Holz&Forst
Sonder
beilage Landwirtschaftliche Mitteilungen
Landwirtschaftliche Mitteilungen 15. Oktober 2013
inhalt
Holz wird gebraucht
Holzmarkt Hohe Preise setzen die Industrie unter Druck. Holz wird gebraucht. Seiten 2, 3
Durchforstung Mehr als das Doppelte lässt sich finanziell dadurch Seiten 4, 5 herausholen.
Sicherheit Forstarbeit ist gefährlich. Ausrüstung sollte selbstverständlich sein. Seiten 6, 7
Forstförderung Anträge für 2014 schon bis 29. November einreichen. Maßnahmen. Seiten 10, 11
Staatspreis Wolfgang Schwarz, Obstbauer und Laubholz-Spezialist aus Ottendorf. Seite 12
Interview Die neue Geschäftsführerin von proHolz Steiermark im Seite 13 Gespräch.
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Borkenkäfer Trockener Sommer begünstigte den Schädling. Rasch handeln und im Frühjahr Seite 20 wachsam sein.
Mehr herausholen
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Holz
Landwirtschaftliche Mitteilungen
kommentar Stefan Zwettler
Bewusstsein für die positive Entwicklung unserer Gesellschaft. Diese Tatsache immer wieder hinaus zu tragen und zu bezeugen, ist unser Auftrag. Vor allem dann, wenn der Ruf nach einer Außer-Nutzung-Stellung von Waldgebieten lauter wird und verschiedene Umweltgruppen eine totale Überwachung der Waldbewirtschaftung erzwingen wollen. Es ist im öffentlichen Bewusstsein noch zu wenig verankert, dass unsere Form der Waldbewirtschaftung und die gezielte Verwendung von Holz auch einen ganz wesentlichen Beitrag für den Klimaschutz leisten. In nationalen und internationalen Handlungsstrategien zur Verbesserung der Treibhausgasbilanz findet diese Tatsache noch viel zu wenig Berücksichtigung. Die neue Kampagne der Forstund Holzwirtschaft zielt darauf ab, dass diese Mängel durch eine Fülle klarer und einfacher Fakten ausgeräumt werden. Ein großer Dank sei allen Waldbesitzern und Sägebetrieben ausgesprochen, die durch ihre Bereitschaft den Holzwerbebeitrag in der Höhe von 30 Cent pro Festmeter zu leisten mithelfen, unsere multifunktionale Wald- und Holznutzung effizient vor den Vorhang ins Licht der Öffentlichkeit zu stellen.
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Forst
Rundholzmarkt auf
Nutzung forcieren: Industrie ist voll aufnahme
Leiter Forstabteilung Landeskammer
Genau 300 Jahre ist es her, dass der Begriff der Nachhaltigkeit vom Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz aus Sachsen, für einen richtigen Umgang mit dem Wald und seinen Ressourcen geprägt wurde. Verantwortungsvoll, vorausblickend! Heute stellt sich die multifunktionale Waldwirtschaft unserer Breiten als ein beispielgebendes, gut funktionierendes Wirtschaftsmodell dar. Durch die regenerative und nicht ausbeutende Ressourcennutzung ist sie Lebensgrundlage und liefert einen bedeutenden Beitrag
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er Waldarbeit steht nichts im Weg. Die Preise sind gut, die Nachfrage ist da. Die österreichische Sägeindustrie produziert weiterhin deutlich unter ihren Kapazitäten. Während der ersten sieben Monate 2013 sah man sich gezwungen rund 2,8 Millionen Festmeter Nadelrundholz zu importieren, um den Bedarf der Sägewerke zu decken. Laut Statistik Austria ist das ein Plus von 14 Prozent im Jahresvergleich. Neben Tschechien als führendem Lieferanten sind die Slowakei, Italien und die Ukraine die Länder mit den größten Mengensteigerungen. Laut Vertretern einzelner Sägewerke ist die Versorgungssituation derzeit zufriedenstellend. Wohl wissend, dass wir uns am Anfang der heurigen Haupterntesaison befinden. Fakt ist, dass die Industrie volle Aufnahmefähigkeit signalisiert.
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Export steigt Der Absatz des heimischen Schnittholzes ist stark vom Markt nach Italien abhängig. Schon im dritten Quartal, als sich in Europa das leichte Wirtschaftswachstum spürbar machte, blieben Schwellenländer wie China oder Indien hinter den Erwartungen der Wirtschaftsexperten zurück. Die Exportzahlen, die im ersten Halbjahr 2013 durch das Italienminus nicht sehr verheißungsvoll waren, ließen zumindest aufgrund der Statistik ein kleines Hoch erwarten, da
FiCHTE/tANNE Säg in Euro 100 95 90 85 80
Jänner
2011
Februar
2012
März
April
Mai
Juni
2013
der Juli im Jahresvergleich 2013 ein Ausfuhrplus von 28 Prozent für Österreich ausweist. Neben Japan, Deutschland und Tschechien konnte sogar Italien mit plus 1,2 Prozent positiv dazu beitragen. In den heimischen Wäldern ist die Ernte voll angelaufen. Die Folgen der Gewitterstürme Ende Juli und Anfang August in Kombination mit der anhaltenden
Trocken- und Hitzeperiode sind noch immer spürbar. Viele kleine Käfernester bedeuten derzeit einen erhöhten Logistikaufwand – oft beträgt die Schadholzmenge zwischen fünf und 15 Festmeter pro Einsatzort – der sich jedoch durch den Übergang auf die geplanten Pflegeeingriffe wieder reduzieren wird. Bei der Aufarbeitung des Käferholzes ist höchstes
Säge: Apell an Waldbesitzer
Forst: Nachhaltshiebsatz
Monika Zechner, Fachverband Holzindustrie
Carl von Croy, Land&Forstbetriebe
In wirtschaftlich turbulenten Zeiten ist es wichtig, mit Hausverstand und Augenmaß zu agieren. Die Holzindustrie, insbesondere die Sägeindustrie, als verlässlicher Partner des Forstes, braucht den guten und nachhaltigen Rohstoff Holz in ausreichendem Maß regional verfügbar. Ich appelliere daher an die Waldbesitzer, ihre Möglichkeiten auszuschöpfen.
Der Marktverlauf ist ruhig und ohne besondere Vorkommnisse. Der organisierte Großwald nutzt am Nachhaltshiebsatz. Zusätzliche Mengen können aktuell durch den derzeitig guten Holzpreis in schwierigen Bringungslagen mobilisiert werden. Werden die Preise auf bisherigem Niveau gehalten, ist die Versorgung der Säge bis Jahresende auf Vorjahresniveau gewährleistet.
Holz
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gutem Niveau stabil
e fähig, Abnahme läuft zügig und verlässlich
gerundholzPREISE
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
Steiermarkwerte; Quelle: Statistik Austria
Augenmerk auf die fachgerechte Schadholzentfernung zu legen. Nur bei ausreichender Entfernung aller „vielleicht“ auch schon befallener Bäume rund um das Käfernest kann einer Massenvermehrung von Buchdrucker und Kupferstecher im nächsten Frühjahr präventiv entgegnet werden. Der Einsatz des Energieholzes ist natürlich – abgesehen von den
Stromgeführten Kraftwerken – sehr stark temperaturabhängig. Am Energieholzmarkt macht sich der Beginn der kalten Jahreszeit bemerkbar. Die meisten Fernwärme- und Heizanlagen haben sich zumindest vertraglich ihren Brennstoff gesichert. Spotmengen sind noch am Markt vorhanden – billige jedoch nicht. Hinsichtlich Preisgestaltung
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kommentar Franz Titschenbacher Vizepräsident Landeskammer
stellte sich zu Beginn des vierten Quartals ein kleines Plus ein. Das Fichtenleitsortiment wird seit Anfang Oktober um ein bis zwei Euro teurer gehandelt. Auch im Industrieholzsektor legte der Preis für Schleif- und Faserholz um etwa zwei Euro zu. Durch den immer höher werdenden Bedarf an Energieholz stieg auch hier der Preis für Hackgut weiter an. Die Atrotonne Waldhackgut (AMM) wird je nach Qualität und Wassergehalt meist unter 100 Euro frei Werk gehandelt. Die Preise für feines, trockenes Hackgut sowie für Scheitholz werden wie üblich mit sinkender Temperatur ansteigen. Während sich der Vergleich der Sägerundholz- sowie der Industrieholzpreise recht einfach gestaltet, erschwert dies beim Brennholz meist die unterschiedliche Volumsangabe. Atro Tonne, Lutro Tonne, Festmeter, Raummeter, Schüttraummeter sind hier als Handelseinheiten üblich.
Empfehlung Rasche Aufarbeitung der Schadhölzer durch Käfer, Wind- und Schneebruch. Führen von Aufzeichnungen über den Holzverkauf und Unterlagen mindestens fünf Jahre aufbewahren (EU – Verordnung). Forcieren der Pflegeeingriffe und der Holzernte! Auf die vertragliche Absicherung des Holzgeschäftes achten! Zahlungssicherheit der Abnehmer beachten! Klaus Friedl
bauernwald: jetzt nutzen
Papier: Für Holz bereit
Hannes Pirstinger, Waldverband
Klaus Krammer, Papierholz Austria
Die Nachfrage nach unserem Rundholz ist regional unterschiedlich aber gut. Endnutzungen sollten schnellstmöglich gemacht werden und das Holz nur mit Besicherung verkauft werden. Bei den heurigen Sturmschäden hat sich wieder gezeigt, dass Mitglieder aus einer breiten Palette von Abnehmern wählen können und bei Zufuhreinschränkungen flexible Ausweichmöglichkeiten haben.
Unsere Betriebe stehen bei ihren Produkten unter Druck, da die heimischen Holzpreise im internationalen Vergleich sehr hoch sind. Die Papierindustrie will natürlich konkurrenzfähig bleiben. Wir können das im Inland angebotene Holz aufnehmen. Wenn jemand durchforsten möchte, steht die Papierindustrie als Abnehmer bereit. Die aktuelle Lagersituation ist zufriedenstellend.
Die nachhaltig betriebene Forstwirtschaft in unserem Land ist Voraussetzung für eine gut funktionierende Wertschöpfungskette Holz. Immerhin ist ein Sechstel der steirischen Wirtschaftsleistung dem Sektor Forst und Holz zuzuschreiben. Holz verfügt über Eigenschaften, die für unsere Gesellschaft von unschätzbarem Wert sind. Auch wenn wir uns heute rund um den Wald international in einem großen Spannungsfeld bewegen, müssen wir noch stärker als bisher dafür eintreten, dass unsere Waldbauern und Forstbetriebe in Brüssel Ge-
Weitblick hör finden. Es geht darum unsere nachhaltige, verantwortungsvolle Forstwirtschaft als Erfolgsgeschichte international zu positionieren. Es muss uns gelingen, dieses Beispiel einer gut funktionierenden, ressourcenschonenden, ökologisch orientierten Wirtschaftsform noch besser zu exportieren. Der Schutz des Eigentums als Grundrecht, vor allem auch im Hinblick auf die Themen CO2, Wildnisgebiete, Natura 2000 und Holznutzung, ist weiter mit voller Kraft zu vertreten. Über alle Wirtschaftszweige hinweg liegt der Bereich Forschung und Entwicklung in der Steiermark bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei 4,6 Prozent. Damit bewegen wir uns europaweit im Spitzenfeld. Die Forst- und Holzwirtschaft nimmt in diesem Gesamtfeld allerdings nur einen Anteil von 0,8 Prozent ein. Das soll sich ändern. Gerade im Bereich des Holzbaues wurden in unserem Bundesland völlig neue Impulse gesetzt, die heute auf internationaler Ebene Anwendung finden. Neue Innovationen bringen neue Arbeitsplätze. Bauen wir gemeinsam an unserer Zukunft, an einer Zukunft mit grüner Technologie. Holz soll dazu der Rohstoff sein.
