Kommunikation als Entwicklungsfaktor

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Kommunikation als Entwicklungsfaktor Intermediate Examination Nebenthema Fachbereich Service Design der Kรถln International School of Design Eingereicht bei Prof. Birgit Mager Vorgelegt von Lukas Golyszny Matrikel-Nr. 11050008

Kรถln, 26.03.2007 Sommersemester 2007



„Sprich, damit ich Dich sehen kann.“ Sokrates


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Inhalt

Vorwort 1. Entwicklungshilfe & Zusammenarbeit 1.1 Die fehlgeschlagene staatliche Entwicklungshilfe 1.2 Folgen der einseitigen Entwicklungshilfe 1.3 Entwicklungszusammenarbeit 2. Kommunikation in der Entwicklung 2.1 Mobile Telekommunikation 2.2 Mobilfunknutzung in Deutschland 2.3 Mobilfunknutzung in Entwicklungsländern 2.4 Entwicklung durch Mobilfunk 2.5 Mobilfunkservice am Beispiel von Bangladesch 2.5.1 Service- und Wirtschaftskette 2.5.2 S takeholder 2.5.3 Weitere Dienstleistungen 2.6 Der direkte Zusammenhang zwischen Kommunikationsversorgung und Wirtschaftswachstum 2.7 Kosten 2.8 Negative Folgen 3. Zukunftsausblick 3.1 OLPC »One Laptop per Child« 3.2 Simputer »simple inexpensive mobile computer« 3.3 Microsoft Flexgo 4. Fazit 5. Anhang 5.1 Quellenverzeichnis 5.2 Erklärung

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Vorwort

In Bangladesch leben 147 Millionen Menschen, bis zu 10 Millionen von ihnen, was nahezu der doppelten Einwohnerzahl Norwegens entspricht, erwirtschaften ein Einkommen, das dem Norwegischen gleicht. In einem der ärmsten Länder der Welt ist also fast ein kleines Norwegen versteckt! Welches internationale Unternehmen würde Norwegen nicht als einen interessanten Markt ansehen und kann mit dieser Erkenntnis Bangladesch noch immer als einen solchen ablehnen? Dennoch sind viele Produkte und Dienstleistungen in Entwicklungsländern nicht zu finden. Bis vor wenigen Jahren war zum Beispiel die Telekommunikationsbranche vornehmlich auf den Westen fokussiert. Inzwischen gibt es Unternehmen, welche auch die 120 Millionen auf dem Land lebenden Menschen von Bangladesch vernetzen und mit dieser, bisher wirtschaftlich uninteressanten, Zielgruppe gewinnbringende Geschäfte machen. Der Servicedesign Aspekt wird deutlich, wenn man sich die Preise für moderne Produkte ansieht und anschließend das durchschnittliche Einkommen in Entwicklungsländern gegenüberstellt. Die Distanzen sind enorm. Ein gut gestalteter Service kann diese Diskrepanz mindern und ein sonst unerreichbares Produkt in den Fokus einer breiten Bevölkerungsschicht rücken, das soziale und wirtschaftliche Zusammenleben bereichern und somit nicht nur für unsere Wirtschaft Zukunftsmärkte erschließen, sondern schon heute in jenen Ländern für ein solides und nachhaltiges Wirtschaftswachstum sorgen.

In dieser Arbeit werden deswegen die wirtschaftlichen und kulturellen Folgen, die mit der Einführung einer Telekommunikationsinfrastruktur zusammenhängen analysiert und kommentiert und der Frage nach der richtigen Entwicklung bisher wirtschaftlich »unterentwickelter« Länder nachgegangen. Eine allgemein akzeptierte Feststellung ist, dass die Entwicklungshilfe der vergangenen 50 Jahre nicht den erhofften Erfolg gebracht hat und viele Länder, trotz Milliarden von Dollarn an Hilfsgeldern, kaum entsprechenden Fortschritt verzeichnen konnten. Somit wird nach neuen Formen der Hilfe gesucht. Doch verbindet man den technologischen Fortschritt des heutigen Mobilfunks mit der Vorstellung hungerleidender Menschen in Entwicklungsländern, so entstehen sofort unpassende und sich ausschließende Bilder. Die Vorstellung des Artefakts des Luxus in Händen armer Menschen klingt zu widersprüchlich. • Ist ein High-Tech Objekt das richtige Mittel, um Hunger und Durst zu bekämpfen? • Wie kann sich eine Bevölkerung, die von weniger als $ 2 pro Tag[1] leben muss, ein solches Gerät überhaupt leisten? Zudem sind noch weitere Nutzungskosten mit dem Mobilfunkservice verbunden. • Sollen sie statt für Essen, was sie oft ohnehin nicht im genügenden Umfang haben, für ein Mobiltelefon sparen? 1

Shah, Anup (2006): »Poverty Facts and Stats« http://www.globalissues.org/TradeRelated/Facts.asp (01.03.2007)


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• Wie sollen Sie das Telefon nutzen? Und mit dieser Frage, dem Anspruch nach dem konkreten Nutzen in ihrer individuellen Situation, kommen wir zur wichtigsten Frage, die man zuerst beantworten muss:

2,3 Billionen Dollar sind in den letzten 50 Jahren als Entwicklungshilfe geflossen – ohne sichtbaren Erfolgen William Easterly, Autor von »Wir retten die Welt zu Tode.«

• Wie kann diesen Menschen die Möglichkeit zur Kommunikation über ihre Dorfgrenzen hinaus helfen? In der Arbeit wird dieser Frage konkret nachgehen und dargelegt, mit welchen Servicekonzepten eine, sich selbst tragende, Wirtschaftskette auf Basis der Mobilfunktechnologie geschaffen werden kann und wie diese konkret den Mobilfunkkunden, aber auch der nahe gelegenen Gemeinschaft, zu Gute kommt. Somit muss allgemeiner geklärt werden, wie die mobilen Kommunikation eigene Kräfte der Wirtschaft im Land freisetzen und zu einem nachhaltigen Wachstum, quer durch die vielfältigen Bevölkerungsschichten, beitragen kann. Es gibt gewinnbringend wirtschaftende Unternehmen, die belegen, dass ein Mobilfunkservice in armen, ländlichen Gebieten erfolgreich sein kann und nachhaltig die Wirtschaft in den Regionen stärken kann. Zudem sind mit der Form der Gestaltung des Mobilfunkservice positive soziale Folgen erkennbar. Abschließend wird ein Ausblick auf mögliche zukünftige Produkte und Dienste gegeben, welche ebenfalls dem Vorbild der mobilen Kommunikation folgen könnten, aber auch, wie die bereits bestehenden Strukturen in Zukunft genutzt und ausgebaut werden könnten, um einen tatsächlichen Zugang zum digitalen »Global Village« zu schaffen, der mit der verbalen grenzenübergreifenden Kommunikation eingeleitet wurde, aber natürlich mit dem heutigen Stand im Westen nicht mehr konkurrieren kann. Konkret ist damit der Ausblick auf die Zukunft des Internets gemeint und wie sich die Entwicklungs-

länder an der Weiterentwicklung aktiv beteiligen können und somit von reinen Konsumenten importierter Technologien und Dienstleistungen nach westlichem Vorbild, zu Anbietern mit eigenen Innovationen und Patenten mutieren könnten. Das bildet in meinen Augen den notwendigen nächsten Schritt in einer nachhaltigen Entwicklung des Landes und kann in Ansätzen bereits in Ländern wie Indien und China beobachtet werden. Ziel dieser Arbeit ist es nicht, die Kommunikation oder die vielen Formen der Kommunikation zu untersuchen. Ein grundlegendes Verständnis von verbaler Kommunikation wird vorraus gesetzt, vertiefende Sender-Empfänger Konzepte und Interaktionsformen sind für das Verständnis dieser Arbeit aber nicht notwendig bzw. werden an entsprechender Stelle kurz beschrieben. Es bedarf noch eine umstrittene Bezeichnung einer kurzen Definition. Der im Folgenden benutze Begriff »Entwicklungsland« bezieht sich rein auf die ökonomische Entwicklung der Wirtschaftskraft und ist frei von Wertung über die soziale oder kulturelle Entwicklung des Landes und der Bevölkerung zu verstehen. Wenngleich nach neusten Untersuchungen die ökonomische Entwicklung als Folge einer Kette von anderen Faktoren, wie der demokratische Entwicklung, Gesundheit, Bildung, etc. abhängt.


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1. Entwicklungshilfe & zusammenarbeit 1.1 Die Fehlgeschlagene Staatliche Entwicklungshilfe Um die große Bedeutung der Telekommunikation für Entwicklungsländer zu verstehen, muss man zuvor kurz auf einzelne Aspekte bisheriger Entwicklungspolitik eingehen. Das Thema Entwicklungszusammenarbeit zu beleuchten und die vielen Designschwächen zu untersuchen, würde an dieser Stelle zu weit führen, daher ist die Auswahl auf einige wenige wichtige Beispiele beschränkt. Zu beachten sind hier die erhofften, aber oft nicht eingetretenen Effekte, ebenso wie die damit verbundenen negativen Folgen. Aber auch grundsätzliche Fehler in der Zusammenarbeit der Geldgeber und Entscheidungsträger mit den Menschen vor Ort, welche die Unterstützung erfahren sollten. Aus den negativen Folgen der planwirtschaftsähnlichen Entwicklungszusammenarbeit, sowie verzerrenden Faktoren der lokalen Ökonomien, die man dadurch wie zarte Pflanzen oft bereits im Keim erstickte, wurde erst vor wenigen Jahren die Zielsetzung der marktwirtschaftlichen Öffnung der Märkte formuliert, welche durch das finanzielle Engagement ausländischer Unternehmen, in Zusammenarbeit mit lokalen inländischen Unternehmern, den Aufbau der mobilen Kommunikationsnetzte ermöglicht hat. Armut als Folge von Kapitalmangel 1960 wurde das erste mal Entwicklungshilfe aktiv angegangen, von den USA vornehmlich als Sicherheitspolitisches Instrument verstanden. Davon ausgehend, dass wirtschaftliche

unterentwicklung die Folge von Kapitalmangel ist, wurden Milliarden Dollar an Transferzahlungen der Weltbank direkt an die Regierungen getätigt, ohne, dass man rückblickend genau sagen könnte, in wie fern diese erfolgreich zur Entwicklung des Landes eingesetzt wurden. Heute werden weltweit 50 bis 60 Mrd. Dollar pro Jahr an Entwicklungshilfe gezahlt, bei einem weltweiten Korruptionsvolumen von 1.000 Mrd. Dollar[1] jährlich sieht man aber gleichzeitig, wie verschwindend gering dieser Betrag ist. Denn politische Korruption verhindert bereits an der Spitze der Pyramide eine Lösung der Probleme in der breiten (bevölkerungsreichen) Schicht weit unten in der Machthierarchie. Diejenigen, die keine Macht haben, werden so nichts vom, von oben herab, verteilten Kuchen abbekommen. Der Geldsegen gelangte bisher nicht in die vielen Dörfer im Sudan oder Bangladesch. So verwundert es nicht, dass mit ihnen nahezu alle Entwicklungsländer in der Korruptionswahrnehmungsstatistik von Transparency International (»Corruption Perceptions Index 2006«)[2] ganz weit unten als Negativbeispiele stehen. Die Weltbank Ein anderer Grund ist aber auch die Art und Weise, wie die Weltbank Entwicklungshilfe versteht, nämlich als reine Transferleistung des Geldes der Industrienationen an die Regierungen der 1

Schweizer Fernsehen, Tagesschau vom 06.02.2007. http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2007/02/06/schweiz/deza_will_der_ korruption_an_den_kragen (Stand 01.03.2007)

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Transparency International, November 2006. Corruption Perceptions Index 2006. PDF Download: http://www.transparency.de


