Katharina S端tterlin Susanne Wagner
Bauereignis Schule Kulturelle Bildung
Projekt H端lle mit F端lle - wir gestalten unseren Lernraum Berlin 2012/2013
www.bauereignis.de
Impressum Herausgeber/ Kontakt: Dipl. Ing. Arch. Katharina Sütterlin Dipl. Ing. Innenarch. Susanne Wagner Sütterlin Wagner GbR Legiendamm 14 10179 Berlin info@bauereignis.de www.bauereignis.de Gestaltung Broschüre: Dorothee Guther gedruckt auf Recyclingpapier @ 2013 Sütterlin Wagner Berlin
Die teilnehmenden Schulen: Finow Grundschule Welser-Strasse 16-22 10777 Berlin
Projektteam: Bauereignis Katharina Sütterlin Susanne Wagner
Nürtingen Grundschule Mariannenplatz 28 10997 Berlin
ifau, institut für angewandte urbanistik Christoph Heinemann Christoph Schmidt
Kurt Tucholsky Grundschule Rathenower Straße 18 10559 Berlin
G. Knodt Ausstellungsbau Sandra Höfinghoff Felix Hugo Adriaan Klein Gottfried Knodt Lars Kreft Mona Kuschel / couturereal
Rothenburg Grundschule Rothenburgstr. 18 12165 Berlin
Alle Rechte vorbehalten, Stand: Berlin, Juni 2013
Schule auf dem lichten Berg Atzpodienstr. 19 10365 Berlin
Fotos von Christoph Heinemann, Adriaan Klein, Gottfried Knodt, Mona Kuschel, Christoph Schmidt, Katharina Sütterlin, Susanne Wagner, Sandy Wobbe
Akustikbüro Rahe Kraft Tobias Kirchner Technische Prüfgesellschaft Brandschutz Andreas Flock
Zuckmayer Oberschule Kopfstrasse 55 12053 Berlin
Pressearbeit: Gabriele Stöhr
Projekt Hülle mit Fülle – wir gestalten unseren Lernraum Berlin 2012/2013 gefördert durch Projektfonds Kulturelle Bildung Fördersumme: 105.263 Euro
Mona Adrian
Katharina
Lars Christoph Sch.
2
Miri
Christoph H.
Susanne Sandra
Felix Gottfried
Katharina S端tterlin, Susanne Wagner Projektentwicklung, Architektur, Prozessmoderation
Bauereignis Schule Kulturelle Bildung
Projekt H端lle mit F端lle - wir gestalten unseren Lernraum Berlin 2012/2013
Kurt-Tucholsky-Grundschule
Reinickendorf
Pankow Lichtenberg
Spandau Mitte CharlottenburgWilmersdorf
FH-KB
MarzahnHellersdorf
TempelhofSchรถneberg Finow-Grundschule
Treptow-Kรถpenick Steglitz-Zehlendorf
Neukรถlln
Rothenburg-Grundschule
Inhaltsverzeichnis 5 Einladung zu einem Lernkonzept das Schule macht Prof. Inge Sommer, UdK Berlin/Institut für Produktund Prozessgestaltung 7 Hülle mit Fülle – Wir gestalten unseren Lernraum Katharina Sütterlin und Susanne Wagner, Projektentwicklung, Architektur, Prozessdesign
Nürtingen-Grundschule
Schule auf dem lichten Berg
Zuckmayer Schule
9
Wirkungen Markus Schega, Schulleiter der Nürtingen Grundschule
11
Bauen „wie die Großen“ Christoph Heinemann, Susanne Heiß und Christoph Schmidt, ifau, institut für angewandte urbanistik
12 Planung einer neuen Lernumgebung Ute Kühn Klassenlehrerin 1,2,3 „Sonne“ in der Schule auf dem lichten Berg 12
Designwerkstatt in der Rothenburg-Grundschule Birgit und Reinhard Schickel, Eltern
12
Farben Anne, Schülerin Klasse 5a, Kurt Tucholsky Grundschule
13 14
Bauwoche und Einzug Inga Beckmann, Klassenlehrerin 5a, Kurt Tucholsky Grundschule auereignisschule B Asya, Schülerin Klasse 5a, Kurt Tucholsky Grundschule
15 Als Mutter voll dabei Katja Schöppe-Carstensen, Mutter, Rothenburg Grundschule, M. A. Kunsthistorikerin 15 Kompetenzzuwachs auf vielen Ebenen Christel Graaf und Birgit Frost, Pädagoginnen Rothenburg Grundschule 16
Finow Grundschule, Schöneberg
18
Kurt Tucholsky Grundschule, Moabit
20
Nürtingen Grundschule, Kreuzberg
22
Rothenburg Grundschule, Steglitz
24
Schule auf dem lichten Berg, Lichtenberg
26
Zuckmayer-Schule, Neukölln
28
Zitate
Geleit
