Lignatec 1/96
Tabelle 4
3.3
Woraus besteht Holz im einzelnen? 50% 6% 44% 0,05
Kohlenstoff C Wasserstoff H Sauerstoff 0 Stickstoff N
Cellulose Hemicellulosen Lignin Extra ktstoffe Asche
0,25%
Nadelholz
Laubholz
42 24 25 2 0,2 -
42 27 18 1 0,2
49% 30% 30% 9% 0,8%
- 51% - 40% - 24% - 10% - 0,8%
Gewichtsprozente
Im Schweizer Wald stehen heute 365 Millionen Kubikmeter Holz. Dies entspricht einer Kohlenstoffbindung von 90 Millionen Tonnen. Dazu kommen 40 Millionen Tonnen in Reisig und Wurzeln sowie 180 bis 240 Millionen Tonnen im organischen Bodenmaterial. Gehen wir von einem Bestand an dauerhaften Holzprodukten von 100 Millionen Kubikmetern fester Holzmasse aus, so sind weitere rund 25 Millionen Tonnen Kohlenstoff gebunden. Allein der stehende Vorrat im Walde und die Holzprodukte entsprechen 115 Millionen Tonnen gebundenem Kohlenstoff oder 420 Millionen Tonnen CO2-Gas. Dazu sind die jährlichen Emissionen in der Schweiz von rund 49 Millionen Tonnen CO2 ins Verhältnis zu setzen. Tabelle 5 Schätzung des Bestandes an Holzprodukten in der Schweiz Vorratsbereich
zugrundegelegte Annahmen
Berechnung
Gebäudebestand
in alten Bauten hoher Holzanteil
1,3 Mio ä 20 m3
feste Holzmasse in Mio m3 26
grobe Schätzung Weitere Bauten Brücken, Aussenbau
50% der Gebäude 13
Mobiliar Einrichtungen
grobe Schätzung
2 m3 pro Einwohner 14
Papiervorräte, Bücher, Archive
grobe Schätzung
1 T pro Einwohner 16 1 T Papier = 2,3 m3
Brennholz
Annahme: Vorrat = 2,5 x Jahresverbrauch
Jahresverbrauch = 1,82 Mio m3
5
Holzwaren, Do it yourself
Annahme: Vorrat = 10 x Jahresverbrauch
Jahresverbrauch = 0,13 Mio m3
1
Verpackungen
Annahme: Vorrat = 10 x Jahresverbrauch
Jahresverbrauch = 0,34 Mio m3
3
Materialvorräte in der Verarbeitungskette
Annahme: Vorrat = 2 x Jahresverbrauch
Jahresverbrauch = 12 5,782 Mio m3 10
Diverses, Unsicherheit
100
Total Gebundener Kohlenstoff
25 Mio Tonnen
CO2-Äquivalent
92 Mio Tonnen
Vermehrte CO2-Bindung von Wald und Holz
In verschiedener Beziehung können Wald und Holz zur Verbesserung der CO2-Bilanz in der Schweiz beitragen. Nicht höherwertig eingesetztes Holz aus Wald und Verarbeitungskette, ebenso aus dem Produktezyklus ausscheidende Holzprodukte, können konsequent energetisch genutzt werden. Dies erfolgt heute in der Schweiz in einem Ausmasse von etwa 2,1 Millionen Kubikmetern, das entsprechende kurz- bis mittelfristige Potential wird mit 3,7 bis 4,9 Millionen Kubikmeter Holz, das theoretische Potential mit 6,0 Millionen Kubikmeter beziffert. Im Ausmasse als mit der zusätzlich nutzbaren Menge fossile Energieträger ersetzt werden, könnten damit CO2-Emissionen reduziert werden. Eine Erhöhung bis zum theoretischen Potential würde jährlich weitere 3,5 Millionen Tonnen CO2 einsparen. 2. Durch Aufforstungstätigkeit können in der Aufbauphase der Bestände zusätzliche Mengen an Kohlenstoff gebunden, bzw. der Luft CO2 entzogen werden. Bei einem tief angesetzten, mittleren Holzzuwachs von 3 Kubikmetern pro Hektar und Jahr werden so je etwa 0,75 Tonnen Kohlenstoff gebunden (bzw. 2,75 Tonnen CO2 «neutralisiert»). Diese zusätzliche Kohlenstoffbindung erfolgt solange, als in einem Bestand ein Nettozuwachs vorhanden ist. Zu einem späteren Zeitpunkt kann das Holz wiederum genutzt werden und andere Materialien ersetzen. In der vergangenen Zeit sind in der Schweiz jährlich rund 6 600 Hektaren Waldfläche neu eingewachsen. Theoretisch könnten rund 260 000 Hektaren brachliegende Landwirtschaftsfläche aufgeforstet und damit zu CO2-Senken werden. Damit liessen sich allein im Holz in den kommenden 60 Jahren je 0,2 Millionen Tonnen Kohlenstoff fixieren, was einer Menge von 0,75 Millionen Tonnen CO2 entspricht. Ob eine solche Vergrösserung der Waldfläche aus anderer Optik (z.B. Landschaft) erwünscht ist, bleibe im Moment dahingestellt. 3. Eine weitere, international diskutierte Strategie besteht darin, die Durchschnittsvorräte im Wald zu erhöhen. Dies kann durch Nutzungsverzicht während einiger Jahre erreicht werden. Da die Holzvorräte im Schweizer Wald im internationalen Vergleich eine Spitzenposition einnehmen und sich zudem nicht beliebig erhöhen las-