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Entwicklungsländer. Das Geld fließt also nur von Regierung zu Regierung. Es bedarf keiner weiteren Kontrolle, in welche Projekte dieses Geld anschließend investiert wird. Diese Geldströme fließen sogar weiter, selbst wenn sie eindeutig in das Militär oder auf unbekannte Konten umgelegt werden. Auch werden oft zinsgünstige Kredite von Geberländern als Entwicklungshilfe verbucht, welche in erster Linie die eigene Wirtschaft als Exporteur[3] stärken. Zusätzlich erhalten die Geberländer dadurch Vorzüge bei der Nutzung der Ressourcen oder beim Kauf von Maschinen. Somit ist die Entwicklungszusammenarbeit im hohen Maß durch egoistische Pläne der Industrieländer begründet, als durch objektive sinnvolle Unterstützung mit dem Ziel der wirtschaftlichen Entwicklung und Unabhängigkeit. Doch auch gezielte Hilfe kommt oft nicht bei den Menschen vor Ort an. Das kann zum Beispiel an den geographisch bedingten Naturphänomenen liegen, welche aus Tatendrang von den Helfern nicht berücksichtigt werden. So wurde, unter anderem von der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau, im zweistelligen Millionen Bereich eine Fähre auf den Malawi See installiert. Durch anschließend festgestellte starken Wasserstandsschwankungen kam diese aber nie zum Einsatz und liegt statt dessen im tiefen Wasser vor Anker.[4] In der Region und sogar den ehemaligen Kolonialmächten war dieses Phänomen durchaus bekannt. Die Verständigung und kooperative Zusammenarbeit mit den Menschen, die mit der Fähre arbeiten und davon profitieren sollten, scheiterte an dieser Stelle deutlich. Interkulturelle Verständnis und Verständigung Noch gravierender sind kulturelle Unterschiede, welche von den 3

Bliss, Frank (2001) »Zum Beispiel Entwicklungshilfe« Verlag: Lamuv

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Glagow, Manfred (2004) »Briefe aus Malawi« Verlag: transcript

Der Notleidende, wie elend er sein mag, ist Herr seiner Not. Hilfe ist ein Akt der Wiederherstellung. Der Bedürftige hingegen ist nicht Herr seiner Bedürftigkeit. Diese ist vielmehr Ergebnis eines Vergleichs mit einer fremden Normalität, die machtvoll für verbindlich erklärt wird. Bedürftig wird man durch Diagnose: Ich Entscheide, wann du bedürftig bist. Marianne Gronemeyer Autorin von »Die Macht der Bedürfnisse. Überfluss und Knappheit«

Helfern nicht richtig verstanden werden und somit die Hilfe ins Leere läuft und oft zunächst gegenteilige Effekte verursacht. Als Entwicklungshelfer herausfanden, dass eine langsam wachsende Nutzpflanze angebaut wurde, empfahl man neue Sorten, die zu mehreren Ernten im Jahr führten. Doch die Bauern konnten die, nur in einem sehr engen Zeitfenster, zu erntenden Pflanzen nicht alle rechzeitig vom Feld holen, so wurden zunächst große Teile der Ernte zerstört. Darauf reagierten die Entwicklungshelfer mit dem Einsatz von Schubkarren, um den langsamen traditionellen Abtransport auf dem Kopf zu beschleunigen. Nun wurde die Ernte rechzeitig vom Feld geholt, doch die Lagermöglichkeiten reichten dafür nicht mehr aus. Mit dem nächsten Regenschauer wurden wieder große Teile der Ernte nass und verschimmelten. Als letztendlich alle Unstimmigkeiten geklärt wurden, wurde aber immer noch nicht die Auswirkung der großen Ernte auf die Dorfgemeinschaft berücksichtigt. Denn anders, als heute in vielen westlichen Kulturen, spielt die Sozialität oft eine sehr starke Rolle. Welche


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Folgen haben die Veränderungen auf das Gemeinschaftsgefüge, den langfristige Ernährungsmix, die Machthierarchie, die Dorfinterne Verteilungskette, die Religiosität?

1.2 Folgen der einseitigen Entwicklungshilfe Verzerrung des Marktes Eine Folge der Hilfszahlungen ist auch eine Verzerrung des heimischen Marktes. So werden Brücken von Unternehmen aus Industrieländern gebaut, welche von den selben Ländern finanziert werden. Einheimisches Know-How kann so nicht entstehen. Zudem sind diese Großprojekte nur zeitlich begrenzte Aktionen. Die entstandene Wirtschaftskette bricht mit Beendigung eines Prestigeprojektes in sich zusammen, weil sich keine Basis für eine nachhaltige Entwicklung bilden konnte. Die klassischen Steuerelemente der Wirtschaft, Angebot und Nachfrage, werden auch durch vergünstigte Hilfsprodukte verzerrt. So wurden von der Europäischen Kommission 2005 Fischerbote in Flutregionen »entsorgt«, »obwohl sie nach Angaben der FAO nicht für die in der Region üblichen Fischfangmethoden zu verwenden seien und zu Überkapazitäten beim Fischfang und der Verzerrung der lokalen Märkte beitragen würden.« Die massive Präsenz von kaufkräftigen Helfern hatte eine Reihe weiterer negativer Nebenwirkungen für die ökonomische Situation in der Region, insbesondere für die lokalen Märkte und die Preisentwicklung.[5]

1.3 Entwicklungszusammenarbeit Das Antragsprinzip Deutsche Entwicklungszusammenarbeit sieht heute so aus, dass zuerst ein Staat oder eine Organisation einen Antrag auf Hilfe stellen muss, anschließend eine Prüfung statt findet und das Geld bewilligt wird. Das klingt sehr sinnvoll, denn in Form der 5

Martens, Jens (2005) » Die Wirklichkeit der Entwicklungshilfe« Herausgegeben von der Deutschen Welthungerhilfe e.V.

Organisationen wird auch eine Verteilung bis hin in die breite Bevölkerung suggeriert. In Wirklichkeit aber können diese Anträge nur von den Staaten gestellt werden und werden zuvor zwischen den Außenministern der Nationen abgesprochen. Nach Frank Bliss, Autor des Buches »Zum Beispiel Entwicklungshilfe« bestehen die Anträge oft aus Projekten, welche von der Bundesregierung vorgeschlagen wurden oder Verlängerungen bereits bestehender Vorhaben. Dass die Bundesregierung dabei auch aktiv die Interessen der eigenen Wirtschaft vertritt ist eine Tradition, ebenso der Umstand, dass die Antragsteller oft nur prestigeträchtige Bauten in den Vorzeigestädten finanzieren möchten und die Infrastruktur außerhalb der Strecke vom Flughafen zum Diplomatenhotel kaum weitere Beachtung findet. Auch Manfred Glagow (»Briefe aus Malawi«) berichtet von intakten Straßen auf dem Land, die oft nach ein bis zwei Jahren kaum mehr befahrbar sind, da die notwendigen Reparaturen nicht, oder nicht fachgerecht ausgeführt werden können. In den meisten Entwicklungsländern leben die Menschen aber auf dem Land und würden von, oft von Fremden gebauten, kurzlebigen Prestigeobjekten ohnehin nicht profitieren. Die Planungen gehen somit an Ihren Bedürfnissen vorbei. Anders, als die selbst formulierten Schwerpunkte »im Bereich der Armutsbekämpfung, im Umwelt- und Ressourcenschutz und der Bildung und Ausbildung«[6] wurden in der Vergangenheit mit Steuergeldern eine U-Bahn in einer chinesischen Großstadt, Kraftwerke für Metropolen und der Bau von Hafenanlagen und Flugplätzen finanziert. Allesamt Projekte, die nur einem sehr kleinen Bevölkerungskreis zu Gute kommen und mit den selbst gesteckten Zielen kaum mehr in direkter Verbindung stehen. Ein »trickle-down-effect« ist auf diese Weise bisher kaum eingetreten. Im aktuellen »Medienhandbuch Entwicklungshilfe 2006/2007« des Bundesministeriums für wirtschaftliche 6

Bliss, Frank (2001) »Zum Beispiel Entwicklungshilfe« Verlag: Lamuv


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Entwicklung und Zusammenarbeit (Juni 2006: Seiten 197–198) wird daher folgerichtig der Fokus gezielter formuliert: »Die nachhaltige Förderung der ländlichen Entwicklung erfordert ein sektorübergreifendes Gesamtkonzept, in dessen Zentrum die Lebenslage der ländlichen Bevölkerung steht. […] Der ländliche Raum ist Lebensraum für etwa 75 Prozent der Bevölkerung« Hilfe zur Selbsthilfe Eine vielversprechende und von Experten für sinnvoll erachtete Hilfe, kann nur die »Hilfe zur Selbsthilfe«[7] sein. Doch auch dieser Begriff ist wenig konkret und birgt wieder Gefahr in alte Strukturen zu verfallen. Wie definiert man Selbsthilfe? Wie soll die Hilfe von Außen in diesem Szenario aussehen? Worin unterscheidet sich Selbsthilfe von den bisherigen Bemühungen? Das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) formuliert konkreter: »Das BMZ unterstützt die Eigenanstrengungen der Partner beim Aufbau marktwirtschaftlicher Strukturen«. Die Ziele seien: • Die Entwicklungsländer als Partner in die arbeitsteilige Weltwirtschaft zu integrieren • produktive Beschäftigungsmöglichkeiten und Einkommensquellen zu schaffen, insbesondere für arme Bevölkerungsgruppen und Frauen • die Initiativkraft der Menschen im Rahmen privatwirtschaftlicher Aktivitäten zur umfassenden Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu mobilisieren Soll die Selbsthilfe somit in einer offenen und konkurrierenden Wirtschaft liegen? Das Gegenteil von Marktwirtschaft ist Planwirtschaft, welche in den Ostblockstaaten gescheitert ist und als nicht tragbares Modell gilt.

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Winter, Johannes (2004) » Die Entwicklungspolitik im Wandel der Zeit« veröffentlicht: http://www.weltpolitik.net/print/1468.html

Ironischer Weise haben aber die westlichen Nationen mit den beschriebenen Formen der Entwicklungshilfe versucht genau jene planwirtschaftlichen Strukturen in der Entwicklungszusammenarbeit umzusetzen. Vom Staat geplante Projekte, welche sich am Markt oft nicht behaupten konnten, oder am Bedarf der breiten Bevölkerung vorbei geplant wurden. Die weiteren verzerrenden Folgen der Entwicklungszusammenarbeit im Hinblick auf die Möglichkeit der Entwicklung der Marktwirtschaft wurden bereits in 1.2 geschildert. Die Hilfe von außen kann also nicht dem Ziel der Entwicklung dienen, sondern nur im Fall von Katastrophen Not lindernde Funktion haben. Der Schritt hin zu einer Marktwirtschaft bedeutet somit gleichzeitig die Abkehr von der aktiven Finanzierung einzelner Projekte, hin zu kompetitive Strukturen und damit ständigen Produktivitäts- und Effizienzstreben. Die Finanzierung einzelner Projekte nach Prüfung und unter Auflagen durch Kredite wäre ein Beispiel. Zudem soll dafür vorrangig »die Initiativkraft der Menschen im Rahmen privatwirtschaftlicher Aktivitäten« mobilisiert werden. Also ein Wachsen der Wirtschaft vom Inneren des Landes heraus. Die Menschen sollen eigene Anstrengungen unternehmen wirtschaftlich aktiv zu werden. Die »Initiativkraft« fördern bedeutet gleichzeitig von der verordnenden Initiative unter dem Vorwand der Hilfe abzulassen und lediglich Rahmenbedingungen und Informationen zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig aber natürlich auch auf diktatorisch geführte Regierungen Druck auszuüben die notwendigen Rahmenbedingungen selbstständig umzusetzen und den eigenen Markt für Investitionen aus dem Ausland zu öffnen und durch Rechtssicherheit attraktiv zu machen. Kommunikation in der Marktwirtschaft Daher muss in dieser Planung die Kommunikation ebenfalls als wichtiger Faktor gesehen werden. Kommunikation dient in erster Linie dem Austausch von Informationen. Neben der


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nonverbalen Kommunikation kennen wir alle die verbale Kommunikation. Diese gilt als der Kommunikationskanal, den der Mensch noch am bewusstesten steuern und einsetzen kann. Die Form der verbalen Kommunikation ist zudem allen bekannten Völkern dieser Erde, so unterschiedlich sie sich auch entwickelt haben, vertraut. Anders, als zum Beispiel Zeichen und Bilder, welche bereits in der gleichen Kultur nicht, oder unterschiedlich, verstanden werden können. Die geschriebene Sprache ist als Kommunikationsmittel in vielen Kulturen unbekannt. Das grundlegende und weltweit praktizierte Mittel der Verständigung steht daher im Mittelpunkt der weiteren Betrachtung der Kommunikation.

