Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 16/2016

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Fo to St efan Straube Zwei Jahrzehnte Förderverein „Verrückte Welten“ feiert Jubiläum seite 6 Ergebnisreiche Messung Laboratoriumsmediziner setzen neues Verfahren routinemäßig ein seite 4 Gesprächsangebot Psychologin Tanja Götz unterstützt Mütter auf der Wochenstation seite 3 Das GesunDheitsmaGazin Des universitätsklinikums leipziG 16 / 2016 |15.12.2016 125 Jahre Universitäts-Kinderklinik Moderne Medizin für junge Patienten

Der Augenblick n Weihnachtlicher Wichtelbasar

Zum Sterntaler-Wichtelbasar hatte der Kreativzirkel der Leipziger Rheuma-Liga am Nikolaustag eingeladen In monatelanger Handarbeit entstandene Wichtelmännchen, Stern-

lämpchen und andere kleine Geschenke und Deko-Gegenstände konnten an den Ständen im Haus 4 des Uniklinikums bestaunt und gekauft werden

Europäische Kardiologie-Experten zu Gast in Leipzig

Bildgebung bei Herzklappenerkrankungen und Rhythmusstörungen im Mittelpunkt

liebigstraße aktuell

Das gesundheitsmagazin des universitätsklinikums leipzig

Herausgeber

Universitätsklinikum Leipzig AöR

Der Vorstand Liebigstraße 18 04103 Leipzig

Telefon: (0341) 97 109

Telefax: (0341) 97 15 909

E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de

Redaktion:

Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.), Ines Christ (Unternehmenskommunikation UKL).

Frank Schmiedel (Projektleiter LVZ & verantwortlicher Redakteur „Jenseits der Liebigstraße“).

Universitätsklinikum, Leipzig AöR.

12. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VoLKSZEITUnG

Druck

Leipziger Verlags -und

Druckereigesellschaft mbH & Co KG

Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

Mehr als 3200 Ärzte und Wissenschaftler n waren vom 7. bis 10. Dezember zum Jahrestreffen der europäischen Vereinigung für kardiovaskuläre bildgebung (european Association of cardiovascular imaging –eAcVi) nach leipzig gekommen. „Diese europäische expertenveranstaltung lockte besucher aus über 90 ländern nach leipzig“, sagt Prof. Dr Andreas Hagendorff, stellvertretender leiter der Abteilung kardiologie und Angiologie am universitätsklinikum leipzig und lokaler gastgeber von„euroecho imaging 2016“.

Leipzig ist nunmehr die dritte deutsche Stadt, die diesen Kongress ausgerichtet hat. „Das Jahrestreffen ist eine absolute Fachveranstaltung, auf der neueste wissenschaftliche Erkenntnisse präsentiert werden“, so Prof Hagendorff. „Da Besucher aus aller Welt kommen, ist die Kongresssprache natürlich Englisch. Im Mittelpunkt steht die Bildgebung bei Herzklappenerkrankungen und Herzrhythmusstörungen.“ Dazu gab es neben wissenschaftlichen Sitzungen mit Vorträgen und Postern auch themenbezogene Fortbildungen Beispielsweise bot die Arbeitsgruppe Kardiovaskulärer Ultraschall der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, in der Prof Hagendorff tätig ist, auf dem Kongress einen Echokardiographie-Kurs zur Patientenselek-

Prof.Andreas Hagendorff ist stellv Leiter der Abteilung für Kardiologie und Angiologie am UKL.

tion und zum Monitoring während kathetergestützter Eingriffe bei Herzklappenerkrankungen an. Die Echokardiographie, auch als Herzultraschall bezeichnet, ist das wichtigste Bildgebungsverfahren in der Kardiologie. Sie dominierte beim Kongress „EuroEcho Imaging 2016“ aber auch deshalb, weil diese rela-

tiv preisgünstige Untersuchungsmethode in vielen europäischen Ländern eine zentrale Rolle spielt.

Der europäische Kongress für kardiovaskuläre Bildgebung war in diesem Jahr die vierte Großveranstaltung, die Prof Hagendorff nach Leipzig zog. Im vergangenen März fanden schon ein regionales Kardiologie-Symposium (300 Teilnehmer), im Juni ein regionales Echokardiographie-Symposium (400 Teilnehmer) und im Oktober ein europäischer Ultraschall-Kongress über alle Ultraschall-Disziplinen in der Medizin (2500 Teilnehmer) statt. Uwe Niemann

Liebe Leserinnen und Leser, Weihnachten und der Jahreswechsel stehen vor der Tür, und mit diesem Heft halten Sie die letzte Ausgabe des UKL-Gesundheitsmagazins für 2016 in den Händen. Die nächste Ausgabe der „Liebigstraße aktuell“ erscheint am 12. Januar 2017 und liegt dann für Sie wie gewohnt im Uniklinikum und in vielen Arztpraxen aus

Wir wünschen Ihnen besinnliche und schöne Feiertage im Kreis Ihrer Lieben und für das neue Jahr vor allem Gesundheit, Glück und Freude

Das Redaktionsteam der „Liebigstraße aktuell“

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Fo to s: St efan Straube
iMPressuM n

Viele Frauen nehmen das Gesprächsangebot dankbar an

Diplom-Psychologin Tanja Götz arbeitet seit einem Jahr auf der Station der Abteilung für Geburtsmedizin

Seit einem Jahr gibt es die psychologi- n sche Beratung in der Abteilung für Geburtsmedizin des Universitätsklinikums Seitdem ist die Diplom-Psychologin Tanja Götz Ansprechpartnerin für die Frauen.

„Von Anfang an diese neue Stelle zu besetzen, ist für mich eine spannende Herausforderung gewesen“,sagt die 31-Jährige. „Eine psychologische Mitbehandlung von Frauen vor, während und nach der Schwangerschaft gibt es in den Kliniken bisher sehr selten In der Abteilung für Geburtsmedizin zu arbeiten, bereitet mir viel Freude. Der Stationsalltag bietet Gelegenheit, Momente voller Glück und Zuversicht zu erleben. Mitunter werde ich aber auch mit Themen konfrontiert, die emotional anspruchsvoll sind – das alles sind Mosaiksteine, die meine Tätigkeit sehr abwechslungsreich gestalten.“

Tanja Götz steht stationären, aber auch ambulanten Patientinnen bei allen Problemen zur Seite. „Das Beratungsangebot kann schon vor einer Schwangerschaft wahrgenommen werden, zum Beispiel wenn es um einen unerfüllten Kinderwunsch geht. Oder später, wenn in der Schwangerschaft Auffälligkeiten festgestellt werden, die die werdende Mutter beunruhigen“, erzählt sie. „Auch bei Konflikten in der Partnerschaft oder psychischen Problemen können Patientinnen Unterstützung suchen.Am häufigsten arbeite ich jedoch mit Familien, die den tragischen Verlust ihres Kindes verarbeiten müssen.“

Im Kollegenkreis können Fallbeispiele diskutiert werden Mit dieser Supervision genannten Form der internen Beratung sorgen Psychologen und andere psychosoziale Berufe für die Qualitätssicherung sowie die eigene Psychohygiene. „Die Supervision und meine psychotherapeutische Ausbildung sind gute Fundamente,

schwierige Situationen zu bewältigen“, so Tanja Götz. Für die Gespräche, die vor allem für eine emotionale Entlastung sorgen sollen, braucht es viel Wissen und Erfahrung in geburtsmedizinischen Themen.„Gleich als ich hier anfing, nahm mich Professer Stepan, der Leiter der Abteilung für Geburtsmedizin, mit zu ei-

nem Kaiserschnitt“, erzählt sie. „Das war sehr aufregend und lehrreich für mich. Den magischen Moment zu erleben, in dem ein Kind auf die Welt kommt, war wunderschön. Allerdings können auch Komplikationen bei einer Geburt auftreten. Manchmal haben Frauen noch Jahre danach Schwierigkeiten, z.B einen Kaiserschnitt zu verarbeiten, wenn sie sich auf eine natürliche Geburt gefreut und eingestellt haben Und selbst wenn die Geburt unauffällig verläuft, kommt es manchmal zu Belastungen wie Selbstzweifeln, Ängsten oder depressiven Verstimmungen im Wochenbett. Schwangerschaft und Geburt sind – oft im positiven, manchmal auch im negativen Sinne – außergewöhnlich emotionale Erlebnisse, die jede Familie individuell verarbeitet So kann sich immer mal wieder Unterstützungsbedarf ergeben.“

Tanja Götz weiß, dass sie vor allem mit Problemfällen in Kontakt kommt. „Die meisten Frauen gehen mit ihrem Baby voller Glück nach Hause zu ihrer Familie und freuen sich auf die gemeinsame Zeit mit ihrem Kind. Schwangerschaft und Geburt sind sehr schöne Erlebnisse, die glücklicherweise in den allermeisten Fällen keine professionelle psychologische Hilfe erfordern.“ Uwe Niemann

Kontakt

Psychosoziale Beratung in der Abteilung für Geburtsmedizin

Telefon: 0341 - 97 23576

E-Mail: psych_geburtsmed@medizin. uni-leipzig.de

600

000 Euro Förderung

für

Forschungsprojekt des Hygiene-Instituts am UKL

Studie untersucht Strategien zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen und Multiresistenzen

Krankenhausinfektionen und Antibioti- n kaverbrauch sind zwei Seiten einer Medaille. Veränderungen an der einen Stelle ermöglichenVerbesserungen an der anderen. Wie die aktuellen Maßnahmen zur Infektionsvermeidung und zum reduzierten Antibiotikaverbrauch in Kliniken weiter verbessert werden können, wollen die Hygieneexperten des Instituts für Hygiene/ Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Leipzig untersuchen.

Im Zentrum der Studie steht dabei die Chirurgie. „Die häufigsten nosokomialen, also im Krankenhaus erworbenen Infektionen, sind Wundinfektionen nach Operationen“, erklärt Prof Iris Chaberny, Direktorin des UKL-Instituts für Hygiene/Krankenhaushygiene und Leiterin der Studie. „Hier stehen wir vor der großen Herausforderung, das Alltagshandeln in den Kliniken so zu verändern, dass die Patienten noch besser geschützt werden.“ Dieser Aufgabe widmet sich die „WACH“-Studie, die nun dank einer Förderung mit 600 000 Euro durch das Bundesministerium für Gesundheit zum Jahresanfang starten kann.

Im Rahmen der Studie wird in mehreren Kliniken untersucht, wie genau die Infekti-

onsschutzmaßnahmen angewendet werden und welche Hemmnisse es bei der leitliniengerechten Umsetzung gibt.„Uns interessiert hier vor allem die Frage nach den Ursachen, die dazu führen,dass bekannte Maßnahmen

nicht so umgesetzt werden, wie vorgegeben“, so Chaberny Ein Schwerpunkt der Untersuchung liegt daher auch auf der psychologischen Ebene. „Woran liegt es, wenn Leitlinien nicht korrekt umgesetzt werden? Wo sind

Ansatzpunkte für Verbesserungen?“, so erklärt Chaberny die Leitfragen der Studie zu „Wundinfektionen und Antibiotikaverbrauch in der Chirurgie“, kurz WACH. Mögliche Stellschrauben für Veränderungen gibt es viele – so wäre zum Beispiel die vor vielen Operationen übliche Rasur zu hinterfragen, vor allem mit Blick darauf, wann und wo rasiert werden sollte. Aber auch andere Fragen sind zu stellen: Welches Antiseptikum wird zur Desinfektion verwendet? Wie genau erfolgt die Antibiotika-Prophylaxe? Um das herauszufinden, werden innerhalb der Studie 36 Monate lang eine Vielzahl Daten über Dokumentationsauswertungen, Vor-OrtUntersuchungen aber auch Befragungen gesammelt und analysiert

„Unser Ziel ist es, ganz konkrete optimierte Umsetzungsmöglichkeiten für die teilnehmenden Kliniken zu entwickeln, und daraus resultierend allgemeingültige Verbesserungsoptionen ableiten zu können“, sagt Prof Chaberny „So wie wir uns in der Krankenhaushygiene vor einigen Jahren dem Thema Verbesserung der Händedesinfektion gewidmet haben, so schauen wir jetzt auf die Leitlinien und deren Umsetzung im operativen Bereich, um auch hier im Interesse der Patientensicherheit besser zu werden.“ Helena Reinhardt

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Psychologin Tanja Götz steht am UKL werdenden und frisch gebackenen Müttern bei allen Fragen und Problemen zur Seite. Foto: Stefan Straube Prof Iris Chaberny ist Direktorin des Instituts für Hygiene/Krankenhaushygiene. Sie leitet eine Studie, die Strategien zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen untersucht Foto: Ines Christ

Massenspektronomie: Neues Verfahren entwickelt

Institut setzt Verfahren als erstes deutsches klinisch-chemisches Labor routinemäßig ein

Als erstes deutsches klinisch-che- n misches Labor setzt das Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik (ILM) des UKL mit einer selbst entwickelten Methode den Goldstandard Massenspektrometrie für die Steroidhormonanalytik im Rahmen der Patientenversorgung ein. Das Verfahren hat sich in den vergangenen Monaten etabliert.