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Durchforstung lohnt sich Forst wächst schneller, wird wertvoller und standfester als sich selbst urchforsten lohnt sich – finanziell und ökologisch. Durchforsten steigert nicht nur die Anzahl der verwertbaren Bäume, sondern erzeugt stärkere Stämme in kürzerer Zeit. Erlöse bei den Vornutzungen und der weitaus höhere Ertrag der Blochholzsortimente gegenüber den Restholzsortimenten steigern den Gesamtwert eines Bestandes wesentlich.
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Der Vergleich überzeugt Dies zeigt eindrücklich ein Vergleich von drei unterschiedlich behandelten Fichtenbeständen, deren Daten vom Institut für Waldwachstumsforschung der Universität für Bodenkultur, Wien stammen. Der Gesamtwert des undurchforsteten Bestandes A beträgt 17.260 Euro. Die Durchforstungsvariante B bringt eine Steigerung auf 19.700 Euro, das sind 14 Prozent mehr. Bei der optimalen Variante C lässt sich ein mehr als doppelt so hoher Gesamtwert von 40.780 Euro gegenüber Bestand A erwirtschaften.
Komplette Verwertung Die gesamte Holzmenge, die in einem Bestand wächst, wird durch Durchforstungen nur gering beeinflusst. Der wesentliche Unterschied besteht am Anteil des verwertbaren Holzes. Im nicht behandelten Bestand A kann nur 55 Prozent der Holzmenge gut vermarktet werden, der Rest stirbt ab und bleibt im Wald oder endet im Ofen. Durch eine verspätete Durchforstung B erhöht sich die verwertbare Menge auf 65
Prozent und bei idealer Behandlung C auf beinahe 99 Prozent. Deutlich beeinflussen Durchforstungen das Bestandesrisiko. Bei idealer Behandlung im Bestand C liegt der H/D-Wert, das Verhältnis Baumhöhe zu Durchmesser, zwischen 74 und 78. Das heißt, das Windwurf- und Schneebruchrisiko der Einzelbäume ist gering. Eine verspätete Durchforstung kann das Schadensrisiko des Bestandes, im Vergleich zu einem nicht durchforsteten Bestand, jedoch nur mehr gering verbessern. Bestand A, eine Naturverjüngung, hat in der Jugend eine Stammzahl von 11.000 Stück pro Hektar. Es erfolgt keine Durchforstung, dadurch sterben vor der Endnutzung viele Bäume durch natürliche Auslese. Im Bestand B mit 11.000 Stück pro Hektar erfolgen verspätete Durchforstungseingriffe bei 20 und 24 Meter Bestandesoberhöhe. Eine Anzahl von Bäumen stirbt durch natürliche Auslese. Der Bestand C mit einer Ausgangsstammzahl von 2.500 Stück pro Hektar, wird mit 10, 15 und 20 Meter Oberhöhe durchforstet.
Durchforsten lassen Waldbesitzer, die keine Möglichkeit haben ihren Wald selbst zu pflegen, können die Durchforstung von Dritten durchführen lassen. Der überbetriebliche Maschineneinsatz, organisiert vom Waldverband, ist eine einkommenswirksame und katastrophenvermeidende Alternative zum „Bestand sich selbst überlassen“. Gerhard Pelzmann
erlöse 45000 40000 35000 30000 25000 20000
Beim gut durchforsteten Bestand C ist der Erlös um 136 Prozent höher als beim unberührten Bestand A, weil die Holzqualität höher ist.
15000 10000 5000 A
1. Durchforstung 3. Durchforstung
B
C
Durchforstu
2. Durchforstung Endnutzung 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0
A 10 m
Blochholz
A 20 m
A 24 m
A 29 m
verwertbares Restholz
B 10 m
B 20 m
Entnahme von
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immer überlassener Wald
Durchforstung steigert immer den Erlös des Bestandes. Richtig durchgeführt um mehr als das Doppelte lfs Kirchberg
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Was der Waldwirtschaftsplan kann Langfristige, zielgenaue Planung erhöht die Wirtschaftlichkeit eitgerechte und zielgerichtete Waldbehandlung ist notwendig. Sonst steht man, im schlimmsten Fall nach einer Windwurfkatastrophe oder Borkenkäferbefall, vor den wertlosen Überresten seines Waldes. Das Werkzeug dazu ist der Waldwirtschaftsplan. Er beschreibt den Zustand der Waldflächen und zeigt die notwendigen Pflege- und Nutzungsmaßnahmen und das nachhaltig zu nutzende Holzpotenzial. Dies alles unter dem Aspekt einer bestmöglichen Ausnutzung der Leistungsfähigkeit von Standort und Bestand, den vorhandenen Betriebsmitteln und einer Kostenminimierung. Die Planungen im Waldwirtschaftsplan umfassen einen Zeitraum von zehn Jahren und bestehen aus einer Landkarte und einem Textteil. Sie beziehen sich auf einzelne Teilflächen, sogenannte „Bestände“ und als „Gesamtschau“ auch auf den Gesamtbetrieb und umfassen fünf Dimensionen. Fachlich: Was soll passieren? Räumlich: Wo soll etwas passieren? Zeitlich: Wann soll etwas passieren? Organisatorisch: Was ist notwendig, um eine Maßnahme durchführen zu können? Finanziell: Wie kann ich am besten meinen Geldbedarf decken?
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u Kennenlernen der Bestände:
„Harte Fakten“ wie Ertragsdaten von Baumarten, Holzvorrat, Zuwachs, Bonität, Schäden, Bodenzustand, Verjüngungssituation und Bringungsmöglichkeiten zeigen die Leistungsfähigkeit. u Ermittlung eines nachhaltigen Hiebsatzes: Das Prinzip der mitteleuropäischen Forstwirtschaft ist, unter Beachtung der Ökologie nicht mehr Holz zu nutzen als nachwächst. Diese Holzmenge wird erhoben. u Ermittlung von versteckten Potenzialen: Durch die systematische Erhebung wird jeder Bestand beurteilt und damit Unentdecktes sichtbar. u Steuerung des Betriebs: Die jährlich zu nutzende Holzmenge kann so gesteuert werden, dass gleichmäßige Gelderträge geerntet werden können. Durch das Verhältnis von Vornutzung zu Endnutzung, durch die Schlägerung von derzeit am Markt besonders gefragten Baumarten, durch Nutzungen in
Überblick und Steuerung Der Waldwirtschaftsplan bietet eine Fülle von Informationen: Wichtiges Planungsinstrument
ungsvergleich Der Anteil von Blochholz steigt bei durchforsteten Beständen deutlich an, weil die Bäume mehr Raum für Dickenwachstum bekommen.
B 24 m
B 29 m
C 10 m
verwertbarem Holz (Durchforstung)
C 15 m
C 20 m
Biomasse
C 30 m
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geopho
bringungs(un)günstigem Gelände und entsprechender Holzerntekosten kann der Betriebserfolg gesteuert werden. u Grundlage für die Kontrolle: Spätestens bei der Erstellung eines neuen Wirtschaftsplans kann beurteilt werden, ob der Holzzuwachs genutzt wurde, ob die Naturverjüngung in ausreichender Menge und Qualität vorhanden ist, ob sich der Pflegezustand der Kulturen verbessert hat, ob die Durchforstungsrückstände und Wildschäden sich verringert haben. u Chronik der Waldbewirtschaftung: Die durchgeführten Maßnahmen und Details wie Zeitaufwand, Kosten, gesetzte Pflanzen, Deckungsbeitrag etc. können als sogenannte „Nachweisung“ festgehalten werden. Das ergibt einen lückenlosen Überblick über die Bewirtschaftung. So lässt sich später rekonstruieren, was gemacht wurde und diese Aufzeichnungen sind eine wertvolle Basis für zukünftige Entscheidungen. u Grundlage für die Einheitsbewertung: Für Steuerzwecke ist es notwendig, Zustand und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Waldes anzugeben. Je nach Größe des Waldeigentums geschieht dies auf unterschiedliche Art. Dann ist es vorteilhaft, wenn Daten aus dem Waldwirtschaftsplan vorhanden sind und nicht selbst, oder vom Finanzamt geschätzt werden müssen. Gerhard Pelzmann
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Gut geschützt: Sicher ist si
Forstarbeit ist ein gefährlicher Job, Schutzausrüstung muss selbstverstä Waldarbeiterschutzhelm Bei der Forstarbeit ist ein Waldarbeiterschutzhelm mit einem Gesicht- und Gehörschutz zu verwenden. Der Helm muss laut Herstellerangaben verwendet und gepflegt werden. Sind Teile des Kopfschutzes beschädigt oder weist die Helmschale durch Sonnenlichteinwirkung Verfärbungen auf, ist das betroffene Teil zu ersetzen. Gibt der Hersteller keine Verwendungsdauer an, so muss die Helmschale nach vier Jahren ab Produktionsdatum getauscht werden.
Erste Hilfe Für die Erstversorgung von Verletzungen muss Erste-Hilfe-Material zur Verfügung stehen. Im Handel sind Erste-HilfeSets erhältlich, die sich in Jacken- oder Hosentaschen verstauen lassen und griffbereit sind. Um auch schwerere Verletzungen versorgen zu können, sollte aber trotzdem ein Verbandskoffer mit den notwendigen Materialien in unmittelbarer Nähe des Arbeitsortes bereitgehalten werden.
Sicherheitsschuhwerk Schuhe für die Forstarbeit haben einen Zehenschutz und Schnittschutz, der den Bereich zwischen Zehenschutzkappe und Schnittschutzhose abdeckt. Weiters müssen sie eine griffige Profilsohle aufweisen und über die Knöchel reichen. Zusätzlich gibt es Schuhe mit integrierten Gleitschutzeinrichtungen um bei rutschigen Verhältnissen einen besseren Halt zu bieten. Je nach Einsatzbereich bietet der Handel Lederschuhe oder Gummistiefel an.
