Supporter News 67

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Ein paar Worte vorweg Moin, HSVer!

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icherlich bin ich nicht der Einzige, der in diesen Tagen denkt: „Endlich wieder Bundesliga!! Endlich wieder HSV!! Bald geht es wieder los!!“ Die Sommerpause geht dem Ende entgegen und rechtzeitig zur neuen Saison kommt die neue supporters news raus. Was wird die kommende Saison bringen? Ein neuer Sportchef, ein fast neuer Trainer und einige neue Gesichter im Team. Außerdem sind viele ältere Spieler gegangen. Ein Umbruch wurde nicht nur in der Mannschaft vorgenommen, es gab auch einige Änderungen im Betreuer-Team unserer Elf. Jetzt müssen nur noch die Jungs in den roten Hosen beweisen, dass auch auf dem Platz einiges neu sein wird. Mit dieser Ausgabe erhält jeder Supporter einen Jahreskalender mit den wichtigsten Daten zum Verein. Aber warum verschickt der SC einen Jahreskalender in der Mitte des Jahres? Ihr bekommt keinen klassischen Kalender. Denn der neue beginnt nicht am 01. Januar eines Jahres, sondern am 29. September 2011, dem 124. Geburtstag unseres Vereins, und endet am 29. September 2012, wenn wir 125 Jahre alt werden! Der Kalender soll als Countdown auf das bevorstehende Jubiläum dienen und der erste Schritt auf dem Weg zu einem tollen HSV-Jahr werden. Im Jahr 1987 wurde der 100. Geburtstag des Vereins unter anderem mit einem großen Fest im Hafen gefeiert. Im selben Jahr gewannen wir mit dem DFB-Pokal unseren letzten Titel. Mal sehen, wie es in 2011/2012 laufen wird… Das Hauptthema dieser Ausgabe lautet „Unser HSV, seine Satzung, seine Gremien“. Wir stellen die Arbeit der ehrenamtlich tätigen HSVer in den verschieden Satzungsgremien des Vereins vor. Der Vorstand ist natürlich das Gremium im Verein, über dessen Arbeit am meisten berichtet wird. Aber was machen eigentlich die ehrenamtlich tätigen Satzungsgremien wie zum Beispiel die Rechnungsprüfer, der Amateurvorstand oder auch wir in der Abteilungsleitung in ihren Ämtern? In dieser Ausgabe findet ihr zu jedem Satzungsorgan einen Bericht aus der aktuellen Arbeit, aber auch zu den allgemeinen Aufgaben. Natürlich kommt auch der Vorstand zu Wort. Ingo Thiel interAusgabe 67

viewte unseren neuen Vorstand für Marketing und Kommunikation Joachim Hilke (S. 10) Innerhalb der Mitgliedschaft wurde in den vergangenen Wochen viel über unsere Satzung diskutiert. Bei allen Diskussionen sollten wir nicht vergessen, dass unsere Satzung in Deutschland und auch in Europa als positives Beispiel für demokratische Strukturen und Mitglieder-Beteiligung gilt. Bei vielen nationalen und internationalen Fantreffen werden wir neidisch oder bewundernd auf die durch die aktuelle Satzung garantierten Möglichkeiten von Mitgliedern und Fans angesprochen. Wir stellen die aktuellen Diskussionen dar, indem wir die jeweiligen Argumente in „Pro“ und „Contra“ gegenüberstellen. So diskutieren Otto Rieckhoff und Dieter Horchler über die richtige Größe des Aufsichtsrates (S. 22), Sebastian Neuhaus und Jens Wagner tauschen das Für und Wider einer Fernwahl im Verein aus (S. 24). Wir behandeln aber auch ein anderes, immer wieder aktuelles Thema mit Darstellung von Meinung und Gegenmeinung: Sollte der Einsatz von pyrotechnischen Gegenständen in Fußballstadien im Rahmen von Ausnahmegenehmigungen erlaubt werden (S. 40)? Gerade das letzte Thema wird heiß auch außerhalb des HSV diskutiert. Allen Diskussionsteilnehmern sollte bei der Diskussion und bei aller Leidenschaft bewusst sein, dass aktuell das Abbrennen entsprechender Gegenstände in

jedem Stadion (egal in welcher Liga) verboten ist. Jeder, der in der Zukunft eine Legalisierung in Form von Sondergenehmigungen erreichen will, gefährdet dieses Projekt mit illegalen Zündeleien zum jetzigen Zeitpunkt! Natürlich setzen wir uns in dieser Ausgabe auch noch einmal mit der abgelaufenen Saison auseinander. Philipp Markhardt lässt noch einmal mit seinen beliebten Rückblicken auf die letzten Spiele der vergangenen Saison alte Gefühle aufkommen (S. 32). Außerdem beschäftigen sich mehrere Autoren mit der Frage, wie die vergangene Saison emotional zu bewerten ist (S. 28). Leider erreichte uns alle in den vergangenen Wochen die traurige Nachricht, dass Gerd Krug (u. a. Spieler der Meisterelf von 1960 und seit Oktober 2008 Aufsichtsratsmitglied als Delegierter der Senioren) am 12. Juni 2011 gestorben ist. Unser aufrichtiges Beileid und Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen. Unser Delegierter im Aufsichtsrat Björn Floberg durfte Gerd in den vergangenen zweieinhalb Jahren über die gemeinsame Arbeit im Aufsichtsrat kennenlernen. Er erinnert in einem Nachruf an Gerd Krugs Verdienste für den HSV! Für die Abteilungsleitung Ralf Bednarek

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Inhaltsverzeichnis Ausgabe 67 · Juli 2011 Ein großer HSVer

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Nachruf Gerd Krug

Polizei unter Beobachtung

„Rattenrennen“ macht Sorgen

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Ein Blick zurück

Interview mit Christian Müller, UEFA Clublizensierungskommission

Eine Saison zum Vergessen

„Mehr als nur eine Marke!“

Ein total verlorenes Jahr

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Im Gespräch mit Joachim Hilke

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Eine Saison zum Vergessen?

Aber was ist das eigentlich?

Berichte über die Spiele der Profis

Die Organe des HSV

23. Westkurven-Meisterschaft

Ein Überblick der Gremien in unserem Verein

Finalrunde im Stadion

Der Aufsichtsrat Der Amateurvorstand Der Ehrenrat Der Seniorenrat Die Abteilungsleitung Die Rechnungsprüfer

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Sind 12 Aufsichtsräte zu viel?

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Pro und Contra Verkleinerung des Aufsichtsrates

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Promis?

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Supporters bei der WKM

Breitenreiter ist zurück

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SC Ehrenamtlichenfeier am 18. Juni 2011 im Volkspark

Auf Lesereise …

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Heute Abend sinkt für Sie – das Niveau!

Bequem von zu Hause?

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Pro und Contra zur Fernwahl

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Ein Blick zurück auf die letzte Saison

Ja zum „e.V.“

Schwerpunkt

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Im Gespräch mit der Polizei

Pyro im Stadion?

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Pro und Contra

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Verantwortliche aufgerüttelt

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Fangemeinschaft Dynamo

Die wichtige Seite

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Supporters Club · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.

Comic: Achtung Satire!

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Rund um den HSV

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(Wut-)Fans haben Faxen dicke!

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Netztipps

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Protestbewegung mischt den deutschen Fußball auf

Neues aus den Fanclubs

Hier surfen HSVer.

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Frank in Celle | Ein Jahr HSV-Diamanten

Mit 20 DM ins Glück

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Erste Anlaufstelle für HSV-Fans

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Nachtrag zum Kernthema „Fahr ma auswärts“

HSV II

Regionalbetreuer und Botschaften HSV-Sommererlebnisse

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Was hast du so gemacht?

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Impressum

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Wie die Großen …

Eine Schule für Mrimbo

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Der HSV Supporters Club unterstützt Projekt in Tansania

Großer Saisonplaner in der Heftmitte Der Countdown zum 125. Geburtstag des HSV

Anthony Yeboah

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Was macht der eigentlich?

Frauen an die Pfeife!

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Bibiana Steinhaus als Vorbild

Regelquiz

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Regelfragen aus der Praxis für die Praxis

Aus dem Verein

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Die anderen Abteilungen

Lesen und Hören

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„Ansgar Brinkmann“ | Elvis – Einer von Euch

Leserbriefe

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Aus aller Welt …

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Ein großer HSVer Nachruf Gerd Krug Text Björn Floberg · Foto Witters

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m 12.06.2011 verstarb Gerhard Krug, Ehrenmitglied und Aufsichtsrat unseres Hamburger Sport-Vereins, nach langer Krankheit im Alter von 74 Jahren. 1936 in Hamburg geboren, kam Gerd mit 15 Jahren über den Post SV und den „kleinen“ HSV Barmbek-Uhlenhorst zum „großen“ HSV. Dort spielte er bereits in der Jugend mit anderen HSVLegenden wie Uwe Seeler, Klaus Stürmer und Jürgen Werner zusammen. Nach seinem Debüt in der ersten Mannschaft während der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft 1956 entwickelte sich Gerd zu einer unverzichtbaren Größe der Oberligamannschaft des HSV und gewann bis 1963 insgesamt 7- mal die Meisterschaft in der damaligen Oberliga Nord. Anfangs noch Flügelstürmer, wurde Gerd später zum Außenverteidiger umgeschult. Auf dieser neuen Position erlebte Gerd seine größten sportlichen Erfolge. Nach zwei verlorenen Finals 1957 und 1958 gewann der HSV 1960 in der Hitzeschlacht von Frankfurt seinen dritten Meistertitel. Gerd verteidigte gegen den Weltmeister Helmut Rahn so gekonnt, dass diesem kein Tor gelang und der HSV 3:2 gegen den 1. FC Köln gewinnen konnte. 1960/61 war Gerd Teil der Mannschaft, die sich mit dem Burnley FC und dem FC Barcelona legendäre Europapokalspiele lieferte und bis ins Halbfinale des Europapokals der Landesmeister vorstoßen konnte.

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Ein weiterer großer Erfolg war der Gewinn des DFB-Pokals gegen den amtierenden Deutschen Meister Borussia Dortmund, wiederum mit Gerd Krug in der Verteidigung, der kein Gegentor zuließ, so dass der HSV 3:0 gewann und seinen ersten DFB-Pokal gewinnen konnte. Gerd spielte noch 3 Saisons in der 1963 gegründeten Bundesliga und beendete 1966 seine aktive Karriere, um sich anschließend dem Studium der Germanistik, Literaturwissenschaft und des Sports zu widmen, das er bereits während seiner aktiven Laufbahn begonnen hatte. Diese Doppeltätigkeit als Student und OberligaSpieler hat Gerd gegenüber Axel Formeseyn in dem Buch „Unser HSV“ wie folgt kommentiert: „Wir trainierten viermal in der Woche. Uwe Seeler trainierte da schon mehr, spielte ja auch international. Er nahm das schon sehr viel ernster. Wir hatten so ein bisschen Lust am Kicken, fanden das eigentlich ganz witzig, wollten aber alle Lehrer werden. Uwe Reuter ist dann später Englischlehrer, Jürgen Werner Lateinlehrer geworden. Na ja, und ich hätte Deutschlehrer werden wollen …“ Daraus ist allerdings nichts geworden, da Gerd den Beruf des Journalisten gewählt hat und viele Jahre als Reporter und Redakteur für so namhafte Medien wie „Die Welt“, „Welt am Sonntag“ und den „Stern“ gearbeitet hat. 1970 wurde ihm der Theodor-Wolff-Preis verliehen. 1975 veröffentlichte Gerd Krug sein persönliches Buch über unseren Verein: „HSV – Porträt eines Fuß-

ballvereines“. Schon damals warb er für einen modernen Verein: professionell geführt, mit einer starken und aktiven Mitgliedschaft, dem Amateursport und der „ersten Mannschaft als Lokomotive“. Seit Oktober 2008 gehörte Gerd dem Aufsichtsrat des HSV als Delegierter der Senioren an und stand uns mit seinem Rat, seiner sportlichen Kompetenz und seiner großen Erfahrung zur Seite. Dabei hat er immer versucht, zwischen den verschiedenen Ansichten und Strömungen in unserem Verein zu vermitteln, um das Beste für den HSV zu erreichen. Einst sagte Gerd Krug zu uns: „Ich meine, dass der Fußball eine soziale Stütze sein kann und muss. Für viele ist der Fußball – und besonders der beim HSV – eine zweite Heimat, für manche sogar die erste.“ Auch für Gerd Krug selbst war der HSV ein Teil seiner Familie. Wir verlieren ein verdientes Mitglied, einen großen HSVer und einen ganz besonderen Menschen, der über Jahrzehnte unserem Verein tief verbunden war und der entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Vereins hatte. Gleichzeitig verlieren wir in dankbarer Erinnerung einen guten Freund. Der gesamte HSV fühlt mit der Familie und allen Angehörigen und wird Gerd Krug stets als einen der verdientesten HSVer in ehrender Erinnerung behalten.

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„Rattenrennen“ macht Sorgen Interview mit Christian Müller, Mitglied der UEFA Clublizensierungskommission Interview Philipp Piepiorka · Fotos Witters

supporters news: Herr Müller, Sie sind Mitglied in der UEFA Clublizenzierungskommission, können Sie uns einen kleinen Einblick geben, welche Aufgaben diese Kommission hat? Christian Müller: In diesem Gremium sitzen derzeit 15 Mitglieder und 2 Beobachter aus den insgesamt 53 Nationalverbänden der UEFA, die auf Vorschlag der Nationalverbände vom UEFA-Präsidenten ausgewählt und berufen wurden und eine gewisse Expertise in einem mit dem Lizenzierungsverfahren relevanten Fachgebiet haben. Lizenzierung beinhaltet ja nicht nur die finanziellen

Kriterien, sondern zum Beispiel auch sportliche, welche Trainerqualifikationen für welche Aufgaben erforderlich sind, oder infrastrukturelle, wo es unter anderem um die Sicherheitsanforderungen in Stadien geht. Diese Expertenrunde trifft sich mindestens zweimal im Jahr in Nyon am Genfer See, um von den Mitarbeitern in der UEFA-Administration über das Lizenzierungsgeschehen in den einzelnen Ligen auf dem Laufenden gehalten zu werden oder um über neue Vorhaben zu diskutieren, mit denen der Katalog der Mindestanforderungen für die nationalen Lizenzierungsverfahren modifiziert werden soll.

supporters news: Derzeit ist die Einführung des Financial Fairplay in aller Munde. Warum ist diese Regelung notwendig? Christian Müller: Wenn laut neuestem Benchmarking-Report der UEFA (kann man herunterladen von uefa.ch) über die Hälfte der insgesamt 732 Clubs in den ersten Ligen der einzelnen Länder trotz ständig gestiegener Erlöse Verluste macht, und ein Viertel sogar heftige Verluste, dann ist dies ein empirischer Beleg dafür, dass etwas schief läuft im System. Heftige Verluste heißt, dass der Jahresfehlbetrag mindestens 20% der Gesamterlöse beträgt, also die Clubs mit jedem eingenommenen Euro mindestens 1 Euro 20 Cent ausgeben. Aber diese zusätzlichen 20 Cent sind eben nicht verdient und erzeugen den Verlust. Frappierend an der Situation ist außerdem, dass vor allem die großen, populären Clubs für diese Verluste verantwortlich sind, die alljährlich die k.o.-Phase der Champions League erreichen. supporters news: Sie sind der Auffassung, dass die Bundesliga-Vereine von der neuen Regelung profitieren werden. Können Sie uns dies kurz erläutern? Christian Müller: Die großen Verlustmacher im Fußball können, anders als im normalen Wirtschaftsgeschehen, überhaupt nur fortexistieren, weil es Akteure gibt, die diese Verluste durch Kapitalspritzen ausgleichen oder für aufgenommene Schulden bürgen. In England oder Italien begegnen uns die berühmten „sugar daddies“, die im Club das alleinige Sagen haben und ganz und gar nicht altruistisch 0 handeln, wenn sie als „Patenonkel“ die Defizite ihrer Clubs ausgleichen. Sie verfolgen eigennützige Ziele, zum Beispiel gesellschaftliche Anerkennung oder die clevere Nutzung ihres Clubs als Vehikel in anderen Märkten, etwa der Medienbranche. Die UEFA hat erkannt, dass dieses Verhalten das ganze System des Fußballs gefährdet. Durch die unerbittliche Rangarithmetik einer Liga mit besonderer Attraktivität der vorderen Plätze in der Tabelle werden alle anderen Clubs gezwungen, auf die verschwenderische Strategie einzelner Clubs zu reagieren und ebenfalls Risikobereit-

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schaft und Gehaltsexzesse zu erhöhen bzw. mitzumachen. In der ökonomischen Theorie hat sich dafür das Bild vom „Rattenrennen“ etabliert. Dieser von Verlustmachern ausgehende „Systemeffekt“ ist es, was der UEFA große Sorge bereitet, ganz und gar nicht die Furcht, dass der FC Chelsea vor der Pleite steht. In Deutschland sorgen das strenge Lizenzierungsverfahren, das die Clubs nicht nur zu dem Nachweis zwingt, dass sie stets mehr Geld einnehmen als ausgeben und somit liquide bleiben, sondern auch im Falle einer bilanziellen Überschuldung, also negativem Eigenkapital, diese in den Folgejahren konsequent abbauen sowie die Regulierung der Eigentumsverhältnisse ziemlich wirksam dafür, dass Akteure, die kontinuierlich heftige Verluste zu tragen bereit sind, außen vor bleiben. Financial Fair Play sorgt nun für eine Begrenzung der Verlustmacherei großer Clubs im Ausland. Und daraus ergeben sich bessere Wettbewerbschancen für deutsche Clubs, die mehrheitlich gar keine Verluste machen, weil es erstens mit dem Lizenzierungsverfahren nicht vereinbar ist und weil zweitens keine „Patenonkel“ bereitstehen, die die Verluste bereitwillig ausgleichen. supporters news: Sehen Sie in der Regelung zum Financial Fairplay eine Stärkung der 50+1 Regel? Christian Müller: Das eine hat mit dem anderen nur indirekt etwas zu tun. Gäbe es die 50+1-Regel im Ausland, dann hätte es keinen Anlaß für die Einführung von Financial Fair Play gegeben. Die Verlockungen, sich im Glanz des Fußballs zu sonnen und alle wirtschaftlichen Grundregeln außer Acht zu lassen, sind nun

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„Schön für Ronaldo, seine Frau und die Boutiquebesitzer, wo sie einkauft.“ mal groß. Profiligen müssen reguliert werden. Und das Problem mit 50+1 ist, dass eine juristisch erzwungene Preisgabe dieser Regel nicht nur ein „Stückchen Geist aus der Flasche“ läßt, wie die Befürworter einer kontrollierten Abschaffung sagen, sondern dass dann Tür und Tor für Mißbrauch geöffnet sind und sich das Ganze nicht mehr kontrollieren läßt.

kann der Verein die Gelder überhaupt nutzen?

supporters news: Wie gehen Sie mit Vereinen wie dem VFL Wolfsburg, Bayer Leverkusen und Red Bull Leipzig um, die ja von Unternehmen direkt finanziell unterstützt werden?

supporters news: Besteht nicht die Gefahr, dass Anteilseigner oder Mäzene die Transferrechte an Spielern erwerben und diese gar nicht mehr den Vereinen gehören, bei denen Sie letztendlich unter Vertrag stehen?

Christian Müller: Ich muss damit nicht umgehen, sondern die zuständigen Gremien beim Ligaverband oder dem DFB. Aber direkte finanzielle Unterstützung durch große Unternehmen, wie Sie es nennen, erfahren ja auch die Clubs, deren Stimmmehrheiten noch bei den Muttervereinen liegen. Auch Sponsoren erwarten unter bestimmten Bedingungen Mitsprache, denken Sie mal an die Trainerbestellung beim KSC vor einigen Jahren zurück. Es ist ein kompliziertes Thema, wie Entscheidungsrechte in einem so komplexen Gebilde wie einem Bundesliga-Club idealerweise zugeordnet werden sollten. supporters news: Wenn ein Verein Anteile verkauft, werden diese Einnahmen innerhalb des Monitoring-Verfahrens einbezogen oder wie

Christian Müller: Ja, der Verkauf von Anteilen ist eine Kapitalerhöhung, die auch zur Verlustdeckung erfolgen kann. Financial Fair Play beschränkt deren zulässigen Maximalbetrag auf 30 Mio. Euro für drei Jahre nach Ende der Übergangsperiode.

Christian Müller: Mir scheint, dass diese Finanzierungskonstruktion auch in Deutschland gerade sehr populär wird und sicherlich eine Reihe von neuen Risiken mit sich bringt. Dies als Kontrollgremium in einem Club oder gar als Liga sinnvoll zu kontrollieren, ist sehr schwierig. supporters news: Was denken Sie wenn Sie lesen, dass ein Scheich Christiano Ronaldo für 180 Millionen Euro zu Manchester City holen möchte und ihm 17 Millionen Jahresgehalt zahlen will? Christian Müller: Schön für Ronaldo, seine Frau und die Boutiquebesitzer, wo sie einkauft. Auch schön für die Medien, die etwas supporters news


Griffiges zu berichten haben. Schlecht für alle anderen. Und am Ende schadet so eine Meldung auch dem Image des Fußballs, der sich in weiten Teilen zu Recht bemüht, als solider und verantwortungsvoller Player wahrgenommen zu werden. supporters news: Wie reagieren denn die Vereine in anderen Ländern auf diese neue Regelung, beispielsweise der FC Chelsea? Christian Müller: Keine Ahnung, aber der Torres-Transfer im Winter kann auch dazu gedient haben, bestimmte Ausgaben vorzuziehen, bevor die Geschäftsjahre anfangen, deren Ergebnisse beim Monitoring von Financial Fair Play zu Buche schlagen. supporters news: Welche Vereine werden ihrer Meinung nach von Anfang an Probleme bekommen, die Regelungen einzuhalten? Christian Müller: Darüber erlaube ich mir keine Prognose. Wer nie achtgeben musste und deshalb gelernt hat, wie er seine Ausgaben auch durch Einnahmen refinanzieren kann, muss sich jedenfalls nicht umstellen. supporters news: Es wurde davon geschrieben, dass Vereine aus den europäischen

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Clubwettbewerben ausgeschlossen werden, die sich nicht an das Financial Fairplay halten. Was muss wirklich passieren, dass ein Club eine derartige Bestrafung erhält? Christian Müller: Der Strafenkatalog der UEFA wird gerade überarbeitet, um je nach Schwere eines Regelverstoßes angemessen reagieren zu können. Ein Ausschluss ist die ultima ratio, es gibt auch Strafen darunter. Das Problem ist nur, dass man Leute, die nicht aufs Geld schauen, mit Geldstrafen nicht besonders beeindrucken kann. supporters news: Sollte ein Verein aus dem Europäischen Wettbewerb ausgeschlossen werden, wie ist es geregelt, welcher Verein an dessen Stelle tritt? Christian Müller: Darüber gibt es noch keine Festlegungen, die mir bekannt sind. Aber selbst in der Bundesliga ist es schwierig, im Falle des Ausschlusses eines Clubs durch Lizenzentzug oder Lizenzverweigerung den „richtigen Club“ durch verminderten Abstieg oder zusätzlichen Aufstieg zu begünstigen.

Roman Abramovich, Alleinherrscher bei Chelsea FC

Financial Fair Play Worum geht es da eigentlich? Text Philipp Piepiorka

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b der kommenden Saison startet die UEFA ihr neues Monitoring Verfahren im Rahmen des Financial Fair Play. Die neue Regelung soll die Klubs dazu zwingen, nicht mehr Geld auszugeben, als sie einnehmen. Die drei wesentlichen Bestandteile dieser neuen Regelung sind die Breakeven-Vorschrift, die Vorschriften zu überfälligen Verbindlichkeiten gegenüber anderen Fußballklubs und die Vorschriften zu überfälligen Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitnehmern und Sozialversicherungsinstitutionen und Steuerbehörden. Konkret bedeutet das für die Klubs, dass sie ab sofort nur das Geld ausgeben dürfen, welches sie auch einnehmen. Ab der Saison 2013/2014 wird die UEFA dann die Nichteinhaltung sanktionieren. Für die Beurteilung werden jeweils die letzten drei Spielzeiten herangezogen. Einzige Ausnahme bildet die erste Berichtsperiode, die nur zwei Spielzeiten umfasst, beginnend mit der jetzt startenden Saison. Bei der Break-even-Vorschrift ist eine maximale Abweichung von fünf Millionen hinnehmbar. In den ersten fünf Berichtsperioden bis einschließlich 2017/2018 dürfen die Klubs zudem diese Abweichung um 30 bis 45 Millionen überschreiten, wenn diese Beträge durch Anteilseigner oder verbundene Parteien gedeckt werden. Herr Hopp dürfte also beispielsweise bei Hoffenheim und Herr Abramovich bei Chelsea London diese Beträge übernehmen. Ebenfalls darf ein negatives Breakeven- Ergebnis erreicht werden, wenn dieses Defizit mit Überschüssen aus vorangegangenen Berichtsperioden gedeckt werden kann. Sollte also der HSV in der Saison 2013/2014 einen Überschuss von 15 Millionen Euro erwirtschaften, dann darf er in der Berichtsperiode, die 2017/2018 endet, ein Defizit in dieser Höhe durch die Überschüsse aus 2013/2014 ausgleichen, wenn er dies nachweislich auch tun kann. Die beiden anderen Vorschriften, in denen es um überfällige Verbindlichkeiten geht, sind einfacher erklärt. Hier wird durch die UEFA gefordert, dass keine überfälligen Verbindlichkeiten gegenüber anderen Fußballklubs bzw. Arbeitnehmern, Behörden oder Sozialversicherungsinstitutionen zum 30.06. des Jahres bestanden haben, in dem die UEFA-Klubwettbewerbe beginnen. Von dem Monitoring- Verfahren sind alle Klubs betroffen, die sich für einen der europäischen UEFAKlubwettbewerbe qualifiziert haben. Sollte ein Klub die Vorschriften nicht einhalten, drohen Strafen durch die UEFA. Ein genauer Strafen-Katalog wird derzeit noch ausgearbeitet. Dieser wird aber von Geldstrafen bis hin zum Ausschluss von den UEFA-Wettbewerben reichen.

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„Mehr als nur eine Marke!“ Im Gespräch mit Joachim Hilke Interview Ingo Thiel · Fotos Witters

Und auch in meinem Ressort haben wir eine neue Gliederung mit drei Bereichen geschaffen. supporters news: Welche Bereiche sind das?

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eit dem 15. März 2011 ist Joachim Hilke Vorstand beim HSV, zuständig für Marketing und Kommunikation. Joachim Hilke ist kein Unbekannter, war er doch jahrelang in führender Position bei Sportfive, dem Vermarkter des HSV, tätig, und hatte somit auch beruflich eine enge Verknüpfung zu unserem Verein, kennt diesen in- und auswendig. Für die supporters news sprach Ingo Thiel mit dem mehrfachen Familienvater, dessen Mitgliedschaft (seit Oktober 1998 ist Herr Hilke Mitglied der Abteilung Fördernde Mitglieder/Supporters Club) wegen seines Amtes als Vorstand zur Zeit ruht. supporters news: Herr Hilke, was haben Sie bislang im Marketingbereich des HSV geändert? Joachim Hilke: Zunächst einmal haben wir uns die Strukturen und Positionen im gesamten Verein angeschaut, analysiert und überprüft. Es gab hier viele gute Ansätze, die wir nun optimieren. So haben wir unter anderem die einzelnen Abteilungen im Rahmen einer Re-Organisation enger miteinander verzahnt, um den Informationsaustausch zu verbessern.

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supporters news: Wie sieht diese Re-Organisation aus? Joachim Hilke: Das fängt beim Vorstand an, dessen Zuständigkeitsbereiche wir verändert haben. Wir haben die Aufgabenfelder sowie die Kompetenzen klar umrissen, und was mir am meisten gefällt, dieser Vorstand ergänzt sich in seinen Kompetenzen wirklich hervorragend. Wir haben eine zweite Management-Ebene eingeführt und Arbeitsprozesse neu definiert. Carl Jarchow trägt die Gesamtverantwortung. Operativ kümmert er sich vornehmlich um den Bereich Finanzen und Administration, zu dem auch Controlling, Personalwesen sowie die IT und das Stadion gehören. Ihm ist unser kaufmännischer Leiter Cay Dingwort zugeordnet. Frank Arnesen leitet als Vorstand Sport die Abteilungen Fußball-Bundesliga, Nachwuchsleistungszentrum und Scouting. Ihm zugeordnet sind Lee Congerton als Technischer Direktor und Bastian Reinhardt als Leiter des Nachwuchszentrums. Im Verantwortungsbereich von Oliver Scheel liegen mitglieder- und fanrelevante Themen sowie der Amateursportbereich und die Zusammenarbeit mit allen Gremien.

Joachim Hilke: Wir haben die bisherigen Abteilungen wie z. B. Presse, Merchandising, HSV-Reisen etc. den einzelnen Bereichen Business-Management, Medien- und Marken-Management sowie Arena-Management zugeordnet und klare Arbeitsfelder festgelegt. Außerdem werde ich von Jörn Wolf unterstützt, der zum Mediendirektor ernannt worden ist, und für die Leitung des Business-Managements haben wir einen neuen Mann eingestellt, der ab August zum HSV kommt. Der Schulterschluss, das Miteinander, was wir für den ganzen Verein schaffen möchten – angefangen bei Trainer und Mannschaft, den Gremien, Mitgliedern und Fans des HSV – ist auf der Geschäftsstelle vollzogen, wir haben hier ein hochmotiviertes Team. Es reicht aber nicht nur, davon zu sprechen, man muss das auch vorleben. Wir – und damit meine ich den gesamten Verein – haben doch alle zumindest einen Konsens und der lautet: Nur der HSV! Wir können das hier nur alle gemeinsam packen und da beziehen wir natürlich auch die Mannschaft selbst mit ein. supporters news: Was sollen die Spieler denn machen? Joachim Hilke: Mir ist aufgefallen, wie wenig präsent die Spieler nach den Heimspielen waren. Sie haben ihre Interviews gegeben, waren duschen und sind dann meistens gleich weg. Sie waren für die Fans am Spieltag kaum greifbar. Wir haben mit der Mannschaft gesprochen, was die sich eigentlich wünscht und was die gerne machen möchte, um den Fans auch was zurückzugeben. Wir werden im Stadion Autogrammstunden nach den Spieltagen und im Logenbereich eine Player´s Lounge für 350 Personen einrichten. Dort werden die Spieler hinkommen. Es gibt Buffet, aber keine festen Tische, wie sonst im VIP-Bereich, und gute Musik. Man kann mit den Spielern sprechen, es wird eine Mannschaft „zum Anfassen“, wir wollen ein Miteinander, den Team-Gedanken fördern, eine große HSV-Familie schaffen.

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supporters news: Der Verkauf von Logen und Business Seats war schon in der vergangenen Saison rückläufig. Was tun Sie dagegen? Joachim Hilke: Die Kündigungsrate war in diesem Jahr höher als sonst, aber nicht dramatisch. Bis auf zwei Logen haben wir momentan alle verkauft und auch bei den Business Seats sieht es schon wesentlich besser aus. Wir werden den Einzelverkauf optimieren und neue, zum Teil innovative, Konzepte bieten. Im High-End-Bereich, der Platin Lounge, haben wir schon eine Frischküche eingerichtet, wo Tim Mälzer mit seinem Team die Gäste bekochen wird. Und auch die Spieler zeigen hier von sich aus Engagement: Wir reden gerade über eine eigene Loge in der neuen Saison, für Familie und Freunde der Spieler, die von der Mannschaft selbst bezahlt wird. Quasi ein eigenes „Zuhause“, ein Treffpunkt für die Angehörigen im Stadion, was letztendlich zu noch mehr Identifikation mit dem Verein und seinen Fans führen wird. supporters news: Was ist denn noch neu? Joachim Hilke: Ab August startet schon mal „HSV total!“ unser eigener TV-Sender mit täglichen Newsformaten und vielen Infos rund um den Verein, das für unter 5,– Euro im Monat zusätzlich bei Liga total zu sehen sein wird. Darüber hinaus starten wir eine neue Kommunikations-Kampagne. Dafür haben wir auch unseren äußerlichen Auftritt geändert. Die Raute, das Wappen des Vereins, war bislang viel kleiner als der Schriftzug HSV, dabei ist das doch ein absolut großartiges Logo mit hohem Wiedererkennungswert, das müssen wir mehr herausstellen. Wäre doch prima, wenn überall in Deutschland auch Menschen, die sich nicht für Fußball interessieren, nur die Raute sehen und sofort wissen: Das ist das Wappen vom HSV. Da wollen wir hin. supporters news: Sie haben in einem Interview gesagt, dass niemand Angst haben müsse, der HSV werde sich unter Ihrer Regie entkommerzialisieren. Was meinen Sie damit?

„Wir wollen den Team-Gedanken fördern und eine große HSV-Familie schaffen.“ sprechen können. Fans verstehen sehr wohl, dass man auch kommerziell erfolgreich sein muss, um sportlich erfolgreich zu sein. Es ist eine Frage, wie weit das geht. Ich bin da, um den Verein noch besser vermarktet zu bekommen, und ich werde an diesem Ergebnis gemessen. supporters news: Ihre Vorgängerin hat dabei auf die „Marke“ HSV gesetzt, Sie haben gesagt, dass man einen Fußballclub nicht wie „Nivea“ vermarkten kann. Was bedeutet das für Sie genau? Joachim Hilke: Der Verein ist aus meiner Sicht mehr als nur ein Produkt oder eine Marke, da sind viel mehr Emotionen enthalten. Man muss auch mit den Werten, die aus der Tradition entstanden sind, ganz anders umgehen. Der HSV ist für viele Fans ein Teil des Lebens, für manche sogar der emotionale Lebensmittelpunkt, das wird eine Handcreme oder eine Sonnenlotion niemals erreichen. supporters news: Das Merchandising war in den vergangenen Jahren ein ständiger Kritikpunkt. Wie sehen Sie die Fan-Artikel und Kollektionen? Joachim Hilke: In der vergangenen Saison war das Merchandising rückläufig, das lag vor allem an den fehlenden Trikotverkäufen. Wir möchten da aber generell etwas ändern und ich meine nicht rosa Schals oder lachsfarbene Trikots. Wir müssen für jeden Fan was bieten können, ob klein, ob groß, ob VIP oder Nordkurve. Hier, wie auch in anderen Bereichen, werden wir aber sicher ein wenig Zeit brauchen. Den Prozess, den wir angeschoben haben, mit seinen mitunter fundamentalen Veränderungen in fast allen Bereichen, braucht Zeit und ganz sicher auch die Geduld und Unterstützung der gesamten HSV Familie.

