Migros-Magazin-31-2021-d-NE

Ausgabe Neuenburg-Freiburg, AZA 1953 Response Zentral

migros.ch/magazin | MM31, 2.8.2021

WIE LEBT MAN IN NEW BERN, USA? Seite 23

Wieso Sternschnuppen jetzt Saison haben Seite 10

SOMMERWET TBEWERB

EINTAUCHEN NEUN COOLE BADESEEN Seite 20

Bild: iStock

Wie viel Gewalt darf man Kindern in Filmen zumuten?

Wir sehen rot

Kleine und grosse Tomaten versüssen uns den Sommer Seite 15

Seite 40 Adressänderungen bitte der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst, Tel: 058 574 83 37, an den Nachmittagen von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr, oder per Mail: registre.mnf@gmnefr.migros.ch

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2. Tag – San Gimignano & der Wein Das fantastische San Gimignano – das «Manhattan der Toskana» – erwartet uns heute Vormittag mit seiner vollen Pracht. Die pittoreske Stadt mit den charakteristischen Geschlechtertürmen begeistert jeden Besucher. Die Türme waren Wohntürme für Adel und Kaufleute sowie gleichzeitig Prestigeobjekte. Freuen Sie sich auf einen interessanten Rundgang, welchen wir in einer bekannten Eisdiele mit einem feinen Gelato beenden. Am Nachmittag kehren wir auf einem wunderschönen Weingut im Raum San Gimignano ein und geniessen bei einer Degustation einige köstliche toska-

nische Weine. Ein gemütlicher Nachmittag in bester Gesellschaft!

3. Tag – Insel Elba, die Perle des Mittelmeers Durch schöne Landschaften fahren wir in südlicher Richtung bis nach Piombino, wo unser Fährschiff für die kurze Überfahrt nach Elba bereitsteht. Bei einer beeindruckenden InselRundfahrt zeigen wir Ihnen dann die Vielfältigkeit des kleinen Juwels im Mittelmeer.

Erfahren Sie dabei allerlei aus der bewegten Geschichte und freuen Sie sich auf ein wunderschönes Naturparadies mit farbenprächtigen Blumen und Pflanzen, glasklarem Wasser, bizarren Felsenklippen und wildromantische Buchten. Am Abend Fährüberfahrt zurück aufs Festland und Rückfahrt ins Hotel.

wie kleine Schwalbennester hoch über dem Meer. Wir fahren heute über die herrliche Panoramastrasse nach Manarola, einem typischen Fischerdorf der Cinque Terre. Nach der Besichtigung erwartet uns eine Bahnfahrt bis nach Vernazza, von wo aus wir mit dem Schiff nach Monterosso al Mare übersetzen. Geniessen Sie die herrliche Szenerie, die sich uns von Wasser aus bietet. Am Nachmittag geht es wiederum mit dem Schiff zurück nach La Spezia. Nachtessen im Hotel.

5. Tag – Heimreise Mit vielen unvergesslichen Eindrücken im Gepäck treten wir heute morgen die Heimreise an.

4. Tag – Cinque Terre Die fünf pastellfarbenen Dörfchen des Unesco-Weltkulturerbes Cinque Terre kleben

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4 | 2.8.2021 | MEINE MIGROS

Ja, allerdings nicht in grossen Mengen. Das Gemüse enthält – wie Spinat oder Rhabarber – Oxalsäure, besonders viel im rohen Zustand.

Besser: Krautstiel in ­kochendem Wasser drei Minuten blanchieren oder in wenig Öl braten.

Dadurch reduziert sich der Oxalsäuregehalt, und die Stängel bleiben knackig. An Nierenstei­ nen erkrankte Personen sollten eine oxalsäure­ reiche Ernährung ­meiden, da diese die ­Ent­stehung von Nieren­ steinen fördern kann.

Getty Images, MGB Fotostudio

Kann ich Krautstiel auch roh essen?

Aprikosen noch bis in den ­September Zuckermais bis Ende Oktober Bohnen bis Ende Oktober Himbeeren bis Ende September

MEINE MIGROS | 2.8.2021 | 5

SUP ist super

Stand-up-Paddling (SUP) ist die trendige Wasseraktivität – auch weil es eine ­wunderbare Sache ist, das Wasser still zu erkunden, während man gleichzeitig den ­Körper stärkt. Mehr zur richtigen Ausrüstung und die Regeln, um ­keine ­Vögel zu ­erschrecken und ­Unfälle zu vermeiden, finden Sie hier: migros-impuls.ch/sup-start

NEWS Die Westschweizer Rösterei La Semeuse ist kürzlich vom deut­ schen Kaffeemagazin «crema» als «Schweizer Röster des Jahres» aus­ gezeichnet worden – wegen ihrer ­Bemühungen um Qualität und Nach­ haltigkeit. Der Spezialitätenkaffee steht auch bei der Migros im Regal und bietet Bohnen aus Indien, Afrika bis Lateinamerika an.

Eine Bergwanderung sollte nicht improvisiert werden. Der Schweizer Alpen-Club (SAC) und die Migros, seit d ­ iesem Jahr Partner, geben wert­volle Tipps. So sollte der richtige Schuh gross genug sein, dass eine Finger­breite zwischen den gros­ sen Zeh und die Schuhspitze passt.

Und ein Rucksack mit allem Wichtigen sollte s­ o gepackt werden, dass er nicht mehr als ein Fünftel des eigenen ­Gewichts wiegt.

Tipps und Ideen für Höhenwanderungen: www.migmag.ch/wandertipps

WENIGER TIERLEID

In der Schweiz werden jedes Jahr rund drei Millionen männliche Küken geschlachtet, weil sie sich nicht für die Eierproduktion eignen und nicht gemästet werden können. Seit Ende des vergangenen Jahres bietet die Migros regional Schweizer «Respeggt»-Eier an. Dafür werden keine männlichen Küken mehr geschlachtet, da dank einer speziellen Technik zur Geschlechtsbestimmung nur weibliche Küken, also künftige Legehennen, ausgebrütet werden. Die «Respeggt»-Eier sind nun in der ganzen Schweiz im Angebot.

TORTE AM STIEL

Man nehme einen Monte-GenerosoKuchen und schneide ihn in Stücke.

In jedes Stück steckt man von ­unten ein Glacestängeli, dann legt man alle ins Gefrierfach. Nach ein paar Stunden nimmt man sie heraus – fertig ist die Monte-Ge­ne­rosoGlace. Wie sie schmeckt? Na, wie Eistorte am Stiel!

Bild: Nik Hunger

6 | 2.8.2021 | AUGENBLICK

AUGENBLICK | 2.8.2021 | 7

14:50 Uhr

Wasser von oben h ­ atten wir in den vergangenen Wochen ­eigentlich genug. So macht es aber Spass: Kinder ­freuen sich über den künstlichen Wasserfall im «Park im Grüene», der einst von Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler initiiert wurde. Das Foto ist am 10. Juli entstanden.

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Die Trendanalyse: ­Grégory Décaillet, Leiter Direktion Food der Migros, über Bio, Vegan, Exotisches und ­Verpackungen

INHALT | 2.8.2021 | 9

Inhalt 10 Für Himmelsgucker Wann und wo jetzt Stern­ schnuppen zu bestaunen sind 12 Für Schwindelfreie Ein Industriekletterer, der am Seil in luftiger Höhe gärtnert 15 So rot, so gut Tomaten bringen viel Aroma in unsere Sommerküche 18 1, 2 oder 3?

20 Pack die Badehose ein Erfrischende Badeseen abseits des grossen Rummels 23 Familiensache Michael von Graffenried hat die US-Stadt New Bern fotografiert.

Ein Vorfahr hat sie gegründet 28 Sommerwettbewerb Was wissen Sie über Nachhaltig­ keit? Finden Sie es mit unserem Quiz heraus 31 Feriensouvenir Nagelpilz 32 Stadt, Land, Stutz 33 Handybilder aufpeppen 35 Gesund und nachhaltig Die Food-Trends, die die Migros beschäftigen

Impressum

Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/leser Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner Art Direktion Barbara Pastore Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 556 071 Ex. (WEMF 2020) Leserschaft: 2 215 000 (WEMF, MACH Basic 2021-1) Abonnemente: www.migmag.ch/abo Tel.: 058 577 13 00 Ausführliches Impressum unter ­www.migmag.ch/impressum

38 Preisbarometer

Bilder: Dan Cermak, © 2021 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved

MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapi­ tals, Organ des­Migros-Genossen­ schafts-Bundes, Migrosmagazin.ch

40 Das tut doch weh!

Gewalt in Kinderfilmen: Wie viel darf man den Kleinen zumuten?

42 Migros Bank 43 Weg mit Schwimmhilfen Wann geht es ohne «Flügeli», und was heisst «schwimmen können»?

40

44 Ihre Region Aktionen, Reportagen, News 51 Rätsel und Spiele 54 Migros-Lovestory Alles begann im Französischkurs Ab 12. August geben sich Tom und Jerry in ­Deutschschweizer Kinos gnadenlos Saures.

Doch wie reagieren Kinder auf die Brutalität?

10 | 2.8.2021 | STERNENHIMMEL

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4 Sehr viele Sternschnuppen kann man im August sehen: Dann nennt man sie ­Perseiden. Dies, weil sie scheinbar alle aus der Richtung des Sternbilds Perseus kommen (siehe Grafik). Doch es gibt in anderen Jahreszeiten auch Sternschnuppenströme vom Schweif anderer Kometen.

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Wünsch dir was

Wann kann ich Sternschnuppen sehr gut beobachten?

3

Im August fallen besonders viele Sternschnuppen vom Himmel. Wieso gerade in diesem Monat? Wie sieht man sie am besten sehen – und woher kommen sie überhaupt?

Bewegt sich die Erde durch die Überbleibsel ­eines Kometenschweifs, gelangt besonders viel Staub in die Erdatmosphäre. Das ­geschieht jährlich immer zur gleichen Zeit, weil sich die Kometen immer in ähnlichen Bahnen um die Sonne bewegen.

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Sternkarte vom 13. August 2021, 02.00 Uhr / Infos: Urania-Sternwarte Zürich

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Text: Rahel Schmucki Illustration: Veronica Dall’ Antonia

Wieso gibts manchmal speziell viele Sternschnuppen?

1

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Was ist eine Sternschnuppe?

Woher kommen diese Meteoroide?

Eine Sternschnuppe ist ein meist staubkorn- bis kieselsteingrosses Teilchen, auch Meteoroid genannt.

Es kommt aus dem Weltall und verglüht auf seinem Flug zur Erde in der Erdatmosphäre.

Neben den Planeten bewegen sich unter anderem auch die Kometen um die Sonne. Man könnte sie als «schmutzige Schneebälle» ­bezeichnen, denn sie bestehen aus Eis und Staub. Sie sind einige Hundert Meter bis einige Kilometer gross. Kommen sie in die Nähe der Sonne, verdampft das Eis, und es entsteht ein Schweif aus Gas und Staub. Die Staubkörner nennt man Meteoroide.

STERNENHIMMEL | 2.8.2021 | 11

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Wie schnell sind die Sternschnuppen?

Wie weit sind sie entfernt, wenn ich sie erkenne?

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Perseiden

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Wir sehen eine Sternschnuppe, sobald sie unsere Erdatmosphäre ­betritt. Das ist etwa 80 bis 100 Kilometer über uns.

Sternschnuppen im August – man nennt sie Perseiden – erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 59 Kilometern pro Sekunde oder 212 400 Kilometern pro Stunde.

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Wann soll ich den Himmel nach ihnen absuchen?

8 Wo kann ich sie am besten beobachten?

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Dazu sucht man sich am besten ­einen dunklen Ort aus, weit weg von den Lichtern der Stadt.