Aber auch über Leben und Tod, wenn wir neben dem reinen wirtschaftlichen Einsatzzweck auch die sozialen Effekte berücksichtigen. Die Nummern 110 und 112 kann jedes deutsche Telefongerät auch ohne eingelegter SIM-Karte oder Guthaben anwählen, um einen Notruf zu melden. Für uns ist auch dies heute selbstverständlich. In Ländern mit durchschnittlich nur einem Arzt pro 12.500 Einwohner[8] können oft Tage vergehen, bis ärztliche Hilfe erreicht wird. Eine Reise in der Ungewissheit, ob sich der Arzt an dem vermuteten Ort zum selben Zeitpunkt auch tatsächlich befinden wird.

In einer Marktwirtschaft wird durch Kommunikation Handel erst ermöglicht, denn die Marktwirtschaft ist auf eine unabhängige Informationsbeschaffung angewiesen. Sei es in Verhandlungen mit dem Großhändler oder der Lagerbestandsauskunft für den interessierten Kunden. Das ist uns allen geläufig und spart manchen Weg zum Handel oder wir werden durch die direkte Interaktion sofort zum nächsten Ziel weitergeleitet, wo wir auf jeden Fall unsere Bedürfnisse decken können. In einer hervorragend ausgebauten Infrastruktur, wie in Deutschland, sind 20 km erfolglos zurück gelegte Strecke, oft mit dem Auto, aber auch mit den zuverlässigen Öffentlichen Verkehrsmittel, relativ gesehen, kein großer Zeitverlust. Wir ärgern uns dennoch sehr und müssen oft Pläne dadurch kurzfristig verschieben. Doch wie ist es auf dem Land, oder in einem Entwicklungsland oder gar auf dem Land in einem Entwicklungsland? Dort, wo lange Wege, oft im schlechten Zustand, oder zu bestimmten Jahreszeiten garnicht vorhanden, zu Fuß zurückzulegen sind, wird schnell klar, dass die kurzfristige direkte verbale Kommunikation über Profit, Verlust und Ineffizienz im hohen Maße entscheidet.

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Bangladesch, 2004. Vgl. BRD: 1 Arzt pro 298 Einwohner (www.asien-auf-einen-blick.de nach Harenberg Aktuell 2004)


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Ohne Kommunikation gibt es keine Marktwirtschaft. Christoph Blocher (2006), Justizminister im Schweizer Bundesrat Rede: Tag der Werbung / 81. Mitgliederversammlung der Schweizer Werbung


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2. Kommunikation in der Entwicklung 2.1 Mobile Telekommunikation Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (BITKOM) meldete am 14. August 2006: »Zum 1. August 2006 stieg die Zahl der [Mobilfunk-] Anschlüsse auf 82,8 Millionen.« Damit gibt es in Deutschland seit dem 01.08.2006 offiziell mehr Funktelefone, als Einwohner (82 Millionen). Der Branchenverband führt dies auf den Trend zum Zweithandy, sowie die gesunkenen Kosten zurück. Erst im Jahr 1992 wurde in Deutschland ein Mobilfunknetz eingeführt, in den Jahren bis 2000 stieg die Zahl der Mobilfunkkunden nahezu jährlich um mehr als 50 Prozent. 2000 wurden sogar über 100 Prozent Wachstum erreicht. Dies zeigt deutlich, wie groß das Bedürfnis nach Telekommunikation bei den Menschen in Deutschland ist. Und das, obwohl Deutschland seit über 100 Jahren über ein Telefonnetz verfügt. Heute ist es ein gut funktionierendes, flächendeckendes und relativ kostengünstiges Festnetzsystem, welches 1989 mit ISDN modernisiert wurde und den Grundstein für schnelle, aber noch nicht deutschlandweit verfügbare, DSL Breitbandanschlüsse legte. Dennoch scheint das Wachstum im mobilen Bereich kaum zu stoppen. In Italien ist nach BITKOM Angaben bereits eine Marktsättigung von 120 Prozent erreicht. Afrika konnte ebenfalls beachtliche Wachsumsraten erreichen. So lag die Zahl der Mobiltelefone auf dem Kontinent 2006 bei 120 Millionen, im Vergleich zu nur 8 Millionen im Jahr 1998.

In Indien steigt die Zahl der Mobilfunkverträge jeden Monat um 5 Millionen[1]. Laut BITKOM haben weltweit im Jahr 2006 bereits 2,495 Milliarden Menschen ein Mobiltelefon besessen (2004: 1,721 Mrd.)[2]. Damit nutzen heute mehr als 38 Prozent der Weltbevölkerung mobile Kommunikationsmittel. In Anbetracht der Tatsache, dass sich bei weitem nicht jeder ein Telefon leisten kann, aber die Nutzung des Telefons durch mehrere Personen in wirtschaftlichen schwachen Regionen üblich ist, dürfte die Zahl der Menschen, die am Mobilfunk teilnehmen, noch deutlich höher sein. Im gleichen Jahr erhöht sich die Zahl der Mobiltelefonverkäufe um auf nahezu eine Milliarde[3]. Wie schon 2005 bedeutet das eine Steigerung der Verkaufszahlen um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im folgenden soll geklärt werden, wofür diese Mobiltelefone benutzt werden und welche Schlüsse man daraus für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes ziehen kann, und wie sich die Nutzung in finanzschwachen Märkte darstellt.

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Sullivan, Nicholas P. (2007) »You can hear me now« Verlag: JosseyBass

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BITKOM (2007) »Zwei Milliarden Menschen telefonieren mobil« http://www.bitkom.org/de/markt_statistik/38511_38550.aspx

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c‘t online Ausgabe (03.03.2007) http://www.heise.de/newsticker/ meldung/print/86149


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2.2 Mobilfunknutzung in Deutschland

dem Schreiben von SMS Nachrichten. 81 Prozent der Deutschen schreiben mindestens ein mal pro Woche eine SMS. Weitere Der Telekommunikationsmarkt hat nach BITKOM 2006 einen Dienste werden derzeit kaum genutzt. Welcher Natur die GeUmsatz von 66,4 Milliarden Euro erwirtschaftet, Mobilfunkspräche der Deutschen sind, war aber anhand aktueller Studien dienste hatten daran einen Anteil von 36,4 Prozent, Tendenz leider nicht nachvollziehbar, dennoch kann man vermuten, steigend. 18,8 Milliarden betrug der Umsatz mit reinen dass durch die überwiegende Nutzung des Gerätes zu direkten Sprachdiensten im Festnetz. Bei einem weiterhin sinkendem Kommunikationszwecken bei gleichzeitiger Annahme, dass die Gespächsumsatz im Festnetz und steigendem »Gadgetfaktor« häufigste Form der Kommunikation einem Informationsausdes Mobiltelefons fällt es schwer, sinnvolle Einsatzgebiete des tausch und einem Ziel dient, welcher Handlungen zur Folge hat, Handys zu sehen. Besonders in einer derart stark vernetzten wird in Deutschland durch die Nutzung des Mobiltelefons direkt Gesellschaft, wie Deutschland. Das Handy gilt hier eher als oder indirekt der Konsum (auch außerhalb der MobilfunkzuStatussymbol und zunehmend als Unterhaltungsmedium. Aber auch in der BRD kann man den Fokus auf einer eher sinnvollen satzdienste) und somit Wirtschaftsentwicklung begünstigen. Nutzung erkennen. So würden laut einer Studie von TNS-Infra30 IMV – Sektorreport Telekommunikation test (März 2006) 47 Prozent der befragten Mobilfunkkunden, Der Umsatz der Telekommunikationsbranche trug 2006 (nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes die sich für mobiles Fernsehen interessieren, am liebsten vom 11.01.2007) nahezu 3 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt Nachrichten auf ihrem Gerät sehen. Noch 10 Prozent gaben Deutschlands bei. Der direkte wirtschaftliche Anteil der KomDokumentationen und Bildungsprogramme als Favoriten an. Abbildung 2-13: Funktionale und institutionelle TK-Wertschöpfungskette munikation am Wirtschaftswachstum Deutschlands ist somit Der Fokus der Nutzung des Mobiltelefons in Deutschland liegt ebenfalls beachtlich. aber nach wie vor in erster Linie auf dem Telefonieren, sowie neue Firmen Geräte- u. Softwareproduz. Handel, Banken, E-Comm.Firmen Medienuntern.

Wertschöfpungskette der Telekommunikation

Hersteller techn. Appl.

Inhalteanbieter (Multimedia, E-Commerce)

Geräte- u. Softwareproduz.

Internet-Portalbetreiber

ins

Infrastrukturbereitsteller

tit uti on

Service Provider

Netzbetreiber

e ll er t eW sch

Netze, Infrastrukturen

neue Firmen

InternetPortalbetr.

Service Provider

Netzbetreiber

weiß: Klassische TK Branche grau: Dienste- und Inhalteanbieter

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Kundenakquisition

Service Provider

Netzbetreiber

SchnittÜbertragung stellensoftware

Netzbetreiber

Service Provider Netzbetreiber

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M-Comm., Inhalte, Portale

Kundenmanagem., Billing

ke t te Nach Büllingen und Stamm (2001) Quelle: Report zur Entwicklung des Versorgungssektors Telekommunikation

funktionale Wertschöpfungskette

funktionale Wertschöpfungskette


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2.3 Mobilfunknutzung in Entwicklungsländern Durch das geringe Interesse diktatorisch geführter Regierungen unkontrollierbare Informationsmedien im eigenen Land zu verbreiten, gibt es in vielen Ländern noch nicht einmal ein flächendeckendes Festnetz Telefonsystem im urbanen Raum. Die Wartezeiten, bis ein beantragter Anschluss verlegt und freigeschaltet wird kann sogar Jahrzehnte dauern[4]. Der überwiegende Teil der Bevölkerung, welcher auf dem Land lebt, ist völlig abgeschottet von regelmäßigen Informationen von außen, außerhalb der eigenständig, und das bedeutet zumeist zu Fuß, erreichbaren Distanz. Der Ausbau und die Instandhaltung eines fest installierten Telefonnetzes ist kostenintensiv. Zudem sahen die Regierungen auch nicht die Notwendigkeit in diese Technologie zu investieren, während Augenscheinlich andere Probleme im Land einer augenscheinlich vorrangigen Lösung bedürfen, um der Bevölkerung kurzfristig zu helfen. Die meisten ländlichen Gebiete verfügen bis heute noch nicht über Elektrizität. Doch in Folge der weltweiten diplomatischen Bemühungen, marktwirtschaftliche Strukturen in der Entwicklungszusammenarbeit zu belohnen, wurden viele Märkte, oft unter komplexen Auflagen und mit besonderen Steuersätzen, für ausländische Investoren geöffnet. Dazu gehörte auch der, früher noch nicht für wertvoll erachtete Mobilfunk. Die Lizenzen wurden den antragstellenden Unternehmen zu Beginn sogar, nach einem lange Zeit dauernden Auswahlverfahren, kostenfrei überlassen.

