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So wird der Plastikkreislauf geschlossen
Was passiert eigentlich mit dem Material aus dem Migros-Sammelsack?
Und warum lohnt es sich, Kunststoff zu sammeln?
Text: Nina Huber
Chemisches Recycling
Bei diesem Prozess wird der Kunststoff, nachdem er sortiert wurde, in seine chemischen Bausteine zurückverwandelt. Daraus wird neuer Kunststoff hergestellt, der sich auch für Lebensmittelverpackungen eignet. Chemisches Recycling ist zwar aufwendig, aber es entstehen dabei weniger CO₂Emissionen, als wenn das Plastik verbrannt würde.
Sammeln
Sammeln
Leere Flaschen, Folien, Tüten und Becher: Alle Lebensmittelverpackungen und Behälter aus Plastik –ausser PETFlaschen – in den MigrosPlastik Sammelsack werfen. Das Sammelgut muss nicht ausgewaschen werden. Den vollen Sack in einer MigrosFiliale abgeben. 2022 wurden so 510 Tonnen Plastik gesammelt. Die Migros konnte dadurch rund 270 Tonnen Neumaterial und circa 540 000 Liter Erdöl einsparen. Übrigens: Der Sammelsack selbst besteht aus 85 Prozent recyceltem Rohstoff.
Mechanisches Recycling
Sortieren
Neue Verpackung Non-Food
Zum Beispiel Crème d’Or: Neuer Glacebecher
Die Verpackung der Crèmed’Or Glace besteht seit Kurzem aus reinem Polypropylen. Das ist die Voraussetzung, dass sie rezykliert werden kann. Dieser scheinbar kleinen Veränderung, die eine grosse Wirkung hat, gingen drei Jahre Forschungsarbeit voraus. Sobald genügend Sammelgut verhanden ist, wird der Glacebecher zu 100 Prozent aus rezykliertem Material hergestellt.
Nachdem der Inhalt des Sammelsacks nahe der Schweizer Grenze, in Österreich, nach unterschiedlichen Kunststoffarten sortiert wurde, kommt der grösste Teil nach Eschlikon TG zur InnoPlastics AG, wo er zu Granulat verarbeitet wird. Daraus werden etwa Flaschen für Reinigungsmittel oder Kabelrohre hergestellt. Als Lebensmittelverpackung darf das rezyklierte Plastik von Gesetzes wegen nicht verwendet werden.
Zum Beispiel Potz: Neue Flasche
Der Migros ist es im Jahr 2019 gelungen, erstmals eine Reinigungsmittelflasche aus 100 Prozent rezykliertem Polyethylen einzusetzen und so den Kreislauf zu schliessen. Das Material für die Flasche des PotzKalkentferners stammt aus dem MigrosPlastik Sammelsack und von den Sammelwänden.
Er ist der Bestatter der Nation – und jetzt in dieser Rolle auch im Kino zu sehen. Wir haben den Schauspieler und Satiriker mit den grossen und kleinen Fragen des Lebens gelöchert.
Text: Ralf Kaminski, Yvette Hettinger
fragen an Mike Müller 11 Migros oder Denner?
1 Bestatter oder Bauer?
Eher Bauer. Der kann mehr draussen sein. Bestatter müssen ausserdem wahnsinnig schwer tragen. Früher wurde der Bestatter übrigens «Croque-mort» genannt, also «Totenbeisser». Er musste der Leiche in die Zehe beissen, um den Tod sicherzustellen. Heute kennt die Medizin bessere Methoden.
2 Erdbestattung oder Einäschern?
Einäschern. Das ist eine saubere Sache, finde ich.
3 Jenseits oder gar nichts?
Gar nichts. Mangels besseren Wissens. Und auch wegen der Leute, die es besser wissen wollen.
4 Bühne oder TV?
Bühne. Dort lernt man das Handwerk und kann sich ausprobieren, ohne dass viel Geschirr zerschlagen wird, wenn mal was nicht funktioniert.
5 Kino oder Netflix?
Jetzt muss ich natürlich Kino sagen. Klar streame ich auch, und Netflix hat nicht nur die Möglichkeiten des Publikums, sondern auch der Filmemacher erweitert. Aber im Kino gemein- sam einen Film zu schauen, gemeinsam zu lachen, ist immer noch etwas Tolles. So was gibts zu Hause einfach nicht.
6 Feingeist oder Rampensau?
Rampensau. Das ist eine Grundvoraussetzung für meinen einigermassen absurden Job. Als erwachsener Mensch vor Leute hinstehen und Quatsch machen braucht eine gewisse Rampensäuigkeit. Aber natürlich stehe ich nicht den ganzen Tag vor 200 Menschen, sondern führe auch Gespräche, lese Bücher und entwickle Programme.