Drei Tipps für Stern­ schnuppen-Gucker • Um den Sternenhimmel bequem beobachten zu können, eignet sich am besten eine Isomatte oder ein Liegestuhl: nach ­Nordosten ausrichten und senkrecht nach oben schauen.

• Am besten erkennt man Sternschnuppen von blossem Auge.

Bis sich die Augen gut an die ­Dunkelheit gewöhnt haben, ­dauert es ca. eine halbe Stunde.

Meiden Sie erleuchtete Strassen und legen Sie die Handys weg.

• Auch im August kann es in der Nacht kalt werden. Ziehen Sie sich warme Kleider an und nehmen Sie warmen Tee mit.

In der Nacht vom 12. auf den 13. August zwischen 22 und 4 Uhr kann man die Sternschnuppen am besten sehen: weil dann die Erde den Kometenschweif kreuzt.

9 Weshalb darf man sich etwas wünschen?

Woher diese Tradition genau kommt, ist nicht ganz klar. Aber früher glaubten die M ­ enschen, dass Engel die Sterne putzten.

Fiel ihnen einer hinunter, war er auf der Erde als Sternschnuppe zu sehen. Diese vermeintliche ­Anwesenheit der Engel nutzte man, um ihnen gleich einen Wunsch mitzugeben.

12 | 2.8.2021 | TRAUMBERUF

Ein echter Topjob Früher war Thomas Hofmann Lehrer und unzufrieden mit seinem Beruf; heute ist er Industriekletterer und im siebten Himmel.

Von dort sieht er die Welt aus einer ganz neuen Perspektive.

Text: Michael West Bilder: Claudio Bader

Vorsichtig greift der durch­ trainierte Mann ins Geäst eines Schneeballstrauchs. Mit einer Gartenschere stutzt er einige Zweige, die einer Jalousie zu nahe kommen. Dann kümmert er sich um eine Schlingpflanze, die eine Japanische ­Buche ­überwuchert hat.

Was Thomas Hofmann hier macht, ist ganz normale Gärt­ nerarbeit. Alles andere als all­ täglich ist aber der Ort, an dem er Pflanzen zurückschneidet: Er hängt nämlich im Leeren, und unter ihm geht es fast 70 Meter senkrecht in die Tiefe.

Der Mann mit der orangen Leuchtweste seilt sich gerade im Zuger Dorf Risch-Rotkreuz vom Dach eines begrünten Hochhauses ab. Der 21-stöckige Aglaya-Wohnturm ist ein spek­ takuläres Bauwerk: Unzählige Bäume, Sträucher und Schling­ pflanzen verwandeln es in einen verti­kalen Wald. Im Frühling ­ergrünt das preisgekrönte Haus; im Herbst färbt es sich rötlich.

Das alles sieht toll aus – doch ­jemand muss sich von Zeit zu

Zeit um das Pflanzenkleid des Turms kümmern, ohne jedes Mal ein Gerüst aufzubauen.

Hier kommt die von Thomas Hofmann gegründete Spezial­ firma T ­ oprope aus Worb BE ins Spiel. Er und seine neun erfah­ renen Industrie­kletterer sind im Einsatz, wenn in der Stadt, in ­Fabriken oder Kraftwerken Bergsteigerkünste gefragt sind.

Bei der Arbeit hoch hinaus

Sie ­erklimmen zum Beispiel hohe Dächer, um Blitzableiter zu installieren, oder sie seilen sich von Brücken ab, um rostige Stellen an Stahlträgern auszu­ bessern. Manchmal führt ihre Arbeit auch tief unter die Erde: So sicherten sie einmal den ­Abstieg von Inspektoren, die 200 Meter unter dem Üetliberg Rohre und Kavernen der Zür­ cher Wasserversorgung kontrollieren mussten.

Bei der Arbeit hängt das Leben der Toprope-Leute ­buchstäblich an ihrer Aus­ rüstung: Jeder der Männer steckt in einem kom­plizierten

Gebilde aus ­Gurten, Metall­ ringen und Karabiner­haken.

Das Ganze mündet in zwei ­extrem belastbare Seile aus ­Nylon und Polyester, die heute am Dachrand des Aglaya-­Hoch­ hauses verankert sind. Sie ­könnten ein Gewicht von bis zu zwei Tonnen tragen.

Die Kletterausrüstung wird vor jedem Einsatz bis ins Detail kontrolliert, regelmässig gewar­ tet und erneuert. Ebenso wichtig ist die körper­liche Fitness der Spezialisten. «Vor allem eine kräftige Rumpfmuskulatur ist nötig», erklärt Hofmann. «Sie sorgt dafür, dass man nicht ­unkontrolliert in den Gurten hängt.» Er selbst erklimmt in der Freizeit am liebsten die Sandsteinfelsen des Beatenbergs im Berner Oberland.

Immer wieder betont der Fir­ mengründer, dass seine Arbeit nichts mit Draufgängertum und Machismo zu tun hat: «Wir suchen nicht Nervenkitzel, wir beschränken das Risiko mit allen Mitteln auf ein absolutes Mini­ mum.» Er wolle auch, dass seine

Gurte, Karabinerhaken, Spezialseile: Thomas ­Hofmanns Leben hängt an seiner Ausrüstung.

Hier arbeitet er an der Fassade ­eines begrünten Hoch­hauses in Risch-Rotkreuz ZG.

TRAUMBERUF | 2.8.2021 | 13

«Meine Männer sollen auch Schwäche zeigen können.»

Thomas Hofmann Industriekletterer

Männer Schwäche zeigen können. «Hat einer Liebeskummer, soll er mir das ­sagen und lieber einen Einsatz ausfallen lassen.»

In Arbeitspausen nimmt sich Hofmann immer kurz Zeit, die Aussicht zu geniessen. Vom ­Aglaya-Turm geht der Blick auf den Zugersee, über dem sich ­gerade grauschwarze Gewitterwolken in den blauen Sommerhimmel türmen. Weit unten ­rattert ein Güterzug vorbei; aus der Distanz sieht er aus wie ein Spielzeug. «Das ist das Tolle an meinem Beruf», sagt der Berner.

«Ich sehe die Welt aus ganz ­ungewohnten Perspektiven. Das gibt mir das Gefühl, mitten im Schweizer Alltag wie ein Pionier in Neuland vorzustossen.»

Fürs Klettern begeisterte er sich schon als Kind. So flink wie eine Katze stieg er auf Bäume.

Die Berge entdeckte er damals noch nicht, denn seine Eltern zogen Wanderungen im Mittelland vor. Wie eine Offenbarung kam es ihm vor, als er als Teenager an einem SAC-Kletterlager teilnehmen durfte: In den ­folgenden Jahren wurde er zum passionierten Bergsteiger.

Im Schulzimmer gefangen

Seinen Traumberuf fand Thomas Hofmann auf Umwegen: Zuerst ­absolvierte er eine Lehrerausbildung und unterrichtete danach zwei Jahre lang als Stellvertreter verschiedene Klassen. «Mir f­ ehlte eindeutig die Leidenschaft, die man für diese verantwortungsvolle Tätigkeit braucht», erinnert er sich. «Ich fühlte mich im Schulzimmer so isoliert wie in ­einer Blase, mir fehlte der Kontakt zu anderen Erwachsenen.»

Später arbeitete er als Schlosser und verband schliesslich seine Freude an handwerklichen Ar­beiten mit der Leidenschaft am ­Klettern. Er wählte den seltenen Beruf eines Industriekletterers und gründete 2004 seine eigene Firma, mit der er in der Schweizer Arbeitswelt eine Nische ­besetzte. Hofmann ist beruflich buchstäblich aufgestiegen. Auf seinen schweisstreibenden Spitzenjob und seinen ungewöhn­ lichen Blick auf die Welt möchte er nicht mehr verzichten. MM Infos zum Industrieklettern: toprope.ch

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Backofen auf 220 °C vor­ heizen. Tomaten je nach Grösse halbieren oder ganz lassen. Knoblauch samt Schale waagrecht halbieren.

Tomaten und Knoblauch in eine ofenfeste Form geben.

Zwiebel in feine Schnitze schneiden und darauf ver­ teilen. Alles mit Salz und Pfeffer würzen. Feta in ­grobe Stücke brechen und darüberstreuen. Mit Öl be­ träufeln. In der Ofenmitte ca. 25 Minuten backen. ­Oregano darüberzupfen und servieren.

Sinfonie in Rot-Gelb-Grün Die aromatischen Tomaten gehören in der Küche zu den beliebtesten Früchten. Wir verraten, wie man die unterschiedlichen Sorten am besten in Szene setzt.

Text: Claudia Schmidt

16 | 2.8.2021 | GENUSS

TomatenPeperoni mit Risotto Als vegetarisches Hauptgericht oder als Beilage zu gebratenem Fleisch oder Fisch: Der Risotto schmeckt der ganzen Familie.

Tomatensalat mit Dukkah Die nordafrikanische Gewürzmischung Dukkah mit Kernen und Samen verleiht dem ­Tomatensalat einen besonderen Geschmack. Zum Beispiel ideal als Beilage zu einem Entrecôte.

TomatenLinsen-Salat Als kleine Mahlzeit, beim Picknick oder am Buffet macht sich ein ­Salat aus grünen Linsen und ­Tomaten gut. Gebratener Speck ist das i-Tüpfli darauf.

Alle Rezepte auf migusto.ch

GENUSS | 2.8.2021 | 17

CHERRYTOMATEN Mit bloss 10 bis 30 Gramm zählen sie zu den kleinen Tomaten. Doch die Süsse macht sie zum echten Naschhit.

Und das Auge isst beim Salat mit buntem Cherry-Mix gern mit.

TomatenMeerrettich-Tarte Kleine Mahlzeit für 4 Personen 1 rechteckig ausgewallter Blätterteig 4 Zweige Thymian 250 g Ricotta 1 EL Meerrettichpaste Salz 700 g verschiedenfarbige

Tomaten, z. B. hellgrüne,

gelbe, orange, rote oder rotgrüne

Kresse zum Servieren

PERETTI Die auch als Flaschenoder Romatomaten bezeichneten Peretti mit viel Fruchtfleisch eignen sich zum Einmachen und für Saucen. Bekannte Sorte: San Marzano.

DATTELTOMATEN Diese kleinen länglichen Tomaten spielen in der gleichen Kategorie wie die Cherrytomaten. Sie sind ideal für Apéros, Salate oder einfach als kleiner Snack.

Zubereitung 1. Backofen auf 220 °C vorheizen.

Teig ausrollen. Für den Rand Teig den Seiten entlang im Abstand von ca. 1 cm mit einem Messer einritzen, aber nicht durchschneiden. Teigboden mit einer Gabel einstechen. In der Ofenmitte ca. 12 Minuten backen. ­Herausnehmen und auskühlen lassen.

FLEISCHTOMATEN Meist etwas flach und gerippt kommen die grossen Früchte daher – und sehr saftig. Perfekt für Saucen, ein Ratatouille, für ­Salate und zum Füllen.

2. Thymianblättchen von den

Stielen zupfen. Zur Ricotta geben und alles mit dem Meerrettich cremig rühren. Mit etwas Salz abschmecken. Meerrettich-RicottaCreme auf den Teigboden verteilen. Tomaten in Scheiben schneiden und auf der Ricotta verteilen.

Kresse darüberstreuen.Tomaten, Zitronenscheiben und Oliven ­dazulegen. Alles mit restlicher Marinade beträufeln und in der Ofenmitte ca. 15 Minuten backen.