rung aus eigener Erfahrung kannten, ist es als erstem dem Unternehmer Sam Pitroda in Indien gelungen, eine nahezu flächendeckende Mobilfunkversorgung bis hin in die entlegenen ländlichen Gebiete aufzubauen. Nach diesem Beispiel hat einige Jahre später Iqbal Quadir ein sehr erfolgreiches Mobilfunkunternehmen in Bangladesch aufgebaut. Beide Konzepte fokussierten die breite Bevölkerung als Zielgruppe und wurden dahingehend speziell an deren Bedürfnisse angepasst. Heute werden diese Konzepte in vielen weiteren Ländern Afrikas und Südostasiens angewendet. Nutzungsarten Über die Nutzung des Mobiltelefons und sogar über den Inhalt der Gespräche in Entwicklungsländern gibt es eine wichtige Erkenntnis: 42 Prozent der getätigten Telefonate fordern konkret Geldsendungen, zum Beispiel von Familienangehörigen, die im Ausland arbeiten. Insgesamt haben sogar 86 Prozent das Thema Geld generell zum Anlass[5]. Diese Zahlen belegen, dass durch die Nutzung nicht nur zur sozialen Kommunikation zwischen weit entfernten Familienmitgliedern statt findet, sondern auch zur direkten Verbesserung der eigenen Situation dienlich sein soll. Vorteil der Mobilfunktechnik Der Mobilfunk hat einen großen Vorteil gegenüber dem Festnetz: Es muss vergleichsweise wenige Geld in die Infrastruktur[6] investiert werden und man kann bei geeigneter geografischer Struktur große Distanzen zwischen den Sendemasten über Richtantennen überbrücken. Zudem werden die Endgeräte dank der anhaltend rasanten

Mit der Kombination aus Unterversorgung, externem Kapital und heimischen Unternehmern, die den Bedarf der Bevölke4

Vergl. Sullivan, Nicholas P. (2007)

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In Bangladesch. Nach Studie von Richardson, Ramirez und Haq der Canadian International Development Group (März 2000)

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GSM ist ein offener Standard, dadurch gibt es viele Konkurrenten am Markt. Die Geräte sind aber alle zueinander kompatibel.


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Entwicklungsgeschwindigkeit der Schalterkreise, bei welchen eine Verdoppelung der Transistoren, und damit der Leistung, alle 18 Monate[7] stattfindet, immer günstiger – bei größerem Funktionsumfang. Die weltweit konstant steigende Nachfrage begünstigt den Wettbewerb, damit weiter Produktivitätszuwächse und letztlich sinkende Kosten für die Konsumenten[8]. So kostete ein günstiges Mobiltelefon 1996 noch über 400 Dollar. Heute kostet ein weitaus leistungsfähigeres und kompakteres Gerät vom Motorola, speziell für die Bedürfnisse der Menschen in Entwicklungsländer entwickelt, nur noch ein zehntel des damaligen Preises. Motorola-Vorstand David Brown sagte vor wenigen Monaten für 2008 ein Handy für nur 15 Dollar vorraus[9]. Mit dem Wegfall konsumhemmender Faktoren, wie eine besondere Mobiltelefonsteuer (in 14 von 50 untersuchten Ländern) könnten nach Aussagen von Brown 2010 bereits 930 Millionen Menschen in den 50 Ländern ein Mobiltelefon besitzen.

2.4 Entwicklung durch Mobilfunk Doch weshalb ist ausgerechnet ein Telefon so wichtig für die unmittelbare Entwicklung einer Wirtschaft, in der es faktisch an allem mangelt, was in der Produktionskette ganz am Anfang anzusiedeln ist? Dazu zählen Rohstoffe, Kapital, Bildung, Arbeitsplätze, Gesundheitsvorsorge, Demokratie, Verkehrsinfrastruktur, … die Liste könnte man noch lange weiterführen. Seit 2003 fordern große Institutionen wie die Vereinten Nationen (UN), die Weltbank, der Internationaler Währungsfond und die Internationale Fernmeldeunion (ITU), dass Entwicklungslän7

Moore‘s Law http://www.intel.com/technology/mooreslaw/

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Nach Nokia-Chef Kallasvuo, Olli-Pekka. Quelle: Die Welt Online Ausgabe (17.02.2007) http://www.welt.de/wirtschaft/article720567/ Die_Handy-Preise_werden_weiter_sinken.html

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Quelle: PC Welt Online Ausgabe (07.11.2006) http://www.pcwelt.de/ news/handy_pda/branchen/62983/

der klare Technologiestrategien entwickeln, um die Entwicklung der Telekommunikationsinfrastruktur vorran zu treiben. Im Dezember 2003 haben nach UN Angaben bereits über 90 Länder eine solche Strategie ratifiziert. Die Begründung für diesen Schritt liegt in neusten Studien, welche belegen, dass die Verbreitung von Telekommunikationsgeräten gleichbedeutend mit einer Erhöhung des Wirtschaftswachstums ist. So fanden Forscher der London Business School 2003 heraus, dass eine Erhöhung der Telekommunikationsversorgung von nur 10 Prozent, eine Steigerung des Brutto Inlandsproduktes von 0,6 Prozent bedeutet.[10] In einem Land ohne ausgebauter Infrastruktur können nach dieser Studie bereits einige zehntausend Endgeräte mehr, zu einem deutlichen Wachstum beitragen. Bei der weitern Annahme, dass 1 Prozent Wirtschaftswachstum gleichbedeutend mit 2 Prozent Armutreduzierung ist, verhelfen 10 Prozent mehr Telefone bei weltweit 4 Milliarden unter der Armutsgrenze lebenden Menschen, 48 Millionen aus der Armut herauszukommen.[11] Eine Verbesserung, die nachhaltig ist, weil hier eine Produktivitätssteigerung als Folge der zuvor zitierten »Initiativkraft der Menschen« erzielt wird.

2.5 Mobilfunkservice am Beispiel von Bangladesch Bangladesch war das erste Entwicklungsland Land nach Indien, welches über eine eigene, nahezu flächendeckenden, Mobilfunkversorgung bis in entlegene Dörfer verfügte. Weil mit der Einführung des Services einige interessante Zielgruppenspezifische Formen der Dienstleistung etabliert wurden, welche 10 Andoh-Baidoo, Bollou, Ngwenyama, Morawcznski (2006) »Is There A Relationship Between ICT, Health, Education And Development? An Empirical Analysis of five West African Countries from 1997-2003.« 11 Sullivan, Nicholas P. (2007) »You can hear me now«


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Beispielhaft für Nachfolgeprojekte waren, sollen sie an dieser Stelle näher untersucht werden. Grameen Bank Der Friedensnobelpreisträger Mohammed Junus hat mit der Einführung der Microkredite von unter 150 Dollar die Grundlage für den späteren Erfolg der Mobilfunkversorgung in Bangladesch gelegt. Die von ihm 1980 gegründete Grameen[12] Bank verteilt vornehmlich an Frauen[13] Kleinstkredite, wodurch diese eine benötigte Maschine oder neues Saatgut kaufen können. Diese Kredite ermöglichen den Menschen eine Ausweglose Situation aus eigener Kraft zu beenden und den Kredit anschließend wöchentlich abzubezahlen. Dabei gilt das Prinzip »je ärmer, desto besser«. Gruppendynamik und persönliche Betreuung Die Kredite werden den Frauen in einer Gruppe aus mindestens fünf Teilnehmern gewährt. Familienmitglieder, Landbesitzer mit mehr als einen vierten Hektar Land sind ebenso ausgeschlossen, wie Gruppenmitglieder mit zu unterschiedlicher unternehmerischer Erfahrung, sozialen Status und Einkommen, zudem müssen Sie aus dem gleichen Dorf stammen. Diese treffen sich anschließend gemeinsam zur schrittweisen Zurückzahlung des Kredites regelmäßig mit einem Vertreter der Grameen Bank, der diese Gruppe betreut und wöchentlich das Dorf besucht. Dabei wird eine schnelle Rückzahlung mit geminderter Zinslast belohnt. Ebenso steigt dadurch die Reputation des Schuldners in der kleinen Gemeinschaft, was für die Menschen oft ein größerer Ansporn ist gut und effizient zu wirtschaften. Ein motivierender Faktor ist ebenfalls, dass keine Verwendungsvorgaben vorgeschrieben werden und die Menschen eigenver12 Grameen bedeutet im Deutschen so viel wie ländlich, dörflich 13 Nach Junus erwiesen sie sich im Vergleich zu männlichen Schuldner als zuverlässigere Rückzahler, weil sie mehr Verantwortung für Ihre Familien, und damit für die Rückzahlung des Kredites übernehmen.

antwortlich und frei über das Geld verfügen können. Die Frauen müssen zudem die Einhaltung von 16 »Regeln« versprechen, diese sind zum Beispiel, dass Sie ihre Kinder zur Schule schicken, verhüten und das Geld nicht für eine Mitgift verwenden.[14] Kann eine Frau bei einem Treffen den festgeschriebenen Mindestrückzahlungsbetrag nicht aufbringen, kommen oft die anderen Gruppenmitglieder für die Schuldnerin auf. Diese Gruppengeschlossenheit ist von der Bank beabsichtigt und steigert die Erfolgsaussichten eines jeden Kreditnehmers. Die Kreditzinsen sind mit bis zu 20 Prozent vergleichsweise hoch, ebenso aber auch die Sparzinsen von 5 bis 6 Prozent. Die Bank ist unabhängig von Investoren und zählt heute 6,61 Millionen Kunden. Bis heute wurden 98,85 Prozent der Kredite zurückgezahlt. Nach Grameen Bank Angaben haben Umfragen ergeben, dass 58 Prozent der Kunden der Armut entfliehen konnten. Das bedeutet, dass alle Kinder die Schule besuchen, alle Familienmitglieder drei Mahlzeiten pro Tag erhalten, sauberes Trinkwasser trinken und in einem regenfesten Haus wohnen. Nach Shahidur, Khandker, Khalily, Khan (1995)[15] kann dieses Modell der Gruppenkredite nicht ohne weiteres auf andere Kulturen übertragen werden. Es scheiterte Beispielsweise in Ägypten, Indien, Kenia und Venezuela. Heute gibt es 2.185 Niederlassungen mit ca. 20.000 Mitarbeitern. Die Außendienstmitarbeiter erreichen auf diese Weise jedes der ca. 69.000 Dörfer ein mal pro Woche. GrameenPhone Die bereits 1997 erfolgreich agierenden persönlichen Ser14 Grameen Bank (http://www.grameen-info.org/bank/the16.html) 15 »Grameen Bank: performance and sustainability« Verlag: World Bank Publications über google books


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vicestrukturen der Bank bis hinein in die entlegensten Dörfer stellten die Grundlage dar, auf welcher GrameePhone und die non profit Organisation GrameenTelecom aufbauten, um auch ein ähnliches Prinzip für die Verbreitung der Telekommunikation einzuführen. 1997 wurde GrameenPhone gegründet und hat mir der technischen Unterstützung von ausländischen Unternehmen nur 6 Monate nach Erteilung der Mobilfunklizenz bereits die ersten Teile des Netzes in Betrieb genommen. Die Gründungsinvestoren waren der Telekommunikationskonzern Telenor mit einer Beteiligung von 51 Prozent (heute 62), und der von Junus extra dafür gegründeten non-profit Organisation GrameenTelecom (38 Prozent). GrameenTelecom erhält Gesprächskontingente mit 50 Prozent Rabatt, um sie an die Village Phone Teilnehmer weiterzuverkaufen. Heute beträgt GrameenTelekoms Umsatz 600 Millionen Dollar jährlich. Der in den vergangenen acht Jahren erwirtschafteten Gewinn von ca. 1,08 Milliarden Dollar, wurde nahezu komplett in den Ausbau der Infrastruktur reinvestiert. Bis Mai 2006 hat das Unternehmen nach eigenen Angaben ca. 900 Millionen Dollar direkte oder indirekte Steuern an den Staat gezahlt. Das Mobiltelefon ersetzt die Kuh Iqbal Quadir, der Vater der Mobilfunkverbreitung in Bangladesch, überzeugte den Grameen Bank Chef vor 12 Jahren von der Sinnhaftigkeit seiner Geschäftsidee mit folgendem Vergleich: Die Grameen Bank Kunden leihen sich häufig Geld, um davon eine Kuh zu kaufen. Die Milch der Kuh wird anschließend weiterverkauf. Von einem Teil des Erlöses können die Schuldner den Kredit über ein Jahr hinweg zurück zahlen und vom anderen dem Teil ihren Lebensunterhalt bestreiten. In dieser Kette ist nun lediglich die Kuh gegen ein Mobiltelefon mitsamt verstärker Antenne (und Autobatterie in nicht elektrisch erschlossenen Gebieten) und die Milch gegen Gesprächsminuten auszutauschen. Das Modell nannte er »Village Phone«.

