Haustechnik – Installationen und Abschottungen, BSV 2003

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Prinzipschema Brandmeldesystem

Aus ökonomischen Gründen wird die Systemtechnologie einer Brandmeldeanlage entsprechend den Anforderungen und der Risikoanalyse gewählt. So ist für ein Bürogebäude eine Brandmeldeanlage mit Handfeuermeldern und optischen Rauchmeldern mit einer normalen Signalauswertung meistens ausreichend. Soll jedoch eine Produktionsanlage in der Chemieindustrie überwacht werden, so ist der Einsatz von Spitzentechnologie notwendig. Aufbau einer Brandmeldeanlage Die Peripherie umfasst alle Feldelemente, die vor Ort den Zustand erfassen. Dieser wird in Form von Gefahrenstufen der Zentrale übermittelt. Die intelligenten Brandmelder detektieren und analysieren automatisch die verschiedenen Brandkenngrössen vor Ort und melden vorhandene Gefahren der Zentrale. Handfeuermelder dienen anwesenden Personen zur direkten Alarmauslösung. Automatische Kontakte (z. B. von der Löschauslösung einer Sprinkleranlage) melden einen Brandalarm indirekt. Funktion einer Brandmeldeanlage Auswerten, Steuern und Bedienen der Brandmeldeanlage erfolgen in der Zentrale. Sie wertet die Gefahrenmeldungen der Peripherieelemente aus und aktiviert die interne und externe Alarmierung, die Intervention und die Brandfallsteuerung. Zudem dient sie der Bedienung des Brandmeldesystems.

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Branderkennung

Signalverarbeitung

Anzeige Bedienung

InterventionsEinleitung

optisches Anzeige- und Bedienungsfeld

Brandmelder

Brandmeldezentrale

akustische Anzeige

ÜbertragungsEinrichtung

AlarmEmpfangsstelle Feuerwehr

118 Brandschutztüren und -klappen schliessen Rauch- und Wärmeabzugsanlage in Betrieb setzen

HandFeuermelder

Lüftung abschalten

Stromnetz und Akku

Energieversorgung

Löschanlage aktivieren Beispiele von Brandfallsteuerungen

Optische und akustische Alarmierungsgeräte informieren die anwesenden Personen wie auch die Gebäudeverantwortlichen.

Gasmeldeanlagen

Gasdetektion sollte dort eingesetzt werden, wo gefährliche Gaskonzentrationen unbemerkt entstehen können. Handelt es sich um eine vorübergehende Gefährdung, so leisten portable Gaswarngeräte gute Dienste. Besteht die Gefährdung hingegen dauernd, sind Festinstallationen ökonomischer. Gefährliche Konzentrationen können dann entstehen, wenn der Inhalt der Gasflasche ausreicht, um bei Leckage die untere Explosionsgrenze im Raum zu erreichen. Hier empfiehlt sich eine Gaswarnung aus Gründen des Explosionsschutzes. Auch wenn

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die Gasmenge für eine Explosion nicht ausreicht, so bleibt sie entzündbar und kann abbrennen, woraus ein Brand entstehen kann. Das Brandschutzkonzept sollte solche Fälle unter Beachtung der gesamten Gefahrenlage berücksichtigen. Häufig werden Bereiche, wo brennbare Gase und Dämpfe auftreten können, sogenannten EX-Zonen (‹Explosionsschutz-Zonen›) zugeordnet. Durch den Typ der EX-Zone wird bestimmt, welcher Art die Gefährdung ist.

Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA)

Unter dem Überbegriff RWA sind Anlagearten zusammengefasst, die der Entrauchung, Rauchfreihaltung und Rauchabschnittsbildung in Gebäuden dienen: • Entrauchungsöffnungen • Natürliche RWA • Maschinelle RWA • Überdruckbelüftungsanlagen (Rauchdruck-Schutzanlagen) • Rauch- und Feuerschutzabschlüsse (Vorhänge)

RWA-Anlagen müssen von einem sicheren Standort aus manuell auslös- und bedienbar sein. Die RWAAnlagen können durch eine Brandmelde- oder Löschanlage in Betrieb gesetzt werden. RWA-Anlagen sind mit Notstrom zu versorgen.


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