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Lignatec Innenbekleidungen
Alters- und Pflegeheim Steinfeld, Suhr
Die ersten Gebäude des Alters- und Pflegeheims Steinfeld wurden 1961 erbaut. Seither erfuhren sie mehrere Erweiterungen und Anpassungen, die letzten im Jahre 2003 mit einer umfassenden Aufstockung des Hauptgebäudes sowie über dem bestehenden Ess-Saal. Aufgrund des Fundationszustandes war die Leichtigkeit des Holzbaues gefragt. 1 2 3 4
Figur 99: Brandabschnittsbildende Wand mit 60 Minuten Feuerwiderstand 1 2 x Fermacell 15 mm 2 Ständer 60/80 mm 3 Hohlraumdämmung 60 mm Mineralwolle 4 2 x Fermacell 15 mm
Neue Raumbedürfnisse Aufgrund der Feststellung, dass immer mehr Pensionäre des Altersheims Einzelzimmer wünschen, hat die Stiftung beschlossen, fast alle Doppelzimmer in Einzelzimmer umzugestalten. Um den daraus resultierenden Bettenverlust zu kompensieren, wurde die Aufstockung des Hauptgebäudes um ein Geschoss geplant. Damit verfügt das Heim bei gleicher Kapazität über einen höheren Komfort für seine Pensionäre. Jedes Zimmer verfügt über eine Nasszelle mit Dusche/WC; zudem wurden an der Südfassade auf jeder Etage gedeckte Balkone angebaut. Dies erlaubt allen Bewohnern, sich auf kürzestem Weg an die frische Luft zu begeben. Auf dem eingeschossigen Zwischentrakt mit der Cafeteria und dem Ess-Saal wurde ein weiteres Geschoss für einen Mehrzwecksaal mit Eingangsbereich erstellt. Auf dieser Etage befinden sich ebenfalls die technischen Räume sowie ein Sitzungszimmer und ein Büro.
Figur 100: Aussenansicht der Aufstockung über bestehendem Ess-Saal
Die Leichtigkeit des Holzbaus Bei solchen Bauvorhaben ist den statischen Bedingungen der bestehenden Fundamente Rechnung zu tragen. Daher kam für die Aufstockung Holz wegen seiner Leichtigkeit zum Zug. Ferner mussten die Arbeiten durchgeführt werden, ohne den Betrieb des Altersheims zu beeinträchtigen. Die Holzelemente wurden vorfabriziert, was die Bauzeit verkürzte. So wurden das Leben der Pensionäre und die Arbeit des Personals wenig beeinträchtigt. Brandschutz mit Fermacell-Gipsfaserplatten Für den gesamten Umbau wurde ein objektbezogenes Brandschutzkonzept erarbeitet. Die Aufstokkung im vierten Stock erfolgte in Holzbauweise. Da sie von Pensionären mit verminderter Mobilität bewohnt wird, wurde jedes Zimmer als Brandabschnitt mit einem Feuerwiderstand von 60 Minuten für die Bauteile und von 30 Minuten für die Türen konzipiert. Die Aufstockung baut auf einer Balkenlage auf, die direkt auf dem bestehenden Dach verlegt ist und die Lasten an definierten Punkten abgibt. Darin sind die technischen Installationen geführt. Die Zimmertrennwände sind mit Mineralwolle gedämmt und beidseitig mit einer doppelten Schicht Fermacell-Gipsfaserplatten verkleidet. Die Struktur der weiss lasierten Deckenbeplankung ist im Inneren des Gebäudes sichtbar.
Baudaten Bauherrschaft
Stiftung Alters- und Pflegeheim Steinfeld in Suhr Architekt Hertig Noetzli Wagner Architekten, Aarau Bauingenieur Bodmer Matter Healy, Aarau Ingenieur Holzbau Makiol + Wiederkehr, und Brandschutz Beinwil am See Holzbau Schäfer Holzbautechnik AG, Aarau Planung & Bauzeit März 2001–März 2003