CŒUR DE BŒUF / OCHSENHERZ Die Ochsenherzen (Italienisch: «Cuore di bue») erkennt man leicht an ihrer Form. Selbst wenn sie noch leicht grünlich aussieht, ist die Tomate bereits genussreif.

18 | 2.8.2021 | KOLUMNE

1, 2 ODER 3 ? Der Grosse (10) ist kein grosser Fan von Ufzgi. Er versucht, so viel wie möglich in der Schule hinter sich zu bringen. Gibt es dennoch Ar­ beiten, die er zu Hause erledigen muss, minimiert er den Aufwand maximal.

Wie beispielsweise bei seinem Wolken­ tagebuch. Sieben Tage lang hätte er den Himmel beobachten, beschreiben und zeichnen sollen. Seine Einträge sind sehr kurz ausgefallen. 1. Tag: wolkenlos (keine Zeichnung nötig). 2. Tag: bewölkt (eine Wolke illustriert das pointiert).

3. Tag: vergessen, Himmel anzuschauen.

Nun gut.

Umso überraschter bin ich, als er mir begeistert von einer neuen Hausaufgabe zu erzählen beginnt. Auf die Frage «Machst du mit?» sage ich Ja, bevor ich erfahre: Es handelt sich um Aufgaben aus dem Hockeytraining. Jeden Morgen vor dem Zmorge muss ich nun also mit dem Grossen planken und fiese Bauch­ muskelübungen machen. Und das noch vor dem ersten Kafi. – Und jetzt? MM 1 So billig bin ich noch nie zu einer

Bikinifigur gekommen.

2 Ich bringe den Grossen dazu, mit

dem Kleinen zu trainieren.

3 Wir verschieben die Übungen auf den Abend.

Monica Müller (47) hat zwei ­Buben, e ­ inen Mann, einen Job, ­einen Haushalt. Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Illustration: Lisa Rock

Meine Hausaufgaben

Antwort 1: Viel Zeit für Sport bleibt mir in meinem Alltag nicht, also versuche ich, mich an diesen unfreundlichen Start in den Tag zu gewöhnen.

Vielleicht können wir gleichzeitig auch noch die Wolken beobachten?

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20 | 2.8.2021 | AUSFLUG

Neun Badeseen zum Eintauchen Rund 1500 Seen gibt es in der Schweiz. Bei unseren Geheimtipps garantieren wir Entspannung, Abkühlung und Aussicht.

Nussbaumersee TG Er versteckt sich hinter Bäumen und Büschen: Bevor man den ­unter Naturschutz stehenden See an der Kantonsgrenze zwischen Thurgau und Zürich zu Gesicht bekommt, läuft man kurz an ­Weiden vorbei. Dann sucht man sich am Seebadufer ein Plätzchen, grilliert Mitgebrachtes und springt vom Holzsprungturm ins Nass.

Arnensee BE Am Arnen-Stausee oberhalb von Gsteig BE ist Kanada­feeling inklusive: Wälder und Bäume wachsen oft fast bis an den Wasserrand, die Gipfel der Region Gstaad und Les Diablerets spiegeln sich auf der Seeoberfläche. Und das Restaurant «Huus am Arnensee», ein hübsches Blockhaus, ver­mietet auch SUP und Ruderboote.

Lago Saoseo GR Burgäschisee SO Hier hält ein Schilfgürtel an ein paar Stellen vom Baden ab.

Das ist auch richtig so, denn der ­Natursee südwestlich von Herzogenbuchsee steht zum ­grossen Teil unter Naturschutz.

Dafür bietet das Strandbad ­Seeblick mit dem Sprungturm, ­einem Floss, Beachvolleyballfeld und der Liegewiese ein sommer­ liches Entspannungsprogramm.

Wer das Val di Campo, ein Seitental des Puschlav, erkundet, erlebt ein kleines blaues Wunder: Je nach Lichteinfall schimmert die Oberfläche des Saoseo kobaltblau bis türkisgrün. Die umgebenden Fichten spiegeln sich darin. Der Bergsee auf über 2000 Metern Höhe ist kristallklar. Ein Ort ­voller Schönheit und Ruhe.

AUSFLUG | 2.8.2021 | 21 Sonne, Wolken und die Berge des Puschlavs und des Oberen Veltlins: die Aussicht am Lago Saoseo

Étang Long VS

Die Füsse im warmen Sand, entspannt man sich im Liegestuhl zwischen kleinen Palmen und schaut den Wasserskifahrern und Beachvolleyballern zu. Und das in der spektakulären Kulisse der Walliser Berggipfel: Der BeachClub am Étang Long in CransMontana verbindet frische Bergluft und mediterranes Ambiente.

Egelsee AG

Crestasee GR Nicht der Caumasee ist unser ­Badefavorit von Flims, sondern sein unbekannterer ­Bruder: Der Crestasee liegt in e­ iner Waldlichtung Richtung Trin und gehört sogar zum Inventar der geschützten Naturdenkmäler. Im Sommer ist das Naturseebad geöffnet.

Auch ein Ruderboot, Kajak oder SUP kann man mieten.

Stille Wasser sind tief, sagt man.

Und somit kalt. Nicht so der Lac des Taillères bei La Brévine. Mit maximal sieben Metern Tiefe kommt das Gewässer inmitten von Juraweiden und bewaldeten Hügeln durchaus auf Badetemperatur. Für Hühnerhautmomente sorgt also statt Kälte allein die archaische Schönheit des Hochtals.

Lorelei-Inseln UR Natürlich geht der Urnersee ­weder als klein noch als unbekannt durch. Im Sportbereich g­ ilt er vor allem als Windsurfmekka.

Wer aber weiss schon, dass im Reussdelta westlich von Flüelen Bade­inseln aufgeschüttet worden sind? Den groben Kies aus dem Gotthardtunnel bedeckt teilweise feiner Sand. Also nichts wie hinüberschwimmen und Insel­gefühle geniessen.

Ab ins Wasser! Details und Karten zu den Badeseen finden Sie auf migros-impuls.ch/badeseen iMpuls ist die Gesundheits­initiative der Migros.

Bild: Getty Images

Lac des Taillères NE

Er liegt nicht weit vom lebendigen Limmattal, aber eine ganze Welt entfernt von dessen Hektik: Der Bergdietiker Egelsee liegt in einer Mulde, umschlossen von Wald.

Man sieht den dunklen Moorsee erst, wenn man ihm nahe ist. Im Naturschutzgebiet kann man ­grillieren und vom Steg und Kletterturm ins Wasser springen.

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FOTOGRAFIE | 2.8.2021 | 23

Das andere Bern

Portrait: Dan Cermak

Die Schweizer Familie von Graffenried hat in New Bern ihre Spuren hinterlassen – dokumentiert von Michael von Graffenried.

Über 15 Jahre hat der Berner Fotograf Michael von Graffenried die US-Kleinstadt New Bern besucht und das Leben dort dokumentiert.

Der Ort wurde 1710 von seinem Vorfahren Christoph von Graffenried gegründet und hat bis heute eine Art Berner Bär im Wappen.

Text: Ralf Kaminski Bilder: Michael von Graffenried

Michael von Graffenried weiss nicht mehr über seinen Vor­fahren Christoph, als in den Geschichtsbüchern steht. Nicht einmal, ob er in direkter Linie von ihm abstammt. «Unsere Familie ist so riesig, da ist es schwierig, den Überblick zu behalten.»

Und er sieht auch nur wenige Parallelen zwischen sich und dem Abenteurer, der sich 1710 mit Siedlern aus der Schweiz und Deutschland an einem Flusslauf der amerikanischen Ostküste niederliess und den Flecken New Bern taufte

(siehe S. 27). Heute hat das Städtchen im US-Bundesstaat North Carolina gut 30 000 Einwohner.

«Christoph war das schwarze Schaf der Familie – auch wenn das in Zeiten von Black Lives Matter eine problematische ­Formulierung ist», sagt der 64-jährige von Graffenried. «Er wanderte aus, weil er keine andere Wahl hatte – er hatte Krach mit der Familie und hoffte, in der Neuen Welt zu Geld zu kommen.» Gelungen ist das nicht.

Schon 1714 kehrte Christoph von Graffenried (1661–1743) ent-

täuscht und mittellos nach Bern zurück – und führte ein Leben, das in der Familienchronik keine weiteren Spuren hinterliess.

Ein bisschen ein schwarzes Schaf war aber auch Michael von Graffenried – zumindest für eine Weile. «Meine Eltern waren zunächst wenig begeistert, dass ich nach der Matura Fotograf werden wollte. Das hat sich erst geändert, als ich damit erfolgreich wurde und auf inter­ nationalen Ausstellungen meine ­Bilder zeigte.» Zu seinen ersten bezahlten Arbeiten gehörte

24 | 2.8.2021 | FOTOGRAFIE

Szenen aus dem Alltag von New Bern, darunter das lokale Baseball-Team, die River Rats

­ brigens 1980 eine Fotorepor­tage ü von einer langen Indien­reise – publiziert als Serie im «Brückenbauer», dem Vor­gänger des ­Migros-Magazins.

Auch von Graffenried hat etwas von einem Abenteurer, reist er für seine Fotoprojekte doch in aller Welt herum und hielt sich dabei durchaus schon in gefährlichen Gebieten auf, zum Beispiel in Algerien oder im Sudan, um dort Terror und Krieg zu ­dokumentieren. «Ich mache das nicht, weil ich besonders mutig oder abenteuerlustig wäre. Aber ich gehe gerne an Orte, wo an­ dere nicht hingehen.» Zu foto­­ grafieren helfe ihm, mit s­ einen Ängsten besser klarzukommen.

«Ausserdem will ich Menschen

ein Gesicht geben, die sonst oft übersehen werden.»

Das hat er auch in New Bern getan. Im kürzlich veröffentlichten grossformatigen Bildband «Our Town» sind Alltagsszenen aus der Kleinstadt zu sehen, komplett unkommentiert. «Mit Absicht – so kann man sich ganz auf die Fotos einlassen.»

Zwei Welten in einer Stadt

Deutlich zu erkennen ist dabei, dass es in New Bern zwei Welten gibt, eine weisse, eher wohl­ habende, und eine schwarze, ­weniger privilegierte. «Zwei Welten, die sich kaum je begegnen», wie von Graffenried feststellen musste. «Es gibt nicht einmal gemischte Paare – ver­

lieben sich ein Weisser und eine Schwarze, ziehen sie bald weg.»

Sein Fotoprojekt begann 2006 für eine Ausstellung der Organisation Swiss Roots, für die er angefragt wurde. «Ich war in den 1980er-Jahren schon einmal in New Bern, seither aber nie wieder.» Von Graffenried wusste zwar vage, dass die Ortsgründung auf seine Familie zurückging, empfand dies aber nie als etwas Besonderes.

«Es ist eine langweilige Stadt.

Aber das hat mich gezwungen, genau hinzusehen.» Immerhin wurde Pepsi-Cola 1893 in New Bern ­erfunden, ursprünglich von dem Apotheker Caleb ­Bradham unter dem Namen «Brad’s Drink».

Stolz auf die historische Verbindung zum Stadtgründer ist von Graffenried nicht. «Ich finde es ziemlich furchtbar, was diese Siedler den Ureinwohnern ­an­getan haben. Und ich staune ehrlich gesagt, dass Christoph von Graffenrieds Büste noch ­immer so unbehelligt vor dem Rathaus steht.» Die Statue zu Ehren des Gründervaters ist auch im Bildband zu sehen – ­allerdings kann man sie leicht übersehen, weil eine Frau, die ein Hängebauchschwein an der Leine spazieren führt, die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Zur Vernissage der Ausstellung 2006 kamen nur Weisse.