Joachim Hilke: Ich wollte deutlich machen, dass wir nicht nur vermeintlichen Fan-Wünschen entAusgabe 67

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Schwerpunkt:

Berichte aus den Gremien

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Ja zum „e.V.“ Aber was ist das eigentlich? Text Manfred Ertel

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ir sind der „HSV e.V.“! Stolz ist das immer wieder von Mitgliedern zu hören, selbstbewusst und selbstverständlich wird das von uns im Mund geführt, bei Vorstellungen, Diskussionen, Mitgliederabenden – „e.V.“ wie „eingetragener Verein“, na klar! Aber: „e.V.“? Was ist das eigentlich genau? Ist das mehr als Steuervergünstigung und Spendenbescheinigung? Unser Ex-Präsident Dr. Peter Krohn pocht gern darauf, wenn wie in der Vergangenheit der Sport grad mal wieder etwas zu kurz zu kommen und der Verein zur Verwaltungseinheit einer Aktiengesellschaft zu verkommen drohte. „Wir sind immer noch ein Verein“, sagt er dann, ein eingetragener Verein, der nach dem deutschen Vereinsrecht funktioniert! Mitglieder pochen darauf, wenn es um ihre Rechte geht. Aber manch einer ärgert sich auch darüber, wenn er die Entscheidungshoheit der Führungsgremien allzu sehr eingeengt sieht. „Eingetragener Verein“ – was also steckt hinter dieser altbacken anmutenden Bezeichnung? E.V. – das ist zunächst mal Tradition. Das sind wir, die Gemeinschaft der Sportler, Mitglieder, Förderer im Hamburger Sport-Verein, denn „e.V.“ steht für unseren Mitgliederverein, der von seinen Mitgliedern und Sportlern geprägt und mitbestimmt wird, von allen gleichermaßen, vom Baseballer bis zum Beachvolleyballer, vom Olympiateilnehmer bis zum Profifußballer. Und das ist durchaus nicht mehr selbstverständliche Regel, im Gegenteil: der „e.V.“ gehört, wenn wir nicht alle zusammen aufpassen, demnächst unter Artenschutz gestellt – nichts anderes meint im Prinzip auch die 50+1-Regel. Denn immer mehr Vereine gründen ihre ProfiFußballabteilungen aus in Aktien- oder Kapitalgesellschaften: Bayern, Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim, Dortmund und andere gehören längst dazu. Die Liste ist lang, der „e.V.“ in der ersten Liga schon mehr die Ausnahme als die Regel. Damit es nicht noch schlimmer kommt, dafür wurde die 50+1-Regel erfunden und in die Statuten von DFB und DFL übernommen, nach der „50 Prozent zuzüglich mindestens eines weiteAusgabe 67

ren Stimmenanteils“ beim Verein bleiben und nicht an Kapitalanleger abgetreten werden dürfen. Und auch das soll, geht es nach kindlich verbohrten Einzelgängern wie dem Präsidenten von Hannover 96, demnächst möglichst der Vergangenheit angehören. Der „e.V.“ ist aber mehr als nur bloße Tradition. Er ist die gelebte Form dessen, was sich der HSV als gemeinschaftliche „Pflege des Sports“ zum Ziel gesetzt hat, wie es in unserer Satzung heißt, der finanzielle Überschüsse nicht in Form von „Gewinnanteilen oder sonstigen Zuwendungen“ an einzelne Mitglieder oder Geldgeber ausschütten darf – verkürzt gesagt: der „e.V.“ soll kein klassisch kapitalistisches Wirtschaftunternehmen mit dem Ziel der Profitmaximierung privater Interessen sein. Über diese Grundsätze, und wie sie im täglichen Gebrauch anzuwenden sind, wachen in unserem Verein „Organe“ und Gremien, die in der Satzung sorgsam aufgelistet sind: der Aufsichtsrat, der Vorstand, der Amateurvorstand, der Ehrenrat, der Seniorenrat, die Abteilungsleitung Fördernde Mitglieder/Supporters und die Rechnungsprüfer. Und, nicht zu vergessen, als oberstes Beschlussorgan, die Mitgliederversammlung. Die Gremien und nicht die Geschäftsstelle mit ihren 130 MitarbeiterInnen steuern ganz maßgeblich den Verein. Ohne ihre Arbeit, die – mit Ausnahme des Vorstandes – ehrenamtlich erfolgt, dass heißt ohne Bezahlung, wäre unser HSV so nicht lebensfähig, und wir wären kaum der „Dino“ unter den deutschen Fußballklubs. Was die Ehrenamtlichen leisten, was die Aufgabe der Organe und Gremien sind, welche Bedeutung sie für unseren HSV haben – darüber soll die aktuelle Ausgabe der „Supporters News“ informieren. Und zwar, indem sie sich selbst vorstellen. Dass eine solche Vorstellung wichtig, eine Arbeitsplatzbeschreibung vielleicht sogar überfällig ist, erklärt sich nicht nur aus der Idee, die Gremienmitglieder, aber auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter in den einzelnen Organen – bei den Supporters

zum Beispiel sind das rund 300 – einmal aus dem Schatten ein kleines bisschen ans Licht zu zerren. Es gibt durchaus auch objektiven Erklärungsbedarf. Zum Beispiel darüber, dass nur ein HSV-Organ – Achtung: Ironie – eine Art „Vorgesetzen“ hat, und das ist unser hauptamtlicher Vorstand, der bestellt und kontrolliert durch den Aufsichtsrat wird. Die anderen Organe bewegen sich im Rahmen der Satzung und im Zweifel noch von Budgetvereinbarungen völlig autonom und selbstbestimmt. Und es mag für den einen oder anderen in unseren Führungsgremien – Achtung: noch mal Ironie – durchaus ein Erkenntniszuwachs sein, dass unser Vorstandsmitglied „für die Mitgliederbelange“ eben vor allem für die Interessen der Mitglieder einsteht, aber deshalb noch lange nicht „Vorgesetzter“ der Gremien ist. Auch wenn mancher sich das vielleicht insgeheim wünschen würde ….

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Die Organe des HSV Ein Überblick der Gremien in unserem Verein

Der Aufsichtsrat

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Stadtgrenzen hinaus Thema. Aber diese Dimensionen konnte ich mir im Vorfeld nicht vorstellen. Man muss aber auch fairerweise sagen, dass in den vergangenen zweieinhalb Jahren aufgrund der vielen Personalentscheidungen im Vorstand sicherlich noch intensiver auf den Aufsichtsrat gesehen wurde. Außerdem haben wir durch die lang andauernde Sportchefsuche mit den häufigen Wasserstandsmeldungen und selbst gewählten Fristsetzungen selber dafür gesorgt, dass wir immer wieder ins Rampenlicht geraten sind. supporters news: Die vielen Personalentscheidungen sind ein spannendes Thema. Stellst du dem AR rückblickend ein gutes Zeugnis in diesen Fragen aus?

Dann entscheidet der Ausichtsrat

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jörn Floberg ist als Delegierter der Abteilung Fördernde Mitglieder/ Supporters Club Mitglied des HSVAufsichtsrates. In einem Interview von Patrick Grützner stellt Björn die Arbeit des AR dar, übt aber auch Kritik am Aufsichtsrat in Bezug auf die Personalentscheidungen und Entscheidungsfindungen in den letzten zweieinhalb Jahren. supporters news: Über die Arbeit des Aufsichtsrats wird in den Medien nach der Vorstandsarbeit sicherlich am meisten berichtet. Hattest du das mediale Interesse vor deiner ersten Kandidatur 2008 so erwartet? Björn Floberg: Mir war natürlich bewusst, dass der Aufsichtsrat eines Bundesligisten mehr Aufmerksamkeit bekommt als bei einem Wirtschaftsunternehmen. Immerhin ist Fußball ja auch ein Volkssport und der HSV weit über die

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Björn Floberg: Ja und nein! Aktuell glaube ich, dass wir in den Personalien Jarchow, Arnesen und Hilke eine gute Wahl getroffen haben. Dafür haben wir aber in der Sportchefsuche sicherlich ein ganz schlechtes Bild abgegeben. Die Nachfolger-Suche für Didi Beiersdorfer hat viel zu lange gedauert. Wir haben uns damals viel zu sehr von außen beeinflussen lassen, waren seinerzeit in der Führung schwach. Im Nachhinein muss ich auch kritisieren, wie wir mit Bastian Reinhardt umgegangen sind. Es fehlte sicherlich an der uneingeschränkten Rückendeckung für Bastian von einigen Aufsichtsräten. Das war teilweise schlechter Stil. Für großen Wirbel im negativen Sinne haben wir sicherlich im Februar 2011 gesorgt, als wir dann auch per Beschluss entschieden, die Verträge mit Bernd Hoffmann und Katja Kraus nicht zu verlängern, aber gleichzeitig keine sofortige Alternative parat hatten. supporters news: Hätte man diese Entscheidung nicht auch später per Beschluss treffen können, um so Zeit für die Suche entsprechender Nachfolger zu gewinnen?

Björn Floberg: Es gab damals mehrere Stimmen im Aufsichtsrat, die genau diese Lösung vorgeschlagen haben. Das war aber leider nicht mehrheitsfähig. Es war wenig konstruktiv, als Aufsichtsrat durch diesen Beschluss nach außen zu dokumentieren, wir wissen, wer nicht im Vorstand sein soll, wissen aber nicht, wer die Geschäfte des Vereins zukünftig leiten soll. supporters news: Dieser Vorgang hat den HSV nach außen in einem schlechten Licht dastehen lassen. Aber es war ja auch für das Duo Hoffmann/Kraus keine ganz leichte – vielleicht sogar eine unwürdige – Situation. Horst Becker hat bei einer öffentlichen Vereinsveranstaltung erklärt, dass er auf die Durchführung einer Abstimmung ohne Alternativ-Vorstand seinerzeit bestanden hat. Ist es nicht erstaunlich, dass gerade Horst Becker, der als großer Unterstützer des Duos Hoffmann/Kraus gilt, diese Abstimmung erzwungen hat? Björn Floberg: Ich habe mich damals auch sehr gewundert, aber Horst sollte sich zu seinen Motiven vielleicht selber äußern. Fest steht jedenfalls, dass diese Aufsichtsrats-Sitzung im Februar 2011 den Verein in eine sehr unruhige Zeit gestürzt hat. supporters news: Die Bestellung und Abberufung von Vorstands-Mitgliedern durch den Aufsichtsrat ist an eine qualifizierte Mehrheit gebunden. Es müssen also mindestens zwei Drittel des Aufsichtsrates der jeweiligen Personalentscheidung zustimmen. Würde nicht eine einfache Mehrheit ausreichen? Björn Floberg: Eine einfache Mehrheit wäre sicherlich leichter zu finden. Aber ich sehe gerade die Chance in dem vermeintlich schwierigen Findungsprozess. Durch diese Regelung ist bei der Bestellung des Vorstandsmitgliedes sichergestellt, dass mit mindestens acht Aufsichtsräten eine große Mehrheit hinter der betreffenden supporters news


Zweitblatt

Person steht. Das stärkt den jeweiligen Vorstand und hilft ihm sicherlich in seiner täglichen Arbeit. Auch bei der Abberufung halte ich eine qualifizierte Mehrheit für unbedingt erforderlich. Denn auch hierdurch wird der Vorstand, der ja immerhin die Geschäfte des Vereins führt, enorm gestärkt und muss bei seinen Entscheidungen nicht immer mit einem halben Auge auf die Stimmungslage innerhalb des AR achten. Es fällt ihm leichter, auch einmal notwendige, aber vielleicht in dem Augenblick unpopulärere Entscheidungen zu treffen. Die Zwei-Drittel-Regelung für Bestellung und Abberufung des Vorstands stärken den Vorstand und machen ihn unabhängiger von tagespolitischen Strömungen innerhalb des Vereins und innerhalb des Aufsichtsrates. supporters news: Der Aufsichtsrat ist nicht nur für die Bestellung und die Abberufung des Vorstands zuständig. Vor allem beschließt er den vom Vorstand vorgelegten Finanzplan. Was heißt das konkret? Björn Floberg: Der Vorstand leitet die Geschäfte des Vereins und schließt im Rahmen dieser Tätigkeit bindende Verträge mit Dritten. Das betrifft sowohl den einfachen Kaufvertrag, wie zum Beispiel die Bestellung von Büromaterialien, als auch umfangreiche Transfergeschäfte, bei denen der HSV Verpflichtungen im Umfang mehrerer Millionen Euro eingeht. Ein Transfergeschäft umfasst ja nicht nur die Ablösesumme, sondern auch Zahlungen an Spielerberater, Gehaltsverpflichtungen gegenüber Spielern und auch eventuell Zahlungsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Vereinen des betreffenden Spielers. Mit dem Finanzplan erstellt der Vorstand einen Einnahmen- und Ausgabenplan für die jeweilige Saison. Es wird also anhand der bestehenden Verträge und auf Basis eines vermuteten Saisonverlaufs der Etat aufgestellt. Dieser Finanzplan wird vom Vorstand erstellt und vom Aufsichtsrat genehmigt.

telfeldspieler, ein vierter Torwart oder ein Stürmer verpflichtet wird, ist die Entscheidung des Vorstands. Überspitzt formuliert: Während der Vorstand am Ende des Tages den Kopf für einen Fehleinkauf hinhalten muss, wäre der AR dran, wenn wir einem Transfer zugestimmt hätten, obwohl dem HSV die finanziellen Möglichkeiten hierfür fehlen. supporters news: Die Aufsichtsräte sind ehrenamtlich für den Verein tätig. Wieviel Zeit nimmt die Aufgabe in Anspruch? Björn Floberg: Die Arbeit in anderen Gremien ist sicherlich zeitintensiver. Die Mitglieder von Amateurvorstand und Abteilungsleitung kommen bestimmt pro Mitglied auf 10 bis 30 Stunden ehrenamtlicher Arbeit pro Woche. So intensiv ist die Arbeit im AR nicht. Im Gegensatz zum Amateurvorstand und zur AL sind wir aber auch nicht operativ tätig. Trotzdem fällt auch bei uns einiges an Arbeit an. Wir haben regulär alle zwei Monate eine Aufsichtsratssitzung. Die Erfahrung zeigt aber, dass wir uns statistisch sicherlich häufiger als einmal im Monat treffen. Außerdem erhalten wir zur Vorbereitung auf die Sitzungen laufend Berichte des Vorstandes und verschiedene Beschlussvorlagen, die im Vorfeld der Sitzung durchgearbeitet werden müssen. Hinzu kommt dann noch die Arbeit in den Ausschüssen. Der Aufsichtsrat hat dau-

erhafte Spezialausschüsse gebildet. Wir haben den Finanzausschuss und den Personalausschuss. supporters news: Was passiert in den Ausschüssen? Björn Floberg: Der Finanzausschuss wird im Vorfeld der turnusmäßigen AR-Sitzungen vom Vorstand über die aktuelle finanzielle Lage informiert. Außerdem bereitet er Entscheidungen für den AR vor, beispielsweise die Bestellung von Wirtschaftsprüfern. Ihm gehören Eckhart Westphalen, Horst Becker und ich an. Er wird von Jürgen Hunke geleitet. An den Sitzungen des Finanzausschusses nehmen der AR-Vorsitzende, Carl Jarchow als 1. Vorsitzender und Kay Dingwort als Kaufmännischer Leiter des HSV teil. Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen wie Bestellung, Abberufung, Gehalts- und Prämienangelegenheiten vor. Ihm gehören Otto Riekhoff, Manfred Ertel, Alexander Otto und Jürgen Hunke an. Interview Patrick Grützner

hinten v.l. Prof. Dr. Jörg F. Debatin, Alexander Otto, Björn Floberg Thiel, ErnstOtto Rieckhoff, Manfred Ertel, Marek Erhardt vorn v.l. Jürgen Hunke, Horst Becker, Eckhard Westphalen, Gerd Krug (†), Hans-Ulrich Kluever

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supporters news: Dann entscheidet der Aufsichtsrat also, ob wir einen neuen Mittelstürmer verpflichten? Björn Floberg: Nein, das gerade nicht. Wir prüfen, ob die Planungen des Vorstands und die finanzielle Situation die Verpflichtung eines Spielers zu gewissen Konditionen zulassen. Ob dann ein Mit-

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Der Amateu rvorstand

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ach dem § 23 und 23a der Satzung des Hamburger Sport-Vereins ist der Amateurvorstand (AV) für den gesamten Amateurbereich des Vereins und alle Belange der Amateursportabteilungen zuständig. Er besteht aus dem 1. Vorsitzenden, dem Stellvertreter, einem Sport-, Kassen- sowie einem Jugendwart. Letzterer wird gesondert von einer Vereinsjugendversammlung gewählt, alle anderen auf einer Amateurversammlung, die jährlich stattfindet, die allerdings nur alle drei Jahre den AV wählt. Der AV steuert 32 Amateursportabteilungen mit zurzeit rund 5.500 Mitgliedern (davon rund 1.900 Jugendliche unter 18 Jahre), die im HSV ihren Sport in 28 unterschiedlichen Sportarten betreiben. Das ist unser einmaliger Amateursportverein! Das Management für den Amateursport liegt auf den Schultern des fünf Mitglieder starken ehrenamtlich arbeitenden AVs. Er wird von 32 ebenfalls ehrenamtlich arbeitenden Abteilungsleitern, Stellvertretern, Sport-, Kassen-, Presse- und Jugendwarten in den Abteilungen unterstützt. Auf einer hauptamtlich geführten Amateursportgeschäftsstelle (mit zwei Mitarbeitern in Vollzeit und drei in Teilzeit) werden die Buchhaltung, das Mitgliedswesen, die Übungsleiterverträge (über 200 pro Jahr), Sponsoring und Pressearbeit sowie die Verbindungen zu den Sportverbänden unterstützt und wahrgenommen. Letztlich ist das Vorstandsmitglied für die Mitgliederbelange jederzeit Ansprechpartner für den AV, wenn wichtige Vereinsbelange zu regeln sind. Und nicht zu vergessen unser Amateursportdelegierter im Aufsichtsrat, der uns mit Rat und Tat zur Seite steht. Der AV tagt 14-täglich als Gremium sowie drei bis vier Mal jährlich mit den Abteilungsleitern. Er nimmt an Info- und Mitgliederversammlungen sowie an Versammlungen anderer Organe teil und ist natürlich auch bei Abteilungsversammlungen seiner Amateursportabteilungen vor Ort. Wichtigste Aufgabe für den AV ist und bleibt die finanzielle Abwicklung des Amateursports, die mit den Abteilungen zu regeln und zu kontrollieren ist und die nach Möglichkeit immer mit einem ausgeglichenen Betriebsergebnis enden sollte. Dies ist uns in den letzten Jahren auch immer wieder, allerdings immer mit viel detaillierter Kleinarbeit, gelungen. Hierauf ist der AV auch ein wenig stolz. Die

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Foto HSV Amateursport

Einnahmen in der Finanzplanung in Höhe von ca. 1,3 Mio. Euro setzen sich zusammen aus 680.000 Euro Mitgliedsbeiträgen, 330.000 Euro Vereinszuschuss (geregelt in der Amateurstrategie aus dem Jahr 2009), 140.000 Euro Zuschüsse HSB- Fachverbände und 75.000 Euro Sonstiges. Dem stehen gleich hohe Ausgaben in den Abteilungen und für die Amateursportgeschäftsstelle gegenüber. Aus Platzgründen nun in Stichpunkten einige weitere Aufgaben, an denen der AV mitwirkt oder die bereits abgeschlossen wurden: ·· Masterplan und Organisation HSV Norderstedt e.V.

Vorstand zur Umsetzung und Weiterverfolgung weitergeleitet wurde. Die Beibehaltung eines vielseitig angelegten Universalsportvereins mit Priorität auf Jugend- und Breitensport hat eindeutigen Vorrang vor Spitzensportüberlegungen. Letztere können nur dann in Angriff genommen werden, wenn der Vorstand (nicht der Amateurvorstand!) grünes Licht gibt und vor allem auch ein begleitendes Management mit in die Überlegungen einbezieht. Mit ehrenamtlichem Betreuungsaufwand ist dies nicht zu schaffen, was auch durch den Versuch mit den Spitzensportlern der Leichtath-

·· Beitragsordnung ·· Neues Zeichnungsrecht zur Vereinfachung der Arbeit auf der Amateursportgeschäftsstelle ·· Leitfaden Amateursport – 25-seitiges Regelwerk über die Abläufe zwischen Abteilungsleitungen, dem AV und der Amateursportgeschäftsstelle ·· Probleme im ehrenamtlichen Bereich (Strate-

leten belegt ist.

gien) ·· Jugendversammlung mit Ehrung der Nachwuchssportler ·· Anmietung von Räumlichkeiten in der Ohechaussee für Tanzsport Norderstedt und in Bergedorf für die Geschäftsstelle Rollstuhlsport.

Der Amateursport in seiner jetzigen Ausstattung wird von allen Seiten – Aufsichtsrat, Vorstand, Förderer, HSV Ochsenzoll – konstruktiv unterstützt. Der AV dankt allen im Namen seiner Sportlerinnen und Sportler, die sich im HSV sehr wohl fühlen und denen es im HSV sehr gut geht. Für den Amateurvorstand Ilija Eplinius Vorsitzender Amateursport

Am Ende vielleicht noch zur Verdeutlichung ein paar Grundgedanken, die zeigen sollen, wo der Amateursport im HSV zurzeit steht und welchen Weg er nach der derzeitigen Beschlusslage gehen soll. Grundlage hierfür ist die Amateurstrategie, die 2009 erarbeitet und vom Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis genommen und dem

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Der Ehrenrat

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uch der Ehrenrat gehört gemäß unserer HSV-Satzung § 11 zu den Organen des Vereins. Seine sieben Mitglieder werden von der Mitgliederversammlung auf fünf Jahre gewählt. In den §§ 24 und 25 ist im Einzelnen definiert, welche Voraussetzungen ein Mitglied des Ehrenrates erfüllen muss und welche Aufgaben der Ehrenrat im Verein wahrzunehmen hat. Die sieben Mitglieder des derzeitigen Ehrenrates – Dr. Andreas Peters als Vorsitzender, Kai Esselsgroth und Björn Frese als seine Stellvertreter sowie Günter Augsburg, Paul-Günter Benthien, Walter Koninski und Engelbert Wichelhausen – erfüllen die Voraussetzungen, wie ein Lebensalter von mindesten 35 Jahren sowie eine zehnjährige Vereinszugehörigkeit. Und mit Dr. Andreas Peters, Kai Esselsgroth und Björn Frese sind auch die satzungsmäßigen Anforderungen – Befähigung zum Richteramt von mindestens

einem Mitglied, möglichst aber von zweien – sogar dreifach erfüllt. Die häufig gestellte Frage, warum diese verlangte Befähigung so wichtig sei, findet ihre Beantwortung darin, dass eben gesunder Menschenverstand und Lebenserfahrung allein für die diesem Organ gestellten Aufgaben nicht ausreichend sind, sondern dass erst der juristische Sachverstand dazu beitragen muss, getroffene Entscheidungen unangreifbar zu machen. Das ist zum Beispiel bei der Verhängung von Vereinsstrafen der Fall, aber auch bei Anfragen anderer Organe, in denen der Ehrenrat um Beihilfe und Klärung angerufen wird. Wichtig ist dem derzeitigen Ehrenrat in seiner Gesamtheit, dass er als ein Organ wahrgenommen wird, das mehr defensiv, nicht im Licht der breiten Öffentlichkeit agiert; dass bei eventuellen Streitigkeiten zwischen Vereinsmit-

gliedern, aber auch bei unterschiedlichen Auffassungen von anderen Organen – wie zum Beispiel divergierender Auslegung der Satzung – ein Klima von Vertrauen, Fairness und Respekt erreicht wird. Nicht zu vergessen bei den Aufgaben des Ehrenrates ist sicherlich auch, dass er als Wahlausschuss bei Mitgliederversammlungen für die Wahlen und Entlastungen der Aufsichtsratsmitglieder, des Vorstandmitglieds für die Belange der Mitglieder und der Rechnungsprüfer zuständig ist. Dazu kommen Aufgaben bei der Entlastung des Amateurvorstandes, der Abteilungsleitung Fördernde Mitglieder/ SC und des Seniorenrates. Bewährt hat sich auch, dass der Vorsitzende des Ehrenrates den Vorsitz in Satzungsausschüssen übernimmt. Eine gute Tradition ist ebenfalls, dass der Ehrenrat die Moderation des Info-Kreises innehat, eines zwanglosen Meinungs- und Gedankenaustausches der Organe viermal im Jahr; ohne jede Entscheidungsbefugnis, allein mit informativem Charakter. Der Ehrenrat ist frei von Weisungen anderer Organe. Dabei ist die satzungsgemäße Pflicht zur absoluten Vertraulichkeit aller Informationen, die der Ehrenrat bei seiner Tätigkeit erhält, für uns eine Selbstverständlichkeit. Der Ehrenrat ist nach dem Verständnis seiner derzeitigen Mitglieder ein Organ, das sich das Motto gestellt hat: Möglichst schlichten, nicht richten. Eine Einstellung, die sich nach unserer Auffassung mehr als bewährt hat. Euer Ehrenrat

Dr. Andreas Peters, Foto Witters

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Vorsitzender des Ehrenrats

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Der Seniorenrat

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m 1. Oktober 1924 gründete sich der Convent, der dann später umbenannt wurde in Alte Herren. Das war dann aber schon bald nicht mehr zeitgemäß, denn immer mehr Frauen trieben Sport und die damaligen Kavaliere mussten sich also etwas anderes einfallen lassen. Dabei kam dann die heutige Bezeichnung der Gemeinschaft der Senioren heraus. Die HSV-Senioren sind das Bindeglied zwischen Tradition und modernem Fan-Engagement. Als einer der wenigen Fußballbundesligisten hat der Hamburger Sport-Verein e.V. mit der Gemeinschaft der Senioren eine Interessenvertretung aller HSV-Mitglieder ab 35 Jahren mit fünfjähriger Mitgliedschaft in der Satzung verankert. Der Rat besteht aus sieben Mitgliedern mit einem eigenen Etat nach §27 der Satzung des Hamburger Sport-Vereins e.V. und die Gemeinschaft der Senioren hat das Recht, ein Mitglied in den Aufsichtsrat zu entsenden. Das regelmäßige Treffen der Senioren am ersten Montag des Monats im Hotel Grand Elysee ist ein Teil des Satzungs-Auftrages, um die Kameradschaft und den Zusammenhalt auch unter den nicht mehr sportlich aktiven Mitgliedern zu fördern. Dort treffen ehemalige Fußballspieler mit früheren Handball- oder Hockeyspielern genau so zusammen wie mit früher aktiven Leicht-

athleten, Tennis- oder Tischtennis-, Badminton-, Volleyballspielern oder Menschen aus der Tanzsportabteilung. Also ein bunter Querschnitt aus den 31 Sportabteilungen unseres Universalsportvereins. Hier findet ein reger, teilweise hitziger Austausch von Informationen der Gemeinschaft der Senioren zu allen Fragen um den HSV, zu allgemeinen Themen und Beiträgen statt. Als Referenten konnten und können wir weiterhin Gäste, aus dem Sport unter anderem Frank Rost, Bastian Reinhardt, den HSV-Mannschaftsarzt Dr. Werner Siekmann und viele weitere Referenten aus der Wirtschaft, Politik und Kultur mit spannenden Vorträgen begrüßen. Der Seniorenrat richtet die jährliche feierliche Auszeichnung der Jubilare für 25-, 50- und 75 –jährige Mitgliedschaft im HSV aus. Sie findet in einem würdigen Rahmen und mit einem anschließenden Besuch bei einem Bundesligaspiel statt. Für viele Jubilare ein erstmaliges Erlebnis, die Atmosphäre und Stimmung bei einem ausverkauften Stadion mitzuerleben. Seit August 2010 sind die HSV-Senioren im Internetauftritt des HSV eingebunden. Wir nutzen das Internet, um kurzfristig Interessierten wichtige Informationen zukommen zu lassen. Außerdem werden Bildungsveranstaltungen, Ausflüge, Besichtigungen und die jährliche Weihnachtsfeier organisiert.

Die Senioren vertreten den Verein und das Ansehen nach innen und außen und fördern die Pflege der Tradition. Klaus Knickmeier vertritt den HSV außerhalb des Vereins im Bezirks-Seniorenbeirat Altona und im Landes-Seniorenbeirat in den Fachgruppen für Gesundheit, Sport und Sicherheit und Verkehr. Hier kämpft Klaus unter anderem für eine verbesserte Anbindung an die Sportarena. In der Vereinszeitung wird an wichtige Ereignisse im HSV, zum Beispiel an die 90. Wiederkehr des Tages der ersten Mitgliederversammlung, erinnert. Ferner werden Ankündigungen von Veranstaltungen der Senioren, Ehrentage, Würdigung langjähriger Mitgliedschaften, runde Geburtstage aufgeführt. Glückwünsche an unsere Mitglieder, Geburtstage und Todesanzeigen werden ebenfalls in der HSVlive veröffentlicht. Anfang Januar 2005 hat der Seniorenrat begonnen, Kontakte zu Vertretern von Seniorenmitgliedern bzw. Gemeinschaften der übrigen 17 Bundesligavereine zu knüpfen. Ziel ist der Austausch von Ideen, Erfahrungen, Gedanken und Arbeitsweisen aus dem Bereich der Seniorenmitgliederbetreuung. Leider mussten wir feststellen, dass es nur in einigen wenigen Vereinen solche Gremien gibt. Doch die Kontakte werden intensiv gepflegt. Eine weitere Aufgabe des Seniorengremiums ist die beratende Unterstützung aller Organe des Vereins. Hier findet in unregelmäßigen Abständen der Meinungsaustausch zwischen den Gremien statt. Im Seniorenrat ist jedes Mitglied für seinen Arbeitsbereich verantwortlich: Dieter Horchler als Vorsitzender und Ansprechpartner der Gremien, Jens Döring als stellvertretender Vorsitzender für Kultur und Besuche bei besonderen Anlässen. Bärbel Mahler verwaltet die Geburtstagdatei. Jürgen Dornhöfer pflegt die Seniorenseite im Internet, Peter Groth ist als Kassenwart tätig und zuständig für Sonderaufgaben. Klaus Knickmeier ist unser Vertreter im Bezirks-Seniorenbeirat und Karl Haehrich führt das Protokoll. Ein Besuch bei uns Senioren lohnt sich immer … Leidenschaft verbindet. Peter Groth

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Die Abteilu ngsleitung

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ie Abteilung Fördernde Mitglieder/ Supporters Club wird von einer fünfköpfigen ehrenamtlich arbeitenden Abteilungsleitung geführt, welche alle drei Jahre von der Mitgliedschaft auf der jährlich stattfindenden Abteilungssitzung gewählt wird. Seit November 2010 besteht die Abteilungsleitung aus dem Abteilungsleiter Ralf Bednarek (Aufgabengebiet: Finanzen, Personal, supporters news, Supporters -TV, SC- Merchandise, Gremien und Presse), seinem Stellvertreter David Duddeck (Volksparkett, Young Supporters, Amateursport) sowie den Beisitzern Christian Bieberstein (Fanbetreuung Ultras, Unsere Kurve, Supporters Direct, Football Supporters Europe), Andreas Kloß (Fanbetreuung OFC und Regionalbetreuer, Supporters-TV) und Volker Knut (Internet, Forum, Fotogruppe, Karten und Fahrten, HSV- Museum). Mit Andreas Birnmeyer ist ein hauptamtlich tätiger Geschäftsführer als verlängerter Arm der Abteilungsleitung auf der Geschäftsstelle vor Ort, der gemeinsam mit den Mitarbeitern aus den Bereichen Fanbetreuung, Mitgliederwesen, Auswärtsticketing und SC- Merchandise das Tagesgeschäft im Interesse der Fans und Mitglieder des HSV erledigt.

Die Darstellung und die Aufgaben der Abteilung ergeben sich aus den bei der Gründung benannten Zielen, die noch heute Gültigkeit haben. Was seinerzeit mit 36 Mitgliedern begann, stellt sich heute wie folgt dar: Bei der Abteilung Fördernde Mitglieder/ Supporters Club handelt es sich um die MitgliederAbteilung innerhalb des HSV! Als Mitglied der Abteilung ist man Mitglied im Hamburger SportVerein e.V. mit allen Rechten und Pflichten!

Mitglieder HSV gesamt 71.607 davon Amateure 5.561 davon Fördernde Mitglieder gesamt 66.323 Mitglieder HSV Supporters Club 54.992 Mitglieder Kids Club 9.222 „reine“ Fördernde Mitglieder 2.109

Das Grundziel: Das Vereinsleben innerhalb des Hamburger Sport-Vereins e.V. aktiv mitgestalten und im Sinne der Fans und Mitglieder Einfluss auf die Vereinspolitik zu nehmen. Der Fokus liegt auf der Unterstützung der Fußball-Bundesligamannschaft. Durch das Organisieren von Veranstaltungen und gemeinsamen Auswärtsfahrten soll der Zusammenhalt innerhalb der großen HSV-Fanszene verbessert und der Universalsportverein gefördert werden!

Was bietet mir die Mitgliedschaft? Die Mitgliedschaft bietet: Volles Stimmrecht auf der Mitgliederversammlung; volles Stimmrecht auf der Abteilungsversammlung Fördernde Mitglieder/ SC; volles Stimmrecht auf der Versammlung HSV- Ochsenzoll e.V.; volles Stimmrecht bei den Senioren (wenn das Mitglied mindestens 35 Jahre alt und 5 Jahre Mitglied im Verein ist); persönlicher Mitgliedsausweis; Vereinsmagazin HSVlive; supporters news 3-4 x im Jahr (nur für SC Mitglieder); exklusive Kollektion für Mitglieder; Vorkaufsrecht für Heim- und Auswärtsspiele (solange der Vorrat reicht); Mitgliederpreis bei Dauerkarten.