Einladung zu einem Lernkonzept, das Schule macht Mit großer Freude und Überzeugung lade ich Sie an dieser Stelle ein, durch das Lesen dieses Heftes teil zu nehmen an der Weiterführung eines innovativen und wegweisenden Projektes: der partizipatorischen Umgestaltung der Lernumgebung Schule als nachhaltiges und umfassendes Lernereignis. Was an der Nürtingen Grundschule BerlinKreuzberg 2007- 2010 so experimentell und mutig begann, das Projekt Gestaltete Lernumgebung, macht mit dieser Fortsetzung, unterstützt durch den Projektfond Kulturelle Bildung 2012/13, im wahrsten Sinne des Wortes Schule. Sechs Lernorte in unterschiedlichen Bezirken Berlins sind dieses Mal beteiligt und stellen die weitere Erprobung des neuen Konzeptes auf eine breite Basis. „Bauereignis Schule“ definiert die Baustelle als Ort, an dem Veränderung durch Umgestaltung sich vollziehen soll, als bestes Lernereignis. Schule wird zu einem identifikationsstiftenden Ort, an dem auch das Lernen ein „zuhause“ findet. Von der Beobachtung des eigenen Lernrverhaltens, über die Ideenfindung, die Planung, die Umsetzung bis zur Erprobung und Alltagsnutzung, alle Phasen der Aneignung werden durchlaufen. Kinder, Lehrer und Eltern werden als kompetente Forscher in eigener Sache, Gestalter, Planer, Baumeister und Nutzer integriert und kompetent und feinsinnig von der Architektin Katharina Sütterlin und der Innenarchitektin Susanne Wagner und ihrem Umsetzungs-Team begleitet.
Lehren und Lernen wird nicht aufgefasst als ein Hinführen zu einem bestimmten Lernziel oder Abschluß, sondern forschendes Lernen und lernendes Mitwirken an einer übergreifenden Aufgabenstellung bilden die Basis für ein neues Verständnis von Schule. Was wäre, wenn das so weiter ginge, … wenn alle Kinder den Ort, an dem sie gut lernen können, selber entwerfen und umsetzen könnten … wenn schulisches Lernen immer mehr Geleit aus Erfahrung und Fehlern lernen hiesse … wenn angehende Auszubildende und Studierende mit solchen Erfahrungen von Selbstwirksamkeit, Gestaltungswillen und Umsetzungskompetenz im Rucksack an die Ausbildungsplätze und Hochschulen kämen … wenn die Kinder und Jugendlichen dadurch mehr Bewusstsein dafür hätten, dass Sie selber gestaltend tätig werden können in dieser Gesellschaft. Das würde sicherlich dazu beitragen, den dringend erforderlichen Gestaltungs- und Veränderungswillen in unserer Gesellschaft, nachhaltig zu verändern. Prof. Inge Sommer Professorin für Entwurf auf der Grundlage eines systemischen und sozialen Verständnisses der Produkt-, Gebrauchs- und Lebenswelten UdK Berlin/Institut für Produkt- und Prozessgestaltung
5
10
Bauen „wie die Großen“ In unseren Entwürfen und Projekten beschäftigen wir uns mit der Verhandelbarkeit und Aneignung von Räumen. Uns interessiert, wie Architektur in direkter Verhandlung mit Nutzern und Nutzerinnen entstehen kann und auch - dementsprechend oder im Umkehrschluss - wie Architektur beschaffen sein muss, um dauerhaft ein Raum für Verhandlung zu sein, ein Raum, der immer wieder neue Formen der Aneignung ermöglicht und einfordert. Deshalb haben wir so gerne mit Katharina Sütterlin und Susanne Wagner zusammengearbeitet - denn bei deren Bauereignissen geht es genau darum: Die Schüler und Schüler/innen werden direkt beteiligt an der Gestaltung ihrer Räume, mit dem Ziel eine Umgebung zu schaffen, die immer wieder neue Formen des Lernens und des Unterrichts ermöglicht. Im Wesentlichen geht es hier um ein bewusstes Benutzen des Raums. Die umgebauten Klassenzimmer erlauben nicht nur in unterschiedlichen Formaten, Gruppierungen und Haltungen zu lernen, sie regen auch immer wieder dazu an, sich die beste Situation für eine bestimmte Tätigkeit auszusuchen oder herzustellen. Das hält wach und ist keine Überforderung - im Gegenteil, das ist äußerst komfortabel. Um Räume so zu entwerfen, braucht es ein Wechselspiel zwischen dem freien Sammeln von Ideen, äußern von Kritik an den bestehenden Räumen, daraus resultierenden Wünschen nach Verbesserung und bewusst gesetzten Formen, die vielfältige Nutzungen ermöglichen, ohne diese definitiv zuzuweisen. Kann man mit Kindern so entwerfen? Dieser Prozess setzt kreative Beteiligung voraus und gleichzeitig eine hohe räumliche Kompetenz. Die Bereitschaft zu einer für alle befriedigenden Lösung zu kommen
