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Marlies macht Milch
macht Milch Marlies
Aber wie geht das? Hier kannst du sehen, was eine Kuh wie unsere Marlies braucht, damit aus ihrem Mittagessen dein Frühstück wird.
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REDAKTION: TOBIAS MICKE ILLUSTRATION: JULIA LAMMERS
Augen und Nase
Es heißt ja, „Man isst auch mit den Au- 1 gen“. Das gilt natürlich auch für Marlies. Mit ihren Kuh-Adleraugen sucht sie sich die besten Gräschen aus und beschnüffelt sie zur Sicherheit noch einmal mit der Nase, bevor es mit Punkt 2 weitergeht.
Das Maul
2Hier kommen Gras, Heu, Kräuter und was Marlies sonst gern nascht (z. B. Äpfel und Brot) hinein. Da
Marlies wie alle Kühe oben keine Zähne hat, drückt sie das Gras mit ihrer rauen Zunge an den Gaumen und zermalmt es dort vor dem Schlucken.
Wenn Marlies Zähne putzen würde wie du, hätte sie mit ihren paar Zähnen deutlich weniger zu schrubben.
Die Glocke
Auch die Glocke ist wichtig fürs Milchmachen, auch wenn sie genau genommen nicht zur Kuh gehört. Marlies und ihre Freundinnen können nämlich unheimlich leise sein. In einer Kuhherde sollte zumindest eine Kuh eine Glocke haben, damit der Hirte weiß, wo er seine Damen findet, wenn er sie zum Melken ruft.
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Die Beine
Manchmal scheint es bei Marlies so, als ob sie den ganzen Tag nur faul herumliegt und vor sich hin kaut. Tatsächlich marschieren Kühe aber am Tag bis zu 40 Kilometer auf der Suche nach ungefähr 70 Kilo feinem Gras und einer Badewanne voll Wasser, woraus sie dann ja die Milch machen.
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Kühe sind Wiederkäuer und haben deshalb – anders als der Mensch, der nur einen Magen hat – vier Mägen. Marlies lässt ihre Leibspeise, das Gras, mehrmals zwischen ihren Mägen hin und her wandern. Dazwischen wird das Gras noch einmal mit ca. 30.000 Kaubewegungen pro Tag durchgekaut (daher der Name Wiederkäuer) und dabei mit bis zu 200 Liter Spucke vermengt. Marlies kann so ganz viel Energie aus dem Gras holen.
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7Was Marlies’ Schweif mit dem Milchmachen zu tun hat? Ohne ihren Schweif und die langen Wuschelohren würden Kühe vermutlich verrückt werden (und könnten daher keine Milch machen). Wenn Marlies umhergeht und feine Gräser sucht, kommt sie ins Schwitzen. Diesen Schweiß, der ein bisschen nach Kuh riecht, finden vor allem Fliegen und die gemeinen Bremsen unheimlich schmackhaft. Sie setzen sich auf die Kuh und kitzeln und piksen, was das Zeug hält. Ihren Schweif und auch die Ohren verwendet Marlies als Fliegenklatsche, damit sie in Ruhe Milch machen kann.
6 Das Hinterteil
Hier kommt nach der Reise durch den langen Darm das raus, was nach 6 dem Milchmachen vom Gras übrig ist: eine Kuhflade. Aber selbst die ist noch wertvoll. Insekten nützen sie als Behausung und Verpflegung.
In manchen Ländern nützt man bis heute getrocknete Kuhfladen, um Feuer zu machen oder Ställe zu bauen.
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Das Euter
5Hier geschieht das eigentliche große Milchwunder: Marlies holt wie jedes weibliche Rindvieh, das schon ein
Kalb geboren hat, mit den Milchdrüsen im Euter aus ihrem Blut die Zutaten für die Milch heraus. Bei einer Almkuh wie Marlies sind das täglich etwa 20 Liter. Sagenhaft:
Um einen Liter Milch zu produzieren, pumpt Marlies rund 500 Liter Blut durch ihr Euter. Sehr beeindruckend ist das!