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cher! ndlich sein
Arbeitsjacken Arbeitsjacken sind mit Signalfarben besetzt, um die Sichtbarkeit im Wald zu erhöhen. Jacken sollen am Körper anliegen, atmungsaktiv sein und weisen oft einen verlängerten Rückenteil auf. Für Arbeiten mit Kettensägen unter schwierigen Bedingungen (z.B. Baumabtragearbeiten) werden Jacken mit Schnittschutz im Brust-, Bauchund Armbereich angeboten.
Handschuhe Um Verletzungen der Hand zu vermeiden müssen Handschuhe getragen werden. Wird mit Stahlseilen hantiert, müssen Lederhandschuhe verwendet werden, um sich vor Stichverletzungen durch gebrochene Drähte in der Seilkonstruktion zu schützen.
S chnittschutzhosen Um Verletzungen im Bein- und Unterbauchbereich durch Kettensägen vorzubeugen, müssen Arbeitshosen mit Schnittschutzeinlagen getragen werden. Bekleidungsgegenstände mit Schnittschutz weisen ein Piktogramm mit der Schutzklasse des enthaltenen Schnittschutzes auf. Als Standardschnittschutzklasse bei Hosen kann Klasse 1 (20 m/s) angesehen werden. Bei der Pflege von Schnittschutzhosen ist unbedingt den Herstellerangaben Folge zu leisten. Hosen mit beschädigtem Schnittschutz müssen ersetzt werden. Wurde nur der Oberstoff der Hose beschädigt ist eine Reparatur möglich.
Schutzausrüstung gibt es auch für den Forsttraktor fast Pichl
Was ein Traktor für den Forst braucht Ein Standardtraktor trägt im häufigen Forsteinsatz schnell Dellen davon n Österreich gibt es mehr als 300.000 Traktoren, die in der Land- und Forstwirtschaft durch unterschiedliche Anbaugeräte universell eingesetzt werden können. Vor allem im Kleinwald wird rund die Hälfte des
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anfallenden Holzes im Bodenzug gerückt. Die Frage ist, wie weit ein Traktor neben landwirtschaftlichen Arbeiten auch zu Forsteinsätzen herangezogen wird und mit welchen Anbaugeräten der Betrieb ausgestattet ist. Speziell für die
Forstarbeit empfiehlt sich die Ausrüstung des Traktors auf diesen Einsatzbereich optimal abzustimmen, um damit die Sicherheit des Maschinenführers und der Maschine selbst zu erhöhen (siehe Kasten). Erwin Pusterhofer
Ausstattung u Allradantrieb u Allradbremse u Bodenschutzplatte zum Schutz von Leitungen, Lenkung, … u Astabweiser über Motor und Kabine u Forstreifen u Gleitschutzketten u Geschlossene Felgen mit verstärktem Felgenhorn und Ventilschutz u Vordere Ballastgewichte und/ oder Flüssigkeitsfüllung der Reifen (Frostschutz laut Reifenhersteller verwenden) u Abnehmbare Kotflügel u Heckfenstergitter (bei Verwen dung einer Anbauseilwinde, muss diese ein Schutzgitter aufweisen) u Schutzgitter für Lichter und Blinker u Beiklappbare bzw. abnehmbare Aussenspiegel u Werkzeughalterung aussen
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Klimawandel: Die vorherrschende Energieversorgung heizt dem Weltklima ein. Bis Ende des Jahrhunderts wird es zwischen 1,5 und 4,5 Grad wärmer, abhängig vom Anstieg der Emissionen. Lösung: Zunehmender Verzicht auf Fossilenergie, gleichzeitig rascher Ausbau der erneuerbaren Energie und Senkung des Energieverbrauchs. Europa: Der Druck auf das Grundrecht Eigentum durch Parteien, Gesellschaftsgruppen und politische Prozesse nehmen zu. Der Einfluss auf nationale Gesetze durch die EU steigt. Lösung: Die EU Wahl findet im Mai 2014 statt. Die Teilnahme an der Wahl ist eine Chance jener Partei die Stimme zu geben die für den Schutz des Eigentums eintritt.
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Viel Gezerre
Spannungsfelder & Lösungen Artensterben: Viele Umweltprobleme entstehen durch fehlende Eigentumsrechte an einer Ressource (Regenwald, Thunfischfang etc.). Lösung: Die Ministerkonferenz 2009 in Kopenhagen stellte fest, dass die Zerstörung von Regenwäldern nur durch die Übertragung von Eigentumsrechten gestoppt werden kann.
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Europäische Forststrategie steht kurz vor der Um 00 Jahre nachweislich betriebene Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft sind keine Garantie dafür, dass sich die Auffassungen über den richtigen Umgang mit dem Wald einheitlich und wohlwollend decken. Ganz im Gegenteil. In der aktuellen Diskussion über den Wald, seine vielfältigen Produkte und Funktionen, gehen die Meinungen heute so weit auseinander wie noch nie. Will eine Interessensgruppe auf zumindest 15 Prozent der Waldfläche ein totales Nutzungsverbot umgesetzt wissen, lobbyieren andere gegen die energetische Nutzung des Rohstoffes Holz. Sehen die nächsten den Wald nur als Ort der Erholung, betrachten ihn wieder andere als Klimatäter und CO2 Emittenten. Und das alles über den Köpfen der Waldbesitzer, die nichts anderes wollen, als wie eh und je ihre Eigentumsrechte auszuüben, um daraus vielleicht Ein-
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kommen zu erwirtschaften, und ganz nebenbei einen hohen volkswirtschaftlichen Beitrag für Land und Gesellschaft leisten.
Verankerte Nachhaltigkeit In Österreich ist das Prinzip der Nachhaltigkeit seit über 160 Jahren gesetzlich bestimmt. So wurde im Jahr 1852 von Kaiser Franz Josef das Reichsforstgesetz erlassen. 1975 wurde das Österreichische Forstgesetz einstimmig im Nationalrat beschlossen und zu Beginn der 90er Jahre, vom damaligen Vizekanzler Josef Riegler, der Begriff der ökosozialen Marktwirtschaft geprägt. Seit dem Jahr 2002 ist der Nachhaltigkeitsbegriff im Paragraph eins des Forstgesetzes verankert. In Summe alles Entscheidungen und bekundete Bemühungen, die direkt oder indirekt eines zum Ziel haben: Den Wald mit seinen wirtschaftlichen, ökologischen und überwirtschaftlichen Funktionen
Biodiversitätsindex: Die Erhaltung der Biodiversität (Artenvielfalt) hat für die europäische Umweltpolitik hohe Priorität, dabei ist sie jedoch nicht genau messbar. Lösung: Vom Bundesamt für Wald wurde ein Gesamtindex entwickelt, der ähnlich einem Aktienindex den Wald abbilden soll. Eine Erhebung auf der Ebene von Besitzkategorien wird damit vermieden. Natura 2000: In einem Mahnschreiben der EU wird die zusätzliche Ausweisung von Natura 2000 Gebieten vorgeschrieben. Grundlage bildet eine „Schattenliste“ des Umweltdachverbandes. Lösung: Einbindung der Eigentümer in freiwilligen Vertragsnaturschutz. Wissenschaftliche Grundlagen statt Ausweisung durch selbsternannte „Schattenexperten“. EU Holzverordnung: Illegales Holz soll vom EU-Markt ferngehalten werden. Waldbauern und Händler unterliegen der Sorgfalts- und Dokumentationspflicht. Nachweise sind fünf Jahre aufzubewahren. Lösung: In Österreich ist es gelungen durch Einbindung der Forstbehörden und des Bundesamtes für Wald eine moderate Umsetzung der Verordnung zu erreichen.
Über den Köpfen der Waldbesitzer versuchen verschiedene Interessengruppen Einfluss
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um den Forst Heute: EU-Dschungel Seit dem Beitritt Österreichs in die Europäische Gemeinschaft nimmt der Einfluss auf die Gesetzgebung durch Brüssel in steigendem Maße zu. EU Verordnungen sind unmittelbar im nationalen Recht umzusetzen. Durch die Nichtverankerung der Forstwirtschaft in den Römischen Verträgen fehlt eine ganzheitliche, universale Betrachtungsweise dieses Themas in der EU. Tangiert werden von den Forstthemen aber immerhin die Bereiche von 17 unterschiedlichen Generaldirektionen (DG Umwelt, DG Agrar, DG Klima, DG Energie usw.) und zehn zusätzlichen Komitees. Dass damit ein enormer Abstimmungsbedarf entsteht ist klar. Aktuell gibt es 59 Gesetze, Verordnungen und Richtlinien,
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Spannungsfelder & Lösungen
setzung – ein wichtiger Schritt zur Vereinfachung zu erhalten und im Sinne des Generationenvertrages mit Umsicht und Sorgfalt zu behandeln.
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15 Resolutionen, Schlussfolgerungen und Empfehlungen sowie 30 Aktionsprogramme und Mitteilungen die irgendwie auch auf die Forstwirtschaft einwirken. Dazu kommen noch rund 300 Regelwerke.
Morgen: EU-Forststrategie Um diese Situation zu entkrampfen, wurde auf Initiative Österreichs die Schaffung einer Europäischen Waldkonvention und einer Europäischen Forststrategie vorgeschlagen, die beide kurz vor der Umsetzung stehen. Damit wird das Konzept der Nachhaltigkeit und der Multifunktionalität für Europa festgeschrieben. Außerdem wird die Forstwirtschaft auf dem Weg hin zu einer grünen Wirtschaft neu in den Mittelpunkt gerückt. Die Vorteile, die Wälder auf nachhaltige Weise bieten sollen genutzt und geschätzt werden, während gleichzeitig der Schutz garantiert wird. Stefan Zwettler
Nachhaltigkeitskriterien für Feste Biomasse und Biogas: Die geplanten Nachhaltigkeitskriterien wären ein massiver Eingriff in die Produktion. Waldbesitzer dürften nicht mehr frei darüber entscheiden wieviel, was, wann und wie geerntet wird. Lösung: Zahlreiche Forstexperten aller EU Mitgliedsländer stellen sich gegen den Entwurf der Nachhaltigkeitskriterien. Wildnisgebiete: NGO´s fordern, dass 15 Prozent der Waldfläche außer Nutzung gestellt werden sollen. Ziel ist ein Urwaldähnlicher Zustand. 95.000 Arbeitsplätze wären gefährdet. Lösung: Die Österreichische Forstwirtschaft spricht sich in der Raidinger Deklaration klar gegen die Schaffung von Wildnisgebieten aus. Gläserner Wald: Die rasante Entwicklung der Fernerkundung des Waldes aus der Luft, zum Beispiel über „Laserscanning“ bietet große Chancen, birgt aber auch etliche Risiken in sich. Lösung: Es müssen daher dringend Regeln zum Gebrauch der erhobenen Daten und zum Schutz der Privatsphäre der Waldbesitzer aufgestellt werden. Stoffliche versus energetische Nutzung: Die Papierindustrie versucht über Inserate den Ausbau erneuerbarer Energien zu verhindern, um sich nach dem Motto „Veredeln statt Verbrennen“ das Exklusivrecht auf gewisse Sortimente zu sichern. Lösung: In der Steiermark wird der Ausbau effizienter Biomasseanlagen weiter forciert. Es gilt die freie Marktwirtschaft.