Das neue Verfahren, mit vollem Namen Liquid-Chromatographie-Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS), besitzt den großen Vorteil, das Profil der acht gängigsten Steroidhormone im Blut gleichzeitig aus einer einzigen Probe zu analysieren.„So können wir heute die Proben messen und den Nutzern am nächsten Tag die Ergebnisse zur Verfügung stellen“, erläutert Prof Jürgen Kratzsch vom ILM.

Die Vorteile der neuen Methode liegen für ihn auf der Hand: Eine Messung für viele Ergebnisse. Bisher seien acht verschiedene Immunassays, wie die bislang verwendete Analysemethodik heißt, zur Messung der Steroide notwendig gewesen, so Kratzsch. Mit der LC-MS/MS wird der Aufwand deutlich verringert und die einzelnen Hormone lassen sich nach Abtrennung aller störenden Substanzen aus

dem Blut deutlich voneinander trennen und anschließend präzise in einem Arbeitsgang messen. Kratzsch nennt einen weiteren Vorteil: Die höhere Sensitivität –

niedrigere Konzentrationen einiger Hormone seien nun eindeutig nachweisbar

Die neue Methode selbst sei schon seit geraumer Zeit im ILM durch die Gruppe

von Prof Uta Ceglarek, Oberassistentin am ILM, entwickelt gewesen, sagt der UKL-Experte:„Doch erst mit der technischen Verbesserung der dafür benötigten Maschine, des Massenspektrometers, wurde uns sozusagen das Handwerkszeug zur weiteren Verfeinerung unserer Methode gegeben.“

Die acht untersuchten Steroidhormone Cortisol, Hydroxy-Progesteron, Estradiol, Dehydroepiandrosteron-Sulfat, Aldosteron,Testosteron, Androstendion und Progesteron werden in der endokrinologischen Diagnostik benötigt, um Krankheiten zu erkennen, die in Zusammenhang mit einer veränderten Steroidkonzentration in Körperflüssigkeiten stehen, zum Beispiel einer Vielzahl von Tumoren, Fortpflanzungsstörungen bei Frau und Mann oder auch Bluthochdruck.

Prof Jürgen Kratsch und Kathleen Fell vom Institut für Laboratoriumsmedizin bei einer Besprechung.

AUSBILDUnGS-TAGEBUCH n

Foto: Stefan Straube

„Die Bestimmung verschiedener Steroidhormone mittels moderner Massenspektrometrie ermöglicht eine noch bessere Diagnostik bei Patienten mit Hormonstörungen“, bestätigt auch Prof Mathias Faßhauer, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Endokrinologie und Nephrologie. Nutzer der neuen Routinediagnostik am UKL sind alle Kliniken, vor allem aber die Kinderklinik, die Frauenklinik, die Kliniken der Inneren Medizin und die Hautklinik. Markus Bien

Radiologie-Azubis stellen ihre Arbeit vor

Schau rein, was für dich drin steckt – MTRA-Aktionstag 2016

An der Medizinischen Berufsfach- n schule des Universitätsklinikums Leipzig lernen rund 750 junge Menschen einen Gesundheitsberuf. In der Reihe „Ausbildungstagebuch“ geben die Azubis und Lehrer Einblicke in die Berufsausbildung Heute: der MTRA-Aktionstag

Im November, dem Monat, in dem Wilhelm C. Röntgen die Röntgenstrahlen entdeckte, öffnete auch die Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des UKL ihre Türen zum 5. MTRA-Aktionstag.An diesem Tag wird deutschlandweit der Beruf des Medizinisch-Technischen Radiologie-

Ausbildungen

Derzeit können sich Interessenten für folgende Ausbildungsgänge bewerben:

• Gesundheits- und Krankenpflege Bewerbung ganzjährig möglich

• Gesundheits- und Kinderkrankenpflege

Bewerbungsfrist: 28. Februar 2017

• Hebamme / Entbindungspfleger

assistenten (MTRA) vorgestellt. Viele interessierte junge Menschen und deren Begleitpersonen erhielten durch die MTRA-Schüler, MTRAs und Lehrer einen Einblick und Informationen über das Berufsfeld.

Beratungsgespräche, Vorführungen in der Abteilung oder die Mitmach-Aktionen wie beispielsweise das Anfertigen von Röntgenaufnahmen fanden reges Interesse. Das bereitgestellte Informationsmaterial bot einen Einblick in die drei Bereiche der Radiologie und anhand eines Selbsteinschätzungsbogens konnten alle Interessierten selbst überprüfen, ob sie die Voraussetzungen für diesen spannenden Beruf mitbringen Pawel Obst, R15

Mitmach-AktionenundVorführungengabesfürdieBesucherbeimMTRA-Aktionstag Fotos:MBFS,S.Straube

an der Medizinischen Berufsfachschule

Bewerbungsfrist: 15. Dezember 2016

• Physiotherapie

Bewerbungsfrist: 30. April 2017

• Medizinisch-Technische Laborassistenz

Bewerbungsfrist: 30. April 2017

• Medizinisch-Technische Radiologieassistenz

Bewerbungsfrist: 30. April 2017

• Orthoptik

Bewerbungsfrist: 30. Mai 2017

• Diätassistenz

Bewerbungsfrist: 31. Mai 2017

Mehr Informationen zur Ausbildung an der MBFS unter http://mbfs.uniklinikum-leipzig.de/

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125 Jahre Universitäts-Kinderklinik

Von Deutschlands größter Kinderklinik zur modernen Spezialklinik für kleine und große Patienten

Vor 125 Jahren, am 6. Dezember n 1891, wurde die Kinderklinik Leipzig als Vorgängerin der heutigen UKLKinderklinik eröffnet Die damals größte pädiatrische Klinik Deutschlands wurde im folgenden Jahrhundert zu einem Zentrum moderner Kindermedizin – und ist dies heute mehr denn je. Mit einer Feierstunde wurde das Jubiläum am 8. Dezember 2016 begangen.

Die Kinderklinik am Universitätsklinikum Leipzig ist 125 Jahre alt: Grund genug für eine kleine Feier in Leipzigs größter Kinderklinik. Mit einem Blick zurück und natürlich auch nach vorn wurde das Jubiläum am 8. Dezember feierlich begangen

„Bei ihrer Eröffnung 1891 war die Leipziger Kinderklinik die größte in Deutschland, und wenn der Geburtenboom so anhält, nähern wir uns diesem Status vermutlich bald wieder an“, sagte Prof.Wieland Kiess, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am UKL und damit Nachlasserhalter mehrerer Generationen von Klinikdirektoren, beginnend mit dem Gründer Otto Heubner. Von hier gingen über Jahrzehnte wichtige Impulse aus, wie eine Petition für die Gründung von Lehrstühlen für Kinderheilkunde an deutschen Universitäten oder 1954 die Einrichtung eines Frühgeborenenhauses für die spezielle Versorgung zu früh geborener Kinder.Auch die dunklen Seiten deutscher Geschichte machten nicht halt vor den Kliniktüren Mit Werner Catel war ein Befürworter und aktiver Unterstützer der verbrecherischen Kindereuthanasie in der Nazizeit pädiatrischer Ordinarius in Leipzig „Auch dieses Erbe verpflichtet uns zu besonderer Wachsamkeit gegenüber allen Versuchen einer Aushöhlung ethischer Grundlagen unserer Medizin“, so Kiess. Der 58-Jährige ist seit 19 Jahren Direktor der UKL-Kinderklinik. In dieser Zeit zog die Pädiatrie zusammen mit der Frauenklinik und Neonatologie von den Außenstellen wie der tief im Gedächtnis der Leipziger verwurzelten Klinik in der Oststraße in den modernen Neubau an der Liebigstraße. Neun Jahre später wird wieder für die Kinder ge-

Kindermedizin am Universitätsklinikum Leipzig

Die Kindermedizin am Universitätsklinikum Leipzig umfasst neben der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin mit den Abteilungen Neonatologie und Kinderonkologie auch die Kliniken für Kinderchirurgie und Kinderund Jugendpsychiatrie, die Bereiche Kinderorthopädie, Kinderneurochirurgie und Kinderzahnheilkunde sowie die Versorgung von Kindern in

baut – neben dem heutigen Gebäude entsteht derzeit ein weiteres Klinikzentrum mit Erweiterungsflächen für die Ambulanzen der Kindermedizin. „Wir freuen uns sehr über diese Wertschätzung eines Fachs, das lange Zeit mit Blick auf den demografischen Wandel als künftig eher weniger wichtig angesehen wurde“, sagt Pädiater Wieland Kiess.

Die aktuelle Entwicklung verspricht anderes: Der derzeitige Geburtenboom mit jährlich steigenden Zahlen lässt eher mehr als weniger Patienten erwarten. Zumal diese hier in den Spezialambulanzen oftmals über die Pubertät hinaus betreut werden Mit 55 Betten allein in

der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Damit sind zehn spezialisierte Bereiche an der Versorgung von Kindern und Jugendlichen beteiligt und verfügen dazu über mehr als 150 Kinderbetten. Jährlich werden ca. 6400 Kinder und Jugendliche stationär versorgt, mehr als 50 000 kommen in die Ambulanzen und Sprechstunden. HR

der Pädiatrie und mehr als 30 pädiatrischen Spezialsprechstunden in verschiedenen Kliniken ist die UKL-Kindermedizin für ihre Aufgaben gut gerüstet, zumal die Kliniken mit jährlich mehr als 56 000 stationären und ambulanten kleinen Patienten zentrale Anlaufstelle für viele Leipziger Eltern sind. „Dieses Vertrauen freut uns sehr und ist uns ein großer Ansporn in unserer täglichen Arbeit“, betont Prof Kiess. Zu dieser gehört neben der Behandlung auch die Forschung zu Krankheitsursachen und neuen Therapien. Als Kinderarzt sieht Kiess sich heute vor allem auch in der Pflicht, vorsorglich aktiv zu werden und Krankheiten frühzeitig zu

verhindern. Ein besonderes Anliegen ist dem Experten mit Schwerpunkt Endokrinologie der Kampf um eine bessere Ernährung.„In der Kindheit legen wir die Grundlagen für Gesundheit eines ganzen, hoffentlich langen Lebens –umso wichtiger ist es, hier nicht die falschen Dinge zuzulassen“, so Kiess, der sich stark macht gegen zu viel Zucker in Kindernahrung, gegen Übergewicht bei den Kleinsten und für mehr Gesundheitsfürsorge im Alltag aller sozialen Gruppen.