So entschied von Graffenried 2010 im Nachgang der 300-Jahr-

FOTOGRAFIE | 2.8.2021 | 25

Feiern zur Gründung von New Bern, weiter zu fotografieren – und zwar vermehrt im anderen, schwarzen Teil der Stadt. Doch das war gar nicht so leicht. 2016 besuchte er deshalb gezielt den Gottesdienst einer schwarzen Kirchgemeinde – und erweckte als einziger Weisser natürlich grosse Aufmerksamkeit. «Der Pastor bat mich, nach vorne auf die Kanzel zu kommen, mich vorzustellen und zu erklären, weshalb ich hier bin.»

Unter den Weissen hatte sein Name einige Türen geöffnet, den Schwarzen jedoch war die Sied­ lerhistorie ziemlich egal. Aber durch diesen Gottesdienst lernte er den Sportlehrer und Sozial­ arbeiter Taurence kennen – einen

grossen, offenen und gut ver­ netzten Mann. «Wir haben uns auf Anhieb verstanden, und er hat mir dann Zugang zum ­anderen New Bern verschafft.»

Wenig begeistert von den Fotos

Die anfängliche Offenheit für den Nachfahren des Ortsgrün­ ders änderte sich rasch, als das Establishment von New Bern die Fotos zu sehen bekam. «Sie hatten sich schöne Bilder er­ hofft, die sich touristisch ver­ werten lassen, denn das Stadt­ zentrum ist recht hübsch und durchaus eine Reise wert. Statt­ dessen bekamen sie einen realis­ tischen Blick auf ihre Stadt.»

Teilweise habe man die Fotos als rassistisch empfunden. Von

«Sie hatten sich schöne Bilder erhofft.

Stattdessen bekamen sie einen realistischen Blick auf ihre Stadt.»

Michael von Graffenried Fotograf

Graffenried lächelt amüsiert.

«Dabei haben meine Bilder schlicht den getrennten Alltag dokumentiert, der in New Bern eben herrscht. Und wenn ich so dazu beitragen kann, dass mehr Menschen diese Ungleichheit erkennen, könnte das vielleicht auch ein weiterer Schritt zur Besserung sein. Erst wenn man eine Realität erkennt und akzep­ tiert, kann man daran arbeiten.»

Er ist nun gespannt, welche ­Reaktionen er auf sein Buch «Our Town» erhält, das Ende Juni in den USA erschienen ist.

Der Fotograf hofft, noch in die­ sem Jahr nach New Bern reisen zu können, um sein Buch per­ sönlich vorzustellen. Sein letzter ­Besuch, zur Präsidentschafts­

26 | 2.8.2021 | FOTOGRAFIE

Die Büste des Gründers (oben rechts) steht noch immer, obwohl das Bewusstsein für die Kolonialgeschichte und Rassismus auch in New Bern gestiegen ist.

wahl im November 2020, liess sich nur mit einem Spezialvisum dank der persönlichen Fürsprache des damaligen US-Botschafters in der Schweiz organisieren, da Einreisen wegen Corona weitgehend unmöglich waren.

Und gerade dieser letzte Besuch erwies sich fotografisch als besonders ergiebig. «Die poli­ tische Polarisierung des Landes war auch in New Bern nicht zu übersehen, aber mir schien, dass die Schwarzen im Zuge der Black-Lives-Matter-Bewegung selbstbewusster geworden sind.»

Ein Foto zeigt Wählerinnen und Wähler beim Schlangestehen vor dem Wahllokal – zwei ­ältere Herren, Trump-Anhänger ohne Maske, mit etwas Abstand zwei

Biden-Wählerinnen mit Maske.

Am Ende gewann in New Bern Donald Trump mit 52 Prozent.

«Es leben auch viele Weisse dort, denen es nicht sonderlich gut geht, etwa trauma­tisierte Kriegsveteranen mit Renten, die für nichts reichen.» Mit einem der besser situierteren TrumpAnhänger ist von Graffenried heute befreundet, trotz politisch gegenteiliger Ansichten. «Jay ist Kleinunternehmer und grosser Waffenfan, aber total gutmütig.

Er hat mich sehr unterstützt und mir viele Türen geöffnet.»

Zu Beginn hatte von Graffenried auch versucht, Nachfahren des Gründers in der Stadt zu ­finden. Denn dessen Sohn, der ebenfalls Christoph hiess, war

damals in Amerika geblieben.

Heute ­leben laut Recherchen von Swiss Roots über 10 000 ­seiner Nachfahren in den USA, über 1000 mit dem Namen von Graffenried. «Sie sind wohl im ganzen Land verstreut. Angeblich gibt es irgendwo auch schwarze Nachfahren, sie würde ich gern kennenlernen. Bisher ist es mir jedoch nicht gelungen, sie auf­zuspüren.»

Verwandt mit Laura Bush

Die prominenteste entfernte Verwandte ist übrigens Laura Bush, die Gattin des f­ rüheren US-Präsidenten George W. Bush.

Sie stammt offenbar d ­ irekt vom ersten in den USA ­geborenen von Graffenried ab.

Michael von Graffenried pendelt meist zwischen Bern und Paris, besucht mit seiner Frau aber ­regelmässig die beiden erwachsenen Töchter in Genf. Sein nächstes Projekt führt ihn nun nach Ungarn. Ab August ist er für vier Monate «artist in residence» der Landis & Gyr K ­ ulturstiftung in Budapest. Was daraus entstehen wird, weiss er noch nicht.

«Nur schon politisch ist es derzeit sehr spannend dort – mal sehen, was sich ergibt.» Sein Anspruch wird derselbe sein wie immer: Möglichst ohne Vorurteile schauen, was ist – und der Realität mit der Kamera einen Spiegel vorhalten. MM Weitere Infos: mvgphoto.com «Our Town» gibt es auch bei exlibris.ch

FOTOGRAFIE | 2.8.2021 | 27

Die Gründung von New Bern Christoph von Graffenried (1661–1743) gilt als offizieller Gründer der US-Kleinstadt New Bern in North Caro­lina.

Der aus einer vermögenden Berner Patrizier­familie stammende Baron hatte sein Glück zuvor erfolglos in Frankreich und England versucht und war tief verschuldet, als er sein Amerika-Abenteuer begann.

Von England aus segelte von Graffenried mit Schweizer und deutschen Siedlern über den Atlantik.

Im September 1710 grün­

dete er am Zusammenfluss von Neuse und Trent die Siedlung New Bern.

Viel Glück war den ersten Siedlern jedoch nicht ­beschieden. Schon bald ­begannen die in zeitgenössischen Dokumenten als «Indianerkriege» bezeichneten Kämpfe mit den ­lokalen Stämmen. 1711 ­ geriet von Graffenried gar selbst in Gefangenschaft und kam nur dank seines Verhandlungsgeschicks mit dem Leben davon.

Danach wurde die Kolonie vom Tuscarora-Stamm überrannt und fast aus­ gelöscht.

Zermürbt von den vielen Konflikten verliess von Graffenried New Bern 1713 und kehrte 1714 in die Schweiz zurück. Die Swiss American Historical Society hat die Geschichte der Besiedelung von New Bern zum 300-Jahr-Jubiläum 2010 im Detail aufgear­ beitet und publiziert (nur auf Englisch verfügbar).

New Bern gehört offenbar zu den ersten von Schweizern gegründeten Orten in den USA überhaupt. Es gibt noch Dutzende mehr, darunter Bern in Idaho, Bern in Kansas und ­Berne in Indiana, aber auch Lucerne Valley in Kalifornien, Zurich in Montana, Tell City in Indiana oder Helvetia in West Virginia. Schweizer waren auch b ­ eteiligt an der Gründung der heutigen Metropolen Denver (Colorado) und Pittsburgh (Pennsylvania).

Rund 25 000 Schweizerinnen und Schweizer wanderten laut dem Swiss Center allein zwischen 1700 und 1776 in die USA aus – besonders viele waren es zwischen 1880 und 1890.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts liess es dann allerdings deutlich nach. 2019 wurden in den USA 905 079 Einwohner mit Schweizer Wurzeln gezählt, die meisten davon in den Bundesstaaten ­ New York, Pennsylvania und Kalifornien.

28 | 2.8.2021 | SOMMERWETTBEWERB

Teil 1ewerb

Testen Sie Ihr Nachhaltigkeitswissen

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Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Aber wissen Sie überhaupt, worum es dabei geht? Nehmen Sie am grossen Sommerwett­bewerb des Migros-Magazins teil und beantworten Sie zum Auftakt 13 Quizfragen.

Mit etwas Glück gewinnen Sie einen der attraktiven Preise!

1

Welches ist das umweltfreundlichste Transportmittel?

Z Elektroauto S Velo B Diesel-Pkw

2

Wie heisst die umfassende Nachhaltigkeitsskala der Migros?

3

5

Wie viele Tier- und Pflanzen­ arten gibt es noch in der Schweiz?

Wie hoch ist die Recyclingquote der Migros-Gruppe (Stand 2019)?

N ca. 45 890 C 100 001 T 18 112

U 1 % H 50 % E 77 %

4

6

Wie viele der weltweit produzierten Lebensmittel werden weggeworfen?

Übertragen Sie die Lösungsbuchstaben in die 13 Felder.

So erhalten Sie das Lösungswort für den ersten Wochenpreis.

E 8715 Tonnen A 4680 Tonnen G 12 Kilogramm

Was ist der ökologische Fussabdruck?

8

T Masseinheit für die Schuhgrösse bei Sandalen N Nachhaltigkeitsindikator, der anzeigt, wie stark Ökosystem und natürliche Ressourcen der Erde beansprucht werden U Leitspruch der Grünen Partei

N ein Drittel S zwei Drittel R alle

P M-Budget O M-Check E M-Plus

Machen Sie mit!

7

Wie viele PET-Flaschen haben Migros-Kundinnen und -Kunden vergangenes Jahr retourniert?

Wir sollten nur so viel verbrauchen, wie natürlich nachwachsen kann. Wie heisst der Fachbegriff dafür?

A Recycling N Nachhaltigkeit H Enthaltsamkeit

Lösungswort 1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

SOMMERWETTBEWERB | 2.8.2021 | 29

n Wusstoen?

Sie sch i

Der Begriff Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft und wurde im frühen 18. Jahrhundert vor dem Hintergrund einer zunehmenden Holznot definiert.

Es gibt keine runden Pizzaschachteln, weil durch die Produktion zu viel Abfall entstünde und dies zu teuer wäre.

Die Schweizer Bevölkerung lebt auf zu grossem Fuss. Die Fläche von rund drei Erden wären nötig, hätten alle Menschen den gleichen Lebensstandard wie wir in der Schweiz.

(Quellen: Neon Unnützes Wissen, SRF, Baunetzwissen.de)

9

Wie heisst die globale ­Klimaschutzbewegung von Schülern und Studierenden?

L Tuesdays for Tomorrow P Mondays for More E Fridays for Future

10

Wie viele Einwegver­packungen wurden dank der Unverpackt-Abfüllstationen seit Herbst 2020 eingespart?

B 1001 C 22 222 R 42 662

11

Was versteht man unter «Greenwashing»?

A Nachhaltig produzierte Waschmaschinen B Waschanlagen für Elektroautos G Grüne Augenwischerei

12

5 × 1 Kurs der Klubschule zu gewinnen: Einführung in die Permakultur

Was verbraucht am meisten Strom in Schweizer Haushalten?

I Heizung L Beleuchtung D Warmwasser

Gesamtwert: 675 Franken

13

So machen Sie mit:

• TELEFON

0901 000 840 (Fr. 1.–/Anruf) Nennen Sie die Lösung, Ihren Namen und Ihre Adresse.

Welche Farbe steht für Nachhaltigkeit?