FOrstwegebau sprengarbeiten gräderarbeiten transporte Tel. 03537/234 Fax. 03537/234-4 office @pain-beraus.at auf die Waldnutzung zu nehmen
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Ländliche Entwicklung
Um auch 2014 Unterstützung zu
Wie es aus derzeitiger Sicht weitergehen wird n der neuen Förderperiode von 2014 bis 2020, die genauen Bedingungen sind noch in Diskussion, gibt die Europäische Union in der „Eler“-Verordnung sechs „Prioritäten“ vor. Es sind dies Wissenstransfer und Innovationen, die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, die Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung der von der Forstwirtschaft abhängigen Ökosysteme und die Förderung der Ressourceneffizienz zum Übergang zu kohlenstoffarmer und klimaresistenter Wirtschaft. Zur Programmerstellung hat das Lebensministerium 2013 einen breit angelegten, transparenten und offenen Arbeitsprozess unter dem Motto „Allianz fürs Land“ mit Bäuerinnen und Bauern, Waldbesitzern, Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung- und Beratung gestartet. Darin werden anhand von Stärken-Schwächen-Analysen die konkreten Forstfördermaßnahmen derzeit erarbeitet, die in die neue Sonderrichtlinie „Wald und Wasser“ einfließen werden.
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Mittel von EU, Bund, Land Für die Erhaltung eines gesunden und stabilen Waldbestandes werden im Rahmen des EU-Programms Ländliche Entwicklung 2007 bis 2013 forstliche Förder-
mittel von EU, Bund und Land Steiermark rund 45 Millionen Euro bereitgestellt. Über 6.200 Förderfälle konnten damit bereits abgewickelt werden. Diese Förderungen dienen der Stärkung einer lebensfähigen Forstwirtschaft, der Verbesserung der Betriebsstrukturen sowie der Unterstützung der Waldpflege und der ökologischen Waldbewirtschaftung. Besonderes Augenmerk wird auf Klimaschutzmaßnahmen und Maßnahmen zum Schutz der Lebens- und Wirtschaftsräume vor Naturgefahren gelegt.
Forstwirtschaft ist wichtig Der steirische Wald liegt in den guten Händen von rund 40.000 Waldbesitzern. Als waldreichstes Bundesland sind die Ansprüche an die eine Million Hektar steirischer Wald für Umwelt, Lebensqualität, Wirtschaft und nicht zuletzt für den Schutz vor Naturgefahren von zentraler Bedeutung. In Zeiten weltweit knapper werdender Ressourcen und drohender Gefahren durch den Klimawandel kommt dem nachwachsenden Rohstoff eine wichtige Rolle zu. Wald schafft und erhält Arbeitsplätze und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung von Betrieben und Wertschöpfung im ländlichen Raum. Gerhard Pelzmann, Josef Krogger
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Wald ist für unser Land extrem wichtig
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Die rechtzeitige Erstdurchforstung steigert Menge, Qualität und Standfestigkeit und wir
forstförderung bis 29. No Maßnahme 1. Bestandesumbau-Aufforstung nur bei Abtrieb von hiebsunreifen, standortswidrigen Beständen, Baumartenwahl nach natürlicher Waldgesellschaft! Mischwald (verschiedene Kategorien) Laubwald (100 % LH) bzw. Eichensaat 2. Einbringung von Mischbaumarten Baumartenwahl entsprechend der natürlichen Waldgesellschaft Nadelholz mind. 100 bzw. max. 200 Stk./ha Tanne Sonstiges Nadelholz (außer Fichte) Laubholz mind. 50 bzw. max. 200 Stk./ha 3. Formschnitt – nur bei Laubholz mind. 300 Stk./ha bis zu mittlerer Höhe von 3 m, auf nicht geförderten Flächen 4. Wertastung nach Z-Stammauslese auf mind. 5 m Höhe Laubwald mind. 150 Stämme/ha Nadelwald mind. 200 Stämme/ha 5. Stammzahlreduktion (Dickungspflege) bis max. 5 m Oberhöhe bis max. 15 m Oberhöhe bis max. 20 m Oberhöhe (nur bei Laubwald) 6. Erstdurchforstung bis max. 20 m Oberhöhe – Auszeige erforderlich 7. Naturverjüngungsvorbereitung Naturverjüngungsansatz muss vorhanden sein Mindestentnahme 100 fm je ha Förderung vorhandener Naturverjüngung 8. Seilung im Wirtschaftswald Schonende Bringung mit Seilkran bei Durchforstungen 50 % der anerkennbaren Kosten
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Forst
ung im Übergangsjahr
bekommen, müssen Anträge bis 29. November eingereicht werden as neue Förderprogramm für den Ländlichen Raum zwischen 2014 bis 2020 kann wegen fehlender Grundlagen für das Antragsjahr 2014 noch nicht angeboten werden. Dies gilt auch für den Forstbereich. Es wurde jedoch Vorsorge getroffen, dass auch im sogenannten „Übergangsjahr 2014“ Förderungen für waldbauliche Maßnahmen ausbezahlt werden können. Rasches Handeln ist aber gefragt.
d
Rasch Anträge stellen
rd zudem noch gefördert wenn eine Auszeige erfolgt
kp
ovember 2013 beantragen Förderbetrag in Euro
Um diese Waldbauförderungen in Anspruch nehmen zu können, müssen von den Waldbesitzern bis 29. November 2013 in der Bezirksforstinspektion oder Bezirkskammer die notwendigen Förderanträge eingereicht werden. Einen Überblick über mögliche Maßnahmen und Förderbeträge gibt nebenstehende Tabelle.
Umsetzung hat ein Jahr Zeit
1.900 – 2.300/ha 2.900 – 3.700/ha 1,85/Stk. 1,35/Stk. 3,35/Stk.
Bis Jahresende 2014 bleibt dann dem Waldbesitzer Zeit, die geplanten Waldbaumaßnahmen durchzuführen und den Zahlungsantrag zu stellen. Im Jahr 2014 selbst können sonst keine Förderanträge im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gestellt werden. Weitere Informationen dazu erteilen die Mitarbeiter der
jeweiligen Bezirksforstinspektionen oder die Forstreferate der Bezirkskammern.
Schadereignisse Bei rascher Aufarbeitung von Schadflächen werden diese entweder aufgrund ihrer Größe nach dem Katastrophenfond entschädigt oder – wenn sie diese Bedingungen nicht erfüllen – wird der Mehraufwand im Rahmen der Forstschutzförderungen „Flächensäuberung Wirtschaftswald“ unterstützt. Damit sollte gewährleistet werden, dass einerseits das Schadholz möglichst rasch aufgearbeitet und anderseits die Mehrkosten für eine ordnungsgemäße Aufarbeitung zumindest teilweise abgegolten werden.
Höhe der Unterstützung Im Wirtschaftswald beträgt der Fördersatz 375 Euro pro Hektar, wenn zumindest 50 Erntefestmeter Schadholz aus Einzelund Nesterwürfen pro Hektar Angriffsfläche angefallen sind und die Förderbedingungen zur Borkenkäferabwehr eingehalten wurden. Die Förderuntergrenze beträgt dabei 250 Euro pro Förderfall. Die Abwicklung erfolgt durch die Mitarbeiter der Bezirksforstinspektionen.
Gerhard Pelzmann Josef Krogger
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Landwirtschaftliche Mitteilungen
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Forst
15. Oktober 2013
Familie Schwarz erhielt den Staatspreis für Forstwirtschaft. Bis in sieben Meter Höhe wird geastet. Kostbarkeiten wie Riegelahorn werden gehegt und gepflegt. forstzeitung/kar
Schwarz bringt Bäume in Form
Staatspreisträger Wolfgang Schwarz ist Obstbauer und erfolgreicher Forstwirt in Personalunion aum ist Baum. Von da her passt auch der Obstbau mit der Forstwirtschaft zusammen. Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Trotzdem kann Obstbaumeister Wolfgang Schwarz aus Ottendorf sein Baumschnitt-Wissen beim Formschnitt von Laubholz gut gebrauchen. Alle dafür geeigneten Laubbäume seines 18 Hektar großen Forstes sind beschnitten. Bei 30 Prozent Bergahorn und 20 Prozent Buche und vereinzelt Stieleiche, Traubeneiche, Roteiche, Vogelkirsche, Hainbuche, Esche und Ulme viel Arbeit.
B
Generationenprojekt Schon sein Vater begann vor 25 Jahren mit Wertastung von Laubbäumen. Der Lohn dafür zeigt sich bei der Wertholzsubmission. Mit einem Bergahorn erreichte Schwarz einen Festmeterpreis von 1.100 Euro. Durch die konsequente Arbeit sind in Zukunft mehr solcher wertvollen Stämme aus dem Oststeirischen Wald in 370 Meter Seehöhe zu erwarten. Die andere Hälfte des Waldes setzt sich zu gleichen Teilen aus Fichte und Kiefer zusammen. Mit einer Leiter astet er die ausgewählten Stämme auf eine Höhe von sieben bis acht Meter. Für die Astung verwendet er eine Akku-
schere. Die Waldfläche ist mit 67 Prozent vom Gesamtbetrieb zwar dominant, die Haupteinnahmequelle ist aber der Obstbau.
Wald sehr rentabel Im Wald werden jährlich – vor allem im Winter – 270 Stunden gearbeitet, das sind zehn Prozent der Gesamtarbeitszeit. Der Einkommensanteil erreicht im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre bei einem Einschlag von 120 Festmeter pro Jahr einen Anteil von 20 Prozent. Knapp mehr als die Hälfte, nämlich 55 Prozent des Einschlages sind Nadel- und Laubsägerundholz, das über den Waldverband Steiermark vermarktet wird. 15 Pro-
Fertig für den Ab-Hof-Verkauf
zent hartes Brennholz und 30 Prozent Hackgut. Ofenfertiges Brennholz verkauft Schwarz ab Hof. Die Hackschnitzel landen in der eigenen Heizung und in zwei Heizwerken, bei denen Schwarz Mitbetreiber ist. Für die Bringung werden neben dem betriebseigenen Allradtraktor über den Maschinenring ein Krananhänger und gemeinsam mit zwei anderen Waldbesitzern eine Rückezange und eine Seilwinde eingesetzt.
Wildschadensmonitoring Auf Initiative von Wolfgang Schwarz werden in der Gemeindejagd Walkersdorf und darüber hinaus auch in anderen Gemeinden regelmäßig Revier-
bewertungen durchgeführt. Bei gemeinsamen Begehungen mit Jägern, Waldbauern, Vertretern der Bezirksforstinspektion und der Bezirkskammer wird die Verbisssituation festgestellt und dementsprechend die Höhe der Abschüsse festgelegt. Auch Kontrollzaunflächen dienen zur Feststellung des Verbissgrades. Diese Vorgangsweise hat zur Erhöhung der Abschüsse geführt. Es konnte dadurch erreicht werden, dass die Naturverjüngung der meisten Baumarten gut aufkommt. Der Schwerpunkt im Obstbau liegt auf Apfel und Birne, weiters werden auch Himbeeren, Ribisel und Stachelbeeren auf sechs Hektar produziert. R.M.