Und damit schließt sich fast der Kreis zu den Anfängen der Kindermedizin –denn auch vor 125 Jahren galt die Sorge der Ärzte den ungesunden Lebensbedingungen vieler Kinder, die Atemwegserkrankungen, Mangelernährung und Wachstumsstörungen zur Folge hatten.„Natürlich sind wir heute Lichtjahre von damaligen Zuständen entfernt“, so Kiess, „und haben hochwirksame Mittel in der Hand, um unseren Patienten selbst in schwierigen Situationen helfen zu können. Aber wir dürfen nicht darin nachlassen, dafür zu sorgen, dass unsere Kinder tatsächlich eine Chance erhalten, gesund aufwachsen zu können.“

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Heute befindet sich die Kinderklinik im modernen Neubau an der Liebigstraße. Zuvor war sie viele Jahre in der Oststraße beheimatet Fotos: Stefan Straube Bei einer Feierstunde wurde Anfang Dezember an die Eröffnung der Leipziger Kinderklinik im Jahr 1891 erinnert Sie war zu diesem Zeitpunkt die größte pädiatrische Einrichtung in Deutschland. Prof Dr Wieland Kiess ist seit 19 Jahren Direktor der UKL-Kinderklinik

„Immer wieder reden und überzeugen“

Förderverein„Verrückte Welten“ der klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des kindes- und Jugendalters am universitätsklinikum Leipzig wird 20 Jahre alt

Mit ihren Ständen im Foyer des Ge- n wandhauses informierten unlängst Förder- und Hilfsvereine die Besucher des renommierten Leipziger Konzerthauses, wohin die Eintrittsgelder des Benefizkonzertes am 26. November und weitere Spenden an die Stiftung „Leipzig hilft Kindern“ fließen. Zu den 19 Vereinen, die begünstigt wurden, gehört auch der Förderverein der UKL-Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters „Verrückte Welten“, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen beging.

„Am 3. April 1996 gründeten acht Mitarbeiter der Klinik den Förderverein“,erzählt Tobias Piontek, der seit sieben Jahren Vorsitzender des Vereins ist. „Antrieb war damals wie heute die Überzeugung, dass man mehr für die Kinder anbieten kann und sollte, als die Krankenkassen bezahlen. Heute sind es 50 Vereinsmitglieder, die Kontakte aufbauen, immer wieder reden und überzeugen, um Spenden und andere Unterstützungen zu gewinnen.“

Da die Behandlung der Kinder und Jugendlichen mit durchschnittlich drei Monaten deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt, als das bei Patienten mit anderen Erkrankungen der Fall ist, die im Universitätsklinikum versorgt werden, soll der Krankenhausaufenthalt so angenehm wie möglich mitgestaltet und die therapeutische und pädagogische Arbeit der Klinik sinnvoll ergänzt werden Dafür braucht es Geld, um beispielsweise eine pferdegestützte Therapie anbieten zu können.

Wie Tobias Piontek, in der Hauptsache pädagogischer Leiter der Jugendabteilung, erläutert, können allein durch die 11 000 Euro, die jetzt über die Stiftung „Leipzig hilft Kindern“ und das Benefizkonzert her-

Der Förderverein „Verrückte Welten ermöglicht viele abwechslungsreiche Projekte für die kleinen Patienten.

einkamen, zwei Jahre lang die Therapeutin und das Pferd Capri stundenweise bezahlt werden Jeweils drei Patienten im Alter zwischen sieben und 17 Jahren fahren einmal wöchentlich hinaus zum Reitstall – nicht etwa, um das Reiten zu lernen, sondern im Zusammenspiel von Mensch und Tier zu erfahren, wie Vertrau-

Collage: Verein „Verrückte Welten“

en, Unsicherheit oder Ängstlichkeit wirken. „Man sagt, das Pferd spiegelt die Empfindungen des Reiters wider Daraus können die Kinder und Jugendlichen viel lernen“, so Tobias Piontek. Sechs Wochen lang haben die jungen Patienten, wenn sie es wollen, Pferdekontakt. Danach ist die nächste Dreiergruppe dran. Fast 100 Pfer-

Mit intensiver Forschung den Speiseröhrenkrebs bekämpfen

sparda-bank berlin spendet 25 000 euro für barrett-initiative e. V.

Über eine Finanzspritze der besonde- n ren Art konnte sich vor kurzem der Verein „Barrett-Initiative e. V.“ freuen. Prof. Dr. Ines Gockel, geschäftsführende Direktorin der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie am UKL und Vorsitzende des Vereins, nahm einen Spendenscheck in Höhe von 25 000 Euro von der SpardaBank Berlin entgegen.

Der Barrett-Initiative e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erforschung des Barrett-Karzinoms voranzubringen und die Öffentlichkeit für die Erkrankung, die am Übergang von der Speiseröhre zum Magen auftritt, zu sensibilisieren. Die Zahl der Neuerkrankten ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Laut Schätzungen des RobertKoch-Instituts (RKI) kommen jährlich in Deutschland über 6300 Menschen neu dazu – vorrangig Männer mittleren Alters Tobias Jacob Berten, Pressesprecher der

Sparda-Bank Berlin, überreichte am 11. November einen Spenden-Scheck in Höhe von 25 000 Euro:„Wir freuen uns sehr, mit unserer Unterstützung zur Erforschung dieser Krebserkrankung beitragen zu kön-

nen.“ Die Spendengelder der Bank, die ihr soziales Engagement seit einigen Jahren ausschließlich auf das Thema Krebs konzentriert, kommen aus dem Reinertrag des Gewinnsparens. Von jedem verkauften Ge-

determine gab es schon – das Capri-Projekt läuft also schon rund zwei Jahre. Ebenfalls zusätzlich zur therapeutischen Behandlung hat der Verein die Projektreihe APPLAUS! organisiert Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe war begeistert, prämierte und förderte das Projekt. So entstanden bisher fünf Theaterstücke und ein Dokumentarfilm, bei denen die Patienten als Akteure vor und hinter der Bühne bzw Kamera gefordert waren Mit der Kunstpädagogin Sarah Gefeller und dem Regisseur Matthias Bega haben der Verein und die Klinik Partner gefunden, die sich mit Leidenschaft den Projekten widmen. „Am Ende standen jeweils öffentliche Aufführungen.Zuvor wurde das Stück gemeinsam entwickelt; auch bei Bühnenbild und Requisiten waren die Kinder und Jugendlichen gefragt“, so Tobias Piontek.

Dazu kommen unter dem Stichwort Erlebnispädagogik ein Sommercamp, Kanutouren und Kletterwaldbesuche. Aber auch die Kunst- und Musiktherapie der Klinik erhält beständig Unterstützung durch den Verein. All das will organisiert und finanziert sein. Dafür werden von den Vereinsmitgliedern Gespräche geführt. Und wenn am Ende auch der Zoo oder das Theater der Jungen Welt als Kooperationspartner gewonnen werden und den Eintritt für die Patienten der Klinik ermäßigen oder gar erlassen, ist auch das ein Erfolg, den sich der Verein auf die Fahne schreiben kann Uwe Niemann

Mehr Informationen zum Verein und zu den geförderten Projekten finden Sie unter www.kjp-leipzig.de.

Helfen Sie uns zu helfen!

Spendenkonto: Sparkasse Leipzig, IBAN DE72 860 555 92 1090 1232 28

winnspar-Los gehen 25 Cent in den Spendentopf für die jeweilige Region.„Dank unserer Gewinnsparer waren wir in diesem Jahr in der Lage, Krebsprojekte in Sachsen mit insgesamt 160 000 Euro zu unterstützen“, so der Pressesprecher Viele Menschen leiden an chronischem Reflux, also Sodbrennen, was ein Risikofaktor für die Entstehung von Speiseröhrenkrebs sein kann. Allerdings entwickelt nur ein sehr geringer Teil der Reflux-Patienten in der Folge einen sogenannten Barrett-Ösophagus, also eine Umwandlung der Speiseröhrenschleimhaut aufgrund des Rückflusses der Magensäure in die Speiseröhre (Ösophagus). Daraus kann sich dann letztlich ein Barrett-Karzinom entwickeln. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Molekulargenetik. An dieser Stelle sieht die BarrettInitiative ihr Hauptforschungsgebiet, und so soll die Spende helfen,die Identifizierung der Risikogene, die zum Barrett-Karzinom führen, weiter voranzutreiben ukl

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Prof Ines Gockel hat für den Verein Barrett-Initiative einen Scheck über 25 000 Euro entgegengenommen. Foto: privat

Weihnachten und wenn alles ganz anders kommt

UKL-Seelsorgerin Andrea Biskupski schreibt in ihren Worten zum Advent über eine besondere Freude

Nur noch kurze Zeit bis sich das letzte n Türchen im Adventskalender öffnet Noch ist es nicht so weit. So manches Geschenk will liebevoll verpackt werden und auch der Tannenbaum soll im festlichen Glanz erstrahlen. Es gibt, wie in jedem Jahr, viel zu tun und die Spannung aber auch die Vorfreude gehören in diese Wochen. Alles will gut bedacht und geplant sein. In Gedanken sind wir vielleicht schon beim Fest in Familie oder bei Freunden. Wir freuen uns auf diese Tage, wenn sich der Rummel legt, Ruhe einziehen kann und wir Zeit füreinander haben.

Dass alles ganz anders kommen kann, damit rechnen wir nicht ernsthaft und schon gar nicht vor Weihnachten. Manchmal holt uns jedoch die Wirklichkeit jäh ein. Das Krankenhaus ist so ein Ort, der mich als Seelsorgerin nicht vergessen lässt, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Nicht jedem geht es in diesen Tagen gut, und nicht alle Patienten können das Fest daheim bei ihren Lieben verbringen

Da wird sicher so manche Träne fließen. Keiner plant vor Weihnachten ins Krankenhaus zu gehen, aber das Schicksal fragt nicht, ob es uns gerade recht ist und so werden auch über die Feiertage Menschen auf Hilfe von Ärzten und Schwestern angewiesen sein. Ich erinnere mich an eine Familie, die ich im Advent vorigen Jahres in der Kinderklinik besuchte Die Mutter saß aufgewühlt am Bett ihrer Tochter, der Vater wartete draußen vor der Station mit den zwei jüngeren Kindern, dar-

Kalender n

unter ein Baby Ein Unfall hatte die Kleine über die Notfallaufnahme auf die Intensivstation gebracht. Aufregung und Sorge stand allen noch ins Gesicht geschrieben. Tage des Hoffens und Bangens folgten Dann endlich wachte sie aus dem Koma auf und es ging ihr von Tag zu Tag besser. Alle entspannten sich ein wenig Ein erstes Lächeln huschte über das Gesicht der Mutter Um die Langeweile für das Mädchen etwas zu

mildern und weil Weihnachten vor der Tür stand, haben wir gemalt. Dabei entstand diese Zeichnung, die mich noch heute anrührt. Weihnachten ohne Tannenbaum und ohne Geschenke. Untypisch für Kinderzeichnungen Die Hirten, Ochs und Esel oder die drei Könige hätten auf dem Bild Platz finden können. Sie waren nicht dabei. Allein der Stern und die Krippe von Bethlehem zeigen, dass es sich um die Geburt des Christuskindes handelt. Ich

staunte und wurde nachdenklich. Das Wesentliche auf dem Bild war zu sehen, das Neugeborene und seine Eltern. Sie stehen dicht beieinander.Viel mehr brauchte es für das Mädchen wahrscheinlich nicht. Das Kind in der Krippe erreicht Vater und Mutter mit seinem Lächeln. Die Freude überträgt sich dabei auf mich, die Betrachterin des Bildes, und lädt zum Verweilen ein Es ist genug Platz in der Herberge Für mich ist diese Kinderzeichnung ein besonderes Geschenk, das davon erzählt, worauf es letztlich ankommt, worauf wir nicht verzichten können; nämlich auf die Liebe, die uns einlädt und freundlich anschaut. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.

Ihre Pfarrerin Andrea Biskupski am Universitätsklinikum Leipzig

Termine zu Weihnachten

• Christvesper 24. Dezember, 17 Uhr

• Weihnachtsgottesdienst 25. Dezember, 10 Uhr

• Gottesdienste: jeden Sonntag 10 Uhr, auch am 1. Januar

• Alle Gottesdienste finden im Raum der Stille (Liebigstraße 20, Haus 4) statt

Veranstaltungen und Ausstellungen am UKL

bis

Aktion „Herzensangelegenheit“

Unter dem Motto „Herzensangelegenheit für UKL-Blutspender“ engagiert sich die UKLBlutbank im Dezember erneut für den Verein „Paulis Momente hilft e. V. Leipzig“. Im Rahmen der Aktion können Blutspender bis zum 30. Dezember gleich doppelt helfen: Sie leisten eine lebensrettende Spende und können darüber hinaus ihre Aufwandsentschädigung – oder einen Betrag ihrer Wahl – dem guten Zweck zur Verfügung stellen.