Heute, Stand 06.05.2011, besteht die Abteilung aus: · Fördernde Mitglieder · Supporters Club · Kids Club

Welche Aufgaben hat der HSV Supporters Club? Mitgliederbetreuung und deren Verwaltung; „Young Supporters“ zusammen mit dem Fanprojekt; Fan- und Fanclub-Betreuung und deren

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Zweitblatt

Verwaltung; Auswärtsfahrten planen und durchführen; Verkauf der Auswärtskarten; Erstellung und Vertrieb Supporters Club-Artikel; Unterstützung HSV-Museum; Autogrammkarten. Was macht der Supporters Club noch? Aktuelle Informationen und Forum auf www.hsvsc.de; Infomobil Supporters Botschaft; Treffpunkt der HSV-Fans bei den Auswärtsspielen; regelmäßig Sonderzüge zu Auswärtsspielen; Organisation der europaweiten OFC-Besuche mit den HSV-Profis vor Weihnachten; Organisation von Feiern und Konzerten für HSVer; aktuelle Sonderausstellung im HSV-Museum über die HSV-Fangeschichte; überregionaler Einsatz über Unsere Kurve, Supporters Direct und Football Supporters Europe; Erhalt der Mitgliederrechte bzw. Förderung der Mitsprache der Mitglieder in den Vereinen => Die Satzung des HSV gilt hier als Musterbeispiel für die Vereinsstruktur!; Einladung zu internationalen Fußballverbänden; UEFA; diverse Fußballverbände; Ansprechpartner für das Britische Parlament; Kampf für den Erhalt der Fankultur; Mitwirkung an der Neugestaltung der Stadionverbotsrichtlinien und der Umsetzung beim HSV; regelmäßige Informationsveranstaltungen des Supporters Clubs; jährliche Abteilungsversammlung ggf. mit Wahlen (Herbst); jährliche Infoversammlung (Frühjahr); monatlich öffentliche Abteilungsversammlung im Fanhaus; nach Bedarf Infoveranstaltungen z. B. im Haus des Sports; Ansprechpartner der Abteilungsleitung bei jedem Pflichtspiel des HSV; überregionale Veranstaltungen für Mitglieder und Fans und OFCs außerhalb von Hamburg; interessante Diskussionsrunden: mit HSV-Offiziellen, mit HSVSpielern, auch Autogrammstunden; Unterstützung auswärtiger Fans und Mitglieder; Hilfe bei Veranstaltungen wie z. B. Konzerten und Busfahrten; Unterstützung bei Choreographien; Absprachen mit dem Stadionmanagement; finanzielle Unterstützung; Arbeitskreis „legaler Einsatz von Pyrotechnik“; mit Ultragruppierungen und Fanprojekt; Supporters –TV; immer am letzten Montag im Monat auf Tide TV- u. Radio, später im Internet; Unterstützung der Amateursportabteilungen; logistische Unterstützung (z. B. Anlage für Veranstaltungen, Infostände, etc.); ehrenamt-

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liche Helfer aus dem Pool des Supporters Clubs; in Ausnahmefällen finanzielle Unterstützung. Mitarbeiter HSV Supporters Club Führung des Supporters Clubs durch 5 ehrenamtliche (!) Mitglieder der Abteilungsleitung; Leitung vor Ort: Geschäftsführer des HSV Supporters Clubs; enge Zusammenarbeit mit dem Vorstand für Mitgliederbelange; aktuell 15 hauptamtliche Mitarbeiter in den Bereichen: Mitgliederwesen, Fanbetreuung, Auswärtsfahrten und –karten, Merchandise, dazu zwei dauerhafte studentische Aushilfen und vier Schüleraushilfen, rund 250 ehrenamtliche Helfer, bundesweit Regionalbetreuer und Botschafter, Fahrtbegleiter bei Auswärtsfahrten (Bus, Zug), supporters news (4 x im Jahr), Helfer bei Festen und Feiern. Wer finanziert das alles? Etatvereinbarung: Die Abteilung behält 50% der Mitgliedsbeiträge für sich, der Rest wird dem Vorstand des HSV zur Verfügung gestellt. Aktuell verwaltet die Abteilung einen Etat von ca. 1,5 Millionen Euro! Nicht in Anspruch genommene Mitgliedsbeiträge gehen am Ende des Jahres in den Etat des „Gesamt-HSV“ zurück. Eventuelle Überschüsse aus Fahrten, Karten und Merchandise ebenfalls. Text Andreas Kloß/ Volker Knut

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Die Rechnu ngsprüfer

Man muss es mögen …

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laus Manal und Reimund Slany sind seit 2000 als Rechnungsprüfer für den HSV tätig. Die Rechnungsprüfung ist mit erheblichem Zeitaufwand und umfangreichem Studium von unterschiedlichen Unterlagen, wie z. B. den Berichten der Wirtschaftsprüfer, diversen Kontoblättern und Belegen, aber auch Gutachten von beauftragten Anwälten oder aktuell vom Verein veranlassten Sonderprüfungen, verbunden. Die Aufgabe bringt beiden bis heute viel Spaß. Wenn man sich Klaus Manal und Reimund Slany bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit für den HSV so vorstellt, kommt einem sicherlich schnell der Gedanke, froh zu sein, den ganzen Papierkram nicht vor der Nase zu haben. Dennoch sind beide nun schon seit über elf Jahren als Rechnungsprüfer des HSV tätig und sind immer noch voller Elan. In der Satzung heißt es zur Rechnungsprüfung ganz trocken, dass zu den Aufgaben die materielle Prüfung der Einnahmen und Ausgaben des HSV gehört. Das Ergebnis der mindestens zweimal im Jahr stattfindenden Prüfung soll dann in einem schriftlichen Bericht dem Aufsichtsrat und Vorstand vorgelegt werden. Zudem haben sie über das Ergebnis ihrer Prüfungen auf der nächsten Mitgliederversammlung zu berichten. Hört sich irgendwie nicht so richtig spannend an. Wer die beiden dann aber über ihre Arbeit reden hört, wird neugierig. „Natürlich müssen wir bei unserer Prüfung eine Menge Prüfungsunterlagen lesen und auswerten“, erklärt Reimund Slany, „aber die Aufgabe ist mehr als spannend. Wir übernehmen als Rechnungsprüfer stellvertretend für die Mitgliedschaft die Prüfung der finanziellen Abwicklung diverser finanzieller Geschäftsvorgänge unseres Vereins. Dabei orientieren wir uns an Z-D-F, das heißt „Zahlen-Daten-Fakten“. Es wird im Wesentlichen überprüft, ob die vom Vorstand vorgenommenen Ausgaben auch den betreffenden vertraglichen Grundlagen entsprechen.“ Klaus Manal betont ausdrücklich, dass „sich diese Prüfung auf die gesamte HSV-Familie, also auf den Verein selber, aber eben auch auf die insgesamt fünf Gesellschaften bezieht, an denen der HSV direkt oder indirekt beteiligt ist.“ Zudem stellt sich wiederholt die Frage des satzungsgerechten Handelns der Organe, wie zum Beispiel, ob der Vorstand seinen Vorlagepflichten bei einigen Vorgängen über 500.000 € nachkommt oder ob das

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Reimund Slany

Handeln bzw. die Geschäftsordnung des Aufsichtsrates – im materiellen Bereich – den Vorgaben der Satzung entsprechen. Der HSV e.V. ist an insgesamt fünf Gesellschaften beteiligt. Während die HSV-Sport-AG und die StadionBesitz-KG (Eigentümerin des Stadions) nur wenige Geschäftsvorgänge haben, können diese doch von großer Bedeutung sein. So haben Klaus Manal und Reimund Slany Anfang des Jahres auf die Änderung der Abschreibungsdauer für das Stadium hingewiesen. Der positive Ergebniseffekt beträgt jährlich gut eine Million Euro. Bei der Stadion-Betriebsgesellschaft (im Wesentlichen zuständig für die Vermarktung des Stadions) und dem HSV e.V. fallen mehr Geschäftsvorfälle an. „Unser Prüfungsauftrag umfasst den Verein und seine Gesellschaften in vollem Umfang. Wir machen Stichproben in allen Bereichen der Einnahmen und Ausgaben wie zum Beispiel bei den Themen Reisekosten, Repräsentationsaufwand oder Transfererlöse“, erklärt Reimund Slany. Die Rechnungsprüfer können alle Geschäftsvorgänge im HSV prüfen. Dies umfasst sowohl alltägliche Vorgänge – wie Schiedsrichteraufwendungen und deren Bezahlung, Reisekosten und die Nutzung von dienstlich erflogenen Meilen der Mitarbeiter, den Bereich der Geschenke oder die ehrenamtliche Übernahme von Aufgaben – als auch die Geschäfte mit den größeren Zahlen, wie die Zahlungen von Transfersummern und deren Grundlage, also die Transferverträge mit den abgebenden und den neuen Vereinen, das Investorenmodell oder Investitionen im Stadion. Vorstand und Aufsichtsrat sind dazu verpflichtet, die von den Rechnungsprüfern angeforderten Unterlagen auszuhändigen. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten über die Aufgaben der Rechnungsprüfer und den Umfang des Prüfungsauftrages zwischen dem damaligen Vorstand und dem Aufsichtsrat auf der einen sowie Klaus Manal und Reimund Slany auf der anderen Seite.

Klaus Manal

Die Rechnungsprüfer mahnten daher bei der jährlichen Informationsversammlung im Sommer 2010 an, dass sie sich bei ihrer Arbeit vom damals zuständigen Vorstand behindert fühlten. Angeforderte Unterlagen waren nicht oder nur mit erheblicher Verzögerung zur Verfügung gestellt worden. „Damals haben wir uns schon sehr gewundert und auch geärgert. In einem Schlichtungsgespräch konnte aber eine gemeinsame Linie mit dem ehemaligen Vorstand und Aufsichtsrat gefunden werden“, erinnern sich die Rechnungsprüfer. Beide konnten Vorstand und Aufsichtsrat zur Änderung der Postionen motivieren. Nur beim seit 2006 wiederholt angeregten Controlling des Bewirtschaftungsvertrages mit einem namhaften Caterer – hier haben die Rechnungsprüfer auf die, in der Saison 2009/10, erneut deutlich gestiegenen Aufwendungen pro Zuschauer hingewiesen – blieben die deutlichen Signale ungehört. „Damit zu leben, fällt uns nicht schwer“, erklärt Reimund Slany, „mit unseren Hinweisen haben wir das Thema am Kochen gehalten. Und in diesem Jahr soll daher ein namhafter Betrag für den Verzicht auf das einmalige Sonderkündigungsrecht an den HSV fließen.“ Über die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand können Klaus Manal und Reimund Slany bislang nur wenig sagen. Erfreulich sei jedoch, dass in den ersten Gesprächen mit Carl-Edgar Jarchow ein hohes Maß an Übereinstimmung festzustellen war und der Wille zu einem konstruktiven Miteinander klar erkennbar gewesen sei. „Wir gehen davon aus, dass der im letzten Jahr verabredete Prüfungsvorgang auch vom neuen Vorstand eingehalten wird“, erklärt Reimund Slany. Man muss es mögen – so übereinstimmend Klaus Manal und Reimund Slany -, akribisch zu arbeiten – immer auf der Basis von Zahlen-Daten-Fakten – und wenn es erforderlich wird, sich auch einmal mit Vorstand und Aufsichtsrat „zu schubbern“. Aber es muss immer fair bleiben, der Sache dienen und im Interesse der Mitgliedschaft sein. Text Ingo Thiel · Fotos Witters

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Sind 12 Aufsichtsräte zu viel? Pro und Contra Verkleinerung des Aufsichtsrates Fotos Witters

Verkleinerung des Aufsichtsrats? JA, sagt Otto Rieckhoff, Vorsitzender des Aufsichtsrats Text Otto Rieckhoff

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urra, wir sind Bundesliga-Spitzenreiter. Nein, noch nicht in der Spieltabelle, sondern in der Anzahl der Aufsichtsräte. Bei uns werden die vier Vorstände von 12 Räten und zusätzlich von zwei Rechnungsprüfern kontrolliert und beraten. Die vorgeschriebene Wirtschaftsprüfungsgesellschaft lasse ich hier mal weg. Bei vergleichbaren Vereinen in der 1.Liga bewegt sich die Zahl der Aufsichtsräte um fünf bis sieben, Schalke hat 11 Räte, von denen drei vom Aufsichtsrat selbst gewählt werden. Bei diesen Zahlen ist sicher eine nähere Beleuchtung unserer eigenen Situation angeraten. Um es gleich vorwegzunehmen: Meine hier persönlich geäußerte Ansicht zu diesem Thema ist nicht im Aufsichtsrat abgestimmt, sie deckt sich auch nicht mit der aller Kollegen. Hinzu kommt, dass der Vorsitzende naturgemäß eh eine andere Betrachtungsweise hierzu hat als vielleicht die Kollegen oder Teile der Mitgliedschaft, wobei ich hier allerdings eine sehr breite Zustimmung für eine Reduzierung gerade in den letzten Monaten während unserer Vereinskrise gespürt habe. Gestützt wird mein Votum für eine Verringerung aber auf jeden Fall von Außenstehenden. Weder von Freunden noch von Journalisten oder Betrachtern und Fachleuten außerhalb des Vereins habe ich etwas anderes jemals gehört als: „12 ist doch viel zu viel, das kann doch nicht funktionieren“. Und genau das ist aus meiner Sicht schon seit Etablierung des Aufsichtsrats mit ein Grund für eigentlich immer wiederkehrende Kritik und für das schlechte Image in der Öffentlichkeit. Dieser Umstand ist mir noch bewusster seit gut zwei Jahren geworden, insbesondere während der Sportchefsuche und der Personaldebatte im Frühjahr. Ich will hier nicht wieder das Thema von Indiskretionen zu sehr strapazieren, aber die Hemmschwelle für Plaudereien und Schlimmeres ist bei einer kleineren Anzahl von Leuten wesentlich größer, weil man sich nicht so gut hinter einer größeren Menge verstecken kann. Eine weitere Problematik bei 12 Mitgliedern besteht in der mangelnden Effektivität durch ungleich verteilte Arbeit. Es sind derzeit zwei Ausschüsse für Perso-

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nal und Finanzen eingerichtet, in denen sieben Kollegen vertreten sind, fünf dagegen gehören keinem Ausschuss an. Das führt zwangsläufig außerdem ungewollt zu Unterschieden beim jeweiligen Informationsstand. Es macht aber auch keinen Sinn, die Ausschüsse zu vergrößern oder weitere zu bilden. In einem kleineren Kreis steigt die Verantwortung jedes Einzelnen, das Taktieren hinter sogenannten Mehrheitsentscheidungen entfällt. Bei unserer Struktur müssen Termine mit 12 und mehr Leuten immer wieder zusätzlich zu einem mittelfristig planbaren Sitzungsrhythmus koordiniert werden. Nichtanwesenheiten sind zwar satzungsgemäß geregelt, die fehlende und nötige Diskussionskultur dagegen ist schädlich. Die Terminfestlegung mit weniger Leuten ist nun mal wesentlich einfacher. Das Gleiche gilt auch für die Dauer von Sitzungen. Alle wollen und sollen natürlich ausreichend Redebeiträge leisten. Das führt nicht selten zu Sitzungen über sechs Stunden, nicht gerade förderlich für eine konstante Aufmerksamkeit gegen Mitternacht. Das natürliche und berechtigte Informationsbedürfnis aller 12 Aufsichtsräte und zusätzlich der sehr aktiven Rechnungsprüfer führt beim vierköpfigen Vorstand und bei den Mitarbeitern der Geschäftsstelle neben den immensen operativen Aufgaben zu überproportionalem Aufwand. Mein Fazit nach über sechsjähriger Mitgliedschaft im Aufsichtsrat: Die Effektivität aller Entscheidungsprozesse auch auf der Führungsebene unseres Vereins muss verbessert werden. Weniger ist Mehr. Meine Erkenntnis ist zudem, dass sich die Aufsichträte öfter zu wichtig genommen haben und in der Außenwirkung auch zu wichtig und sogar zu mächtig dargestellt werden. Mein Ziel, dass der Aufsichtsrat weitestgehend nur im Hintergrund aktiv ist, wäre mit weniger Leuten wesentlich leichter erreichbar. Was ist denn nun die richtige Anzahl für unseren nun wirklich besonders gearteten Verein? Ich habe mich neulich öffentlich provozierend aus der Sicht des Vorsitzenden, der auch die Organisation seines Gremiums zu bewerkstelligen hat, jetzt nicht erschrecken, für fünf Mitglieder ausgesprochen. Für mehrheitsfähig halte ich allerdings folgenden Vorschlag:

Das Delegiertensystem hat sich bestens bewährt, daran sollten wir festhalten. Aus jetzt vier Delegierten werden zwei, dazu werden fünf Aufsichtsräte von der Mitgliederversammlung gewählt. Sollte bei einer bestimmten Wahlkonstellation ein Mangel an z. B. Sport- oder Wirtschaftskompetenz entstanden sein, kann der Aufsichtsrat selbst mit einfacher Mehrheit ein weiteres Mitglied mit vollem Stimmrecht ernennen. Das macht zusammen sieben, eventuell acht Aufsichtsräte. Ein Segen für den HSV wäre es, wenn wieder zukünftig nur noch alle vier Jahre gewählt werden würde. Dem kontraproduktiven Dauerwahlkampf der letzten Jahre muss ein Ende gesetzt werden. Wir sind ein Sportverein, nicht eine politische Einrichtung. Und: Die Wahl muss von der ordentlichen Mitgliederversammlung abgekoppelt werden, hier kommen die wichtigen Vereinsthemen zu kurz, wenn sich gleichzeitig über 20 Kandidaten vorstellen. Alternativ kann ich mir auch ein Vorauswahlverfahren zur Reduzierung der Kandidatenanzahl vorstellen. Obwohl der aktuelle Satzungsausschuss keine Empfehlung für eine Reduzierung des Aufsichtsrats aussprechen wird, bleibt es doch jedem Mitglied überlassen, einen entsprechend im Detail ausformulierten Antrag zu stellen. Ich würde jeden plausiblen Antrag auf Verkleinerung des Aufsichtsrats unterstützen. Das kann ich mit höchster Glaubwürdigkeit tun, denn ich stehe dabei nicht im Verdacht, persönliche Interessen zu verfolgen, weil ich ja selbst an meinem eigenen Stuhl säge. Bei einer solchen Entscheidung zählt nur das Wohl des HSV.

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In den vergangenen Monaten ist in der Vereinsöffentlichkeit eine Diskussion über die Größe des Aufsichtsrates entbrannt. Die aktuelle Satzung des HSV wurde 1996 verabschiedet und sieht seitdem vor, dass der Aufsichtsrat aus 12 gewählten Vertretern besteht. Acht Mitglieder des Rates werden von der Mitgliederversammlung des HSV, vier Delegierte (jeweils ein Delegierter der Amateure, der Gemeinschaft der Senioren, vom selbständigen Verein HSV-Ochsenzoll und der Abteilung Fördernde Mitglieder/ Supporters Club) werden von der jeweiligen Abteilungsversammlung gewählt. Der Aufsichtsrat ist für die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands zuständig. Außerdem überwacht er den Vorstand in seiner Geschäftsführung und in der Wahrnehmung der Vereinsaufgaben. Verschiedene Geschäfte des Vereins kann der Vorstand nur mit vorheriger Zustimmung des Aufsichtsrates vornehmen. Otto Rieckhoff (Vorsitzender des Aufsichtsrates) und Dieter Horchler (Vorsitzender der Gemeinschaft der Senioren; ehemaliges Mitglied des HSV-Aufsichtsrates) stellen die unterschiedlichen Standpunkte dar:

Keine Chance für Irrweg Gegen eine Verkleinerung des Aufsichtsrats Text Dieter Horchler, Vorsitzender des Seniorenrats

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atzung § 17.1: Der Aufsichtsrat besteht aus 12 Mitgliedern, von denen acht von der Mitgliederversammlung gewählt werden und je ein Mitglied von den Fördernden Mitgliedern, den Amateuren, von der Gemeinschaft der Senioren und der Mitgliederversammlung des Hamburger Sport-Verein Ochsenzoll-Norderstedt e. V. entsandt wird. Die Wiederwahl bzw. erneute Entsendung ist zulässig. Seit 1996 gibt es die Satzung und den Aufsichtsrat im HSV. Das sind gerade einmal 15 Jahre. Durch die weitere Kommerzialisierung des Fußballbundesligafußballs allgemein und damit auch beim HSV, als einem deutschen Spitzenverein, musste die Vereinssatzung so angepasst werden, dass neben einem vierköpfigen Vorstand ein Aufsichtsrat installiert wurde. Mit Uwe Seeler an der Spitze des Vorstandes und Udo Bandow, dem damaligen Vorsitzenden der Vereins- und Westbank, an der Spitze des Aufsichtsrates, begann es. Die Entscheidung, ein eigenes Stadion zu bauen und gleichzeitig eine Bundesligaspitzenmannschaft zu formen und das zu finanzieren, erforderte nach Meinung der damals 7.900 Mitglieder einen hochkarätigen Aufsichtsrat mit Kontakten in alle Bereiche unserer Stadt. Es ging damals notwendigerweise nur um Qualitäten. (Banker, Medienvertreter, Politiker, Unternehmer, Veranstaltungsmanager, wie Frank Mackerodt, Verbandsvertreter, Wirtschaftsprüfer sowie erfolgreiche HSV-Fußballer, wie z. B. Jürgen Werner). Persönlichkeiten, die danach ausgewählt wurden, wie sehr sie als „Große Koalition der Stadt“ den HSV unterstützen konnten! Die „Raute im Herzen“, begeisterter Fan zu sein oder eine langjährige HSV-Mitgliedschaft waren daher nicht vorrangige Voraussetzungen. Die HSV-Verbundenheit im Aufsichtsrat sollte dafür ihren Platz haben durch je einen delegierten Vertreter der Fördernden Mitglieder, der Amateure, der Gemeinschaft der Senioren und dem HSV OchsenzollNorderstedt e.V. So die Grundideen der Väter der Satzung. Es lohnt sich, diese zu studieren, ehe man an Reformen herangeht. Solche Reformen streben nun u. a. einige langjährige Mitglieder an, die zugegeben erfahren sind mit den Schwierigkeiten, einen HSV-Aufsichtsrat zu führen. Verkleinerung des Aufsichtsrates! Und das ausgerechnet in diesen Tagen mit nun über 71.800 Mitgliedern

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und dem Riesenbedürfnis etlicher HSVer demokratisch teilzuhaben am Geschehen in und um unseren HSV! Der Aufsichtsrat könne mit sieben oder neun Mitgliedern effektiver arbeiten, die Termine wären einfacher zu koordinieren und die Sitzungen würden nicht mehr so endlos dauern, so lauten die Argumente. Ich bezweifele sehr, dass diese Ziele durch eine zahlenmäßige Verkleinerung des Aufsichtsrates erreicht werden würden. Ich kritisiere aber auch die Zielsetzung an sich. Ziel muss es doch sein, einen lebendigen Aufsichtsrat aus fähigen Mitgliedern zu gewinnen, die ihre Qualitäten auf unterschiedlichen Gebieten nachhaltig bewiesen haben und kraft ihrer Persönlichkeit in der Lage sind, Zielsetzungen gemeinsam mit dem Vorstand zu erarbeiten, zu formulieren und umzusetzen. Ziel soll es doch nicht sein, dies zu verhindern, mit wenigen Aufsichtsräten, die ihre Sitzungen schnell durchziehen. Ich habe acht Jahre im Aufsichtsrat selbst erfahren, dass die Zahl 12 sich durchaus bewährt hat, jedenfalls von 1996 bis 2004! Auf keinen Fall dürfen Aufsichtsräte aber an Weisungen von Gruppierungen, die ihre Wahl befördert haben, gebunden sein. Sie müssen sich frei nach ausführlicher Information und Meinungsaustausch untereinander entscheiden können. Da es zur Zeit im Aufsichtsrat offensichtlich starre kaum auflösbare Gruppeninteressen gibt, spielt die Zahl der Aufsichtsräte schon gar keine Rolle, sondern eher die Fähigkeit und persönliche Freiheit einzelner, zum Wohle des Ganzen, auch einmal ihre Meinung zu überdenken. Wenn im Zuge der Bestrebungen, den Aufsichtsrat zu verkleinern, die „Reformer“ zunächst den Delegierten der Gemeinschaft der Senioren und den des HSV Ochsenzoll-Norderstedt entfallen lassen wollen, entlarven sie ihre mangelnde Wertschätzung und Kenntnis der Bedeutung dieser Satzungsorgane im HSV. Haben deren Delegierte doch in den vergangenen 15 Jahren bewiesen, dass sie die Interessen unseres Vereins oft als Urgesteine des HSV hervorragend wahrgenommen haben (Horst Eberstein, Gerd Krug, Holger Criwitz und Otto Rieckhoff) und damit gerade die von der Satzung gewollte Vertretung der HSVer im Aufsichtsrat verkörpert haben. Wenn der Aufsichtsrat eine Kulturdiskussion im Verein anregt, sollte er aber

zunächst selbst mit gutem Beispiel vorangehen und die anderen Gremien im Verein nicht minder wertschätzen als sich selbst. Kluge Menschen zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus Erfahrungen lernen. Eine Satzungsänderung bedarf einer Mehrheit von ¾ der gültigen Stimmen der Mitgliederversammlung. Dies ist eine bewusst hohe Hürde, um eine Satzung vor Anträgen aus aktuellen Anlässen zu schützen. Auf der Mitgliederversammlung im Jahre 2008 hatte ein damals eingesetzter Satzungsausschuss mehrheitlich eine Verkleinerung des Aufsichtsrates auf neun Personen beantragt. Dieser Antrag wurde nach heftigen Diskussionen von den Mitgliedern mit riesiger Mehrheit abgeschmettert. Der von der Mitgliederversammlung am 9.Januar 2011 eingesetzte Satzungsausschuss hat sich in der öffentlichen Sitzung vom 19. Mai 2011 mit einem Stimmenverhältnis von acht zu drei für die Beibehaltung des Aufsichtsrates mit acht von der Mitgliederversammlung gewählten und vier delegierten Mitgliedern ausgesprochen. In der gleichen Sitzung wurde auch über einen Antrag zur Rück-Änderung des Wahlmodus abgestimmt. Der Vorschlag, den derzeitigen Modus mit der Wahl von sechs Aufsichtsräten alle zwei Jahre wieder auf die Wahl des gesamten Aufsichtsrates alle vier Jahre zu ändern, wurde einhellig abgelehnt. Zusammenfassend empfehle ich den Gedanken fallenzulassen, die Effektivität des Aufsichtsrates durch Verkleinerung des Gremiums zu verbessern. Dies wäre ein Irrweg und hätte in der Mitgliederversammlung keine Chance. Wichtiger wäre, bei der Wahl der Aufsichtsratsmitglieder mehr noch deren nachgewiesene Fähigkeiten zu bewerten, mit Hilfe derer sie den Verein uneigennützig und ideologiefrei voranbringen können.

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Bequem von zu Hause? Pro und Contra zur Fernwahl

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m Nachgang zu den letzten Aufsichtsratswahlen entbrannte unter einigen Mitgliedern erneut eine lebhafte Diskussion darüber, ob Vereinsmitglieder zukünftig auch aus der Ferne – ohne bei der Versammlung anwesend zu sein – wählen dürfen. Bislang kann das Wahlrecht ausschließlich von den vor Ort und bei der jeweiligen Abstimmung im Versammlungssaal anwesenden Mitgliedern wahrgenommen werden. Diskutiert werden Wahlsysteme mit Briefwahl, per Mouseclick vom heimischen PC oder auch durch Delegation des Stimmrechts auf anwesende Mitglieder vor Ort. Ein konkreter Vorschlag, über den diskutiert werden kann, liegt allerdings bis heute nicht vor. Die Mitgliederversammlung ist das höchste Beschlussorgan des Vereins. Sie ist unter anderem für Satzungsänderungen, einfache Beschlüsse, Entlastungen und Wahlen verschiedener Gremien (Aufsichtsrat, Ehrenrat, Vorstandsmitglied für die Belange der Mitglieder und Rechnungsprüfer) zuständig. Die Vereinsgremien legen durch ihre Berichte während der Versammlung Rechenschaft gegenüber der Mitgliedschaft ab. Vor allem ist es aber die Veranstaltung, bei der die Mitglieder die Gremienvertreter befragen oder kritisieren können und natürlich untereinander im Verein Diskussionen zu aktuellen Themen führen können. Über den Inhalt der Mitgliederversammlung werden Protokolle erstellt, die jedem Mitglied mit der HSVlive zur Verfügung gestellt werden. Sebastian Neuhauss (Mitglied der Initiative Pro HSV) und Jens Wagner (ehemaliges Mitglied der Abteilungsleitung) begründen, weshalb sie für oder gegen eine Änderung des aktuellen Wahlrechts im Verein sind.

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Pro Fernwahl! „Damit Ruhe einkehrt“ Text Sebastian Neuhauss

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m Januar war es wieder so weit: Wir HSV-Mitglieder hatten vier frei gewordene Plätze im Aufsichtsrat neu besetzt. Mit 704 Stimmen vervollständigte Hans-Ulrich Klüver das Gremium. 704 Stimmen – herzlichen Glückwunsch! Doch war das jetzt ein Erfolg? Mit Sicherheit für Hans-Ulrich Klüver, schließlich hatte er sich gegen etliche Kandidaten durchgesetzt. Aber auch für den HSV? Zu diesem Zeitpunkt dauerte die Mitgliederversammlung bereits neun Stunden. Während Anfangs noch 2565 stimmberechtigte Mitglieder anwesend waren, wurden im zweiten Wahlgang nur noch 1720 Stimmen abgegeben. Vielleicht wollten einige Mitglieder nicht wählen, aber anscheinend hatten etliche die Veranstaltung bereits verlassen, ohne von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Schade, aber nicht jeder hat die Möglichkeit, neun Stunden für die Wahl zu investieren. Vielleicht hatten sie einfach keine Lust mehr, noch länger auszuharren. Vielleicht war es ihnen aber auch einfach nicht möglich, länger zu bleiben. Merlin Randel und Maximilian Grüttner beispielsweise erzielten zeitgleich für den HSV Siege bei einer Leichtathletik-

Contra Fernwahl! „Das ist keine Lösung“ Text Jens Wagner

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n den vergangenen Wochen ist der Ruf einiger Mitglieder nach der Einführung eines Fernwahlrechts, also das Recht, auch ohne bei der Mitgliederversammlung anwesend zu sein, wählen zu können, lauter geworden. Die Fernwahldiskussion bezieht sich dabei in der Regel auf die Wahlen zum Aufsichtsrat. Auf den ersten Blick ist dieser Ruf sicherlich nicht unbegründet. Denn selbst bei gut besuchten Mitgliederversammlungen mit 2.000 Mitgliedern oder mehr sind gerade einmal ein paar Prozent der stimmberechtigten Mitglieder vor Ort anwesend. Das Fernwahlrecht könnte also durchaus zu einer Zunahme des Engagements für den Verein und des Interesses an der Vereinspolitik in der Mitgliedschaft erhöhen. Und immerhin ist es ja auch bei politischen Wahlen möglich, ohne vor Ort zu sein, aus der Ferne mit abzustimmen. Dieser häufig bemühte Vergleich hinkt allerdings stark. Denn politische Wahlen, wie zum Beispiel die Landtagsoder Bundestagswahlen, unterscheiden sich erheblich von den Abstimmungsvorgängen im Verein. Die Politik prägt

veranstaltung. Dazu gratuliere ich ihnen herzlich – wählen konnten sie dafür aber nicht. Der HSV hat scheinbar ein Problem, seine Mitglieder am Wahltag zu mobilisieren. Am 09.01.2011 hätten ca. 55.000 Mitglieder wählen dürfen, im ersten Wahlgang wurden aber nur 1898 Stimmen (ca. 3,5%) abgegeben – eine erschreckend niedrige Wahlbeteiligung! Die Organisatoren der Mitgliederversammlung, die Kandidaten selbst, der gesamte Verein – alle sollten ein Interesse daran haben, dass möglichst viele Mitglieder wählen und die Legitimation der Mandatsträger auf eine möglichst breite Basis gestellt wird. Dies ist ein elementarer Bestandteil einer funktionierenden Demokratie. Wenn man es nicht schafft, die Mitglieder zur Stimmabgabe auf der Mitgliederversammlung zusammenzubringen, sollte man sich Gedanken über Alternativen machen. Eine Alternative wäre eine Form der Fernwahl. Die Bundesrepublik Deutschland führte bereits 1957 die Briefwahl ein. Insbesondere alten, kranken und behinderten Menschen sollte so die Stimmabgabe erleichtert werden. Mit Sicherheit stellen diese Personengruppen nicht das Gros der Mitglieder dar, die am 09.01.2011 nicht erschienen, aber alleine für sie sowie andere engagierte Mitglieder, die aus beruflichen oder sozialen Gründen sowie als aktive Sportler verhindert sind, würde es sich lohnen, eine Stimmabgabe fern der eigentlichen Versammlung zu ermöglichen.

und beherrscht die mediale Berichterstattung in Deutschland. Eine fast schon unüberschaubare Anzahl von TV- und Radiosendern, eine Vielzahl von lokalen und überregionalen Tages- und Wochenzeitungen sowie Magazinen berichten täglich über politische Vorgänge aus den verschiedensten Bereichen. Der Bürger hat die Möglichkeit, sich täglich aus den unterschiedlichsten Quellen zu informieren oder Veranstaltungen von Parteien vor Ort aufzusuchen. Am Wahltag selber finden bezeichnenderweise keine Wahlkampfveranstaltungen mehr statt. Am Wahltag wird ausschließlich gewählt – ob vorher von zu Hause per Brief oder am Wahltag im Wahlbüro. Die Situation in der Politik ist keineswegs vergleichbar mit der Situation im HSV. Die Berichterstattung über vereinspolitische Vorgänge im HSV in den Medien nimmt in der Presse nur einen verschwindend geringen Anteil ein. Je weiter man sich von Hamburg entfernt, um so weniger wird über den HSV – und eben auch über die Vereinspolitik – berichtet. Vereinsveranstaltungen finden außerhalb Hamburgs – abgesehen von verschiedenen Veranstaltungen des Supporters Clubs – überhaupt nicht statt. Auch innerhalb des Vereins kommt es nur zu wenigen und kleinen Veranstaltungen im Vorfeld von Mitgliederversammlungen, die für vereinspolitische Diskussionen – und damit auch zur Meinungsbildung – genutzt werden können.