bedeutet letztendlich auch, der Kapazität von Form und Architektur zu vertrauen. Mit Erwachsenen haben wir das schon probiert und es hat auch gut funktioniert - bei Räumen für Kulturinstitutionen oder im gemeinschaftlichen Wohnprojekt. Es ist jedesmal ein langer Weg und durchaus anstrengend. Mit Kindern ist das offensichtlich nicht so. Ab fünf Jahren scheint das wesentliche Wissen über die Benutzung von Räumen und Möbeln voll vorhanden zu sein, Kritik wird genauso klar formuliert wie die daraus resultierenden Lösungsvorschläge, pragmatisch werden Optionen getestet und man einigt sich auf eine Lösung, die nicht nur praktisch sondern auch schön ist. Dabei unterscheidet die Kinder von den kompetenten Erwachsenen eigentlich nur eins: sie haben keine Angst etwas auszuprobieren. Diesen Mut kann man nicht mit einem mangelnden Bewusstsein für mögliche Konsequenzen erklären (Eintrag ins Klassenbuch). Im Gegenteil, die Kinder wissen einfach genau, was sie wollen und was gut ist - für sie und andere. Da haben wir also viel gelernt in der Schule und möchten gerne weitermachen mit den Bauereignissen, weil wir da so bauen können, wie uns das Spaß macht. Christoph Heinemann, Susanne Heiß und Christoph Schmidt ifau, institut für angewandte urbanistik
11
Gesa, 123 Schule auf dem lichten Berg
Bleart 5a Kurt-Tucholsky GS Asya 5a Kurt-Tucholsky GS
Samuel 5a Kurt Tucholsky Grundschule
14
Als Mutter voll dabei Ich bin Katja, die Mutter von Artur, der im Sommer 2012 in die Rothenburg Grundschule eingeschult wurde. Die wenigsten Eltern kannte ich vor unserem Bauereignis und wenn, dann nur vom Sehen auf den Elternabenden. Durch das Bauereignis habe ich nicht nur alle Klassenkameraden und -kamaradinnen von Artur kennengelernt, die ich aus seinen Erzählungen kannte, sondern gleich auch noch deren Eltern dazu. Ich war begeistert, mit welcher Energie und Sorgfalt die Kinder mitgeholfen haben. Mir hat am meisten Spaß gemacht, wie alle Eltern Hand in Hand gearbeitet haben. Anfangs dachte ich: ‚Wir schaffen das nie!‘ Umso überraschender war das Ergebnis, das die Kinder uns und wir den Kindern voller Stolz präsentieren konnten. Katja Schöppe-Carstensen, Mutter, Rothenburg Grundschule, M. A. Kunsthistorikerin
Kompetenzzuwachs auf vielen Ebenen Unsere Klasse (1/2/3 D) ist hochmotiviert und mit viel Elan in das Bauereignis gestartet. Im Projekt haben die Schüler/innen sich am Gestaltungsprozess aktiv beteiligt und damit Eigenverantwortung übernommen. Dabei fühlten sie sich in ihren Fähigkeiten, Wünschen und Bedürfnissen von Anfang an ernst genommen. Nun identifizieren sie sich mit ihrem Klassenraum und alle sind stolz auf das, was sie als Klasse gemeinsam geschaffen haben. In der neu gestalteten Lernumgebung ist nun täglich Flexibilität gefordert. Da der Raum nicht als etwas Statisches, unveränderbar Vorgegebenes wahrgenommen wird, sondern als lebendige Komponente zum Experimentieren, Unterstützen und Nuancieren, werden immer wieder aufs Neue kreative Prozesse in Gang gesetzt: Entscheidungen über die Nutzung und Gestaltung werden den jeweiligen Not-
wendigkeiten oder Bedürfnissen angepasst. Jeder orientiert sich immer wieder neu im Raum und organisiert seine unmittelbare Lernumgebung selbst. Da dabei Rücksicht auf die Wünsche und Bedürfnisse der anderen genommen werden muss, hat das „Wir“ gegenüber dem „Ich“ an Gewicht gewonnen. So hat das Bauereignis auch positiven Einfluss auf die Entwicklung der Sozialkompetenz. Christel Graaf u. Birgit Frost, Pädagoginnen, Rothenburg Grundschule
15
Kurt Tucholsky Grundschule Berlin-Moabit
Klassenraumgestaltung für die 5a Die Schüler/innen wünschen sich vor allem einen Rückzugsbereich und die Möglichkeit, im Kreis zusammen zu sitzen ohne Tische rücken zu müssen. Die normalen Stühle wollen sie am liebsten alle durch selbstgebaute Hocker ersetzen. Jetzt hat der Klassenraum ein Podest mit niedrigen Arbeitstischen. Zentral im Raum steht ein ringförmiger Konferenztisch, der mit dem Podest verzahnt werden kann. Als Rückzugsbereich dient ein Einschnitt im Podest mit darüber liegender Hochebene - von den Schüler/innen „Baumhaus“ genannt.
