Lungau.travel - Somer 2012

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Auf dem Weg zum Biosphärenpark Die Lungauer Berge und Täler lassen in viele Richtungen blicken

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ie UNESCO ist schon vor einiger Zeit auf die Einzigartigkeit des Lungaus aufmerksam geworden. Selten hat sich beschützt von mächtigen Bergketten ein Hochtal urige Gestrigkeit und authentische Lebensweise bewahrt und geht neben Tradition und Brauchtum mit Fortschritt in die Zukunft wie der Lungau. Für solch besondere Lebensräume hält die UNESCO besondere Auszeichnungen und Anerkennungen bereit. Damit drücken die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur ihre Achtung aus. Würdigung von UNESCO Die Auszeichnungen von der UNESCO wie die Aufnahme auf die Liste des immateriellen Kulturerbes oder die Verleihung des Prädikats Biosphärenparks rücken in den Vordergrund, was eine Region ausmacht. Vom Lungau wurden bereits die Tamsweger Vereinigten, das Samsontragen und das in Mariapfarr geschriebene Weihnachtslied „Stille Nacht“ auf diese Liste aufgenommen. Weitere Brauchtümer wie die Prangstangen

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aus Muhr und Zederhaus sowie das einzigartige Preberseeschießen sollen folgen. 2004 starteten erste Initiativen in Richtung Biosphärenpark Lungau mit dem Ziel, 2012 als Biosphärenpark Salzburger Lungauer und Kärntner Nockberge anerkannt zu werden. Reservat oder Park? Im Rahmen des Programms „Mensch und Biosphäre“ weist die UNESCO weltweit typische Landschaften als sogenannte Biosphärenreservate aus. In dem Wort „Biosphäre“ steckt das Wort „Bios“ für Raum und „Sphäre“ für Leben und im ursprünglichen Ausdruck „reservare“ die schöne Absicht bewahren. Forschung, Schutz, Entwicklung: Grob gesagt, hat der Biosphärenpark drei Funktionen, erstens den Erhalt der biologischen und kulturellen Vielfalt; zweitens nachhaltige Entwicklung der Region unter Einbeziehung der regionalen Bewohner und drittens Forschungs-, Beobachtungs-, Bildungsund Ausbildungsstätten. Dabei hat er keinen konservierenden Käseglockencharakter! Die Auszeichnung zum Bio-

sphärenpark nimmt den Lungau in ihre Obhut, so wie die Nockberge und das Tauerngebirge den Lungau schützend umgeben und helfen, seine Einzigartigkeit zu bewahren. Und wie die Berge lässt sie ihm Platz sich zu entwickeln. Sie bewahrt also die Kulturlandschaft, deren Erhaltung und Entwicklung, die ohne menschliche Nutzung so nicht entstanden wäre. Besondere Kennzeichen? Viele! Eine Auszeichnung zum Biosphärenpark wäre deshalb so wertvoll, weil der Lungau nicht absichtlich darauf hingearbeitet hat, sondern ganz natürlich so geworden ist. Eben was den Lungau von Anfang an ausmacht, in ihm gewachsen ist und sich über Jahrtausende entwickelt hat. Damit besinnt man sich auf die Qualitäten, die er Lungau zu bieten hat und auf seine natürlichen Voraussetzungen wie Natur, Ökologie, Nachhaltigkeit und Gastfreundschaft. Um Schutz, Forschung und Entwicklung bestmöglich zu gewähren, ist ein Biosphärenpark in drei Gebiete - Kernzone, Pufferzone und Entwicklungszone - eingeteilt.


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