UKL-Blutbank

Johannisallee 32 (Haus 8)

Mo u. Fr: 7 bis 19 Uhr

Di – Do: 8 bis 20 Uhr

Weitere Informationen:

0341 - 97 25393

www.blutbank-leipzig.de

17.

Benefizkonzert der Elternhilfe krebskranker Kinder

Am 17. Januar lädt die Elternhilfe krebskranker Kinder wieder zum großen Benefizkonzert zugunsten krebskranker Kinder im Leipziger Gewandhaus ein. Unter der musikalischen Leitung von Matthias Foremny werden ein hochrangig besetztes Orchester und der Solist Vincent Aucante ganz im Sinne des Mottos „einklang natur“ mit musikalischen Bildern verzaubern. Nach dem großen Erfolg des letzten Konzertes wird auch 2017 wieder für die psychosoziale Arbeit auf der Kinderkrebsstation der Uni-Kinderklinik (u.a. Finanzierung der Musik-, Kunst- und Sporttherapie, psychologische Betreuung) gesammelt. Der Vorverkauf läuft an allen bekannten Vorverkaufsstellen und über Ticket Online.

Gewandhaus zu Leipzig 19.30 Uhr

Patienten-Ärzte-Seminar zu Zöliakie

Die Gruppe Leipzig der Deutschen ZöliakieGesellschaft lädt zum Arzt-Patienten-Seminar am UKL ein. Themen sind unter anderem Arbeits-, Sozial- und Reiserecht bei Zöliakie, Er-

nährungsmedizin sowie alles weitere Wissenswerte rund um die Erkrankung Wissenschaftlicher Leiter der Veranstaltung ist Prof.Albrecht Hoffmeister, leitender Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie am UKL.

Um eine telefonische oder schriftliche Anmeldung wird aufgrund begrenzter Plätze dringend gebeten: Judith Glöggler, Tel.: 0711 - 459 98149 judith.gloeggler@dzg-online.de Liebigstraße 14, Hörsaal im Haus 1 9.30 – 13.30 Uhr

Laufende Ausstellungen

Unterwegs. Fotografie

Jede Fotografie ist eine zweidimensionale und subjektiv gefärbte Abstraktion der dreidimensionalen Realität. Der zusätzliche Verzicht auf Farbe in der Fotografie kann helfen, Dinge sichtbar zu machen oder in den Fokus zu rücken, die sonst in einem Meer von Farbe untergehen würden So strahlen die Fotografien von Dr Stefan Lippmann, die momentan in den Räumen der Psychiatrischen Institutsambulanz hängen, eine Ruhe aus, die ansteckend ist. Die fotografischen Hauptthemen der Aus-

stellung ergaben sich auf den zahlreichen Reisen von Dr Lippmann. Zu sehen sind beispielsweise Fotografien des Machu Picchu in Peru, des Wadi Rum in Jordanien, und andere Motive aus Ägypten, Indonesien und von den Kapverdischen Inseln. In den Räumen der Psychiatrischen Institutsambulanz, Semmelweisstr. 10 (Haus 13) Zu sehen bis Ende März 2017.

Fo to Dr St efan Lippmann

sehen / empfinden / gestalten.

Digitale Fotografie

Unter dem Titel „sehen / empfinden / gestalten“ zeigt Gerhard Hopf digitale Fotografien. Die Motive seiner Fotos sind vielfältig, darunter sind Landschaften und Stillleben. Er studierte Fotografie und war freiberuflich für Presse, Verlage und Industrie tätig Räume der Psychosozialen Beratungsstelle für Tumorpatienten und Angehörige Philipp-Rosenthal-Str. 55, Haus W, 1. Etage Zu sehen bis 30. Dezember.

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Bild: pr ivat
Fo to I. Chr ist
30. Dezember
21. Januar
Januar

Was macht eigentlich ... ein Pädaudiologe?

Prof Dr Michael Fuchs, Leiter der Sektion Phoniatrie und Audiologie der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, erklärt seinen Weg zum Beruf und die Berufsbezeichnung

„Einfach gesagt, bin ich ein Arzt, der n Kindern und Erwachsenen bei Problemen mit dem Hören – Audiologie – und mit der Stimme – Phoniatrie – helfen kann“, so Prof. Dr Michael Fuchs, Leiter der Sektion Phoniatrie und Audiologie der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde. „Die Behandlung von Sprach-, Stimm-, Schluck- und kindlichen Hörstörungen – dieses medizinische Fachgebiet der Kommunikationsstörungen hat sich aus der HNO entwickelt und wurde 1993 ein selbstständiges Fachgebiet Damit ist es das jüngste medizinische Fachgebiet in Deutschland.“

Wie er erklärt, sind Sprache, Stimme und Sprechen drei verschiedene Sachen: Die Sprache ist ein funktionelles System im Gehirn, zum Beispiel die Muttersprache, die man als Kind erwirbt, und weitere Sprachen, die man dann noch erlernen kann. Die Stimme ist der Klang, der für jede Lautäußerung – ob laut oder leise, mit hohen oder tiefen Tönen – nötig ist. Das Sprechen wiederum ist der Gebrauch der Stimme und Sprache, um artikulierte Laute zu erzeugen, die dann hoffentlich verstanden werden.Alle drei Aspekte können gestört sein: zum Beispiel durch organische Defekte wie Tumoren im Kopf-HalsBereich oder aufgrund neurologischer Ursachen wie sie beispielsweise ein Schlaganfall hervorrufen kann.

In allen diesen Fällen kann der Phoniater –natürlich im Zusammenspiel mit vielen medizinischen Kollegen – helfen Der Audiologe wiederum hilft allen, die an Hörstörungen – angeborene oder altersbedingte

Schwerhörigkeit, Ohrgeräusche, Lärmempfindlichkeit – leiden

Nun wird man als Sechsjähriger ja kaum sagen: Wenn ich groß bin, werde ich Pädaudiologe Oder? – „So falsch ist das in meinem Falle gar nicht“, lacht Prof Fuchs. „Ich glaube, allererste Wurzeln meines Interesses für die Phoniatrie und Audiologie wurden durch meine Eltern und deren Freunde ganz unbeabsichtigt schon recht zeitig gelegt.“ Mutter Fuchs war Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Vater Fuchs spielte Fagott im Gewandhausorchester

Also: Medizin im Kopf-Hals-Bereich sowie Musik waren damit schon verankert. Zudem hatte der kleine Michael eine ganz gute Singstimme, die ihn bis in den Thomanerchor aufsteigen ließ. Dazu kommt noch ein Freund der Familie, der sozusagen der Amtsvorgänger des heutigen Prof Dr Michael Fuchs war: Prof Dr.Wolfram Behrendt war lange Jahre Leiter der damaligen Selbstständigen Abteilung für Phoniatrie und Audiologie der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde. „Er kannte mich privat als Steppke, betreute medizinisch die Thomaner, also auch mich, und hat mich als sein Schüler betrachtet und groß gezogen“, blickt Prof Fuchs zurück.

Heute ist Prof Fuchs zudem Leiter des Cochlea-Implantat-Zentrums Leipzig, in dem Patienten, bei denen ein Hörgerät nicht mehr ausreicht, Hilfe finden.„Auch

Hintergrund: Pädaudiologe

Ein Pädaudiologe ist immer auch ein Phoniater. Denn die Wissenschaft des Hörens (Audiologie) im Kindesalter (griechisch paidi für Kind) bildet zusammen mit der Phoniatrie (griechisch für Stimmheilung) die Grundlage des Facharztes für Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen. Um diese Facharzt-Qualifikation zu erhalten, muss zuerst ein Medizinstudium erfolgreich absolviert werden. Danach kommt

hier zeigen sich die Vorteile des Zusammenspiels von HNO einerseits und Phoniatrie/Audiologie andererseits“, betont Prof Fuchs. „Und das für jeden unserer Patienten, vom Säugling bis zur Greisin.“ Gerade eine angeborene Taubheit ist ein Schlag für die ganze Familie. Ein oder zwei von jeweils 1000 Neugeborenen pro Jahr werden stark schwerhörig oder taub geboren. Umgerechnet auf die Region Leipzig heißt das: Jährlich werden 10 bis 15 Kinder geboren, die nichts hören.„Diesen Kindern kann heute mit einem sogenannten Cochlea-Implantat sehr gut geholfen werden“, so Prof Fuchs. „Es wird sozusagen ins Ohr eingepflanzt und überträgt die Schallsignale direkt elektrisch auf den Hörnerv Damit wird das geschädigte Innenohr überbrückt und das Hören wird wieder möglich gemacht. Seit der Gründung des Leipziger Zentrums haben wir bis heute schon 217 Patienten damit helfen können. Darüber hinaus betreuen wir Hunderte Kinder und Jugendliche mit Hörgeräten.“

eine fünfjährige Weiterbildung zu der zwei Jahre Basisweiterbildung in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und drei Jahre spezifische Weiterbildung auf dem Gebiet der Sprach-, Stimm- und Schluckstörungen sowie der Hörstörungen im Kindesalter gehören. Derzeit gibt es in Deutschland rund 300 Fachärzte, die u.a. in der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP) organisiert sind

Während bei solchen Defekten nur operativ geholfen werden kann, gibt es Patienten, die nicht aus medizinischen, sondern eher aus gesellschaftlichen und sozialen Ursachen zu ihm kommen. „Ich werde mit Sprachentwicklungsstörungen konfrontiert, die durch eine schlechte Kommunikationskultur in der Familie entstehen, wenn einem Kind nichts vorgelesen wird,mit ihm kaum geredet oder gar gesungen wird“, erzählt der Leipziger Arzt. „Gleiches gilt für manche Lese- und Rechtschreibschwäche. Hier muss die Medizin zuweilen ausbaden, was gesellschaftlich und familiär verursacht wurde.“

AVWS – diese vier Buchstaben, die für den Begriff „Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung“ stehen, bezeichnen ein relativ neues Krankheitsbild, mit seit zehn Jahren stetig steigenden Zahlen. „Vereinfacht erklärt ist AVWS Folgendes: Das Kind hat ein Gehör ‚wie ein Luchs‘, kann aber Gesprochenes zentral nicht gut verarbeiten und sich deshalb zum Beispiel diese Worte

nicht gut merken.Die Kinder haben Probleme, Sprache zu verstehen, wenn es laut um sie herum ist oder mehrere gleichzeitig sprechen. Auffällig werden die Betroffenen im Kindergarten wegen Sprachentwicklungsstörungen, die dann ein Logopäde versucht zu verbessern Das klappt aber nur bis zu einem bestimmten Punkt – der Logopäde wird dann das Kind richtigerweise zu uns schicken. Spätestens merken dann die Eltern in der Grundschule an den Diktat-Leistungen, dass etwas nicht stimmt. Denn während das Kind in Mathe gut ist, versagt es regelmäßig beim Diktat, weil es sich die gesprochenen Worte des Lehrers nicht merken kann.“

Die Mediziner bewegen sich auf die Ursachen zu, die aber noch nicht klar eingegrenzt sind: Welche Rolle spielen häufige Mittelohrentzündungen oder Paukenergüsse im Kleinkindalter? Sind traumatische Erlebnisse oder Umwelteinflüsse beteiligt? „Es wird geforscht – mit ersten greifbaren Erkenntnissen“, so Prof Fuchs. „Es wird diagnostiziert – und zwar mit großem Aufwand. Denn es muss geklärt werden, in welchen Teilleistungen es Defizite gibt und in welchen alles normal ist. Daraus sind dann individuelle Therapie- und Förderprogramme abzuleiten Übrigens werden inzwischen viele Lernprobleme von den Eltern unter AVWS-Verdacht gestellt. Das Ergebnis: Unsere Wartezimmer sind rappelvoll und wir versuchen mit Screeningverfahren, diejenigen Kinder herauszufinden, bei denen tatsächlich die auditive Verarbeitung und Wahrnehmung das Hauptproblem sind. “ Uwe Niemann

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Prof Michael Fuchs hilft als Pädaudiologe Kindern bei Problemen mit dem Hören und mit der Stimme Foto: Stefan Straube

Ein Dankeschön für Frank Peter Ertel

Seit fast zehn Jahren unterstützt Dialyse-Patient Frank Peter Ertel das Pflegepersonal der KfH-Dialyse bei seiner Arbeit, weswegen ihn das gesamte Team nun zum „Mitarbeiter ehrenhalber“ ernannt hat und sich mit einem Blumenstrauß des Monats bei ihm bedankt. Er unterhält die Patienten, liest ihnen vor oder hilft beim Betten machen.„Ich bin freudig entsetzt“, scherzte er denn auch, als ihn PD Dr Jan Halbritter (l.) und die Schwestern Anna (2.v.r.) und Ina (r.) mit dem Strauß überraschten.„Es macht mir immer Spaß, meinen lieben Profis zu helfen“, bekräftigte Ertel.