7 Züri-West oder Olten-Ost? Züri-West. Ganz simpel nach dem Motto «Da, wo man wohnt, fühlt man sich gut».
8 Limmat oder Aare?
Mittlerweile Limmat. Früher, als Kanute, liebte ich die Aare, obwohl sie da noch nicht so sauber war wie heute – man wurde noch krank, wenn man kenterte. Ich hab mir schon überlegt, auf der Limmat Kanu zu fahren, aber ich fürchte, dafür bin ich momentan zu dick, das sähe einfach doof aus. Hauptsache, Wasser, jedenfalls. Eine Stadt ohne Gewässer kann ich nicht ernst nehmen.
Ich bin ein MigrosChind. Und ich finde viele Produkte wirklich super, es ist ein sympathischer Grossist. Seit ich nicht mehr rauche, gehe ich höchstens noch für den Campari in den Denner, darauf steh ich.
9 Fasten oder feiern? Feiern. Intervallfasten mach ich zwar ab und zu. Aber lieber feiere ich.
10 Filet oder Bratwurst?
Filet. Aber wenn schon, sollten wir alles vom Tier essen. Wenn ich in St. Gallen bin, nehme ich gern schon am Bahnhof eine Bratwurst vom Grill.
12 Totenbeinli oder Meitschibei? Meitschibei. Eine Kindheitserinnerung! Meine Mutter dekorierte früher in einem Modehaus, und im Café nebenan bekam ich jeweils ein Meitschibei. Aber heute gibts die glaub nicht mehr, der Name ist ja schwierig geworden.
13 Herrgöttli oder Grosses? Grosses. Wenn schon, denn schon.
14 Political Correctness oder Kulturelle Aneignung?
Weder noch. Beides wird bnutzt, um aus einzelnen Anekdoten ein Riesentamtam zu machen. Ich finde: Wenn Frauen auf dem Gendern bestehen, dann machen wir das doch. Wenn sie nicht wollen, dass man ihnen hinterherpfeift, dann lassen wirs doch. Ein wenig Impulskontrolle für
MIKE MÜLLER (59) ist Schauspieler und Satiriker. Sein neuer Film «Der Bestatter» läuft aktuell im Kino, nachdem Müller diese Rolle schon in sieben TV-Staffeln gespielt hat. Zudem ist er mit seinem Theaterstück «Erbsache – Heinzer gegen Heinzer und Heinzer» in der Schweiz unterwegs. Müller ist im Kanton Solothurn aufgewachsen und lebt heute mit seiner Partnerin in Zürich.

15 Mit oder ohne Viktor?
Mit Viktor hatte ich eine tolle Zeit. Momentan bin ich auch gern solo unterwegs. Für den Film bin ich mit einem veritablen Zirkus herumgereist. Da benutzte man auch mal die gleichen Etagenduschen. Aber ich bin gern um Menschen herum. Ganz allein wäre mir zu allein.
16 Krimi oder Komödie?
Komödie. Dramaturgisch ist der Krimi ein herausforderndes Genre. Die Komödie weckt meine Fantasie schneller.
17 «Tschugger» oder «Tatort»? «Tschugger». Da bin ich vorbelastet, ich war schon immer Fan von David Constantin. Seine Filme haben einen Drive, der mir entspricht. Und unglaublich, was er aus Laiendarstellern alles rausholt. Als man mich für einen Kurzauftritt als Bestatter in einer «Tschugger»-Folge angefragt hat, sagte ich sofort zu.
18 Querdenken oder Mainstream?
Mainstream. Nur schon, weil er viel breiter ist. Querdenken ist meist ganz einfach wirr.
19 Twitter oder «Blick»?
Twitter. Ein lustiges Tool, um Unsinn auszutauschen und Leute anzufräsen. Allerdings haben wir, verglichen mit dem Ausland, eine tolle Boulevardzeitung, finde ich. Sie ist immerhin einigermassen seriös gemacht.
20 Neutralität oder Waffenlieferungen?
Neutralität mit Waffenlieferungen, natürlich – wie bisher. Vielleicht müsste man etwas genauer hinsehen, an wen.
Typen, die ihr Testosteron nicht im Griff haben, ist nicht so eine Zumutung. Es gibt aber schon die eine oder andere Rolle, die ich heute nicht mehr spielen würde, weil gewisse Stereotypen irgendwann überholt sind –etwa den Mergim Muzzafer aus «Giacobbo/Müller».
21 Optimistisch oder pessimistisch?
Optimistisch. Klar, wenn ich Zeitung lese oder News gucke, gibts dafür keinen Grund. Aber ich bin da vielleicht ein Simpel, denn ich freue mich immer wieder über Neues. In Sachen Fortschritt bleibe ich optimistisch.