Z

E

WET TBEWERB

• SMS Senden Sie an die Nummer 3113 (Fr. 1.–/SMS) den Text MMDGEWINN, das Lösungswort, Ihren Namen und Ihre Adresse.

S

Beispiel: MMDGEWINN, XXXXXXXX, Beat Beispiel, Beispielstrasse 1, 9999 Exempelstadt

Ihr Preis

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3 Kurstage (2 × online, 1 × vor Ort in Malix GR): 23. und 30. August und 25. September, jeweils 13–15.50 Uhr

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GESUNDHEIT | 2.8.2021 | 31

Habe ich Nagelpilz?

So hat Nagelpilz keine Chance Sommerzeit ist Badizeit. Was gilt es zu beachten, damit man vom Pool kein unerfreuliches Souvenir mitnimmt? Und wie behandelt man Nagelpilz, wenn es einen doch erwischt hat?

Text: Marina Frei

1

Bilder: iStock, zVg

Wie kann ich vorbeugen?

• In öffentlichen Einrichtungen (Saunen, Schwimmbädern, Hotels etc.) nicht barfuss laufen.

• Gut passende und be­ queme Schuhe aus ­atmungsaktivem Material und keine nassen Schuhe ­tragen.

• Im Sommer viel in offenen Sandalen laufen. So bleiben die Nägel trocken.

• Füsse nach dem Duschen abtrocknen, eventuell föhnen, auch die Zehenzwischenräume. Mit harnstoffhaltiger Pflegecreme eincremen.

• Bei Schweissfüssen Talkumpuder in die Socken streuen und Schuhe täglich wechseln, vor allem bei Sicherheitsschuhen und Gummistiefeln.

• Socken aus natürlichen Materialien tragen und täglich wechseln.

• Die Nägel regelmässig pflegen.

Typische Anzeichen für Nagelpilz sind un­ schöne Verfärbungen und Verdickungen der Nägel. «Breitet sich ein Pilz im Nagel aus, wird dieser zuerst am vorderen Ende bröse­ lig und verfärbt sich gelblich oder weiss.

Diese Veränderungen dehnen sich allmählich zur Nagelwurzel hin aus», erklärt Florian Diaz Pesantes, Fach­ arzt für Dermatologie bei Medbase Winter­ thur. Gewisse Er­ krankungen wie der Schwarze Hautkrebs können Nagelpilz vor­ täuschen. Deshalb ist eine Diagnose durch den Arzt ratsam.

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Wie kann ich mich und andere schützen?

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Ist Nagelpilz ansteckend?

Ja, Nagelpilz wird von Mensch zu Mensch oder über Gegenstände übertragen, meist in öffent­ lichen Bädern, Saunen, ­Fitnessstudios, Duschen oder Umkleidekabinen, wo viele barfuss gehen. In Hautschuppen können die Pilze Tage und Wochen überleben. Auch eine un­ zureichend behandelte Fusspilzerkrankung kann einen Nagelpilz auslösen.

• Wer bereits infiziert ist, sollte ein eigenes Handtuch für die Füsse benutzen und es wenn möglich täglich wechseln.

• Nagelschere, Feile und Hände nach jedem Kontakt mit dem infizierten Nagel sorgfältig reinigen.

• Das Waschen der Socken bei mindestens 60 Grad kann Pilze abtöten. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, die Socken und Schuhe während und nach der Therapie zu ­desinfizieren, um einer ­erneuten Infektion vor­ zubeugen. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt.

Wie kann ich den Nagelpilz selbst behandeln?

• Bei stark verdickten ­Nägeln abends harn­stoff­haltige Creme (40 %) auftragen, den Zeh über Nacht bandagieren.

• Haut um den Nagel mit Vaseline schützen, am Morgen alles abwaschen.

Wiederholen, bis der ­Nagel weich und gut zu bearbeiten ist.

• Versuchsweise 48 Wochen lang täglich «Vicks VapoRub» oder eine ähnliche Erkältungssalbe aufstreichen. In zwei Studien half dies bei bis zu 38 Prozent der Betroffenen.

Mehr zum Thema Hautpilz auf migros-impuls.ch/hautpilz iMpuls ist die Gesundheits­initiative der Migros.

Florian Diaz Pesantes Facharzt für Derma­ tologie bei Medbase ­Winterthur

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Wann braucht es Medikamente ­gegen Nagelpilz?

Ist die Infektion besonders ausgeprägt oder hartnäckig, können Medikamente helfen, zum Beispiel medizi­ nische Lacke und Lösungen zum Auftragen. «Führen diese innerhalb von zwei Monaten nicht zu einer merklichen Verbesserung, sollte man einen Arzt konsultieren», rät Florian Diaz Pesantes. Bei schwerem Pilzbefall braucht es meist ein Medikament zum Einnehmen. MM

32 | 2.8.2021 | KOLUMNE

Lisa Stutz (27) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

STADT, LAND, STUTZ Ein grosser Unterschied zwischen Stadt und Land ist, dass man ein total anderes Verhältnis zu Krankenwagensirenen hat. Hört man auf dem Land, wie eine Sirene vorbeiheult, geht man kurz seine Familie durch: Kinder sind in der Schule, die liegt in der anderen Richtung. Der Ehemann ist im Büro und kann somit keinen Unfall gehabt haben. Mit der Mutter hat man gerade noch telefoniert … In der Stadt hört man viel häufiger Sirenen. So oft, dass man noch nicht mal bei der Grossmutter angekommen ist, wenn schon der nächste Krankenwagen in die andere Richtung vorbeidonnert.

Als ich in der Stadt zu arbeiten begann, registrierte ich noch jedes Sirenenheulen.

Mittlerweile schaue ich nur aus dem Fenster, wenn ein Sirenenkonzert ein Grossaufgebot an Einsatzkräften ankündet. Bin ich draussen unterwegs, löst ein vorbeirasender Krankenwagen jedoch noch immer ein mul-

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miges Gefühl in mir aus. Da ist jemand sehr in Not. Plötzlich habe ich ein starkes Mit­ gefühl mit der betroffenen Person, mit ihren Angehörigen. Gleichzeitig bewundere ich die Einsatzkräfte im Krankenwagen, die konzentriert ihre Bahn durch den Verkehr suchen – bereit, jemandem das Leben zu retten.

Meistens, wenn eine blau blinkende Sirene an einem vorbeifährt, hat sie weder mit einem selbst noch mit jemandem zu tun, den man kennt. Trotzdem nutze ich sie jeweils als Reminder: Es ist nicht selbstversändlich, dass es allen gut geht. Dieses doofe GeschäftsE-Mail, das ich gerade bekommen habe, ist eigentlich nur halb so schlimm. Es ist doch irgendwie ein schöner Gedanke: Der Krankenwagen heult durch die Strassen und kommt dabei an so vielen Menschen vorbei.

Sie alle spüren einen kurzen Moment der Dankbarkeit. Für das, was sie haben. Und für das, was ihnen erspart geblieben ist. MM

Illustration: Rinah Lang

Der Blaulicht-Reminder

DIGITAL | 2.8.2021 | 33

Auf dem Smartphone kann man in wenigen Schritten viel aus Fotos ­herausholen.

Bilder lassen sich ganz einfach auf dem Smartphone bearbeiten.

Ein sehr gutes Werkzeug ist die App Snapseed. Mit wenigen ­Fingertipps lässt sich mit ihr viel aus den Fotos herausholen.

Filter nutzen Im Reiter «Looks» findet sich eine Auswahl an Filtern, die man übers Bild legt. Unter «Tools» stehen weitere zur Verfügung, etwa Glamour Glow, Vintage oder Noir. Interessant ist auch die Funktion «Fokuseffekt», die den Hintergrund rund ums Motiv verschwimmen lässt. Dazu tip­ pen Sie aufs Hauptmotiv und ­ziehen den Finger nach rechts.

Bilder: iStock

Qualität verbessern Zu den Tools gehört auch die «Feinabstimmung», um unter anderem Helligkeit, Kontrast und Sättigung anzupassen. Wi­ schen Sie mit dem Finger nach unten, um einen der Be­fehle auszuwählen, und streichen Sie dann nach rechts oder links, um die gewählte Eigenschaft zu verstärken oder abzuschwächen.

Unter «Details» lassen sich Struk­ tur und Schärfen korrigieren, um Konturen herauszuarbeiten. Die Anpassung der Filterstärke bei «Drama» oder «HDR Scape» ver­ leiht den Fotos noch mehr Pep.

Im HandyFotostudio Mit einer Bildbearbeitungsapp lassen sich Fotos direkt am Handy aufhübschen. Das Migros-Magazin zeigt, wie dies etwa mit «Snapseed» ganz einfach funktioniert.

Text: Reto Vogt

Ausschnitte korrigieren Um nur einen bestimmten Bild­ ausschnitt zu korrigieren, öffnen Sie «Pinsel». Wählen Sie danach Helligkeit, Belichtung, Tempera­ tur oder Sättigung, um mit dem Finger den gewünschten Bereich zum Beispiel aufzuhellen oder abzudunkeln.

Spezialeffekte nutzen Unter «Doppelbelichtung» las­ sen sich zwei Fotos übereinander legen, etwa ein Landschaftsbild mit einem Objekt. «Porträt» ­bietet die Möglichkeit, Gesichter aufzuhellen, die Haut zu glätten

und den Augenglanz zu be­ arbeiten. Mit der Option «Kopf­ position» kann man Gesichter leicht neigen oder ein Lächeln korrigieren.

Einstellungen speichern Wenn man nach mehreren Be­ arbeitungsschritten mit einem Ergebnis besonders zufrieden ist, lassen sich die Schritte als «Look» speichern, um diesen später mit einem Fingertipp auf weitere Bilder anzuwenden.

Dazu wechseln Sie erst auf den entsprechenden Reiter, scrollen ganz nach rechts und tippen auf das +-Symbol.

Resultat exportieren Um einen Bearbeitungsschritt zu übernehmen, tippen Sie aufs «Haken»-Symbol unten rechts.

Wichtig: An der oberen Bild­ schirmhälfte befindet sich das «Pfeil»-Symbol, um alle bishe­ rigen Veränderungen Schritt für Schritt rückgängig zu machen oder wiederherzustellen. Unter «Exportieren» lassen sich fertig bearbeitete Fotos speichern –am besten als Kopie, so bleibt das Original erhalten. MM

Alternative Apps Einen ähnlichen Funktions­ umfang wie das kostenlose Snapseed bieten Apps wie «Adobe Photoshop Express», «VSCO», «Pixlr» und «Pics­ Art» – teilweise mit einer kleinen Monatsgebühr für Premiumfunktionen. Es lohnt sich, mehrere Apps auszuprobieren, um die für sich richtige zu finden. Alle erwähnten Programme ­stehen in den App-Stores für iPhones und AndroidGeräte zur Verfügung.

DATUM Sonntag, 15. August 2021 Verschiebedatum: 22. August 2021

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MEINE MIGROS | 2.8.2021 | 35

Nachhaltig und gesund soll es sein

Biogemüse, vegane Produkte und Abfüllstationen: Welche Food-Trends Grégory Décaillet, bei der Migros Leiter der Direktion Food, beschäftigen.

Text: Nadia Barth Bilder: Dan Cermak

Weniger Zucker

Vegan und vegetarisch boomen

Mehr und mehr Bio «Bioprodukte entwickeln sich seit einigen Jahren ­rasant. Die Pandemie hat diesen Trend beschleunigt, und es ist kein Ende in Sicht.» Sogar den kultigen Ice Tea hat die Migros in Bioqualität lanciert. «Je nach Produktfamilie ist Bio sogar zum Standard ­geworden, zum Beispiel bei Backwaren und den ­Lebensmitteln in Unverpackt-Abfüllstationen.»