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Landwirtschaftliche Mitteilungen
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Holzideen auf mehreren Kanälen Doris Stiksl, die neue Geschäftsführerin von proHolz Steiermark im Interview
ie haben jahrelang als Marketingexpertin in unterschiedlichsten Betrieben gearbeitet. Was ist für Sie das Besondere am Produkt Holz? Doris Stiksl: Ich sehe es als persönlichen Glücksfall Holz „kommunizieren“ zu dürfen. Holz ist ein Material und Werkstoff, der mit positiven und emotionalen Eigenschaften belegt ist. Die Nachhaltigkeit, die Haptik, der Geruch, die Möglichkeiten – all das macht es leicht, positiv zu kommunizieren. Darüber hinaus finden die Forstwirtschaft und ein großer Teil der Verarbeitung nur auf heimischem Boden statt und kann nicht in Billigstländer verlegt werden. Das ist eine emotionale und sachlich gute Grundlage, um das Image und die Werte zu festigen und Holz in den Köpfen der Menschen zu positionieren. Nach einem Monat im Amt: Wie sehen Sie proHolz und das Steirische Holznetzwerk? Stiksl: Ich war im Beirat des oberösterreichischen Holzclusters tätig. Dabei haben wir immer ein wenig „neidisch“ in die Steiermark geblickt. Hier ist es gelungen, gute Imagearbeit für Holz zu leisten und über den Holzcluster firmenbezogen Projekte zu realisieren, welche über die steirischen Grenzen hinaus für Aufmerksamkeit sorgten. Diese Arbeit soll fortgesetzt werden – für die Zukunft werden wir uns aber auch bundesweit mit den
s
Zur Person Mag. Doris Stiksl, MSc hat Mitte September die Geschäftsführung bei proHolz Steiermark übernommen. u Die 44-jährige bringt neben ihrem Marketing- und Kommunikations-Know-how auch Erfahrung aus der Holzindustrie mit. u In Oberösterreich war sie knapp zehn Jahre lang in einem Sägewerk und Holz verarbeitenden Unternehmen in der Führungsetage tätig.
anderen proHolz-Organisationen vernetzen und Schwerpunktthemen ausarbeiten. So wird die
dass diese gelesen oder verstanden wird – und schon gar nicht, dass diese mitreißt und begeistert.
„
Forstwirtschaft und ein großer Teil der Verarbeitung findet nur auf heimischem Boden statt und kann nicht in Billigstländer verlegt werden.
„
Doris Stiksl, Geschäftsführung proHolz
Steiermark für Gesamtösterreich in Kernkompetenzen tätig sein, andere Projekte werden zentral von anderen Bundesländern abgewickelt. Damit werden die Stärken der Landesorganisationen genutzt und Doppelgleisigkeiten vermieden. Die Steiermark widmet sich zum Beispiel dem Thema Holz und Gesundheit und dem Holzbau im Aus- und Weiterbildungsbereich. Was wird Sie in den nächsten Wochen besonders beschäftigen? Stiksl: In einem Monat wird der steirische Holzbaupreis verliehen. Das ist eine schöne Leistungsschau. Rund 120 Projekte wurden heuer eingereicht. Diese Projekte und die verantwortlichen Akteure werden wir in den nächsten Monaten mittels Fernsehbeiträgen, Exkursionen und redaktionellen Berichten vor den Vorhang holen. Das ist Lernen von den Besten. Wo sehen Sie als langjährige Marketingexpertin die Herausforderung in der öffentlichkeitswirksamen Kommunikation des Bauund Werkstoffes Holz? Stiksl: Die Kommunikationsformen und -mittel haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Durch das Internet und seine sozialen Netzwerke sind Informationen jederzeit und überall abrufbar. Twittern und chatten steht bei vielen Menschen auf der Tagesordnung. Um die nächste Generation zu erreichen, müssen wir diese Kommunikation verstehen und bespielen. Es reicht nicht mehr Information im Print, Fernsehen und Radio bereit zu stellen und darauf zu hoffen,
„Holzideen“ müssen gleichzeitig auf mehreren Kanälen laufen und auch mit Aktionen und sichtbaren Projekten verbunden sein, damit auch die jüngeren die „Holzidee“ weitertragen. Wenn wir die jüngere Zielgruppe in Zukunft erreichen wollen, müssen wir die
Kommunikationsmittel überdenken und die Aktivitäten sinnvoll verschränken. Was ist eine besondere Herausforderung in wirtschaftlicher Hinsicht? Stiksl: Die Talsohle der Wirtschaftskrise ist noch nicht durchschritten. Die Steiermark im Besonderen hat mit den nachhaltig bewirtschafteten Wäldern ein besonderes Gut. Hier gilt es mit zielgerichteten Projekten für die gesamte Wertschöpfung die richtigen Signale zu setzen und sehr gewissenhaft, sparsam und effizient mit dem vorhandenen Budget hauszuhalten. Ebenso müssen die Zielmärkte, die wir bearbeiten sehr sorgsam gewählt werden, um hier nicht unnötig Ressourcen zu verschwenden.
Marketingexpertin Doris Stiksl proholz
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proholz stmk Verband der Steirischen Forst- und Holzwirtschaft Gründungsjahr: 1991 (Verein) Wichtigste Aufgaben: u Marketing rund um den Bauund Werkstoff Holz u Internationalisierung (Schwerpunkt Südosteuropa) u Holzfachberatung Kontakt: www.proholz-stmk.at E-Mail: office@proholz-stmk.at Tel.: 0316/58 78 60-0
proholz 2012 Finanzierung 68 % Mitgliedsbeiträge/Vereinseinlage
17 % Beitrag proHolz Austria zur Internationalisierung Südosteuropas
14 % Dienstleistungen für andere Organisationen*
1% Diverses (Förderungen etc.) *Einnahmen, wenn proHolz-Steiermark-Mitarbeiter z. B. für den Holzcluster Steiermark, das Holzinnovationszentrum oder proHolz Kärnten arbeiten (wird stundenmäSSig abgerechnet – Details siehe Holzletter Nr. 39 oder www.proholz-stmk.at)
akt ist, dass die Holzbranche wirtschaftlich herausfordernde Zeiten durchlebt – Produktionsrückgänge und Umsatzeinbrüche sind an der Tagesordnung. Wie beeinflusst diese Situation die Arbeit von proHolz Steiermark? Immerhin finanziert sich der Verein zu zirka siebzig Prozent über Mitgliedsbeiträge und Vereinseinlagen der Mitglieder. Diese sind an den produktionsabhängigen Holzwerbebeitrag gebunden.
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Fokussierung „Wir fokussieren uns seitens proHolz Steiermark verstärkt auf wenige strategische Kernthemen, die von unserem Vorstand gemeinsam mit der Geschäftsführung in Abstimmung mit anderen Organisationen der Forst- und Holzwirtschaft erarbeitet werden. Jede Aktivität beziehungsweise jede Idee wird genau geprüft, ob sie zur aktuellen Strategie passt“, erläutert die neue Geschäftsführerin von proHolz Steiermark, Doris Stiksl, die Vorgehensweise.
Bündelung der Geldmittel Ein weiteres Ziel ist, österreichweit vorhandene Geldmittel in sogenannten „Kompetenzzentren“ zu bündeln. Diese können laut letztem FHP-Ideenforum auf nationaler oder regionaler Ebene angesiedelt sein. Damit
proHolz Steiermark hat in den vergangenen 20 Jahren bereits viel erreichen können proholz
Fokussieren und bün proHolz Steiermark treibt die Wertschöpfungskette werden Doppelgleisigkeiten vermieden und die Gelder noch gezielter und effizienter eingesetzt. proHolz Steiermark hat übrigens gemeinsam mit proHolz Kärnten die Bereiche „Holz und Gesundheit“ sowie „Holz und Ausbildungsstätten“ übernommen. „Zusätzlich versuchen wir über Fördermittel das Budget zu
erhöhen – Möglichkeiten bestehen zum Beispiel am Sektor Öffentlichkeitsarbeit. Hier gilt es, die von proHolz Austria initiierte Kampagne zum Thema Waldnutzung und CO2-Footprint in der Steiermark zu verstärken“, erklärt Stiksl. Unbestritten ist, dass proHolz Steiermark in den letzten zwanzig Jahren viel für die Holz-
Beispiele für steirische Projekte, die entlang
Geniale Holzjobs ProHolz unterstützt steirische Betriebe bei der Suche nach NachwuchsArbeitskräften, denn für die Unternehmen der steirischen Forst- und Holzwirtschaft sowie Papierindustrie wird es immer schwieriger geeignete Fachkräfte und motivierte Lehrlinge zu finden. Im Rahmen der „Geniale Holzjobs Tage“ zeigt sich die Branche als interessanter Arbeitgeber. Schüler können direkt in den Betrieben Berufsluft schnuppern und neue Berufsbilder kennenlernen, um eine möglichst reale Vorstellung von Forst-, Holz- und Papierberufen zu bekommen. 2012
Waldspiele Steiermark
haben über 750 Schüler steirische Betriebe besucht. Zusätzlich geht proHolz Steiermark in Schulen.
Schüler schnuppern Berufsluft
proholz
Kinder bereits in frühen Jahren für das Ökosystem Wald zu sensibilisieren und die Funktionen des Waldes zu beschreiben – das sind die Hauptziele der Waldspiele Steiermark. Pro Jahr besuchen im Rahmen der Aktion rund 3.500 Volksschüler die steirischen Wälder. Somit lernen die Kinder das Ökosystem Wald nicht im Klassenzimmer kennen, sondern indem sie auf spielerische Weise den Wald erforschen und viel Neues entdecken. Dabei werden sie von Waldpädagogen begleitet. Ganz bewusst werden bereits Kinder angesprochen, da sie
später potenzielle Konsumenten, Entscheidungsträger aber auch Arbeitnehmer für den Holzsektor sind.