Village Phone Das Village Phone Konzept von GrameenPhone verzeichnet heute 115.000 Standorte. Nach einer kurzen Einführung in die Bedienung und ein empfohlenes Geschäftsmodell, können die Microunternehmer sofort beginnen mit dem Telefondienst Geld zu erwirtschaften. Diese, »Phone Lady« bezeichneten, Frauen sind, von GrameenPhone bewusst ausgesucht, die ärmsten im Dorf, aber mit einer positiven Kreditvergangenheit. Anschließend greift das Teilungsprinzip. Durch den neuen Service, den Sie anbieten, genießen Sie mit einem Schlag ein hohes Ansehen, da auch wohlhabendere Dorfbewohner ihren Service nutzen, um zum Beispiel aktuelle Preise für Vieh oder Saatgut telefonisch zu ermitteln. Dieser geteilte Zugang ist in unserer Kultur heute nicht weit verbreitet, in Asien ist es aber üblich und jeder, der zum Gemeinwesen beiträgt wird entsprechend hoch angesehen. Auf diese Weise profitieren beide wirtschaftlich und sozial. Entsprechend steigt die Motivation und das Selbstbewusstsein der Frauen. Durch das kurze Gespräch kann der Händler seine Waren profitabler kaufen und verkaufen. Und die Phone Lady verdient mit jeder Telefoneinheit mit, umgerechnet im Schnitt 750 Dollar jährlich, bei einem Durchschnittseinkommen in Bangladesch von 350 Dollar pro Jahr. Der Service im Mittelpunkt Durch das VillagePhone profitiert das ganze Dorf von nur einem Telefonzugang. Es ist nicht notwendig, dass mehrere Personen in Hardware investieren, welche für sich genommen, ähnlich wie ein Fernseher, zunächst keinen Nutzen hat. Sondern letztlich nur konkret in die potentiell nutzvollen Telefongespräche, die im besten Fall Investitionen sind, welche sich durch das Gespräch direkt wieder mit Gewinn erwirtschaften lassen. Es gibt aber auch Vorteile für den Mobilfunkanbieter. Er muss nur eine Person im Umgang mit dem Telefon schulen und dieses Wissen wird mit der Zeit von der Person an alle Kunden weiter-


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gegeben. Die weiteren Betreuungskosten für GrameenPhone sind somit relativ gering. Auch kann so das Mobilfunknetz besser skaliert und ausgenutzt werden, weil keine Stoßzeiten entstehen, wenn von mehreren Geräten gleichzeitig telefoniert wird. Die Anfangsinvestitionen in die Erschließung einzelner entlegener Gebiete kann so gering gehalten werden und anschließend, mit ständig günstiger werdender Technik, bei Bedarf ausgebaut werden. Die schnelle, weil bedarfsgerichtete Erschließung abgelegener Gebiete, wäre mit fest zu verlegenden kabelgestützten Telefonanschlüssen so nicht wirtschaftlich sinnvoll umsetzbar. Sichtbarkeit, Flexibilität und Simplizität Das eigentliche Produkt, das Telefon und die damit verbundene komplexe technische Infrastruktur, genießt auch in unsicheren Gegenden einen Status der für die Gemeinschaft als wichtig angesehen wird, wodurch Vandalismus und Zerstörung so gut wie nie stattfinden, obwohl die Sendemasten nicht versteckt sind und somit klar sichtbar die Dienstleistung kommunizieren. Was aber wohl auch in der Form des Serviceangebots begründet ist. Denn hier wird nicht auf das Luxusobjekt hingewiesen, sondern auf den Service der Phone Lady. Das gesamte Konzept ist auf diese zentrale Verteilung in den Dörfern zugeschnitten. Bei Problemen stehen die Menschen nicht vor einer komplexen Maschine, sondern haben einen direkten Ansprechpartner neben sich. Frust durch das Objekt kann hier sofort abgewendet werden. Ebenso kann die Frau flexibel auf Ihre Kunden reagieren, zum Beispiel, wenn das Gespräch durch eine Netzüberlastung schlechter Qualität war oder gar abgebrochen ist und eine Vergünstigung des Anrufes gewähren. Durch den direkten Kontakt bekommt der unpersönliche Service, Mobilfunkinfrastruktur zur Verfügung zu stellen, eine sehr persönliche Form und dadurch Qualität, welche in einer Gegend mit geringer Bildung und

einer Anaphabetenquote von 57 Prozent[16] schwer zu vermitteln wäre. So kann jede Phone Lady ihre Dienstleistung im Detail frei ausgestalten und dem Kunden eine individuelle Erfahrung mit dem Service bieten und auf die Kenntnisse oder gar aktuelle Gemütslage besser eingehen. Marktwirtschaft und Produktivität Marktwirtschaftliche Strukturen sollen auch im Village Phone transportiert werden. GrameenPhone verkauft die Telefongebühren mit 50 Prozent Rabatt an die Phone Ladies. Wenn sich mehrere Anbieter in einem Dorf für den Service Qualifizieren, entsteht automatisch eine kompetitive Struktur, welche immer wieder neue Ausgestaltungen der Dienstleistung im Detail fördert, welche über Sinn- und Unsinnhaftigkeit für die eigene Zielgruppe durch die Bewährung am Markt beurteilt werden. Von dem Microunternehmer wird daher mit der Zeit und steigender Zahl der Konkurrenten immer größeres unternehmerisches Geschick gefordert, Preisanpassungen, Sonderkonditionen oder besonders intensive Betreuung der eingenen Kunden, zum Beispiel in Form von Hausbesuchen, können die Folgen sein. Ohne dem offenen System, würde der Service an individualität verlieren, den Menschen die Ausgestaltungsfreiheiten rauben, und dadurch wieder zu aufgezwungenen und auf Dauer erfolglosen Unternhemen führen, wie im ersten Kapitel am Beispiel gescheiterter Entwicklungshilfe dargelegten. Durch die Eigenverantwortung und das direkte Feedback der Kunden, die den Service positiv annehmen, steigt auch die Motivation der Frauen. Ein wichtiger Faktor für einen qualitativ guten Service.

16 CIA - The World Factbook (https://www.cia.gov/cia/publications/ factbook/geos/bg.html)


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2.5.1 Service- und Wirtschaftskette Folgende Darstellung zeigt die Dienstleistungs- und Wirtschaftskreisläufe zwischen dem Mobilfunkanbieter GrameenPhone, welcher die Infrastruktur betreibt und ausbaut, der non-profit Organisation GrameenTelecom, sowie der Endkundenschnittstelle, der so genannten Phone Lady im Dorf, dort

wo der Mobilfunkservice in dieser Form persönlich und somit immer stark auf die vorhandene Kundschaft zugeschnitten angeboten wird. Desweiteren werden die Kunden hier in erster Linie mit einem menschlichen »Interface« konfrontiert, nicht mit einem technischen, das Sie mangels Bildung und durch eine andere Sprache ohnehin nicht (sofort) versstehen würden.

Stadtbewohner Wohlhabendere privatund Businesskunden

Dorfbewohner Service

Geld

Service

$

Grameenphone

Geld GrameenPhone

1

2

3

4

5

6

7

8

9

Mobiltelefon Geld

bietet 50% Rabatt

Bank Geld und Unterstützung

Geld Phone Lady (automatisch auch Grameen Bank Kundein)

GrameenTelecom verkauft rabattiertes Gesprächskontingent


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2.5.2 Stakeholder

Phone Ladies . Einkommen . Ansehen . Macht . Soziale Kontakte . Vertrauen . Verantwortung

Vom Mobilfunkservice in Bangladesch profitieren viele Organisationen und Bevölkerungsgruppen direkt und indirekt.

Lokale Unternehmer . Preisvergleich . Jobangebote / Jobsuche . Kurzfristige Planung und Entscheidung . Kundenservice und Reperaturen . Überregionaler Preisvergleich . Zugang zum größeren Absatzmarkt . Überregionaler Zuliefererkontakt . Marketing . Flexibilität und Arbeiter Koordinierung . Keinanzeigenmarkt Mobilfunkausrüster . Markt mit großen Wachstumsprognosen Mobilfunkanbieter . Erprobung von Servicekonzepten für finanzschwache Bevölkerungsschichten Investoren . Renditen Bildungseinrichtungen . Nur durch das Handy kaum sinnvolle Bildungsmöglichkeiten, aber durch den Anschluss eines PCs an das GSM Netz wäre ein Internet Zugang realisierbar.

Internetdienste . breitere Kunden- und Nutzerbasis Arbeitslose . Arbeitsangebote erhalten . Sich anrufen lassen Landbesitzer . Mieteinnahmen durch Senderinstallation

Grameenphone Bahn . Mieteinnahmen aus Kabelleitungen

1

2

3

4

5

6

7

8

9

Grameenphone Mitarbeiter . Sicherer Arbeitsplatz . High-Tech und Kommunikations Know-How Staat . Steuereinnahmen Gesundheitsversorgung . Erste Hilfe (Ferndiagnose) . Notfall Alarmierung . Medikamente Information

Familien . Kontaktpflege mit in der Stadt oder im Ausland arbeitenden Familienmitgliedern und im studierenden Kindern . Empfang von Geldsendungen . Absprache von Geldsendungen . Treffenvereinbarung . Benachrichtigung bei Krankheit oder Tod


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2.5.3 weitere Dienstleistungen Neben der besonderen Stellung des Village Phones, der persönlichen Endkundenschnittstelle durch die Phone Lady und die Fokussierung auf wirtschaftlichkeit durch die Aufnahme von Krediten mit einer wöchentlichen intensiven Betreuung, wurden kürzlich in Entwicklungsländern zahlreiche weitere Dienste eingeführt, welche die besondere Ausrichtung auf die Zielgruppe der Armen mit besonder Gestaltung unterstützen. Geldtransfer per SMS Mit einer eigenen SIM Karte können Menschen, die zuvor noch nie ein Bankkonto besessen haben, Geld senden und zu empfangen. Die Karte kann man anschließend in jedes Mobiltelefon stecken. Weil die armen Bevölkerungsschichten oft noch nicht einmal einen Personalausweis besitzen, können biometrische Daten in Form des Fingerabdrucks darauf speichert werden. Die SIM Karte gilt dann als Ausweisersatz, mit welchem man eine Person eindeutig digital identifizieren kann. Auf den Geldtransfer wird eine Gebühr pro Transaktion erhoben, zusätzlich zu den Kosten für das verschicken der SMS. So profitieren sowohl Bank, als auch Mobilfunkunternehmen von dem Dienst. M-Commerce ist in Entwicklungsländern auf Basis von Prepaid Karten realisiert. Mit dem Kauf von 0,54 Cent Prepaid-Guthaben kann bereits der m-commerce Dienst in Anspruch genommen werden. Nahezu alle Mobilfunkkunden in Entwicklungsländern besitzen Prepaid Karten, welche in kleinen Lebensmittelläden aufgeladen werden können. In Uganda benutzt der Staat dieses System zur Zahlung der Pensionen und spart dadurch einen großen logistischen Aufwand, als auch den Empfängern sehr viel Zeit, die nun nicht mehr ein mal pro Monat eine nahegelegene Stadt zur Abholung müssen. CellBazaar - Kleianzeigenmarkt Mit CellBazaar hat GrameenPhone kürzlich einen m-commerce

Dienst gestartet, bei welchem Mobiltelefonbenutzer per SMS ein Angebot in eine Datenbank stellen können, welche von allen anderen nach Ort oder Stichwort durchsucht werden kann, ebenfalls durch das senden einer SMS. Der Dienst ist noch kostenfrei, bei einer SMS Nutzung von nur 3 Prozent der GrameenPhone Kunden ist der Erfolg aber ungewiss. Hier muss wohl erst die Akzeptanz für den SMS Service gesteigert werden. Der Service kann aber auch gerade als Chance gesehen werden, um umgekehrt erst dadurch die SMS Akzeptanz zu erhöhen. In einem Land mit nahezu keiner Computerverbreitung ist die Möglichkeit kurzfristig Waren außerhalb der Reichweite des eigenen Marktstandes anzubieten und Angebote zu durchsuchen, ein erster großer Schritt zum e-commerce und könnte mit weiterer Verbreitung des Internets ebenfalls auf dieses angewandt werden. Flashing Arme Menschen können durch einen Kurzem Anruf einen Rückruf anfordern. Das »Flashing« genannte Prinzip wurde als erstes in Afrika eingeführt kostet nur einen geringen Betrag. vorbezahlte Rück-SMS Ebenfalls in Afrika kann man seit kurzen mit dem Senden dieser besonderen SMS dem Empfänger eine kostenfreie SMS zum Antworten sponsern. Der Initiator bezahlt.