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Das Thema Fernwahl erregt bereits viele Gemüter und wird kontrovers diskutiert: Eine Fernwahl wäre manipulierbar, man würde die Mitgliederversammlung abwerten und außerdem sei man der HAMBURGER SV und Mitglieder hätten die Pflicht, sich auf der Versammlung einzufinden und einzubringen. Die Wahlprozedur auf der Mitgliederversammlung müsste jedem Verfechter einer geheimen und unbeeinflussten Wahl Bauchschmerzen bescheren. Dicht gedrängt und im regen Austausch werden die Stimmzettel ausgefüllt und oftmals nicht persönlich in die Wahlurne geworfen. Jeder kann problemlos die Wahl der Platznachbarn kontrollieren und beeinflussend einwirken sowie durchgereichte Stimmzettel auf dem Weg zur Wahlurne zufällig verschwinden lassen. Eine Fernwahl mit Zustellung der Stimmzettel an die Privatadressen wäre hier sogar sicherer. Es scheint ein hehres Ziel zu sein, über 70.000 Mitglieder aktiv in die Mitgliederversammlung einzubinden. Man stelle sich eine solche Versammlung einmal vor. Vielleicht könnte man diese Versammlung tatsächlich im Stadion abhalten. Hätte man die 70.000 wissbegierigen Mitglieder erst einmal zusammengebracht, wollen dann 70.000 Fragen gestellt werden. Wenn jede Frage 10 Sekunden dauert, kämen wir auf 194 Stunden, also acht Tage und

Nächte ununterbrochenes Fragestellen. Und die Antworten? Spätestens jetzt wäre es unverantwortlich, noch weitere Mitglieder aufzunehmen. Trennen wir uns lieber von der Vorstellung einer solchen Versammlung und halten fest, dass es nicht möglich ist, alle Mitglieder in dieser Form einzubinden. Der Verein ist in den letzten Jahren sehr stark gewachsen, auch überregional, ohne sich jedoch der neuen Situation anzupassen. Trotz großer Distanz begeistern sich viele für den HSV. Durch zeitgemäße Möglichkeiten der Information (z. B. Übertragung der Mitgliederversammlung) sowie eine Erleichterung der Teilhabe an Entscheidungen könnte der HSV deutlich mehr Mitglieder für das Vereinsleben interessieren und in selbiges integrieren. Die Fernwahl in Kombination mit zusätzlichen Informationsmöglichkeiten wäre kein Ersatz, sondern eine sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Strukturen, um es noch mehr Mitgliedern zu ermöglichen, den HSV zu leben und zu bereichern. Letztendlich kann die Fernwahl den Verein sogar wieder enger zusammenführen. Rund 3,5% der Mitglieder wählten vier neue Aufsichtsräte und zwei Vorstände mussten wenig später den Verein verlassen. In dieser unruhigen Zeit drückten viele Mitglieder ihren Unmut über diese Entwicklung aus (z. B. wurde eine Petition für eine au-

ßerordentliche Mitgliederversammlung von ca. 4.000 Mitgliedern unterzeichnet). Scheinbar waren viele aus verschiedensten Gründen nicht auf der Mitgliederversammlung erschienen und hatten ihr Stimmrecht verstreichen lassen. Solange Entscheidungen nur von einem Bruchteil der Mitglieder getroffen werden, wird es schwierig, Ruhe in den Verein zu bekommen. Je größer die Beteiligung an Wahlentscheidungen ist, desto höher ist die Akzeptanz der Ergebnisse. Eine Fernwahl kann eine höhere Wahlbeteiligung und Repräsentativität der Abstimmungsergebnisse ermöglichen, was dem HSV gut täte, damit Ruhe einkehrt und den Entscheidungsträgern wieder mehr Vertrauen entgegengebracht wird. Und sicherlich würde es auch Hans-Ulrich Klüver gefallen, wenn er beim nächsten Mal von einer breiteren Mehrheit der Mitglieder gewählt wird. Weitere Artikel zum Thema Fernwahl finden sich auf: www.initiative-pro-hsv.de

Die eigentliche Musik spielt am Tag der Mitgliederversammlung im Versammlungssaal. Die Kandidaten stellen sich durch eine Rede vor, die Mitglieder können sich zudem durch das Stellen von Fragen einen eigenen Eindruck verschaffen, können sich ein eigenes Bild von den Kandidaten machen. Diese Möglichkeiten entfallen bei der Fernwahl. Der Fernwähler muss sich in diesem Fall zunächst einen Eindruck von den Kandidaten über Berichte in den HSVMedien verschaffen. Ein persönlicher Dialog entfällt. Der Fernwähler ist auf die in der HSVlive jedem Kandidaten zur Verfügung gestellten 50 Zeilen angewiesen. Doch reichen die zur Meinungsbildung aus? Vielleicht erfährt der Wähler über den einen oder anderen (privilegierten) Kandidaten dann auch mehr über die Zeitungen. Die Informationsmöglichkeiten sind aber erheblich eingeschränkt. Gestärkt werden durch die Fernwahl die Kandidaten, die die finanziellen Mittel haben, einen aufwändigen Wahlkampf zu führen. Es werden die Kandidaten besser gestellt, die beispielsweise die Möglichkeit haben, alle Mitglieder per Brief anzuschreiben oder aufwändige Internet-Wahlwerbe-Spots im Vorfeld drehen zu lassen. Durch die Einführung der Fernwahl würde zudem die Mitgliederversammlung erheblich an Wertigkeit verlieren. Im-

merhin handelt es sich bei der Mittgliederversammlung um die einzige Möglichkeit im Jahr, dass ein aktiver Dialog zwischen Mitgliedern und Funktionären, insbesondere aus dem Vorstand und Aufsichtsrat, aber auch unter den Mitgliedern selber stattfinden kann. Für viele Mitglieder würde der Anreiz zur Versammlung zu kommen, vielleicht wegfallen, wenn die Teilnahme an Wahlen und Abstimmungen ohnehin aus der Ferne erfolgen kann. Die Mitgliederversammlung würde an Wert erheblich verlieren. Wo soll dann aber der Austausch unter Mitgliedern stattfinden? In Internet-Foren? Das Niveau dieser Diskussionen dürfte den meisten bekannt sein. Außerdem weigern sich die Foristen in der Regel, mit Klarnamen zu diskutieren. Wie soll ich bei einer Internet-Diskussion dann aber wissen, mit wem ich diskutiere? Welches Mitglied welche Meinung vertritt? Wird das Fernwahlrecht eingeführt, muss dieses konsequenterweise auch für alle Entscheidungen geschehen. Das gilt dann nicht nur für Wahlen zum Aufsichtsrat, sondern auch für andere Wahlen von Gremienvertretern (auch bei Wahlen der Amateursportler) oder für deren Entlastungen. Dieses gilt dann auch für Spontananträge, wie Anträge zur Geschäfts- oder Tagesordnung beziehungsweise die Einberufung von Ausschüssen durch die Versammlung. Müssen bei der Einführung des Fernwahl-

rechts dann nicht auch die nicht anwesenden Mitglieder von ihrem Frage- und Antragsrecht Gebrauch machen können? Wie soll dieses aus der Ferne umgesetzt werden können? Wie sollen komplizierte Satzungsfragen bei der Fernwahl innerhalb der Mitgliedschaft in dem erforderlichen Umfang diskutiert und besprochen werden bevor sie zur Abstimmung gelangen? Die Fernwahl ist sicherlich keine Lösung. Vielleicht sollten wir unsere Energie zukünftig darauf verwenden, wie wir die Mitgliederversammlung so attraktiv machen, dass mehr Mitglieder dorthin kommen. Wir könnten zum Beispiel aus der Info-Versammlung im Sommer eine zweite ordentliche Mitgliederversammlung machen. Die Themen, die jetzt jährlich im Januar diskutiert werden, könnten so auf zwei Veranstaltungen aufgeteilt werden, so dass wir vielleicht statt einmal 10 zweimal 5 Stunden diskutieren.

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Polizei unter Beobachtung Im Gespräch mit der Polizei Text Verena Vogt · Fotos Witters

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n der vergangenen Saison haben wir von der Initiative „HSV- Fans beobachten Polizei“ wieder zahlreiche Berichte über Polizeieinsätze bei Spielen von unserem HSV veröffentlicht. Aktuell stehen wir zudem in Kontakt mit Vertretern der Hamburger Polizei, die uns eingeladen haben, die Einsatzplanung der Polizei bei einem Heimspiel zu begleiten. Beide Seiten wollen den Dialog weiter ausbauen, um das gegenseitige Verständnis zu erhöhen. Zur Vorbereitung der Einsatzbegleitung fand im April 2011 eine Besprechung zwischen Mitgliedern unserer Initiative und Polizeivertretern statt. Wir trafen uns mit Herrn Struve (Polizeidirektor) und Herrn Zill (Polizeirat) von der Zentraldirektion (Dienststelle ZD 2, Lage und Einsatz) im Polizeipräsidium.

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Herr Struve ist Leiter der Abteilung „Lage und Einsatz“, eine Unterabteilung ist die „Einsatzabteilung“. Herr Zill ist der Leiter der Einsatzabteilung der Zentraldirektion, die unter anderem die Bundesligabehörde beinhaltet. Bei dem Treffen haben uns die beiden Polizeivertreter Grundsätzliches zur Einsatzplanung etc. erläutert. Wir hatten zudem Gelegenheit, bestehende Probleme, wie zum Beispiel die fehlende Identifizierbarkeit einzelner Polizeibeamter, unfreundliches Auftreten etc. anzusprechen und zu hinterfragen. Das Gespräch endete mit einer für uns überraschenden Information. Nachfolgend daher eine kleine Zusammenfassung. An der Planung eines Polizeieinsatzes bei einem Heimspiel von unserem HSV sind zahlreiche Personen beteiligt. Für jeden Bundesligaverein gibt es bei der Polizei eine Bundesligabehörde, die im Vorfeld eines Spiels von den Vereinen, Szenekundigen Beamten etc. Informationen über die anreisenden Gästefans, wie zum Beispiel die Art der Anreise und ob bekannte sog. Problemfans anreisen, sammelt. Die Informationen werden an die zuständige Polizeibehörde weitergegeben. Nach dem Spiel wird über den Verlauf des Einsatzes berichtet. So erfolgt bundesweit über die Landes- und Bundesinformationsstellen Sport ein Informationsaustausch vor und nach jedem Spiel. In einer anschließenden Sicherheitsbesprechung, zu der der HSV einlädt und an der neben Vertretern der Polizei unter anderem der Sicherheitsbeauftragte des HSV, Vertreter des

Ordnungsdienstes, der Bundesligabehörde, die Fanbeauftragten und Szenekundige Beamte teilnehmen, werden die vorhandenen Informationen ausgetauscht und die konkrete Durchführung des Einsatzes geplant zum Beispiel, ob im Umfeld und während des Spiels alkoholhaltige Getränke ausgeschenkt werden dürfen. Es wird zudem die grobe Einsatzstrategie der Polizei vorgestellt. Die Durchführung des Einsatzes und die Anordnung von einzelnen Maßnahmen am Spieltag obliegen dem jeweiligen Einsatzleiter. Zu jedem HSV-Spiel ist grundsätzlich eine Hundertschaft im Einsatz, bei Bedarf wird diese aufgestockt. Neben der Hundertschaft sind der Einsatzleiter, Einsatzabschnittsführer und zivile Einsatzkräfte vor Ort. Die Polizeikräfte sind unterteilt in Verkehrskräfte, Kriminalermittler und Begleitkräfte. Das erfordert eine Unterstützung durch die Bereitschaftspolizei. Zu unserem Kritikpunkt, es sei häufig ein Problem in der Kommunikation zwischen Fans und einzelnen Polizeikräften vorhanden, da einzelne Polizeikräfte einen zum Teil sehr unhöflichen Umgangston haben und beispielsweise auf Fragen gar nicht antworten oder den Eindruck erwecken, selber nicht zu wissen, welche Einsatzstrategie verfolgt wird, wurde festgestellt, dass dies auch auf die Struktur zurückzuführen sein kann. Da der Einsatzleiter die Strategie vorgibt und er diese den Einsatzabschnittsführern mitteilt, die wiederum die Strategie an die Unterabschnittsführer weitergeben und diese dann an die einzelnen Polizeikräfte, hat der Einsatzbereichsleiter

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häufig keinen Kontakt mit einzelnen Polizeikräften, so dass ihm Fehlverhalten durch die eigene Wahrnehmung häufig nicht möglich ist. Wenn es nun zu einem Fehlverhalten einzelner Polizeikräfte kommt, müssen wir Fußballfans leider häufig die Erfahrung machen, dass eine Beschwerde wenig erfolgversprechend ist, da eine spätere Identifikation des einzelnen Polizisten aufgrund fehlender Kennzeichnung nahezu unmöglich ist. Entsprechend kämpft ja auch Amnesty International mit seiner Kampagne für eine Kennzeichnungspflicht. Zu unserer Freude wurde uns nun mitgeteilt, dass es für die Hamburger Polizeikräfte zwar keine Kennzeichnungspflicht im eigentlichen Sinne gäbe, allerdings eine Identifikation dennoch aussichtsreich

sei. Jeder Hamburger Polizist trägt eine Kennzeichnung auf seinem Einsatzhelm, auf dem eine Nummer vermerkt ist. An der Nummer lässt sich die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Zug ablesen, der aus etwa 20 Personen besteht. Zwar kommen dann immer noch bis zu 20 Personen in Frage, aber 20 sind schon einmal besser als hundert … Etwaige Beschwerden können alle HSV-Fans zukünftig außer an das Referat für Anerkennungen und Beschwerden („mailto:pst@polizei.hamburg.de“ pst@polizei.hamburg.de) auch direkt an die Dienststelle unserer Gesprächspartner unter polzd20@polizei.hamburg.de richten. Dann kommen die Beschwerden gleich an der richtigen Stelle an.

Treffen im Fanhaus Die Initiative „HSV- Fans beobachten Polizei“ veranstaltet regelmäßig offene Treffen im Fanhaus. Dort werden die Beobachtungs-Einsätze geplant und nachbesprochen. Berichte über die Beobachtungen findet ihr auf www.hsvfansbeobachtenpolizei. jimdo.com. Wir freuen uns über jeden HSVer, der sich bei uns engagieren will. Die Initiative arbeitet mit Amnesty International zusammen. Gemeinsam setzen wir uns unter anderem für eine Kennzeichnungspflicht von Polizeibeamten ein. Außerdem stehen wir in Kontakt mit Fanszenen anderer Fußballvereine.

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Ein Blick zurück Eine Saison zum Vergessen Foto Witters

Mal schmachvoll, mal meisterlich Saisonrückblick von Herrn Wendt von Abschlach! Text Michael Wendt

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enn ich die letzte Saison Paroli laufen lasse, wie der unvergessene Horst Hrubesch es ausdrücken würde, dann muss ich mich sehr anstrengen, um nicht sofort schlechte Laune zu bekommen. Was unsere Profis betrifft, so war wahrscheinlich der Auftaktsieg gegen Schalke der Beginn der Probleme. Schalke war schwach, was man aber zu der Zeit nicht wusste. Dann folgten ein paar weitere gute Spiele, Platz 3 am 3. Spieltag und schon wurde in Hamburg von der Meisterschaft geredet. Bis zum 6. Spieltag gewann die Mannschaft nichts mehr und vom Tabellenstand hätten wir die Saison da schon abhaken und beenden können. Wir hätten uns schmachvolle Momente erspart. Für mich persönlich war die Saison am 16.02. beendet. Alles, was danach kam, war nur noch Makulatur und eigentlich egal. Was mich bei den meisten Niederlagen wütend gemacht hat, war die Art und Weise, wie die Mannschaft Spiele verlor. Bei der Qualität des Kaders hätte schon ein kleiner Funken Leidenschaft viel bewegen können. Aber nur wenige Spieler haben verstanden, worum es beispielsweise in den beiden Derbys ging. Als Fan zerreißt einem so was das Herz. Wieso ging es gegen Köln beim 6:2, aber in den darauffolgenden sieben Spielen nicht? Da bleibt nur eine große Bitterkeit. Aber ich wollte mich ja anstrengen, um keine schlechte Laune zu bekommen. Deswegen will ich mich auf die positiven Aspekte der letzten Saison konzentrieren. Als Erstes muss wieder die Nordkurve genannt werden. Wie dort Enttäuschungen weggesteckt wurden, war meisterlich. Unermüdlich wurde da unterstützt, gesungen und mit großartigen Choreos begeistert. Persönlich kann ich als ABSCHLACH!-Frontmann natürlich auch was Positives nennen: Es gab in dieser Saison immerhin zwei Unplugged-Auftritte von uns – den ersten und den letzten – und beide sogar gleichzeitig vor dem Heimspiel gegen den BVB auf der VOLKSPARKETT-Bühne.

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Ein weiterer schöner Moment waren die Verabschiedungen von Collo und Frosti am Ende des letzten Heimspiels. Es ist traurig, wenn gerade die Spieler gehen müssen, die immer gezeigt haben, dass sie zum Verein stehen, ihn nicht nur als Karrieredurchlauferhitzer sehen und die immer alles gegeben haben. Collo und Frosti gehörten definitiv in diese Kategorie und deswegen haben sie es sich auch verdient, so besonders gefeiert zu werden am Ende ihrer Zeit beim HSV. Was die kommende Saison bringen wird, steht in den Sternen. Aber auch die Entwicklung innerhalb der Vereinsgremien könnte man bisher als positiv bewerten. Eine gewisse Ruhe

scheint eingekehrt. Wohin das führen wird? Wer weiß. Hoffentlich läuft alles so positiv, wie die Entwicklung der Box-Abteilung des HSV: schon 160 Mitglieder innerhalb von gut zwei Jahren und jede Woche kommen neue Freizeitboxer dazu. Pro Vereinskultur im Universalsportverein HSV! ☺ Auch für die kommende Saison gilt wie jedes Jahr wieder: NUR DER HSV!

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Mindestens Meister. Oder? Rückblick und Ausblick Text Tamara Dwenger

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igentlich hätten wir es doch schon vorher wissen müssen, mit Armin konnte das ja alles nichts werden. Zudem trister Bundesliga-Alltag sowie Pokal-Aus in der 2.Runde. Irgendwie wurde mein HSV wieder zur grauen Maus der Liga. Aber was sollte ich mich beschweren, genauso hatte ich ihn doch kennengelernt. Auch nach intensivem Nachdenken fällt mir kein Kick der Hinrunde ein, der es verdient hätte, erwähnt zu werden. Unsere Marketingfüchse beim HSV sehen das wohl GANZ anders! Oder warum wurde das Spiel gegen Schalke 04 auf einer neuen DVD-Reihe „Die besten HSV-Spiele der Vereinsgeschichte“ festgehalten? Platz 9 zur Halbzeit – Europa in weiter Ferne!?!?

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Wer auf Besserung in der Rückrunde hoffte, wurde – wie immer typisch HSV – enttäuscht. Lustloser unattraktiver Fußball und dann kam der Tag der Tage. Heiß wie Frittenfett ging es ins Stadion und dann passierte das, was nie hätte passieren dürfen: 0:1! Unglaubliche Leere, ein Gefühl von ständigem Übelsein, blamiert bis auf die Knochen. Verehrte Angestellte in kurzen Hosen – ihr seid Versager! Durch Unfähigkeit anderer Mannschaften kamen dann kurzeitig wieder die üblichen Hamburger Höhenflüge, eventuell doch noch europäisch spielen zu dürfen. Aber auch die Träume waren schnell ausgeträumt und so schleppte sich wohl jeder nur noch von Spiel zu Spiel in der Hoffnung,

das Ganze möge schnell vorübergehen. Platz 8 stand am Ende des 34. Spieltages zu Buche – immerhin noch um einen Platz verbessert. Und was hält die neue Saison bereit? Ein neuer (fähiger) Vorstand, ein Trainer, der es schafft, eine Mannschaft zu formen, der jeder auch gerne zuschaut? Eine Mannschaft, für die wir uns montags nicht schämen müssen? Vor rund drei Wochen dachte ich an Abstiegskampf, nun bin ich schon bei Platz 10-12.Spätestens zur ersten Pokalrunde bin ich felsenfest davon überzeugt, dass wir mindestens Meister werden und vielleicht – ach was – bestimmt auch den Pokal gewinnen.

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Von Unken und Hühnern Rückblick und Ausblick auf das, was kommt … Text Axel Formeseyn

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eine Güte! Was habe ich im letzten Sommer geflucht und geunkt, nachdem der Aufstieg der so genannten –Zeit für ein müdes Lächeln – „Freudenhaus-Kicker“ in die Bundesliga feststand! Eines wusste ich nämlich sicher: Irgendwann findet jedes blinde Huhn einmal ein Korn, wenn es nur lange genug herumpicken darf, selbst Hans Pauli, die benachbarte, medial so beliebte Modemarke mit Totenkopf und angeschlossener Fußballabteilung vom Hafenrand! Und ja! Hans P. hatte lange genug erfolglos herumgepickert, mehr als dreißig Jahre! Es war also nur eine Frage der Zeit, wann dieses verdrehte Huhn dieses eine, im Fünfmeterraum vor der Südtribüne des Hamburger Stadions im Volkspark herumliegende Korn aufpicken würde. Entsprechend sicher war ich mir in ergänzender Anbetracht der zunehmenden Blindheit meines eigenen Lieblingsklubs, dass es 2010/2011 geschehen würde, geschehen musste: meine persönlich erste Derbyniederlage! Vor der Saison hätte ich mich dann auch – entsprechend meiner düsteren Vorahnungen – auf folgenden Deal aber sowas von sofort eingelassen: Das Stadtderby endet zweimal unentschieden, HSV steht am Saisonende vor den Braun-Weißen und die steigen ab. Ich wäre damit zufrieden gewesen, echt jetzt, aber niemand wollte einschlagen. Alle von mir befragten Fußballexperten waren der Meinung, wir würden zweimal zirka tausend zu null gegen die Clowns vom Kiez gewinnen, mindestens in der Europa League landen und Pauli ja eh absteigen. Sicher: Die Braun-Weißen stiegen tatsächlich ab. So weit, so gut, zumal dank Petric` Sonntagsschuss kurz vor Buffalo des Hinspiels nicht nur während der ersten 80 Minuten, sondern auch nach Spielschluss im und am Millerntor der übliche Totentanz herrschte und es Braun-Weiß einmal mehr nicht gelungen war, unseren achtundachtzig Minuten lang – und die meiste Zeit der übrigen Saison ebenso – gemütlich vor sich hin schlafenden Lieblingsriesen zu bezwingen. Ein HSV-Schnarchen war während des Rückspiels im Stadion im Volkspark ausnahmsweise nicht zu vernehmen. Endlich einmal wurde das Herz in die Hand genommen und eine Stunde lang das Tor des hoffnungslos unterlegenen Geg-

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ners bestürmt. Ohne Erfolg. So pickte Huhn Hans das eine Korn, das schon so lange im Volkspark herumlag auf und besiegte den großen Lokalrivalen mit 1:0, nicht ohne sich im Anschluss beim zwar verständlichen, aber doch arg provokanten und infantilen Jubel und – dem Fußballgott sei Dank – im weiteren Verlauf der Bundesliga-Saison ziemlich zu blamieren und gleich wieder abzusteigen. Wenigstens was. Und HSV? Klar war die Saison scheiße. Zumindest haben sich aber – nicht zuletzt wegen der gefühlten zweihundert Saisonpleiten – an vielen Stellen längst überfällige – sagen wir mal – Umstrukturierungen ergeben. Das lässt sicher nicht nur mich aufatmen und darauf hoffen, dass endlich wieder alle im und um den HSV zusammen und nicht gegeneinander arbeiten. Sportlich wird es nämlich – ich will ja nicht schon wieder unken, aber ich bin halt Dauerpessimist- in der neuen Saison nur darum gehen, nicht zu arg in Abstiegsgefahr zu geraten. Die Beispiele Werner Bremen und VW sollten uns allen Warnung genug sein. Und wer weiß: Vielleicht muss ich mich am Ende der kommenden Saison – trotz eines Mittelfeldplatzes – ja einmal nicht über diese ermüdenden, ewig gleichen „Danke für nichts“- Plakate und „Wir ham die Schnauze voll“- Gesänge aufregen, sondern applaudiere gemeinsam mit mehr als 50.000 weiteren HSV-Fans stolz „unseren Jungs“, die – wie wir Fans – 34 Spieltage lang alles gegeben haben. Für unseren HSV.

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Ein total verlorenes Jahr Ein Blick zurück auf die letzte Saison Text Peter Kupka · Foto Witters

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ie abgelaufene Saison war eine Riesenenttäuschung. Es ist eine, die man ganz schnell vergessen möchte. Es wird mir nur schwerfallen. Wenn ich bedenke, wo wir vor gut zwei Jahren im April 2009 nach dem großartigen Triumph über Manchester City standen und wo wir jetzt gelandet sind, tut das sehr weh. Zweimal habe ich in dieser Saison geplante Auswärtsfahrten kurzfristig abgesagt, weil ich der Meinung war, dass die Mannschaft die Unterstützung nicht verdient hat. So etwas hatte ich vorher in den 32 Jahren, die ich zum HSV fahre, insgesamt zweimal gemacht. Gerade viermal in 34 Spielen überzeugte die Mannschaft komplett. Das waren die beiden Siege gegen Schalke, der Sieg in Mainz und Spiel 1 nach dem Trainerwechsel gegen Köln. Dazu gab es noch ein paar Spiele, in denen die Mannschaft teilweise gefällig spielte, aber auch ganz schwache Phasen hatte. Das waren die Siege gegen Hoffenheim und Werder, in Frankfurt und das Unentschieden gegen den BVB. Auch bei den Heimniederlagen

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gegen Wolfsburg, St.Pauli und in Bremen gab es teilweise guten Fußball. Alle anderen Spiele, und das waren sehr viele, waren enttäuschend. Hauptgrund aus meiner Sicht sind Personalien. Bernd Hoffmann leistete sich nach Labbadia mit Armin Veh den zweiten Trainerfehlgriff. Dieser Fehlgriff war aber noch größer und kostete ihn ja schließlich den Job. Ich bin sehr gespannt, was der Armin jetzt in Frankfurt für ein Chaos hinterlassen wird. Von allen Neuzugängen konnte keiner einschlagen. Heiko Westermann war eine einzige Enttäuschung. Von Kacar hatte ich auch mehr erwartet. Drobny werden wir erst in einigen Monaten beurteilen können. Bei den jungen Leuten Son, Diekmeier und Besic kann man zumindest noch Hoffnung haben. Typisch nun für den HSV, dass man dem besten Spieler der vergangenen Saison Frank Rost keinen neuen Vertrag angeboten hat. Enttäuschung der Saison war für mich Marcel Jansen. Nachdem er 2009/10 noch absoluter Leistungsträger war, fiel er ein Jahr später nur noch durch nicht vor-

handene Fitness und dumme Sprüchen auf. Pitroipa, die nächste Enttäuschung. Nach der Vorrunde dachte man noch, er zeigt endlich sein wirklich vorhandenes Potenzial, doch dann folgte in der Rückrunde kein gutes Spiel. Ich kann jetzt wirklich keinen Spieler aufzählen, der eine klasse Saison hinter sich hat. Mladen Petric erzielte zumindest seine teilweise auch genialen Tore, ist aber auch zu verletzungsanfällig. Auf Kritik an Ze Roberto (ich verstehe absolut nicht, warum man ihm einen Vertrag angeboten hat ), Trochowski und Tesche verzichte ich an dieser Stelle, denn sonst würde ich mich in Rage schreiben. Ich habe auch kein gutes Gefühl, was die neue Saison betrifft. Es sei denn, etliche etablierte Spieler steigern sich gewaltig und wir bekommen neue hungrige Spieler, die uns kurzfristig weiterhelfen. Ich sehe, im Gegensatz zu Herrn Oenning, auch großen Bedarf im Offensivbereich, denn auch wenn van Nistelrooy unter seinen Möglichkeiten blieb, ersetzt werden muss er erst einmal.

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Eine Saison zum Vergessen? Berichte 眉ber die Spiele der Profis Text Philipp Markhardt (distanziert sich von der Umbenennung des Stadions) 路 Fotos Witters

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HSV vs. 1. FC Köln 6:2 Stadion im Volkspark Alles neu macht der März! Trainer weg, Vorstandsvorsitzender weg, Marketingvorstand weg. Nach dem Spiel gegen den FC Bayern hatte sich einiges getan und es war, als habe jemand eine riesige Käseglocke über dem Volkspark entfernt. Trotz eines denkbar schlechten Ergebnisses aus dem letzten Auswärtsspiel in München schien sich etwas bewegt zu haben. Fröhliche Gesichter und Zuversicht allerorten, ob am Supporters-Kiosk, beim Volksparkett oder im VIPBereich. Woran das lag, darf sich jeder selber ausmalen oder mich mal bei einem Spiel darauf ansprechen. Auch die Mannschaft schien von der Aufbruchstimmung angesteckt worden zu sein und ballerte sich den Frust von der Seele. 6-2

fegte man den EffZäh aus dem Stadion und der Heimbereich brodelte! Gut, die beiden Gegentore waren überflüssig, aber wen interessierte das noch an diesem schönen Tag im März? SAP-Millionengrab vs. HSV 0:0 Irgendwo im Nirgendwo Endlich mal wieder ein Sonderzug, und dieses Mal sogar mit einer denkwürdigen Premiere. Denn wie wir alle wissen, ist die Verbindung Hoffenheim – Bundesliga eine äußerst kuriose. Wir erinnern uns: Ein hier nicht näher genannter Unternehmer aus Deutschlands Südwesten hievte vor geraumer Zeit einen Dorfclub mittels reichlich Kohle in kürzester Zeit in die oberste Spielklasse. Leider so schnell, dass das Club-Drumherum wie auch die Infrastruktur in der „Metropolregion

Rhein-Neckar“ nicht schnell genug mitwuchs. Zwar gelang es auf einem Feld an der Autobahn eine lieblose 08/15-Arena hinzubauen (und fast rechtzeitig fertigzustellen), doch eine Sache fehlt immer noch: ein vernünftiger Bahnhof adäquater Größe. Weil es den weder in Sins- noch Hoffenheim gibt, musste der Sonderzug aus der Hansestadt in Heidelberg halten und die Anhängerschar in eine Regionalbahn umsteigen, die dann weiter zum Spielort gondelte. Hier dann die nächste Premiere: Bundespolizisten, die einen beschrankten Bahnübergang bewachten. Bei frühsommerlicher Hitze brachen sich beide Mannschaften einen ab und malträtierten die Nerven der zahlenden Zuschauer aufs Übelste mit Sommerfußball. Etwas Ablenkung verschaffte da nur der Verpflegungsstand und der Ärger über die ungenießbare Currywurst, die einem der Caterer anbot. Diese sollte übrigens noch länger Gesprächsstoff sein, denn auf der Rückfahrt im Sonderzug klagten diverse Personen, die sich eine der Phosphatstangen angetan hatten, über Magenprobleme. Wie bereits angedeutet: Hoffenheim in der Bundesliga braucht kein Mensch. HSV vs. BV Borussia 09 Dortmund 1:1 Stadion im Volkspark Ein 1-1 gegen den späteren Deutschen Meister ist ja eigentlich kein Beinbruch. Trotzdem irgendwie blöd, wenn man in der 92. Minute noch den Ausgleich kassiert. Und dann auch noch nach Vorlage vom Ex-Eimsbüttler Uwe Moyela. Eimsbush-Verbot, Keule! Lebenslang! Vor dem Spiel gab es übrigens noch eine Kundgebung zum

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Thema Eintrittspreise, da der HSV den Gästeanhängern wenigstens 20 Euro aus den Rippen leierte. HSV vs. Hannover 96 0:0 Stadion im Volkspark Das hätte sicherlich schlimmer enden können. Hannover 96, eine der Überraschungsmannschaften der Saison, trat aber nicht ansatzweise so stark auf, wie erwartet, weshalb es bei einem schiedlich-friedlichen 0-0 blieb. Auf HSVSeite atmete man auf. Einige ärgerten sich aber auch, weil man erneut zwei wichtige Punkte im Kampf um einen EL-Platz verschenkt hatte. Im Gästeblock feierten die mitgereisten Anhänger den Einzug ins europäische Geschäft, wo dieses Mal definitiv nicht Werner Bremen in der ersten Runde Endstation sein wird. VfB Stuttgart vs. HSV 3:0 Neckarstadion Das war nix. Gar nix! Was der HSV an diesem eigentlich ganz herrlichen Ostersonnabend im Ländle bot, war eine Beleidigung eines jeden mitgereisten Fans. Da half es auch nicht weiter, sich auf dem Frühlingsmarkt nebenan zu verlustieren. Ein verschenkter Tag in Stuttgart, der kaum noch demütigender hätte sein können. HSV vs. SC Freiburg 0:2 Stadion im Volkspark „Rien ne va plus“ – nichts geht mehr. Jedenfalls nicht in dieser Saison und nicht beim HSV. Das Spiel gegen Freiburg war der endgültige Offenbarungseid und führte zu äußerst unschönen Reaktionen auf den Rängen. Hohn und Spott waren das Einzige, was die Mehrheit für das Team übrig hatte. Vielleicht nachvollziehbar. Was allerdings definitiv zu weit ging, war das Bejubeln der gegnerischen Mannschaft. Wie auch immer… ab nach Hause und in den Schlaf weinen. Bayer 04 Leverkusen vs. HSV 1:1 Ulrich-Haberland-Stadion Erstaunlich, wie eine Woche nach der Blamage gegen Freiburg die Leistung gegen Leverkusen wieder stimmte. Bei bestem Fußballwetter konnte somit ein wenig die goldene Ananas gefeiert und hinterher die Düsseldorfer Altstadt okkupiert werden. Runder Fußballtag, auch ohne Sieg. Aber das war ja mittlerweile auch egal. HSV vs. VfL Borussia M´gladbach 1:1 Stadion im Volkspark Da sollte es dann also doch noch mal um alles gehen. Jedenfalls für die Borussia, die im Saisonendspurt tatsächlich nochmal vom abgeschlaAusgabe 67

genen Letzten der Liga zu einem Kandidaten für den Klassenerhalt geworden war. Ihren Platz im untersten Bereich der Liga nahm dann auch der einzig legitime Kandidat für eine „rote Laterne“ ein. Doch wir wollen nicht schadenfroh sein, schließlich ist der Abstieg des Marketinggags vom Heiligengeistfeld lediglich der erste Schritt zum Durchmarsch in den Amateurbereich und dem damit hoffentlich verbundenen endgültigen Ende. Wo war ich stehengeblieben? Gladbach. Die benötigten dringend einen oder mehr Punkte, um es auf den Relegationsplatz zu schaffen. Keine sonderlich tollen Voraussetzungen für den HSV, denn wer verliert schon gern das letzte Saisonspiel zuhause? Wie auch immer, am Ende trennten sich beide Clubs mit 1-1 und konnten durchaus damit leben. So endete eine Saison zum Vergessen noch halbwegs versöhnlich und die scheidenden Spieler konnten gebührend verabschiedet werden.

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23. Westkurven-Meisterschaft Finalrunde im Stadion Text Joachim Ranau · Fotos HSV-Fanprojekt

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eit 1989 kicken HSV-Fans, Fanclubs und Mitglieder einmal im Jahr um den Titel des offiziellen HSV-Fan-Fußballmeisters im Rahmen der so genannten „Westkurven-Meisterschaft“(WKM). Seitdem richten wir (das HSV-Fanprojekt) in Kooperation mit dem HSV, ab 1993 mit dem HSV Supporters Club die WKM aus, damals noch mit gerade 16 Teams. Auch wenn möglicherweise die jüngere Generation von HSV-Fans die Westkurve nicht mehr aus eigener Anschauung kennt, hat sich eine große Zahl der Teilnehmer dafür ausgesprochen, den traditionellen Namen des Turniers beizubehalten. Tradition hat in diesem Verein eben hohe Bedeutung.

