Aussenwände – Konstruktion und Bekleidungen, BSV 2003

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5.3 531-1

Vertikalschnitt Anschluss Decke an Aussenwand, Mineralwolle und beidseitige Fugenabdichtung

Anschlüsse an brandabschnittsbildende Bauteile in Massivbauweise

In Kapitel 5.3 werden Anschlüsse von brandabschnittsbildenden Wänden und Decken in Massivbauweise mit einem Feuerwiderstand von 30 oder 60 Minuten an Aussenwände in Holzbauweise schematisch dargestellt. Grundlage für diese Anschlüsse bildet die Brandschutzrichtlinie ‹Schutzabstände – Brandabschnitte› [1] Ziffer 3.4.3 bzw. Anhang Seite 41. Detaillierte Angaben und Konstruktionsvorschläge für Anschlusssituationen bei Bauteilen mit einer Feuerwiderstandsdauer von 30 und 60 Minuten können der Lignum-Dokumentation Brandschutz, Publikation ‹Bauteile in Holz – Anschlüsse bei Bauteilen mit Feuerwiderstand› [8] entnommen werden. In den Abbildungen in Kapitel 5.3 werden Anschlüsse schematisch für Bauten mit vier und mehr Geschossen dargestellt. Bei Bauten mit maximal drei Geschossen sind die Konstruktionsdetails sinngemäss anwendbar, jedoch sind Vereinfachungen möglich, z. B. bei den horizontalen und vertikalen Brandschutzmassnahmen oder bei den Dämmschutzschichten (brennbare Materialisierung).

5.3.1

Aussenwände – Konstruktion und Bekleidungen

Brandabschnittsbildende Decke in Massivbauweise

Decke an Aussenwand Wird die Aussenwand vor der brandabschnittsbildenden Deckenkonstruktion durchgeführt, sind im Anschlussbereich konstruktive Massnahmen zu treffen. Wie in Kapitel 5.2.1 (Abb. 521-3) festgehalten, ist die Aussenwand folgendermassen zu unterteilen: • Füllholz mit einer Breite b ≥ 40 mm (Abb. 521-3, Variante 1) oder • Hohlraumdämmung aus Mineralwolle, Schmelzpunkt ≥ 1000 °C, Rohdichte ≥ 40 kg/m3, über die gesamte Höhe der brandabschnittsbildenden Decke jedoch mit einer maximalen Höhe von h ≤ 200 mm (Abb. 521-3, Variante 2). Aus montagetechnischen Gründen und zur Aufnahme von Bautoleranzen kann sich zwischen der Deckenkonstruktion in Massivbauweise und der Aussenwand in Holzbauweise ein Hohlraum ergeben.

531-1

3 2 4

1

3

1 2 3 4

Brandabschnittsbildende Decke Füllholz Breite ≥ 40 mm Dichtungsmasse Mineralwolle BKZ 6q.3, Schmelzpunkt ≥ 1000 °C, Rohdichte ≥ 40kg/m3

Für den brandschutztechnischen Anschluss im Bereich dieses Hohlraums bestehen folgende Möglichkeiten: • Ausstopfen mit Mineralwolle, Schmelzpunkt ≥ 1000 °C, Rohdichte ≥ 40 kg/m3, und beidseitige Abdichtung mit Dichtungsmasse (Abb. 531-1) • Ausstopfen mit Mineralwolle, Schmelzpunkt ≥ 1000 °C, Rohdichte ≥ 40 kg/m3, obere Abdichtung mit Dichtungsmasse und zusätzlichem, nicht brennbarem Unterlagsboden mit nicht brennbarem Randstellstreifen (Abb. 531-2) • Gedämmte innere Vorsatzschale Der Anschlussbereich der Deckenstirne sowie die Hohlräume in der Vorsatzschale oberund unterhalb der Decke auf einer Höhe von mindestens 200 mm sind mit Mineralwolle, Schmelzpunkt ≥ 1000 °C, Rohdichte ≥ 40 kg/m3, auszufüllen (Abb. 531-3). • Geprüfte und VKF-zugelassene Fugenabdichtung mit entsprechendem Feuerwiderstand (Brandschutzregister [2], Kap. 224). Die durchgehende innere Beplankung der Aussenwand hat folgende Kriterien zu erfüllen: • BKZ ≥ 4.2 • Rohdichte ≥ 330 kg/m3 • Durchgehende Fugen sind zu vermeiden.


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