Spielerisch den Wald entdecken proholz
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Das Ganze im Blick Österreichweit denken – regional handeln enke national – handle regional. Diesem Motto hat sich proHolz österreichweit verschrieben. Auf der übergeordneten Plattform FHP (Forst Holz Papier) werden die österreichweiten Aktivitäten gebündelt und koordiniert, um die Stärken der einzelnen Landesorganisationen zu nutzen und Doppel gleisigkeiten zu vermeiden. Drei festgelegte Kernthemen sind: u Forst: Der bewirtschaftete Wald ist ein Klimaschützer. Österreichweit wird unter anderem die CO2-Printkampagne umgesetzt. Sie wird regional durch redaktionelle Berichte und Aktivitäten abgerundet. u Aus- und Weiterbildung: Die geeigneten Fachkräfte und motivierte Lehrlinge zu finden wird für die Unternehmen immer schwerer. Aus diesem Grund werden speziell für die Nachwuchssuche unterschiedliche Maßnahmen gesetzt. Beginnend bei den Kleinsten mit Waldausgängen über die Kampagne „Geniale Holzjobs“ bis hin zur Betreuung von Lehrveranstaltungen auf Hochschulen. Darüber hinaus soll das Wissen um den Bau- und Werkstoff Holz
d
deln lautet die Devise Holz auch in schwierigen Zeiten konsequent voran branche erreicht hat: Nicht umsonst ist der Holzbauanteil in der Steiermark zwischen 1998 und 2008 von 26,6 auf 38,4 Prozent gestiegen! Große Holzbaustellen, wie auf den Reininghausgründen in Graz, sind Indikatoren dieser positiven Entwicklung. Holz wird nicht umsonst von vielen Trendforschern als der „grüne“
Bau- und Werkstoff der Zukunft schlechthin gesehen – nun gilt es seitens proHolz, dieses große Potenzial im Sinne der Holzbetriebe zu nützen. „Das Team ist hoch motiviert – viele Ideen sind da, wir freuen uns auf ein umsetzungsstarkes Jahr 2014“, blickt die neue Geschäftsführerin optimistisch in die Zukunft.
auch in den Lehrbüchern und im Lehrplan fix verankert werden. u Holzbau: Wegen der steigernden Bevölkerungsdichte in den Ballungszentren ist Bauen mit Holz in der Stadt ein Zukunftsthema. Rasches Bauen durch den hohen Vorfertigungsgrad mit dem nachhaltigen Baustoff Holz wird immer beliebter. Die Bundesländer Steiermark und Kärnten haben den Kompetenzschwerpunkt Holz und Gesundheit (Studie „SOS – Schule ohne Stress“) übernommen. Ein weiterer Fokus wird das Thema „Holz in Ausbildungsstätten“ sein. Neben gezielten Marketingaktivitäten ist hier eine Broschüre mit Holz-Vorzeigebauten im Bereich Ausbildungsstätten in der Fertigstellung, welche in weiterer Folge Entscheidungsträger vom Bau- und Werkstoff Holz überzeuHolz b ildet a gen soll. us Ausbi ld
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der Wertschöpfungskette Holz umgesetzt werden
Bauen in der Stadt Ballungszentren haben aufgrund ihres Bevölkerungswachstums das größte Bauvolumen. ProHolz arbeitet auf ver-
Bauen mit Holz hat viele Vorteile proholz
schiedenen Ebenen daran, dass hier mit Holz gebaut wird. Mit Erfolg: In Graz befindet sich eine der größten Holzbaustellen in Österreich. Aktuell entstehen zwölf fünfgeschossige Wohnobjekte mit rund 143 Wohneinheiten. Einen Grundstein für diese positive Entwicklung legte proHolz vor rund drei Jahren mit einer Delegationsreise zum Thema „Mehrgeschossiger Holzbau in London und Berlin“. Dort überzeugten sich Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Presse von aktuellen Einsatzmöglichkeiten von Holz.
proHolz Steiermark Ziel von proHolz Steiermark ist es, durch konkrete Projekte und Informationen den Holzverbrauch national und interna-
Eingang des proHolz-Büros Graz
proholz
tional nachhaltig zu steigern. Vier Vollzeit- und zwei Teilzeitkräfte arbeiten hier in den Bereichen Marketing mit Schwerpunkt Öffentlichkeitsarbeit, Holzfachberatung und Internationalisierung, um die Werte und Vorteile von Holz in den Köpfen zu verankern und dadurch die Wertschöpfung im Land zu erhöhen. Die ganzheitliche Kommunikation und Marketingaktivität dient immer der gesamten Branche. Der Holzcluster, an dem proHolz Steiermark zu 74 Prozent beteiligt ist, ergänzt diese Tätigkeiten auf Unternehmensebene.
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Pefc: Führendes System für
Zertifizierungssystem achtet nicht nur auf die Natur sondern auch auf Anzeige
„Der Kleine“ von Mus-Max ist international vorn dabei Leicht aber robust überzeugt der WT 7 LZ europaweit
Preisgünstiges Einstiegsmodell überzeugt mit toller Leistung
Mus-Max als Garant für Innovationen arbeitet eng mit Anwendern zusammen und setzt Kundenwünsche rasch um. So entstand auch der WoodTerminator 7 LZ als preisgünstiges Einstiegsmodell für die Hackguterzeugung. In der Hackerklasse bis 50 Zentimeter Einzugshöhe bringt dieser Trommelhacker überlegene Hackleistungen, denn die große Einzugsöffnung von 64 x 50 Zentimeter gewährleistet ein störungsfreies, vollautomatisches Hacken. Die Maschine ist für Hand- und Kranbeschickung konstruiert und ist für Traktoren von 75 bis 170 PS geeignet. Durch die Verwendung von einem Ölkühler ist der WT 7 LZ auch für Dauerbetrieb einsetzbar. Eine moderne
Hydraulik sorgt für einen kraftvollen Einzug. Die große Schwungmasse des größeren Rotors bewirkt ein leichtzügiges Hacken mit wenig Kraftbedarf. Es können robuste Hackmesser für Hartholz oder Schnellwechsel-Messerklingen für Weichholz verwendet werden. Damit entstehen saubere „G30“-Hackschnitzel mit einer stückeligen Struktur und wenig Feinanteil. Bei Strauch- und Wipfelmaterial wird auf die obere Walze ein großer Hydraulikdruck ausgeübt, sodass das Hackmaterial zusammengepresst wird, damit ein qualitativ gutes Hackgut entsteht! Nähere Informationen: Landtechnik Urch GmbH, Tel. 03464/2252 bzw. unter www.mus-max.at.
Ursprung & Ziele Die unabhängige, gemeinnützige Organisation Pefc setzt sich seit 1999 für die Förderung und Sicherstellung nachhaltiger Waldbewirtschaftung ein. Das Ziel, der von Pefc in der Region forcierten nachhaltigen Bewirtschaftungsweise, ist die weltweiten Wälder für nachkommende Generationen zu erhalten. In den Standards wird daher ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt. Der Pefc-Gedanke umfasst sowohl ökologische, als auch soziale sowie ökonomische Aspekte.
Für Kleinwald Das Pefc-System ist ideal an die Verhältnisse der kleinstrukturierten, mitteleuropäischen Forstwirtschaft angepasst. Auch jene die vom Wald leben – in Österreich gibt es 34.500 Pefc-zertifizierte (Klein-) Waldbesitzer – profitieren von Pefc. In Österreich sind mit 2,7 Millionen Hektar 68 Prozent der gesamten Waldfläche Pefc zertifiziert.
Global & National Als Ansatz mit ursprünglich europäischen Wurzeln, fungiert Pefc mittlerweile als globales System, das sich über den gesamten Erdball tatkräftig für eine nachhaltige Waldwirtschaft einsetzt. Das Fundament einer schonenden Nutzung von Waldökosystemen basiert bei Pefc jedoch auf nationalen Standards. In Österreich ist Pefc durch die Arbeitsgemeinsacht Pefc Austria vertreten. Das Pefc-Gremium, besteht aus Vertretern der Forstund Holzwirtschaft und des Holzhandels, der Gewerkschaft sowie dem Umweltdachverband.
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Nachhaltigkeit im Wald
soziale und ökonomische Aspekte – das macht es so erfolgreich PEFC-Produkte Durch die Zertifizierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette gewährleistet Pefc eine lückenlose und überwachte Kette vom Wald bis zum fertigen Produkt im Geschäft. Mit Ihrer Entscheidung für Produkte mit dem Pefc-Gütesiegel setzen Sie nicht nur ein wichtiges Zeichen gegen den Raubbau an Wäldern außerhalb Europas, sondern leisten einen erheblichen Beitrag zum Natur- und Klimaschutz: www. pefc-einkaufsratgeber.at
führend Mit weltweit rund 244 Millionen zertifizierter Waldfläche ist Pefc das größte Zertifizierungssystem. Pefc bietet somit weltweit die größten Rohstoffmengen aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. In Österreich nehmen neben den zertifizierten Waldbesitzern über 500 Betriebe, vom Sägewerk, über Platten- und Papierindustrie bis hin zur Möbelbranche und Druckereien, aktiv an der Pefc-Zertifizierung teil und tragen damit dazu bei, die Wälder von morgen zu fördern und zu erhalten.
Naturschutz Pefc verfolgt das Prinzip nachhaltige Waldbewirtschaftung und Naturschutzmaßnahmen auf der ganzen Fläche umzusetzen. Demgegenüber setzen sich andere Systeme für eine Außer-NutzungStellung von Waldflächen ein. Die Umsetzung dieser Forderung würde zu einer weiteren Verknappung der Holzressourcen aus nachhaltigen Quellen führen.
ngepasst an die Verhältnisse der kleinstrukturierten, mitteleuropäischen Forstwirtschaft bietet Pefc den rund 34.500 teilnehmenden Waldbesitzern in Österreich die Möglichkeit ihr Holz mit einem international anerkannten Nachhaltigkeitssiegel zertifiziert anzubieten. Dabei ist die Teilnahme an der Pefc-Zertifizierung für Waldbesitzer in Österreich, mit keinerlei Zusatzkosten verbunden.
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Ganzheitlich nachhaltig Pefc verfolgt nicht die Außer-Nutzung-Stellung produktiver Waldflächen, sondern die Umsetzung integrativer Naturschutzkonzepte. Dass die Rechte der Waldbesitzer gewahrt werden, wird durch das Einstimmigkeitsprinzip in der PefcHauptversammlung sichergestellt.
Damit können weder soziale, noch ökologische oder ökonomische Interessen einfach überstimmt werden, sondern es geht darum, Konsens zu finden.
Effizient und effektiv umgesetzt In Österreich wurde durch die Einteilung der heimischen Wälder in neun Regionen ein auf der gesamten Fläche wirksames und kosteneffizientes System geschaffen. Bei Pefc Austria wird die Nachhaltigkeit der Waldbewirtschaftung anhand von über 60 Indikatoren – beispielsweise die Entwicklung der Waldfläche – Regionen spezifisch dokumentiert und geprüft. Die Überprüfung der einzelnen teilnehmenden Waldbesitzer in Österreich erfolgt nach einem Stichprobenprinzip.
Barbara Korak, Clemens Kraus
18Wo Heizung. Da Herz. Landwirtschaftliche Mitteilungen
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Heizen mit Holz lohnt sich
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Holz deutlich günstiger als Gas und Öl
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uch in der bevorstehenden Heizperiode werden Besitzer von Öl- und Gasheizungen kräftig zur Kasse gebeten. Die Preise für fossile Brennstoffe liegen seit Monaten auf konstant hohem Niveau. Auch beim aktuellen Brennstoff-Ranking der Steirischen Landwirtschaftskammer vom Oktober 2013 ist Holz unschlagbar. Beim Vergleich der jährlichen Brennstoffkosten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 15kW Heizlast geht Holz als klarer Sieger hervor. Wer sein Einfamilienhaus mit Hackschnitzel beheizt, fährt mit 1.063Euro jährlich am besten, gefolgt von Brennholz mit 1.279 Euro und Pellets mit 1.471 Euro. Abgeschlagen sind Erdgas (1.880 Euro), Erdöl (2.493 Euro) und Strom (3.636 Euro).
