SCHULE | 14.3.2022 | 45
Bilder: Keystone
Manche Schülerinnen und Schüler büffeln richtig viel, um den Übertritt an ihre Wunschschule zu schaffen.
Welche Sorgen haben Kinder und Eltern? Für viele Familien ist die Zeit des Übertritts aufregend. Manche Eltern denken: Jetzt gilts ernst! Entweder öffnen sich für mein Kind die Türen zu einem erfüllten Leben, oder es landet auf dem Abstellgleis. Kinder stresst in der Regel der soziale Aspekt am meisten. Sie fragen sich: Was, wenn ich nicht mit den Freunden in die Klasse komme? Messen Eltern dem Entscheid eine riesige Bedeutung bei, spüren Kinder den Druck. Relativieren: Beim Wechsel an die Oberstufe erfolgt eine erste Einteilung. Korrekturen in alle Richtungen sind dank des durchlässigen Bildungssystems noch möglich.
So gelingt der Übertritt an die Oberstufe Im Frühling werden für viele Primarschülerinnen und -schüler Weichen für ihre Schulkarriere gestellt. Die Tipps für nervöse Kinder – und die Eltern. Text: Monica Müller
Welche Rolle spielen die Erwartungen an die Kinder? Die meisten Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder einen Weg einschlagen wie sie selbst – oder Chancen nutzen, die ihnen selbst verwehrt geblieben sind. Dann heisst es zum Beispiel: «Bei uns in der Familie haben alle studiert.»
Oder manchmal vielleicht auch: «Mach etwas Gescheites, eine Lehre, und nicht so etwas Verkopftes.» Solche Erwartungen verunsichern Kinder. Studien belegen, dass diejenigen, die in der Familie als Erste einen akademischen Weg einschlagen, häufiger an Prüfungsangst leiden und ihre Wahl oft hinterfragen. Auf der anderen Seite fühlen sich Akademikerkinder oft genötigt, eine Matura zu machen und zu studieren, auch wenn ihnen dieser Weg überhaupt nicht liegt. In sich gehen: Geht es mir als Vater oder Mutter wirklich um das Wohl des Kindes oder um das Bild nach aussen? Sich bewusst sein: Für die Kinder ist es enorm schwierig, sich gegen den Weg zu stellen, den die Eltern für richtig halten. Dem Kind signalisieren: Es geht darum, eine Schule zu finden, die zu dir passt.
Was tun, wenn ein Kind es nicht ans Gymi oder in die Sek A geschafft hat – so sehr es das wollte? Im ersten Moment bricht für viele eine Welt zusammen, und sie zweifeln an sich. Oft haben Schüler und Schülerinnen auch Angst, ihre Eltern oder Lehrpersonen zu enttäuschen oder gar als Versager dazustehen. Es hilft ihnen, wenn die Eltern die Enttäuschung des Kindes zulassen und Verständnis zeigen. Vielleicht haben sie