LOB Ausgabe 02/2013

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Dossier ➲ Weiterbildung

Familie, Beruf und MBA Die Henley Business School bietet einen elternfreundlichen MBA an Das Interview führte Nicole Beste-Fopma

Job und Familie zu vereinbaren ist eine Herausforderung. Zusätzlich eine Weiterbildung oder gar einen MBA-Studiengang zu absolvieren ein regelrechter Kraftakt. Nicht so bei der Henley Business School. Wer hier einen Abschluss in General Management machen möchte, bekommt drei statt der üblichen zwei Jahre Zeit. LOB im Gespräch mit dem Geschäftsführer der Henley Business School Deutschland, Felix Müller.

Herr Müller, gewöhnlich dauert ein MBA-Studium, das neben dem Beruf absolviert werden kann, zwei Jahre. Sie bieten als einzige Business School in Deutschland einen MBA über einen Zeitraum von drei Jahren. Warum? Mit unserem Programm sprechen wir in erster Linie Angestellte in verantwortlicher Position an. In den meisten Fällen sind diese familiär schon gefestigt. Das heißt, sie haben bereits Kinder. Zeit ist für sie das höchste Gut. Mit unserer dreijährigen MBA-Ausbildung geben wir ihnen die Möglichkeit, Beruf, Familie und Studium optimal zu vereinbaren.

eine Stufe auf der Karriereleiter erklommen, auf der sie merken, dass sie jetzt ein wirtschaftswissenschaftliches Fundament benötigen, um weiter zu kommen. Wir bieten ihnen dieses Fundament und geben ihnen gleichzeitig Orientierung. Der Arbeitgeber profitiert aber durchaus von der Weiterbildung. Unser MBA legt großen Wert auf Praxisarbeit. So müssen unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Seminare theoretische Modelle entwickeln, die dann in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Abteilungen ihres Unternehmens auf Anwendbarkeit überprüft werden.

Wie ist das prozentuale Verhältnis Männer zu Frauen?

Warum sollten Ihrer Meinung nach gerade berufstätige Mütter und Väter einen MBA machen?

Wir haben im Durchschnitt 70 Prozent männliche und 30 Prozent weibliche Studenten. Unter unseren aktuellen Studentinnen sind übrigens drei berufstätige Mütter.

Ein entscheidender Grund für einen MBA, unabhängig davon, ob Mutter, Vater oder nicht, ist die sowohl berufliche als auch persönliche Weiterentwicklung. Elternzeitlern empfehle ich eine MBA-Ausbildung aus drei Gründen. Erstens: die intellektuelle Herausforderung, zweites: Das Programm eignet sich aufgrund der Praxisarbeit hervorragend, um zum Arbeitgeber Kontakt zu halten, und drittens: die Imagepflege. Wer sich während der Elternzeit weiterbildet, zeigt, dass sie bzw. er auch nach der Geburt des Kindes noch am Job, an der Karriere interessiert ist.

Welche Grundvoraussetzungen müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfüllen? Sofern sie einen akademischen Abschluss haben, müssen sie über drei Jahre Management-Erfahrung gesammelt haben. Dazu zählen auch Projektleitung oder Budgetverantwortung. Ohne akademischen Abschluss müssen sie fünf Jahre Management-Verantwortung vorweisen. Des Weiteren sollten sie gute bis sehr gute Englischkenntnisse haben, da die Unterrichtssprache Englisch ist.

Werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von ihren Arbeitgebern zu Ihnen geschickt? Leider nur selten. Unsere Studentinnen und Studenten sind in aller Regel Spezialisten auf ihrem Gebiet. Juristen, Ingenieure, Geisteswissenschaftler, die beschlossen haben, ihre Karriere selbst in die Hand zu nehmen. Die meisten haben

LOB Nr. 2, März/April/Mai 2013

Wann ist Ihrer Meinung nach für eine berufstätige Mutter/einen berufstätigen Vater der ideale Zeitpunkt, um ihren/seinen MBA zu machen? Das ist das gleiche wie mit dem Kinderkriegen. Eigentlich ist es immer zu früh oder zu spät. Daher: Jetzt! Wenn Sie die Voraussetzungen erfüllen und 12 bis 15 Stunden pro Woche und einen Tag am Wochenende für Lernen aufbringen können – machen Sie es! ✖

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