Haustechnik – Installationen und Abschottungen, BSV 2003

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Trockenlöschanlagen (Gaslöschanlagen)

Unter diesem Überbegriff sind Löschanlagen zusammengefasst, die den Sauerstoffgehalt im Brandraum oder zumindest in der Flammenumgebung beeinflussen. Für Feuer braucht es Sauerstoff, und wenn der Sauerstoffgehalt auf ca. 15 % gesenkt wird, brennt es nicht mehr (mit Ausnahme ganz weniger Stoffe). Trockenlöschanlagen werden in der Regel in kleineren, notwendigerweise dichten Brandabschnitten oder auch zum Einrichtungsschutz (einzelne Maschinen) installiert. Durch Einmischen der Edelgase (Kohlendioxid, Argon, Stickstoff und Gemische davon) in die normale Umgebungsluft wird der Sauerstoffgehalt gezielt gesenkt, so dass kein offenes Feuer mehr möglich ist.

A.4.8 A48-1

Reduktion des Sauerstoffgehaltes

Sauerstoffreduktionsanlagen

Diese neuere Anlagenform basiert auf dem Prinzip und den guten Erfahrungen mit den Trockenlöschanlagen. Im Gegensatz dazu wird nicht erst im Brandfall der Sauerstoff im zu schützenden Raum reduziert, sondern permanent. Wird der Sauerstoffgehalt in der Raumluft auf ca. 15 % reduziert, ist für die meisten Brennstoffe keine offene Flamme mehr möglich. Es braucht dichte Räume und permanentes, geregeltes Mischen der Raumluft. Die Einsatzbereiche derartiger Anlagen werden sich in Zukunft herauskristallisieren. Wenn kein Wasser als Löschmittel verwendet werden darf oder die Flutung/Luftaufmischung zur Sauerstoffreduktion im Ereignisfall bereits zu spät wäre, ist diese Anlageart prüfenswert.

A.4.9 A49-1

EdelstahlKombilöschposten mit Glasfront und -rückwand, freistehend

Seit jüngerer Zeit sind auch wieder chemische gasförmige Löschmittel zugelassen, die jedoch hohe Anforderungen an den Umweltschutz erfüllen müssen. Die Trockenlöschanlagen müssen wie Wasserlöschanlagen selbsttätig auslösen, je nach System mit Vorwarnzeiten. Die Auslösung erfolgt entweder manuell oder via Brandmelder. Der zu schützende Raum wird mit dem bevorrateten Gas geflutet und der Sauerstoffgehalt gesenkt, natürlich mit gleichzeitiger bzw. vorgängiger Brandmeldung.

A48-1 Absenkung des Sauerstoffgehaltes

21%

20 Stickstoff N2 Restgehalt im Raum in Vol. –%

A.4.7

Haustechnik – Installationen und Abschottungen

15%

15 10 Sauerstoff O2

5 0

0

5

Betrieb

10

15 Stunden

Stand-by

Löschgeräte

Löschgeräte sind Hilfsmittel, um im Brandfall manuell gegen entstehende Brände vorzugehen. Es ist ratsam, eher mehr als nur das vorgeschriebene Minimum solcher Hilfsmittel im Gebäude zu platzieren, weil in jedem Fall eine Person die Löschgeräte zuerst ergreifen muss und erst dann gegen das Feuer vorgehen kann. Löschgeräte sind tragbare und fahrbare Feuerlöscher und fest installierte Wasserlöschposten. Während die Wasserlöschposten dauernd an die Wasserleitung angeschlossen sind, haben Feuerlöscher je nach Zweckbestimmung unterschiedliche Inhalte. In geschlossenen, nicht frostgefährdeten Räumen sind heute Wasser-Feuerlöscher mit Löschmittelzusätzen (z. B. Schaummittel) zu empfehlen. Das Löschmittel wird in der Regel mehr oder weniger fein versprüht. Ein Handhabungstraining der Belegschaft reduziert allfällige Berührungsängste und erhöht die Wirksamkeit.

A49-1

1 1 Handfeuerlöscher 2 Wasserlöschposten

2


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