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In diesem Jahr wurde das Turnier von uns sogar auf zwei Tage ausgeweitet, weil wir Dank der Bemühungen von Vorstandsmitglied Oliver Scheel die – vielleicht einmalige – Gelegenheit hatten, die Endrunde für die besten Teams im Stadion im Volkspark auszutragen. Gerne hätten wir die WKM komplett im Stadion ausgetragen, aber das wäre angesichts von insgesamt 61 teilnehmenden Teams logistisch nicht zu bewältigen gewesen. So wurde auch in diesem Jahr die Vorrunde auf dem Gelände des HSV in Norderstedt ausgetragen, wo dieses Turnier seit 1995 beheimatet ist. Trotz der mittlerweile recht stringenten Teilnahmebedingungen (in jedem 10er-Team

müssen mindestens 8 SpielerInnen über eine Dauerkarte der abgelaufenen Saison oder eine Mitgliedschaft im Verein verfügen) konnten wir uns über mangelndes Interesse nicht beklagen. Die Teilnahmebedingungen haben wir übrigens in Absprache mit dem HSV eingeführt, um zu verhindern, dass sich beispielsweise Teams (z. B. Kneipen- oder Freizeitmannschaften) anmelden, die mit dem HSV nichts zu tun haben oder dass Fanclubs der Versuchung erliegen, allzu viele gute Spieler („Legionäre“) von außerhalb zu verpflichten. Das hat sich übrigens auch ganz angenehm auf die Atmosphäre ausgewirkt – man kennt sich – und: Wer will schon eine „WKM Open“? Ein paar Fakten und Zahlen zur WKM 2011: 2 lange Tage, 11 Stunden Spielzeit, 60 Mannschaften und ein Frauenteam, mehr als 1200 HSV-Fans als SpielerInnen und Besucher, 158 Spiele bis zum Finale auf insgesamt 6 Spielfeldern, 355 erzielte Tore, ein 9:0 als höchstes Ergebnis, 16 Pokale, keine rote Karte(!) von den insgesamt 5 Schiedsrichtern, 27 Grad im Schatten, 1200 Würstchen und 400 selbst gemachte Frikadellen, 3 mittlerweile wieder genesene Verletzte (Bänderriss, Fingerbruch, supporters news


Promis? Supporters bei der WKM Text David Duddeck

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Die Sieger der 23. WKM: Holstein United

herausgesprungene Kniescheibe) und das Bekenntnis von allen: „Wir kommen wieder!“ Die Ergebnisse bzw. Platzierungen wollen wir euch natürlich auch nicht vorenthalten. Platzierungen 01. Holstein United

31. HSV Power 1887 1

02. Elbsolut

32. Sektion Stadionverbot

03. Blaue Front HH-Norderst.

33. HSV-Supporters Club

04. Young Vollsuff Talents

33. Mega HH Kiel

05. Hamburgo 1887

35. Die Macht der Raute

06. Sektion Wedel

36. FC Vollsuff Königseck

07. HSV FC Edelritter

37. Tüddelband(e)

08. Longhorn CF

38. Söldnertruppe

09. HSV-Deaf-FC

39. Rahldorfer Jungs

10. Zaungäste Pinneberg 1

40. HSV-Itchy

11. Eidelstedter Spatzen

41. Wir sind blau

12. Rautengeil Fallingbostel

42. FF Heidberg Mustin

13. HSV Power 1887 2

43. Freundeskreis HH 1887

14. Punktejäger

44. Muttis Mannschaft

15. Hamburg Outsiders

45. CFHH 2

16. Die Schlümpfe

46. CFHH 1

17. Hamburg Süd Allstars

47. Hamsterdam

18. Die Löwen

48. Lebenslange Treue 1

19. Rebel Youth

49. Blue Generation

20. Norderstedter Innenpfost.

50. Suffcrew Buxtehude

21. Tradition Volkspark

51. Zaungäste Pinneberg 2

22. Die Bohnen

52. Franziskaner

23. North Park Future

53. Sektion Schleswig Holstein

24. 1. FC Officer Down

54. Rollatorterror

25. HSV-Jackpot

55. Fahr ma auswärts

26. Korn Konnection Hamburg

56. Auswärts-Hanseaten

27. Nordboyz Hamburg

56. Team 34-er

28. Balltreters

58. Fahr ma auswärts

29. Szene Stade

59. Lebenslange Treue 2

30. Team 2006

60. HSV-Osna

Das in seiner Besetzung sicherlich überraschende Finale der WKM wurde traditionell knapp mit 1:0 von „Holstein United“ gegen den Fanclub „Elbsolut“ gewonnen. Den 3. Platz sicherte sich das Team „Blaue Front Hamburg Norderstedt“ im 9-Meter-Schießen mit 3:1 Ausgabe 67

gegen das Team „Young Vollsuff Königseck“. Zu jedem Team fällt mir mittlerweile sofort etwas ein: „Holstein United“, die nach der Hauptrunde aufgrund eines falsch übermittelten Ergebnisses erst gar nicht zu den Top 16 gehörten; „Elbsolut“, deren Kapitän Stefan Döscher sich nach der schweren Verletzung durch einen Böller in Bremen glücklicherweise weitestgehend erholt hat; die „Blaue Front“, die hauptsächlich aus Spielern vom HSV III-Team besteht und die nicht nur gut Fußballspielen können, sondern eben auch mal gerne auswärts fahren; die „Vollsuff Talents“, die mittlerweile sportlich ehrgeizig und gut spielend auftreten und ihrem Namen erst nach den Spielen Ehre machen. Der Fairplay-Pokal ging übrigens für einen insgesamt tollen Auftritt auf und neben dem Rasen an einen der vielleicht bekanntesten HSV-Fanclubs, an das Team von „Rautengeil Fallingbostel“. Allen Gewinnern einen herzlichen Glückwunsch! Herzlich bedanken möchten wir uns – auch im Namen des HSV Supporters Clubs – für das Zustandekommen dieser tollen Tage bei unseren Sponsoren: der Holstenbrauerei, Hareico und Sinalco, beim HSV Ochsenzoll e.V. (besonders bei Patrick Garling und seinem Team), dem Sportpub Tankstelle (für Bewirtung und Security), bei Herrn Rankel von Aramark, Vorstand Oliver Scheel und Stadionchef Kurt Krägel, dem Greenkeeper-Team um Hermann Schulz, beim DRK Norderstedt und dem ASB, dem grandiosen Schiedsrichterteam, allen WKM-Helfern und -Helferinnen und ganz besonders bei meinen Kollegen Thorsten Eikmeier, Genevieve Fave und Martin Zajonc. Zum Schluss kommt mir gerade noch der Gedanke, dass ich gerade über meine 21. WKM als Turnierleiter berichtet habe … bin ich jetzt eigentlich auch schon Dino?

ur diesjährigen WKM wurde endlich das Supporters Club-Team wieder ins Leben gerufen. Gut zwei Wochen vor Ende der Anmeldefrist riefen wir via Homepage, OFC-Newsletter und Facebook alle Interessierten auf, sich anzumelden, um mit uns die Plätze in Ochsenzoll unsicher zu machen. Die Resonanz war wie erwartet groß. Viele, die z. B. versucht hatten, ein eigenes Team auf die Beine zu stellen und es aus verschiedenen Gründen nicht zusammen bekamen, waren froh, jetzt doch noch eine Möglichkeit gefunden zu haben, an der WKM teilzunehmen. Kurz vor Anmeldeschluss gab es dann allerdings eine Flut von Absagen. Von den ursprünglich knapp 20 Anmeldungen schafften es genau noch 9 auf den Anmeldebogen. Eigentlich gar nicht so schlecht, ging so doch keiner leer aus und alle Anmeldungen konnten berücksichtigt werden. Am Donnerstag vor der WKM erreichten uns allerdings noch zwei weitere verletzungsbedingte Absagen, sodass die Personaldecke mit nun nur noch sieben Spielern reichlich dünn wurde. Am Turniertag, bei bestem Sommerwetter, traf man sich am Eingang der Anlage vor dem Anmeldetisch. Interessant dabei sicherlich, dass keiner den anderen kannte, man sich letztendlich aber doch irgendwie gegenseitig fand. Und wie es nun einmal so ist, erschienen zwei Spieler, die bereits fest zugesagt hatten, leider nicht und waren auch nicht zu erreichen. Die Menge an potenziellen Spielern für das SC-Team auf der Anlage war aber zum Glück groß, sodass auf die Schnelle noch drei Ersatzspieler „eingekauft“ werden konnten. Im ersten Spiel stand dann eine bunt zusammengewürfelte Truppe für den SC auf dem Feld. Von 17 bis 40 waren alle Altersklassen vertreten, lediglich ein Manko stellte ein Spieler der „Sektion Wedel“ fest: „Wo sind denn eigentlich eure Promis? Der Birnmeyer, der Bednarek und so?“ Heraus sprang zum Schluss ein glorreicher 33. Platz (2 Unentschieden, 1 Niederlage, 1 Sieg) und die Erkenntnis, einen wirklich netten Sommertag unter HSVern verbracht zu haben. Wiederholung im nächsten Jahr oder schon beim Indoor-Cup nicht ausgeschlossen. Vielleicht dann auch mit mehr Promis …

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Breitenreiter ist zurück SC Ehrenamtlichenfeier am 18. Juni 2011 im Volkspark Text Verena Vogt · Fotos HSV Supporters Club

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m 18. Juni 2011 lud der Supporters Club wieder zur alljährlichen Ehrenamtlichenfeier ein. Alle, die sich in der vergangenen Saison ehrenamtlich beim Supporters Club engagiert hatten, zum Beispiel als Ordner im Sonderzug, als Fahrer der Supporters Botschaft etc., waren eingeladen. Dieses Jahr löste die Einladung bei den meisten eine freudige Nervosität aus. Gefeiert werden sollte im Stadion in der Bushalle. Ja, allein das ist schon toll. Aber vor der eigentlichen Feier wurde zu einem Turnier eingeladen und nicht irgendeinem Turnier…gespielt werden sollte im Stadion, in unserem Stadion im Volkspark…

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äh…“AOL-Arena“…ach nee…“HSH-ImtechArena“, wie das HSV-Ticketing nach der 3. Umbenennung versehentlich selber schrieb. Beim Lesen der Einladung erschienen vor meinen Augen sofort Bilder. Ich, wie ich durch den Spielertunnel auf den Rasen laufe, die Ränge voll besetzt, mein erster Ballkontakt und….Tor! Die Masse jubelt mir zu, meine Mitspieler werfen sich über mich und es ist der schönste Tag in meinem Leben. Dann fiel mir aber leider ein klitzekleiner Haken ein. Ich habe bislang maximal dreimal in meinem Leben auf irgendeiner Wiese gekickt, betreibe nahezu keinen Sport und bin darüber hinaus noch…ein Mädchen. Also, Träumerei verworfen, ich werde mich auf das Zuschauen beschränken. Davon war ich bis zum Morgen des 18. Juni überzeugt. Naja, und dann sitzen mein Freund und ich morgens bei einem ersten Becher Kaffee nebeneinander im Bett (er hat sich natürlich sofort für das Turnier angemeldet…als Junge, jahrzehntelang Fußball gespielt und naja, irgendwann früher mal sportlich) und er erzählt mir, was für ein einmaliges Erlebnis das sein wird nachher, auf DEM Rasen zu spielen und dass er es kaum noch abwarten kann. Sch*** auf kein Fussi, Sch*** auf unsportlich und Sch*** auf Mädchen – das kann ich mir nicht entgehen lassen! Mit gesteigerter Nervosität suche ich eine Sporthose raus. Weinrote Stutzen aus der Jugendzeit meines Freundes sind auch schnell gefunden – wenn schon, denn schon. Und das Wichtigste – mein Breitenreitertrikot! Hatte es mich zu Beginn meines Fanseins noch zu dem einen oder anderen Spiel begleitet, fristete es nunmehr seit geraumer Zeit ein trauriges Trikotleben im Kleiderschrank. Perfekt, es kann losgehen! Gesagt, getan. Im Stadion angekommen, kann ich erfreut feststellen, dass sich neben mir in der Kabine des Gästetrainers drei weitere Mädels umziehen, die sogar noch professioneller als ich, nämlich nicht nur mit HSV-Trikot, sondern sogar noch mit Fußballschuhen ausgestattet sind. Nach Auslosung der Teams – mein Team: Tornado Tonndorf – geht es los. Aufgrund des Regens ist mit „normalen“ Turnschuhen nichts zu machen, so dass ich mich über einen regen Schuhtausch mit meinen Gegnerinnen freuen kann. Das erste Mal in meinem Leben richtige Fußballschuhe an meinen Füßen, was für ein Gefühl!

Die Spiele, fünf Mannschaften, jeder gegen jeden und Finale zwischen den besten Zweien, sind für mich ein einmaliges Erlebnis. Nach den ersten zwei Minuten denke ich, ich würde auf der Stelle an Sauerstoffmangel sterben. Nachdem ich mich aber für die Jokerposition im gegnerischen Strafraum entschieden habe, geht es besser und ich hätte auch fast ein Tor geschossen… wenn der Ball nicht so rutschig gewesen wäre… und der Rasen nicht so nass…und überhaupt… ganz bestimmt. Mein Team ist, natürlich wegen meines enormen Einsatzes und großen Könnens, immerhin Vierter geworden und bei der anschließenden Dusche in der Kabine gab es, wie es sich gehört, ein anständiges Duschbier bzw. einen Duschprosecco (Dank an Anja!). Trotz des sich langsam abzeichnenden Muskelkaters und anfänglicher Probleme mit der aufgrund des Regens kurzeitig durchgebrannten Anlage des DJ´s haben wir die Bushalle zu späterer Stunde noch ordentlich gerockt und den Abend sogar noch auf dem Kiez ausklingen lassen. Am Sonntag konnte ich mich überhaupt nicht mehr bewegen und musste den Tag auf dem Sofa verbringen. Aber ich würde es immer wieder tun. Vielen Dank für dieses tolle Erlebnis! Und so kam es, dass der unvergessene Breitenreiter, der André Breitenreiter, im Sommer 2011 wieder auf dem Heiligen Rasen im Volkspark kickte.

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Auf Lesereise …

Axels Kolumne

Heute Abend sinkt für Sie – das Niveau!

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ank meines kleinen, im Schrank eines jeden ernst zu nehmenden HSV-Fans stehenden neuen Weltklasse-Büchleins „Voll die Latte“ kam auch ich altes Arbeitstier zuletzt mal ein bisschen vom Schreibtisch weg und reiste gemeinsam mit meiner geliebten Frau Inga in Sachen Buchvorstellung durchs Land. Erste Station meiner kleinen DeutschlandTournee war München, wo ich in einer hübschen Fußballkneipe an der Talkshow „Mein Stadion“ des Bezahlsenders „Sky“ teilnehmen sollte. Moderator war Ulli Potofski und nach ein bisschen Fußball-Kluggeschnacke wurden wir vom ebenfalls anwesenden HSV-Weltklasse-Literaten Nummer 2, dem Keidel-Volker aus Bayern, der sich schon den ganzen Abend engagiert um meine Frau gekümmert hatte, in ein Etablissement namens „Jodlerwirt“ eingeladen. Super, dass auch ich mitdurfte, hatte Bestsellerautor Keidel doch vollmundig einen unglaublichen Alleinunterhalter versprochen: „Der zieaht’s euch die Schuah oas!“ Kaum hatten wir Minuten später in der proppenvollen Hütte Platz genommen, traute ich tatsächlich meinen müden Augen und Ohren kaum, handelte es sich bei besagtem Alleinunterhalter doch um den fabulösen „Jodler-Fredi“, den ich einst, vor bummelig zwanzig Jahren, im Rahmen einer Studienfahrt in die Alpen kennengelernt hatte. Bei einem Stadtfest in Salzburg wurden meine fünfzehn Schulkollegen und ich – sehr zum Verdruss unseres überforderten Lehrers – mehrere Stunden lang nicht müde, eben diesen Musiker in Krachledernen wie einen Messias der Popmusik abzufeiern, Schuhe ablecken inklu-

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diert. Leichte Zweifel bei Inga und Volker entkräftete Fredi, indem er mich Ungläubigen wissend anlächelte und prompt mit seiner Interpretation von „An der Nordseeküste“ der großen Klaus&Klaus begrüßte. Offenbar hatte auch er einen seiner wohl schönsten Alleinunterhalter-Abende nicht vergessen, musste er doch genau das Stück damals wieder und wieder spielen. Und wir Adoleszenten eskalierten damals ebenso wie ich knapp 40-Jähriger heute. Der nächste Tag führte uns nach Ingolstadt, wo wir von den Betreibern des wunderbaren, kleinen Fußballblogs „19er Alu“ am Bahnhof erst wie verlorene Kinder empfangen, beim Heimsieg des örtlichen FCs gegen den VfL Bochum mit Leckereien aller Art versorgt und den ganzen Abend lang wie rohe Eier behandelt wurden: „Habt ihr noch einen Wunsch?“ Im Anschluss kochte der Saal – eine leerstehende, ehemalige Buchhandlung war von meinen Gastgebern Lars, Bernhard, Tom und Stefan im Stadionstil und mit viel Herzblut für den Abend hergerichtet worden – angesichts der mehr als hundert anwesenden Gäste schnell über. Zwar konnte kaum die Hälfte des Publikums mit meinem Namen etwas anfangen und war offensichtlich bloß der Überzeugungskraft der Gastgeber wegen „Ihr seid am Freitag dabei, ist das klar?! Sonst Fresse dick!“ gekommen. Doch sei’s drum: Super war’s! Hatte ich der ersten Halbzeit meines Programms einmal mehr die desaströsesten Fotos meiner Fußballsozialisation zum Schlechten gegeben, wurde in der zwoten Halbzeit – aller regionalen und sprachlichen Differenzen zum Trotz – über Anekdoten, Geschichten, Lieder und Videos aus der Abteilung „Da zeigt der HSV mal wieder seine hässliche Fratze!“ gelacht. In der örtlichen Absturzkneipe „Café Detter“ klang dieser wunderbare Randaleabend bei Udo Jürgens` Griechischem Wein und auf Tabletts durch den Saal getragenen, ganz frischen Frikadellen bzw. Fleischpflanzerln aus. Ein Besuch Ingolstadts sei jedem HSV-Fan nur wärmstens empfohlen. Eine Stadt, in der einer durchzechten Fußballnacht zum Frühstück auch noch durch „Schweinebraten und Knödel satt“ die Krone aufgesetzt wird,

hat zumindest meine Stimme, wenn es um die Fußballkultur-Hauptstadt Deutschlands 2011 geht, bei der nächsten Wahl sicher! Aber das Leben eines Fußball-Autoren ist nicht nur Zucker, Schweinebraten- oder Fleischpflanzerlschlecken. Nicht jeder Abend ist umjubelt wie in Husumer Speichern oder Itzehoer Lauschbars, wo einem die Zuschauer anbetender Weise vor den Füßen liegen und um Zugaben und weitere Geschichten der „Scheiße Polizei“ oder des 90er-Jahre – Husumer- Reeperbahn-Wolfsrudels um Kalle Peters betteln. Wahre Demut lernt der proletarische HSV-Literat erst an Abenden vor kleinem, anspruchsvollem Publikum in Flensburg oder Regensburg, das offensichtlich hohe Kunst erwartet und schon mit der Nase rümpft, wenn das Programm mit dem üblichen „Liebe Damen und Herren, heute Abend sinkt für Sie – das Niveau!“ gestartet wird. Ganz zu schweigen von Signierstunden in Kieler oder Lübecker Buchläden. Nur mit einem Funkmikrofon bewaffnet um die Mittagszeit unbescholtene, rechtschaffende Bürger mit zotigen HSV-Anekdoten zu penetrieren und Besoffene, die nur mal eben die Coupé kaufen wollten, und Pensionäre mit Rollator dazu zu bewegen, sich für ein Buch wie „Voll die Latte“ zu interessieren, ist nicht selten eine Qual – für alle Beteiligten. Nicht zuletzt „dank“ der Ausdrucksweise, die immer mal wieder die eine oder andere Sittenwächterin und Hobby-Blockwartin auf den Plan ruft: „Haben Sie da gerade „Scheiße“ gesagt, junger Mann? Das gehört sich ja nun nicht!“ Was ich ja von Zuhause kenne und mich wie üblich rauszureden versuche, meine Gesprächspartnerin müsse sich verhört haben. „Ich habe nur ‚heiße‘ gesagt! Ich ‚heiße‘ Axel Formeseyn! Ich habe übrigens ein ganz tolles Buch geschrieben. Gefällt bestimmt auch Ihren Enkeln!“ Was die strenge Seniorin offenbar nicht zufriedenzustellen scheint: „Also, ich habe „Scheiße“ gehört. Da können Sie sich hier rausreden, wie Sie wollen! Und wissen Sie was? Ein Buch mit ‚Scheiße‘ drin kommt mir sowieso nicht ins Haus!“ Axel Formeseyn

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Pyro im Stadion? Pro und Contra Fotos Witters

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Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren? Pro Pyrotechnik Text Joachim Ranau, HSV-Fanprojekt

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n der abgelaufenen Saison erhitzten sich bundesweit immer mal wieder die Gemüter, wenn es um das Abbrennen so genannter Pyrotechnik ging. Auch in Hamburg scheiden sich dabei die Geister: Von einem Teil der Fans, Mitgliedern und HSV-Offiziellen als gefährlich und gesundheitsschädigend und darum als nicht hinnehmbar kritisiert, von einem anderen Teil als Bestandteil von Fankultur, als Ausdruck von Emotionen und Leidenschaft und als visuelles Highlight im Stadion gefeiert. Tatsache ist, der Einsatz von Pyrotechnik, also Bengalfackeln, buntem Rauch bis hin zum Abbrennen von Wunderkerzen ist in allen Stadien bundesweit verboten. Fans, die trotzdem zündeln, müssen mit Stadionverboten oder gar Regressforderungen von Vereinen oder Geschädigten rechnen. Vereine, denen es nicht gelingt, das Abbrennen von Bengalfackeln oder Ähnlichem im Stadion zu verhindern, werden vom DFB zu Geldstrafen verurteilt und müssen im Wiederholungsfall sogar damit rechnen, ihre Spiele vor leeren Rängen auszutragen. So sind natürlich auch die Ordner- bzw. Polizeieinsätze in den Blöcken zu erklären. Trotzdem brannte es in den Stadien der 1. Bundesliga noch nie so häufig wie in der letzten Saison. Was und vor allem wer steckt nun dahinter? Sind es möglicherweise Krawallmacher und Randalierer, die dem Verein schaden und um jeden Preis auffallen wollen? Oder gehört Feuerwerk z. B. bei Choreographien mittlerweile zum Support dazu wie der Einsatz von Fahnen, Doppelhaltern und Konfetti? „Südländische Begeisterung“ oder verbotene Gefährdung von Menschen? Was meint ihr? Viele der Gruppen, besonders aus dem Ultraumfeld, setzen sich seit etwa ein bis zwei Jahren für die Legalisierung von Pyrotechnik in Stadien ein, haben eine bundesweite Kampagne unter oben genanntem Titel gestartet (allerdings ohne Fragezeichen!) und ein Konzept erarbeitet, wie sie sich eine legale Form vorstellen. Dieses Konzept wurde dem DFB als Gesprächsgrundlage übergeben, ein Ergebnis steht noch aus. Auf der Homepage www.pyrotechnik-legaliseren.de informieren die Macher über die Kampagne und ihre Vorschläge. Auch in Hamburg existiert eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Thematik beschäftigt. Dieser Gruppe gehören Vertreter des HSV Supporters Club, die HSV-Fanbetreuung, das HSV-Fanprojekt und Fans an. Auf den Treffen der AG wird ausgelotet, ob und wie ein legaler Einsatz von Pyrotechnik im StaAusgabe 67

dion im Volkspark vonstatten gehen könnte und vor allem, wie eine Gefährdung der Besucher ausgeschlossen werden kann. Ein schwieriger Weg. Den lohnt es sich aber nur zu gehen, wenn ein Großteil der Fans und Mitglieder bereit ist, sich darauf einzulassen. Aus diesem Grund haben die AG-Mitglieder wissen wollen, was HSV-Fans und –Mitglieder darüber denken. Dazu lief auf der Homepage des Fanprojektes (www.hsv-fanprojekt.de) Mitte April eine nicht-repräsentative Online-Umfrage: „Pyro oder nicht Pyro?“ Insgesamt nahmen an der Umfrage in sieben Tagen über 2000 Leute teil. Die Ergebnisse waren relativ eindeutig, u. a. sollten die Teilnehmer ihre Zustimmung oder Ablehnung zu folgenden Aussagen abgeben: Aussage 1: „Ich finde den Einsatz von Pyrotechnik im Stadion gut.“ Ja: 1.776 Teilnehmer (TN), das entspricht einem Anteil von 85.34% Nein: 294 TN, 14.13% Keine Antwort: 11 TN, 0.53% Aussage 3: „Ich wäre mit einem Einsatz von Pyrotechnik einverstanden, wenn es eine legale Form für den Einsatz von Pyrotechnik geben würde und Gesundheitsgefährdungen ausgeschlossen wären.“ Ja: 1.887 TN (!), 90.68% Nein: 184 TN, 8.84% Keine Antwort: 10 TN, 0.48% Aussage 5: „Ich bin dafür, dass sich Supporters Club, Fanbetreuung und Fanprojekt für ein kontrolliertes Abbrennen von Pyrotechnik einsetzen bzw. entsprechende Initiativen unterstützen.“ Ja: 1.817 TN, 87.31% Nein: 253 TN, 12.16% Keine Antwort: 11 TN, 0.53%

Die AG-Mitglieder betonen allerdings, dass es sich bei diesem Meinungsbild keinesfalls um eine repräsentative Umfrage gehandelt hat, nehmen aber besonders die Zustimmung zur letzten Aussage zum Anlass, weiter über Mittel und Wege nachzudenken, ob und vor allem wie ein legaler Weg aussehen könnte. Wie schmal der Grad sein kann, zeigte eine (verbotene) Pyro-Aktion im Block 25A vor dem Heimspiel des HSV gegen Hannover 96, von der viele Fans annahmen, sie wäre vom HSV genehmigt, da das Abbrennen der Fackeln koordiniert vonstatten ging, diese nicht durch den Block oder auf das Spielfeld flogen und offenbar niemand geschädigt wurde. Aber auch diese Aktion war keinesfalls genehmigt. Und so kam es zu einem Ordner- und Polizeieinsatz, außerdem musste der HSV erneut eine Geldstrafe in Höhe von 5000,– € an den DFB zahlen. Vor diesem Hintergrund war und ist es nicht leicht, an einem Konzept zu arbeiten, das sich mit einer Legalisierung von Pyrotechnik befasst. Nichtsdestotrotz sind die AG-Mitglieder davon überzeugt, dass dann, wenn es keine einvernehmliche Lösung in dieser Frage gibt, es vermutlich weiter illegal in den Blöcken brennen wird und so möglicherweise Menschen zu Schaden kommen. Klar ist nämlich, sollte es je gelingen, alle im Boot sitzenden Personen und Institutionen für ein derartiges Konzept zu gewinnen, kann es nur funktionieren, wenn alle an Pyrotechnik interessierten Personen und Gruppen dies voll mittragen. Illegales Fackeln ist dann nicht mehr. Ob das gelingt? Bis dahin scheint der Weg noch ziemlich lang zu werden. Was denkt ihr darüber? Schreibt der SN doch mal eure Meinung dazu.

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Südländisches Flair? Contra Pyrotechnik Text Rainer Döll

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ytrotechnik legalisieren, das fordern überwiegend Ultragruppen aus der aktiven Fußballfanszene. Hierbei ist die Spielklasse nicht entscheidend. Egal also, ob Bundeligastadion oder der normale Sportplatz einer Bezirksligamannschaft. Die Anhänger einer lebendigen und fröhlichen Pyrotechnik lieben die einzigartige Atmosphäre – bengalische Feuer und die bunten Farben des Rauches gehören zur emotionalen Selbstdarstellung einer Minderheit in der großen Fankultur. Für diese Anhänger ist die Pyrotechnik ein Mittel, um in Feierlaune zu gelangen und in deutschen Stadien „südländisches Flair“ zu verbreiten. Wir Fußballfans gehen in die Stadien (neuer Zuschauerrekord in der Saison 2010/2011 – die Bundeliga boomt), um attraktiven Fußball zu sehen. Aber doch nicht darum, darauf zu warten, wann der Schiedsrichter das laufende Spiel unterbricht, weil ein Teil der Zuschauer bzw. Spieler aufgrund der extremen Rauchentwicklung nichts mehr sehen kann. Natürlich kann die unerwartete Spielunterbrechnung auch positiv genutzt werden, indem die Toiletten zur Verrichtung menschlicher Bedürfnisse aufgesucht oder die Getränke- bzw. Imbissbereiche in deren eingeplanten Ruhephase gestört werden. Ich besuche Bundesligaspiele seit fast 40 Jahren und habe selbst alle Stufen in der Ent-

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wicklung eines Fußballfans mal mehr mal etwas weniger durchlaufen. Ich gehöre nicht zu den ewig Gestrigen, die stets behaupten: „Früher war alles besser“. Aber eins muss ich klar und deutlich sagen, damalige Mannschaften hätten mit Unterstützung durch Pyrotechnick nicht besser oder leidenschaftlicher gespielt. Reichen Zaunfahnen, Choreograhien, das Werfen von Kassen- u. Toilettenrollen bzw. Gesänge über mehr als 90 Minuten nicht mehr aus, um Stimmung im Stadion zu machen? Müssen z. B. beim Einlaufen der Mannschaften Bengalische Feuer, Rauchtöpfe gezündet werden bzw. nach einem Torerfolg Freudenfeuer abgebrannt werden? Wie sehen das die Spieler? Werden sie durch rotes Leuchtfeuer aggressiver und regt sich in ihnen dadurch plötzlich eine Leistungssteigerung? Oder wird der Tordrang intensiviert? Fragen, die vorerst unbeantwortet bleiben. Davon abgesehen, dass das Abbrennen von Pyrotechnik in deutschen Stadien verboten ist, möchte ich hier auf nachfolgenden Punkt aufmerksam machen: die eigene Gesundheit und die derer, die im Stadion ihre Mannschaft anfeuern. Der Einsatz von Pyrotechnik geht einher mit Verantwortung. Die in einer gewissen Euphorie plötzlich in den Hintergrund geraten kann und plötzlich werden Böller, Kanonenschläge

und sonstige Knallkörper gezündet. Emotional werden vereinbarte Sicherheitsvorkehrungen über Bord geworfen und die Gesundheit anderer Fußballfans gefährdet. So wie es in der Vorrunde einem meiner Fanclub-Kameraden im Auswärtsspiel in Hannover passiert ist. Plötzlich und ohne ersichtlichen Grund wurden aus dem Steherbereich von HSV-Fans natürlich „versehentlich“ Knallkörper in den Sitzerbereich von HSV-Fans geworfen und explodierten unweit einiger Köpfe. Zum Glück kam niemand zu Schaden – aber Verantwortung? – Wer hätte die übernommen? Wie soll kontrolliertes Abbrennen im Rang aussehen? Werden zukünftig z. B. durch Fanorganisationen und Feuerwehr speziell nach Charaktertest ausgesuchte intelligente Fans im Umgang mit Pyrotechnik in Wochenendkursen kostenlos zu Pyrotechnikern mit Befähigungsschein ausgebildet? Nein, wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Pyrotechnik bleibt außen vor – Fußball ist die schönste Nebensache der Welt. Anfeuern und feiern können wir unser Team ohne gesundheitsgefährdende Mittel – von der Wunschvorstellung einiger Fußballpyromanen zum selbstregulierenden Umgang in den Kurven sind wir weiter entfernt als von einer werbewirksamen Neugestaltung der Spieldauer eines Fußballspiels.

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Geil/Gefährlich Über Pyrotechnik Text Daniel Eglite

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ikipedia lehrt uns: Die Pyrotechnik (von griechisch πυρ pyr „Feuer“) weist auf eine Technik in Verbindung mit – meist explosiv ablaufender – Verbrennung hin. Ein pyrotechnischer Gegenstand ist – als rechtliche Bezeichnung – ein Gegenstand, der einen pyrotechnischen Satz enthält, bei deren willkürlich ausgelöster chemischer Zustandsänderung bestimmte Bewegungs-, Licht-, Knall-, Rauch-, Nebel-, Druck- oder Reizwirkungen hervorgerufen werden sollen. Weitere Erklärungen würden den Rahmen hier sprengen und können im Internet nachgelesen werden. Dass die unkontrollierte Nutzung von Pyrotechnik gefährlich ist, wissen wir nicht erst seit Wikipedia. Zahlreiche Vorfälle mit Brandverletzungen, Atemnot etc. sind bekannt und werfen einen Schatten

auf den optischen Reiz, den uns farbige „Rauchbomben“ oder „Bengalos“ usw. bieten. Wenn jetzt gefordert wird, Pyrotechnik zu legalisieren, muss man als sicherheitsbewusster Mensch den Kopf schütteln. Man denke nur an unerfüllbare Auflagen, die den Vereinen auferlegt würden. Schon mal die Anleitung bei einem Böller oder Bengalischen Feuer durchgelesen? „… auf den Boden legen, anzünden, und sich rasch entfernen!“ Wie soll das denn im Stadion funktionieren? Weiterhin würde eine generelle Legalisierung praktisch jeden dazu befugen, seine Basteleien mit ins Stadion zu nehmen… Gruselige Vorstellung! Da ich trotz der Gefährlichkeit aber selber großer Fan von Rauch und Feuer bin, habe ich mir folgende Gedanken zur „eingeschränkten Legalisierung“ gemacht: Um Personenschäden weitestgehend ausschließen zu können, müsste es im Stadion feste Bereiche geben, in denen das Abbrennen von (vorher zu bestimmenden) pyrotechnischen Mitteln er-

laubt ist. Diese Bereiche, welche z. B. im Stehplatzbereich an den Eckfahnen und direkt hinter dem Tor liegen könnten, müssten so kenntlich gemacht werden, dass u. a. Asthmatiker erkennen können, dass dieser Platz nichts für sie ist. Im Innenbereich des Stadions müssten an jenen Punkten Feuerlöscher bereitstehen, die im Ernstfall sofort für die Ordner griffbereit sind. Die zündenden Personen sollte man mittels eines Feuerwerkerkurses o.ä. für die Thematik sensibilisieren. Pyrotechnische Erzeugnisse könnte man (aus Spenden finanziert) auf offiziellem Wege erwerben, so dass gepanschte Brandkörper weitestgehend ausgeschlossen sind. Wenn man dann noch Zeiten festlegt, wann geräuchert werden darf (Einlaufen der Mannschaften, nach Toren), um den Spielablauf nicht zu beeinflussen, dürfte die Chance auf legale Pyrotechnik im Stadion steigen… Sicher! Der Kick von plötzlich gezündeten Rauchbomben fehlt! Aber um Pyro ganz offiziell abbrennen zu dürfen, wird man wohl um oben erwähnte Bedingungen nicht herumkommen.