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2.6 Der Direkte Zusammenhang zwischen Kommunikationsversorgung und Wirtschaftswachstum

Heute leben 125.000 Frauen von dem Angebot der Kommunikationsdienstleistung in ihrem Dorf und verdienen damit ein überdurchschnittliches Einkommen. Da sie, gebunden an die 16 Versprechen an die Grameen Bank, Ihre Kinder zur Schule schicken müssen, kann man davon ausgehen, dass dadurch auch der Bildungsgrad positiv beeinflusst wird.

»We find that mobile telephony has a positive and significant impact on economic growth, and this impact may be twice as large in developing countries compared to developed countries.«[17]

2.7 Kosten Neuste Berechnungen der GSM Association zufolge erhöht sich mit einer 10 prozentigen Steigerung der Mobilfunkversorgung in Entwicklungsländern das BIP um bis zu 1,2 Prozent. In den 15 EU Staaten es nur ca. 0,6 Prozent. Einige Studien Section 5: Impact of Taxwären Changes: Regional Analysis gehen sogar von über 1,7 Prozent aus, wenn man die komplette Wertschöpfungskette mitberechnet.[18]

Bisher wurde der Nutzen für die Kunden und die positiven Umsätze der Mobilfunkversorger betrachtet. Müssen die Kosten für ein Gespräch im Vergleich zu wohlhabenden Kunden niedriger ausfallen, damit der Service wahrgenommen werden kann und die teure Infrastruktur aufrecht gehalten werden kann?

5.2 Asia Pacific Data Analysis

Um die Frage kurz zu beantworten: Nein, der Service muss nicht Der Zuwachs an Mobiltelefonen ist gleichbedeutend mit einem günstiger sein. Ganz im Gegenteil. Die Grameen Bank verlangt Eleven emerging Asia Pacific markets represent the largest sample population included in our study, covering 3.4billion Zuwachs people, or 93% of total Asia Pacific’s population. At the end of 2004, these markets had 510million des pro Kopf Beitrags am Bruttoinlandsprodukt, wie 20 Prozent Zinsen für einen Kredit, während bei anderen mobile subscribers, the second lowest penetration of 16% among the four analysed regions (see Exhibit 17 ). folgende Grafik der GSM Association zeigt: Banken 10 Prozent üblich sind. Das wird in der besonderen Exhibit 17 Penetration and GDP per Capita for Emerging Asia Pacific Markets, 2004 Servicestruktur und der Tatsache begründet, dass die Kunden anderswo keine Kreditwürdigkeit erlangen würden, das Risiko für die Bank also höher ist. Dort, wo es an Kommunikation mangelt, ist Kommunikation aber ein entsprechend wertvolles Gut. Die Menschen werden für ein notwendiges Telefonat vergleichsweise mehr Zeit und Geld investieren, um die für sie wichtige Information zu erhalten. Man kann feststellen, dass Kapital in Gegenden, wo es an Kapital mangelt, für hohe Erträge sorgt, ebenso wie Kommunikation in zuvor nicht angeschlossenen Gebieten. 5.2.1 Sample Market Review: Largest Mobile Region with the Highest Usage

70

60

Mobile Penetration in Population (%)

Malaysia

50

Thailand

40

Philippines

30

China

20

10

Cambodia Bangladesh

Indonesia Vietnam Pakistan India

Sri Lanka

0

1,000

2,000

3,000

4,000

5,000

6,000

GDP per Capita (nominal, US$)

size of the bubble the number of mobile subscriptions to the overall subscriptions in the region. PenetrationThe and GDP perindicates Capita for Emerging Asiarelative Pacific Markets, 2004 Source: Pyramid Research

Um festzustellen, wie viel Geld die Bevölkerung in Entwicklungsländen tatsächlich zur Verfügung hat, muss man neben dem offiziellen Einkommen auch weitere Wege des Kapitalflusses berücksichtigen. So gilt Bangladesch als eine Arbeitskraft exportierende Gesellschaft. Sehr viele Junge Menschen Telecoms on Economic Growth in Developing Countries« Finally, the black market is estimated at US$4.45billion in 2004, 27% of total handset sales.This share, however, 18 GSM Association (2007) »GlobalMobile Tax Reviewat2006/2007« is higher without China and India, where black market sales are estimated 5% and 20% respectively. In fivesuchen Arbeit im Ausland. Doch durch die starke Verbundenheit Die Größe der Punkte visualisiert die relative Anzahl der Mobilfunkverträge

Asia Pacific markets havealler lowMobilfunkverträge overall penetration, der which is likely to imply that high-end users in emerging Relation zu der Zahl Region constitute the majority of all subscribers. As a result, 11 of the sample Asia Pacific markets have the highest MOU among four regions in this study: 225 minutes per user per month. The most notable exception to the rule is the Philippines, with MOU as low as 27 minutes – this is partly due to the Philippines having the highest level of SMS substitution of voice in the world, with an average 146 SMS sent by its mobile subscribers monthly. Our base scenario forecast assumes MOU growth of 5%, primarily due to the growth in China and 17 Waverman, L., Meschi, M., and Fuss, M. (2003) »The Impact of India, fixed-mobile substitution.

out of 10 of the remaining Asia Pacific markets, black market handset sales account for more than 55% of the total, translating into a tax loss of US$310million.


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zur Familie und der Gemeinschaft, ist es üblich die Daheimgebliebenen mit Geldtransfer zu versorgen. Die Weltbank beziffert diese Geldströme, die im Jahr 2005 in Entwicklungsländer geflossen sind, auf bis zu 223 Milliarden Dollar. Auf Bangladesch entfallen 3,5 Milliarden Dollar. Ebenso ist zu beachten, dass 1 Dollar in einem Entwicklungsland umgerechnet mehr »wert« ist, als ein Dollar in der westlichen Welt. Um Mobilfunkmarkt in Bangladesch konkurrieren derzeit fünf, demnächst sechs, Anbieter. Ein stetiger Preisrückgang ist die Folge. GrameenPhone kann mit dem von der Konkurrenz bisher unerreichten Service auf dem Land einen großen Marktanteil halten. Auch kann die Konkurrenz nicht eine derart effiziente Netzauslastung vorweisen, wie GrameenPhone durch den Einsatz der Phone Ladies, die auf dem Land eine zehn mal höhere Auslastung pro Telefon erreichen, als Telefone in Großstädten.

2.8 Negative Folgen Es gibt auch negative Folgen, die in erster Linie mit der Einführung der Marktwirtschaftlichen Strukturen zuammen hängen. So ist es Muslimen nicht gestattet Kredite anzunehmen, da das nehmen von Zinsen im Islam verboten ist. Einige Gruppen lehnen sich daher gegen die Grameen Bank auf und damit indirekt auch gegen das GrameenPhone Konzept. Insgesamt wird aber das Unternehmen in der breiten Bevölkerung akzeptiert und genießt einen sehr guten Ruf. Die Regierung hat die positiven Effekte der Kommunikationsverbreitung scheinbar noch nicht voll erkannt, aber dafür den steigende Absatz von SIM Karten. In Bangladesch wurde 2006 eine 35 prozentige Steuer auf SIM Karten eingeführt. Das könnte nach Angaben der GSM Association das weitere Wachstum insbesondere in den zukunftsmärkten m-commerce hemmen,

wo eine Prepaid Karte notwendige Vorraussetzung ist. Die Außendarstellung ist anhand des Erfolges des Grameen Phones heute etwas verzerrt. In vielen Berichten, die zu finden sind, wird von dem Anschluss an das »Global Village« gesprochen, was den Anschluss an das Internet und den damit verbundenen hohen Wissensschatz meint. Tatsache ist aber, dass die Telefone fast ausschließlich zum telefonieren genutzt werden, die meisten Menschen nicht lesen oder schreiben können und das englische Alphabet noch unbekannter ist. Erschwerend kommt hinzu, dass auch heute noch 70 Prozent der Bevölkerung nicht über regelmäßige Elektrizität verfügt. Es gibt noch keine konkreten Konzepte, wie Computer in dieser Struktur Einzug halten sollten.


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3. Zukunftsausblick

Abschließend soll ein konkreter Zukunftsausblick auf verschiedene Produkte und Dienstleistungen gewagt werden. Diese sollen Anhand der gewonnenen Erkenntnisse aus der bisherigen Arbeit auf Ihren potentiellen Erfolg hin untersucht werden. Es wurde deutlich, dass das GrameenPhone seinen Erfolg auf folgenden wichtigen Säulen aufbauen konnte: • Eine schnellen Verbreitung auch in der großen ländlichen Bevölkerung und die damit verbundene Unabhängigkeit von vorhandenen Festnetzanschlüssen in minderer Qualität, welche zu einem schlechteren Image des eigenen Services führen könnten. • Ein konkreter Nutzen ist für jeden erkennbar und eröffnet eine breite Zielgruppe, welche die kleinen Umsätze durch die Masse erst rentabel macht. • Die verbale Kommunikation ist uns allen geläufig, somit kann jeder sofort mit der Nutzung beginnen, ohne vorheriges Training. Zusatzfunktionen werden erst mit der Zeit interessant und spielen für die primäre Nutzung und Nutzen keine große Rolle. • Die Einstiegshürde in die Technologie wird durch das Village Phone Konzept verringert, ebenso wie die Distanz zum Support. Zudem kann hier die Abrechnung ohne der Vorbedingung des Besitzes eines Bankkontos stattfinden. • Die geschaffenen Strukturen begünstigten einen kompetitiven Markt und dadurch ständige individu-

elle Verbesserung der Dienstleistung und Produktivität und somit auch des Preises. • Die Vergabe des Mobiltelefons ist an einen Kredit und damit weiteres motiviertes unternehmerisches Handeln geknüpft. • Große Zielgruppe durch das Teilungsprinzip. Die teuren Geräte müssen nicht von jedem besessen werden, um jedem bei Bedarf doch zu Gute kommen zu können.