Vor einem Jahr lancierte die Migros die Eigenmarke V-Love mit pflanzenbasierten Produkten. Delicious Pieces mit Pouletersatz, ­vegane Käsealternativen oder Schokolade gehören dazu. «Ich kann die V-LoveSchokolade empfehlen: Im Blindtest ist es fast unmöglich, den Unterschied zu einer herkömmlichen Schokolade zu erkennen.»

Das V-Love-Angebot wird weiter ausgebaut. «Ich bin überzeugt, dass der Trend zu weniger Fleisch und Fisch anhalten wird – und man dennoch an die notwendige Menge an Protein und weiteren wichtigen Nährstoffen kommt.»

«In den kommenden ­Jahren werden alle Eigenmarken mit dem Nutri-Score gekennzeichnet.»

Grégory Décaillet Leiter Direktion Food MGB

Weniger Zucker und Salz, mehr Gemüse und Obst – Konsumentinnen und ­Konsumenten wollen sich gesünder ernähren. Das zeigt auch der Erfolg von Produktscanner-Apps wie Yuka. Auch der Nutri-Score ist ein Indikator für diesen Trend. Er kennzeichnet ­Lebensmittel mit einer ­farbigen Skala von A-grün, für ausgewogen bis E-rot für unausgewogen. «Es hat Priorität, unsere Produkte gesünder zu machen, ohne beim Geschmack, dem Aussehen, der Textur und dem Genuss Abstriche machen zu müssen. Das ist komplex, aber wir arbeiten daran, indem wir unsere Rezepturen optimieren. Die Migros ist eine der ersten Detailhändlerinnen der Schweiz, die den Nutri-Score ins gesamte Angebot integriert. Im Verlauf der kommenden Jahre werden alle Migros-Eigenmarken mit dem Nutri-­ Score gekennzeichnet.

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MEINE MIGROS | 2.8.2021 | 37

Gern unverpackt Unverpackt-Abfüllstationen sind inzwischen in einigen Filialen in der ganzen Tiefkühlkost ist Schweiz verfügbar. Nudeln, Reis, Nüsse, Haferflocken – ­wieder gefragt alles in Bioqualität – sind Die Bilder von leeren Super­ ­einige der wichtigsten Pro­ marktregalen zu Beginn der dukte, die man selbst abfül­ Pandemie sind immer noch len kann. «Es läuft sehr gut, präsent. Zu den begehrtes­ und wir wollen expandieren. ten Produkten gehörten Weitere Produkte könnten ­Nudeln, Konserven und hinzukommen, beispiels­ Tiefkühlkost. «Die Kunden weise Tiefkühlkost.» haben durch Corona Kon­ serven und Tiefkühlkost wiederentdeckt. Die waren in Vergessenheit geraten und galten als ungesund.

Dabei bieten sie auch ­Vorteile: Ein grosser Teil unseres Tiefkühlgemüses wird von Schweizer Bauern Ohne Alkohol Immer mehr Leute ver­ angebaut, von diesen ge­ binden die Lust auf einen erntet, gewaschen und erfrischenden Cocktail ­wenige Stunden danach nicht mehr mit Alkohol. Die noch beim Produzenten Migros hat das Angebot an schockge­froren und ver­ alkoholfreien Getränken im packt. Die ­Vitamine und ­anderen Nährstoffe bleiben Sommer ­erweitert: Indian Pale Ale, Spritz oder gar al­ so er­halten. Konsumen­ koholfreier Gin: Fast alles ist tinnen und Konsumenten erhältlich. «Die Reaktionen haben entdeckt, dass diese der Kundinnen und Kunden Pro­dukte genauso gut sein sind durchwegs positiv. Die ­können wie das frische Artikel sind sehr beliebt.» ­Gemüse.»

In die Ferne schweifen

Und was hat Grégory Décaillet selbst immer im Einkaufskorb?

• Das M-Classic Apfelmus

mit Vanillegeschmack kaufe ich immer für meine sechsjährige Tochter.

• geräucherte Bio-Forellenfilets • Die alkoholfreien Indian

Pale-Ale-Biere. Die habe ich in den vergangenen ­ Wochen so richtig entdeckt.

• Delizio-Kaffee, natürlich • Getrocknete Demeter

Tomaten, die sich hervorragend als Aperitif eignen.

• Farm Chips • … und natürlich Blévita,

insbesondere die neue ­ Frühstückslinie

«Japan, Mexiko, Thailand …

Die Pandemie liess den ­Verkauf von Esswaren aus fernen Ländern explodieren.

Da man nicht mehr in die Ferien fahren konnte, wollte man wenigstens kulinarisch in die Ferne schweifen. Und dieser Trend wird sich fort­ setzen. Um die Liebhaber exotischer Gerichte zu be­ dienen, ergänzt die Migros ihr Sortiment laufend mit Produkten aus aller Welt.

«Wir prüfen zum Beispiel, ob wir ausländische Spezia­ litäten in Bioqualität ins Sortiment nehmen. Zudem interessiert uns eine Reihe libanesischer Produkte. ­Dabei handelt es sich um Gerichte, die sehr beliebt, aber bisher nicht wirklich in Supermärkten erhältlich sind.»

38 | 2.8.2021 | MEINE MIGROS

PREISSTURZ Seit Anfang Jahr hat die Migros schon Hunderte von Produkten dauerhaft vergünstigt. Jetzt schlagen Deos, Seifen und Süsswaren ab.

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Bild: iStock

Was unterscheidet die Kochschokolade ­eigentlich von der ­üblichen dunklen ­Schokolade?

Erhitzt man sie, wird sie nicht so schnell dünnflüssig und verläuft deshalb nicht gleich im Gebäck.

Bild: iStock

MEINE MIGROS | 2.8.2021 | 39

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40 | 2.8.2021 | KINDERFILME

Tuts weh, wenn Tom Jerry quält?

Wie viel Gewalt kann den Kleinen im Kinderfilm zugemutet werden?

Tipps für Eltern, die sich über das Schubsen und Schlagen wundern.

Text: Kristina Reiss

Als der kleine Rabe Socke für ­einen kurzen Moment seine Mama nicht mehr fand, war es um den Fünfjährigen geschehen.

«Ausmachen!», heulte er. Der Vater war verblüfft. Wenige Tage zuvor hatte er mit seinem Sohn noch einen kurzen Tom-undJerry-Clip geschaut – das bekannte Zeichentrickduo, das sich seit 80 Jahren gegenseitig unerbittlich auf die Mütze gibt. Über die in die Falle gelockte Katze, die von der Maus herzhaft eines übergebraten bekommt, hatte der Sohn noch herzlich gelacht. Und nun jagte ihm bereits die Filmsequenz eines weich­ gespülten Vögelchens Angst ein?

«Was Kinder verarbeiten ­können, ist höchst individuell und weniger vom Alter abhängig als von Charakter und Persönlichkeit», sagt Philipp Ramming.

Er arbeitet seit 25 Jahren als Kinder- und Jugendpsychologe und war Präsident der Schweizer Vereinigung für Kinder- und Jugendpsychologie. Auch die Befindlichkeit des Kindes spiele eine Rolle. Vielleicht vermisste der Fünfjährige in dem Moment

Im Spielfilm «Tom & Jerry», ab 12. August in Deutschschweizer Kinos, begegnen sich die Herzensfeinde in ­bekannter Cartoon-Gestalt mitten im realen Manhattan. Die turbulente Familienkomödie hat ein Happy End.

KINDERFILME | 2.8.2021 | 41

Gewalt in Kinderfilmen: So schützen Sie Ihr Kind Altersfreigabe (FSK): Sie ist nur ein Anhaltspunkt, ebenso wichtig ist der Charakter und die Persönlichkeit des Kindes.

Bilder: LMPC / Getty Images, 2020 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.

Beobachten: mit ­jüngeren Kindern ­gemeinsam schauen, bei älteren in Reichweite blieben. Zeigt das Kind Anzeichen von Angst oder ­Anspannung: fragen, ob es wirklich weiter­ sehen möchte. Falls ja: sich dazusetzen, eventuell es auf den Arm nehmen.

Verarbeiten: dem Kind die Gelegenheit geben, darüber zu ­sprechen, Fragen beantworten, einordnen helfen. «Tut das dem Tom nicht weh?» – «Nein, im Trickfilm nicht, in der Realität aber schon.»

Inhalt hinterfragen: mit älteren Kindern mögliche Alternativen diskutieren – wie ginge es gewaltfrei?

Die pädagogischen Empfehlungen beachten, etwa auf: der-besondere-kinderfilm.de flimmo.de

schlicht seine gerade nicht ­anwesende Mutter?

Im Allgemeinen gilt für den Psychologen jedoch: Trick­ filme kann der Nachwuchs meist gut verarbeiten, denn das Überzeichnete nehme dem Ganzen den Ernst. So funktioniere auch die neue Kinover­sion «Tom und Jerry» mit Filmstart am 12. August, ein Realfilm mit integrierter Computer­animation: Trickund Animationsfilme betonen die Fiktionalität und sind ­deshalb für Kinder leichter einzuordnen.

manche Trickfilmfiguren wur­ den hingegen wie Mickymaus über die Jahre fast schon hand­ zahm und brav. Verändert haben sich auch die Schnitte, sie sind heute oft extrem schnell. «Dies stört vor allem Erwachsene, die noch anders sozialisiert ­wurden», beobachtet Christine Lötscher. Sie lehrt Populäre ­Literaturen und Medien mit Schwerpunkt Kinder- und ­Jugendmedien am Institut für Sozialanthropologie und Empi­ rische Kulturwissenschaften (ISEK) an der Universität ­Zürich. «Manche bezeichnen die schnellen Schnitte gar als Figuren sind braver geworden Gewalt an Kindern.» Dabei Doch auch wenn Kinder heute wachsen die Kleinen ganz viel früher und häufiger Er­ selbstverständlich damit auf fahrung mit Medien haben: und lernen, mit dem Tempo Das Herausfordernde am Film umzugehen. Tatsächlich sind es bleibt für sie die nicht zu steu­ eher langsam gedrehte, alte ernden Bilder und die Akustik.

Schwarz-Weiss-Filme, mit ­denen viele Kinder heute nichts anfangen können.

Wie aber ist es zu erklären, dass in Kinderfilmen so viel ­gestorben wird? Ob «König der Löwen», «Bambi», «Frozen» oder «Findet Nemo» – immer ist der Tod eines Hauptcharakters Thema. Laut einer amerikani­ schen Studie sterben in Kinder­ filmen Charaktere sogar d ­ oppelt so häufig wie in den Filmen für Erwachsene. Besonders früh im Plot trifft es zum Beispiel Nemos Mutter in «Findet Nemo» (ge­ fressen von einem Barracuda, Philipp Ramming, nach nur vier Mi­nuten und drei Kinder- und Jugendpsychologe Sekunden). Und verstört es die Kinder nicht, wenn in «König der Löwen» der ­Löwenvater «Das ist die eigentliche nicht stirbt? kontrollierbare Gewalt», findet «Dies ist nun einmal Teil der Ramming. «Hier brauchen Kin­ Dramaturgie eines typischen der manchmal Verdauungshilfe Disney-Familienfilms», sagt durch Eltern.» Wann es jeweils Christine Lötscher. Natürlich nötig ist oder welche Szenen die sei es ein extremes, emotionales Kleinen ängstigen, ist allerdings Erlebnis, das an Urängste rühre. oft nicht vorhersehbar. Deshalb Denn was gibt es für ein Kind sei eine enge Begleitung hilfreich. Schlimmeres, als die Eltern zu Kinderfilme haben sich sehr verlieren? Gleichzeitig erfahre gewandelt. Tom und Jerry mögen der Nachwuchs hier die Macht sich in ihrer zum Teil brutalen des Erzählens, die uns aus tiefs­ Hassliebe treu geblieben sein – ter Dunkelheit ins Licht führen

«Was Kinder verarbeiten können, ist sehr individuell.»

könne: So schlägt das Löwen­ kind zwar ganz unten auf, doch am Ende wird doch alles gut.