Verantwortliche aufgerüttelt Fangemeinschaft Dynamo Text Robert Pohl · Fotos Fangemeinschaft Dynamo

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ie Fangemeinschaft Dynamo ist ein eigenständiger und unabhängiger Verein von Fans für Fans, der im Mai 2007 im Festsaal des Dresdner Rathauses gegründet wurde. Zu Beginn schnellte die Anzahl der Mitglieder schnell auf über 300 an, stagnierte dann aber, so dass wir derzeit über Veränderungen nachdenken, um die Zahl der passiven und aktiven Unterstützer deutlich zu erhöhen. Unsere Aufgaben und Ziele sind in einer Satzung festgeschrieben. Die Arbeit erfolgt ausschließlich ehrenamtlich. Durch die Mitgliederversammlung wird jährlich ein fünfköpfiger Vorstand gewählt. Als Dachverband wollen wir die Selbstorganisation der Fans fördern. Daraus soll sich im Idealfall eine Interessengemeinschaft entwickeln, die ihre Wünsche und Vorstellungen auch geschlossen vertreten kann. Als Ansprechpartner und Diskussionsplattform bieten wir viele Möglichkeiten an, fanrelevante Probleme zu lösen und Fragen zu beantworten. Zum Programm gehören Veranstaltungen, Stammtische, sportliche Aktivitäten und Öffentlichkeitsarbeit. Seit zwei Jahren ist die Fangemeinschaft Dynamo auch Mitglied in der vereinsübergreifenden Interessengemeinschaft Unsere Kurve. Über eine konstruktive Zusammenarbeit mit der SG Dynamo Dresden soll das Verhältnis zwischen den Anhängern und ihrem Verein positiv gestaltet werden. Regelmäßig finden gemeinsame Treffen mit der Geschäftsführung statt, in denen aktuelle Themen ausführlich besprochen und mögliche Konflikte frühzeitig thematisiert werden. Im Aufsichtsrat des Vereins haben wir seit drei Jahren per Satzungsänderung einen ständigen Vertreter, der von uns direkt entsendet wird. Zudem beste-

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hen gute Kontakte ins Präsidium, so dass wir stets aktuell und intensiv das Vereinsgeschehen verfolgen und aktiv mitgestalten können. Grundsätzlich ist Dynamo Dresden nach wie vor ein Verein, der vom Engagement seiner Fans und Mitglieder lebt, obwohl es auch Tendenzen gibt, die erkennen lassen, dass sich diese Bereitschaft im Gegensatz zur Vergangenheit ein wenig verändert hat. Trotz bisheriger Erfolge haben auch wir immer wieder mit fanbekannten Problemen zu kämpfen und müssen teilweise hartnäckig, geduldig und mit hohem Engagement dran bleiben, um unsere Interessen anzubringen. Seit zwei Jahren veröffentlichen wir drei- bis viermal pro Saison unser Fanmagazin NACHSPIELZEIT und schauen im Internet einmal pro Woche im Rückblick auf das Geschehen der vergangenen Tage. Für unsere Gästefans bringen wir vor jedem Heimspiel ein Gäste-Infoblatt heraus, dass per Internet an die jeweilige Fanszene verschickt wird und Informationen rund um das anstehende Gastspiel beinhaltet. Als Erfolge dürfen wir uns eine mit dem Verein gemeinsam erarbeitete Fancharta auf die Fahnen schreiben, obwohl es hier oft auch zu unterschiedlichen Interpretationen kommt. Besonders das Wirken der Vermarktungsfirma Sportfive steht oft den Bestimmungen der Charta entgegen. So müssen wir uns nach dem Aufstieg in die zweite Liga mit der Problematik auseinandersetzen, Zaun­ fahnenplätze für Werbeflächen abzugeben. Im Streit zwischen Fankultur und Kommerzialisierung haben wir dabei leider hin und wieder das Nachsehen. Ebenso positiv ist die Beteiligung und frühzeitige Einbindung bei der Gestaltung der Eintrittspreise zu betrachten. Nach

der Neueröffnung des Stadions gelang es uns, dass die zunächst angesetzten hohen Kartenpreise im Stehplatzbereich wieder zurückgenommen wurden. In vielen anderen Bereichen können wir unsere Vorstellungen artikulieren und Faninteressen vertreten. Dazu gehören beispielhaft die Gestaltung der neuen Fankneipe im Stadion, die Satzungsarbeit im Verein oder die Übernahme von Aufgaben in der Fanarbeit. So sind wir zuletzt immer stärker an der Durchführung der Spieltage beteiligt, stellen Fanbetreuer und fungieren als Ansprechpartner im Stadion, wo wir auch Infostände anbieten. Größte Herausforderung und zugleich wichtigste Aufgabe ist derzeit die Aufhebung der Sektorentrennung im Heimbereich unserer Spielstätte. Hier sind wir auf einem guten Weg und haben mit viel Engagement die Verantwortlichen im Verein aufgerüttelt, endlich etwas zu tun, um diese Einschränkung beim Stadionbesuch zu beseitigen. Internet: fangemeinschaft-dynamo.de

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Comic: Achtung Satire!

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(Wut-)Fans haben Faxen dicke! Protestbewegung mischt den deutschen Fußball auf Text Philipp Piepiorka · Fotos Witters

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s rumort in den Fankurven. Die Fans sind sauer über die teilweise vorherrschende Ignoranz, mit der Clubführungen Faninteressen behandeln. Sie wollen mit ihren Anliegen ernst genommen werden und mehr Einfluss in ihren Vereinen gewinnen. Und so wird in Nürnberg eifrig gegen die Vermarktung des Stadionnamens gekämpft, in Bochum der Vereinschef verjagt, in Köln eine Umstrukturierung angestrebt und auf Schalke gegen Felix Magath geschossen. In München versuchten die Fans sogar den anstehenden Transfer von Manuel Neuer zu verhindern und somit direkten Einfluss auf die Transferpolitik zu nehmen. Außerdem formieren sich die Fans in Initiativen, um Pyrotechnik zu legalisieren und die Eintrittspreise auf ein verträgliches Preisniveau zu bringen. Der Fan im Jahr 2011 ist wütend und auf Krawall gebürstet. Machtkampf im Fußball Sie nennen sich FC Reloaded (Köln), Aktion VfB 2011 (Stuttgart), Initiative Borussia, Mitgliederoffensive (Mönchengladbach) oder Wir

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sind VfL (Bochum). Mitglieder- und Fanzusammenschlüsse, die ihre Vereine umstrukturieren wollen und gegen die Machenschaften ihrer Vereinsoberen auf die Barrikaden gehen. Eine Kampfansage stammt aus Köln: „Eine Gruppe von Kumpels, von denen einige Ex-Fußballer sind und die jetzt ohne wirkliche Kontrolle unseren Verein vor die Wand fahren, darf es künftig nicht mehr geben“, sagt Stefan Müller-Römer vom FC Reloaded. Die Fans wollen mitreden, wenn es um ihren Verein und ihren Fußball geht. Die ersten Offiziellen sehen sich sogar bereits dazu genötigt, vor dieser Entwicklung zu warnen. Felix Magath äußert sich beispielsweise besorgt zu der Thematik: „Wir müssen auf die organisierten Fans aufpassen, die einen immer größeren Einfluss auf die Vereinspolitik nehmen wollen!“ Die Zeichen stehen weiter auf Sturm, denn vielerorts stecken organisierte Fanstrukturen noch in den Kinderschuhen. Fakt ist, dass die Entscheidungen und Vorgaben durch die Offiziellen der Verbände und Vereine nicht mehr einfach so kommentarlos hingenommen werden. Es wird

der Aufstand geprobt. Die Fans haben offensichtlich die Faxen dicke. Protestwelle überrollt die Liga Doch die Fans versuchen nicht nur innerhalb ihrer Vereine neue Strukturen und Änderungen herbeizuführen. Die Fans sind besorgt, dass sie ihren Sport verlieren. Der einstige Volkssport läuft Gefahr, seine Basis zu vergraulen. Die Fans formieren sich für den Machtkampf und sind sogar bereit, ihre Rivalitäten hinten anzustellen, um gemeinsam für ihre Interessen einzustehen. Dies wurde vor allem im Oktober vergangenen Jahres mit einer großen Fan-Demo in Berlin unter Beweis gestellt, bei der tausende Fans unterschiedlicher Vereine friedlich für den Erhalt der Fankultur demonstrierten und so zu einem Rundumschlag ausholten. Die Themen der Demo waren dementsprechend vielfältig und reichten über Kritik an der Polizei und den Sicherheitsorganen, die Forderung nach anderen Anstoßzeiten, billigeren Eintrittspreisen bis hin zu mehr Mitspracherecht.

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Zum Thema Eintrittspreise ist der Widerstand mittlerweile sehr konkret geworden. Schalke gegen Dortmund – es ist das Prestige-Duell im Ruhrpott, das Derby, das für viele Fußballfans wichtigste Spiel des Jahres. Doch in der abgelaufenen Saison gaben die Dortmunder Fans ihre Karten freiwillig zurück, aus Protest. Die einfache Stehplatzkarte sollte die Anhänger mehr als 20 Euro kosten. Die Fans gründeten die Initiative „Kein Zwanni für nen Steher“. Mittlerweile wird die Initiative bei ihrem Kampf gegen die hohen Kartenpreise und Topspielzuschläge deutschlandweit von vielen Fanszenen und Fanorganisationen unterstützt. Es sind sogar schon erste Erfolge zu verbuchen. So erkannte der HSV das „Kein Zwanni“-Bündnis als Verhandlungspartner an und erklärte sich gesprächsbereit. Und auch der BVB erklärte Gesprächsbereitschaft besonders in Bezug auf die Topspielzuschläge. Protest soll mundtot gemacht werden Eine ganz andere Art des Protestes fand zum DFB-Pokalspiel des FC Bayern gegen den FC Schalke 04 durch die Südkurve, den harten Kern der Bayern Fans, statt. Durch tausende Zettel, auf denen „Koan Neuer“ zu lesen war, wurde gegen die Transferbemühungen der Chefetage Stimmung gemacht. Dem Schalker Torhüter, der vor einem Wechsel zum FC Bayern stand, schlugen außerdem immer wieder laute „Hau ab, Hau ab“- Rufe und Gesänge wie „Du hast hier niemals ein Heimspiel“ entgegen, als er das Tor direkt vor der Südkurve hüten musste. Es ist nicht nur ein Protest, es ist ein Angriff der Kurve auf die Entscheidungshoheit des Vorstandes. Und selbst der als unantastbar geltende Uli Hoeneß rückt bei den eigenen Anhängern in den Fokus ihrer ProAusgabe 67

teste. Grund ist die erneute finanzielle Unterstützung des Stadtrivalen 1860 München. Die Reaktion der Machthaber auf diese unerwartete „Majestätsbeleidigung“ wirkt hilflos und schürt den Eindruck, dass die Protestler mundtot gemacht werden sollen. So wurde den Münchner Anhängern in der eigenen Kurve das Vorsängerpodest weggenommen und das Megaphon verboten, außerdem wurden Körperkontrollen an den Eingängen zum Mittelblock der Südkurve eingeführt und Spruchbänder verboten. Die Organisatoren der „Gegengerade für Uli“-Aktion hingegen bekamen ohne größere Diskussion ihre Banner und Plakate mit ins Stadion und erhielten sogar 30 Arbeitskarten für die Umsetzung im Stadion. Es wird also mit zweierlei Maß gemessen und versucht, eine bestimmte Meinung im Stadion zu unterdrücken. Doch anstatt die Meinungsfreiheit der Fans durch derartige Maßnahmen zu reglementieren, sollten die Verantwortlichen lieber hinhören, was ihren Fans oder Kunden, wie sie es nennen, Sorge bereitet, denn sie sind die Basis, sie sind es, die sich mit dem Verein in höchstem Maße identifizieren. Die Offiziellen müssen die Zeichen der Zeit erkennen und verstehen, dass für die Fans eine Grenze erreicht ist, an der sie bereit sind, für ihren Fußball und ihre Fankultur zu kämpfen. Die Fans sind mit der Entwicklung ihres Fußballs unzufrieden!


Frank in Celle Ein Wunsch ging in Erfüllung Text Daniel Eglite, HSV-Fanclub „Die Blauen Celler“

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ir von den Blauen Cellern hatten einen großen Wunsch: Mit Hilfe von Oliver Scheel sollte Frank Rost zu einem Spielerbesuch eingeladen werden. Nach etlichen Gesprächen und Telefonaten zwischen unserem Präsi und Oliver Scheel gab es endlich grünes Licht – Frank kommt! Doch dann das: „Frank Rost wird seinen beim HSV auslaufenden Vertrag nicht verlängern“ war in der Presse zu lesen! Scheiße! Die Ampel sprang auf Rot.Gut, dass das Rundschreiben an unsere Mitglieder noch nicht gedruckt wurde. Wieder Telefonate und hoffen, dass man irgendwie doch noch den gewünschten Besuch aus Hamburg bekommt… Was dann tatsächlich auch wahr wurde! Am 27. April 2011 sollte Frank in Begleitung von Oliver Scheel nach Celle kommen. Unsere Fanbeauftragte Nicole Hellendoorn stieß auch noch dazu. Unsere Mitglieder wurden nur über den Spielerbesuch informiert, aber nicht darüber, wer denn nun aufschlagen würde. Von Ruud bis Uwe See-

Jubiläum Ein Jahr HSV-Diamanten Text Martina Grospitz

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ie Mitglieder der HSV-Diamanten feierten am 15.04.2011 ihr einjähriges Bestehen im Lindenhof in Norderstedt. Hier, am Trainingsgelände Ochsenzoll, wurde der Abend ein voller Erfolg. Zirka 60 Mitglieder und geladene Gäste überbrachten Glückwünsche und Geschenke. Mitglieder anderer Fanclubs (Rabauken, Ostbelgier, City-Boys-Lüneburg und die

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ler waren eigentlich alle Spieler der letzten 60 Jahre im Gespräch. Umso größer war dann die Freude, als Frank den mit rund 50 Leuten gefüllten Saal betrat. In den nächsten zwei Stunden gab es dann die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Fotos zu machen. Was auch ausgiebig genutzt wurde. Frank beantwortete alle Fragen offen und ehrlich – genauso, wie es alle erwartet hatten. Zwischendurch kosteten Frank und Oliver noch Spargel aus unserer Region (natürlich der beste weltweit) und unser Präsident Thorsten Sühring übergab Frank eine gerahmte Danksagung. Nachdem fleißig Autogramme auf di-

Rautenfreunde Liebenau) feierten bis kurz vor Mitternacht. Als Überraschungsgast kam zu unserer großen Freude Uwe Seeler vorbei! Er beantwortete geduldig alle Fragen und zeigte sich wieder einmal sehr volksnah und man spürte, dass er noch immer die Raute ganz fest in seinem Herzen verankert hat. Anschließend gab es von uns Uwe für jeden ein Autogramm und ein persönliches Foto mit ihm zusammen. Eigens mit dem Auto angereist, war ein Diamant aus der Schweiz. Walter Ziöjren, 70 Jahre, ließ es sich nicht nehmen, einmal im Leben seinem Idol, uns Uwe, die Hand zu reichen. Vielen Dank, Herr Seeler. Sie haben uns einen unvergesslichen Abend bereitet! Zum Schluss bekam er natürlich den Fanclubschal mit Pin und die Ehrenmitgliedsschaft bei den HSV-Diamanten überreicht. Nach einer kurzen Pause ging es dann auch gleich weiter mit den Ehrengästen! Gano und sein Bruder Frank Stepel vom Label Heimatkind bekamen ebenfalls die Urkunde zur Ehrenmitgliedsschaft überreicht. Zu dem Clubschal mit Pin bekamen sie außerdem ein Mousepad mit dem Diamantenlogo, worauf Frank sagte: „Hierauf werden in Zukunft die neuen Hits produziert“. Eine wunderschöne Ballade

verse Utensilien (sogar auf einen Schuh mit Fuß drin) geschrieben wurden, und auch der letzte „nur noch ein Foto“ mit Frank bekam, machten sich die Drei wieder auf den Weg zurück nach Hamburg. Wir von den Blauen Cellern möchten uns auf diesem Wege auch noch einmal ganz herzlich bei Oliver Scheel für seinen großen Einsatz und seine Mühen mit uns bedanken. Und an Frank: Danke! …für deine ehrliche Art! …für deine Leistung beim HSV! …für deinen Besuch am 27.04.2011! Wir wünschen dir alles Gute auf deinem weiteren Weg!

mit dem Titel: „Mein HSV“ ist seit einigen Wochen schon im Handel erhältlich. Kurz vor Schluss ließ es sich auch HSV Vorstand Oliver Scheel nicht nehmen, den Diamanten einen Glückwunsch auszusprechen! Besonderer Dank gilt auch Holger Criwitz vom HSV Ochsenzoll. Ihm haben wir es zu verdanken, dass wir immer wieder die Räumlichkeiten für unsere Fanclubsitzungen im Lindenhof nutzen dürfen. Fazit: Innerhalb eines Jahres zählt der OFC, die HSV-Diamanten, 100 Mitglieder. Zum 2-jährigen Bestehen ist es das Ziel, sich der 200erMarke zu nähern. Dann wird es wohl wieder eine Megaparty geben! supporters news


Mit 20 DM ins Glück Nachtrag zum Kernthema „Fahr ma auswärts“ Text Lutz Weiser · Foto Witters

Die letzte Ausgabe der supporters news hatte als Kernthema „Fahr ma auswärts“, und wir hatten Euch im Vorfeld gebeten, uns Texte zu Auswärtsspielen, die Ihr im Laufe der letzten Jahre/Jahrzehnte erlebt habt, zu schicken. Dabei ist ein uns zugeschickter Text durch die Finger gerutscht, wofür wir uns bei Lutz Weiser vielmals entschuldigen wollen. Als Nachtrag zum Kernthema der letzten supporters news, hier nun der Text von Lutz.

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s war die Saison 1972/73. Am 30. Spieltag stand der HSV nach katastrophaler Hinrunde (9 Punkte nach der alten 2 Punkteregel) trotz akzeptabler Spiele in der Rückrunde, auswärts noch sieglos, mit 25 Punkten auf Platz 14 der Tabelle und war noch nicht gerettet. Dieser Spieltag, der 5. Mai 1973, sollte mein erstes Auswärtsspiel sein. Es gab nur ein Problem: Das liebe Geld. Ich war damals noch nicht einmal 15 Jahre alt und pleite. Viele meiner Freunde hatten sich schon zu dem Auswärtsspiel in Richtung der verbotenen Stadt (die war damals allerdings noch gar nicht verboten, das Verhältnis zu Werder war damals noch eher freundschaftlich) verabredet. Zwei Tage vor diesem denkwürdigen Ereignis fand ich noch eine Karte mit nachträglichen Glückwünschen zu meiner Konfirmation und dem sagenhaften Betrag von 20 DM im Briefkasten.

Es konnte also losgehen. Vollkommen aufgeregt suchte ich meine von Oma genähte Fahne (1mx1,5m, blau-weiß-schwarz längsgestreift mit kleiner Hamburg-Flagge in der Ecke) und meine, damals übliche, Dreiklangfahrradhupe sowie meine Mütze mit aufgenähter Raute zusammen, und es ging ab zum Bahnhof Harburg. Dort wurde sich eine Tagesrückfahrkarte für 14 DM und eine Schachtel „HB“ für 2 DM gekauft und los ging es mit einer großen Horde HSVer Richtung Bremen Hauptbahnhof. Dort angekommen, formierte sich ein langer Zug, der zum Weserstadion marschierte. Dort noch eine Kinderkarte für 1 DM gekauft. Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich glaube wir waren schon gegen 13 Uhr im Stadion, als es anfing wie aus Eimern zu gießen, zu hageln und zu stürmen. Die Fahnen im Weserstadion waren alle zerfetzt und wir rechneten alle mit einem Spielabbruch. Das wäre es natürlich gewesen, erstes Auswärtsspiel und dann so was. Es kam aber glücklicherweise anders. Nachdem wir uns auf dem Stammplatz der Bremer, der überdachten Gegengerade mit Stehplätzen, breitgemacht hatten (unter den 16.000 Zuschauern waren bestimmt 5.000-6.000 HSV-Fans) begann das Derby pünktlich um 15:30 Uhr. Ehe wir wussten, wie uns geschah, stand es nach 13 Minuten durch 2 Tore von Horst Heese und einem Tor von Caspar Memmering schon 3:0 für

unseren HSV. Die Stimmung war unbeschreiblich, auch die zwischenzeitliche Ergebnisverkürzung durch Werner Görts konnte die Euphorie nicht bremsen. Der Höhepunkt war der vierte HSVTreffer durch Peter Nogly in der 85. Minute, der alles klar machte. Der Rest war Jubel und eine Heimfahrt mit der Bahn, die ich bis heute nicht vergessen habe. Erstes Auswärtsspiel, der einzige Auswärtssieg in dieser Saison überhaupt und dann gleich ein 4:1 in Bremen – und ich war dabei.


HSV II Wie die Großen … Text Rainer Steffens · Foto Witters

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ie zweite Mannschaft des HSV nahm sich ein Beispiel an den Profis und belegte am Saisonende auch den 8. Platz. Zur neuen Saison können mit Borussia Halberstadt und dem Torgelower SV Greif zwei Teams aus dem Osten begrüßt werden! Aber nun erst mal zu den letzten Spielen der abgelaufenen Saison: TUS Holstein Kiel – HSV II 0:0 18 Polizisten und 87 Gästefans bevölkerten den Gästeblock des mit 1912 Fans gefüllten Holsteinstadions. Da in Kiel wohl nicht mit so vielen HSV-Fans gerechnet worden war, blieb der Imbissstand geschlossen! Aber clever, wie der Kieler nun mal ist, wurden die Fans „per zu Fuß“ mit Essen und Getränken versorgt. Besonders gut kam dabei die Wurst weg, die in einen Plastikbecher gesteckt wurde. Wer Senf oder Ketchup wollte, konnte sich den Boden des Bechers damit füllen). Die Ultras von Kiel und die angereisten Hamburger wollten sich vor dem Spiel noch kurz unterhalten, wogegen aber die Cops ihre Einwände hatten ☺ Also blieb alles friedlich. Rasen Ball Leipzig – HSV II 3:0 Der Rote Bull behielt leider die Punkte in Leipzig. Zum Glück stieg dieses Kommerzteam aber nicht auf, so dass man im nächsten Jahr noch mal dort antreten darf. HSV II – VFL Wolfsburg II 0:1 Schon wieder ein Team, das keiner will! Aber auch hier siegte die falsche Mannschaft. Vor knapp 100 Zuschauern, davon 0 Gäste. Hannover 96 II – HSV II 2:1 256 Zuschauer füllten das Niedersachsen-Stadion nicht! Warum so ein Spiel in diesem Stadion ausgetragen werden muss, weiß wohl nur der DFB/DFL. Leider verlor unser Nachwuchs beim ganz kleinen HSV vom Maschsee kurz vor Schluss mit 2 zu 1. Aus Hamburg waren gerade mal zehn Fans mitgefahren. VFC Plauen – HSV II 1:2 Vorweg ein Dankeschön an die nette Aufnahme in Plauen und der Möglichkeit, dass der SC-Fotograf auch aus dem Innenraum Bilder machen konnte! 12 Fans machten sich aus dem 550 km entfernten Hamburg auf den Weg in das Verena ääh Voigtland mit zwei Neunsitzern und der Bahn. Unterstützt wurden diese noch von 65 Umlandfans! Loben muss man auch noch

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den Trommler der Plauen Ultras, der einen guten Rhythmus auf seine beiden Trommeln brachte. Das Spiel wurde glücklich, aber verdient gewonnen. Trotz verschossenem Elfmeter und einem Platzverweis. Danke noch an den Fahrer, der uns sicher hin- und zurückbrachte, was der Vogel, der auf der Autobahn gegen die Windschutzscheibe flog, wohl nicht behaupten würde. Ruhe in Frieden. HSV II – FC Oberneuland 2:0 Ein locker eingefahrener Sieg gegen die Vorstadt- Bremer! 160 Fans waren es wohl, die sich diesen Kick antaten. HSV II – Hertha BSC Berlin II 1:3 Zur Halbzeit führten die mit ca. 50 Fans und drei Fahnen angereisten Berliner mit 3:0. Das Donnerwetter in der Kabine muss man auch in Sinsheim vernommen haben, wo die Profis am Abend antreten mussten! Kocabas sorgte durch den Anschlusstreffer noch mal für Spannung, leider verfehlte sein Schuss aus 16 Metern kurze Zeit später das Tor um wenige Zentimeter. Energie Cottbus II – HSV II 1:1 Der 18- jährige Kocabas sorgte mit seinem Tor für einen Punkt in der Lausitz. Kein Fan aus Hamburg! HSV II – ZFC Meuselwitz 2:2 Kazior und schon wieder Kocabas trafen für den HSV- Nachwuchs, der kurz vor Ende durch einen zweifelhaften Elfmeter den Ausgleich hinnehmen musste. Hallescher FC – HSV II 1:2 Bei diesem Spiel merkte man, dass Mikkel sich den Rat der Fans zu Herzen nimmt: Beim letzten Spiel noch kritisiert, dass man Elfmeter auch mal halten kann, tat er es prompt und rettete so den Sieg durch die Tore von Ofosu und Kazior! Der Torwart des HSV spielte fast die ganze zweite Hälfte mit einer angebrochenen Hand! HSV II – Chemnitzer FC 3:4 Einer frühen Führung folgte ein früher 1 zu 2- Rückstand, der noch auf 1 zu 4 anwuchs, bis der HSV sich besann und noch auf 3 zu 4 rankam. Ein paar Minuten länger und der Ausgleich wäre noch gefallen. So konnten

die ca. 150 Karlmarxstädter 3 weitere Punkte auf dem Weg zur Meisterschafft bejubeln! TSV Havelse – HSV II 1:0 Bei der von Andre Breitenreiter trainierten Mannschaft war der Wille zum Sieg deutlich höher als beim HSV, so dass der Sieg verdient war! Warum allerdings nur 35 Gäste anwesend waren, davon 12 aus Hamburg, verstehe ich irgendwie nicht bei den vielen Fanclubs im Umland! HSV II – Türkiyemspor Berlin 4:1 106 Zuschauer, davon 0 Berliner, an einem Freitagabend um 18 Uhr, da wären bei einem Spielort in Hamburg sicher mehr gekommen. So sorgten Ofosu, Groß, Kazior und Kocabas für einen mehr als verdienten Sieg gegen den Tabellenletzten. Hut ab aber vor der Türkischen Mannschaft, die den Willen, ein gutes Spiel zu zeigen, nie verlor! Eintracht Braunschweig II – HSV II 0:5 100 Hamburger plus ein paar Hannover 96- Fans sahen eine deutlich überlegene Hamburger Mannschaft. Torschützen waren Nagy(2), Ofosu, Kazior und Kocabas. Das Duell der Fans ging dafür an Braunschweig, die etwas kreativer waren. Was haben Europapokal- Gesänge bei einem Spiel unseres Amateurteams zu suchen? Die per Bahn angereisten Hamburger kamen noch in den Genuss eines Shuttle Service zum Bahnhof, konnten oder durften so aber nichts vom Freibier der Braunschweiger kosten ☺ HSV II – Hannover 96 II 4:4 Zum letzten Saisonspiel kamen die HSV-Mitglieder noch in den Genuss von freiem Eintritt auf den Stehplätzen. 460 Fans sahen letztendlich das unbedeutende Spiel gegen das Nachwuchsteam vom Maschsee! Der HSV ging verdient mit 4 zu 1 in Führung durch die Tore von Ofosu, Nagy und Kazior(2), der in seinem letzten Spiel für die Rothosen einen gelungenen Abschied gab. Leider gelang den Hannoveranern noch der Ausgleich. Die Gäste feierten ihren Punkt dann noch mit einem unnötigen Platzsturm.

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Eine Schule für Mrimbo Der HSV Supporters Club unterstützt Projekt in Tansania Text Jan Meifert · Foto RAFIKI e.V.

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n den Hängen des Kilimandscharo liegt das tansanische Dorf Mrimbo. Dort leben die Menschen hauptsächlich von der Landwirtschaft, bauen Bananen und Kaffeebohnen an. Die Kinder kommen mit sechs Jahren zur Schule und besuchen diese bis zur siebten Klasse. Für die meisten von ihnen endet danach die Schulausbildung, da es in Tansania nur wenige Sekundarschulen gibt. Seit 2004 engagiert sich der RAFIKI e.V. aus Kellinghusen für die Errichtung einer solchen weiterführenden Schule und konnte bisher circa 90.000 Euro in dieses Projekt investieren. Mittlerweile ist das zweigeschossige Gebäude in Betrieb und es werden verschiedene Fortbildungskurse angeboten. Neben einer besseren schulischen Ausbildung bemüht sich der RAFIKI e.V. auch, den Fußballsport in Tansania zu fördern. So sollen neben einer regionalen Fußballliga auch Mädchen- und Frauenfußball langfristig und koordiniert aufgebaut werden. Kooperationen existieren u. a. mit den Beruflichen Schulen des Kreises Steinburg in Itzehoe sowie der Christian-Albrecht-Universität in Kiel. Eine eigens für diese Schule entwickelte Photovoltaikanlage soll für eine konstante Stromversorgung – in Afrika fällt der Strom, wenn vorhanden, mehrmals täglich aus – sorgen und Studenten sol-

len die Möglichkeit erhalten, dort Schulpraktika zu machen. Und auch der HSV Supporters Club bringt sich mit Sach- und Kleiderspenden, die im kommenden Herbst nach Tansania transferiert werden, ein. Im Sommer 2010 wurde der RAFIKI e.V., der auch durch regelmäßige Begegnungsbesuche die Beziehungen nach Mrimbo pflegt, für seine Arbeit von der UNESCO ausgezeichnet. Um das Projekt weiterhin zu unterstützen, benötigt es natürlich finanzielle Mittel, aber auch Kleiderspenden werden gerne angenommen. Der Verein – und vor allem die Menschen in Mrimbo! – würde sich sehr über eine kleine Gabe freuen. Rafiki kommt übrigens aus dem Kisuaheli und be-

deutet Freund. Weitere Informationen: www.rafiki-mrimbo.de Für Fragen und Kleiderspenden: Oliver Zantow · Birkenallee 8 25548 Kellinghusen Email: ozantow@aol.com Für Geldspenden: Tansania-Hilfe Kontonummer: 40 023 003 Bankleitzahl: 222 500 20 Sparkasse Westholstein

Was macht eigentlich …?

Anthony Yeboah Text Philipp Piepiorka · Foto Witters

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er ghanaische Stürmer ging einst in der Bundesliga auf Torejagd. Bei Eintracht Frankfurt und dem HSV machte er sich einen Namen. Unter anderem schoss Yeboah in seinen exakt 100 Spielen für den Hamburger SV 28mal ins gegnerische Tor und hatte so maßgeblichen Anteil an der Qualifikation zur Champions League in der Saison 1999/2000. Nach seiner Zeit beim HSV wechselte Yeboah 2001 nach Katar, zum Hauptstadtklub Al-Ittihad, der sich mittlerweile Al-Gharafa nennt, ehe er 2002

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seine Karriere als Fußballer endgültig beendete. Heute ist Yeboah in seiner eigenen Spielerberateragentur „Anthony Yeboah Sportpromotion“ tätig, welche er zusammen mit seinem Cousin, dem früheren Mainzer Mike Osei, und mit Michael Farbmacher betreibt. Seit 2008 ist Yeboah außerdem noch Vorstandsvorsitzender des Bechem Chelsea Football Clubs, der in der Premier League in Ghana spielt. An diesem Verein hält er zudem Anteile im zweistelligen ProzentBereich. Yeboah ist zusätzlich auch noch in der

Tourismus-Branche aktiv. In Ghana betreibt er zwei Hotels, eines in der Hauptstadt Accra und eines in seiner Geburtsstadt Kumasi.