Mit dem „Blumenstrauß des Monats“ möchten wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsmedizin „Danke“ sagen für ihre Arbeit und ihr Engagement. Wenn Sie jemanden kennen, der schon lange einen Blumenstrauß verdient hat, sagen Sie es uns. Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge, bitte per Mail an redaktion@uniklinik-leipzig.de oder per Telefon unter 0341 - 97 15905.

Das Team der „Liebigstraße aktuell“

Sonderforschungsbereich verlängert

Rund 14 Millionen für die Adipositas-Forschung an der Medizinischen Fakultät

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft n (DFG) fördert den Sonderforschungsbereich (SFB) 1052 „Mechanismen der Adipositas“ für weitere vier Jahre. Ab Januar 2017 fließen rund 14 Millionen Euro in das Projekt. Der interdisziplinäre Forschungsverbund an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig steht weiter unter der Leitung von Prof. Dr Matthias Blüher. Der SFB 1052 untersucht die Rolle des Hirns bei der Entstehung von Adipositas und geht der Frage nach, welche Veränderungen im Fettgewebe zu Folgeerkrankungen führen.

Ziel des Sonderforschungsbereichs ist es, ursächliche Mechanismen von Fettleibigkeit (Adipositas) sowie Folgeerkrankungen zu erforschen und neue Therapien zu entwickeln. Dahinter steht ein stark interdisziplinär ausgerichteter Ansatz, an dem sich zahlreiche universitäre Einrichtungen ebenso beteiligen wie externe Forschergruppen. „Die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs ist ein wichtiges Signal für die Universität, denn das Thema Zivilisationskrankheiten steht im Mittelpunkt eines unserer Profilbereiche in der Forschung Ich danke allen beteiligten Wissenschaftlern für ihr immenses Engagement. Wir werden den eingeschlagenen Weg nun konsequent weiterverfolgen und die Sichtbarkeit Leipzigs als Zentrum der AdipositasForschung national und international weiter erhöhen“, betont Rektorin Prof Dr Beate Schücking

In den folgenden vier Jahren sollen Mechanismen der Adipositas-Entstehung gefunden und charakterisiert werden, die als mögliche Zielsysteme zukünftiger Therapien geeignet sind. Sprecher des

SFB bleibt der Uni-Mediziner Prof Dr Matthias Blüher, Forschungslaborleiter an der Klinik und Poliklinik für Endokrinologie und Nephrologie. „Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Forschung in den kommenden vier Jahren weiterführen und intensivieren können. Wir wollen molekulare Mechanismen der Adipositas aufklären, um Betroffenen maßgeschneiderte Therapieangebote in der Zukunft anbieten zu können. In unserem SFB arbeiten hervorragende Grundlagenforscher und Kliniker sehr eng zusammen“, so Blüher. „Besonders wichtig ist uns die Förderung und Ausbildung junger Nach-

wuchswissenschaftler, die durch ein integriertes Graduiertenkolleg in die Forschungsprojekte eingebunden sind.“

Im Leipziger SFB werden sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf drei zentrale Fragenkomplexe konzentrieren:

1. Überernährung: Untersuchung von Hirnfunktion und Hirnstruktur bei Adipositas, neurokognitive Modelle der Verhaltenssteuerung, Modulation von Appetit, Sättigung und des Belohnungsverhaltens.

2. Fetteinlagerung und -verteilung: Identifizierung von Genen für die Fehlverteilung und Fehlfunktion des Fettgewebes, Identifizierung und funktionelle Charakterisierung Stoffwechsel- und Atherosklerose-relevanter Gene.

3. Fettgewebshormone (Adipokine): Wirkung von Signalen aus dem Fettgewebe, Funktion von Adipokinen und deren Rolle bei der Entstehung von Stoffwechselund Herz-Kreislauf-Erkrankungen vom Kindesalter bis zum Erwachsenen.

Bei Adipositas handelt es sich um eine äußerst komplexe Erkrankung, die durch die Wechselwirkung von genetischen, Verhaltens- und Umweltfaktoren entsteht und in den letzten Jahren dramatisch an Häufigkeit in der Bevölkerung zugenommen hat. Bislang ist nur unzureichend geklärt, wie die unterschiedlichen Faktoren untereinander wirken So wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Adipositas-Gene identifiziert, deren Funktion aber noch weitgehend unbekannt ist. Adipositas gehört zu den folgenreichen Zivilisationserkrankungen, durch die Erkrankungen wie unter anderem Typ 2 Diabetes, Fettleber, Bluthochdruck, Gelenkleiden und einige Arten von Krebserkrankungen entstehen können.

Die DFG fördert mit den Sonderforschungsbereichen längerfristige und innovative Forschungseinrichtungen an Hochschulen mit dem Ziel der Schwerpunktbildung Zudem unterstützt sie die langfristige Förderung von Nachwuchswissenschaftlern und die wissenschaftliche und fächerübergreifende Zusammenarbeit. Katarina Werneburg

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Prof Dr Matthias Blüher, Sprecher des SFB „Mechanismen der Adipositas“ Foto: Christian Hüller / Universität Leipzig
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Blumenstrauss des monats Fo to St efan Straube

Neuzugang in illustrer Gesellschaft

Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas wird Leibniz-Institut

Mit sehr großer Mehrheit hat die n Mitgliederversammlung der LeibnizGemeinschaft am 25. November 2016 beschlossen, zum 1. Januar 2017 vier geisteswissenschaftliche Institute als Mitglieder aufzunehmen. Eines davon ist das Geisteswissenschaftliche Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig, das zukünftig als „Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)“ firmieren wird.

Die vier Neuaufnahmen sind die ersten Institute, die nach dem neuen Aufnahmeverfahren zur Leibniz-Gemeinschaft kommen, in dem die eigene inhaltlichstrategische Ausrichtung der Wissenschaftsorganisation insgesamt stärker berücksichtigt wird

Leibniz-Institute arbeiten interdisziplinär und verbinden Grundlagenforschung mit Anwendungsnähe. Das GWZO erfüllt diese Kriterien und ist nun Mitglied im Verbund deutscher Forschungsinstitute

Wasserwirtschaft:

Privatunternehmen als Preistreiber?

Vergleichsanalyse liefert keinen Nachweis für Forschungsthese

Im öffentlichen Wirtschaften waren die n vergangenen Jahrzehnte von der Verlagerung von Leistungen und Aufgaben aus dem öffentlichen in den privaten Sektor gekennzeichnet. Liberalisierung, Deregulierung und Privatisierung sind die Hauptschlagworte dieses Prozesses, der sich auch in der deutschen Trinkwasserversorgung niederschlug. Viele Bürger befürchten, dass private Unternehmen verstärkt eigene Ertragsziele vor öffentliche Versorgungsansprüche stellen, was sich wiederum negativ in höheren Preisen oder minderwertigerer Qualität niederschlagen könnte Das Kompetenzzen-

trum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge an der Universität Leipzig konnte dafür in einer aktuellen Vergleichsstudie keine Bestätigung finden.

Die Autoren Mario Hesse, Matthias Redlich, Dr Oliver Rottmann und Tim Starke haben in ihrer empirischen Studie analysiert, welchen Einfluss die Gesellschafterstruktur, und damit private Anteilseigner, an der Preisentwicklung in der deutschen Trinkwasserversorgung – einem zentralen Pfeiler der Daseinsvorsorge –ausübt. Untersucht wurde die Trinkwasserversorgung in den 100 größten deutschen Städten

über sieben Jahre im Zeitraum von 2009 bis 2015. Dabei wurde deutlich, dass sich ein Einfluss der privatwirtschaftlichen Beteiligung in der Wasserversorgung auf die Gestaltung der Wasserpreise und deren Erhöhung nicht bestätigen lässt. Andererseits kann auch die Gegenthese nicht verifiziert werden, dass privatwirtschaftliches Engagement in einem Wasserversorgungsunternehmen automatisch zu Effizienzgewinnen führt, die sich in geringeren Endverbraucherpreisen niederschlagen

Die Berechnungen erfolgten mittels einer Querschnitts- sowie einer Paneldatenanalyse.

Dr Oliver Rottmann, Vorstand des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft, Infra-

UKL-Mediziner erhält Auszeichnung

Sachsens Wissenschaftsministerin Dr EvaMaria Stange sagte zur Aufnahme des GWZO in die Leibniz-Gemeinschaft: „Ich gratuliere den Leipziger Osteuropaexperten ganz herzlich. Die nun endgültige Umwandlung des GWZO in ein Leibniz-Institut ist ein Riesenerfolg und eine Würdigung der interdisziplinären Forschung des Zentrums. Es ist in seiner Ausrichtung einzigartig, eng mit wissenschaftlichen Partnern in Deutschland und Europa vernetzt und liefert wichtige Erkenntnisse zum Verstehen der Geschichte und Entwicklung Osteuropas in Kultur, Gesellschaft und Politik. Die Leipziger Forscher liefern auch aktuell immer wieder wichtige Erklärungen der Zusammenhänge, Mentalitäten und Entwicklungen in Ostmitteleuropa. Sie sind längst zu wichtigen Ratgebern von Politik, Medien und Gesellschaft geworden.“

struktur und Daseinsvorsorge, erläutert:„In der bestehenden Forschungslücke und mit Blick auf eine Versachlichung der häufig rein ideologisch geführten Debatte über öffentliche, gemischtwirtschaftliche und private Aufgabenerfüllung in der Daseinsvorsorge liefert die Studie wertvolle empirische Indizien.“ Mario Hesse, Finanzwissenschaftler an der Universität Leipzig und Studienleiter, ergänzt: „Die zukünftige Forschung über den institutionellen Rahmen öffentlicher versus privater Leistungserbringung sollte versuchen, insbesondere ökonomische Kennzahlen der einzelnen Unternehmen stärker mit einzubeziehen.“ CH

Preis für Forschungsarbeit zur Entwicklung einer neuen Endoprothesen-Wechsel-Methode

Wie kann bei einer Operation zum n Wechsel einer Endoprothese der stabilisierende Zement einfacher gelöst werden? Antwort auf diese Frage liefert ein Forschungsprojekt von UKLOrthopäden, Unfallchirurgen und Materialwissenschaftlern der Uni Leipzig Für ihren Ansatz einer Lösung mittels Wärmeeinsatz wurde den Wissenschaftlern jetzt ein Forschungspreis verliehen.