18
19
Nürtingen Grundschule Berlin-Kreuzberg
Raumkuratoren-Projekt mit Vertreter/innen aus vier Klassen, die in einer „Kleinen Schule“ an einem Flurabschnitt zusammenliegen. Die bereits gestalteten Räume werden gründlich inspiziert. Einzelmöbel werden gesäubert und in den Klassenräumen werden kleine Umbauten vorgenommen. In der zweiten Projektphase werden die bestehenden Podeste in den Fluren gesäubert und renoviert. Ein neues Podest wird gebaut und drei Zeltplanen für nomadisches Arbeiten in den Fluren werden genäht. An einem Aktionsnachmittag findet eine große Aufräum- und Reinigungsaktion in den Klassenräumen im ganzen Schulhaus statt, an der sich auch Eltern beteiligen.
20
21
Rothenburg Grundschule Berlin-Steglitz
Die Schule zieht nach den Osterferien 2013 in ein frisch saniertes, denkmalgeschütztes Gebäude um. Wunsch der Schulleitung ist es, einen Impuls zu setzen für anders gestaltete Klassenzimmer, um in Folge die ihr zur Verfügung stehenden Ausstattungsmittel reflektierter einsetzen zu können. Eine Klasse mit jahrgangsübergreifendem Lernen JÜL 1 - 3 denkt über ihren neuen Klassenraum nach. Die Eltern sind dabei intensiv beteiligt. Die Bauwoche wird so gelegt, dass die Eltern samstags mit bauen können. Der Familienbautag ist ein lebhaftes Event und ein positives Erlebnis für alle Beteiligten. Gebaut wird ein Podest mit Regalaufsatz und bodennahen Arbeitsplätzen, daneben ein Hochtisch mit Bank. Blickfang sind die goldgelben Arbeits- und Präsentationtabletts für die Montessori-Materialien. Pädagog/innen und Kinder genießen, dass es nun so viele verschiedene Plätze gibt, an denen man arbeiten kann.
22
Zuckmayer Schule Berlin-Neukölln
Wichtigster Wunsch aller ist es, die Aufenthaltsqualität in einem zentralen Bereich der Schule zu verbessern. Die Jugendlichen bauen hierzu Ideenmodelle. Der Brandschutzgutachter berät uns, wo und wie es möglich wäre im Flurbereich etwas zu bauen. Die Umsetzung ist jedoch noch nicht genehmigt. Für das Bauereignis wird daher der Schulhof ausgewählt. Der Hof ist unattraktiv und in schlechtem Zustand. Die meisten Bänke sind kaputt und zudem nur für ein statisches Nebeneinandersitzen angelegt. Für eine größere Vielfalt werden lose Sitzbänke aus Holz, welche nach Bedarf von den Schüler/innen umgestellt werden können, und zwei „Lümmelbänke“ gebaut. Die neuen Möbel ermöglichen das Gegenüber- und Zusammensitzen.
