schmecken Passionsfrüchte erfri­ schend sauer. Das Fruchtfleisch einfach auslöffeln oder mit etwas Zucker im Naturejoghurt geniessen. Sie harmonie­ ren aber auch mit Pfirsich oder Aprikose in Konfitüren. Wer die Kerne nicht mag, streicht das Fruchtfleisch durch ein Sieb; so bleibt der Saft übrig.

Papaya

Das in Papayas enthaltene Papain vermag Fleisch zarter zu machen. Die scharfen Kerne würzen Speisen wie Pfeffer, wenn man sie trocknet und in einer Gewürzmühle zermahlt. Weltreisende schwören auf den Verzehr frischer Kerne, da diese Darmparasiten fernhalten sollen.

Grün und unreif werden sie als Gemüse verwendet, etwa im scharfen thailändi­ schen Papayasalat Som Tam. Die reifen Früchte passen zu allerlei Süssem, wie einem deftigen Schokoladekuchen. Davor am besten mit wenig Zitronen­ saft beträufeln. Papaya schmeckt aber auch mit Blattsalaten.

Lagerung

Die meisten Südfrüchte reifen bei Zimmertem­ peratur nach. Ist der ideale Reifegrad erreicht, können sie noch einige Tage im Kühlschrank gelagert werden. Dabei sollte die Temperatur aber 7 Grad nie unter­ schreiten. Nachhaltigkeit

Die meisten Südfrüchte werden unreif geerntet und kommen per Schiff nach Europa, nur wenige Sorten werden vollreif eingeflogen. Alternativen sind tropische Früchte in Konserven, in getrock­ neter Form oder als Püree. Bezüglich Nach­ haltigkeit schneiden saisonale Früchte aus der Region besser ab. Tropische Früchte geniesst man daher am besten als Delikatesse. Gelierte Süssspeisen

Bilder: Istockphoto

Ananas, Papaya und Kiwi gelieren nur mit Agar­Agar, nicht mit Gelatine. In Zusammenarbeit mit www.saison.ch


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