Dr Mohamed Ghanem, geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, erhielt für seine Untersuchung zur Entwicklung einer thermo-mechanischen Methode zur Zemententfernung bei Wechseloperationen in der Endoprothetik den Hans-von-Seemen-Preis. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW) alle zwei Jahre die beste wissenschaftliche

Arbeit. „Ich freue mich sehr über diese Anerkennung und bedanke mich herzlich bei dem Preisrichterkollegium der DGPW sowie dem Generalsekretär Prof Ralf Gahr für seine herzlichen Worte zur Preisverleihung“, sagte Dr Ghanem. Wesentlich unterstützt wurde er bei seiner interdisziplinären Arbeit von Prof Frank Dehn und Dr.Andreas König von der Fakultät für Chemie und Mineralogie der Universität Leipzig In ihrer gemeinsamen Studie haben die Wissenschaftler einen Ansatz für ein neues, risikoarmes Verfahren für die immer häufiger werdenden sogenannten Wechseloperationen bei Hüft- und Knieprothesen erarbeitet

Dabei setzen die Leipziger auf die Erwärmung des Zements, der zur Stabilisierung der Endoprothesen eingesetzt und bei den Wechseleingriffen aufwändig entfernt werden muss. Mit der neuen Methode soll der Knochenzement perspektivisch thermisch gelöst und der Eingriff so vereinfacht werden HR

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Materialwissenschaftler Prof Frank Dehn von der Uni Leipzig, die beiden UKL-Mediziner Dr Mohamed Ghanem und Prof Christoph Josten von der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie sowie Materialwissenschaftler Dr Andreas König (v.l.n.r.) im Labor für multifunktionale Konstruktionswerkstoffe der Fakultät für Chemie und Mineralogie der Uni Leipzig. Foto: A. Steller

Noch einmal das Meer sehen...

„Wünschewagen“ für schwerstkranke Sachsen beim ASB Leipzig stationiert

Der Moment war witterungsbedingt n ungemütlich kalt Doch allen Beteiligten wurde irgendwie sprichwörtlich warm ums Herz, als der umgebaute blau-weißrote Krankentransporter mit dem Aufdruck „Wünschewagen“ beim Leipziger ASB-Regionalverband im Probstheidaer Mattheuerbogen am Samstag anrollte. Natürlich hat er alles an Bord, was andere Krankenwagen auch haben. Aber eher diskret verstaut, kommt er ansonsten wie ein Mini-Wohnmobil daher Es gibt zwei flexible Sessel für begleitende Angehörige, eine herausfahrbare Krankenliege, DVD-Anlage, TV-Monitor... Projektleiter Thomas Höhne legt zudem noch Wert auf eine kleine Vase mit frischen Blümchen. Denn dieses Fahrzeug hat eine besondere Mission.

„Oft ist es so, dass Menschen, ganz gleich welchen Alters, deren Lebenszeit unerwartet früh zu Ende geht, noch einen besonderen Wunsch haben Einmal noch das Meer sehen, an einem Familienfest teilnehmen, nochmal einen Ort der eigenen Lebensgeschichte besuchen“, erklärte Leipzigs ASB-Sprecherin Gabriele Rothe. Nur sei es für Angehörige oder Freunde oft nicht einfach, einem Schwerkranken so einen Wunsch zu erfüllen. Dafür soll der – für alle Sachsen – in Leipzig stationierte „Wünschewagen“ ab 1. Dezember rollen

In

Das Projekt geht auf eine ehrenamtliche Initiative des Arbeiter-Samariter-Bundes Deutschland zurück. „Die Fahrt mit dem Wünschewagen kostet Angehörige nichts, wir organisieren alles und begleiten sie“,

war von Mathias (34) und Vivien Vanessa Mischo (20) zu erfahren Er arbeitet als Notfallsanitäter im ASB-Rettungsdienst, sie ist Auszubildende in der Altenpflege

Das Ehepaar gehört jetzt zum Pool profes-

Innovation made in Leipzig

sionell geschulter Helfer, die in ihrer Freizeit unentgeltlich diese – im Schnitt auf zwei bis drei Tage angelegten – Wunschtouren unternehmen.

„Erste Anmeldungen gibt es schon. Zuletzt erreichte uns am Freitag ein Fax aus Grimma, wo ein schwerstkranker junger Mensch noch einmal irgendwo den ,König der Löwen’ sehen möchte“, sagte Leipzigs ASB-Geschäftsführerin Marion Zimmermann. Um Träume wie diese wahr werden zu lassen, habe der Wohlfahrtsverband 170 000 Euro in das Spezialmobil investiert Und dafür, dass es jetzt wirklich auf die Straße kann, dankte Sachsens ASB-Landesvorsitzender Matthias Czech etlichen Erstsponsoren wie Mercedes Benz, Möller Fahrzeugbau Leipzig, Graphicar Leipzig sowie Ambulanzmobile Schönebeck und Stern Auto Center Leipzig.Auf Unterstützer wie diese setze man auch künftig, so Czech. Denn der Wünschewagen finanziere sich fortan ausschließlich über Spenden- und Sponsorenmittel. Angelika Raulien

Wer einem schwerkranken Angehörigen oder Freund helfen will, einen letzten großen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen, kann sich über die Hotline 0341- 68 68 68 oder per E-Mail unter wuenschewagen@ asb-leipzig.de melden. Näheres auch unter www.wuenschewagen.com.

Teilnehmer des „Open Innovation Lab“ ausgezeichnet / Porsche rüstet sich für die digitale Zukunft

Die Automobilbranche ist im Wan- n del. Der bedeutendste Wirtschaftszweig Deutschlands sieht sich mit großen Herausforderungen konfrontiert: Wie wird man den Bedingungen der digitalisierten Welt gerecht? Bei Autohersteller Porsche geht man die Lösung dieser Frage offensiv an: Beim „Open Innovation Lab“ bewerben sich Studenten der Handelshochschule Leipzig (HHL) mit innovativen Zukunftskonzepten und stellen diese den Vertretern des Nobelkarossenherstellers vor. Die Gewinner wurden Mitte Dezember ausgezeichnet

Vier Teams waren mit jeweils einem zukunftsträchtigen Projekt, das ganz im Zeichen der Digitalisierung stand, in den Wettbewerb gezogen. In dreimonatiger Arbeit wurden zusammen mit PorscheExperten aus den anfänglichen Ideen handfeste Konzepte: Ob ein Programm zur Analyse von Plakatwerbung und Schildern sowie deren Wirkung auf Autofahrer, eine digitale Plattform für die Porsche-Angestellten, die deren Interessen und Ideen in den Arbeitsalltag miteinbeziehen soll, oder virtuelle Erlebnisse in autonomen Fahrzeugen – die Teams punkteten durch Einfallsreichtum, Professionalität und Leidenschaft.

Das wusste auch Andreas Pinkwart, Rektor der HHL, zu würdigen:„Die Studenten haben allesamt innovative Wege gefunden, um Porsche einen Schritt weiter in die digitale Welt zu führen.“ Im Hinblick auf neue Märkte und Zielgruppen seien die vorgestellten Konzepte ebenfalls

äußerst vielversprechend, das Erlebnis und der Spaß am Autofahren werde auch in Zukunft ein wesentlicher Teil der Philosophie von Porsche bleiben. Den Sieg und ein Preisgeld von jeweils 5000 Euro konnten schließlich zwei Gruppen mit nach Hause nehmen: Das vierköpfige Team „FinTec“, das mit einem Versicherungskonzept punkten konnte, das auf Simplizität und Individualität setzt, sowie das sechsköpfige Team „Porsche XCube“, das Porsche-Fahrern auch in bevorstehenden Zeiten autonomer Fahrzeuge den Spaß am Fahren vermit-

teln will – virtuell Die Gewinner dürfen nun in sechsmonatiger Arbeit im sogenannten SpinLab der HHL ihre Konzepte zur Marktreife führen Doch auch für die zwei anderen Teams ist die Arbeit an dieser Stelle noch nicht zu Ende: Auch sie werde man zu Gesprächen bei Porsche einladen, um den Innovationsstandort Leipzig zu stärken, hieß es.

Das SpinLab der HHL versteht sich als Institution, die Start-ups aus der Region fördern und mit Partnern aus der Industrie wie eben Porsche zusammenbringen will.„Die Autoindustrie befindet sich ge-

rade in einer spannenden Phase“, betont Erik Weber, Geschäftsführer des SpinLab „Aus rein physischen Objekten werden nun langsam fahrende Computer. Die Hersteller müssen sich entscheiden:Wollen sie weiterhin nur die Hardware liefern oder stellen sie auch die Software bereit?“

Im Porsche-Werk Leipzig hat man sich für den zweiten Weg entschieden und sich dafür um kreative Impulse von außen bemüht – ein Ansatz, den man auch in Zukunft fortführen werde.

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fast allen Bundesländern (bis auf drei) rollen ASB-„Wünschewagen“. Jetzt wurde für Sachsen einer in Leipzig stationiert Thomas Höhne (r.) koordiniert die Wünsche, Vivien und Mathias Mischo gehören zur ehrenamtlichen Besatzung
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Die Teams „Porsche XCube“ und „FinTec“ sind die glücklichen Gewinner des Innovationswettbewerbs und können sich über jeweils 5000 Euro Preisgeld freuen. Die Mannschaften wurden Mitte Dezember ausgezeichnet

Regeneration vor dem Computer

Doppelbelastung: SC DHfK-Kapitän Lukas Binder zwischen Halle und Büro

„Ich hätte das nicht geschafft“, n zieht einer den Hut, der derzeit fast allerorts selbst in den höchsten Tönen gelobt wird. So spricht Christian Prokop, Trainer des SC DHfK von seinem Schützling, der sich vor allem unter seiner Ägide zur unangefochtenen Führungspersönlichkeit der Leipziger Handballer entwickelt hat

– Lukas Binder

Die Rede ist hier nicht allein von seinem rasanten Aufstieg, nein vielmehr davon, wie der 24-Jährige, der seit sieben (!!!) Jahren für die Grün-Weißen aufläuft, Beruf und Sport unter einen Hut bekommt. Denn mal ehrlich, in der Bundesliga angekommen, könnte man im jugendlichen Leichtsinn schon erst mal die berufliche Zukunft hinten anstellen. Vor allem, wenn man nach dem Abi schon eine Lehre geschmissen hat. „Das mit der Tischlerlehre hat gar nicht funktioniert“, gibt der gebürtige Leipziger zu. Die Ausbildung zum Bürokaufmann bei den Stadtwerken scheint zu passen. Lediglich die mündlichen Prüfungen stehen noch aus.

„Jedes Spiel ist für uns ein großes Spiel.“ Was wie eine immerwährende Plattitüde klingt, die gern im Sport gebracht wird, kann Binder getrost geglaubt werden Denn von der Bundesliga hat er nicht zu träumen gewagt, als sein Aufstieg 2009 losging In den unteren Ligen stand der Jungspund noch nicht mal in der Stammformation. Unter Uwe Jungandreas schien sein Stern schon erloschen. Mit dem harten Hund konnte Binder überhaupt nicht.

Sein Selbstvertrauen wuchs mit der Verpflichtung von Christian Prokop Erst Stammspieler, dann Kapitän. Nun Bundesliga und die Ausbildung.Auch diese Belastung möchte er nicht auf die Gold-

UKL und SC DHfK Leipzig – Partner seit 2008

Seit 2008 sind die Männerhandball-Mannschaft des SC DHfK und das Uniklinikum Leipzig partnerschaftlich verbunden: Das UKL begleitet die Mannschaft als Medizinpartner und Sponsor, die Mannschaft unterstützt das UKL im Gegenzug bei verschiedenen Aktionen.