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Frauen an die Pfeife! Bibiana Steinhaus als Vorbild Text Bodo Scheuing · Foto Witters

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um 5. Mal in Folge wurde unsere Spitzenschiedsrichterin Bibiana Steinhaus zur Schiedsrichterin des Jahres gewählt. Gewählt von weiblichen und männlichen Aktiven und Sportjournalisten und Fachleuten aus dem Schiedsrichterstab. Als erste Frau wurde sie 2007/2008 in Begegnungen der 2. Herrenbundesliga eingesetzt, wobei sie seit 1999 in verschiedenen Ligen der Landesverbände im weiblichen wie männlichen Bereich tätig war, d. h. durch ständige Beobachtungen des Schiedsrichterausschusses diese Aufstiege schaffte. Die 32-jährige Polizeibeamtin, die im schönen Harzstädtchen Bad Lauterberg geboren wurde, nennt Sport, Lesen und Reisen als ihre Hobbys. Es ist festzustellen, dass sich der Frauenfußball im DFB europa- und weltweit etabliert hat und damit auch unsere weiblichen Schiedsrichterinnen. Im Bereich des Deutschen Sportbundes hat der DFB im Mädchen- und Juniorinnenbereich den größten Zulauf zu verzeichnen. Immer mehr Mädchen und Frauen wollen bedingt dadurch auch als Schiedsrichterinnen tätig werden. Immer mehr sichtet man bei den SR-Anwärterlehrgängen junge Mädchen und Frauen. Unsere Vorzeigeschiedsrichterin ist Bibiana Steinhaus, die über Landes- und Regionalligaverbände in die 3. und 2. Bundsliga im Herren- und Damenbereich aufstieg. Nicht lange dauerte es, bis sie in der 1. Liga der Damen pfiff und als 4. Offizielle in der 1. Herrenbundesliga eingesetzt wurde. Inzwischen hat sie sich im Bereich der Damen zur Spitzenschiedsrichterin in der UEFA und FIFA qualifiziert und sich als Topspielleiterin einen Namen gemacht. Letztlich konnte ich sie live erleben, als sie vor über 70.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion die Herrenpartie Hertha BSC gegen den FC Augsburg leitete (beides Aufsteiger zur 1. Liga). Es wird schon spekuliert, wann sie ihren ersten Einsatz in der 1. Herrenbundesliga erhält. Für die Damen- Weltmeisterschaft hatte die FIFA sie schon frühzeitig benannt. Allerdings waren in verschiedenen Stufen Lehrgänge zu absolvieren, wobei es nicht nur um das Regelwerk ging, sondern auch um die ab-

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solute körperliche Fitness. Weitere 15 Kolleginnen aus den 5 Kontinenten wurden ebenso über FIFA-Lehrgänge nominiert. Darüber hinaus hatte der Weltverband 32 Assistentinnen benannt, die insgesamt 32 Begegnungen zu leiten haben. Hinzu kamen noch 4 vierte Offizielle, die für „Ordnung“ auf den Trainer- und Wechselbänken sorgen sowie die Aus- und Einwechslungen koordinieren sollen. Aus dem Bereich des DFB wurden als Assistentinnen Katrin Rafalski (Bad Zwesten, Hessen) und Marina Wozniak (Herne, NRW) ebenfalls als WM-Teilnehmerinnen benannt. Bibiana Steinhaus ist nicht nur eine überzeugende Frau „an der Pfeife“ (Schiedsrichterin der Jahre 2007 bis 2011, Pokalendspiel

2003, FIFA-WM U 20 in den Jahren 2008 und 2010, Europapokalspiele, Länderspiele), sie ist auch im privaten Leben eine starke, charismatische, junge Frau, die in vieler Hinsicht ein Vorbild für den Fußballsport weltweit ist. Wünschen wir ihr für die Zukunft alles Gute, viel Erfolg – GUTEN PFIFF – und vielleicht bald einen Einsatz in der Herrenbundesliga beim Spiel unseres HSV gegen? Eine Fußballphilosophie: „Fußball mag ein durchaus passendes Spiel für harte Mädchen sein, als Spiel für feinsinnige Knaben ist er wohl kaum geeignet“ OSCAR WILDE

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Regelquiz Regelfragen aus der Praxis für die Praxis Text Schiedsrichter Bodo Scheuing

… zur 3. Frage: Ja! Der Schiedsrichter liegt richtig, da persönliche Strafen auch in der Halbzeit ausgesprochen werden dürfen. Die Zeitstrafe beginnt mit dem Anstoß zur 2. Hälfte. Übrigens, der Schiedsrichter muss beide Mannschaftsführer davon unterrichten. … zur 2. Frage: Der Schiedsrichter liegt leider falsch. Noch vor der Spielfortsetzung muss der Spielertrainer den Innenraum/Platz/Bank usw. verlassen und darf sich nicht mehr „einmischen“. … zur 1. Frage: Der Schiedsrichter trifft die richtige Entscheidung und es gibt einen Eckstoß! Antworten …

… zur 9. Frage: Wird der Schiedsrichter von einem der beiden Spielführer sachlich überzeugend gebeten das Spiel abzubrechen, da menschliche Gründe vorliegen, die gegen eine Fortsetzung sprechen, so ist dieser Bitte nachzukommen. Auch der Schiedsrichter-Beobachter sollte sich einschalten. Im Spielbericht ist dies zu begründen und zu vermerken. Beide Spielführer müssen diesen Zusatzbericht unterschreiben. Der Verband/Spielinstanz wird das Spiel neu terminieren. … zur 8. Frage: Nein! Der Schiedsrichter entscheidet falsch. Auch wenn der vorgesehene Schütze „pennt“ und ein anderer Spieler anläuft, ist in jedem Fall die Wirkung abzuwarten (vorbei oder drüber: Abstoß oder gehalten: weiterspielen). Das Ganze war nicht regelkonform, aber eben wegen des Pfiffes gibt es Wiederholung des Strafstoßes oder jetzt die richtige Ausführung nach dem Pfiff.

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… zur 4. Frage: Der Spieler darf auf das Spielfeld, wenn sein „Kumpel“ runter ist, aber ohne SNOOD, da der Schlauchschal Gefahren birgt.

6.

Frage: Vor der Ausführung eines Strafstoßes (Elfer) bewegt sich der Torwart auf der Linie mit beiden Füßen hin und her. Er versucht mit kreisenden Armen den Schützen zu irritieren. Der Schiedsrichter ist sich sicher, aber für oder gegen was?

… zur 5. Frage: Der Schiedsrichter zeigt ihm GELB (Verwarnung) wegen des Foulspieles. Danach noch einmal GELB, damit GELB-ROT, da er sich nicht angemeldet hat. Spielfortsetzung erfolgt mit einem direkten Freistoß, wo das Foulspiel begangen wurde.

5.

Frage: Die 2. Halbzeit läuft, als der Schiedsrichter nach einem Foulspiel den fehlbaren Spieler verwarnen will. Seine Spielnotizkarte zeigt ihm an, dass es ein Auswechselspieler ist, der sich zur 2. Hälfte nicht angemeldet hatte. Ja, Referee, was tun?

… zur 10. Frage: Ja, liebe Fußballfreunde, ich habe Sie/Euch mit den vorgegebenen Zahlen etwas verunsichert. War aber nicht bös’ gemeint. Tatsächlich sind ca. 78.500 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im Einsatz, um den Ball rollen zu lassen. Ohne sie gäbe es keinen Fußball, so wie wir ihn heute kennen. Hut ab und Dank und manchmal auch Verständnis für eine Fehleinschätzung, glaubt mir, keiner macht absichtlich Fehler.

4.

Frage: Es ist bitterkalt, aber in Hamburg wird trotzdem gespielt. Die Elf aus der Heide will in der 60. Minute einen Spielerwechsel vornehmen. Der zum Einwechseln bereitstehende Spieler trägt einen modischen, sogenannten SNOOD (Schlauchschal). Der Assistent sieht dies und was jetzt?

10.

Frage: Schätzen Sie bitte, wie viel Schiedsrichter fast jeden Samstag/Sonntag tätig sind und Spiele im Senioren- und Juniorenbereich im Bereich des DFB leiten. Eine kleine Hilfe: 56.500, 42.300 oder 67.700?

… zur 6. Frage: Der Torwart darf „Kasper“ spielen, aber dabei nicht die Torlinie verlassen und muss mit dem Gesicht zum Schützen stehen.

3.

Frage: In der A-Junioren Kreisliga ist nach 45 Minuten Spielzeit endlich Halbzeit. Der bereits verwarnte Spieler Robbi Robber (GELB) kritisiert nun den Schiedsrichter lautstark wegen der Entscheidung. Vom Schiedsrichter wird dies als unsportlich betrachtet und mit einer Zeitstrafe geahndet. Ab wann beginnt die Strafe und war die Entscheidung richtig?

8.

Frage: Noch ein Strafstoß (Elfer)! Der Schiedsrichter gibt den Ball durch Pfiff frei, aber, oh Graus, der vorgesehene Schütze „schläft sich noch aus“ und sein Mitspieler läuft an und will … und dazwischen kommt ein Pfiff des Schiedsrichters und unterbricht die Aktion. Jetzt wird’s kniffelig!

9.

Frage: Im März gab es im Zweitligaspiel Cottbus gegen Osnabrück eine schwere Sportverletzung. Während der notärztlichen Versorgung im Stadion ruhte das Spiel mehrere Minuten bis der Notarztwagen das Stadion verlassen hatte. Ein außergewöhnlicher Vorfall! Hätte einer der beiden Spielführer den Spielabbruch fordern können? Sollte sich der Schiedsrichter-Beobachter einschalten?

Ich wünsche allen eine schöne Sommer- und Ferienzeit und freut Euch mit mir auf die neue Saison 2011/2012 und auf einen hoffentlich guten oder besseren HSV!

2.

Frage: Der Trainer von Dingsbüttel ist auch Spieler – also Spielertrainer. Als Feldspieler spielt er auf der eigenen Torlinie den Ball mit der Hand und verhindert damit einen Torerfolg des Gegners (ROT). Nach Verlassen des Spielfeldes zieht er eine Trainingsjacke an und coacht von der Bank aus seine Mannschaft lautstark aber fair. Der Schiedsrichter hat nichts dagegen!?

7.

Frage: Außerhalb des Strafraumes wird ein direkter Freistoß durch den Spieler aus Dasseldorf ausgeführt. Er gerät dabei ins Stolpern und fällt dabei in den eigenen Strafraum auf den Ball und blockiert diesen mit beiden Unterarmen. Er will den Freistoß wiederholen, aber?

… zur 7. Frage: Nichts da! Stolpern, schwächeln, müde oder so! Klares Handspiel – Strafstoß (Elfer) und keine Verwarnung (neue Regelung durch FIFA/UEFA).

1.

Frage: Ein Abwehrspieler will mit dem Einwurf den Ball zum Torwart spielen. Der böige Wind ist dermaßen stark, so dass der Ball im Tor landet. Tor, oder was?

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Aus dem Verein Die anderen Abteilungen

HSV Skat Bericht von der 1. HSV-Skat-Vereinsmeisterschaft 2011 Text Dirk Leu

Von der Idee… Am 19.06.2011 war es soweit. Wir führten unsere 1. HSV-Skat-Vereinsmeisterschaft durch. Im Januar 2011 wurde die Idee einer HSV-Skat-Vereinsmeisterschaft geboren. Damit unsere 1. Meisterschaft auch erfolgreich durchgeführt werden konnte, wurden gleich der Termin und die Verantwortlichkeiten festgelegt. Als Spiellokal hatten wir „Die Raute“ auserkoren, denn wo sonst als im schönsten Stadion der Welt konnte eine HSV-Vereinsmeisterschaft stattfinden. Joachim Ranau, der Euch auch aus dem Fanprojekt und dem Fanhaus bekannt ist, machte die Lokation „Die Raute“ mit den Verantwortlichen klar und Oliver Scheel stiftete den Pokal. Nun ging es darum, möglichst viele Skatspieler zu erreichen. Wir nahmen Kontakt zu unseren Verantwortlichen aus dem Amateurbereich auf, entwarfen ein Plakat und schickten es an unseren Skatverteiler. Zusätzlich wurde unser Turnier im Amateurnewsletter und auf den HSV-SC Seiten beworben. Unsere Vorstellung von 100 und mehr Teil-

Vorstand Oliver Scheel und Skat-Abteilungsleiter Dirk Leu

nehmern mussten wir jedoch relativ schnell begraben. Die Anmeldungen gingen trotz der Werbung nur zögerlich ein. Aller Anfang ist halt schwer. Trotzdem haben alle Teilnehmer diese Vereinsmeisterschaft zu einem gelungenen Turnier gemacht. Zu unserer Überraschung meldete sich auch der NDR an, der einen Beitrag für das Hamburg Journal drehen wollte. Es wurde ein sehr schöner Beitrag, der unseren HSV als Universalsportverein sehr positiv und treffend dargestellt hat. Danke, NDR. … zur Vereinsmeisterschaft Unserer Einladung ins HSV-Fanrestaurant „Die Raute“ folgten fast 40 skatbegeisterte HSVMitglieder. Um kurz nach 10 Uhr eröffneten Vorstandsmitglied Oliver Scheel und Skat-Abteilungsleiter Dirk Leu die 1. HSV-Skat-Vereinsmeisterschaft. An 10 Tischen wurde in ruhiger und gemütlicher Atmosphäre innerhalb von 2

Serien á 48 Spielen der 1. HSV-Skat-Vereinsmeister ermittelt. Auch Oliver Scheel ließ es sich nicht nehmen und beendete die 1. Serie mit einem durchaus akzeptablen Ergebnis. Zwischen den Serien wurde eine kleine Mittagspause eingelegt, denn im 10 Euro- Startgeld war ein Mittagessen bereits inbegriffen. Das Team des Fanrestaurants „Die Raute“ hatte hier mal wieder eine super Arbeit geleistet, so dass niemand hungrig in die 2. Serie gehen musste. Hierfür und für die tolle Bewirtung möchte sich die Skatabteilung auch noch einmal ausdrücklich bedanken. In der 2. Serie wurden dann nach der bis dahin erreichten Punktzahl die Tische besetzt und der Kampf um die Endplatzierung konnte beginnen. Gerade die Spieler an Tisch 1 machten sich große Hoffnung auf den 1. Platz, doch am Ende kam alles anders. Wolfgang Fink, in der 1. Serie mit sehr starken 1.642 Punkten gestartet, musste sich am Ende mit Platz 4 (2.524 Punkte) zufriedengeben. Auch Sebastian Runde, der in der 1. Serie noch Zweitplatzierter mit 1.540 Punkten war, erging es nicht anders. Am Ende sprang für ihn mit 2.518 Punkten Platz 5 heraus. Der Vereinsmeister SC-Mitglied gewinnt erste HSV Skatmeisterschaft: Pokalübergabe an Peter Klodt

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2011 belegte nach der 1. Serie nur Platz 7 und spielte sich von Tisch 2 an die Spitze. Mit 2.644 Punkten sicherte sich Peter Klodt den Vereinsmeistertitel 2011 und kann sich somit über zwei BusinessSeats Karten für ein HSV-Spiel in der Saison 2011/2012 freuen. Auf Platz 2 folgte mit 2.593 Punkten Kurt Chrosziel, auf Platz 3 folgte Erwin Müller mit 2.549 Punkten. Beide können sich über eine Business-Seat Karte für ein Spiel in der kommenden Saison freuen. Durch Platz 1 und 3 war die Skat-Abteilung gleich zweimal auf dem Treppchen vertreten, was die gute Abteilungsarbeit unterstreicht. Kurt Chrosziel Peter Klodt (Vereinsmeister) Erwin Müller Auf diesem Weg möchten wir uns recht herzlich bei Manfred Ertel und Björn Floberg bedanken, die die Zurverfügungstellung der Business-Seats Karten ermöglichten, und natürlich beim Supporters Club für die tolle Unterstützung und die Stiftung der vielen Preise. Des Weiteren möchte sich die HSV-Skatabteilung bei Ralf Stoelken, Inhaber der Kneipe „Seitenwechsel“ in Lokstedt, und der Firma Meiko bedanken, die uns wie immer mit vielen Sachpreisen unterstützt haben. Den Termin für unsere nächste HSV-SkatVereinsmeisterschaft im Jahr 2012 werden wir rechtzeitig bekanntgeben und hoffen, dann noch mehr HSV-Skatspieler begrüßen zu können. Unser Ziel ist es, diese HSV-Skat-Vereinsmeisterschaft als das größte Skatturnier in Hamburg zu etablieren. Bei 70.000 Mitgliedern sollte das doch zu schaffen sein.

Zwölf Stunden Turnierstress Tanzsport – Senioren erleben tolle WM auf Mallorca Text und Foto Andrea und Manfred Otto

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nde April hieß es für einige unserer Turniertänzer mal wieder Koffer packen. Früh am Morgen ging es am 29. April mit AirBerlin in Richtung Mallorca. Nach langer Vorbereitung, sowohl aus sportlicher als auch auf organisatorischer Seite, stand die Teilnahme beim IDSF, Weltmeisterschaft Senioren II, in den Standardtänzen auf dem Terminkalender. 222 Paare aus vielen Ländern dieser Erde hatten sich angemeldet. Nur einen Tag nach der Anreise begannen pünktlich um neun Uhr die Vorrunden. 17 Runden mit durchschnittlich 13 Paaren brauchen so ihre Zeit. Daher war es nicht verwunderlich, dass erst gegen Mittag die Teilnehmer zur 1. Zwischenrunde feststanden (153 Paare). Mit dabei: drei Paare vom HSV. Auch in Runde drei (98 Paare) waren wir noch mit Manfred und Andrea Otto sowie Hans-Jürgen und Jutta Kühl vertreten. Michael und Elisabeth Schröder konnten sich für diese Runde nicht qualifizieren und verabschiedeten sich mit Platz 108 aus dem Turnier. Um die Ausrechnungspausen für die Zuschauer nicht zu langweilig werden zu lassen, wurden vom Veranstalter nationale Turniere der Kinderund Jugendklassen in diese WM eingebunden. Es war einfach schön anzusehen, wie die kleinsten Teilnehmer auf dieser übergroßen Tanzfläche kess ihre Tanzschritte zeigten. Lang anhaltender Applaus und viele Pokale waren der Lohn für ihre sportlichen Leistungen.

Schließlich gaben 98 der weltbesten Standardpaare im Seniorenbereich in Runde drei nochmals richtig Gas. Deutlich war die Leistungssteigerung gegenüber den Vorrunden auf der Fläche zu sehen. Unsere Paare konnten ungestört ihre Tänze in den Runden zeigen und die optimale Leistung abrufen. Nach fünf Tänzen hatten alle das Gefühl: Super gelaufen – besser geht fast nicht. Dennoch sollte es für die vierte Runde ( 48 Paare ) nicht mehr ganz reichen. Nach zwölf Stunden Turnierstress war um 19:15 Uhr mit Platz 69 für Manfred und Andrea das Turnier zu Ende. Damit gehörten sie bei diesem Turnier zu den besten 25 Paaren aus Deutschland (110 Paare waren aus Deutschland am Start) und hatten sich gegenüber 2009 um 30 Plätze verbessert. Hans-Jürgen und Jutta Kühl konnten sich ebenfalls um viele Plätze verbessern und erreichten dicht hinter Manfred und Andrea den 72. Platz. Im Anschluss an diese WM nutzten die Paare die Gelegenheit für einige Tage Urlaub auf Mallorca. Im nächsten Jahr steht Mallorca bestimmt erneut auf dem Turnierkalender. Wir freuen uns bereits wieder auf ein gut organisiertes Turnier sowie weitere schöne Tage auf der Insel. Vom HSV-Tanzsport Norderstedt dabei: Manfred und Andrea Otto, Michael und Elisabeth Schröder sowie Hans-Jürgen und Jutta Kühl

Mit skatfreundlichen HSV-Grüßen Eure HSV-Skatabteilung Der nächste Übungsabend der HSVSkat-Abteilung findet nach der Sommerpause am 10.08.2011 statt. Gäste sind herzlich willkommen und gespielt wird natürlich wie gewohnt im HSV-Fanhaus.

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Foto HSV Dart

HSV Dart Erfolgreiche Saison zu Ende Text Arne Sell und Nicole Frentzen

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ach einer erneut recht erfolgreichen Bundesligasaison, die mit Platz 7 in der Nordtabelle endete, standen noch einige Turnierhighlights zum Saisonabschluss bei unseren Dartern auf dem Programm. Die besten Darter im HSV wurden gekürt Am 20. Mai fanden im Pocket’s & Point’s unsere diesjährigen Meisterschaften statt. Gesucht wurde jeweils ein Abteilungsmeister/eine Abteilungsmeisterin, die den HSV am Samstag beim Master of Master (MoM) des Landesverbandes vertreten würden. Das Starterfeld bestand (leider nur) aus 16 Teilnehmern. Aber das Feld hatte es in sich. 10(!) 180er High Finishes von 148, 2*124, 100 und least Darts von 13(!), 15 und 18 sprachen eine deutliche Sprache. Ein echter Hammer. In den Halbfinals standen sich Kai Blohm gegen Klaus Ryborz und Massoud Taleblou gegen Mike Holz gegenüber. Im ersten Spiel konnte sich Kai knapp mit 3:2 gegen Klaus durchsetzen und im zweiten Halbfinale gab es die erste kleine Überraschung: Massoud (HSV2) konnte sich nach einem überragenden Spiel mit 3:1 gegen unseren Bundesligacrack Mike durchsetzen. Das Finale war auch richtig klasse. Massoud (es war einfach sein Tag) ging schnell mit 3:0 in Führung. Doch so schnell gab Kai nicht auf und glich zum 3:3 aus. Das letzte Leg musste die Entscheidung bringen. Und so war es Massoud, der seine geniale Leistung

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an diesem Tag mit dem Titel „Abteilungsmeister“ krönte. 4:3 gegen Kai.Bei den Damen gab es ebenfalls ein hochklassiges Finale. Die Letztjahresmeisterin Conny Sell traf auf die wiedererstarkte Gaby Hey. Und auch hier Bombendarts! Mit 3:1 gewann Gaby das Spiel und darf sich dieses Jahr Abteilungsmeisterin nennen. Herzlichen Glückwunsch zu euren Titeln, eine starke Leistung. Master of Master 2011 Bei den Master of Master des Landesverbandes Hamburg (hier treffen alle Hamburger Vereinsmeister/innen aufeinander) am 21. Mai 2011 traf unser Abteilungsmeister Massoud in der ersten Runde auf den Titelträger vom DSC Elbe Jörg Bleckmann. Leider konnte Massoud seine starke Vortagesleistung nicht wiederholen und musste sich mit 0:4 geschlagen geben. Schade, Mas-

soud. Bei den Damen konnte unsere Abteilungsmeisterin Gaby Hey leider an diesem Tag nicht antreten. Der Kampf um die Pokalmeisterschaft Im Hamburger Pokalhalbfinale, ebenfalls am 21. Mai, traf HSV1 auf den Ligavierten SCC Concordia. Mit Sage und schreibe 8:0 (!) nach den Einzeln überrollte der HSV förmlich seinen Gegner und stand damit im Finale. Gegner hier „Area of Darts“ aus Buxtehude. Trotz eines 0:2-Rückstandes wies der HSV seinen Gegner in die Schranken und ließ den Buxtehudern beim 8:3-Finalsieg kaum eine Chance. Pokalsieger 2011: Nur der HSV! Damit ging es am ersten Juni- Wochenende zur Deutschen Pokalmeisterschaft nach Hanau. Leider hatte das HSV-Team hier Pech mit der Auslosung und traf in seiner Gruppe auf – mit Vikings Berlin und dem DSC Bochum – gleich auf zwei Halbfinalisten der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Demnach war der folgende Sieg gegen Berlin ein toller Erfolg. Eine Niederlage gegen Bochum und ein ungünstiges Satzverhältnis führten dann zum Ausscheiden. Mit einem 5. Platz gehen wir nun in unsere (ich glaube verdiente) Sommerpause. Denn nächste Saison (ab September geht’s wieder in der Bundesliga los) warten wieder neue Aufgaben auf uns. Und wir wollen dann auch wieder sagen können: Nur der H S V! Du willst auch mal Dart im HSV ausprobieren? Dann komm zu unserem Training für Jedermann! Egal, ob du Anfänger oder Fortgeschrittener bist, ob du nur einmal reinschnuppern oder einfach deine Neugier befriedigen möchtest, ob du deinen Wurfstil ändern oder das Rechnen perfektionieren willst, ob du Fragen zur Abteilung oder zum Ablauf der Saison hast. Hier bist du garantiert richtig – schau doch mal rein. Wir freuen uns auf dich!

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Werde zum König der Athleten! Hamburger Jedermann-Zehnkampf Text Anne Gnauk

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enn die Zehnkämpfer in den Leichtathletikstadien dieser Welt antreten, ist ihnen die Aufmerksamkeit gewiss. Auch als Hobbysportler kann man sich dieser Herausforderung stellen und zum „König der Athleten“ werden. Zum Jedermann-Zehnkampf des Hamburger SV, der am 27. und 28. August bereits seine 18. Auflage erlebt, werden wieder Teilnehmer aus ganz Deutschland anreisen und die Jahnkampfbahn im Hamburger Stadtpark zur Mehrkampfarena ma-

Foto Marc-Oliver Kruse

HSV Triathlon Lust auf mehr? Text Stephan Hampfe und Andreas Pfaffe

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twa 200.000 Sportlerinnen und Sportler betreiben in Deutschland die Sportarten Triathlon und Duathlon. 23.000 Startpassinhaber sind gegenwärtig in der Deutschen Triathlon Union, dem Dachverband, organisiert. Damit ist die DTU nach dem Triathlonverband der USA der zweitgrößte Triathlonverband der Welt. Mit fast 1.000 Triathlonveranstaltungen im Jahr in Deutschland wird dem hohen Bedarf an Wettkampfmöglichkeiten Rechnung getragen. Seit dem 1. November 2010 wird nun auch im HSV geschwommen, geradelt und gelaufen. Unsere neue Abteilung HSV Triathlon zählt inzwischen mehr als 20 Mitglieder und nach der gemeinsamen Vorbereitungszeit in diesem Winter und Frühjahr stehen nun die ersten Wettkämpfe auf dem Programm. Triathlon – das ist das Synonym für die Kombination der drei beliebtesten Aus-

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chen. Zehn Disziplinen in zwei Tagen – egal ob Speerwurf, Weitsprung oder Hürdensprint, die Herausforderung ist groß, aber für alle zu meistern. Denn Rekorde sind hier Nebensache, was zählt, ist die persönliche Leistung und der Spaß. Das Teilnehmerfeld ist in zwölf Riegen aufgeteilt. Die Riegenführer sind erfahrene Übungsleiter, die vor allem bei den technischen Disziplinen Hilfestellung geben. Und natürlich feuert einer den anderen an. So wächst eine Riege an zwei langen Wettkampftagen zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen. Als Erleichterung sind die Hürdenhöhen niedriger als bei den Profis und auch die Einstiegshöhen im Hochsprung und Stabhochsprung sind für fast jeden schaffbar, zumal gerade beim Stabhochsprung die Riegenführer auch schon mal ein wenig mithelfen. Mehr als 200 Teilnehmer sind bisher gemeldet. In einigen Riegen gibt es noch Restplätze. Mitmachen kann man bereits ab 14 Jahren und nach oben ist die Grenze offen. Etwas Fitness ist natürlich von Vorteil. Wer diese ausbauen will und schon einmal Bekanntschaft mit Speer, Diskus oder dem Stab machen möchte, hat ab dem

dauersportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen, die von jedem in den unterschiedlichsten Leistungsgruppen und auf verschiedenen Distanzen betrieben werden kann. Ein Sport, der naturverbunden und umweltfreundlich ist und eine Möglichkeit bietet, die eigenen Leistungsgrenzen auszutesten. Die Triathlon-Abteilung im HSV bietet inzwischen für Schwimmen und Laufen Trainingszeiten bei erfahrenen Trainern an. Zum Radfahren werden nach individueller Absprache Touren in und um Hamburg durchgeführt. Ein regelmäßiger Stammtisch hilft beim Kennenlernen und fachlichen Austausch. Dabei werden auch praxisnahe Vorträge angeboten, z. B. mit Themen „Wie bereite ich mich auf meinen ersten Triathlon vor?“. So werden auch Anfänger kompetent an die Sportart Triathlon herangeführt. Kooperationspartner, eine eigene Wettkampfkollektion und ein Internetauftritt sorgen nach außen für einen starken Auftritt der HSV Triathleten. Die ersen Schritte sind gemacht und wer jetzt Lust bekommen hat, mal beim Training dabei zu sein, der findet unter www.hsv-triathlon.de

1. August beim vierwöchigen Vorbereitungstraining dazu Gelegenheit. Jeden Montag und Mittwoch leiten hier erfahrene Leichtathletik-Trainer des Hamburger SV durch eine zweistündige Einheit. Los geht es jeweils um 18.30 Uhr in der Jahnkampfbahn im Hamburger Stadtpark. Auch ein ganzjähriges Training wird für Mitglieder der Abteilung Leichtathletik angeboten. Viele weitere Infos rund um den JedermannZehnkampf des Hamburger SV sind auf der Internetseite www.10-kampf.de zu finden. Hier besteht auch die Möglichkeit, sich online anzumelden. In der Startgebühr von 25,00 bzw. 29,00 Euro sind das Veranstaltungs-T-Shirt, die Teilnehmertüte mit Goodies und Nahrhaftem sowie die Bratwurst für den gemütlichen und gemeinsamen Grillausklang am Samstag bereits enthalten. Zudem gewinnt nicht der Erste den besten Preis, sondern der, der sein Ergebnis im Vorfeld am besten schätzt. Also seid dabei und erlebt ein Wochenende voller Spaß, Gemeinschaft und persönlicher Herausforderung!

Foto HSV Amateursport

alle wichtigen Infos zum Training und zu den Ansprechpartnern. Wer Triathlon live erleben will, der sollte sich am 16./17. Juli den Dextro Energy Triathlon mit Start und Ziel in der Hamburger Innenstadt nicht entgehen lassen. Die HSV Triathlon-Abteilung ist hier auf der Sportsmile mit einem eigenen Stand vertreten und wird u. a. einen kleinen Familien-Triathlon der ganz besonderen Art veranstalten. Außerdem wird es einige Überraschungen geben. Also kommt vorbei und lernt Triathlon im HSV kennen! Wir freuen uns auf euch.

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Lesen und Hören „Ansgar Brinkmann“ – Der weiße Brasilianer Text Ingo Thiel

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nsgar Brinkmann war als Fußballer einer jener Typen, der das Herz der Fans im Sturm eroberte – wo er auch gerade spielte. Gerade eben weil er anders und nicht so stromlinienförmig war wie die meisten Profis. Egal, welches Trikot er getragen hat, egal, wie lange er in einer Stadt gelebt hat, die Fans dieser Vereine wussten genau, warum sie ihn immer zum Publikumsliebling gemacht haben. Auf dem Platz gab er Gas und war ein hochtalentierter Techniker, hatte aber oft Schwierigkeiten mit dem Autoritätsgehabe von Trainern oder Funktionären und wechselte in 20 Profijahren fünfzehn Mal den Verein. Seine Karriere führte ihn zwischendurch bis zurück in die Kreisliga, aber nie in die Nationalmannschaft, wohin er aufgrund seiner spielerischen Fähigkeiten nach Einschätzung von Kollegen und Trainern eigentlich gehört hätte, meint auch Jürgen Klopp in dem hier besprochenen Buch: „Ansgar war lange Zeit der beste Spieler, mit dem ich je zusammengespielt habe. Er hatte außergewöhnliche Fähigkeiten, aber leider Probleme, das Ganze konstant abzurufen.“ Kloppo hat bis heute auch noch nicht wieder erlebt, dass ein Kicker sein bestes und sein schlechtestes Spiel in einer Partie abgeliefert hat, so wie Ansgar Brinkmann für Mainz 05 gegen Chemnitz. Erste Hälfte groß aufgezogen, zweite Halbzeit absolut unterirdisch. So blieb die Deutsche A-Jugendmeisterschaft mit Bayer Uerdingen der einzige Titel, den er je gewonnen hat. Dafür feierte er Aufstiege in die 1. und 2. Liga und ge-

hörte zum legendären Frankfurter Team, das im Saisonfinale 1999 durch ein 5: 1 gegen Lautern am letzten Spieltag mit einem Tor noch dem sicher geglaubten Abstieg entrann. Geld hat ihn, der aus einfachen Verhältnissen stammte und in der Jugendzeit sehr knapsen musste, nie wirklich interessiert. Brinkmann löste hochdotierte Verträge auf wie bei Mainz 05, weil sein Bauchgefühl ihm sagte, dass er sich verändern müsse. Und sei es eine Liga tiefer, Hauptsache, er fühlte sich wohl. Abseits des Platzes fiel Brinkmann immer wieder vor allem durch seine teils clownesken Eskapaden auf – wenn er feierte, dann richtig. Er lieferte sich Verfolgungsjagden mit Freunden und Helfern oder legte eines frühen Morgens in nur einer Viertelstunde eine Einkaufsstraße in Gütersloh in Schutt und Asche und verursachte einen fünfstelligen Schaden. Aber er stand immer zu dem, was er tat, ob Stress mit Trainerdiktatoren oder Ergebnissen wilder Exzesse wie in der ostwestfälischen Provinz. Wieder nüchtern, entschuldigte sich Brinkmann sofort persönlich bei den Ladeninhabern und beglich die angerichteten Schäden – wirklich geschadet hat er in seiner Karriere wohl nur sich selbst. Er ging gern unter die Leute, war ein Profi zum Anfassen, hatte die Fans gerne um sich. Wenn jemand an seiner Tür klingelte, höflich war und Brinkmann Zeit hatte, unterhielt er sich mit ihm auf seinem Sofa. Als eines Abends ein Fanclub anrief und ihn spontan zum Grillen einlud, fuhr er hin. Auch in der Bundesliga hatte er, im Gegensatz zu vielen Profis,

immer gute Kontakte zu seinen Fans. Die Frankfurter bewachten damals vor Heimspielen nachts das Stadion, damit die Offenbacher nicht den Rasen umgruben oder anderen Unsinn anrichteten. Brinkmann lud sein Auto voll mit Pizza und Bier, kletterte über den Zaun des Stadions, in dem er morgen spielen sollte und unterhielt sich so lange mit den Fans, bis einer sagte: “ Ansgar, es ist gleich halb zwei, du spielst morgen, es ist wohl besser, wenn du jetzt nach Hause gehst.“ So einer kommt an, erst recht, wenn er dann noch auf dem Platz Leistung bringt. Was Brinkmann noch so in seiner Freizeit anstellte, sollte man selber lesen. Das Buch ist voller, herrlicher Anekdoten, die auch schon Jürgen Klopp erfreuten: „Ich hörte mir morgens immer die Geschichten vom Abend zuvor an und hatte schon vor dem Training 25 Lachkrämpfe.“ „Ansgar Brinkmann“ Der weiße Brasilianer Aufgezeichnet von Bastian Henrichs 208 Seiten 19,90 Euro DeliusKlasing Verlag ISBN 978-3-7688-3264-9

Elvis – Einer von Euch Text Philipp Markhardt

Es ist soweit – mit „Einer von Euch“ veröffentlicht Elvis nach jahrelanger ausschließlicher Präsenz auf Youtube und der Bühne sein Debüt-Album. Insgesamt 15 Tracks aus dem Genre DeutschRap umfasst die Scheibe, und natürlich handeln diese ausschließlich vom HSV bzw. der Hansestadt Hamburg. Das schlägt sich auch bei den Gastkünstlern nieder. So sind unter anderem Herr Wendt von Abschlach! (Track Nr. 5 „Immer noch“) und Gano (Track Nr. 14 „Lichter der Stadt“) dabei. Musikalisch erwartet den Hörer nicht nur der typische Hip-Hop. Statt 80,8-Baselines und Samples verwendet Elvis auch öfter

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Rock-, Schlager- und Technosounds. Das ist zwar für Hip- Hop- Puristen ein absolutes NoGo, dürfte aber dafür die Platte auch für andere als die Baggyhosen-Fraktion interessant machen. Natürlich auch auf der Platte ist der bereits bekannte Titel „Nur der HSV“, der auch die Singleauskopplung darstellt. Daneben ein Highlight: „Ohnmacht“. Im elften Titel seines Albums hat Elvis nämlich die traumatischen HSV-Erlebnisse der letzten Jahre verarbeitet. Ihr wisst schon, diese beiden Ereignisse, über die man nicht spricht. „Einer von Euch“ ist ab August im Handel erhältlich, im Übrigen inklusive eines 32-seitigen

Booklets, das als Poster mit der Abbildung hunderter HSVer aufklappbar ist. Zudem, so hört man, wird Elvis wohl mit Abschlach! auf Tournee gehen. supporters news


Leserbriefe zu „Ein ganzes Stück weiter“ · SN 66 von Franz J. Scheuer

Moin, Bernd F. Schwarze schreibt, dass „… es auf lange Sicht keinen Erfolg haben kann, an der Mitgliedschaft vorbei zu regieren. Die Mitglieder möchten ernst genommen werden! Im Rahmen der e.V.-Strukturen wollen sie mitbestimmen und sie möchten mitgenommen werden auf die Reise des HSV.“ Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Bernd F. Schwarze meint aber doch bestimmt nicht mich und die anderen rd. 70.000 Mitglieder. Er meint doch sicher die 1.000 bis 1.500 Mitglieder, die bei jeder Versammlung vor Ort sind, jede Abstimmung majorisieren und so die Geschicke des Vereins in ihrem Sinne bestimmen. Eine Briefwahl bei wichtigen Entscheidungen lehnt Bernd F. Schwarze bestimmt ab. Argumente dagegen lassen sich immer finden. Die Mehrheit der Mitglieder könnte ja eine andere Meinung vertreten als die 1.000 bis 1.500 zählende „aktive Mitgliedschaft“. De facto führen diese rd. 2% Mitglieder den Verein. Und weil das so ist und solange das so ist, wird der HSV dort verharren, wo er sich seit Jahren befindet, in der relativen Bedeutungslosigkeit. Mit sportlichem Gruß Franz J. Scheuer

Geschichte wiederholt sich von Thomas Hesseling

Moin, beim Besuch des Heimspiels gegen den BVB habe ich nämlich erlebt, wie sich Geschichte auf kuriose Weise wiederholt hat. Was war passiert? Viele erinnern sich bestimmt noch an die Saison vor 10 Jahren, als wir am letzten Spieltag gegen die Bayern das Last-Minute-Tor bekommen haben, das die Bayern dann zum Meister machte. Tatsache – schon 10 Jahre her. Was heute vielleicht nicht mehr jeder weiß: Vor Beginn des Spiels wurde aus der Nordkurve, in der auch ich stand, der Strafraum mit Bananen zugeschmissen. Welcher Spieler damit beglückt wurde, ist überflüssig zu erwähnen. Das Ganze hatte dann zur Folge, dass die Partie ca. 5-10 Minuten später angepfiffen wurde und logischerweise auch entsprechend später endete. Und genau in dieser Nach-Nachspielzeit fiel das Tor gegen uns, das die Meisterschaft dann entschieden hat. Und was passiert nun fast genau 10 Jahre später gegen den BVB? Anstelle von Bananen fliegen dieses mal Klo-Rollen und, noch ein Unterschied, gegen (oder Ausgabe 67

für) den eigenen Torhüter. Das verstehe wer will, ich nicht. Das Resultat ist jedenfalls dasselbe wie damals: Wieder verspäteter Spielbeginn, wieder Ausgleich gegen uns, als längst abgepfiffen sein sollte. Auf jeden Fall wieder 2 Punkte eingebüßt. Also, liebe HSV-Fans, was soll das Ganze bringen? Ob Bananen aufs Spielfeld fliegen oder Klopapierrollen oder eine übergroße

Papierkugel, der Schuss ist bis jetzt immer nach hinten losgegangen. Also in Zukunft lieber den Quatsch lassen, stattdessen den HSV richtig anfeuern. Ich bin dabei! Thomas Hesseling, Lübeck

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Aus aller Welt … Grüße an den SC

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Schöne Grüße aus dem son nigen Djerba! Wir wünsche euch eine erh ols ame Sommerpause und eine erfolgreic he neue Saison. Nur der HSV!