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Communication is Âťan indispensable aid in meeting basic human needs.ÂŤ Sam Pitroda (1993) Initiator der Telekommunikationsentwicklung Indiens


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OLPC (»One Laptop per Child«) Dieser Laptop wurde von Grund auf für die Benutzung unter unwidrigen Bedingungen konzipiert. Die Tastatur besteht nicht aus einzelnen Tasten, sondern ist komplett Gummiummantelt, so dass Schmutz und Wasser nicht sofort eindringen können. Das Display ist ferner auf eine lange Laufzeit ausgerichtet und besitzt zwei revolutionäre Modi: Eine gewöhnlichen hintergrundbeleuchteten Farbdarstellung, sowie eine reine Graustufendarstellung, welche keine Beleuchtung braucht und somit noch stromsparender und angenehmer zum lesen langer Texte ist. Eine Handkurbel sorgt für Strom, dort wo es keine lokale Elektrizitätsversorgung gibt. In der Fachpresse genießt das Projekt große Anerkennung, da es neben dem guten und sehr auf die Zielgruppe zugeschnittenem Design, auch das ehrenhafte Ziel verfolgt Bildung in Entwicklungsländern zu fördern. Dort, wo keine Bücher vorhanden sind und die Anschaffung neuer Bücher mit einem begrenzten, und mit der Zeit veraltenden, Wissenschatz sehr viel Geld verschlingen würde, soll das ca. 130 Dollar teuere Gerät ab Ende 2007 Bildung durch modernste Technologie ermöglichen.

Schnelle Verbreitung Das Laptop soll in Mengen ab einer Million Stück von Regierungen eingekauft, und selbstständig an Kinder verteilt werden. Die Konzepte dazu sind von den Regierungen selbst zu erarbeiten, ebenso wie die Lehrinhalte. Zielgruppe Kinder im Grundschulalter. Die Zielgruppe ist somit sehr klein und wird erst mittelfristig zur Entwicklung des Landes beitragen können. Einstiegshürde Zwar besitzt das Gerät auch einfache Software zum zeichnen und eine Fotokamera für eine sehr simple Nutzung mit direktem Feedback, um auch Kinder ohne Schreibkenntnisse einen Zugang zu dem Gerät zu ermöglichen, jedoch Bedarf die produktive Nutzung einer geschulten Lehrkraft, welche es in vielen Regionen nicht gibt. Eine Nutzung als Telefon mit Konnektivität ins Mobilfunknetz ist nicht vorgesehen, lediglich die WLAN Bildtelefonie unter den OLPC Geräten.


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Konkreter Nutzen Das Gerät ist auf eine langfristige Unterstützung des Schulsystems ausgelegt. Die konkrete Nutzung erschließt sich nicht sofort. Auch mangelt es dem Gerät an einer GMS Konnektivität, ein intelligentes selbstvernetzendes WLAN ist aber vorhanden. Support Bei Problemen stehen die Lehrkräfte zur Verfügung. Technischen Support müssen die Länder eigenständig organisieren, ebenso wie die Versorgung der Laptops mit Lehrinhalten. Es gibt keine offiziell vorgestellten Schulungskonzepte. Kompetitiver Markt Eine Bedingung, verbunden mit der Lieferung der Geräte ist, dass die Laptops den Kindern kostenfrei zur Verfügung gestellt werden und kein Handel damit betrieben wird. Individuelle Ausgestaltung und verbesserung Der Service ist einerseits durch das Lehrpersonal sehr individuell, andererseits aber in Form der Inhalteversorgung auch sehr generell. So können die Lehrer unter Umständen nicht direkt Einfluss auf die Lehrinhalte nehmen, sondern müssen mit dem Arbeiten, was von der Zentrale auf die Laptops geschickt wird. Unternehmerisches Handeln Mit dem Gerät nicht möglich und sogar verboten. Bei festgestelltem Missbrauch werden die Geräte von außen über das Internet funktionsunfähig gemacht. Die Nutzung durch Eltern ist ebenso nicht vorgesehen, so dass es unwahrscheinlich ist, dass kommerziell interessante Produkte, wie Handelsplattformen oder Bankzugänge damit realisiert werden. Natürlich besteht die Möglichkeit durch den integrierten Internetbrowser solche Angebote dennoch wahrzunehmen. In wie fern das Laptop aber per Software solche Inhalte filtert und ausschließt ist noch nicht bekannt.

Analyse Für die weitere Entwicklung des Landes ist die Bildung ein zentraler Faktor. Dennoch kann man von den »Child Laptops« keine kurzfristigen positiven Effekte auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes erwarten. Leider versäumt das Projekt durch die starke Fokussierung auf die Gestaltung der Hardware, geeignete Servicekonzepte auszuarbeiten und übergeht die möglichen positive Nutzung des Gerätes für die Wirtschaft vollständig, um einen potentiellen Schwarzmarkthandel mit den Geräten zu unterbinden. Hier liegt meiner Meinung nach eine der größten Schwächen des Vorhabens: Es scheint nach alten, gescheiterten, Strukturen von Entwicklungshilfeprojekten vorzugehen, lediglich mit modernster und speziell entwickelter Technik. Zwar liegt der Fokus beabsichtigt nicht auf der Verbreitung marktwirtschaftlicher Strukturen und soll auch nicht direkt die Wirtschaftskraft fördern, dennoch fehlen Aspekte, die die eigene Motivation der Nutzer steigern sollen den Service anzunehmen und das Gerät nicht doch sofort für einen kurzfristigen Gewinn zu verkaufen. Bei einem Durchschnittseinkommen von unter 350 Dollar jährlich ist die Verlockung bei Vielen mit Sicherheit sehr groß. Eine zumindest symbolische Teilfinanzierung des Laptops aus Microkrediten könnte dem entgegenwirken und gleichzeitig einen Schwarzmarkthandel unterbinden. So würde man die Zielgruppe auch auf die Eltern der Kinder erweitern und dadurch doch direkte legale wirtschaftliche Nutzungsszenarien schaffen. Denn dank der aktiven Cracker Szene, die sich sicher auch auf das Gerät einlassen wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Sicherheitsmechanismen umgangen werden und findige Geschäftsleute die Geräte anbieten werden. Darauf hin folgt wieder eine Verzerrung der Marktes und lokale Computerhändler können ihre teuren, weil nicht von der Regierung gesponserten, Lösungen nicht mehr anbieten.


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Simputer » simple inexpensive mobile computer« Der Simputer, ein speziell für Entwicklungsländer konzipierter Personal Digital Assistant (PDA) wurde in Indien entwickelt und sollte die Kluft zwischen dem ländlichen Indien und den schnell digitalisierenden Westen näher zusammenbringen. Der Simputer basiert auf dem freien Betriebssystem Linux und ist für sich genommen nichts mehr, als ein normaler PDA (ähnlich einem Palm). Die Hardware ist ausreichend dimensioniert und besitzt sogar ein paar innovative Funktionen, wie zum Beispiel einen Smartcard Reader und ein Gyroskop. Kostet aber mit einem Stückpreis zwischen 250 und 500 Dollar fast halb so viel wie ein vollwertiger PC und ist damit viel zu teuer für die Zielgruppe. Durch den integrierten Smartcard Reader können sich aber mehrere Personen ein Gerät teilen. Jeder braucht nur seine eigene (ca. 2 Dollar teure) Smartcard zur Identifikation. Diese Funktion ist im günstigsten Modell nicht integriert.

Schnelle Verbreitung Mangels groß angelegtem Vertriebskonzepten und der recht teuren Hardware wurden die gesteckten Ziele von 200.000 verkauften Einheiten bis heute nicht erreicht (bis November 2005 wurden erst 2.500 verkauft, die meisten an Regierungsorganisationen). Zielgruppe Die Zielgruppe ist nicht klar definiert. Das Unternehmen positioniert es als mobilen Alleskönner. Für Analphabeten wurde eine Text-to-Speach Engine integriert. Konkrete Einsatzgebiete sind derzeit sehr spezialisierte Formen der digitalen Datenerfassung, wie zum Beispiel in einigen Gegenden zu landwirtschaftlichen Zwecken. Auf dem Massenmarkt scheiterte es. Einstiegshürde Die größten Hürden sind der Preis und die nicht vorhandene Schulungs- und Servicestruktur. Zudem ist mit der Funktionsfülle auch die Bedienung entsprechend komplex. Zwar wurden noch vor der Produktion alle Daten zur Hard-und Software unter die GPL Lizenz gestellt, die Begeisterung anderer Programmie-


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rer die Software zu verändern und weiter zu entwickeln blieb jedoch aus. Es gibt bis heute kaum Programme von Drittanbietern oder Nachfolger. Konkreter Nutzen Die Verbindung zum Internet und einem Gesprächspartner kann das Gerät nur über einen Festnetzanschluss aufbauen. Ein GSM Modul fehlt. Damit sind die Vorraussetzungen für eine Kommunikation mit diesem Gerät in den meisten Entwicklungsländern zu hoch und in Anbetracht der stetig wachsenden Zahl der Mobilfunkanschlüsse im Vergleich zur nahezu stagnierenden Zahl der Festnetzverbindungen, ist das Modell nicht zukunftssicher. Support Der Link »Support« auf der Webseite führt zu einer Mailinglist. Offiziellen Support scheint es nicht zu geben. Kompetitiver Markt Das Gerät wird im Verkauf nicht subventioniert. Individuelle Ausgestaltung und verbesserung Mit der freien Softwarearchitektur wären sehr weitgehende Anpassungen der Software möglich, jedoch nicht geschehen. Einen Servicestruktur um das Produkt hat das Unternehmen versäumt aufzubauen. Unternehmerisches Handeln Der Simputer verfügt über einen Terminkalender. Telekommunikationsfunktionen sind jedoch ohne einem Festnetzanschluss oder Mobiltelefon mit Modemfunktion nicht möglich.

Analyse Mit dem Simputer wird der Anschluss an die westliche Kommunikationsgesellschaft wohl nicht gelingen. Der PDA, mehr als das ist es nicht, verfügt über keine sinnvollen Konnektivitätsfunktion und über kein Service- und Vertriebskonzept, das die breite ländliche Bevölkerung erreichen könnte, was wohl der Hauptgrund für des Scheiterns sein dürfte. So wird das Gerät auf der Webseite heute als multimedialer Alleskönner positioniert. Die wirklich wichtigen Funktionen, die man als gewinnbringende Investition verbuchen könnte, sind hier nicht mehr erkennbar. Das Konzept, eine offene Hardwarearchitektur auf Basis freier Software im Land eigenständig zu entwickeln, ist aber prinzipiell als sinnvoll anzusehen. Das schafft zum einen Know-How und motiviert die Menschen im eigenen Land zur Aneignung von Wissen im Umgang mit kostenloser Software und, durch die offene Lizenz, auch die Modifizierung und Erweiterung bestehender Lösungen. Die einzige Alternative wäre der Import von Software großer amerikanischen Hersteller, welche Studien zufolge im Einsatz teurer als Open Source Software ist. Nach Angaben von Microsoft haben im Jahr 2000 die 500 erfolgreichsten Unternehmen in Indien Linux eingesetzt. Seit einem viel beachteten Linux Messeauftritt erfreute sich das freie Betriebssystem in Indien großer Beliebtheit. Viele indische Studenten haben darauf hin Linux in die heimischen Sprachen übersetzt. Heute sind indische IT Fachkräfte weltweit begehrt, und haben einen guten Ruf in der Lokalisierung von Software. Eine wichtige Kompetenz im immer globaler werdenden Softwaremarkt. Statt fertige Lösungen zu importieren, schaffte es Indien mit der breiten Unterstützung von Linux sowohl Kosten für ausländische Technologie zu sparen, als auch selber Know How zu exportieren.