Damit ist das UKL bei allen Spielen dabei –zum einen in Person von Prof Pierre Hepp, der als Mannschaftsarzt im Wechsel mit seinem Kollegen Dr René Toussaint

(Sportmedizin am Brühl) auf der Bank sitzt und bei Verletzungen sofort zur Stelle ist Zum anderen durch Banner und Präsentationen als Partner der Handballakademie und Spielerpate von Lucas Krzikalla. Außerdem steht das UKL den Spielern mit einer schnellen Versorgung zur Seite, von der Diagnostik bis zur OP und dem Gesundheitscheck vor Saisonbeginn. Wir freuen uns, gemeinsam in der 1. Bundesliga zu spielen!

waage legen. „So wie alle Leute arbeiten gehen“, begründet er Regeneration vor dem Computer. „Ich hätte das nicht geschafft“, gibt Prokop zu. Der zudem selbst etwas sehr Erfreuliches zu berichten hatte. Der 37-Jährige hat seiner Sabrina einen Antrag gemacht. Weiter verbunden bleibt dem SC DHfK wohl auch einer seiner Hauptsponsoren in der kommenden Saison. Angeblich sollen die Stadtwerke Leipzig 250 000 Euro für die Bundesliga-Handballer locker machen

Leipziger Gastro-Szene weist Stadtratsinitiative von Grünen und Linken zurück / 500 Strahler auf den Freisitzen

Als „unverhältnismäßig und wett- n bewerbsverzerrend“ hat der Hotelund Gaststättenverband (Dehoga) ein drohendes Heizpilz-Verbot in Leipzig zurückgewiesen. Es sei absurd, so Regional-Geschäftsführer Holm Retsch, zu erwarten, dass sich so das Weltklima retten ließe „Mit einem HeizpilzVerbot verhindern wir nicht, dass die Polkappen schmelzen“, sagte er gegenüber der LVZ. Auch die Industrieund Handelskammer (IHK) sprach sich gegen Restriktionen aus. „Wir halten eine freiwillige Regulierung der Heizpilz-Nutzung der Gastronomen nach wie vor für den richtigen Weg“, erklärte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin Rita Fleischer.

Linke und Grüne wollen in der Stadt den gewerblichen Betrieb von Heizstrahlern untersagen Ein Antrag liegt der Ratsversammlung vor. Eine Entscheidung könnte

bis zur nächsten Freisitzsaison fallen. Bereits 2011 hatte der Rat das Thema auf dem Tisch. Damals beließ er es beim Appell an die Gastronomen, freiwillig auf den Einsatz der Ozonkiller zu verzichten Dies sei aber wirkungslos verpufft, argumentieren Linke und Grüne; die Zahl der Heizpilze sei sogar gestiegen. Deshalb soll nun wie schon in Berlin, München, Köln, Nürnberg, Ludwigsburg, Stuttgart und Tübingen ein Verbot folgen Durch den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids werde die Umwelt nachhaltig geschädigt.

Doch worüber sprechen wir in Leipzig überhaupt? Retsch: „Von 2500 Betrieben haben rund 500 genehmigte Freisitze.“

Jede fünfte Kneipe bedient ihre Gäste also auch im Freien. „Auf der Hälfte der Freisitze nutzen die Gastwirte Heizstrahler, im Durchschnitt zwei Geräte.“ Das heißt: In Leipzigs Gastronomie werden rund 500 Heizstrahler betrieben, von denen je-

der rund zwei Tonnen Kohlendioxid innerhalb von vier Monaten ausstoßen kann, so die Kritiker Das entspricht in etwa der Menge Kohlendioxid, die auf einen Passagier beim Hin- und Rückflug Frankfurt/Main – New York in einer Boeing 777-300 entfällt. Laut Klimaschutzorganisation Atmosfair, über die Passagiere eine finanzielle Kompensation für die umweltschädlichen Emissionen leisten können, beträgt der Kohlendioxid-Ausstoß pro Fluggast 2584 Kilogramm.

Ein Heizpilz-Verbot, heißt es bei der Dehoga, bringe für Leipzig Nachteile im Wettbewerb mit anderen Kommunen.

Gerade die Kneipenkultur habe zum Charme und zur Anziehungskraft der Stadt beigetragen. Viele Menschen würden es genießen, nicht nur im Sommer, sondern auch im Frühjahr und Herbst draußen zu sitzen.„Das ist trendy“, so Retsch – und rechtfertige den Einsatz von Heizstrahlern.„Ohne sie gehen Umsätze

und Arbeitskräfte verloren“, warnte der Dehoga-Chef, bekomme Leipzigs Ruf einer pulsierenden, lebensfrohen Metropole einen Dämpfer Retsch: „Die Stadträte sollten wissen, dass sie mit einem Heizpilz-Verbot auch die touristische Entwicklung gefährden, die Leipzig in den vergangenen 15 Jahren genommen hat.“

Er räumte jedoch ein, dass auch sein Verband nicht mit allen Entwicklungen einverstanden sei, wenn Gastronomen etwa Heizstrahler einschalten, obwohl gar keine Gäste draußen sitzen.„Wir versuchen, diese Gastwirte zu sensibilisieren“, betonte Retsch, „nur die wenigen schwarzen Schafe dürfen jetzt nicht dafür herhalten, dass eine ganze Branche in Verruf gebracht wird.“ Die Wirte, appellierte auch IHK-Vertreterin Fleischer, sollten „im eigenen wirtschaftlichen Interesse und mit Blick auf unsere Umwelt mit mehr Augenmaß beim Einsatz der Heizpilze handeln“ Klaus Staubert

Vladan Lipovina (l.) versucht, sich gegen den Leipziger Lukas Binder beim Spiel SC DHfK gegen HSG Wetzlar durchzusetzen. Fo to Chr istian Mo dla
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„Mit Heizpilz-Verbot verhindern wir nicht, dass die Polkappen schmelzen“

Mehr Straßen lösen die Probleme nicht

Leipzig wächst rasant, die Stadt stellt jetzt beim Verkehr die Weichen, damit aus dem Boom kein Chaos wird

Volkmar Otto sieht fast jeden Tag, n wie das Straßennetz überquillt Denn der 58-Jährige ist Sachgebietsleiter Lichtsignalsteuerung des Verkehrsund Tiefbauamtes und arbeitet in Leipzigs Verkehrsmanagementzentrale in der Schützenstraße.

Dorthin übertragen Videodetektoren Bilder von rund 70 Ampeln auf einen Riesen-Monitor: Fast immer ist zu sehen, wie sich Fahrzeuge dicht an dicht drängen Wegen der zunehmenden Zahl von Baustellen müssen die Experten der Stadt immer häufiger in den zentralen Verkehrsrechner eingreifen und Sonderprogramme schreiben.„Die Kollegen vom Baustellenmanagement wissen häufig nicht mehr, wie sie den Verkehr umleiten sollen“, erzählt Otto In den meisten Straßen ist die Leistungsgrenze bereits erreicht.

In Zukunft wird das noch schwerer Denn mit den vielen Neu-Leipzigern kommen noch mehr Autos in die Stadt. Ottos Kollegen arbeiten schon seit Monaten die neuen Strukturdaten in den Verkehrsrechner ein, um ihre Prognosen zu aktualisieren. „Im nächsten Jahr sind wir fertig und können sehen, wo Straßen erweitert oder neu gebaut werden müssen“, sagt Ottos Chef Michael Jana.

Der Leiter des Verkehrs- und Tiefbauamtes weiß schon heute, dass sich die Verkehrsprobleme im Jahr 2030 nicht mit mehr Straßen lösen lassen. „Im großen Stil ist kein Straßenbau möglich“, sagt er Dafür fehle es an Platz und Geld. Nur „hier und da“ müsse über neue Trassen nachgedacht werden Den größten Teil des Verkehrsaufkommens müsse der öffentliche Nahverkehr schultern – mit zusätzlichen Bus- und Bahnlinien, dichteren Fahrtakten.„Bis eine neue Straße oder Bahntrasse fertig ist, vergeht viel Zeit“, betont Jana. „Was wir 2030 nutzen wollen, müssen wir im nächsten Jahr auf den Weg bringen.“

Die Aufgabe für Leipzigs Planer ist riesig Denn wenn 2030 rund 160000 Menschen mehr in der Stadt leben, müssen bis dahin rund 80000 Wohnungen gebaut werden Nur ein Teil der neuen Häuser kann in der aktuellen Kernstadt entstehen – weil dort bereits jetzt die letzten Baulücken verschwinden Besonders viele Flächen sind derzeit in Ortsteilen wie Lindenthal, Plaußig und Portitz geplant, die aktuell nur bescheiden mit Nahverkehrsanbindungen ausgestattet sind. Der Amtsleiter hofft deshalb, dass Leipzigs Stadtplaner neue Siedlungen möglichst dicht an bestehenden Nahverkehrstrassen bauen.

Doch auch in der Kernstadt wird es Probleme geben: Wenn dort die letzten Brachflächen bebaut sind, wird der Kampf um die knappen Stellplätze noch härter. Feuerwehren, Rettungsdienste und die Stadtreinigung kommen immer schwerer durch, weil zu viele Autos im Weg stehen.

Neue

Konzepte für Parkflächen

Die Stadt will deshalb in Zukunft mehr Parkflächen bewirtschaften Nach dem auch für das Waldstraßenviertel angedachten Modell sollen Anwohner Vorrang haben. In Vierteln mit hohem Besucherverkehr durch Pflegedienste, Handwerker und Lieferanten werden auch zeitlich befristete Lösungen erwogen. Zum Beispiel so: Flä-

chen, auf denen tagsüber Dienstleister parken, werden abends und nachts von Anwohnern genutzt. „Es gibt nicht die eine Lösung für alle“, sagt Amtsleiter Jana. „Ab 2017 schauen wir uns nach und nach die Stadtviertel an und entwickeln dort passende Bewirtschaftungskonzepte.“

In ländlichen Stadtgebieten, wo viele Leipziger mit Autos unterwegs sind, soll der Nahverkehr ausgebaut werden.„Um die Pendlerströme in die Stadt zu reduzieren, müssen wir bei unserem Nahverkehr zunehmend regional denken“, so Jana.

Nahverkehr wird immer wichtiger

Doch so einfach ist das nicht. Denn ein attraktiver Nahverkehr ist teuer – und das Geld dafür ist nicht da, weil im Rathaus der Investitionsschwerpunkt auf neuen Kitas und Schulen liegt. So fehlen schon jetzt die Mittel für wichtige Neubau- und Instandhaltungsprojekte. Bislang ist zum Beispiel noch nicht klar, wie die Stadt ihren Eigenanteil für die bereits angekündigte neue Straßenbahnanbindung Mockau-Nord aufbringt. „Wir sind dabei, die benötigen Mittel zusammenzustellen“, erklärt Jana.

Doch dieses „Zusammenstellen“ bedeutet nur, dass Prioritäten verschoben werden – für den Neubau der Mockauer Trasse bleiben also andere notwendige Verkehrsprojekte auf der Strecke. Zum Beispiel die überfällige Erneuerung der beiden GeorgSchwarz-Brücken. „Spätestens 2021 müssen wir dort bauen, sonst müssen wir die Konstruktionen abtragen“, beschreibt Jana die prekäre Lage. Auch der Anschluss des S-Bahnhaltepunkts Connewitz an die Brücke Klemmstraße scheitert seit Jahren daran, dass die Stadt ihren Anteil dafür nicht aufbringen kann. Längst überfällig ist auch die grundlegende Sanierung des 1700 Kilometer langen Straßennetzes. „Bei der Straßeninstandsetzung haben wir einen riesigen Nachholbedarf“, so der Amtsleiter.„Aber derzeit haben wir eine gute Fördermittellage, können vieles in Angriff nehmen.“

Ab 2019 wird Straßensanierung teurer

Was Jana nicht sagt: Noch immer ist der

Verschleiß im Netz größer als die jährlichen Sanierungen, denn das Gros der Trassen stammt aus den 1950er und 1980er Jahren und hat mittlerweile eine schlechte Substanz. „Wenn wir die Verkehrsinfrastruktur für 720000 Einwohner schaffen wollen, müssen wir dafür spätestens ab 2019 deutlich mehr Mittel einplanen“, meint der Amtsleiter Jana & Co setzen immer stärker auf sparsame Lösungen Eine davon ist der Einsatz modernster Informationstechnik für eine intelligente Verkehrsraumbewirtschaftung Sogenannte nicht planbare Verkehrszustände sollen in Zukunft mit verkehrsabhängigen Ampeln entschärft werden.„Unser Verkehrsrechner soll die Belegung wichtiger Straße erfassen und dann ganze Straßenzüge in die notwendigen Programme schalten“, skizziert Jana. „In einem Pilotprojekt haben wir auf der Strecke der Straßenbahnlinie 3 die Ampeln so geschaltet, dass sie in Abhängigkeit von der Fahrplantreue der Bahnen arbeiten Kommt zum Beispiel am Listplatz die Bahn zu früh, wird die bevorrechtigte Schaltung für den Nahverkehr unterbrochen und die Autos können fahren.“ Technisch möglich sind auch Schaltungen, die Rettungsdiensten bevorzugt Grün gewähren.Aktuell wird ein Pilotprojekt vorbereitet, bei dem die Ampeln ganzer Straßenzüge in Abhängigkeit von Lärm und Schadstoffaufkommen geschaltet werden: Sind die Werte zu hoch, wird die Zufahrt gedrosselt oder sogar komplett gesperrt und eine Umleitung ausgewiesen.