Das zeigt: Glück und Verzweif­ lung liegen sehr dicht bei­ einander. Mehr noch: Ersteres ­liesse sich ohne das zweite nicht so tief erleben.

Der Vater des Fünfjährigen, der Rabe Socke und die Suche nach dessen Mutter verschmäht hatte, entschied sich übrigens, vorerst nur noch harmlose Tier­ dokus zu zeigen. Nicht bedacht hatte er allerdings, dass die ­Löwin in der Savanne eine Anti­ lope reissen könnte. Aber bevor er den Ausschaltknopf fand, rief der Sohn: «Anlassen, Papa! Das ist spannend!» MM

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42 | 2.8.2021 | FINANZEN Contentpartnerschaft

Sorgen ums Wachstum In den Industriestaaten kommt die Impfoffensive meist zügig voran.

Schwellenländer leiden hingegen weiterhin unter hohen Infektions­ raten und kämpfen aufgrund der ­geringeren Impffortschritte noch ­immer oder wieder mit Mobilitäts­ einschränkungen. Neue Corona-­ varianten haben asiatische und ­lateinamerikanische Staaten teil­ weise hart getroffen. Zwar sind die wirtschaftlichen Folgen weniger ­gravierend als im vergangenen Jahr.

Aber die erneuten Einschränkungen zur Covid-Eindämmung belasten die aufstrebenden Volkswirtschaften.

Und die Anleger haben daher wieder vermehrt Wachstumssorgen.

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Angesichts hoher Infektionszahlen ist in vielen Schwellenländern die Nach­ haltigkeit der Konjunkturerholung mit Unwägbarkeiten verbunden. Die Coronakrise hat auch tiefe Spuren in der Politik und den Staatsfinanzen hinterlassen. Wie in den Industrie­ staaten sind die Haushaltsdefizite grösser geworden, die Verschuldung ist gestiegen. In Lateinamerika hat zudem populistische Politik während der Pandemie an Unterstützung ­gewonnen, und die sozialen Unruhen haben zugenommen.

Internationale Investoren dürften deshalb die geld- und fiskalpolitische Glaubwürdigkeit dieser Staaten künf­ tig stärker hinterfragen. Allgemein

werden mittelfristig steigende USZinsen Zentralbanken in Schwellen­ ländern vermehrt unter Druck setzen, speziell in Ländern, die stark von aus­ ländischem Kapital abhängig sind.

Von den derzeit hohen Rohstoff­ preisen profitieren Schwellenländer zudem oft weniger stark als vielfach vermutet. Im Allgemeinen ent­ wickeln sich diese Volkswirtschaften besser, wenn die Rohstoffpreise durch die Nachfrage getrieben wer­ den. Eine Angebotsverknappung, um die Preise in die Höhe zu treiben, hilft ihnen weniger. Nicht zuletzt geht die Migros Bank auch weiterhin davon aus, dass kein Rohstoff-Super­ zyklus bevorsteht. MM

Thomas Pentsy ist Marktanalyst bei der Migros Bank.

FAMILIE | 2.8.2021 | 43

Freudiges Rumplanschen ist ein guter Einstieg, um schwimmen zu lernen.

Bild: Getty Images

Darauf gilt es zu achten

Weg mit den Flügeli Ab wann dürfen Kinder ohne Schwimmhilfe ins Wasser? Was heisst eigentlich «schwimmen können»? Und braucht es dazu immer einen Schwimmkurs?

Text: Kristina Reiss

D

as fünfeinhalbjährige Mädchen mag keine Flügeli mehr tragen.

Wütend stampft es mit den Füssen auf und schreit: «Ich kann doch schwimmen!»

Wirklich? Einen Schwimmkurs hat das Kind noch nicht ­gemacht, aber den Kopf hält es über Wasser – meistens jedenfalls. Ob mit Flügeli oder nicht, liegt im Ermessen der Eltern.

Doch: «Ganz egal, ob mit oder ohne Schwimmhilfe, Eltern müssen ihre Kinder im Wasser immer beaufsichtigen», erklärt Philipp Binaghi von der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG). Denn bis zum Alter von acht Jahren können Kinder die Risiken und Gefahren nicht selber einschätzen, sagen Entwicklungspsychologen. Deshalb brauche es die elterliche Aufsicht. Immer. Schliesslich ist

Ertrinken nach Verkehrsunfall die zweithäufigste Unfalltodesursache bei unter 15-Jährigen.

Doch was heisst eigentlich «schwimmen können»? Bleibt der Kopf dauerhaft über Wasser, ist das für die die Lebensretter der SLRG schon mal ein wichtiger Indikator. Denn nur so überlebt der Mensch.

Die Technik allein reicht nicht

Allerdings kann ein Kind aus Sicht der SLRG erst wirklich schwimmen, wenn es den so­ genannten Wassersicherheitscheck (WSC) bestanden hat. ­Dieser Test prüft die wichtigsten Grundvoraussetzungen: Orientierung unter Wasser, Tauchen, Koordination, Atmung, Antrieb, Ausdauer und Kraft.

Um den WSC zu bestehen, muss das Kind deshalb drei Übungen hintereinander ohne

Unterbruch absolvieren können: eine Rolle vom Beckenrand ins tiefe Wasser machen, sich eine Minute an Ort und Stelle über Wasser halten und 50 Meter schwimmen. Und danach sollte es ohne Hilfe aus dem Wasser steigen können.

Das Ziel ist, dass alle Kinder den WSC bis zum neunten ­Lebensjahr bestehen. Er ist auch Bestandteil des Schwimmunterrichts nach Lehrplan 21.

«Schwimmen können alleine ­bedeutet allerdings nicht, dass man ab sofort sicher im Wasser ist», betont Binaghi, das sei nur eine von über einem Dutzend ­Sicherheitsfaktoren. Mindestens ebenso wichtig sei das Wissen über das Element Wasser, etwa «Mit welchen Strömungen ist zu rechnen?» oder «Wie ­komme ich sicher wieder aus dem Wasser raus?». MM

Wann soll mein Kind schwimmen lernen?

Richtig lernen können es Kinder erst ab etwa vier Jahren. Eine vorhergehende Gewöhnung ans Wasser ist aber bereits ab ca. vier Monaten eine gute Idee: Planschen im Wasser kräftigt den Körper, verbessert die Motorik und stärkt das Immunsystem. Allgemein gilt: Je früher ein Kind lernt, sich über Wasser zu halten, desto geringer ist das Risiko, dass es ertrinkt.

Privater Schwimmkurs: ja oder nein?

Schwimmen ist als Fach im Lehrplan 21 verankert.

Dennoch schicken die meisten Eltern ihre Kinder nebenher in private Schwimmkurse. Der ­Vorteil: In einer kleinen Gruppe lässt sich hier ­gezielt Technik üben.

Können Eltern das nicht selbst übernehmen?

Beim Coaching durch die Eltern besteht die Gefahr, dass sich Kinder einen ­falschen Stil aneignen, denn Mama und Papa sind nicht immer auf dem neuesten Stand. Zudem schätzen es viele Kinder nicht, wenn ihre Eltern in die Lehrerrolle schlüpfen.

Mehr Infos slrg.ch Zum WSC-Test: www.migmag.ch/wsc

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Einfach gut leben

2.8.2021 | 45

Das Musikfestival Murten Classics geht dieses Jahr vom 15. August bis 5. September in einmaliger Umgebung im Schloss über die Bühne. Es bietet zahlreiche musikalische Highlights zum Thema ­Quellen – die beste Gelegenheit für einen unvergesslichen Abend im Hof des Schlosses Murten, mit Blick auf den See. Highlights sind etwa das Orchesterkonzert mit Violinist Frank Peter Zimmermann und ­Dirigent Christoph-Mathias Mueller am 2. und 3. September.

Oder die «Die Fledermaus» von Johann Strauss mit Birgit Steinegger am 4. und 5. September.

Das vollständige Programm: murtenclassics.ch

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An der Klassik-Quelle

KLUBSCHULE

Linux-Experte werden Die Klubschulen bieten eine Ausbildung zum Linux-Administrator an. 90 Prozent der Server laufen auf dem Open-Source-Betriebssystem. Die Ausbildung findet im Präsenzunterricht mit qualifizierten und erfahrenen Kursleitenden statt und ist in der Region einzig­ artig. Das Zertifikat zum erfolg­ reichen Abschluss des Kurses ist international anerkannt.

Ausbildungen im Gesundheitsbereich

Bilder: Murten Classics, Adobe Stock

Für alle, die der Gesundheit einen hohen Stellenwert einräumen und daraus einen Beruf machen möchten, bieten die Klubschulen der ­Migros Neuenburg-Freiburg eine grosse Bandbreite an zertifizierenden Ausbildungen an. Es gibt sie in den verschiedensten Bereichen: Gruppenfitness, Pilates ©, Ernährung und Massage. Ausserdem ­bieten die Ausbildungszentren zahlreiche weitere Weiterbildungen an. Was spricht dagegen, neue Wege einzuschlagen und ­seine ­Leidenschaft zum Beruf zu machen? www.klubschule.ch

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48 | 2.8.2021 | MIGROS NEUENBURG-FREIBURG

Unter dem Schloss ist alles Wurst Produits Epagny am Fuss des Städtchens Greyerz ist Hauptlieferant der Migros Neuenburg-Freiburg für Rohschinken und Wurstwaren «Aus der Region. Für die Region.». Die erfolgreiche Zusammenarbeit ermöglicht nun einen Ausbau des Sortiments.

Text: Ludivine Rey und Julie Mégevand Bilder: Laetitia Placenti

D

er 34-jährige Martin Stuby ist Betriebsleiter bei Produits Epagny. Das Unternehmen beschäftigt gegen 100 Mitarbeitende und feiert dieses Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Stubys Kollege Steve Bovay (36) leitet den Vertrieb des Unternehmens.

Im Herzen des Greyerzerlandes werden mit viel Hingabe und Liebe diverse Fleischspezialitäten her­ gestellt, unter anderem Trockenfleisch, Rohschinken und Salami.

Mehrere gelangen bei der Migros ­unter dem Label «Aus der Region.

Für die Region.» in den Verkauf.

Vor ihrem Stellenantritt haben der gelernte Metzger und Lebensmittelingenieur Martin Stuby und der Betriebsökonom Steve Bovay ein Jahr lang jeden Posten des Unternehmens besucht und ausgiebig die Aufgabengebiete studiert. «Wir haben in allen Bereichen und Positionen unter realen Bedingungen ge­ arbeitet. Wie hätten wir die Herausforderungen der unterschiedlichen Berufe sonst verstehen können?», begründen sie ihre Entscheidung.

Was ist entscheidend bei der ­Herstellung von Rohschinken?

Steve Bovay: Ein entscheidender Punkt ist zunächst der Rohstoff. Die Wahl hochwertiger Fleischstücke wirkt sich selbstverständlich direkt auf das Endprodukt ausw. Unser Rezept und unsere Gewürzmischung, aber auch die Trocknung sowie die natürliche Umgebung sorgen dafür, dass sich die typischen Aromen ­unseres Rohschinkens richtig ent­ wickeln können. Wegen der Lage nahe bei den Bergen und seiner ­reinen Luft bietet Epagny optimale Voraussetzungen für die natürliche Trocknung von Pökelfleisch und ­Salami.