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Neuer Kessel rechnet sich Holz auch bei Gesamtkosten klarer Sieger. Auch wenn man die höheren Anschaffungskosten von modernen Holzheizungen berücksichtigt, geht Holz als klarer Sieger hervor. Wer statt auf eine Ölheizung auf eine automatische Pelletsheizung setzt, spart sich derzeit bei den jährlichen Gesamtkosten – Investitionskosten für die Heizung plus Brennstoffund Betriebskosten – mindestens 550 Euro pro Jahr. Das Vorurteil der teureren Holzheizungen wird damit eindeutig widerlegt. Einen
Boom gibt es bei Kachelöfen und Scheitholzkaminöfen. Dementsprechend steigt auch die Nachfrage nach Brennholz.
Baumarkt-Falle Zu Beginn der Heizsaison machen Baumärkte vermehrt mit Bestpreisgarantien auf sich aufmerksam. Dieses, für den Kunden verlockend erscheinende Angebot mit 69 Euro pro Raummeterkiste, erscheint aber nur auf den ersten Blick wirklich günstig, da die Kisten zum Teil nur 0,8 Raummeter Brennholz beinhalten. Hochgerechnet auf den tatsächlichen Raummeterpreis ergibt dies einen Preis von 86 Euro. Hinzu kommt der ebenfalls kleingedruckte Qualitätshinweis: Halbtrockene Ware. Diese Bezeichnung erlaubt einen Wassergehalt von bis zu 35 Prozent, was wiederum zu Lasten des Energieinhaltes geht. Ein genaueres Hinschauen enttarnt dieses vermeintliche Lockangebot somit relativ schnell als Preisfalle. Regionale Biomassehöfe hingegen bieten um 85 Euro je Raummeter trockenes Qualitätsbrennholz. Ein Wassergehalt von unter 25 Prozent garantiert zudem einen deutlich höheren Energieinhalt bei gleicher Brennholzmenge. Das Preisangebot der Biomassehöfe liegt schlussendlich um 25 Prozent unter der „Bestpreisgarantie“ der Baumärkte.
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Pellets Brennholz Hackgut
1.279 1.063
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Bauen mit Holz nützt dem Klima, weil ein Kubikmeter Holz eine Tonne CO2 speichert Gubisch
Wirtschaftswald ist CO2-Speicher Beim Klimaschutz schafft die nachhaltige Waldwirtschaft erstaunliche Leistungen
eit Jahrtausenden nehmen wir Menschen Einfluss auf unsere Wälder. Die Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen in weiten Teilen Süd- und Mitteleuropas führte zu einer massiven Reduktion der Waldflächen. Durch Glas- und Eisengewinnung wurden Urwälder in Wälder mit wirtschaftlich interessanten Baumarten umgewandelt. Der vielerorts rücksichts-
s
losen Waldnutzung wurde bereits vor 160 Jahren durch ein strenges Forstgesetz ein Riegel vorgeschoben, „Nachhaltigkeit“ wurde zum obersten Prinzip. Unbewusst wurde auf diese Weise seit Jahrzehnten einer unserer größten CO2-Speicher aufgebaut (siehe unten). Die moderne Forstwirtschaft versucht möglichst naturnahe Wälder zu erhalten. Die daraus resultierende Biodiversität,
Stabilität und der wirtschaftliche Erfolg dienen nicht nur unseren Waldbesitzern, sondern auch der gesamten Bevölkerung und haben einen positiven Einfluss auf den Klimaschutz. Eine Vervielfachung der CO2-Senkleistung kann durch die stoffliche Nutzung des Holzes erreicht werden. Holz energetisch genutzt ersetzt fossile Energieträger, als Baustoff bindet es über lange Zeit CO2. Dieser
klimafreundliche, regional verfügbare Rohstoff bedeutet für uns mehr Wohlstand und Beschäftigung. Die seit Generationen bewährte Familienforstwirtschaft in Österreich war und ist auch zukünftig ein Garant, dass unsere Wälder fit für die multifunktionalen Aufgaben erhalten bleiben. Aktiver Klimaschutz ist untrennbar mit Waldbewirtschaftung verbunden.
co2-Speicher
co2-Senke
co2-Substitution
Österreichs Wald ist eine erstaunliche CO2-Speicherfabrik. Jede Sekunde wird eine Tonne CO2 gebunden und damit ein Kubikmeter Holz gebildet. An einem Tag entzieht der österreichische der Luft über 86.000 Tonnen CO2 und speichert es in seinem Holz zwischen. Erst wenn das Holz verrottet oder verbrennt, gelangt es wieder in die Atmosphäre. Und da der heimische Wald durch nachhaltige Waldwirtschaft sogar größer wird, würde die österreichische Luft ohne Abgase fossiler Energieträger wie Öl, Gas und Kohle immer sauberer werden. 48 Prozent der Staatsfläche sind bewaldet. Darin sind rund drei Milliarden Tonnen CO2 gespeichert. Das ist so viel, wie Österreich beim derzeitigen CO2Ausstoß in 35 Jahren produzieren würde. Bewirtschafteter Wald ist in punkto CO2Aufnahme sogar leistungsfähiger als unberührter Urwald. Durch Durchforstung wird das Wachstum der verbliebenen Bäume stark angeregt, mehr CO2 gebunden.
Erst wenn Holz verbaut oder weiterverarbeitet wird entnimmt man CO2 aus dem Kreislauf heraus. Denn in einem Urwald würde ein toter Baum verrotten und dabei wieder das gebundene CO2 freisetzen – ein Kreislauf eben. Erst durch die Verwendung wird Holz also zur CO2-Senke und wirkt dabei doppelt. Denn Holz wächst nach und bindet an der selben Stelle, an der der verwendete Baum stand, wieder CO2. Ein modernes Einfamilien-Holzhaus entzieht der Atmosphäre dadurch rund 80 Tonnen CO2. Auch Möbel aus Holz oder ebenso Papier sind Kohlenstoffsenken. Erst wenn nach vielen Jahren das Holzhaus abgerissen wird und das alte Holz nicht nochmals verwendet, sondern verbrannt wird, schließt sich der natürliche Kohlenstoffkreislauf. Es gibt bei uns aber auch natürliche CO2Senken – Moore. Sie verhindern durch Luftabschluss der abgestorbenen Pflanzen die Verrottung. Daraus wird zuerst Torf, dann Braunkohle und Steinkohle.
Holz wirkt nicht nur durch seine CO2Speicherleistung positiv auf unser Klima. Es ersetzt in unterschiedlichsten Einsatzgebieten Stoffe, die dem Klima schaden. Zum Beispiel als Heizmaterial. Wird Holz verheizt wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie es während seines Wachstums in den letzten Jahrzehnten aufgenommen hat – ein Kreislauf. Bei fossilen Energien gelangt zusätzliches CO2 in die Atmosphäre und heizt die Klimaerwärmung an. Als Baustoffalternative zu Beton entzieht ein Kubikmeter Holz nicht nur eine Tonne CO2 aus der Luft (siehe CO2-Senke), sondern ersetzt auch eine weitere Tonne, die für die Herstellung und den Transport von Beton entstanden wären. „Graue Energie“ nennt man diesen Energieaufwand, der für Herstellung, Lagerung, Transport, Einbau und Entsorgung notwendig ist. Weil Holz leichter als Beton ist, die graue Energie gering ist, kommt der Transport billiger und wesentlich klimafreundlicher.
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Und ständig grüßt der Borkenkäfer Diesen Sommer gab es ideale Bedingungen für Borkenkäfer. Schadhölzer rasch aufarbeiten
ie extrem trockenen und heißen Witterungsbedingungen im heurigen Sommer förderten die Käferpopulationen und schwächten die Waldbestände. Neben den bekannten Fichtenborkenkäfern traten aber auch eigene Arten an Kiefer und Lärche auf. Die im Sommer und Herbst von Borkenkäfern befallenen Bäume stellen eine große Gefahr für eine Massenvermehrung im kommenden Frühjahr dar. Die Borkenkäfer überwintern im Boden und sind vor Frost geschützt. Besonders zu beachten ist auch der Befall durch Kupferstecher im schwächeren Wipfelmaterial und in Ästen. Energieholzlager können sich zu gefährlichen Brutstätten entwickeln.
d
Wochen. Aus einem Käferpaar können sich 40 bis 70 Jungkäfer entwickeln. Unter günstigen Bedingungen können sich zwei Generationen und zusätzliche Geschwisterbruten entwickeln. Aus dieser Vermehrungsrate wird deutlich, wie wichtig die Vernichtung der ersten Generation ist. Daher ist jetzt die genaue Kontrolle im Wald notwendig und sinnvoll. Erkennungsmerkmale sind: u Dürrer Wipfelbereich oder
starke Kronenverlichtung u Bei sorgfältiger Kontrolle der Stammrinde und des Stammfußes kann das ausgeworfene Bohrmehl deutlich gesehen werden. u Trockene, grüne Nadeln am Waldboden sind ein weiteres klares Zeichen für Käferbefall.
Bekämpfung Neben der sofortigen Aufarbeitung und Abfrachtung aus dem Wald können befallene Stämme
mit Insektiziden behandelt werden. Dabei ist aber auf die relativ kurze Wirkungsdauer von wenigen Wochen und auf die sorgfältige und umweltschonende Ausbringung zu achten. Am Markt werden auch mit Wirkstoffen verwobene Netze angeboten, mit denen lagerndes Holz verpackt werden kann, um ein Ausfliegen auf angrenzende Waldbestände zu verhindern. Die klassischen Lockstofffallen dienen eher der Überwachung der Schwärmzeiten als der flächigen Bekämpfung. Diese Lockstoffe dürfen auch nicht zu nahe am Waldbestand aufgestellt werden, weil dadurch Käfer unnötig zu Bäumen gelockt werden, die sie dann befallen können.
Sofort aufarbeiten
Im Frühjahr kontrollieren
Die sorgfältige Aufarbeitung dieser Käferbäume muss unverzüglich erfolgen. Die Vernichtung dieses Brutmaterials kann durch Häckseln oder Mulchen erfolgen. Eine andere Möglichkeit ist das Verbrennen. Dabei ist besonders auf die erhöhte Waldbrandgefahr zu achten und außerdem muss dies der örtlichen Feuerwehr gemeldet werden. Der vollständige Entwicklungszyklus des Buchdruckers dauert je nach Witterung (je wärmer und trockener desto rascher) zwischen acht bis zwölf
Bei aller Sorgfalt wird der Witterungsverlauf im Frühjahr und Sommer die Populationsentwicklung der Borkenkäfer aber auch die Vitalität der Fichten entscheidend beeinflussen. Diese natürlichen Bedingungen können wir nicht ändern. Jeder Waldbesitzer sollte aber einer Borkenkäfermassenvermehrung durch saubere Waldwirtschaft, genaue laufende Kontrolle und unverzügliche Aufarbeitung von Schadhölzern konsequent entgegenwirken.