Die Aufrüstung der Verkehrsmanagementzentrale soll im nächsten Jahr angegangen werden und in fünf Jahren abgeschlossen sein. Danach erhalten Autofahrer in Leipzig auch deutlich mehr aktuelle Informationen über die Verkehrslage via Internet und Radio Auf der Suche nach preisgünstigen Investitionen mit großen Effekten sind Leipzigs Verkehrsexperten auch auf die Radund Fußwege der Stadt gestoßen. Neue Ortsteilverbindungen und Schulwege für Radfahrer ermöglichen kürzere Wege –und entlasten so Straßen. Nächstes Jahr soll in Heiterblick ein Radweg vom SBahn-Haltepunkt bis nach Portitz entste-

hen, in der Landsberger Straße von der Südtangente bis zum Möckernschen Weg und an der Schönauer Allee von der Heinrich-Heine- bis zur Merseburger Straße.

Die City wächst über den Ring

Handlungsbedarf gibt es auch in Leipzigs Innenstadt. Sie muss großstädtischer und flächenmäßig größer werden, wenn die Einwohnerzahl auf 722 000 Leipziger schnellt. Die City werde nach Norden über den Ring mindestens bis zum Hauptbahnhof wachsen müssen, meinen Experten Im Süden sei die Ausdehnung ins neue Markthallenviertel auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz absehbar und nach Westen in die Gottschedstraße – all das funktioniert aber nur, wenn die Fahrspuren des Innenstadtrings durchlässiger werden.„Die Reduzierung des Autoverkehrs auf dem Ring ist ein Thema für die Zukunft“, sagt Jana. „Aber das kann nicht ohne Betrachtung des gesamten Verkehrsnetzes geschehen.“

Der Amtsleiter denkt dabei vor allem an Leipzigs Tangentenviereck Er will es leistungsfähiger machen und so den Verkehr auf dem Promenadenring reduzieren. In einem ersten Schritt wird die Kreuzung Wundt-/Kurt-Eisner-Straße/Schleußiger Weg ausgebaut – sodass dort alle Straßenbeziehungen möglich werden.„Wir untersuchen das zurzeit und wollen es im nächsten Jahr umsetzen“, sagt er Auch die Pläne, westlich des Hauptbahnhofs ein neues Wohnviertel zu etablieren und die Notwendigkeit, den LVB-Haltestellenkomplex vor dem Hauptbahnhof auszubauen, machen neue Lösungen notwendig, die den Ring von Verkehr entlasten. „Während der Fußball-WM 2006 und Leipzigs Olympiabewerbung war ja schon einmal angedacht, durch die Untertunnelung der Gerberstraße im Zuge der Berliner Straße/Parthenstraße den Bereich vor dem Hauptbahnhof zu entlasten“, denkt der Amtsleiter laut nach Damals sollten die Autoströme über Gerberstraße, Berliner Straße, Berliner Brücke, Rackwitzer sowie Brandenburger Straße auf den Georgiring geleitet werden Andreas Tappert

| LIEBIGSTRASSE AKTUELL SEITE 13 Jenseits der LIEBIGSTRASSE
Amtsleiter Michael Jana (r.) und Sachgebietsleiter Volkmar Otto in der Verkehrsmanagementzentrale der Stadt Dort sind die 70 wichtigsten Ampeln mit Videobildern zugeschaltet Die Operationsfähigkeit weiterer 350 Ampeln wird mit grünen oder roten Punkten angezeigt. Foto: André Kempner

Sodbrennen – ein unterschätztes problem

Prof. Dr. Joachim Mössner, Direktor der Gastroenterologie und Rheumatologie am UKL, gibt Ratschläge für die Weihnachtszeit

Nun kommt sie wieder, die Zeit von n Weihnachtsgans, Stollen und Glühwein. Allerdings kann der Genuss ziemlich unangenehm aufstoßen: Sodbrennen begleitet nicht wenige durch die weihnachtliche Schlemmerzeit „Üppige Mahlzeiten, der fette Braten, der trockene Saale-Unstrut-Wein – da kommt das Sodbrennen bestimmt bei Vielen“, sagt Prof. Dr. Joachim Mössner, Direktor der Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie am Universitätsklinikum.

„Wenn man sowieso schon dick ist, liegt der Magen quer Das erleichtert einen Reflux, also den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre, oft bis in den Rachen. Das Ganze ist nicht nur unangenehm, sondern kann ernsthafte Folgen bis zum Speiseröhrenkrebs haben.“

Wer regelmäßig unter Sodbrennen leidet, sollte nicht immer wieder eines der frei verkäuflichen Medikamente nehmen, sondern zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen, rät Prof Mössner. „Sodbrennen ist ein unterschätztes Problem. Denn wenn der Reflux nicht angemessen behandelt wird, können sich die Beschwerden verschlimmern und bösartige Veränderungen bewirken.Wenn ein ständiger Reflux auf die Speiseröhre einwirkt, können Schleimhautveränderungen entstehen. Diese hat der britische Chirurg Norman Rupert Barrett erstmals beschrieben, weshalb wir heute von Barrett-Ösophagus sprechen, wenn eine metaplastische Umwandlung des Epithels der Speiseröhre stattgefunden hat.

Üppige Mahlzeiten wie der Weihnachtsbraten können zur Weihnachtszeit schnell zu Sodbrennen führen. Wer regelmäßig unter Sodbrennen leidet, sollte zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen.

Um es einfach zu sagen: Es entwickelt sich eine Krebsvorstufe. Und das nicht so selten daraus entstehende Adenokarzinom, auch Barrett-Karzinom genannt, ist der Tumor in der westlichen Welt, der in der Häufigkeit am meisten zunimmt.“

Bei häufigem Sodbrennen, so rät der Leipziger Gastroenterologe, sollte per Magenspiegelung geprüft werden, wie es um die Schleimhaut in der Speiseröhre steht: „Finden wir schon eine Barrett-Schleimhaut, muss untersucht werden, ob schon Karzinomtendenzen vorhanden sind. Gibt es

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keine gefährlichen Zellen in der Schleimhaut, reicht eine endoskopische Überwachung, die nach einem Jahr und dann immer wieder alle drei Jahre wiederholt wird.“

Zudem sollte geklärt werden, um welchen

Reflux es sich handelt: Ist es Magensäure?

Oder Galle? Oder nur Luft?

Liegen entzündliche Schleimhautveränderungen der Speiseröhre vor, sind die Protonenpumpenblocker (PPIs) Therapie der Wahl. Oft ist in diesen Fällen mit schweren entzündlichen Veränderungen der Speiseröhre, wie Geschwüren, eine Dauertherapie

erforderlich. Bezogen auf die Zahl der Verordnungen müssen PPIs als sehr sichere Medikamente angesehen werden.Wenn keine sichtbaren Schleimhaut-Veränderungen vorliegen, kann mit den genannten PPIs gegen das saure Aufstoßen als Bedarfstherapie, das heißt Einnahme nur bei Beschwerden, vorgegangen werden.Wobei Prof Mössner warnt: Diese frei erhältlichen Medikamente werden aber oft zu unkritisch eingesetzt. Nach den Verkaufszahlen der Apotheken nehmen statistisch 15 Prozent der deutschen Bevölkerung irgendwann im Jahr einen Protonenpumpenblocker Und viele Ärzte ergänzen bei alten, mehrfach kranken Patienten das Medikamenten-Potpourri mit einem Protonenpumpenblocker, um mögliche Reaktionen des Magens abzufangen

Wenn bereits junge Leute unter starkem Sodbrennen leiden und auch das Volumen des Refluxes groß ist (was man morgens manchmal am nassen Kopfkissen erkennt), rät Prof Mössner zu einem laparoskopischen Eingriff, bei dem der Mageneingang verengt wird.„Am besten ist aber, nicht so viel Fettes zu essen, denn das verlangsamt die Leerung des Magens.Wenn dann noch ein Schnäpschen dazukommt, wird das Sodbrennen nicht besser, sondern eher schlechter. Und auch das Mittagsschläfchen bringt nichts. Ein Spaziergang, der die Verdauung anregt, sorgt eher für Erleichterung Leider lässt sich aber bei Vielen nur durch Lebensstilveränderungen das Sodbrennen nicht bessern Diese Patienten sind froh, dass es PPIs gibt.“ Uwe Niemann

Das Johannisplatzareal im Wandel der Zeit

Der Verein Johanniskirchturm besteht seit 2003 und hat es sich zur Aufgabe gemacht, den barocken Turm, der 1963 gesprengt wurde, wieder auf seinem ursprünglichen Platz vor dem Grassi-Museum aufzubauen. Da der Turm aber nicht losgelöst von der großen Bedeutung des Johannisplatzareals für die Entwicklung Leipzigs betrachtet werden kann, engagiert sich der Verein außerdem für die Erforschung des gesamten Areals, um seine kulturhistorische Relevanz zu verdeutlichen.

Die informative Ausstellung mit zahlreichen Bildern im Verbindungsgang von Haus 4 zu Haus 6 stellt den Verein sowie dessen Aktivitäten vor, wie zum Beispiel das Erinnerungskreuz, das zum Gedenken an die Bombennacht vom 3. auf den 4. Dezember 1943 und die Sprengung des Johanniskirchturms errichtet wurde, sowie die Suchgrabung der Bach-Gellert-Gruft. Darüber hinaus wirft sie ein Licht auf die Geschichte des Johannisplatzes und den erhofften Wiederaufbau, der als Vision in der Vogelperspektive zu sehen ist hu

Für alle Blutspendewilligen, die mit einer guten Tat in ihr Wochenende starten möchten: Jeden letzten Sonnabend im Monat lädt die Blutspendeeinrichtung auf dem Klinikgelände ein.

32, 04103 Leipzig

Weitere Informationen rund ums Blutspenden finden Sie im Internet unter: www.blutbank-leipzig.de

Kein Termin im Dezember

Das Johannisplatzareal im Wandel der Zeit – Aus der Arbeit des Johanniskirchturm e.V. Im Verbindungsgang von Haus 4 zu Haus 6, Liebigstraße 20. Die Ausstellung ist bis 30. Januar 2017 zu sehen.

LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 14
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Blutspendeinstitutjeden Mo. und Fr. 7:00 bis 19:00 Uhr Johannisallee 32, Haus 8, 04103 Leipzig Di. bis Do 8:00 bis 20:00 Uhr Institut f. Transfusionsmedizin, Nord Mo geschlossen Landsberger Straße 81, 04157 Leipzig Di., Mi., Do 11:00 bis 18:30 Uhr Fr 08:00 bis 15:30 Uhr Gesundheitsamt Grünau jeden Mo und Do 13:30 bis 18:30 Uhr Miltitzer Allee 36, 04205 Leipzig Gustav-Hertz-Gymnasium Paunsdorf Di., 10.01.17 und 14:00 bis 18:00 Uhr Dachsstr. 5, 04329 Leipzig Di., 24.01.17 DRK Delitzsch Eilenburgerstr 65 04509 Delitzsch Mi., 04.01.17 13:00 bis 18:00 Uhr DRK Pflegeheim EIlenburg Walter-Stöcker-Str. 8 a 04838 Eilenburg Mi., 04.01.17 14:00 bis 18:30 Uhr Volkshaus Pegau Sa., 14.01.17 09:00 bis 13:00 Uhr Kirchplatz 3 04523 Pegau
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