2.8.2021 | 49

s ro rg ig u M nb urg e eu ib N Fre

«Das Fleisch wird noch am Tag der Ankunft bei uns weiterverarbeitet.»

«Wegen der Lage und der reinen Luft bietet Epagny optimale Voraussetzungen.»

Martin Stuby, Betriebsleiter Produits Epagny

Steve Bovay, Vertriebsleiter Produits Epagny

Links: Produits Epagny liegt gleich am Fuss des Schlosses Greyerz.

Rechts: Epagny-Produkte bei der Migros

Woher stammt denn das Fleisch für Ihren Rohschinken?

Martin Stuby: Da wir die Genossenschaft Migros Neuenburg-Freiburg mit Produkten «Aus der Region. Für die Region.» beliefern, kommt das Fleisch für unsere Pökelwaren von Erzeugern in der Region Neuenburg und Freiburg. Das Fleisch wird noch am Tag seiner Ankunft bei uns weiterverarbeitet, weshalb wir die absolute Frische unserer Produkte garantieren können.

Ohne die grossen Geschäftsgeheimnisse zu offenbaren: Was

ist das Besondere am Rohschinken von Epagny?

Martin Stuby: Das lässt sich nicht auf einen Punkt reduzieren. Es ist vielmehr die Kombination aller Herstellungsschritte, die unser Produkt so besonders machen. Der Rohstoff, unser Rezept und die Trocknung wirken sich auf das Ergebnis aus.

Vor allem aber sollte man die Zeit für sich arbeiten lassen, denn sie setzt den natürlichen Prozess in Gang, sodass die Aromen sich ent­ wickeln können. Beim Rohschinken vergehen rund sechs Monate von der Verarbeitung des Fleisches bis zum

Verkauf. Letztlich macht die Hin­ gabe unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseren Rohschinken zu einem echten Spitzenprodukt.

Welches ist Ihre neueste Innovation «Aus der Region. Für die Region.» in den Verkaufsregalen der Migros?

Steve Bovay: Dank enger Zusammenarbeit mit der Migros NeuenburgFreiburg konnten wir vier neue Produkte für das «Aus der Region»-­ Sor­timent entwickeln: Salamiperlen und Salamisticks. Beide Produkte werden in den Versionen Nature und Chorizo angeboten. MM

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RÄTSEL | 2.8.2021 | 51

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Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3×3-Blöcke nur ein Mal vorkommen. Die Lösungszahl ergibt sich aus den orangen Feldern von links nach rechts.

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 000 844 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD4, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD4 123. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/sudoku (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 8.8.2021, 24 Uhr

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Mit der Weisseritztalbahn durch die sächsische Schweiz

Stand Juli 2021

Wo Volldampf auf Kohldampf trifft! Auf dieser Reise erwartet Sie Dampfzugromantik pur zwischen Moritzburg und der Sächsischen Schweiz. Geniessen Sie die nostalgische Atmosphäre bei Fahrten mit historischen Dampfloks und einem Schaufelraddampfer durch malerische Kulisse. Eine grossartige Reise mit der zauberhaften Stadt Dresden als Ausgangspunkt!

Ihr Reiseprogramm: 1. Tag, Sonntag – Anreise nach Dresden Fahrt mit dem komfortablen Extrabus nach Dresden, wo wir in unserem 4-Sterne Hotel bereits mit dem Nachtessen erwartet werden.

2. Tag, Montag – Stadtführung Dresden & Fahrt mit dem Raddampfer Die Kunst- und Barockstadt Dresden ist etwas ganz Besonderes und wird nicht umsonst als „Florenz des Nordens“ bezeichnet. Das Stadtbild wird geprägt von historischen Baudenkmälern wie der Semperoper, der Frauenkirche, der Hofkirche und dem Zwinger. Bei einer interessanten Stadtführung erfahren wir mehr über die bewegte Geschichte der Stadt!

Am Nachmittag erwartet uns der nostalgische Schaufelraddampfer für eine herrliche Flussfahrt auf der Elbe. Lehnen Sie sich zurück und

geniessen Sie das einmalige Erlebnis. Nachtessen im Hotel.

3. Tag, Dienstag – Lössnitzgrundbahn – Moritzburg – Karl-May-Museum Am Morgen fahren wir mit dem liebevoll genannten Dampfzug „Lössnitzdackel“ durch die beschaulichen Weinberge des Elbtals bis nach Radeburg – ein nostalgisches Erlebnis der Superlative. Anschliessend besuchen wir das nahe gelegene Märchenschloss Moritzburg, eines der schönsten Wasserschlösser Europas. Zurück in Radebeul besichtigen wir das Karl-May-Museum mit der historisch getreu restaurierten und mit originalem Inventar ausgestatteten Villa „Shatterhand“. Nachtessen im Hotel.

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4. Tag, Mittwoch – Weisseritztalbahn – Sächsische Schweiz Nach dem Frühstück geniessen wir wieder Dampfzugromantik vom Feinsten. Auf einer Strecke von 26 km bewältigt die Weisseritztalbahn einen Höhenunterschied von 350 m und fährt über 34 Brücken – herrlich! In Pirna laden wir Sie zum Mittagessen ein. Vor uns liegt eine herrliche, skurrile Landschaft aus feinem Elbsandstein: die sächsische Schweiz!

Sie zählt zu den schönsten Landschaften Europas und wird auch Sie begeistern! Der Abend bleibt Ihnen zur freien Verfügung.

5. Tag, Donnerstag – Heimreise Mit vielen unvergesslichen Eindrücken im Gepäck treten wir heute die Heimreise an.

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RÄTSEL | 2.8.2021 | 53

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Quiz

Paroli

2 × 100 Franken zu gewinnen

2 × 100 gewinnen Füllen Sie dieFranken zehn Wörter inzu das Rätselgitter ein.

Füllen Sie Sie die zehn Wörter das Rätselgitter Tragen diesich zehn Wörter in das Rätselgitter Die Lösung ergibt aus in den Buchstaben inein. den Feldern 1-5.ein.

Die ergibt sich aus den Buchstaben den Feldern 1-5.

DasLösung Lösungswort ergibt sich ausinden Buchstaben in den Feldern 1 bis 5.

Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben.

Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem …

S Hut

H Teller

P Dach

Wie lautet die chemische Formel für Wasser?

E H2O

I

A 2HA

HOO

Wie viele Wildbienenarten leben auf der Erde?

N ca. 25

R ca. 230

G ca. 20 000–30 000

H Kanton Waadt

M Sound of Metal

N The Father

Mit welcher Künstlerin hatte Leo Trotzki eine Affäre?

O Anita Rée

U Frida Kahlo

I

Suzanne Valadon

Welcher Seefahrer starb vor 500 Jahren?

R Ch. Kolumbus 1

2

3

T J. Cook 4

3 1

2

E E

4

1 5 5 2

6

2 2

3 3

4 4

5 5

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 000 843 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD3, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD3 HOTEL Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/paroli (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 8.8.2021, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Bimaru Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind.

Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

S F. Magellan

5

1 1

E Kanton Neuenburg

Welche Produktion erhielt 2021 den Oscar für den besten Film?

S Nomadland

4 3

Lösung: Lösung:

Wo liegen die Freiberge?

A Kanton Jura

ALLERLE I ATON I SCH ANF L EHEN BESOHL EN BORUSS I A CORT I SOL BOTSUANA DARL EHEN D E Z I MA L E ORBEN G EW E I SKANAL TE R E AI N H O EF M G L RU EL NSA N I NL FI G L S SE PEN ALG O S ET N A ER TE SEEF I SCH URKANTON T E L E FONE

7

Lösungswort

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 000 842 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD2, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD2 ATEMZUG Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/quiz (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 8.8.2021, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Bimaru Lösung Nr. 30

Kreuzworträtsel Lösung Nr. 30

Sudoku Lösung Nr. 30

Was

koche ich heute? migusto.ch

F O N T R U M A E W E I N E Paroli

R E I F R Lösung Nr. 30 O C K TASSE

A R K A N S A S

B L A E U M E R I N N A D E L S S E H E N T Quiz E Lösung Nr. 30 I N SCHWEIZ

Sudoku Gewinner Nr. 29

Paroli Gewinner Nr. 29

Quiz Gewinner Nr. 29

Arthur Ruetimann, Arni AG; Danielle Evard, Neuchâtel

Eugen Amstutz, Inwil LU; Beatrice Stadelmann, Schüpfheim LU

Ulrich Hürlimann, Fischenthal ZH; Julia Albisser, Sempach Station LU

54 | 2.8.2021 | MILOVE

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«Ich wollte Ernst auf die Wange küssen»

Priska Zemp und Ernst Widmer lernten sich in der Klubschule Migros Luzern kennen. Und schon Wochen später ­veränderte ein missglückter Kuss ihre Beziehung für immer.

Text: Manuela Enggist

P

riska Zemp sitzt im März 1997 mit einem Normandie-Reise­ führer alleine in der ­Cafeteria der Klubschule Migros Luzern. Seit vier Wochen ­besucht die damals 28-Jährige ­einen Französischkurs, um für die geplanten Sommerferien ihre Sprachkenntnisse aufzu­ frischen. Als Kursteilnehmer Ernst Widmer Priska so alleine dasitzen sieht, nutzt der 30-Jährige die Gelegenheit: «Sie war mir schon am ersten Tag auf­ gefallen. Ihr Lachen gefiel mir.»

Er setzt sich zu ihr und erzählt ihr, dass er diese Gegend

schon bereist hat. Sie kommen ins Gespräch, und Priska sagt im Rückblick: «Ernst hatte blaue Augen und blondes Haar. Das fand ich cool.»

Eine Diashow mit einem ­kleinen Bildbetrachter im ­McDonald’s direkt nach dem Kurs eine Woche später ist ihr erstes Date. Kurz darauf fragt Ernst, ob Priska an Ostern zum Skifahren nach Zermatt mitkomme. «Ich hatte das schon ­gebucht und wollte Priska un­ bedingt noch näher kennen­ lernen.» Sie verbringen die ­Feiertage auf der Piste. «Ich war schon über beide Ohren ver-

Er über sie «Priska ist sehr liebenswürdig und eine geerdete Frau. Sie hat eine wahnsinnig gute ­Allgemeinbildung und weiss sehr viel. Das hat mich schon sehr früh beeindruckt. Mit ihr die Zeit verbringen zu dürfen, ist wunderschön.»

knallt. Sie hat mich mit Wissen und Humor beeindruckt.» Den Austausch von Osterhasen ­verdanken sie sich mit einem Schmatz. «Eigentlich wollte ich Ernst auf die Wange küssen.

Aber es wurde dann ein Kuss auf den Mund.»

Ein halbes Jahr später ziehen sie zusammen. Und Priska fragt Ernst ein Jahr später, ob er sie heiraten wolle. «Wenn ich es nicht getan hätte, würden wir wohl heute noch in wilder Ehe leben», sagt Priska. «Meine ­Entscheidung war goldrichtig.

Wir freuen uns auch heute noch jeden Tag aufeinander.» MM

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2.8.2021 | 55

WETTBEWERB

Sie über ihn: «Ernst heisst zwar Ernst, aber das war es dann auch schon. Er ist der witzigste und ironischste Mensch, den ich kenne. Das ist mit ein Grund, warum ich mich so schnell in ihn verliebt habe.»

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Priska (53) und Ernst Widmer-Zemp (55), seit dem 29. Mai 1999 verheiratet, leben mit ihren Kindern Alexander (21) und Stephanie (19) in Emmen LU. Ernst ­arbeitet bei einer Immobilienfirma, und Priska ist Ausbildungsverantwortliche für Pflegeberufe.

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