Käferbäume gehören rasch aus dem Wald und gehäckselt oder behandelt
Josef Krogger
Krogger
Zu guter Letzt: Waldbauerntag in Leoben „Wald findet Stadt(t)“ lautet das Motto am 24. Oktober Uhr im Congress eoben steht am 23. und 24. Oktober ganz im Zeichen des Waldes. Höhepunkt ist der Waldbauerntag (zehn Euro Eintritt) mit der Verleihung des steirischen Waldwirtschaftspreises am 24. Oktober ab 10 Uhr im Congress Leoben. Davor findet die Vollversammlung des Waldverbandes Steiermark statt. Gleichzeitig wird am Hauptplatz
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Waldbauern und Forstfrauen erobern Leoben lk
das Waldfest, moderiert von Sigrid Maurer gefeiert. Den Forstfrauen gehört der 23. Oktober. Ab 9 Uhr tagen sie im Kongress. Dazu sind auch Forstmänner herzlich eingeladen. Um 20 Uhr gibt es im Stadttheater Leoben die Gelegenheit, Paul Lang und das Ensemble des Huab´n Theaters im Stück „Meine Tochter wird Vater“ zu sehen. www.forstfrauen.at
IMPRESSUM: Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft in Steiermark, Hamerlinggasse 3, 8010 Graz, Tel. 0316/8050-0, Redaktion: Roman Musch, DW 1368, roman.musch@lk-stmk.at Layout und Produktion: Klaus Perscha, DW 1265, klaus.perscha@lk-stmk.at Druck: Styria GmbH & CoKG, 8042 Graz
Holz&Forst
Sonder
beilage Landwirtschaftliche Mitteilungen
Landwirtschaftliche Mitteilungen 15. Oktober 2013
inhalt
Holz wird gebraucht
Holzmarkt Hohe Preise setzen die Industrie unter Druck. Holz wird gebraucht. Seiten 2, 3
Durchforstung Mehr als das Doppelte lässt sich finanziell dadurch Seiten 4, 5 herausholen.
Sicherheit Forstarbeit ist gefährlich. Ausrüstung sollte selbstverständlich sein. Seiten 6, 7
Forstförderung Anträge für 2014 schon bis 29. November einreichen. Maßnahmen. Seiten 10, 11
Staatspreis Wolfgang Schwarz, Obstbauer und Laubholz-Spezialist aus Ottendorf. Seite 12
Interview Die neue Geschäftsführerin von proHolz Steiermark im Seite 13 Gespräch.
proholz
Borkenkäfer Trockener Sommer begünstigte den Schädling. Rasch handeln und im Frühjahr Seite 20 wachsam sein.
Holz hat minimalen CO2-Footprint
Forstwirtschaft schont Klima
Wald und Holz: Kleiner CO2 Footprint und große Leistung für den Klimaschutz er Carbon Footprint (CO2 Fußabdruck) bezeichnet die Bilanz der Treibhausgasemissionen und kann für Individuen, Länder, Branchen, Unternehmen oder Produkte berechnet werden. Dabei werden die vollständigen Lebenszyklen – von Rohstoffgewinnung über Herstellung und Transporte bis zu Gebrauch und Entsorgung – erfasst. CO2 Vermeidungen werden gut geschrieben und wirken sich günstig auf den Footprint aus. Kurz zusammengefasst stellt er ein
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Bäume sind natürliche Klimaschützer. In den heimischen Wäldern sind 35-mal die österreichischen CO2-Emissionen eines Jahres gebunden. Stefan Zwettler
Waldpflege, Holznutzung und die Substitution anderer Materialien steigern den Klimaschutzeffekt des Waldes um ein Vielfaches. Franz Titschenbacher
Im Gegensatz zu anderen Werkstoffen und Wirtschaftszweigen wirkt sich die Bringung und Verarbeitung von Holz langfristig positiv auf das Klima aus. Carl von Croy
Maß für die Klimawirkungen von menschlichen Aktivitäten dar. Waldbewirtschaftung und Holzverwendung gehen mit positivem Beispiel voran: Der Wald bindet CO2, Waldbewirtschaftung macht den Rohstoff verfügbar, Holzprodukte verlängern die CO2 Bindung und schaffen Platz für neues Wachstum im Wald. Gleichzeitig ersetzen sie andere CO2 emitierende Materialien. Jeder Schritt der CO2 einspart, erwirkt einen kleineren CO2 Footprint und ist positiv für Mensch und Klima.
Stoffliche Nutzung von Holz verlängert den Kohlenstoffspeicher aus dem Wald. In verbautem Holz bleibt Kohlenstoff dauerhaft unschädlich unter Verschluss.
Paul Lang
Holz als Werk- und Baustoff kommt statt herkömmlicher Materialien zum Einsatz und verhindert CO2-Emissionen, die bei deren Herstellung entstehen würMonika Zechner den.
Bauen mit Holz verkleinert den CO2Footprint von Gebäuden um mehr als die Hälfte. Je mehr Holz verbaut ist, desto mehr Platz entsteht für Nachwuchs im Wald. Doris Stiksl
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Um dem Stoffkreislauf möglichst lange möglichst viel CO2 zu entziehen macht es Sinn, möglichst viel Holz in möglichst langlebige Produkte zu verpacken. Durch Holzbauten entsteht in den Städten und Dörfern ein zweiter Wald aus Häusern. Häuser aus Holz sind nicht nur gewaltige, aus dem Wald verlagerte Kohlenstoffspeicher. Sie tragen zusätzlich dazu bei, dass an anderer Stelle weniger CO2 entsteht. Holzbauten haben im Vergleich zu Bauten aus herkömmlichen, nicht nachwachsenden Baumaterialien einen um mehr als die Hälfte kleineren CO2Footprint – und das obwohl Faktoren wie Substitutionseffekte und Nachwuchspotenzial noch gar nicht berücksichtigt sind. Ebenso wird in diesen Bilanzen nicht die CO2-Bindung im Material ausgedrückt, weil am Ende von einer thermischen Verwertung – und damit einer Auflösung des Kohlenstoffspeichers – ausgegangen wird.
Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz
Die Photosynthese bewirkt, dass in einem Kubikmeter Holz Kohlenstoff eine Tonne CO2 gebunden wird. Dieses CO2 bleibt der Atmosphäre solange erspart, bis Holz verrottet oder verbrannt wird. Die kaskadische Nutzung entzieht der Atmosphäre dauerhaft CO2, weil Holz in mehreren Schritten stofflich – also als Werk- oder Baustoff – eingesetzt wird. Erst wenn keine stoffliche Verwendung mehr in Frage kommt, wird es energetisch genutzt. Verbautes Holz erspart der Atmosphäre jahrzehntelang CO2. Hat in einem Gebäude verbautes Holz ausgedient, steht es noch für andere Nutzungen zur Verfügung. Beispiel: Aus einem alten Dachstuhl können Möbel entstehen. Nicht nur ökologisch – im Sinne des Klimaschutzes – ist dies die beste Strategie, Holz möglichst lange im Verwendungskreislauf zu halten. Auch ökonomisch bringt eine Mehrfachnutzung Vorteile, weil mit jedem Verarbeitungsschritt eine höhere Wertschöpfung erzielt wird.
Holz als Werk- und Baustoff verringert doppelt CO2
Holz hält CO2 fest. Und ein ganzer Wirtschaftszweig sorgt dafür, dass uns der klimafreundliche, regional verfügbare Rohstoff nachhaltig für verschiedenste Verwendungen zur Verfügung steht. Forstbetriebe pflanzen Bäume an, pflegen den Wald und ernten das Holz. Verarbeitende Unternehmen stellen Produkte aus Holz her: von Platten und Bauteilen über Bodenbeläge und Möbel bis zu Skiern. Anders als vergleichbare Werkstoffe hat die Bringung und Verarbeitung von Holz eine positive CO2-Bilanz. Im Gegensatz zu Minen, Hochöfen oder Brennwerken ist der Energiebedarf vernachlässigbar gering. Ein Großteil der benötigten Energie wird zudem aus Holznebenprodukten gewonnen, wodurch fossile Brennstoffe vermieden werden. Auch die Transportwege sind kurz: In der Regel wird Holz aus einem Umkreis von höchstens 300 Kilometern bezogen.
Wertschöpfungskette Forst und Holz ist nachhaltig und spart CO2
Österreichs Wälder sind das Produkt jahrhundertelanger Pflege und Nutzung durch den Menschen. Eines der strengsten Forstgesetze weltweit gibt seit 160 Jahren die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung vor. Oberstes Prinzip ist, dass nicht mehr geerntet wird als nachwächst. Daher nimmt der Holzvorrat in unseren Wäldern auch stetig zu – jährlich um rund 4 Millionen Vorratsfestmeter. Im Gegensatz zu einem nicht bewirtschafteten Wald werden alte Bäume entfernt, bevor sie zu verrotten beginnen und CO2 abgeben. Das schafft Raum und Licht für neue Bäume, die unter diesen Bedingungen schneller wachsen und wieder aktiv CO2 entziehen. Neuer Kohlenstoffspeicher entsteht, während sich der bisherige Speicher im genutzten Holz fortsetzt. Zugleich werden mit dem verwendeten Holz andere Stoffe, die zusätzliches CO2 verursachen würden, ersetzt. Wird Holz energetisch genutzt, löst sich der Kohlenstoffspeicher auf.
Wald-Bewirtschaftung steigert den Klimaschutzeffekt um ein Vielfaches
Bäume sind natürliche Klimaschützer. Sie entziehen der Luft beim Wachstum das Treibhausgas CO2 und wandeln es mit Hilfe des Sonnenlichts in Kohlenstoff und Sauerstoff um. Der Kohlenstoff wird im Holz gespeichert, der Sauerstoff wieder an die Umgebung abgegeben (Photosynthese). In den Wäldern sind 35-mal unsere CO2-Emissionen eines Jahres gebunden. 48 Prozent der Fläche Österreichs sind Wald. In unseren Wäldern stehen rund 3,4 Milliarden Bäume. Im Holz der Bäume und im Waldboden sind insgesamt 800 Millionen Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Das entspricht rund 3 Milliarden Tonnen gebundenem CO2. Der Wald ist unser größter Kohlenstoffspeicher und wächst stetig. Pro Sekunde entsteht ein Kubikmeter Holz, in dem eine Tonne CO2 gebunden ist. Und: Bewirtschafteter Wald hält C02 in Schach.
Der Wald ist Klimaschutzfaktor Nummer Eins
Bewirtschafteter Wald schützt Klima
Forstwirtschaft stellt klar, dass Waldbewirtschaftung und Holzverwendung unser Klima schützt
Neue Klimaschutz-Kampagne