Bernd F. Schwarze grüßt vom Orinoco- Delta in Venezuela.

Ausgabe 67

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Die wichtige Seite Supporters Club · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc. Auf dieser Seite findet ihr alle wichtigen Informationen rund um den Hamburger Sport-Verein e.V. Sollten dennoch Fragen auftauchen, so wendet euch bitte direkt an den HSV unter 040/4155-1500 oder Supporters@hsv.de.

Supporters Club Ihr erreicht uns wie folgt: Hamburger SportVerein e.V., Supporters Club, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg Tel.: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510, Mail: supporters@hsv.de. SC Stand: Der Stand befindet sich in der Ebene 4 der Nordtribüne. Er ist an Heimspieltagen bis 15 Minuten vor Anpfiff und nach dem Spiel geöffnet. Hier könnt Ihr Euch mit Fahr-und Eintrittskarten für Auswärtsspiele sowie SC-Merchandiseprodukte eindecken. Öffentliche Infoveranstaltung der Abteilungsleitung Diese findet an jedem ersten Dienstag im Monat im Fanhaus statt. Jeder ist herzlich eingeladen, vorbeizuschauen und zuzuhören oder auch mit zu diskutieren. Das Fanhaus befindet sich in der Stresemannstraße 162, 22769 Hamburg; Beginn ist 19 Uhr. Themen und eventuelle Änderungen sind auf www.hsv-sc.de zu finden. Öffentliche Infoveranstaltung des Seniorenrates Der Seniorenrat veranstaltet an jedem ersten Montag im Monat eine öffentliche Versammlung. Die Versammlung findet im Grand Hotel Elysee statt und beginnt um 19 Uhr. Onlinestore Unter www.hsv-tickets.de könnt Ihr Karten und Fahrten für Auswärtsspiele des HSV bestellen. Die Kollektion des Supporters Club könnt Ihr unter www.hsv-sc-shop.de bestellen.

Merchandise erwerben (Hinweis: Verkauf nur an Mitglieder gegen Vorlage des Mitgliedsausweis). Die Botschaft steht bei Heimspielen des HSV im Stadion auf der Westplaza. Bei Auswärtsspielen des HSV in der Bundesliga steht die SC Botschaft im Bereich der jeweiligen Gästeeingänge (genauer Standort könnt Ihr vor den Auswärtsspielen auf der Internetseite des Supporters Club unter www.hsv-sc.de, Rubrik „Was in … erlaubt ist“, nachlesen). Ticketservice Heimspielkarten können über die HSV Bestellservice-Hotline unter 01805/478478, im Internet unter www.hsv.de oder in einem der HSV-Fanshops gekauft werden. Am SC-Stand gibt es keine Heimspielkarten. Auswärtstickets und –fahrten Können im Internet unter www.hsv-shopping. de, in den HSV-Fanshops und an Spieltagen am SC-Stand gekauft werden. HSV-Museum/Stadionführungen Der Supporters Club ist der größte Sponsor des HSV-Museums, welches seit dem 07.02.04 seine Pforten geöffnet hat. Das Museum befindet sich neben dem Restaurant „Die Raute“ im Nord-Ost-Bereich des Stadions. Die Öffnungszeiten des Museums sind täglich von 10 bis 20 Uhr*. Stadionführungen** finden täglich statt. Mitglieder erhalten auch hier einen Rabatt. Für Gruppen gibt es auf Anfrage auch Sondertarife und Führungen zu anderen Zeiten. Weitere Informationen gibt es telefonisch unter 040/4155-1550 oder www.hsv-museum.de. *Bei Heimspielen ist der Zutritt ab 2 Stunden vor Spielbe-

Botschaft des Supporters Club Auch an der Botschaft des Supporters Club könnt Ihr bei Heim- und Auswärtsspielen des HSV Artikel aus der Kollektion des Supporters

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OFC-Gründungen Alle interessierte HSV-Fans, die mit dem Gedanken spielen, einen offiziellen HSV-Fanclub zu gründen oder Ihren bereits existierenden Fanclub bei uns registrieren lassen wollen, finden alle Informationen im Netz unter www.hsv-ofc.de. Bei Rückfragen wendet Euch bitte an Nicole Peters, zu erreichen unter 040/4155-1506 oder nicole.peters@hsv.de. Auch eine Unterstützung vor Ort ist möglich. Mitgliederwesen Auch du kannst als Mitglied aktiv werden und Mitglieder werben. Vielleicht befindet sich ja auch in deinem Bekanntenkreis noch der ein oder andere HSVer, der noch kein Mitglied ist. Damit deine Mühen nicht umsonst sind, belohnen wir alle aktiven Werber natürlich auch. Gewinne der Mitgliederwerbung findest du unter www.hsv.de. Fanshops HSV Arena Store (im Stadion), Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg, Mo.-Sa. 10-18 Uhr, Sa. bei Heimspielen: mit Stadionöffnung, HSV City Store (Innenstadt), Schmiedestr. 2, 20095 Hamburg, Mo.-Fr. 10-19 Uhr, Sa. 10-16 Uhr HSV Fan Shop (Herold Center), Berliner Allee 34a, 22850 Norderstedt, Mo.-Sa. 9.30-20.00 Uhr An dieser Stelle noch eine Bitte Bei Umzug, Namens-oder Bankverbindungsänderungen bitte auch an uns und die eigene Mitgliedschaft im Hamburger Sport-Verein e.V. denken. Bitte eine kurze Notiz per Post, Mail oder Telefon an uns. Nur so können wir gewährleisten, dass auch in Zukunft alle Informationen bei Euch ankommen.

ginn nur mit Eintrittskarte für das Spiel möglich. **An Spieltagen oder anderen Veranstaltungstagen entfallen die Stadionführungen, Näheres erfährst Du unter der obigen Telefonnummer.

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Rund um den HSV

Netztipps … Hier surfen HSVer

Alle folgenden Informationen beziehen sich auf den Stand vom 01. Juli 2011

HSV

www.hsv.de

HSV Supporters Club

www.hsv-sc.de

Mitglieder im HSV: Davon im HSV Supporters Club:

70.254 54.213

Offizielle Fanclubs

www.hsv-ofc.de

Supporters Treffs

www.supporters-treff.de

Hauptamtliche Mitarbeiter: (Abteilung Fördernde Mitglieder)

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Kids Club

www.hsv-kids.de

Museum

www.hsv-museum.de

Fanprojekt

www.hsv-fanprojekt.de

Amateurfußball

www.hsv-amateurfussball.de

Badminton

www.hsv-badminton.de

Baseball

www.hsv-baseball.de

Boxen

www.hsv-boxen.de

Dart

www.hsv-dart.de

Cricket

www.hsv-cricket.de

Eishockey

www.hsv-eishockey.de

Eishockey Frauen

www.hsv-eishockeyfrauen.de

Das Vorstandsmitglied für die Belange der Mitglieder, Oliver Scheel, wird durch die Mitgliederversammlung gewählt.

Eishockey Nachwuchs

www.hsv-eishockey-nachwuchs.de

Frauenfußball

www.hsv-frauen.de

Aufsichtsrat: Ernst-Otto Rieckhoff (Vorsitzender/Delegierter HSV Ochsenzoll-Norderstedt) Manfred Ertel (stellv. Vorsitzender) Alexander Otto (stellv. Vorsitzender) Horst Becker Prof. Dr. Jörg F. Debatin Marek Erhardt Björn Floberg Thiel (Delegierter der Förderer) Jürgen Hunke Ian Kiru Karan Hans-Ulrich Klüver Eckart Westphalen (Delegierter der Amateure) Bis auf die vier delegierten Aufsichtsräte, die von ihren jeweiligen Abteilungen gewählt und nominiert werden, werden alle anderen Aufsichtsräte durch die Mitgliederversammlung gewählt.

Golf

www.hsv-golf.de

Handball

www.hsvhandball.de

Handball 3. Herren

www.hsv-handball-amateure.de

Hockey

www.hsv-hockey.de

HSV III

http.//hsv3.fuppers.de

Inline-Hockey

www.hsv-inlinehockey.de

Karate

www.hsv-karate.de

Leichtathletik

www.hsv-la.de

Rollstuhlsport

www.hsv-rollstuhlsport.de

Rugby

www.hsv-rugby.de

Schwimmen

www.hsvschwimmen.de

Supporters Direct

www.supporters-direct.org

Tanzen

www.hsv-tanzsport.de

Tanzssport Norderstedt

www.hsv-tanzsport-norderstedt.de

Tennis

www.tennis-im-hsv.de

Tischtennis

www.hsv-tischtennis.de

Unsere Kurve

www.unserekurve.de

FSE

www.footballsupporterseurope.org

SC Merchandise

www.hsv-sc-shop.de

HSV Senioren

www.hsv.de/verein/verein/hsv-senioren/

Volleyball

www.hsvvolleyball.de

Ehrenamtliche Mitarbeiter/Aushilfen: (Abteilung Fördernde Mitglieder) Ehrenamtliche Abteilungsleitung: (Abteilung Fördernde Mitglieder)

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Vorstandsmitglieder: Carl-Edgar Jarchow (Vorsitzender) Frank Arnesen (stellvertr. Vorsitzender) Joachim Hilke Oliver Scheel

Internetadresse: www.hsv-sc.de Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag von 9–18 Uhr Freitags von 9–17 Uhr (Abteilung Fördernde Mitglieder) Büroräumlichkeiten: Stadion, Geschäftsstelle Nord, Eingang Nord-West (Abteilung Fördernde Mitglieder)

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Regionalbetreuer und Botschafter Erste Anlaufstation für HSV-Fans, die nicht aus Hamburg kommen.

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egionalbetreuer und Botschafter sind HSV Mitglieder, welche ehrenamtlich als Ansprechpartner für HSV Fans und Freunde in ihrer jeweiligen Region für den HSV Supporters Club tätig sind. Sie vertreten die Interessen des HSV Supporters Club vor Ort und tragen die Wünsche und Anregungen aus dem Kreise der Mitglieder an die Abteilungsleitung und die Fanbetreuung heran. Sie haben das Ziel, alle HSV Freunde in ihrer Region zusammen zu führen und bei gemeinsamen Veranstaltungen und Aktivitäten diese Gemeinschaft zu festigen und auszubauen. Insbesondere die Zusammenführung der einzelnen Offiziellen Fanclubs (OFCs) liegt in ihrem Focus. Sie planen Veranstaltungen und Treffen um die Gemeinschaft der HSV Fans und Freunde zu festigen Die Organisation von regionalen Stammtischen, gemeinsamen Fahrten aus der Region zu den Heim- und Auswärtsspielen des HSV oder Feierlichkeiten um sind nur einige Beispiele. Die Regionalbetreuer werden in ihrem Bundesland von den Botschaftern unterstützt, welche in ihrem Bezirk genau wissen, wo ihr weitere HSV Fans treffen könnt. Habt ihr auch Lust ehrenamtlich als Botschafter mitzuarbeiten? Dann meldet Euch bitte bei uns per E-Mail unter: ofc@hsv.de oder telefonisch: 040-41551500. Wichtig ist uns noch einmal herauszustellen, dass die Botschafter und Regionalbetreuer KEINE Vorverkaufsstellen und Ticketbesorger sind! Kartenwünsche bestellt bitte per OFC Bestellformular oder online unter www.hsv.de Die Bestellformulare findet ihr online im Downloadbereich unter: www.hsv-ofc.de Berlin und Brandenburg Regionalbetreuer: 14913 Jüterbog André Schmidt Parkstraße 2c 14913 Jüterbog Tel.: 033716-081422 Mobil: 0151-58832585 E-Mail: Andre.Schmidt@teltow-flaeming.de oder: Carsten Bürger Biesentaler Str. 10 13359 Berlin Tel.: 030-89651922 Mobil: 0151-11597592 E-Mail: Carsten.B@krandoria.de Niedersachsen-West/Bremen Regionalbetreuer 28213 Bremen Thomas Kerfin Klattenweg 4 28213 Bremen Mobil: 0170-4625894 E-Mail: kerfin@nord-com.net

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Botschafter: 27239 Twistringen Thorben Schlake Kapellenweg 9 · 27239 Twistringen Tel.: 0160-96690682 E-Mail: thorbenschlake@freenet.de

Botschafter: 01219 Dresden Tobias Grogorick Hugo-Bürkner-Str. 2b · 01219 Dresden Mobil: 0174-2030352 E-Mail: tobias_grogorick@gmx.de

27749 Delmenhorst Stefan „Eddy“ Nowski Klosterdamm 42 · 27749 Delmenhorst Tel.: 04221-62575 Mobil: 0151-28212822 E-Mail: Stefan.Nowski@t-online.de

Sachsen Anhalt Regionalbetreuer: 38889 Blankenburg Ralf Borchert Fr. August Straße 3 · 38889 Blankenburg Tel.: 03944-369930 Mobil: 0171-4785320 E-Mail: HSV-Fanclub.Nordharz@t-online.de

27793 Wildeshausen Stephan Schulz Welgenhöhe 12 · 27793 Wildeshausen Tel.: 04431-9455662 Mobil: 0151-15228482 E-Mail: Stephan.1976@web.de 26954 Nordenham Dirk Stenzel Hansingstr. 179 26954 Nordenham Tel.: 04731-924700 Mobil: 0172-4303734 E-Mail: Sudden-Death-Nordenham@gmx.de 49716 Meppen Jens Klünder Esterfelder Stiege 112 · 49716 Meppen Tel.: 059311-4957 Mobil: 0163-3731244 E-Mail: unioneule@gmx.de 26384 Wilhelmshaven André Dirks Opdenhoffstraße 24/08 26384 Wilhelmshaven Mobil: 0152-59430357 E-Mail: Andre1887dirks@yahoo.de Hamburg Botschafter: 21745 Hemmoor Heiko „Speedy“ Grantz Kastanienweg 13 21745 Hemmoor Tel.: 04771-602700 Mobil: 0171-2620287 E-Mail: Heiko.Grantz@t-online.de 21436 Marschacht – Samtgemeinde Elbmarsch Detlef (Lalla) Lorenz Eichholzer Str. 15 21436 Marschacht Tel.: 04176-949950 E-Mail: marschachter@t-online.de Sachsen Regionalbetreuer: 04509 Delitzsch Sebastian Mörschke Rathenaustr. 18 04509 Delitzsch Mobil: 0179-2891249 E-Mail: basti.moerschke@web.de

Schleswig-Holstein Regionalbetreuer: 23858 Reinfeld Daniel Bernhard Hamburger Chaussee 8 · 23858 Reinfeld Tel.: 04533-3745 Mobil: 0174-1616190 E-Mail: daniel-on-tour1@gmx.de Botschafter: 23560 Lübeck Stefan Bartsch Rotkäppchenweg 6 · 23560 Lübeck Tel.: 0451-81042970 Mobil: 0176-64087736 E-Mail: stefanbartsch82@web.de 23866 Nahe Frank Steenbock · Vasanenweg 4 23845 Itzstedt Mobil: 0178-2341594 24106 Kiel Marco Lorenzen Waisenhofstraße 27 · 24103 Kiel Mobil: 0176-70485946 E-Mail: hsvfischer@gmx.de 24116 Kiel Sven Hornung Hasseldieksdammer Weg 46 · 24116 Kiel Mobil: 0170-1884317 E-Mail: sven-hornung@t-online.de 24649 Wiemersdorf Sascha Petersen Kieler Straße 89 24649 Wiemersdorf Tel.: 04192-9063847 E-Mail: sasape@gmx.de 24989 Dollerup Christian Kunde Schulstraße 14a · 24989 Dollerup Tel.: 04636-977160 Mobil: 0152-28033879 E-Mail: christian-dollerup@t-onlne.de 25709 Marne Sebastian Rohmann Ringstraße 48 · 25709 Marne Mobil: 0152-25761497 E-Mail: s_rohmann@web.de

24939 Flensburg Aljoscha Peters Flurstraße 7 · 24939 Flensburg Mobil: 0171-1454379 E-Mail: aljoscha_peters@hotmail.com Niedersachsen Regionalbetreuer: 29683 Bad Fallingbostel Klaus (Fiddy) Gerken Teichstr. 13 · 29683 Bad Fallingbostel Tel.: 05162-3796 Mobil: 0151-14152046 E-Mail: info@hsv-rautengeil.de Botschafter: 21266 Jesteburg Marcel Wrobel Am Waldrand 5 · 21266 Jesteburg Tel.: 0151-19366415 E-Mail: swb-norden@freenet.de 21335 Lüneburg Lennard Aldag Vor dem Roten Tore 35 · 21335 Lüneburg Mobil: 0173-2337145 E-Mail: lennard@r-k-t.de 27333 Bücken Stefan Schierholz Dedendorf 67 · 27333 Bücken Tel.: 04251-6720644 Mobil: 0162-7084281 E-Mail: hsv-blue-angels-nienburg@web.de 26933 Munster Thorsten Schrödinger Am Bispinger Weg 1 · 29633 Munster Tel.: 05192-888001 Mobil: 0171-3883102 E-Mai: Tschroedinger@aol.com 22119 Hamburg Patrick Franck Manshardtstraße 1 · 22119 Hamburg Tel.: 040-41480903 Mobil: 0173-1887700 E-Mail: info@patrick-franck.de 29227 Celle Thorsten Sühring Zum Sportheim 5 · 29227 Celle Tel.: 05141-3055348 Mobil: 0176-22938280 E-Mail: tsuehring@yahoo.de 29549 Bad Bevensen Jürgen Eckert Sperberring 21 · 29549 Bad Bevensen Tel.: 05821-967253 Mobil: 0170-5520252 E-Mail: magic@eckert-medingen.de 29556 Suderburg Stefan Kruggel Zum Wasserwerk 7 · 29556 Suderburg Tel.: 0581-9736380 Mobil: 0171-3530703 E-Mail: S.KRUGGEL@gmx.at

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29643 Neuenkirchen Maraike Mertens Drosselweg 10 29643 Neuenkirchen Tel.: 05195-972083 Mobil: 0173-2333567 E-Mail: mareikemertens@yahoo.de

53757 Sankt Augustin Erwin Tech Sandkaule 69 53757 Sankt Augustin-Niederpleis Tel.: 02241-9326677 Mobil: 0178-8704995 E-Mail: erwin@fussball.ms

31319 Sehnde Bernd Hirmke Weidengrund 3 31319 Sehnde Tel.: 05132-6391 E-Mail: b.hirmke@gmx.de

57234 Wilnsdorf Klaus-Dieter Rose Thomasstr. 18 · 57234 Wilnsdorf Tel.: 02737-93327 Mobil: 0176-22625902 E-Mail: hsvklaus@unitybox.de

31683 Obernkirchen Uwe Rennekamp Birkenweg 5 31683 Obernkirchen Tel.: 05724-392662 Mobil: 0175-5677951 E-Mail: uweundivonne@t-online.de

58095 Hagen Peter Frank Haldener Str.22 · 58095 Hagen Tel.: 02331-2045740 Mobil: 0170-8385339 E-Mail: peterfrank4@t-online.de

37186 Moringen Carsten Siebrecht Wasserstraße 12 37186 Moringen Mobil: 0173-8868539 E-Mail: WR-Peach@web.de

Rheinland-Pfalz Regionalbetreuer: 54343 Föhren Edgar Reinehr Müllershübel 8 · 54343 Föhren Tel.: 06502-3332 E-Mail: damoshsv@aol.com

21337 Lüneburg Olaf Fink Bleckeder Landstr. 3 21337 Lüneburg Tel.: 04131-2201908 Mobil: 0151-54662288 E-Mail: hucky@hsv-freunde-voegelsen.de

Botschafter: 55743 Idar-Oberstein Florian Beier Friedrich-Ebert-Ring 29 55743 Idar-Oberstein Tel.: 0160-94624923 E-Mail: Kingston-hsv@web.de

Mecklenburg-Vorpommern Regionalbetreuer: 23554 Lübeck Christoph Kugel Adlerstr. 25 23554 Lübeck Tel.: 0451-98960668 E-Mail: christoph.kugel@t-online.de

54331 Pellingen Berni Mielke Schulstr. 18 · 54331 Pellingen Tel.: 06588-7054

Nordrhein-Westfalen Regionalbetreuer: 46049 Oberhausen Christian Roth Speldorfer Str. 11 46049 Oberhausen Tel.: 0208-9697234 Mobil: 0152-53697185 E-Mail: christianroth01@aol.com Botschafter: 31675 Bückeburg Kai Bierbaum Schwalbenweg 9 31675 Bückeburg Mobil: 0162-7914902 E-Mail: detekteibierbaum@aol.com 32289 Rödinghausen Marco Landwehr Stukenhöfener Str.1 32289 Rödinghausen Mobil: 0151-17356657 E-Mail: marco-landwehr@t-online.de 34431 Marsberg Andre Haiduck Kaiser-Otto-Ring 46 34431 Marsberg Mobil: 0170-7333843 E-Mail: AndreHaiduck@t-online.de 48231 Warendorf Gerhard Heitbrock Buddenbaumstraße 16 48231 Warendorf Tel.: 02581-4271

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Saarland Regionalbetreuer: 66625 Nohfelden Jörg Schmitt Staudammstr. 3 · 66625 Nohfelden Tel.: 06852-991928 Mobil: 0173-9387106 E-Mail: chibihsv@aol.com Botschafter: 66538 Neunkirchen Andreas Michel Im Altseiterstal 1 · 66538 Neunkirchen Tel.: 06821-982319 Mobil: 0175-9255898 E-Mail: andreas.michel@web.de Hessen Regionalbetreuer: 34549 Edertal Nicky Hupertz Zum Roten Busch 10 34549 Edertal Tel.: 05623-933925 Mobil: 0170-8584388 E-Mail: djNicky1@t-online.de

Baden-Württemberg Regionalbetreuer: 71665 Vaihingen/Enz Roland Schinkel Bahnhofstraße 91 71665 Vaihingen/Enz Tel.: 07042-13320 Mobil: 0160-96040597 E-Mail: Roland_Schinkel_HSV-BW@web.de Botschafter: 72525 Münsingen Dirk Endler Wacholderweg 1 72525 Münsingen Tel.: 07381-5017007 Mobil: 0171-9315617 E-Mail: dirk_endler@web.de 79576 Weil am Rhein Peter Stähr Hebelstraße 60 Tel.: 07621-669842 Mobil: 0172-7765040 E-Mail: staehrpeter@hotmail.com Bayern Regionalbetreuer 91052 Erlangen Martin Berndt Koldestr. 8 B 91052 Erlangen Tel.: 09131-129282 Mobil: 0172-1794738 E-Mail: hsv@mberndt.de Botschafter 63916 Amorbach Petra Ballmann Mühlrain 11A 63916 Amorbach Tel.: 09373-3283 Mobil: 0160-94672642 E-Mail: lotharballmann@aol.com 81829 München Markus Seubert Lehrer-Wirth-Str. 17/19 81829 München Tel.: 089-20317078 Mobil: 0176-20591926 E-Mail: marcusseubert@yahoo.de 82467 Garmisch-Partenkirchen Mark Ahrens Waxensteinstraße 18 82467 Garmisch-Partenkirchen Tel.: 7 Uhr bis 18 Uhr 08821-7819219 Tel.: ab 18:30 Uhr 08821-9665356 Mobil: 0178-6037923 E-Mail: markahrens@arcor.de 85405 Nandlstadt Joachim Heins Baumgartener Str. 3 · 85405 Nandlstadt Tel.: 08756-2460 Mobil: 0172-4130874 E-Mail: joe.heins@web.de

Thüringen Regionalbetreuer: 99735 Wollersleben Silvio Fischer Dorfstraße 74 99735 Wollersleben Tel.: 0170-2373715 E-Mail: HSV-Fan-Club-Nordhausen@gmx.de Ausland Belgien Regionalbetreuer: 4770 Amel Eric Rauw Zum Knopp 45 B-4770 Amel Tel.: 0032-80221201 Mobil: 0032-477406885 E-Mail: eric.rauw@hsv-fans.be Dänemark Regionalbetreuer: DK-6300 Rinkenæs/Gråsten Bjarne Rasmussen Hvedemarken 58 DK-6300 Rinkenæs/Gråsten Tel.: 0045-74562223 Mobil: 0045-28719151 E-Mail: humorbomben@mail.dk Gran Canaria Regionalbetreuer: E-35138 Playa de Mogan Peter Zinke Callejon de la Explande del Castillete No.36 E-35138 Playa de Mogan - Las Palmas Tel.: 0034-928-566047 Mobil: 0034-678001715 E-Mail: zinke-peter@t-online.de Österreich Regionalbetreuer: A-9781 Oberdrauburg André Beiten Marktstr. 1 A-9781 Oberdrauburg Tel.: 0043-650-4711111 E-Mail: schlupf_4711@yahoo.de USA Regionalbetreuer: Brooklyn, New York Oliver Lunt 469 State St. Apt. 4R Brooklyn, NY 11217, USA E-Mail: oliverlunt@gmail.com Vereinigte Arabische Emirate Regionalbetreuer: Dubai Lars Meyn P.O. Box 113222 Dubai, V.A.E. Vereinigte Arabische Emirate Mobil: 00971-50-29309-04 E-Mail: lars.meyn@mapme.ae

35325 Mücke Peter Frei Liebigstraße 2 35325 Mücke Tel.: 06400-1301 Mobil: 0160-94117703

94575 Windorf/Otterskirchen Maik Gebhard Blumenstraße 2 94575 Windorf/Otterskirchen Tel.: 08546-973109 Mobil: 0171-3677796 E-Mail: maik@icefrox.de

Schweiz Regionalbetreuer: CH-7310 Bad Ragaz Stefan Mullis Weiligstrasse 7 CH-7310 Bad Ragaz Tel.: 0041-813022345 Mobil: 004179-664 89 56 E-Mail: basti@nurderhsv.ch

64287 Darmstadt Michael Martin Landgraf-Georgstraße 110 64287 Darmstadt Tel.: 06151-6792238 Mobil: 0176-48268957 E-Mail: hsv_michael.martin@yahoo.de

96114 Hirschaid Christian Nicklaus Kellerstr. 15 96114 Hirschaid Tel.: 09543-4422966 Mobil: 0170-7687173 E-Mail: baex528@aol.com

Singapur Regionalbetreuer: Singapore 098639 Henrik Haeder 8 Keppel Bay Drive 02-09 Singapore 098639 E-Mail: henrik.haeder@googlemail.com

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Was hast du so gemacht? HSV-Sommererlebnisse – geht es auch ohne Fußball? Text Mirko Beyer · Foto Karen Kaspar | shutterstock.com

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s liegt zwar schon etwas zurück, aber dennoch kann ich mich noch genau daran erinnern, wie es früher war: In der ersten Stunde nach den großen Schulferien haben sich alle in einen Stuhlkreis gesetzt und erzählt, was sie in den Ferien erlebt haben. Der Urlaub mit der Familie, die Erlebnisse im Ferienlager, der Ausflug zu den Großeltern oder in den Freizeitpark. Die Geschichten ähnelten sich alle, war man doch in seinen Freizeitaktivitäten zwangsweise auf Grund des Alters und der damit verbundenen Unselbstständigkeit recht eingeschränkt und oftmals von den Launen und Ideen seiner Eltern abhängig. Die Zeiten ändern sich, denn mit dem Älterwerden und dem damit verbunden Abnabelungsprozess, entwickelt man doch immer mehr sein eigenes Selbst und die damit verbundenen Interessen. Dass eine der größten Interessen von uns allen der Fußball- und hier speziell der HSV- ist, liegt auf der Hand. Doch was gibt es außerdem? Womit verbringt ihr die fußballfreie Zeit? Die Sommerpause ist lang, zu lang meinen einige und gerade in diesem Jahr lässt sich genüsslich darüber streiten, ob die Frauenweltmeisterschaft ein gutes Ersatzprogramm ist.

Wir würden gern von euch wissen, was ihr so in der Sommerpause unternommen habt. Wart ihr mit der Familie unterwegs? Sei es als Kind oder mittlerweile selbst als Elternteil? Habt ihr Musikfestivals besucht? Gab es eine sportliche Fußballalternative? Wart ihr zelten oder Kanu gefahren? Oder musstet ihr gar in der Sommerzeit das Büro mit eurer Anwesenheit beglücken, da schon alle Urlaubstage für Fußballfahrten draufgegangen sind? Uns interessiert alles. Es wäre sicherlich ein lustiges Bild, wenn wir uns nach der Sommerpause zum ersten Heimspiel alle um den Mittelkreis herumsetzen und uns unsere Erlebnisse erzählen würden. Ich wage aber zu bezweifeln, dass wir dort alle Platz finden und vor allem alle ausreichend zu Wort kommen würden. Deshalb schreibt uns kurz und knapp und ganz wichtig: bitte mit Bild und am besten noch mit einem Bild, auf dem nicht nur ihr und eure Urlaubsaktivität, sondern auch der Bezug zum HSV zu erkennen sind. Schickt uns diese bitte per e-mail an supporters@ hsv.de. Wir freuen uns auf viele spannende Geschichten.

Impressum Abteilungsleitung Ralf Bednarek David Duddeck Christian Bieberstein Andreas Kloß Volker Knut p.A. HSV, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg HSV supporters news, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg Telefon: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510 Herausgeber HSV Supporters Club, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg im Selbstverlag Bezugspreis 2 Euro Erscheinungsweise vierteljährlich V.i.s.d.P. Ralf Bednarek, p.A. supporters news, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg Auflage Nr. 67 53.000 Exemplare Drucklegung 12.07.2011 Mitgearbeitet haben diesmal Ralf Bednarek, Mirko Beyer, Christian Bieberstein, Andreas Birnmeyer (Koordinator), Rainer Döll, David Duddeck, Tamara Dwenger, Daniel Eglite, Ilija Eplinius, Manfred Ertel, Björn Floberg, Axel Formeseyn, Nicole Frentzen, Dr. Anne Gnauk, Martina Grospitz, Peters Groth, Patrick Grützner, Stephan Hampfe, Nicole Hellendoorn, Dieter Horchler, Andreas Kloß, Volker Knut, Peter Kupka, Dirk Leu, Ulie Liebnau, Uwe Liebnau, Philipp Markhardt, Sebastian Neuhaus, Andreas Otto, Manfred Otto, Oliver Peters, Andreas Pfaffe, Philipp Piepiorka, Robert Pohl, Joachim Ranau, Janine Rehders (Koordinatorin), Ernst-Otto Rieckhoff, Renate und Peter Römer, Mathias Scharf, Bodo Scheuing, Arne Sell, Rainer Steffens, Ingo Thiel, Verena Vogt, Jens Wagner, Lutz Weiser, Michael Wendt Bilder von Witters Sport-Presse, Hamburger SportVerein e.V., HSV Supporters Club, HSV Amateursport, HSV Dart, HSV Fanprojekt, HSV Skat, HSV Tanzsport Norderstedt, Daniel Eglite, Fangemeinschaft Dynamo Dresden, Patrick Franck, Tim Hoischen, Marc-Oliver Kruse, Oliver Meyer, Florian Meyers, OFC HSV Diamanten, Jens Rüdiger, Matthias Scharf, www.der-betze-brennt.de Lektorat Uwe Liebnau, Ulie Liebnau Illustrationen Jan Meifert, Jens Wagner Gestaltung publish! Medienkonzepte GmbH, Hannover Druck Quensen Druck+Verlag, Hildesheim Namentlich gekennzeichnete Artikel, Leserbriefe und Kommentare geben nicht unbedingt die Meinung der Abteilungsleitung des Supporters Club als Herausgeber der supporters news wieder (wirklich nicht). Die supporters news ist erhältlich im Arena Store (Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg), im City Store (Schmiedestraße 2, 20095 Hamburg), im HSV Fan Shop (Herold Center, Berliner Allee 34a, 22850 Norderstedt) sowie bei Heimspielen beim SC-Stand in Ebene 4 der Nordtribüne. Wir bitten freundlichst um Beachtung der Anzeigen und danken allen Anzeigenkunden für ihre Treue.

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