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Microsoft Flexgo Microsoft hat den hohen Marktanteil an Prepaid Telefonen in Wachstumsmärkten, bei gleichzeitig recht geringer PC Verbreitung, erkannt und möchte mit der Marke Microsoft Flexgo ein Prepaid Modell für die PC Nutzung einführen. Mit Flexgo soll es dem Benutzer ermöglicht werden das zuvor gekaufte Guthaben in eine zeitlich begrenzte PC Nutzung zu investieren. Der Kauf des PCs sieht dann wie folgt aus: Der Käufer zahlt ein Drittel des Kaufpreises des PCs mitsamt Software bei Übergabe des Paketes, den Rest übernimmt eine Bank. Damit kann der Käufer den Computer nach dem Anschließen aber noch nicht frei verwenden, denn er verpflichtet sich, über einen unbestimmten Zeitraum, 800 Nutzungsstunden einzukaufen. Dieses Zeitkontingent bezahlt den Rest des Computers inklusive Zinsen bei der Bank ab. Die Prepaidzeit kann über das bekannte Prinzip der Rubbelkarten im Supermarkt oder über das Internet gekauft werden. Nach Kauf der 800 Nutzungsstunden geht der PC in den Besitz des Käufers über. Der Kauf weiterer Zeitkontingente ist dann nicht mehr notwendig.

Schnelle Verbreitung Durch starke Partner und die gut gefüllten Marketingkassen sollte eine schnelle Verbreitung möglich sein. Microsoft möchte den Durchschnittsverdiener in Schwellenländern erreichen, wo es bereits eine gute Infrastruktur gibt. Zielgruppe Nach Angaben von Microsoft werden in erster Linie Privatpersonen mit diesem Angebot angesprochen. Einstiegshürde Die Hard- und Software unterscheidet sich, bis auf die Nutzungseinschränkung, nicht von anderen Computern. Einen besonderen Wert auf Einsteigerfreundlichkeit wird nicht gelegt. Konkreter Nutzen Der Käufer kann ähnlich wie in einem Internetcafé für den PC dann zahlen, wenn er ihn nutzen möchte. Besteht längere Zeit kein Bedarf, entstehen auch keine Kosten, auf diese Weise geht der Käufer kein Risiko einer festen monatlichen Kreditrückzahlung ein. Die inhaltliche Nutzung ist uneingeschränkt.


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Support Eine besondere Dienstleistung ist mit dem Kauf des Computers nicht verbunden. Die Technologie kann nach Microsoft Angaben auch für ein Abo-Modell genutzt werden. Dann hätte der Kunde einen direkten Ansprechpartner über die Vertragslaufzeit. Kompetitiver Markt Mit dieser Flexgo schafft Microsoft ein neues Monopol. Derzeit gibt es keine Konkurrenz. Eine generelle Alternative wäre das freie Betriebssystem Linux, jedoch müsste man seine Bank persönlich von der Finanzierung des PCs überzeugen. Individuelle Ausgestaltung und verbesserung Es werden wohl Pakete aus PCs mit vorinstallierter Software angeboten. Eine Individualisierung ist somit auch im Verkauf kaum möglich. Software kann nach belieben installiert werden. Auch andere Dienstleistungen Dritter rund um den PC können genutzt werden. Unternehmerisches Handeln Microsoft möchte mit den Prepaid-PCs wohl in erster Linie den Raubkopierermarkt in Schwellenländern schwächen, indem die Software in einer relativ günstigen Komplettlösung inklusive Hardware angeboten wird. Da Nutzungsvorgaben entfallen, kann der PC aber auch kommerziell genutzt werden. Das Service und Vertriebskonzept suggeriert und fördert dies jedoch nicht direkt. Da der Käufer einen vollwertigen PC erhält, sind bei entsprechender Motivation des Benutzers viele Formen der selbstständigen Tätigkeit im IT-Kontext denkbar. Auch Lerninhalte können mit Hilfe eines Internetzugangs, oft kostenfrei, heruntergeladen werden. Es gibt eine Vielzahl weit entwickelter Open Source Software, mit welcher der Anwender arbeiten, und selbstständig als Dienstleister auftreten könnte. Der Benutzer kann aber nicht anstelle eines Windows Systems ein alternatives Betriebssystem installieren.

Analyse Die Markteinführung in zahlreichen Schwellenländern, darunter Russland, Ungarn, Mexiko, Indien und China soll im zweiten Quartal 2007 statt finden. In diesen Ländern besitzen weniger als 10 Prozent der Bevölkerung einen Computer. Eine erste Testphase in Brasilien ist nach Angaben von Microsoft sehr positiv verlaufen und das Konzept wurde, durch die bereits bekannte und Form der Prepaidnutzung, sehr gut angenommen. In Schwellenländern nutzen über 74 Prozent der Mobilfunkkunden Prepaidangebote. Microsoft legt aber einen starken Fokus auf Schwellenländer, und möchte dort nach eigenen Angaben die Durchschnittsverdiener erreichen, welche bereits eine Arbeitsstelle und eine zuverlässige Stromversorgung besitzen. Auch umfasst das Konzept keine weiteren Dienste, außer die üblichen Sicherheitspatches und Garantieleistungen. Damit macht es sich Microsoft relativ »leicht«. Ländliche Gebiete und Menschen mit wenig Bildung wird dieser Dienst nicht erreichen können. Statt dessen werden die Menschen, welche bereits zumindest eine grobe Vorstellung über die Nutzung eines PCs besitzen, sich aber bisher die hohen Anschaffungskosten nicht leisten konnten, in die Lage versetzt die Investition schrittweise abzubezahlen. Das Prinzip erinnert an ein Internetcafé, mit dem Komfort, dass es in der eigenen Wohnung steht. Microsoft beschränkt sich rein auf die Bereitstellung der technische Absicherung und portionsweise zur Verfügungstellung von geschütztem digitalen geistigem Eigentum, dadurch eröffnen sich viele Schnittstellen für lokale Unternehmer. Diese könnten zum Beispiel Schulungen oder Installationen durchführen. Lokale Internetprovider könnten die Technologie durch einen mehrjährigen Internetzugangsvertrag in Form eines Abo Modells mit dem PC Paket verbinden.


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4. Fazit

Die Untersuchung der Mobilfunk-Dienstleistungskonzepte in Entwicklungsländern am Beispiel von Bangladesch hat gezeigt, dass auch das Angebot technologisch hoch entwickelter Objekte und relativ teuerer Dienste mit einem, auf die Bedürfnisse und die Kultur zugeschnittenen, Servicekonzept wirtschaftlich und entwicklungspolitisch sinnvoll ist. Die besondere Herausforderung liegt im richtigen Kulturverständnis und dem anschließenden gezielten Geld und Know-How Fluss. Sofern die Bedürfnisse richtig analysiert wurden und mit einem einfachen, verständlichen und offensichtlich hilfreichen und funktionierendem Objekt oder Dienst erreicht werden können, werden eigene Wirtschaftskräfte im Land mobilisiert, mitsamt einer zuvor oft unterschätzten Kaufkraft. Aktuelle Forschungsergebnisse suggerieren ein nachhaltigeres und in einer breiteren Bevölkerungsschicht stattfindendes Wachstum und somit eine sinnvollere Art der Entwicklungshilfe durch die Einführung marktwirtschaftlicher Strukturen, statt reiner Fremdfinanzierung von kurzfristigen Bauprojekten. Die im letzten Teil der Arbeit dargestellten Unternehmen scheinen aber auch heute noch aus der Vergangenheit nicht gelernt zu haben. Der Simputer ist als ehrgeiziges Computerprojekt gestartet und als solches leider nach kurzer Zeit auch bereits inoffiziell wieder beendet worden. Ohne einer geeigneten Servicestruktur konnte diese Technologie nur wenige Menschen von ihrer Nützlichkeit überzeugen. GrameenPhone geht einen vielversprechenden anderen Weg. Auf Basis des installierten

GSM Netzes werden GPRS EDGE Internetzugänge in Form von Internetcafés ermöglicht. Dieses Projekt soll demnächst an 500 Standorten starten, welche durch die starke Zerstreuung nur einen Bruchteil der Bevölkerung mit dem Internet verbinden. Ethik Bedarf der »Export« einer, zunehmend in Deutschland als unsozial kritisierte Marktwirtschaft, in Entwicklungsländer einer ethischen Betrachtung? Ist ein Verkauf von Waren und Dienstleistungen zu Preisen, die zu einer zuvor in der Kultur unbekannten oder gar verpönten Verschuldung führen, ethisch bedenklich? Führt die Einführung von, in Industrieländern über Jahrzehnte entwickelter Telekommunikationsmöglichkeiten zu einer Verfremdung der Kultur in Folge mangelnder Medienkompetenz und eigener Präsenz in der »Global Village«? Diese Fragen konnten in dieser Arbeit nicht beantwortet werden und bedürfen weiterer Forschung. Die Bildung von Kompetenzen im Umgang mit einer offensichtlich uneingeschränkten, tatsächlich jedoch potentiell staatlich kontrollierten, Mediennutzung (siehe China) sind in einer vernetzten Gesellschaft essenziell, um den Wahrheitsgehalt von Informationen realistisch einschätzen zu können und sich somit dieser ständig fremdkontrollierten Freiheit bewusst zu sein. Ebenso muss die Initiativkraft zur Schaffung eigener Inhalte und Internetdienste angeregt werden, um der Dominanz der Industriestaaten, und damit der Verwässerung der eigenen Identität, entgegen zu treten.


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5. Anhang 5.1 Quellenverzeichnis »Grameen Bank: performance and sustainability« Verlag: World Bank Publications über google books Andoh-Baidoo, Bollou, Ngwenyama, Morawcznski (2006) »Is There A Relationship Between ICT, Health, Education And Development? An Empirical Analysis of five West African Countries from 1997-2003.« Bangladesch, 2004. Vgl. BRD: 1 Arzt pro 298 Einwohner (www. asien-auf-einen-blick.de nach Harenberg Aktuell 2004) BITKOM (2007) »Zwei Milliarden Menschen telefonieren mobil« http://www.bitkom.org/de/markt_statistik/38511_38550.aspx

Martens, Jens (2005) » Die Wirklichkeit der Entwicklungshilfe« Herausgegeben von der Deutschen Welthungerhilfe e.V. Moore‘s Law http://www.intel.com/technology/mooreslaw/ Die Welt, Online Ausgabe (17.02.2007) http://www.welt.de/wirtschaft/article720567/Die_HandyPreise_werden_weiter_sinken.html PC Welt, Online Ausgabe (07.11.2006) http://www.pcwelt.de/ news/handy_pda/branchen/62983/

Bliss, Frank (2001) »Zum Beispiel Entwicklungshilfe« Verlag: Lamuv

Schweizer Fernsehen, Tagesschau vom 06.02.2007. http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2007/02/06/schweiz/ deza_will_der_korruption_an_den_kragen (Stand 01.03.2007)

c‘t, online Ausgabe (03.03.2007) http://www.heise.de/newsticker/meldung/print/86149

Shah, Anup (2006): »Poverty Facts and Stats« http://www. globalissues.org/TradeRelated/Facts.asp (01.03.2007)

CIA - The World Factbook (https://www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/bg.html)

Sullivan, Nicholas P. (2007) »You can hear me now« Verlag: Jossey-Bass

Erlhoff, Mager, Manzini »Dienstleistung braucht Design« (1997) Verlag: Luchterhand

Transparency International, November 2006. Corruption Perceptions Index 2006. PDF Download: http://www.transparency.de

Glagow, Manfred (2004) »Briefe aus Malawi« Verlag: transcript

Waverman, L., Meschi, M., and Fuss, M. (2003) »The Impact of Telecoms on Economic Growth in Developing Countries«

Grameen Bank (http://www.grameen-info.org/bank/the16. html) GSM Association (2007) »GlobalMobile Tax Review 2006/2007«

Winter, Johannes (2004) » Die Entwicklungspolitik im Wandel der Zeit« veröffentlicht: http://www.weltpolitik.net/print/1468. html


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5.2 Erklärung Hiermit versichere ich, Lukas Golyszny, dass ich die Arbeit selbständig angefertigt habe und keine anderen als die angegebenen und bei Zitaten kenntlich gemachten Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. KÜln, 26.03.2007

Lukas Golyszny


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