26
Zitate
Mit Hammer und Bohrmaschine. Schüler bauen ihr Klassenzimmer selbst
„Guck, hab ich gemacht, Balancierstrecke.“ „Ich liebe das zu machen - habe ich gemacht.“ „Ich gehe Möbel.“
„Unter der Anleitung eines Handwerker-Teams haben die Schüler Einbauten und Möbel selbst angefertigt und so auch Werkzeugkunde und handwerkliche Fähigkeiten vermittelt bekommen. […] ‚Das ist toll, dass wir unseren Klassenraum selbst bauen‘, sagt Jarl. Er glaubt, dass die ganze Klasse am Ende sehr stolz sein kann.“
„Coool“ „So soll es immer sein.“ „Ich schwör bei meiner Mutter- hier ist 1000 mal besser als Schule!“ „Hülle mit Fülle, ein Projekt, das in jeder Schule Schule machen sollte, denn hier lernt man mehr als Lesen, Schreiben, ZahlenRechnen!! Auch als Eltern bekommt man Lust, selbst wieder in die Schule zu gehen! Vielen Dank und weiter so.“ „Es war für mich sehr inspirierend, auch deswegen, weil ich SAH, was ich mir oft schon gedacht hatte, dass es SO sein sollte.“ (Otto Herz, nach dem Besuch der Nürtingen Grundschule 28.02.2013) Wir bauen uns ein neues Klassenzimmer „Eine Lernlandschaft soll entstehen, die dazu passt, dass jedes Kind nach seinem eigenen Tempo und seinen Fähigkeiten lernen kann. […] Den Architektinnen ist es wichtig, dass die Kinder an allen Prozessen beteiligt werden. Das ist nicht nur lehrreich, sondern fördert auch die Identifikation mit der Klasse und dem Raum.“
(Berliner Woche, Nachrichten Bezirk Steglitz-Zehlendorf, 25.03.2013, Karla Menge) Das flexible Klassenzimmer. Zwei Architektinnen bauen gemeinsam mit Grundschülern Klassenzimmer um, damit diese verschiedenen Situationen im Unterricht angepasst werden können „Die Kinder machen mit beim Projekt ‚Bauereignis‘ der Berliner Architektinnen Susanne Wagner und Katharina Sütterlin, bei dem Klassenzimmer gemeinsam mit Schüler/innen, LehrerInnen und Eltern neu geplant und umgebaut werden. […] Gruppenarbeit statt Frontalunterricht, jahrgangsübergreifende Klassen und Ganztagesschule erfordern ein flexibles Klassenzimmer.“ (taz Berlin vom 22.11.2012, Malene Gürgen) Berliner Schüler entwerfen ihr eigenes Klassenzimmer. ‚Bauereignis‘ nennt sich das Projekt, bei dem die Schüler von sechs Berliner Schulen die Einrichtung ihres Klassenzimmers selbst entwickeln „‚Klassenraum und Lehrmethoden passen heute oft nicht mehr zusammen‘ (Susanne Wagner, Architektin und Mit-Initiatorin des Schul-Projektes ‚Bauereignis‘).“
(Der Tagesspiegel, 26.03.2013, Sylvia Vogt) (Berliner Morgenpost vom 24.11.2012, Florentine Anders) Klassenzimmer hausgemacht Schüler richten sich mit selbstgebauten Möbeln ein
Mit Bohrer, Leim und Säge Moabiter Schüler gestalteten ihr Klassenzimmer neu
„Gemeinsam mit zwei Innenarchitektinnen und mit Handwerkern haben Schüler der ersten und zweiten Klasse an der FinowGrundschule im Februar ihre Klassenzimmer-Möbel selbst gebaut. Vielseitige Formen sollen künftig das individuelle Lernen unterstützen. (...) Wo genau sich der siebenjährige Hassan und die achtjährige Leonie später ihren Lieblingsplatz aussuchen werden, wissen sie noch nicht. Beide waren sich allerdings schon jetzt einig darüber, dass ihnen das Ganze „Riesenspaß“ macht. Und dann auch schon wieder weg. Denn sie mussten ja weiter schleifen.“
„Eine Woche lang haben Fünftklässer der Kurt-TucholskyGrundschule in der Rathenower Straße gebohrt, geleimt und geschraubt. In der „Bauereigniswoche“ (...) haben sie die neue Einrichtung ihres Klassenzimmers selbst gebaut. (...) An sechs Berliner Schulen führen Sütterlin und Wagner das Projekt derzeit durch, finanziert über den Berliner Projektfonds kulturelle Bildung. (...)“Ich fand es toll, einfach mal selbst was machen zu dürfen“, sagte beispielsweise die zwölfjährige Nazan.“
(Berliner Woche, Nachrichten aus Schöneberg vom 25.02.2013, Ralf Liptau)
(Berliner Woche, Nachrichten aus Moabit vom 27.02.2013, Ralf Liptau)
28